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Kategorie: Allgemein

Schwersterkrankte bestens versorgt

Drese besucht Helios Klinik für neurologische Frührehabilitation in Leezen

Leezen – Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute die Helios Klinik für neurologische Frührehabilitation in Leezen (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Hier werden insbesondere schwerwiegend erkrankte Patientinnen und Patienten mit komplexen Krankheitsbildern behandelt und auf dem Weg zur Genesung begleitet. „Für jeden Betroffenen wird ein individueller Therapieplan festgelegt, der mit Hilfe von Mitarbeitenden aller Fachrichtungen von Anästhesie über Neurologie und bis hin zur Orthopädie umgesetzt wird“, würdigte Drese das Konzept der Reha-Klinik.

Diese fachübergreifende Zusammenarbeit sei aus ihrer Sicht der Schlüssel für die erfolgreiche Therapie der 1.137 Fälle, die im vergangenen Jahr behandelt wurden. „So werden die Erkrankten über alle Phasen der Rehabilitation symptomkonzentriert und professionell begleitet. Das schließt auch die Wiedereingliederung in den gewohnten Lebens- und Arbeitsbereich mit ein, damit die Patientinnen und Patienten nach schwerer Krankheit auch im Alltag wieder Fuß fassen können“, betonte die Ministerin.

Als größte auf Frührehabilitation spezialisierte Einrichtung in Norddeutschland sei die Expertise der rund 500 Mitarbeitenden insbesondere im Umgang mit beatmungs- und intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. „Davon profitiert das gesamte Land, zum Beispiel wenn wir an die Corona-Pandemie zurückdenken“, unterstrich Drese. „Damals versorgte die Klinik beatmungspflichtige COVID-19-Erkrankte und konnte mit der hochspezialisierten Akutintensivstation nicht nur die Behandlung übernehmen, sondern so auch andere Krankenhäuser entscheidend entlasten“, so die Ministerin weiter.

Sie sei äußerst dankbar, dass die engagierten Fachkräfte des Klinikums damals wie heute den Betroffenen die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben nach schwerer Krankheit zurückgeben. „Das gelingt, weil hier moderne Medizin und interdisziplinäre Zusammenarbeit ineinandergreifen, aber insbesondere auch deshalb, weil hier der Mensch im Mittelpunkt steht. Das ist für mich moderne Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau“, erklärte Drese nach ihrem Besuch.

Die Helios Klinik für neurologische Frührehabilitation verfügt über insgesamt 203 Planbetten an den Standorten Leezen (183) und Schwerin (20). Der Großteil hiervon (122) stehen als Intensiv- bzw. IMC-Betten zur Verfügung. Seit Aufnahme des Klinikums in den Landeskrankenhausplan erhielt die Reha-Klinik Landesfördermittel in Höhe von mehr als 22 Millionen Euro.

Land stärkt Kurzzeitpflege mit 4,4 Millionen Euro

Entlastung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen in der häuslichen Pflege

Schwerin – Das Land startet ein Investitionsprogramm für die Kurzzeitpflege. „Für den Zeitraum vom 1. August 2025 bis 31. Dezember 2026 stehen dafür insgesamt 4,4 Millionen Euro zur Verfügung“ gab Sozialministerin Stefanie Drese in der heutigen Sitzung des Landespflegeausschusses bekannt.

„Wir wollen mit unserer Förderung die Angebote der Kurzzeitpflege im Land ausbauen, um Pflegebedürftige und deren pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege zu entlasten“, betonte Drese.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die allermeisten pflegebedürftigen Menschen, möglichst lange in vertrauter Umgebung und gemeinsam mit ihren Angehörigen ihren Lebensabend verbringen möchten. Fast neun von zehn Pflegebedürftigen werden im familiären Umfeld gepflegt – oft sogar ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. „Dabei leisten pflegende Angehörige Herausragendes, oft über ihre eigenen Kraftreserven hinaus“, so Drese.

Deshalb ist es nach Ansicht von Drese enorm wichtig, pflegende Angehörige mit gezielten Hilfen besser zu unterstützen. Viele Pflegebedürftige seien nur für eine begrenzte Zeit auf vollstationäre Pflege angewiesen, insbesondere zur Bewältigung von Krisensituationen bei der häuslichen Pflege oder übergangsweise im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt. „Für diese Fälle sind Kurzzeitpflegeplätze notwendig, aber nicht überall ausreichend vorhanden“, so Drese. „Genau hier setzt unser Investitionsprogramm Kurzeitpflege an“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese: „Mit den 4,4 Millionen Euro können Neubau-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen gefördert werden in bestehenden Kurzzeitpflegen, für eingestreute Kurzzeitpflegeplätze in Pflegeheimen und für die Schaffung neuer Kurzzeitpflegeplätze in Landkreisen und kreisfreien Städten mit bestehenden Unterversorgungen im Bereich der Kurzzeitpflege.“

Die Ministerin verdeutlichte, dass die künftige Sicherstellung der pflegerischen Versorgung zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen gehört. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, in Mecklenburg-Vorpommern von 123.000 (Stand Ende 2021) auf fast 140.000 (Ende 2023). Das entspricht einer Steigerung von 14 Prozent innerhalb von nur zwei Jahren. Allein aus demografischen Gründen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren weiter steigen.

 Weitere Informationen für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung und Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgungsstruktur im Bereich der Kurzzeitpflege sind dieser Pressemitteilung beigefügt. Bewilligungsbehörde ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Die Antragsunterlagen sind unter dem Link https://www.lagus.mv-regierung.de/Foerderungen/MV/ unter dem Menüpunkt „Förderung von Bauinvestitionen“ zu finden.

Kur- und Heilwald Bad Doberan eröffnet

Bad Doberan – Mit dem Quellholz-Eikhäge im südwestlichen Stadtbereich entstehe nicht nur ein besonderer Ort der Ruhe, Regeneration und Therapie, es sei auch ein Ort, der die enge Verbindung von Mensch und Natur auf eindrucksvolle Weise neu belebt, erklärt Umwelt- und Forstminister Dr. Till Backhaus zur Eröffnung des Kur- und Heilwaldes Bad Doberan: „Heilwälder wie dieser sind ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir die natürlichen Ressourcen unseres Landes intelligent, verantwortungsvoll und im Sinne der Menschen nutzen können.

Die medizinisch-therapeutische Bedeutung des Waldes wurde in den vergangenen Jahren wissenschaftlich klar belegt – insbeson­dere durch das medizinische Gutachten von Prof. Dr. Karin Kraft von der Universitätsmedizin Rostock.

Dass die Stadt Bad Doberan bereits 2016 den Mut und die Weitsicht hatte, einen Förderantrag für dieses Projekt zu stellen, verdient großen Respekt. Es folgten Jahre intensiver Planung, viele Abstimmungen, bauliche Umsetzungen und sicher auch der ein oder andere Rückschlag. Aber heute können wir sagen: Das Durchhalten hat sich gelohnt.

Der Heilwald ist Realität und er wird Menschen helfen, gesund zu werden oder zu bleiben. Mit Unterstützung der EU, des Landes und des Bäderverbandes konnte das Projekt im Rahmen der ForstELERFöRL M-V über mehrere Jahre hinweg finanziell begleitet werden.

Insgesamt wurden über 670.000 Euro Fördermittel beantragt und rund 613.000 Euro tatsächlich ausgezahlt. Das zeigt: Auch wenn es nicht immer einfach war, hat die Stadt Bad Doberan mit großem Engagement und Beharrlichkeit die Umsetzung gemeistert.

Mein Dank gilt daher auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung und der LFoA, die das Verfahren fachlich und administrativ begleitet haben. Die Aufwertung des Waldgebietes wurde unter anderem durch den Bau eines Brückenneubaus über den Quellbach, einer Wassertretanlage, eines Balancier- und Kletterbereichs sowie durch die Anlage von Gang- und Bewegungsparcours möglich.

Damit ist der Heilwald nicht nur ein therapeutischer Raum, sondern auch ein Ort der Bewegung, der Begegnung und der stillen Einkehr. Der Heilwald Bad Doberan ergänzt das großartige bestehende Gesundheitsangebot der Region. Mit der Moorbad-Klinik in unmittelbarer Nachbarschaft, dem Sana-Krankenhaus und nicht zuletzt dem Engagement geschulter Waldtherapeutinnen und -therapeuten entsteht hier ein integriertes Angebot für Prävention, Rehabilitation und Palliativmedizin, mitten in der Natur.

Zugleich ist dieser Wald ein Kulturraum. Die bronzezeitlichen Hügelgräber, das naturnahe Bachsystem, der alte Baumbestand, all das zeigt, wie eng Landschafts- und Kulturgeschichte in unserer Heimat miteinander verwoben sind.

Die geplante Ausweisung als staatlich anerkannter Heilwald wird, so hoffe ich, Anfang 2026 vollzogen sein, als dann fünfter Heilwald in Mecklenburg-Vorpommern. Ich bin stolz darauf, dass unser Land hier bundes- und europaweit Vorreiter ist.

Insgesamt haben wir bereits rund 250 Hektar an Kur- und Heilwäldern ausgewiesen, und ich bin überzeugt: Die Nachfrage nach solchen wohltuenden Orten wird weiter steigen“, so Back­haus abschließend.

Spenden für Kinder- und Jugendhospiz

Stralsund – Auf einem Benefiz-Konzert in Stralsund wurden gestern Spenden für den Aufbau des landesweit ersten Kinder-und Jugendhospizes gesammelt.

„Kinder sind unser größter Schatz. Für sie wollen wir die besten Voraussetzungen schaffen – in der Familie, in Kita und Schule. Es tut deshalb besonders weh, wenn Kinder leiden und wir nichts machen können, zum Beispiel, wenn Kinder schwer und unheilbar krank werden.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr eine schwere Krankheit das ganze Familienleben durcheinander wirbeln kann. Aber wenn Kinder schwer krank werden, ist das noch einmal eine andere enorme Belastung für die Kinder selbst, ihre Eltern, die Familien und Freunde“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Gut ist, wenn es dann Menschen und Einrichtungen gibt, die helfen, die beraten, die entlasten. Genau das wird das neue stationäre Kinderhospiz leisten. Acht Plätze für Kinder und ihre Familien, Therapieräume, ein schöner Garten. Alles, was man braucht, um als Familie durchzuatmen und die Kinder bestmöglich zu betreuen“, sagte die Ministerpräsidentin weiter.

In Mecklenburg-Vorpommern gebe es gute ambulante Hospizangebote und Beratungsstellen. „Es ist ein weiterer wichtiger Schritt, wenn wir nun bald auch ein stationäres Kinderhospiz bekommen. Für die schwerkranken Kinder und ihre Familien aus der Region und darüber hinaus.“

Schwesig dankte dem Förderverein Leuchtturm, der das Projekt vorantreibt und der Hansestadt Stralsund, die ein Pachtgrundstück für das Hospiz zur Verfügung stellt. Das Land unterstützt das Projekt mit einer Million Euro. Das Konzert wurde aus dem Vorpommern-Fonds gefördert, so dass die Einnahmen aus dem Kartenverkauf für das Konzert in der St.Jacobi-Kirche mit Musik von Johann-Sebastian Bach vollständig dem Aufbau des Hospizes zugutekommen.

Behandlung aller Stadien des Lipödems wird Kassenleistung

Schwerin – Die Behandlung eines Lipödems wird künftig, unabhängig vom Stadium der Erkrankung, als Kassenleistung der gesetzlichen Krankenkassen erbracht. Anders als bisher werden die benötigten Liposuktionen zudem nicht mehr nur an den Beinen, sondern auch an den Armen ermöglicht. Diese aktuelle Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird von Gesundheitsministerin Stefanie Drese ausdrücklich begrüßt.

„Viele Betroffene haben über Jahre hinweg mit starken Schmerzen, deutlichen Bewegungseinschränkungen und psychischen Belastungen gelebt, die diese chronische Erkrankung mit sich bringt. Für sie ist die neu geschaffene Regelung eine enorme Erleichterung und zugleich ein Weg zu mehr Lebensqualität“, konstatierte Drese und bezeichnete die Entscheidung des G-BA als wegweisend.

Deutschlandweit sind rund 3,8 Millionen Menschen von Lipödemen betroffen, darunter fast ausschließlich Frauen. „Für sie war eine operative Behandlung als gesetzlich Versicherte bisher nur im Endstadium der Erkrankung, also der Stufe III möglich. Die Belastungen beginnen aber natürlich schon viel früher“, hob die Ministerin hervor. Für diese Gruppe werde nun eine Versorgungslücke geschlossen. Zugleich bewahre ein früherer Eingriff vor einem weiteren Ausarten der Krankheit.

Drese freue sich daher für die Betroffenen, dass die vorangegangene fast elf-jährige Debatte nun in handfesten Verbesserungen gemündet habe. Beigetragen habe hierzu eine Studie, deren Zwischenergebnisse eine positive Evidenz bescheinigen und klare Vorteile in der Behandlung von Patientinnen und Patienten aller Stadien belegt.

„Hervorheben möchte ich auch das Engagement der Patientenvertretungen, die sich unnachlässig in den Prozess eingebracht haben. Die Vertreterinnen und Vertreter haben lange gekämpft und letztlich ein hervorragendes Ergebnis im Sinne der Betroffenen erreicht“, erklärte Drese abschließend.

Vor einer Liposuktion als Kassenleistung muss für mindestens sechs Monate eine konservative Therapie durchgeführt worden sein, z.B. in Form einer Kompressions- und Bewegungstherapie oder einer Lymphdrainage. Wenn diese keine Linderung bringen, kann durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu Gunsten einer Liposuktion entschieden werden. Weitere Voraussetzungen zur Kostenübernahme betreffen u.a. den BMI, so muss bei einem höheren BMI im Vorfeld eine Adipositas-Behandlung erfolgen.

„MV erbringt Spitzenleistung in der Gewebemedizin und -transplantation“

 Gesundheitsstaatsekretärin Grimm zu Besuch bei der Gewebebank Schwerin

Schwerin – Am heutigen Dienstag besuchte Gesundheitsstaatssekretärin Sylvia Grimm die gemeinnützige Kornea- und Gewebebank der Helios Kliniken in Schwerin und zeigte sich bei einem Rundgang begeistert vom Leistungsumfang des Standortes. „Auch wenn die Gewebebank in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt wird, hat sie sich zu einem wichtigen Akteur für die medizinische Versorgung im Land entwickelt und ist zu einem bundesweit renommierten Partner bei der Gewebetransplantation geworden“, so Grimm.

So gehört das Schweriner Zentrum seit seiner Gründung im Jahr 2006 durch die Helios Kliniken Schwerin und die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) nunmehr zu den bundesweit größten Gewebebanken für Augenhornhaut und Amnion, also der Eihaut der Fruchtblase. „Mehr als 5.000 Augenhornhäute wurden allein zwischen 2006 und 2018 deutschlandweit zur Transplantation bereitgestellt“, hob die Staatssekretärin hervor.

„Hinter diesen beeindruckenden Zahlen stehen aber vor allem Menschen, die durch die Spende und Transplantation ein neues Leben gewinnen. Die ihr Augenlicht zurückerhalten, die durch eine Blutgefäßtransplantationen bei Herzfehlern oder Gefäßerkrankungen ihre Lebensqualität steigern oder durch Knochen- und Weichteilgewebespenden ihre Mobilität zurückerlangen“, betonte Grimm.

Sie sei deshalb froh, dass in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise viele Menschen mit einer Gewebespende einverstanden sind. „Denn mit 476 Gewebespenden im vergangenen Jahr gehört MV zu den spendenstärksten Bundesländern. Rund 15 Prozent der in Deutschland jährlich etwa 9000 transplantierten Augenhornhäute stammen aus unserem Bundesland. Ein Spitzenwert, der die hohe Leistungsfähigkeit unserer Kliniken und Gewebebanken belegt und der eindrucksvoll zeigt, wie medizinischer Fortschritt, Engagement und ein starkes Netzwerk zu einem lebenswichtigen Beitrag für Patientinnen und Patienten verschmelzen“, so Grimm.

Eine Gewebespende ist stets freiwillig und unentgeltlich. Gespendet werden können in Deutschland Haut, Augenhornhaut, Herzklappen, Blutgefäße, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder, das Amnion und Zellen der Bauspeicheldrüse. Eine Spende ist anders als bei Organen auch postmortal möglich. Nach der Entnahme durchläuft das Gewebe in einer Gewebebank unterschiedliche Verfahren zur Herstellung des Transplantates und wird auf diesem Wege zur späteren Verpflanzung vorbereitet. Die Entscheidung für eine Gewebespende kann in einem Organspendeausweis oder in einer Patientenverfügung vermerkt werden. Eine Anbindung an das digitale Organspenderegister ist auf Bundesebene ebenfalls beabsichtigt.

Ausbau der Erste-Hilfe-Fähigkeiten in der Gesellschaft

Aktionstag zur Herz-Lungen-Wiederbelebung in Crivitz

Crivitz – Das Gesundheitsministerium unterstützt den Verein NOFiAS e.V. bei seiner Arbeit für eine Verbesserung der medizinischen Erstversorgung in Mecklenburg-Vorpommern. Am Rande eines Aktionstages am Sonnabend in Crivitz (LK Ludwigslust-Parchim) rund um das Thema Herz-Lungen-Wiederbelebung konnte Staatssekretärin Sylvia Grimm einen Zuwendungsbescheid in Höhe von gut 12.000 Euro zur Verbesserung der Notfallversorgung im ambulanten Sektor überreichen.

„Jeder Versuch einer Wiederbelebung, jede Minute, in der das Herz nicht stillsteht, ist ein Gewinn und kann letztlich den Unterschied machen zwischen Leben und Tod. Deshalb sind Erste-Hilfe-Schulungen und das Lernen des richtigen Verhaltens in Notfällen von hoher Bedeutung“, betonte Grimm in ihrem Grußwort. Dabei sei die Zielgruppe, alle Menschen, die Erste-Hilfe leisten können.

Der von Notärzten gegründete Verein NOFiAS, hat sich unter dem Motto „Kommt, wir retten die Welt! Und ein paar Leben dazu…“ die Förderung der medizinischen Erstversorgung und Reanimation, etwa bei Herzinfarkten, und somit den Ausbau der Erste-Hilfe-Fähigkeiten in der Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben.

Ein weiterer Schwerpunkt der ehrenamtlich getragenen Arbeit des Vereins ist die Stärkung des Netzes mit automatisierten externen Defibrillatoren (AED). In Mecklenburg-Vorpommern sind laut Verein nur zehn Prozent der Defibrillatoren im öffentlichen Raum frei zugänglich. Helfen kann dabei der Aufbau eines flächendeckenden AED-Netzes, Tag und Nacht erreichbar.

In Crivitz fand anlässlich des Aktionstages die feierliche Einweihung von zehn öffentlichen AED-Geräten statt, die nun rund um die Uhr im Ort verfügbar sind. „Diese Geräte können im Notfall Leben retten – und wir möchten, dass jeder weiß, wie man sie richtig einsetzt“, verdeutlichte Grimm. Crivitz sei damit ein Vorbild in der medizinischen Erstversorgung für ganz Mecklenburg-Vorpommern“, so die Staatssekretärin.

Tag der Organspende

206 Menschen in M-V auf der Warteliste

Ein Organspendeausweis hatte viele Vorteile: Er ermöglicht die Entscheidung für oder gegen eine Organspende klar und verbindlich festzuhalten, entlastet Angehörige und kann dazu beitragen, Leben zu retten.

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Organspender im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 29 auf 22 gesunken. Gleichzeitig warten 206 Menschen im Land auf ein Spenderorgan. Gesundheitsministerin Stefanie Drese sieht deshalb großen Handlungsbedarf für eine baldige Neuregelung der Organspende.

„Der Bundesrat hat im vergangenen Sommer auf Initiative mehrerer Bundesländer, darunter Mecklenburg-Vorpommern, einen Gesetzentwurf zur Änderung des Transplantationsgesetzes und Einführung der Widerspruchslösung beschlossen.

Wir appellieren eindringlich an den neuen Bundestag, sich im Interesse der Betroffenen zügig mit diesem Gesetzentwurf zu beschäftigen und entsprechende parlamentarische Initiativen zu starten“, sagte Drese anlässlich des Tags der Organspende am 7. Juni.

Als sehr förderlich bewertete Drese Aussagen der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken für eine Änderung des Transplantationsgesetzes. „Das gibt dem Vorhaben den erforderlichen Rückenwind“, so Drese.

Für Drese wäre die Einführung der Widerspruchslösung eine große Chance, mehr Spenderinnern und Spender zu gewinnen. Nur so könnten mehr Menschen ein lebensrettendes Organ erhalten.

In Deutschland gibt es derzeit eine sogenannte Entscheidungslösung. Organspenden muss somit zu Lebzeiten aktiv zugestimmt werden. Eine Widerspruchslösung hätte zur Folge, dass Organspenden nicht erst aktiv zugestimmt, sondern ihnen nur widersprochen werden muss. „Wichtig aber auch dann: die Entscheidung ist und bliebe jedem Menschen freigestellt“, verdeutlichte Drese.

In Mecklenburg-Vorpommern gab es 2024 mit 14 Spenderinnen und Spender je 1 Mio. Einwohner mehr Spenden als im Bundesschnitt (11,4). 2024 gab es bundesweit 953 Organspenderinnen und Organspender (2023: 965). Demgegenüber standen Ende des vergangenen Jahres 8.575 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere.

Drese: „Im europäischen Vergleich bewegt sich Deutschland bei der Organspende seit Jahren im unteren Mittelfeld“, so Drese. In Europa führt Spanien regelmäßig die Statistiken zur Organspende an. 2023 kamen dort auf eine Million Einwohner 43,1 Organspenderinnen und Organspender.

Der Tag der Organspende soll neben der Beförderung von mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung rund um Organspenden auch die Spenderinnen und Spendern würdigen. „Ohne die Bereitschaft der Spendenden hätten auf ein Spenderorgan angewiesene Patientinnen und Patienten häufig keine Überlebenschance“, sagte Drese.

Die Ministerin empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern sich mit dem Thema zu befassen. Ausführliche Informationen stellt zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter https://www.organspende-info.de/ zur Verfügung.