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Sprache und Sprachverständnis

Leistungen der Jugendlichen in Deutsch und Englisch im Mittelfeld

Schwerin – Die meisten Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe haben solide Kenntnisse in den Fächern Deutsch und Englisch. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend hervor, den das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen im Auftrag der Kultusministerkonferenz erstellt und heute in Berlin vorgestellt hat. Getestet wurden im vergangenen Jahr Jugendliche der 9. Klassen an allgemein bildenden Schulen in den 16 Bundesländern.

Die Erhebungen fanden im Zeitraum vom 25. Ap­ril bis zum 19. Juli 2022 unter standardisierten Bedingungen statt. Die Teilnahme an den Kompetenztests war an Schulen in öffentlicher Trägerschaft verpflichtend. An Schulen in freier Trägerschaft war die Teilnahme an den Tests den rechtlichen Vorgaben der Länder entsprechend teilweise freiwillig. Um die Zielpopulation abzubilden, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand eines mehrstufigen Zufallsverfahrens repräsentative Stichproben gezogen.

„Die getesteten Jugendlichen waren während der Corona-Pandemie eine lange Zeit von Schulschließungen, Distanz- und Wechselunterricht betroffen. Die Spuren der Pandemie sind immer noch deutlich. Allerdings wäre es zu einfach, die Ergebnisse allein mit der Corona-Pandemie zu erklären. Auswirkungen von bildungspolitischen Entscheidungen treten immer schrittweise und viele Jahre später zutage.

Deshalb kann man nicht das bessere oder schlechtere Abschneiden von Schülerinnen und Schülern mit amtierenden Landesregierungen verbinden. Studien zeigen vielmehr Entwicklungen über viele Jahre auf“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Auch wenn im Fach Deutsch die Kompetenzen der Jugendlichen in allen Bundesländern abgenommen haben, belegt Mecklenburg-Vorpommern Plätze im vorderen Mittelfeld. Laut IQB-Bildungstrend gelingt es in der Gesamtpopulation der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in Sachsen-Anhalt sowie teilweise auch in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen besonders gut, die Mindeststandards im Fach Deutsch zu sichern.

So erreichen die Schülerinnen und Schüler im Bereich „Lesen“ den 7. Platz, beim „Zuhören“ Platz 7 und im Bereich „Orthographie“ Platz 5.

„Wenngleich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern in den drei Bereichen deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegen, darf die Gesamtanalyse nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch mehr Anstrengungen unternehmen müssen, um das Fach Deutsch zu stärken und die Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern zu erhöhen. Sprache und Sprachverständnis sichern den Zugang zur Bildung für Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Muttersprache und für jene mit nichtdeutscher Herkunftssprache.

Erst, wenn ich verstehen kann, kann ich auch Textaufgaben in Mathematik lösen, Sachtexte in Biologie und in Geographie lesen. Das durchgängige Sprachbildungskonzept für Mecklenburg-Vorpommern, das wir im Sommer verabschiedet haben, wird dazu beitragen, diese grundlegenden Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler in allen Unterrichtsfächern weiter zu stärken“, betonte Bildungsministerin Oldenburg.

„Mecklenburg-Vorpommern gehört mit Thüringen zu den beiden Ländern, die die Unterrichtsstunden in den Fächern Deutsch und Englisch drastisch gekürzt haben. Werden Schülerinnen und Schüler beispielsweise in Sachsen mit 26 Stunden in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 unterrichtet, finden in Mecklenburg-Vorpommern derzeit lediglich 22 Stunden verpflichtender Deutschunterricht statt.

Der IQB-Bildungstrend bestätigt die Landesregierung in ihrem Vorhaben, ab dem kommenden Schuljahr mehr verbindliche Wochenstunden auch für das Fach Deutsch an Grundschulen und Regionalen Schulen einzuführen, um die Bereiche ‚Orthographie‛ und ‚Lesen‛ zu stärken. Auch die zentralen Lernstandserhebungen werden dazu beitragen, gezielt die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen zu fördern, in denen die Mindeststandards noch nicht vollständig oder gerade so erreicht werden“, so die Ministerin weiter.

Im Fach Englisch wurden bei den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern die Bereiche des Hör- und Leseverstehens überprüft. Hier haben alle Bundesländer eine positive Entwicklung genommen. „Damit haben sich auch die Kompetenzen der Jugendlichen bei uns im Land verbessert. Wir belegen im Hörverstehen Platz 10 und im Leseverstehen den 8. Platz. Auf diesem Gebiet planen wir ebenfalls Verbesserungen, indem wir in der Regionalen Schule die Unterrichtsstunden im Fach Englisch erhöhen bzw. Förderstunden für dieses Fach zur Verfügung stellen“, erklärte Oldenburg.

Wirtschaftsdelegation aus M-V auf Reisen

Meyer: Zusammenarbeit ausbauen und Impulse für M-V mitnehmen

Schwerin – Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer wird vom 16.10. bis 20.10.2023 eine einwöchige Reise nach Schweden und Norwegen unternehmen. Begleitet wird er von einer Wirtschaftsdelegation aus Mecklenburg-Vorpommern. Das Motto der Reise lautet „Creating Sustainable Energy Partnerships“ und zielt darauf ab, die Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien zu stärken.

„Diese Reise ist eine einzigartige Gelegenheit, um die Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern, Schweden und Norwegen im Bereich der erneuerbaren Energien zu stärken und weiter auszubauen“, sagte der Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer vor der Abreise.

Im Rahmen der Reise werden insgesamt mehr als zehn Unternehmen und Projekte mit Innovationscharakter in Norwegen und Schweden besucht, die in den Bereichen der erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit tätig sind. Dabei wird es die Möglichkeit geben, sich über innovative Technologien und Lösungen zu informieren und den wichtigen Austausch mit den Unternehmen zu fördern. Ziel der Reise ist es, neue Partnerschaften zu schaffen und die Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und den beiden skandinavischen Ländern zu intensivieren.

„Wir wollen von den Erfahrungen und Innovationen der skandinavischen Länder profitieren und gleichzeitig unsere eigenen Stärken und Potentiale präsentieren. Gemeinsam können wir nachhaltige Lösungen entwickeln und die Energiewende vorantreiben“, so Reinhard Meyer weiter.

Darüber hinaus wird der Wirtschaftsminister während seines Aufenthalts in Schweden und Norwegen weitere Akteure im Bereich der erneuerbaren Energien treffen. Hierzu zählen Vertreterinnen und Vertreter von Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen. Durch diese Treffen sollen mögliche Synergien geschaffen und gemeinsame Projekte initiiert werden, um die Energiewende in MV voranzutreiben und gemeinsame Handlungsfelder zu entwickeln.

Die Auslandsreise mit der Wirtschaftsdelegation aus Mecklenburg-Vorpommern bietet ein großes Potential für die Wirtschaft des Landes. Schweden und Norwegen sind bekannt für ihre Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit. Durch den Austausch mit den skandinavischen Unternehmen und Stakeholdern können neue Impulse für die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern gesetzt werden.

Die Landesregierung unterstreicht mit dieser Reise die hohe Bedeutung des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der damit in Verbindung stehenden wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Mecklenburg-Vorpommern ist ein Vorreiter in Deutschland in Bezug auf erneuerbare Energien. Das Land verfügt über eine Vielzahl von Wind- und Solarparks sowie Biomasseanlagen. Mit seiner Küstenlage bietet Mecklenburg-Vorpommern zudem ein großes Potential für die Nutzung von Offshore-Windenergie. Die Landesregierung setzt sich aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energien ein und fördert innovative Projekte und Technologien.

Modelle für Meeresdaten

Schulte: Standortvorteile im Ocean Technologie Campus haben Unternehmen von Ansiedlung überzeugt

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich heute bei der Subsea Europe Service GmbH in Rostock über aktuelle Vorhaben informiert. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr im Ocean Technologie Campus (OTC) neu angesiedelt, einem internationalen Zentrum für maritime Technologien, in dem Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Unterwassertechnik vernetzt sind.

„Der Ocean Technologie Campus bietet für das Erproben neuer Technologien einen direkten Zugang zum Wasser und zugleich ein einzigartiges Testfeld in der Ostsee. Das sind herausragende Standortvorteile, die auch die Subsea Europe Service GmbH überzeugt haben, sich in Mecklenburg-Vorpommern anzusiedeln“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Subsea Europe Services wurde 2019 in Halstenbek gegründet. Im vergangenen Jahr wurde eine Niederlassung in Rostock gegründet. Langfristiges Ziel ist es, mit rund 50 Mitarbeitenden am Standort kostengünstigere, leichter zugängliche Modelle für Meeresdaten anzubieten.

Das Unternehmen automatisiert komplexe Sensorsysteme und verbindet sie mit unbemannten Überwasser- und Unterwasserfahrzeugen zu autonomen Messsystemen. Die Daten, die beispielsweise für Offshorewindparks, die Munitionsbergung oder die Sicherheit mariner Infrastruktur in der Nord- und Ostsee benötigt werden, können nach Unternehmensangaben zu einem Bruchteil der Kosten komprimiert werden, die bei einem Einsatz bemannter Messschiffe entstehen.

„Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Unterwassertechnologie ist ein interdisziplinäres Segment mit großem Wachstumspotenzial in Bereichen wie Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Materialwissenschaft. Wir wollen die Hansestadt Rostock und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt in den kommenden Jahren zum führenden Standort der technologischen Unterwasserforschung ausbauen. Das verstetigen wir auch über die Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung. Das Themenfeld Unterwassertechnologie haben wir dort verankert“, sagte Schulte.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen für die Umsetzung der Regionalen Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS) im Bereich der wirtschaftsnahen Forschung insgesamt 266 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

Der Einsatz dieser Mittel ist unter anderem für einzelbetriebliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE), Verbundforschungsförderung sowie zur Unterstützung von wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen und Technologietransfer vorgesehen.

Die Mittel können im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation Mecklenburg-Vorpommern anteilig für nicht rückzahlbare Zuschüsse für Ausgaben von Unternehmen und Forschungseinrichtungen (wenn sie im Verbund mit Unternehmen gemeinsame Produkt- und Verfahrensentwicklung betreiben) gewährt werden.

Drese: Nie wieder ist jetzt!

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese nahm am Donnerstag als Vertreterin der Landesregierung an der von der jüdischen Gemeinde in Rostock initiierten Solidaritätsdemonstration für Israel teil.

„Wir stehen als Landesregierung fest an der Seite Israels, an der Seite der jüdischen Gemeinden in unserem Land und an der Seite der Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens in Mecklenburg-Vorpommern.

Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Sicherheit von jüdischen Einrichtungen zu gewährleisten und die Schutzmaßnahmen für die Gemeinden zu überprüfen und, wo es notwendig ist, zu erhöhen“, betonte Drese in ihrer Rede auf dem Neuen Markt.

Drese brachte ihre Betroffenheit und Erschütterung über die terroristischen Angriffe der Hamas am vergangenen Wochenende zum Ausdruck. „Ganze Familien wurden in ihren Häusern oder auf offener Straße hingerichtet.

Frauen, Männer, Kinder, Babys wurden ermordet und entführt. Das Ausmaß der Brutalität ist unfassbar. Der Angriff galt nicht der Administration, der Armee oder dem Staat, sondern der gesamten israelischen Gesellschaft“, sagte Drese.

Deshalb sei es außerordentlich wichtig, gemeinsam die tiefe Solidarität und Unterstützung für Israel und die jüdischen Gemeinden im Land zu bekunden, so die Ministerin.

Drese verdeutlichte, dass auch für Europa, Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern die Massaker Folgen und Konsequenzen haben müssen. „Es ist erschütternd, wenn eine junge Muslimin auf einem Wochenmarkt in einer deutschen Großstadt sagt, sie freut sich über die Ermordung der jüdischen Menschen.

Ihre Familie hätte die Terroranschläge zuhause gefeiert. Es ist besorgniserregend, wenn der jüdische Berliner Sportverein TuS Makkabi wegen der Terroranschläge bis auf Weiteres den Spielbetrieb einstellt, weil die Sicherheit von Spielern und Zuschauern nicht gewährleistet werden könne.

Es ist beunruhigend, wenn der Anführer der Terrororganisation Hamas dazu aufruft, dass alle Muslime auf der Welt am morgigen Freitag die Aktionen der Hamas wiederholen sollen, um ein echtes Pogrom an den Juden zu verüben“, so Drese.

„Wir sollten uns den blinden Hass von den barbarischen Eiferern nicht aufzwingen lassen. Wir werden dieser Logik des Terrors, der anderen Völkern das Existenzrecht abspricht nicht folgen. Aber wir müssen wehrhaft und aufmerksam sein.

Wir müssen besser als bisher bereit und vorbereitet sein, unsere Werte der Freiheit und Menschenrechte zu verteidigen, jeder Form von Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten und unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen“, sagte Drese. „Nie wieder ist jetzt.“

Carbon-Removal-Anlage läuft

Schulte: Innovative Lösung, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen

Grevesmühlen – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute die Anlage „Carbon Removal Park Baltic Sea“ der Novocarbo GmbH in Grevesmühlen offiziell in Betrieb genommen.

„Die Novocarbo GmbH entwickelt praxisrelevante Lösungen für die dauerhafte Bindung von Kohlendioxid. In der Grevesmühlener Anlage wird ein Verfahren eingesetzt, mit denen unter hohem Druck und viel Hitze biogene Reststoffe in nutzbare Pflanzenkohle verwandelt wird. Eine innovative Lösung, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen, so die Erderwärmung zu begrenzen und gleichzeitig ein wirtschaftliches Geschäftsmodell umzusetzen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Ziel des Unternehmens ist die Entwicklung von Lösungen für die Kohlenstoffdioxid-Entfernung (= Carbon Removal) und deren Umsetzung in der Praxis. Die im Produktionsverfahren entstehende CO2-neutrale Wärmeenergie wird in das Fernwärmenetz der Stadt Grevesmühlen eingespeist.

Dadurch wird nach Unternehmensangaben die Versorgung von rund 1.800 angeschlossenen Haushalten und Erdgas gespart. So erhöht sich durch die Wärmeenergie der Anteil der erneuerbaren Energien im Angebot der Stadtwerke Grevesmühlen von 60 auf 75 Prozent.

Die Kooperation zwischen dem Hamburger Cleantech-Startup Novocarbo und den Stadtwerken Grevesmühlen zur Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes wurde mit dem diesjährigen Nachhaltigkeitsaward der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in der Kategorie „Energie“ ausgezeichnet und als „Blaupause für die Dekarbonisierung kommunaler Energieversorger und wichtigen Treiber für die Wärmewende in Deutschland“ gewürdigt.

„Neben einer regenerativen Stromversorgung ist vor allem auch der Versorgungsausbau mit erneuerbarer Wärme von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Energiewende. Hier schlummert noch ein großes Potential. Die Stadtwerke Grevesmühlen sind dabei seit Jahren im Bereich der erneuerbaren Energien sehr engagiert. Sie setzten bereits auf Wind, Photovoltaik und Biomasse und können mit der neuen Quelle für Wärmeenergie ihr Portfolio auch im Bereich Wärmeversorgung ausbauen“, sagte Schulte.

Härtefallfonds für DDR-Renten

Sozialministerin Drese begrüßt einmalige Verlängerung der Antragsfrist

Schwerin – Die Bundesregierung hat heute eine einmalige Verlängerung der Antragsfrist für den Härtefallfonds des Bundes für DDR-Renten beschlossen. Eine Antragsstellung ist nun bis zum 31. Januar 2024 möglich. Die Frist war ursprünglich am 30. September abgelaufen.

Sozialministerin Stefanie Drese begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. „Zahlreiche DDR-Rentnerinnen und Rentner haben beim damaligen Übergang in die Bundesrepublik einen Teil ihrer Rentenansprüche verloren. Es geht hier also um jahrelang erarbeitete Ansprüche, die diesen Menschen zustehen“, erklärte Drese.

Dennoch hätten viele Anspruchsberechtigte noch nicht oder erst spät von der Einrichtung des Fonds erfahren, so Drese. Bisher blieben deshalb die tatsächlichen Antragszahlen hinter den erwarteten zurück. „Eine Fristverlängerung, wie sie heute beschlossen wurde, ist also nur folgerichtig, um Betroffenen die Chance zu geben, mögliche Ansprüche auch zu prüfen“, betonte die Ministerin.

Neben DDR-Rentnerinnen und -Rentnern profitieren auch jüdische Kontingentflüchtlinge sowie Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler von der Einmalzahlung des Bundes in Höhe von 2.500 Euro, die das Land Mecklenburg-Vorpommern als eines von fünf Bundesländern auf insgesamt 5.000 Euro verdoppelt. Voraussetzung ist unter anderem der Bezug einer geringen Netto-Rente, die weniger als 830 Euro beträgt. Eine vollständige Auflistung aller Kriterien stellt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) auf seiner Website zur Verfügung.

„Mir ist bewusst, dass mit einer solchen Einmalzahlung auch trotz der Verdoppelung durch das Land nicht alle Erwartungen der Betroffenen erfüllt werden können. Trotzdem hoffe ich sehr, dass alle Berechtigten ihren Anspruch geltend machen, um ihre unverschuldeten Härtefälle so zumindest abzumildern“, so Drese.

Die entsprechenden Anträge sind bei der Stiftung Härtefallfonds (Postanschrift: Geschäftsstelle der Stiftung Härtefallfonds, 44781 Bochum) oder per Mail an gst@stiftung-haertefallfonds.de zu stellen. Eine Antragsübermittlung an das Sozialministerium MV ist ausdrücklich nicht möglich.

Die benötigten Formulare sowie weitere Hilfestellungen und Antworten auf die häufigsten Fragen finden Betroffene auf den Seiten des BMAS. Zusätzlich steht unter der Rufnummer 0800/7241634 eine eigens eingerichtete Hotline bereit, die montags bis donnerstags in der Zeit von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie freitags von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr bei Fragen zum Antragsverfahren unterstützt.

Drese: „Lassen Sie sich von den Antragsmodalitäten bitte nicht abschrecken. Die kompetenten Mitarbeitenden der Stiftung Härtefallfonds stehen Ihnen bei Fragen, Bedenken und bei der Beantragung jederzeit beratend zur Seite.“

Mehr Mittlere Reife

Oldenburg: Schulabschlusszahlen kontinuierlich verbessern

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben im Jahr 2023 mehr Schülerinnen und Schüler als in den Vorjahren den Schulabschluss der Mittleren Reife erreicht. 98,6 Prozent der Jugendlichen haben in diesem Sommer die Mittlere-Reife-Prüfungen bestanden. Das waren 5.271 Schülerinnen und Schüler.

Im Jahr 2022 lag die Quote der Jugendlichen, die die Prüfungen bestanden haben, bei 96,5 Prozent mit 5.011 Schülerinnen und Schülern, im Jahr 2021 bei 95,1 Prozent (5.189 Schülerinnen und Schüler). Der landesweite Notendurchschnitt bleibt im Jahr 2023 mit 2,5 auf Vorjahresniveau. In den Jahren 2019 bis 2021 lag er bei 2,6.

„In diesem Jahr haben mehr Schülerinnen und Schüler in den Abschlussklassen an Regionalen Schulen und Gesamtschulen das Ziel ihrer Schullaufbahn erreicht“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung.

Die Mittlere Reife ist ein wichtiger Schulabschluss, mit dem Jugendlichen viele Ausbildungsmöglichkeiten offenstehen. Unser Ziel ist es, die Anzahl der Jugendlichen mit einem anerkannten Schulabschluss zu erhöhen. Dazu tragen die neue Schulabschlussverordnung und die zusätzlichen Angebote der flexiblen Schulausgangsphase bei. Sie alle sind im Landesprogramm ‚Auf dem Weg zum Schulabschluss zusammengefasst‛“, so Oldenburg.

Mit der neuen Schulabschlussverordnung hat das Land klare Regeln, eine einheitliche Struktur und standardisierte Verfahren geschaffen. Das Leistungsniveau des Abschlusses wurde mit der neuen Verordnung hingegen nicht verändert. Schülerinnen und Schüler mit sehr guten Jahresnoten in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache müssen seitdem eine schriftliche Prüfung weniger absolvieren.

Bei ihnen ist aufgrund der herausragenden Leistungen die Jahresnote gleichzeitig die Prüfungsnote. Außerdem haben sich die Berechnungen zur Feststellung des Gesamtprüfungsergebnisses vereinfacht.

Zu den Angeboten der flexiblen Schulausgangsphase gehört das Freiwillige 10. Schuljahr, das es seit dem Schuljahr 2023/2024 ausschließlich an Regionalen Schulen und Gesamtschulen gibt. Damit haben noch mehr Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit der Berufsreife einen bundesweit anerkannten Schulabschluss zu erlangen.

Im laufenden Schuljahr gibt es dieses Angebot an 22 Schulen. Es wird von 325 Schülerinnen und Schülern besucht. Im Schuljahr 2022/2023 haben 295 Jugendliche an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen das Freiwillige 10. Schuljahr mit dem Abschluss der Berufsreife verlassen. Die Quote lag bei 92,8 Prozent und liegt damit über dem Niveau der beiden Vorjahre von über 89 Prozent.

Zu den weiteren Angeboten zählen das „Produktive Lernen“ und die „Berufsreife dual“. Sie richten sich ebenfalls an Schülerinnen und Schüler, deren Abschluss gefährdet ist. Die Jugendlichen, die die 7. Jahrgangsstufe besucht haben, lernen mit starker Praxisorientierung.

Im vergangenen Schuljahr haben 158 Schülerinnen und Schülern das „Produktive Lernen“ mit der Berufsreife verlassen. Das ist ein Anteil von 65 Prozent. Im Schuljahr 2021/2022 waren es 53,7 Prozent. Drei Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Schuljahr das „Produktive Lernen“ mit der Mittleren Reife beendet.

Bei der „Berufsreife dual“ gab es 67 Absolventinnen und Absolventen mit der Berufsreife. Das waren 82,7 Prozent. Im Schuljahr 2021/2022 lag der Anteil bei 64,5 Prozent. Die größeren Abweichungen zu den Vorjahren resultieren mutmaßlich aus den pandemiebedingten und geänderten Versetzungsregeln. Im laufenden Schuljahr wird das „Produktive Lernen“ an 22 Schulen angeboten und von insgesamt 540 Schülerinnen und Schülern wahrgenommen. Das Angebot „Berufsreife dual“ wird an 11 Schulen vorgehalten und von 133 Schülerinnen und Schülern besucht.

Im Schuljahr 2022/2023 haben insgesamt 535 Schülerinnen und Schüler die zweite Chance genutzt, um einen bundesweit anerkannten Schulabschluss zu erlangen. Im laufenden Schuljahr streben 998 Jugendliche über die zusätzlichen Angebote der flexiblen Schulausgangsphase einen bundesweit anerkannten Schulabschluss an.

Darüber hinaus legt das Land ab diesem Schuljahr viel früher den Fokus auf versetzungs- und abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler. Sie bzw. deren Erziehungsberechtigte werden frühzeitiger benachrichtigt, wenn die Versetzung oder der Schulabschluss gefährdet ist.

Das Land hat an den Regionalen Schulen und Gesamtschulen für die Bildungsgänge „Berufsreife“ und „Mittlere Reife“ ein neues Frühwarnsystem etabliert. Dies gilt im Sekundarbereich I zunächst für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 und soll rechtzeitig Aufschluss über versetzungs- und abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler geben.

Schulen nehmen damit halbjährlich zum 30. November (für epochalen Unterricht) und 30. April die Lernerfolge von Schülerinnen und Schülern noch gezielter in den Blick, um die Chancen für eine Versetzung oder einen Schulabschluss zu verbessern. Ein verbindliches Beratungsgespräch mit Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schülern soll bis zum 15. März erfolgen.

Gesprächsgrundlage sind die Noten des Halbjahreszeugnisses. Lehrkräfte können Schülerinnen und Schülern bzw. deren Erziehungsberechtigten entsprechende Förder- und Unterstützungsangebote unterbreiten. Das Frühwarnsystem ist eine weitere Maßnahme, um die Zahl der Wiederholer und der Jugendlichen ohne anerkannten Schulabschluss zu senken.

Besatz von Baltischen Stören

Schwerin – Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA MV) führt heute den vorerst letzten Besatz 2023 mit Baltischen Stören entlang der Oder durch. Vor jedem Besatz werden alle nötigen Wasserparameter der Oder gewissenhaft überprüft und abgefragt, um sicherzustellen, dass die Störe einen guten Start in ihrem natürlichen Habitat haben.

Am Mittwoch werden insgesamt 120 kg juvenile Störe mit einem Durchschnittsgewicht von 17 g entlang der Oder besetzt. Die Störe sind diesen Sommer in der Forschungsanlage Born der LFA MV geschlüpft. Von den circa 7.000 Tieren werden die größten 100 Stück, die ein Mindestgewicht von 50 g aufweisen, äußerlich mit Marken gekennzeichnet.

Auf den gelben Marken, die auf der linken Seite neben der Rückenflosse der Störe befestigt sind, steht eine Buchstaben- und Zahlenfolge, wodurch jeder Stör individuell unterschieden wird. Bei Sichtung eines markierten Tieres soll eine Meldung an das Institut für Fischerei der LFA MV übermittelt werden (stoer@lfa.mvnet.de), womit wertvolle Daten, wie zum Beispiel Wandergeschwindigkeit und Zuwachsrate ermittelt werden können.

Die Mitarbeiter des Instituts für Fischerei haben bereits zuvor juvenile Störe aus der Forschungsanlage Born vom Jahrgang 2023 in Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt Unteres Odertal und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in die Oder besetzt: einmal 11 kg (Durchschnittsgewicht 0,5 g, ca. 23.000 Stück) und ein zweites Mal 24 kg (Durchschnittsgewicht 1,3 g, ca. 18.000 Stück).

Im Jahr 2023 sind in der Forschungsanlage Born des Instituts für Fischerei der LFA MV etwa 2,5 Millionen Baltische Störe geschlüpft. Im Rahmen des ostseeweiten HELCOM-Programms zum Schutz des Baltischen Störs wurde ein Großteil der frisch geschlüpften Larven an internationale Kooperationspartner aus Litauen, Lettland, Estland und Polen weitergegeben, um die Tiere dort weiter aufzuziehen und in den Flüssen ihres historischen Verbreitungsgebiets zu besetzen.

Das langfristige Ziel ist es, eine sich selbsterhaltende Population im südlichen Ostseeraum und darüber hinaus aufzubauen. Das Institut für Fischerei der LFA MV bewahrt europaweit den aktuell einzigen verlässlich funktionalen Laichtierbestand des Baltischen Störs, mit dem jährlich ausreichend Besatzmaterial für das Programm erzeugt werden kann, und übernimmt dadurch eine wichtige Rolle bei der Wiederansiedlung des Baltischen Störs in der Ostsee.