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Starke Berufsorientierung an Regionalen Schulen

Neues Konzept zur Beruflichen Orientierung sieht umfassende Beschäftigung mit Berufsbildern vor

Schwerin – Schülerinnen und Schüler an Regionalen Schulen und Gesamtschulen in Mecklenburg-Vorpommern sammeln ab dem kommenden Schuljahr mehr praktische Erfahrungen in Betrieben, Unternehmen und Einrichtungen. Das neue Konzept zur Beruflichen Orientierung sieht einen Praxislerntag vor, der Einblicke in möglichst drei Berufsfelder fördert. Der Praxislerntag findet im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 oder in der Jahrgangsstufe 9 statt. Er hat einen Umfang von vier bis sechs Unterrichtsstunden pro Woche. Der Praxislerntag ist neben dem 25-tägigen Betriebspraktikum, regionalen Berufsmessen, Projekttagen ab der ersten Klasse und zusätzlichen Stunden für Berufliche Orientierung ein weiteres Angebot, um Schülerinnen und Schüler noch besser auf die Berufswahl vorzubereiten.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „In Mecklenburg-Vorpommern beenden immer noch zu viele Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss. Zu viele Jugendliche wechseln den Ausbildungsplatz oder beenden ihre Ausbildung ohne Abschluss. Die Unternehmen kämpfen mit einem großen Fachkräftemangel. Beim Praxislerntag gewinnen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in verschiedene Berufe und verknüpfen das Gelernte in der Schule mit ihren Praxiserfahrungen. Das steigert die Lernmotivation. Viele Schulen haben mit dem Praxislernen gute Erfahrungen gemacht. Wir haben uns entschlossen, den Praxislerntag in das Konzept zur Beruflichen Orientierung aufzunehmen, das ab dem kommenden Schuljahr für alle Schulen verbindlich ist. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler noch gezielter den Beruf ergreifen, der am besten ihren Neigungen entspricht.“

Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, die derzeit die Geschäftsführung in der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs in MV innehat: „Die IHKs im Land unterstützen den Praxislerntag ausdrücklich als Schlüssel zur erfolgreichen Berufsorientierung. Nur wer praktische Erfahrungen sammelt, kann fundierte Entscheidungen für die eigene Zukunft treffen. Der Praxislerntag hilft dabei, Berufe realistisch kennenzulernen und persönliche Stärken zu entdecken.

Zudem sind diese Angebote der Berufsorientierung ein entscheidender Türöffner in die Arbeitswelt: Laut unserer aktuellen IHK-Ausbildungsumfrage finden ca. 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler ihren Ausbildungsplatz und ihren Ausbildungsbetrieb über Praktika – damit sind Praktika das wirksamste Instrument der Berufsorientierung. Die IHKs im Land bieten deshalb den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Angebote für Praxislerntage unkompliziert zu registrieren. Diese Angebote stellen wir den Schulen bedarfsgenau zur Verfügung – so wird der Praxislerntag für alle Seiten ein Gewinn. Informationen finden Betriebe auf den Internetseiten ihrer IHKs.“

Axel Hochschild, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in MV: „Die Handwerkskammern des Landes begrüßen das vom Bildungsministerium vorgestellte Konzept zur Berufsorientierung ausdrücklich. In Zeiten zunehmender Matching-Probleme auf dem Ausbildungsmarkt ist eine fundierte und praxisnahe Berufsorientierung wichtiger denn je. Nur wenn die Jugendlichen frühzeitig Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder erhalten, eigene Fertigkeiten in der Praxis testen und Betriebsabläufe kennenlernen, können sie nachhaltige Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung, zur Stärkung der beruflichen Bildung im Land und wirkt künftigen Ausbildungsabbrüchen entgegen. Das Handwerk bietet jungen Menschen mit 130 Berufen vielfältige und zukunftssichere Karrierewege in der Region – diese Potenziale gilt es nun gemeinsam mit den Unternehmen sicht- und erlebbar zu machen.“

Das Konzept zur Beruflichen Orientierung ist in einem breiten Austausch mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern entstanden. Die Vereinigung der Unternehmensverbände, der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord, die Handwerkskammern und die Industrie- und Handelskammern haben daran maßgeblich mitgewirkt. Die Schulen hatten Gelegenheit, sich zwei Jahre lang auf die Umsetzung vorzubereiten. Das Bildungsministerium hat in Regionalkonferenzen, in Videokonferenzen mit den Schulleitungen, mit einem Fachtag und in Fortbildungen das BO-Konzept und die einzelnen Angebote näher erläutert.

In Regionen, in denen nicht alle Schülerinnen und Schüler für das Praxislernen einen Betrieb, ein Unternehmen oder eine Einrichtung besuchen können, sind abweichende Varianten für das Praxislernen möglich. Außerschulische Partner können in der Schule Angebote unterbreiten. Das könnte zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit sein. Betriebsbesichtigungen im Klassenverband, Besuche der Handwerkerbildungszentren, der Handwerkerschule oder der Bildungsträger der Industrie- und Handwerkskammern sind ebenfalls möglich.

Nach einer Umfrage der Staatlichen Schulämter planen 13 der 170 Regionalen Schulen und Gesamtschulen im kommenden Schuljahr, den Praxislerntag im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 8 durchzuführen. An allen anderen Schulen findet der Praxislerntag in der Jahrgangstufe 9 statt.

In jeder Schule gibt es ab dem Schuljahr 2025/2026 eine beauftragte Lehrkraft für Berufliche Orientierung, die für die Umsetzung der Angebote an der jeweiligen Schule verantwortlich ist. Dafür erhält die Lehrkraft wöchentlich eine Anrechnungsstunde und unterrichtet somit weniger. Um die Schülerinnen und Schüler beim Praxislernen zu begleiten, erhalten die Lehrkräfte weitere vier Stunden während des Zeitraums der Praxislerntage.

Bergrade Dorf: Neuer Radweg an der B 321 offiziell freigegeben

Ines Jesse: „Mehr Sicherheit und Lebensqualität – für alle, die hier mit dem Rad unterwegs sind“

Neuhof – Ines Jesse, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, hat heute den neuen straßenbegleitenden Radweg entlang der Bundesstraße 321 zwischen Bergrade Dorf und Neuhof offiziell für den Verkehr freigegeben. Die rund 2,5 Kilometer lange Strecke schließt eine bestehende Lücke im straßenbegleitenden Radwegenetz zwischen Schwerin und Parchim.

„Der neue Radweg verbessert den Alltag der Menschen in der Region – er macht den vielbefahrenen Abschnitt der B 321 erheblich sicherer, schafft damit neue Möglichkeiten für den Alltagsverkehr und stärkt gleichzeitig den Radtourismus“, sagte Ines Jesse. „Gerade im ländlichen Raum ist es unser Ziel, Infrastruktur zu schaffen, die den Menschen ganz konkret nützt und neue Mobilität ermöglicht. Genau das leisten wir mit Projekten wie diesem.“

Der neue Radweg verläuft südlich der B 321 und ist durchgängig 2,50 Meter breit. In der Ortslage Bergrade wird der Radverkehr auf einem gepflasterten gemeinsamen Geh- und Radweg geführt. Der Verlauf führt über landwirtschaftlich genutzte Flächen und durch ein Waldstück bis zum Ortseingang Neuhof. Zum Schutz vor Einwurzelungen wurde abschnittsweise eine Wurzelschutzfolie eingebaut. Die Arbeiten begannen im September 2024.

Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf insgesamt rund 1,34 Millionen Euro. Der Bund trägt davon rund 1,18 Millionen Euro. Der kommunale Anteil wird durch das Land im Rahmen der Kommunalen Straßenbauförderung mit rund 120.000 Euro unterstützt.

Mit dem Lückenschluss zwischen Bergrade Dorf und Neuhof ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einem durchgängigen Radweg entlang der B 321 zwischen Schwerin und Parchim gelegt. Bereits in den Vorjahren wurden die Abschnitte Crivitz–Waldschlösschen sowie Domsühl–Bergrade Dorf realisiert.

Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit unterstützt Kreise und Gemeinden bei Investitionen in ihre Radverkehrsinfrastruktur. Im Jahr 2024 hatte das Land erstmals über 30 Mio. Euro für den Neubau und die Erhaltung kommunaler Radwege bereitgestellt.

Die Landesregierung bereitet derzeit gemeinsam mit den Kommunen die Gestaltung eines landesweiten Radwegenetzes vor. Die geplante Netzkonzeption soll bestehende Verkehrslücken identifizieren, konkrete Maßnahmen ableiten und so die Grundlage für ein modernes, sicheres und attraktives Radwegenetz schaffen. Von dem flächendeckenden Landesradnetz sollen die Menschen vor Ort und der touristische Verkehr gleichermaßen profitieren.

Kur- und Heilwald Bad Doberan eröffnet

Bad Doberan – Mit dem Quellholz-Eikhäge im südwestlichen Stadtbereich entstehe nicht nur ein besonderer Ort der Ruhe, Regeneration und Therapie, es sei auch ein Ort, der die enge Verbindung von Mensch und Natur auf eindrucksvolle Weise neu belebt, erklärt Umwelt- und Forstminister Dr. Till Backhaus zur Eröffnung des Kur- und Heilwaldes Bad Doberan: „Heilwälder wie dieser sind ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir die natürlichen Ressourcen unseres Landes intelligent, verantwortungsvoll und im Sinne der Menschen nutzen können.

Die medizinisch-therapeutische Bedeutung des Waldes wurde in den vergangenen Jahren wissenschaftlich klar belegt – insbeson­dere durch das medizinische Gutachten von Prof. Dr. Karin Kraft von der Universitätsmedizin Rostock.

Dass die Stadt Bad Doberan bereits 2016 den Mut und die Weitsicht hatte, einen Förderantrag für dieses Projekt zu stellen, verdient großen Respekt. Es folgten Jahre intensiver Planung, viele Abstimmungen, bauliche Umsetzungen und sicher auch der ein oder andere Rückschlag. Aber heute können wir sagen: Das Durchhalten hat sich gelohnt.

Der Heilwald ist Realität und er wird Menschen helfen, gesund zu werden oder zu bleiben. Mit Unterstützung der EU, des Landes und des Bäderverbandes konnte das Projekt im Rahmen der ForstELERFöRL M-V über mehrere Jahre hinweg finanziell begleitet werden.

Insgesamt wurden über 670.000 Euro Fördermittel beantragt und rund 613.000 Euro tatsächlich ausgezahlt. Das zeigt: Auch wenn es nicht immer einfach war, hat die Stadt Bad Doberan mit großem Engagement und Beharrlichkeit die Umsetzung gemeistert.

Mein Dank gilt daher auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung und der LFoA, die das Verfahren fachlich und administrativ begleitet haben. Die Aufwertung des Waldgebietes wurde unter anderem durch den Bau eines Brückenneubaus über den Quellbach, einer Wassertretanlage, eines Balancier- und Kletterbereichs sowie durch die Anlage von Gang- und Bewegungsparcours möglich.

Damit ist der Heilwald nicht nur ein therapeutischer Raum, sondern auch ein Ort der Bewegung, der Begegnung und der stillen Einkehr. Der Heilwald Bad Doberan ergänzt das großartige bestehende Gesundheitsangebot der Region. Mit der Moorbad-Klinik in unmittelbarer Nachbarschaft, dem Sana-Krankenhaus und nicht zuletzt dem Engagement geschulter Waldtherapeutinnen und -therapeuten entsteht hier ein integriertes Angebot für Prävention, Rehabilitation und Palliativmedizin, mitten in der Natur.

Zugleich ist dieser Wald ein Kulturraum. Die bronzezeitlichen Hügelgräber, das naturnahe Bachsystem, der alte Baumbestand, all das zeigt, wie eng Landschafts- und Kulturgeschichte in unserer Heimat miteinander verwoben sind.

Die geplante Ausweisung als staatlich anerkannter Heilwald wird, so hoffe ich, Anfang 2026 vollzogen sein, als dann fünfter Heilwald in Mecklenburg-Vorpommern. Ich bin stolz darauf, dass unser Land hier bundes- und europaweit Vorreiter ist.

Insgesamt haben wir bereits rund 250 Hektar an Kur- und Heilwäldern ausgewiesen, und ich bin überzeugt: Die Nachfrage nach solchen wohltuenden Orten wird weiter steigen“, so Back­haus abschließend.

Spenden für Kinder- und Jugendhospiz

Stralsund – Auf einem Benefiz-Konzert in Stralsund wurden gestern Spenden für den Aufbau des landesweit ersten Kinder-und Jugendhospizes gesammelt.

„Kinder sind unser größter Schatz. Für sie wollen wir die besten Voraussetzungen schaffen – in der Familie, in Kita und Schule. Es tut deshalb besonders weh, wenn Kinder leiden und wir nichts machen können, zum Beispiel, wenn Kinder schwer und unheilbar krank werden.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr eine schwere Krankheit das ganze Familienleben durcheinander wirbeln kann. Aber wenn Kinder schwer krank werden, ist das noch einmal eine andere enorme Belastung für die Kinder selbst, ihre Eltern, die Familien und Freunde“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Gut ist, wenn es dann Menschen und Einrichtungen gibt, die helfen, die beraten, die entlasten. Genau das wird das neue stationäre Kinderhospiz leisten. Acht Plätze für Kinder und ihre Familien, Therapieräume, ein schöner Garten. Alles, was man braucht, um als Familie durchzuatmen und die Kinder bestmöglich zu betreuen“, sagte die Ministerpräsidentin weiter.

In Mecklenburg-Vorpommern gebe es gute ambulante Hospizangebote und Beratungsstellen. „Es ist ein weiterer wichtiger Schritt, wenn wir nun bald auch ein stationäres Kinderhospiz bekommen. Für die schwerkranken Kinder und ihre Familien aus der Region und darüber hinaus.“

Schwesig dankte dem Förderverein Leuchtturm, der das Projekt vorantreibt und der Hansestadt Stralsund, die ein Pachtgrundstück für das Hospiz zur Verfügung stellt. Das Land unterstützt das Projekt mit einer Million Euro. Das Konzert wurde aus dem Vorpommern-Fonds gefördert, so dass die Einnahmen aus dem Kartenverkauf für das Konzert in der St.Jacobi-Kirche mit Musik von Johann-Sebastian Bach vollständig dem Aufbau des Hospizes zugutekommen.

Behandlung aller Stadien des Lipödems wird Kassenleistung

Schwerin – Die Behandlung eines Lipödems wird künftig, unabhängig vom Stadium der Erkrankung, als Kassenleistung der gesetzlichen Krankenkassen erbracht. Anders als bisher werden die benötigten Liposuktionen zudem nicht mehr nur an den Beinen, sondern auch an den Armen ermöglicht. Diese aktuelle Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird von Gesundheitsministerin Stefanie Drese ausdrücklich begrüßt.

„Viele Betroffene haben über Jahre hinweg mit starken Schmerzen, deutlichen Bewegungseinschränkungen und psychischen Belastungen gelebt, die diese chronische Erkrankung mit sich bringt. Für sie ist die neu geschaffene Regelung eine enorme Erleichterung und zugleich ein Weg zu mehr Lebensqualität“, konstatierte Drese und bezeichnete die Entscheidung des G-BA als wegweisend.

Deutschlandweit sind rund 3,8 Millionen Menschen von Lipödemen betroffen, darunter fast ausschließlich Frauen. „Für sie war eine operative Behandlung als gesetzlich Versicherte bisher nur im Endstadium der Erkrankung, also der Stufe III möglich. Die Belastungen beginnen aber natürlich schon viel früher“, hob die Ministerin hervor. Für diese Gruppe werde nun eine Versorgungslücke geschlossen. Zugleich bewahre ein früherer Eingriff vor einem weiteren Ausarten der Krankheit.

Drese freue sich daher für die Betroffenen, dass die vorangegangene fast elf-jährige Debatte nun in handfesten Verbesserungen gemündet habe. Beigetragen habe hierzu eine Studie, deren Zwischenergebnisse eine positive Evidenz bescheinigen und klare Vorteile in der Behandlung von Patientinnen und Patienten aller Stadien belegt.

„Hervorheben möchte ich auch das Engagement der Patientenvertretungen, die sich unnachlässig in den Prozess eingebracht haben. Die Vertreterinnen und Vertreter haben lange gekämpft und letztlich ein hervorragendes Ergebnis im Sinne der Betroffenen erreicht“, erklärte Drese abschließend.

Vor einer Liposuktion als Kassenleistung muss für mindestens sechs Monate eine konservative Therapie durchgeführt worden sein, z.B. in Form einer Kompressions- und Bewegungstherapie oder einer Lymphdrainage. Wenn diese keine Linderung bringen, kann durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu Gunsten einer Liposuktion entschieden werden. Weitere Voraussetzungen zur Kostenübernahme betreffen u.a. den BMI, so muss bei einem höheren BMI im Vorfeld eine Adipositas-Behandlung erfolgen.

Unterstützung für Landesgartenschau 2035

Schwerin – Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat heute in ihrer Kabinettssitzung einstimmig beschlossen, die Landeshauptstadt Schwerin bei der Bewerbung für die Landesgartenschau 2035 aktiv zu unterstützen. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss schafft die Grundlage für eine enge Begleitung des Projekts durch das Land – fachlich, organisatorisch und finanziell im Rahmen der bestehenden Förderinstrumente.

„Die Landesgartenschau 2035 ist ein echtes Zukunftsprojekt“, erklärte Umweltminister Dr. Till Backhaus im Anschluss an die Sitzung. „Sie bietet die Chance, zentrale Herausforderungen wie Klimaanpassung, Stadtentwicklung und Lebensqualität gemeinsam zu denken und sichtbar umzusetzen. Wir stehen als Land an der Seite der Stadt, damit aus einer guten Idee ein starkes, tragfähiges Konzept wird.“

Bereits mit der Bundesgartenschau 2009 hat Schwerin eindrucksvoll gezeigt, wie eine Gartenschau zum Motor nachhaltiger Stadtentwicklung werden kann. Rund 50 Millionen Euro direkte Investitionen führten damals zu einem gesamtwirtschaftlichen Effekt von über 350 Millionen Euro. Der historische Schlossgarten wurde behutsam aufgewertet, touristische Infrastrukturen wurden ausgebaut und die Stadt profitierte langfristig vom gesteigerten Image und Besucherinteresse.

„Die BUGA war ein Beispiel für verantwortungsvolle und kreative Stadtentwicklung“, so Backhaus. „Daran will Schwerin 2035 anknüpfen – aber mit einer noch breiteren Ausrichtung.“ Denn im Zentrum der aktuellen Bewerbung steht nicht ein einzelner Park, sondern die nachhaltige Entwicklung bisher vernachlässigter Stadtareale – insbesondere des ehemaligen Güterbahnhofsgeländes. Die Idee: Ein neuer Stadtteil, der sozial durchmischt, grün, ressourcenschonend und städtebaulich anspruchsvoll gestaltet ist.

„Wir sprechen von einer Gartenschau Plus – einer Veranstaltung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Fragen gleichermaßen berücksichtigt“, betonte der Minister. „Sie soll Impulse setzen für klimagerechtes Bauen, urbane Mobilität und lebenswerte Quartiere.“

Neben der Stadt Schwerin werden künftig auch eine noch zu gründende Durchführungsgesellschaft sowie eine vom Land koordinierte interministerielle Arbeitsgruppe in die Vorbereitung eingebunden. Die Initiative zur Bewerbung stammt vom Verein Pro Schwerin e. V., der sich bereits bei der BUGA 2009 und bei der erfolgreichen Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Titel maßgeblich eingebracht hat.

Die Stadtvertretung wird sich nun mit dem Konzept befassen. Entscheidend ist aus Sicht des Ministeriums eine realistische Finanzplanung sowie ein überzeugender Nachweis der langfristigen Tragfähigkeit. Minister Backhaus bekräftigte: „Wenn die Voraussetzungen stimmen, wird das Land verlässlich zur Seite stehen.“

Sein Fazit: „Die Landesgartenschau 2035 ist ein Projekt mit Substanz. Sie verbindet das, was uns in Mecklenburg-Vorpommern wichtig ist – Natur, Kultur, Stadtentwicklung und Zusammenhalt. Ich bin überzeugt: Gemeinsam mit der Stadt Schwerin können wir etwas schaffen, das weit über das Veranstaltungsjahr hinaus wirkt.“

Genesungswünsche und Dank nach Scheunenbrand

Menkendorf – Nach dem schweren Scheunenbrand in Menkendorf (Landkreis Ludwigslust-Parchim), bei dem am Montagabend ein Feuerwehrmann schwer verletzt wurde, hat sich Innenminister Christian Pegel mit Genesungswünschen an den Betroffenen gewandt.

„Die Nachricht von dem verletzten Kameraden hat mich sehr bewegt. Ich wünsche ihm im Namen der Landesregierung und ganz persönlich eine schnelle und vollständige Genesung. Unsere Gedanken sind bei ihm, seiner Familie und seinen Kameradinnen und Kameraden.“

Der Minister lobt das schnelle und engagierte Handeln der rund 60 Feuerwehrleute aus Menkendorf und den umliegenden Wehren. „Alle Einsatzkräfte verdienen unseren größten Respekt. Sie leisten nicht nur im Notfall Außergewöhnliches, sondern stehen tagtäglich bereit – oft ehrenamtlich –, um Menschen, Tiere und Sachwerte zu schützen. Ihr Mut, ihre Entschlossenheit und ihr sind unverzichtbar für unser Miteinander“, so Christian Pegel .

„Gerade in Momenten wie diesen wird deutlich, wie wertvoll die Arbeit unserer Feuerwehren ist – und wie hoch der Preis manchmal sein kann. Dieser Einsatz war nicht nur körperlich fordernd, sondern auch emotional belastend. Dafür gebührt den Feuerwehrfrauen und -männern unsere volle Anerkennung und unser tief empfundener Dank.“

Bei dem Brand in Menkendorf war am Abend eine Scheune in Flammen aufgegangen.

Kinder- und Jugendschutz in M-V

Drese: Kinder- und Jugendschutz in MV wird durch eigenständiges Gesetz weiterentwickelt

Schwerin – Nach den heute veröffentlichten Angaben des Statistischen Landesamtes meldeten die Jugendämter in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 insgesamt 5.256 Gefährdungseinschätzungen. Damit bewegte sich die Zahl der Verdachtsfälle auf eine Gefährdung des Kindeswohls in etwa auf dem Niveau von 2022. Um 6,5 Prozent gestiegen sind allerdings die festgestellten Fälle einer akuten oder latenten Kindeswohlgefährdung (1.673 Fälle in 2023).

Für Sozialministerin Stefanie Drese zeigen die Zahlen den kontinuierlich hohen Hilfe- und Handlungsbedarf. Gleichzeitig ist nach Einschätzung von Drese die Sensibilität und Achtsamkeit für das Kindeswohl durch die zunehmende Professionalität und Zusammenarbeit in den letzten Jahren größer geworden.

Drese plant vor diesem Hintergrund die Strukturen im Kinderschutz zu stärken und fachübergreifende Prozesse und Kooperationen so auszubauen, damit die Akteure aller Ebenen künftig noch besser zusammenwirken. „Die passenden Rahmenbedingungen dafür wollen wir mit einem eigenständigen Kinderschutzgesetz schaffen – erstmalig in MV“, betonte Drese heute in Schwerin.

Mitte Juli brachte die Ministerin den Gesetzentwurf der Landesregierung in den Landtag ein. „Unser Ziel ist es, dass Anfang 2026 das wichtige Gesetz für Mecklenburg-Vorpommern in Kraft treten kann“, so Drese. Insgesamt stellt das Land für die Stärkung des Kinderschutzes im Rahmen des Gesetzes knapp 2,5 Mio. Euro zur Verfügung.

Ein Kernstück des neuen Gesetzes ist nach Angabe von Drese die Rückführung und personelle Stärkung des Landesjugendamtes in die Trägerschaft des Landes beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS). In diesem Zusammenhang ist die Einrichtung einer Zentralen Stelle Kinderschutz geplant, die als interaktive Service- und Vermittlungsinstanz fachübergreifend agiert. „Dadurch können regionale und überregionale Prozesse künftig besser aufeinander abgestimmt und verzahnt werden“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Jeder Fall einer Kindeswohlgefährdung muss uns aufrütteln. Mit dem Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen setzen wir genau hier an und profitiert die Jugendhilfe im Land insgesamt.“