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Monat: Februar 2022

Erste Ukraine-Flüchtlinge in M-V

Schwerin – In der Nacht zu Sonntag sind die ersten Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, über die polnische Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Bereits 20 Menschen – vor allem Frauen und Kinder – haben Zuflucht in der Landeshauptstadt gefunden.

„Die Schweriner haben so wie alle unsere Landkreise und kreisfreien Städte unverzüglich auf den Aufruf unseres Landeskrisenstabs reagiert, Unterbringungskapazitäten für Menschen vorzubereiten,  die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Schwerin hat zudem über die sozialen Medien sowie Netzwerkpartner Informationen für Ankommende in deutscher und ukrainischer Sprache verbreitet“, sagte Christian Pegel heute in Schwerin.

Der Innenminister bedankt sich herzlich bei den Schwerinern ebenso wie bei allen anderen Kommunen im Land: „Ich bin überwältigt, wie bereitwillig und schnell alle mit anpacken, um den Menschen, die vor einem grausamen Krieg nicht weit von uns in Europa fliehen, hier eine Zuflucht zu bieten.“

Die Ankunft weiterer ukrainischer Staatsbürger wird für heute in Schwerin ebenso wie in Neubrandenburg, Rostock und Stralsund erwartet. Auch dort sind die Stadtverwaltungen darauf vorbereitet.

Christian Pegel sagte erneut, dass Prognosen, wie viele Menschen infolge des Krieges in den Nordosten kommen könnten, spekulativ wären: „Zum aktuellen Zeitpunkt ist für Bund und Länder nicht abschätzbar, wie sich der Konflikt in der Ukraine hinsichtlich der Bewegung von Flüchtlingen nach Deutschland auswirkt. Wir wissen, dass viele Menschen aus der Ukraine in Nachbarländer wie Polen, Ungarn und die Republik Moldau flüchten. Wir wissen aber nicht, wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer dort bleiben oder weiterreisen werden, zum Beispiel nach Deutschland“, so der Minister. Er und seine Amtskollegen von Bund und Ländern stünden dazu kontinuierlich im Austausch. Und: „Wir sind auf einen eventuellen Anstieg der Flüchtlingszahlen vorbereitet – auch in Mecklenburg-Vorpommern, wie das Beispiel Schwerin eindrücklich zeigt.“

Start von Novavax-Impfungen in M-V

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern erhält im 1. Quartal ca. 78.000 Dosen mit dem Impfstoff Nuvaxovid von Novavax. Die ersten Lieferungen treffen im Land über das Wochenende ein, so dass in der kommenden Woche mit den Impfungen gestartet werden kann.

Den Auftakt macht der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Im dortigen Impfstützpunkt im Bethaniencenter in Neubrandenburg sind Novavax-Impfungen bereits am Montag, den 28. Februar möglich. Rostock, Schwerin und Vorpommern-Rügen (Stralsund) folgen ab Dienstag, den 1. März.

„Ich freue mich, dass die Logistik so reibungslos funktioniert. Mein Dank gilt allen Beteiligten. Alle Impfstäbe der Landkreise und kreisfreien Städte gewährleisten mit hohem Engagement den zügigen Start der Novavax-Impfungen. Jetzt müssen die Bürgerinnen und Bürger, die auf solch einen Proteinimpfstoff mit Wirkverstärker gewartet haben, die Impfangebote auch nutzen“, betonte Gesundheitsministerin Stefanie Drese.

Die Starttermine in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten sehen wie folgt aus:

  • MSE   28.02.
  • HRO   01.03. im Südstadt Klinikum
  • SN      01.03.
  • VR      01.03.
  • LRO    02.03
  • VG      03.03
  • NWM  04.03.
  • LUP    07.03

Alle an Novavax-Impfungen interessierte Bürgerinnen und Bürger können über das Impfportal des Landes (www.corona-impftermin-mv.de) und die Impfhotline (0385-20271115) einen Impftermin buchen. Es gibt keine Beschränkung. Eine Anmeldung ist dort natürlich auch weiterhin für alle anderen Corona-Schutzimpfungen möglich.

Der Impfstoff Nuvaxovid von Novavax wird von der Ständigen Impfkommission für alle Personen ab 18 Jahren empfohlen. Ausgenommen davon sind zurzeit Schwangere und Stillende. Es sind zur Grundimmunisierung zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen notwendig, so dass vorerst ca. 39.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit Novavax geimpft werden könnten.

Grundstein für neues Justizzentrum gelegt

Finanzminister Dr. Heiko Geue und Justizministerin Jacqueline Bernhardt: „In gut vier Jahren sind hier alle Gerichtsbarkeiten der Landeshauptstadt an einem Ort zu finden.“

Schwerin – Knapp ein Jahr nach dem ersten Spatenstich sind die Bauarbeiten am künftigen Justizzentrum Schwerin fortgeschritten. Von den geplanten Baukosten von fast 28 Millionen Euro sind bisher etwa 4 Millionen Euro ausgegeben. Die Aufträge für Abbruch-, Tiefbau- und Spezialtiefbauarbeiten sowie Baustelleneinrichtung und Rohbauarbeiten gingen dabei vor allem an Unternehmen aus dem Land.

Mit der heutigen Grundsteinlegung geht es nun daran, die Nutzfläche von 6.500 qm entstehen zu lassen. Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Wer sich hier am historischen Justiz-Ensemble am Demmlerplatz umsieht, kann sicher nachvollziehen, dass sich der Platz sehr gut für das neue Justizzentrum anbietet. Es ist für alle gut, dass das Amtsgericht, die Fachgerichte des Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsrechts sowie das Landgericht an einem Standort konzentriert werden. Ich freue mich, dass es den Architekten, Planern und Bauunternehmen auch mit wenig Platz und unterschiedlicher historischer Bausubstanz gelungen ist, die verschiedenen Aspekte aus gestalterischen und räumlichen Qualitäten sowie funktionalen und denkmalpflegerischen Elementen unter einen Hut zu bringen. Und als Finanzminister sage ich: bei all dem darf dann auch nicht die Wirtschaftlichkeit vergessen werden.“

Jacqueline Bernhardt, Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz sagte zur Grundsteinlegung: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Justiz in Schwerin können den Baufortschritt täglich mitverfolgen. Es wird immer deutlicher, dass die Zeit der Unterbringung in Bürocontainern bald vorüber ist. Auch die Beschäftigten der Fachgerichte in der Wismarschen Straße können sich auf ihren Umzug in das moderne Justizzentrum freuen. In gut vier Jahren sind hier alle Gerichtsbarkeiten der Landeshauptstadt zu finden. Das Landgericht Schwerin, das Amtsgericht, das Verwaltungs-, das Arbeits- sowie das Sozialgericht Schwerin werden hier gemeinsam eine Bibliothek nutzen können. Wege werden kürzer, die Arbeit wird zum Beispiel für die Justizwachtmeisterei effektiver.“

Nach den Abbrucharbeiten im November 2020 des ehemaligen Verwaltungsgebäudes des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit wurde im Sommer 2021 auf dem Gelände der erste Spatenstich für das neue Justizzentrum Schwerin vollzogen. Im Jahr 2026 sollen hier das Amtsgericht, die Fachgerichte des Arbeits-, Sozial- und Verwaltungsrechts sowie das Landgericht an einem Standort konzentriert werden. Das historische Justiz- Ensemble am Demmlerplatz hat sich für ein Justizzentrum angeboten, da es baulich und in seiner Funktion und Widmung einen erheblichen Wandel erfahren hatte. Im Laufe der Zeit gab es unterschiedlichste Nutzer des Ensembles in der Weimarer Republik, in Nazi‐Deutschland, durch die Besatzungsmächte, zu Zeiten der DDR und seit der Wiedervereinigung. Im historischen Gefängnisgebäude ist das Dokumentationszentrum untergebracht, das sich der Geschichte der politischen Verfolgung im 20. Jahrhundert in der Region widmet.

Mit der Grundsteinlegung haben Justizministerin Bernhardt und Finanzminister Dr. Geue auch eine Zeitkapsel eingemauert mit Urkunden, Zeitdokumenten und Münzen. Ministerin Bernhardt steuerte noch eine Landesverfassung bei.

Hengstpräsentation am 26. Februar

Redefin – Aufgrund der Coronalage findet die Hengstpräsentation des Landgestüt Redefins am morgigen Sonnabend als Online-Veranstaltung statt. Interessierte können sich ab 14 Uhr auf www.clipmyhorse.tv die Vorstellung auch ohne festen Account ansehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Partner führen dann 24 Hengste vor. Dazu gibt es von einem Moderatorenteam Informationen zu Pferden und Menschen in Zucht und Sport.

„Das Landgestüt Redefin ist ein Zeitzeugnis herausragender Pferdezucht und erfolgreichen Pferdesports hier im Pferdeland Mecklenburg-Vorpommern. Auf die Präsentation freue ich mich ganz besonders. Denn es gibt viel Neues im Hengstlot zu entdecken. Nach der ersten Erneuerung im vergangenen Jahr hat das Landgestüt – insbesondere im Dressurbereich – einen großen Schritt getan. Wir haben ein Lot mit absolut interessanten Pedigrees und Leistungsstämmen, welche die Zucht in MV und darüber hinaus nachhaltig beeinflussen wird“, sagte Dr. Till Backhaus, der für das Gestüt zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.

Mit fünf neuen Dressurhengsten sowie den bereits im vergangenen Jahr stationierten Go for Romance (Governor x Fürst Romancier) und Quat Royal (Quaterback x Dressage Royal) bietet das Landgestüt seinen Züchtern im gesamten Bundesgebiet ein interessantes Lot an Vererbern an. Neben dem Grandseigneur Estobar NRW (Ehrentusch x Ferragamo), der die legendäre E-Linie bewahrt hat und heute mit seinen Söhnen und Enkeln wie Escolar und Escamillo in aller Munde ist, sind es die in Oldenburg gekörten Hengste Sedano (Sezuan x De Niro), der als Prämienhengst die Bahn verließ sowie der Sohn des Fidertanz, Fiderhall (Fidertanz x Sir Donnerhall). Hinzu kommt mit Esquin White (Escamillo x Florenzio I) eine Offerte für die Zucht von besonderen Pferden. Aus der eigenen Aufzucht stammt dazu der Sohn des viel zu früh verstorbenen Fehrbellin, Fürst Fantanstic (Fehrbellin x Fürst Romancier), der auf der Mecklenburger Körung das positive Urteil bekam.

Auch im Springlot ergeben sich neue Optionen für die Züchter. Mit Carthino Z (Carthago x Armor), einem in Zangersheide gekörten und aus den Niederlanden stammenden Carthago Nachkommen, ist absolutes Leistungsblut in Redefin. Ein Pferd mit hochdekorierten Eigenleistungen und einer Nachzucht, die nur wenige Vererber in dieser Quote vorzuweisen haben. Dazu gibt es mit dem Redefiner Junghengst Cabalu (Colman x Zento) eine weitere Offerte mit dem Blut des Carthago und auch der aus der französischen Zucht stammende Zirocco Blue SF stellt mit seinem Sohn Zircon Blue (Zirocco Blue x Corrado) ein außergewöhnliches Angebot im Redefiner Hengstlot.

Interessant und ausgewogen in Genetik und Leistung, wobei gerade die sportlichen Entwicklungen der Hengste  im Fokus stehen. Karat du Plessis (Paddock du Plessis x Corofino) ist schon heute erfolgreich mit altersgerechten Siegen und Platzierungen bis zur Klasse M. Und dies wird sich fortsetzen, denn die ersten Starts in der internationalen Youngstertour unter Maximilian Gräfe sind geplant, bevor Europameister André Thieme im Sattel des Hengstes Platz nimmt.

„Wir sind alle gespannt. Ich wünsche unseren Züchtern und Freunden eine erfolgreiche Saison. Die Vorfreude auf die ersten Fohlen ist groß, denn bereits im vergangenen Jahr haben uns viele Züchter ihr Vertrauen geschenkt. Dafür sind wir sehr dankbar und hoffen auf eine weitere gute Partnerschaft“, so Minister Backhaus.

Seit Übernahme des Landgestütes durch das Land wurden mit Stand 31.12.2021 insgesamt 32 Mio. Euro investiert, davon 5,87 Mio. Euro ELER-Mittel. Das klassizistische Gebäudeensemble ist inzwischen weitgehend saniert. Das Landgestüt hat 30 Mitarbeiter- und 15 Azubistellen.

Für das Zuchtjahr 2021 bieten 29 Hengsten, davon 23 Reitpferdehengste, eine breite, sehr attraktive Genetik. Dabei bleibt auch weiterhin eine Rassenvielfalt erhalten. Die Reitpferdehengst gehören zum Beispiel 9 Rassen an.

Von den 29 Hengsten stammen 6 aus der gestütseigenen Junghengstaufzucht. Jährlich werden ca. 17 Hengstfohlen angekauft, die 3-jährig angeritten werden und je nach Eignung nach der Körung in den Deckhengstbestand übernommen, als dreijährige oder mit Turniererfahrung später verkauft oder als Lehrpferde in die Landesreit- und Fahrschule übernommen werden.

Für die Landesreit- und Fahrschule stehen 22 Lehrpferde (3 Hengste und 19 Wallache) zur Verfügung. 16 Pferde gehören der Rasse Mecklenburger an.

Feuchter Februar füllt Flüsse und Seen

Schwerin – Das aktuelle hydrologische Jahr (November 2021 bis Oktober 2022) weist bis zum jetzigen Zeitpunkt erstmals seit einigen Jahren Niederschläge über dem langjährigen MitteIwert auf. Sowohl der (allerdings nur in einigen Landesteilen) zu nasse November, als auch der flächendeckend sehr feuchte Februar mit Niederschlägen von verbreitet über 200% bis teilweise 300% (Boizenburg) der üblichen Werte trugen dazu bei, dass der Wasserhaushalt sich nach den vergangenen trockenen bis sehr trockenen Jahren wieder zu erholen scheint.

„In Folge des erhöhten Niederschlagsaufkommens im Februar stiegen die Wasserstände im gesamten Bundesland deutlich an. Sie liegen landesweit knapp unter bis deutlich über dem jeweiligen mittleren Hochwasser. Kleinere Einzugsgebiete reagieren hierbei deutlich schneller und stärker als große, so dass es an diesen bereits zu für die Jahreszeit typischen Ausuferungen kommen kann.“ erklärt Umweltminister Backhaus.

Eine große Gefährdungslage durch Hochwasser wird im Moment aber nicht gesehen. So führt der Minister weiter aus: „Insbesondere die Elbe führte bis vor kurzem so wenig Wasser, dass sie nun imstande ist die großen Niederschlagsmengen schadlos abzuführen. Auch in ihrem Oberlauf deutet sich zurzeit keine große Hochwasserwelle an, da die Pegel auf tschechischem Territorium alle kein Hochwasser führen. Die Vorhersagen für den Pegel Dömitz bleiben somit im Bereich um 400 cm am Pegel, was zwar zu leichten Überflutungen angrenzender Felder aber nicht zu einer größeren Gefährdung von bewohnten Gebieten führen kann.“

Die Seenspeicher des Landes sind alle gut gefüllt. Der Tollensesee und der Schweriner See haben ihr jeweiliges Stauziel sogar bereits überschritten, weshalb bei letzterem bereits in Abstimmung mit dem zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in die Entlastungsphase übergegangen wurde. Dies bedeutet, dass am Wehr Banzkow gezielt Wasser aus dem Schweriner See in den Störkanal in Richtung Elbe abgelassen wird, um den Wasserstand des Sees nicht in einen problematischen Bereich ansteigen zu lassen.

Auch der Wasserstand der Mecklenburger Oberseen (208 cm a.P. Waren, Stand 21.02.22) hat das erste Mal seit dem Frühjahr 2018 wieder das Bewirtschaftungsziel erreicht. Zum für den 1.April angepeilten Stauziel von 220 cm fehlen allerdings noch immer über 10 cm. Trotzdem ist die Ausgangslage für die verdunstungsreichen Sommermonate so gut wie lange nicht.

Auch die übrigen Standgewässer in Mecklenburg-Vorpommern weisen größtenteils Wasserstände im Bereich des mittleren Hochwassers und zum Teil auch deutlich darüber auf. Die Grundwasserstände steigen seit Beginn des Abflussjahres an der überwiegenden Anzahl der Grundwasserpegel an.

Ein Blick auf die Lysimeterstation Kittendorf für den aktuellen Monat des Abflussjahres 2022 zeigt, dass das Monatsmittel der Durchsickerung nach den starken Niederschlägen bereits jetzt erreicht ist.

In den oberen gering- bis unbedeckten Grundwasserleitern werden deshalb die langjährigen mittleren Werte erreicht oder überschritten. Beispielhalft dafür sind die Grundwasserstände des bisherigen Abflussjahr 2022 für die Messstelle Kühlungsborn dargestellt.

In den tieferen Grundwasserleitern sowie stark bedeckten Grundwasserleitern liegen die Grundwasserstände trotz einsetzender Grundwasserneubildung noch deutlich unter den langjährigen mittleren Werten. Die Reaktionszeiten der Grundwasserleiter sind hier sehr lang, so dass es noch viele Monate dauern kann, ehe auch hier wieder ein mittlerer Wasserstand erreicht wird. Exemplarisch sind hierfür die Grundwasserganglinien der Messstellen Groß Breesen und Knegendorf dargestellt. In vereinzelten tiefliegenden Grundwasserleitern werden die langjährigen mittleren Werte auch überschritten.

Die beschriebene Lage im Grundwasser zeigt sich auch im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums auf welchem gut zu erkennen ist, dass der obere Boden in Mecklenburg-Vorpommern stark wassergesättigt ist, während im Gesamtboden immer noch Bereiche existieren, in denen eine außergewöhnliche Dürre festgestellt wird. Dies betrifft vor allem den Südwesten und Nordosten des Landes und dort insbesondere die Insel Usedom.

Bewerbung für Medizinstudienplatz

Schwerin – Landärzte für Mecklenburg-Vorpommern gesucht: Um junge Menschen für eine Tätigkeit als Hausarzt in Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen, gibt es seit 2021 im Land das sogenannte Landarztgesetz. Jeder, der über eine Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) verfügt und beabsichtigt, als Hausarzt in Mecklenburg-Vorpommern tätig zu werden, kann sich bis zum 31. März 2022 um einen der für die Landärzte reservierten 31 Studienplätze bewerben.

„Mit dem Start im letzten Jahr haben wir gute Erfahrungen sammeln können. Wir halten ins­gesamt 31 von rund 400 Studienplätzen ausschließlich für die Studierenden vor, die nach der Facharztausbildung für zehn Jahre als Hausarzt im Land bleiben. Bis zum 31. März kön­nen sich junge Menschen für einen dieser Studienplätze an den Universitäten Rostock und Greifswald bewerben. Mit der Landarztquote steuern wir aktiv dem Ärztemangel insbeson­dere auf dem Land entgegen. Unser Ziel ist es, langfristig für die Menschen in unserem Land die wohnortnahe hausärztliche Versorgung zu sichern“, sagt Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern.

„Für die Bewerbung gilt – die Abiturnote ist nur ein Bestandteil der Vorauswahl. Daneben fließen auch andere Kriterien in die Entscheidung ein, beispielsweise vorherige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, Empathie und Sozialkompetenz“, sagt Drese weiter. Die Studienplätze werden nur an Bewerber vergeben, die sich zuvor vertraglich verpflichten, eine entspre­chende Weiterbildung, die zur Ausübung einer hausärztlichen Tätigkeit berechtigt, zu absol­vieren und für zehn Jahre eine vertragsärztliche Tätigkeit in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten auszuüben.

Zudem ist geregelt, die Bewerber zu strukturierten Auswahlgesprächen einzuladen. „Die Auswahlgespräche werden im Rahmen eines Assessment-Centers aus kurzen Interviews und Szenarien bestehen, die von Juroren – alles erfahrene Hausärzte aus ländlichen Versorgungsbereichen in M-V – bewertet werden“, sagt Axel Rambow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV). Dabei sollen wichtige Schlüsselfaktoren des ärztlichen Berufes wie die Orientierung an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten in Verbindung mit Empathie und Sozialkompetenz erkannt werden.

Die KVMV wird als zuständige Stelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Ausführung des Landarztgesetzes das gesamte Verfahren durchführen. Während ihres Medizinstudiums profitieren die Studierenden von einer weiteren Betreuung durch die KVMV. Beispielsweise erhalten sie bei einem Mentoringprogramm die Gelegenheit, sehr frühzeitig den Alltag in Landarztpraxen kennenzulernen.

Bewerbungen für das Wintersemester 2022/23 für Medizinstudierende per Landarztquote sind bei der Kassenärztlichen Vereinigung M-V (KVMV) bis zum 31. März 2022 möglich (siehe: https://www.kvmv.de/nachwuchs/Landarztquote/index.html). Die Bewerbung muss sowohl online als auch schriftlich (einschließlich der Nachweise) innerhalb der Bewerbungsfrist bei der KVMV eingegangen sein (Postanschrift: KVMV, Bewerbung Landarztquote, Neumühler Str. 22, 19057 Schwerin). Maßgeblich ist der Posteingangsstempel der KVMV. Die Unterlagen können auch rund um die Uhr am Empfang der KVMV abgegeben werden. Das Online-Bewerbungsportal ist vom 1. März 2022, 00:00 Uhr, bis 31. März 2022, 24:00 Uhr, geschaltet.

Die Bewerberinnen und Bewerber können eine Ortspräferenz für einen der beiden möglichen Studienorte angeben: Universität Rostock oder Universität Greifswald. Liegen in der Endauswahl mehr Be­werbungen für einen Studienort vor, als dort Plätze zur Verfügung stehen, entscheidet das Los. Zulas­sungsvoraussetzung zum Medizinstudium per Landarztquote Mecklenburg-Vorpommern ist der Ab­schluss eines öffentlich-rechtlichen Vertrages mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Vertrag muss bereits mit den Bewerbungsunterlagen eingereicht werden. Ist das Bewerbungsverfahren durchlaufen und der Zulassungsbescheid erhalten, beginnt das Studium mit dem Start des Wintersemesters am 1. Oktober 2022.

Alle Informationen zum Bewerbungsverfahren, FAQ rund um die Landarztquote, die Downloads zum Bewerbungsformular und zum öffentlich-rechtlichen Vertrag mit dem Land sowie der Zugang zur notwendigen Online-Bewerbung sind auf den Internetseiten der KVMV zu finden unter: →kvmv.de →Nachwuchs →Landarztquote. Für darüberhinausgehende Fragen steht das Team Landarztquote der KVMV unter E-Mail: Landarztquote@kvmv.de oder dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 14:00 bis 16:00 Uhr unter der Rufnummer 0385-7431-910 zur Verfügung.

Sonderkabinettssitzung zur Ukraine

Schwerin – Das Kabinett der Landesregierung ist heute auf Grund der Lage in der Ukraine und den Auswirkungen auf Mecklenburg-Vorpommern zu einer Sondersitzung zusammengekommen.

Im Anschluss erklärte die Stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg: „Uns alle erschüttern und besorgen die Nachrichten des heutigen Tages aus der Ukraine. Das ist eine schreckliche Entwicklung. Das trifft uns zutiefst. Wir alle wünschen uns ein Leben in Frieden und nie wieder Krieg. Die Landesregierung verurteilt den Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste. Die russische Regierung hat mit diesem Angriff das Völkerrecht gebrochen. Putin muss die Gewalt sofort einstellen. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Und wir hoffen sehr, dass schnell wieder ein Weg zum Frieden gefunden werden kann und dass Menschenleben geschützt werden.

Der Einmarsch in die Ukraine stellt für uns alle eine neue Dimension dar. Die Bundesregierung hat alles unternommen, um zu einer diplomatischen und friedlichen Lösung des Konflikts zu kommen. Es ist jetzt Aufgabe der Bundesregierung, gemeinsam mit ihren internationalen Partnern weiter auf eine friedliche Lösung des Konflikts hinzuwirken. Das unterstützen wir! Für die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ist selbstverständlich klar, dass in einer solchen Situation all unsere Aktivitäten gegenüber Russland ruhen.“

Der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann, ergänzte: „Unsere besondere Anteilnahme gilt all jenen, die Freunde oder Verwandte in der Ukraine haben und die nun mit dieser ganz besonders schwierigen Lage umgehen müssen. Wir haben nach der Sonderkabinettssitzung zusätzlich die Fraktionsvorsitzenden in einer Informationsberatung mit der Landespräsidentin informiert. Im Anschluss ist der Landeskrisenstab einberufen worden.

Wir müssen uns leider darauf einstellen, dass die Bundeswehr nicht mehr vollumfänglich für den Corona-Einsatz zur Verfügung stehen kann. Das heißt, dass wir in dieser so schwierigen Lage voraussichtlich auf die 267 Soldatinnen und Soldaten verzichten müssen, die uns in MV bei der Bekämpfung der Pandemie unterstützt haben. Davon allein 154 in unseren Gesundheitsämtern, 41 in den Krankenhäusern und 23 in den Pflegeheimen. Es bedarf hier dringend einer Kompensation.

Außerdem wollen wir frühzeitig mit der kommunalen Familie darüber beraten, wie wir uns darauf vorbereiten können, falls eine größere Zahl an Schutzsuchenden nach Mecklenburg-Vorpommern kommt.“

Ebenfalls heute Nachmittag hat das Innenministerium aufgrund der dramatischen Zuspitzung der Situation in der Ukraine kurzfristig den Krisenstab des Landes einberufen, einschließlich der Landräte und Oberbürgermeister Mecklenburg-Vorpommerns.

„Wir haben die Kommunen unter anderem gebeten, Vorsorge zu treffen und zusätzliche Unterkunftsmöglichkeiten für Menschen, die aus der Ukraine in der kommenden Zeit nach Deutschland kommen, bereitzustellen. Ich bedanke mich herzlich für das Entgegenkommen unserer Landräte und Oberbürgermeister, die ihre schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt haben“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel.

Auch die Landesregierung selbst wird in der Erstaufnahmeeinrichtung Stern Buchholz kurzfristig zusätzliche Kapazitäten für bis zu 200 Menschen als Vorsorge schaffen. Aktuell sind die insgesamt ca. 1.200 Plätze an den Standorten in Stern-Buchholz und Nostorf nahezu voll belegt.

Auch für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich zurzeit im Land befinden, konnte in Abstimmung zwischen Bund und Ländern kurzfristig eine Regelung erwirkt werden: „Normalerweise können sich ukrainische Staatsbürger ohne Visum 90 Tage in der EU aufhalten. Die Bundesinnenministerin hat heute zugestimmt, dass wir auf sehr unbürokratische Weise ukrainischen Staatsbürgern, die demnächst wieder ausreisen müssten, auf Antrag bei der zuständigen Aus-länderbehörde weitere 90 Tage ohne Visum gewähren können“, berichtete Christian Pegel.

Der Innenminister zeigte sich ebenso wie alle anderen Teilnehmer des Krisenstabs zutiefst betroffen von den Entwicklungen „wenige 100 Kilometer von uns entfernt, die ich so nicht für möglich gehalten hätte“. Alle waren sich einig, dass es keinerlei Diskussion darüber geben dürfe, dass den Menschen, die vor einem Krieg in einem europäischen Land fliehen, Unterstützung gewährt wird: „Das ist eine Frage der Menschlichkeit“, fasste Christian Pegel zusam-men.

Der Krisenstab wird künftig bei Bedarf erneut zum Konflikt in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern zusammenkommen.

Impfungen mit Novavax ab sofort möglich

Schwerin – Ab sofort können sich alle Bürgerinnen und Bürger über das Impfportal des Landes (www.corona-impftermin-mv.de) und die Impfhotline (0385-20271115) für einen Impftermin mit dem Novavax-Impfstoff anmelden. Die bisher bestehende Beschränkung auf Beschäftigte, die der einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegen, entfällt. Das teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute in Schwerin mit.

„Start der Impfungen mit dem Proteinimpfstoff von Novavax ist in der kommenden Woche“, so Drese. Nach jüngsten Meldungen des Bundesgesundheitsministeriums kommt der Impfstoff Ende dieser Woche im Zentrallager des Bundes an. „Danach wird er umgehend an die Impfstützpunkte der Landkreise und kreisfreien Städte sowie an die vier großen Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern ausgeliefert“, verdeutlichte die Ministerin.

Der Impfstoff Nuvaxovid von Novavax wird von der Ständigen Impfkommission für alle Personen ab 18 Jahren empfohlen. Ausgenommen davon sind zurzeit Schwangere und Stillende. Es sind zur Grundimmunisierung zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen notwendig.

Das Land erhält im 1. Quartal 2022 ca. 78.000 Dosen, so dass vorerst ca. 39.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit Novavax geimpft werden könnten. Interessierte bekommen über das Impfportal und die Impfhotline einen Termin für die Erstimpfung und können sich gleichzeitig für die zweite notwendige Impfung registrieren. Die Nachfrage in den Impfstützpunkten bleibt bisher hinter den Erwartungen zurück.

Drese: „Auf einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker haben viele Menschen, die skeptisch gegenüber mRNA-Impfstoffen sind, gewartet. Meine Bitte ist, dass diese Bürgerinnen und Bürger nun die Impfangebote auch nutzen.“

In folgenden Impfstützpunkten finden Novavax-Impfungen statt:

  • Hansestadt Rostock: WarnowPark Einkaufscenter (1. Etage), Rigaer Str. 5
  • LH Schwerin: Schlossparkcenter, Wittenburger Str. 16b
  • LK Nordwestmecklenburg: Hochschule Wismar (Haus 18), Philipp-Müller-Str. 14 und Luise-Reuter-Saal, Kirchplatz 5, Grevesmühlen
  • LK Ludwigslust-Parchim: Krankenhaus am Crivitzer See, Amtsstraße 1, Crivitz
  • LK Rostock: Impfzentrum Flughafen Rostock-Laage, Flughafenstr. 1, Laage
  • LK Mecklenburgische Seenplatte: Bethaniencenter, Mirabellenstr. 2, Neubrandenburg und Schmetterlingshaus, Dietrich-Bonhoeffer-Str. 6, Waren
  • LK Vorpommern-Rügen: Einkaufszentrum Strelapark, Grünhufer Bogen 13-17, Stralsund
  • LK Vorpommern Greifswald: Impfzentrum Greifswald, Brandteichstraße 20