Land will Drehstandort M-V stärken

Wiek – „Das Naturfilmfestival gehört zu den wichtigsten Festivals im Bereich Naturfilm in Deutschland. Erfolgreich auch deshalb, weil das Festival mitten in einer bedeutenden Naturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns stattfindet. Man muss nicht immer die großen Städte für Medienpreise wählen. Das Festival gehört zum Darß und der Darß zu den großen Naturattraktionen unseres Landes“, betonte der Chef der Staatskanzlei Reinhard Meyer heute bei der Preisverleihung auf dem Darßer NaturfilmFestival in Wiek.

Umso schöner sei es, dass der wichtigste deutsche Naturfilmpreis auf der Halbinsel verliehen würde. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, auf das die Festivalmacher stolz sein können.“ Eine ganze Reihe von Festivals mache aus Mecklenburg-Vorpommern ein Filmland: „Das FilmkunstFest MV in Schwerin, das FiSH-Festival im Rostocker Stadthafen, das Filmfest Wismar, das DokumentArt in Neubrandenburg und zuletzt auch das Rügen International Filmfestival und viele weitere Aktivitäten begeistern ihr Publikum im ganzen Land.“

Die Festivals sorgten für zusätzliche touristische Anziehungskraft auch in der Nebensaison, zögen aber vor allem Filmemacher aus dem In- und Ausland an. „Und sie bieten die Möglichkeit, auf den Drehstandort Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam zu machen und die Filmbranche im Land zu stärken.“ In diesem Zusammenhang kündigte Meyer die Umstrukturierung im Bereich der Filmförderung an: „Wir werden eine kulturwirtschaftliche Filmförderung mit einer zusätzlichen Produktionsförderung auch unter der Beteiligung von öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten einführen. Bereits in diesem Jahr stehen aus dem Strategiefonds zusätzliche Mittel zur Verfügung, um geeignete Produktionen zu unterstützen, vor allem, damit sie einen leichteren Zugang zu den großen Fördertöpfen vor allem des Bundes ermöglichen.“

„Wild essen!“ am Carolinum: Schüler verkosteten Rot-, Dam- und Schwarzwild

Neustrelitz – An die 30 Schüler des Carolinums Neustrelitz nahmen kürzlich ihre Mittagsmahlzeit aus prominenter Hand entgegen: Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus half in der Mensa des Gymnasiums Carolinum in Neustrelitz für kurze Zeit bei der Ausgabe der Portionen mit. Grund dafür war der Ausklang der Mottowoche „Wild essen!“, die das Gymnasium mit Unterstützung der Stiftung Wald und Wild und der Landesforstanstalt bereits seit 2014 auf die Beine stellt.

Seit Montag waren in der Küche des Gymnasiums Reh-, Rot-, Dam- und Schwarzwild zubereitet worden; zum Abschluss stand Wildschweinbraten mit Apfelrotkohl und Kartoffelkößen auf dem Speiseplan – inspiriert von einer Rezeptempfehlung aus Backhaus‘ häuslicher Küche.

„Wildbret ist Fleisch von Tieren, die in der freien Natur unter optimalen Lebens- und Ernährungsbedingungen aufgewachsen sind. Es ein natürliches und gesundes, regionales Produkt, eine wahre Gaumenfreunde und eine gesunde Alternative zum üblichen Angebot einer Schulmensa oder -Cafeteria“, warb der Minister, und die Schüler ließen sich den Braten munden.

Im Gymnasium Carolinum hat die Zubereitung von Wild als Projekt „Gesunde und ausgewogene Ernährung“ bereits Tradition. Das Carolinum unterstreicht mit dem Projekt sein Credo als „Gesunde Schule“. Auf der Suche nach Projektpartnern hatte die Einrichtung Kontakt zur Landesforstanstalt und zum Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt aufgenommen. „Während der Wildwoche ;Wild essen!‘ schenken Schüler und Lehrer dem Naturprodukt Wildfleisch aus heimischen Revieren verstärkt Beachtung. Mit dem Verzehr regionaler Produkte unterstützen sie die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Außerdem besticht Wildbret durch seine Öko-Bilanz. Im Gegensatz zu den langen Transportwegen in der Nutztierhaltung benötigt Wildfleisch nur kurze Wege zu den Abnehmern in der Region. Für die Gymnasiasten kann nebenbei auch der Bezug zur waidgerechten Jagd hergestellt werden“, erläuterte der Minister.

Die Landesforstanstalt bejagt 10 Prozent der Jagdfläche des Landes. Sie betreibt seit einigen Jahren zwei Einrichtungen zur Wildbearbeitung, im Forstamt Schildfeld im Landkreis Ludwigslust-Parchim und im Forstamt Torgelow, Landkreis Vorpommern-Greifswald. In beiden Betrieben werden pro Jahr rund 40.000 kg Wildfleisch verarbeitet. Das Forstamt Schildfeld hat die Fleischmengen für die Wildwoche im Carolinum geliefert. Die schuleigene Cafeteria des Gymnasiums bietet im Schnitt 250 Essen pro Tag an.

Wildfleisch zeichnet sich durch einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt, geringen Fettanteil und hohen Eiweißanteil aus. Während der Schonzeiten werden die Tiere nicht bejagt, deshalb sind auch nicht ganzjährig alle Wildarten im Angebot. In der Hauptjagdzeit von September bis Januar ist das Angebot an frischem Wildfleisch am größten.