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Monat: April 2024

Letzte Chance

Bewerbungsfrist für den 10. Altenpflegepreis endet am 30. April

Schwerin – Auch in diesem Jahr vergibt das Sozialministerium gemeinsam mit dem Landespflegeausschuss den Altenpflegepreis. Er würdigt besondere Leistungen und Projekte in der Altenpflege und soll sie der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Noch bis zum 30. April ist eine Bewerbung möglich.

„Wir reden im Moment viel über die Pflege, über den demografischen Wandel, über Reformbedarfe und zunehmende Belastungen vor allem für pflegende Angehörige. Das sind wichtige Themen, aber sie zeigen die Pflege häufig in einem einseitig-negativen Kontext“, hob Drese hervor. „Das ist schade, weil dadurch nicht das abgebildet wird, wofür die Pflege vor allem steht: Führsorge, Herzlichkeit, Einfühlungsvermögen und ein gesundes Altern.“

Der Altenpflegepreis möchte genau diese Aspekte deshalb bewusst in den Fokus rücken, so Drese. „Viele Akteurinnen und Akteure der Pflegebranche leisten Tolles, haben Projekte ins Leben gerufen oder engagieren sich anderweitig, um die Situation pflegebedürftiger Menschen oder auch der Pflegenden nachhaltig zu verbessern. Sie alle möchte ich herzlich dazu aufrufen, sich zu bewerben“, betonte die Ministerin.

Auch Vorschläge sein möglich. „Wenn Sie also zum Beispiel als Angehörige oder Angehöriger regelmäßig mit einem Pflegedienst zu tun haben, der sich mit seinen Angeboten in ganz besonderer Form um ihre Familienmitglieder kümmert, dann schlagen Sie diesen auch gerne für den 10. Altenpflegepreis vor“, so Drese. Das gelte auch für Einzelpersonen, die Pflegebedürftige unterstützen, etwa im Haushalt oder bei Einkäufen. Alle Informationen zum Preis, sowie die benötigten Bewerbungsunterlagen finden Interessierte auf den Seiten des Sozialministeriums.

Der erste Platz ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert, die Zweit- und Drittplatzierten erhalten 1.500 Euro beziehungsweise 500 Euro.

Drese: „Ich möchte auch noch einmal ausdrücklich dafür plädieren, nicht zu bescheiden zu sein! Auch kleinere Projekte können für die Pflegenden oder die Pflegebedürftigen eine große Erleichterung bedeuten. Und grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn Sie es uns mit Ihrer Bewerbung erlauben würden, Ihre Leistungen für alle im Land sichtbar zu machen. Denn die Altenpflege gehört nicht ins Verborgene, sondern in die Mitte der Gesellschaft.“

Lesewettbewerb mit Gingster Buchhändlerin

Grundschüler aus Gingst lesen am Welt-Tag des Buches aus ihren Lieblingstexten

Insel Rügen – „Ich bin so begeistert, wie toll ihr schon lest“, sagt Petra Dittrich und freut sich über die Einladung als Jury-Mitglied beim Lesewettbewerb der Gingster Grundschule. Die Buchhändlerin saß zum ersten Mal in der sechsköpfigen Jury mit Lehrern und älteren Schülern zusammen und beobachtete die aufgeregten Leseratten. „Wisst ihr was, ich organisiere viele Lesungen. Und da sind immer wieder Autoren, die Lampenfieber vor dem Auftritt haben.“ Ein bisschen Aufregung sei ganz normal, fand sie und erlebte in gut zwei Unterrichtsstunden, wie mutig und selbstbewusst die jungen Bücherfreunde auftraten.

Buchhändlerin Petra Dittrich überreicht allen Wettbewerbslesern das in diesem Jahr erschienene Buch „Mission Roboter“. Foto: André Farin
Buchhändlerin Petra Dittrich überreicht allen Wettbewerbslesern das in diesem Jahr erschienene Buch „Mission Roboter“. Foto: André Farin

Spannung und gute Laune herrschte von Anfang an. Natürlich auch das schon beschriebene Lampenfieber. Die sechs Mädchen und sechs Jungen der Klassenstufen 2 bis 4 kämpften in vier Bausteinen um die besten Plätze. Zuerst lasen sie eine Passage aus ihrem Lieblingsbuch vor und bewiesen ihr Können beim Vorlesen eines unbekannten Textes. Dabei ging es um Textsicherheit, Lautstärke, Tempo und Betonung. Anschließend beantworteten sie mit Zeitvorgaben Fragen zum Text und suchten nach passenden Sätzen aus einer Vielzahl von Unsinn-und Sinn-Sätzen.

Die besten Leser erhielten ihre Auszeichnungen auf dem Grundschulhof, wo sie beim Applaus aller 170 Schüler und Lehrer strahlten. Die Mädchen hatten in allen drei Jahrgangsstufen die Nasen vorn. Elli Kruse siegte bei den Zweitklässlern mit 88 Punkten. Den ersten Platz aller Schüler aus den 3. Klassen holte sich Jördis Deichen mit 98 Punkten. Und Gold bei den Schülern der Klassestufe 4 ging an Eleen Rehaag, die mit 98 Punkten die meisten Punkte der Jury bekam.

Die Leseköniginnen aus Gingst: Eleen Rehaag, Jördis Deichen und Elli Kruse mit Projektleiterin Lisa Kratzer (v. l. n. r.)
Die Leseköniginnen aus Gingst: Eleen Rehaag, Jördis Deichen und Elli Kruse mit Projektleiterin Lisa Kratzer (v. l. n. r.)

Projektleiterin Lisa Kratzer ist zufrieden mit den Ergebnissen. „Die Kinder interessieren sich für Tiererlebnisse, Gruselmomente und Klassenfahrten“, meint sie im Gespräch der Juroren. Diese bestätigten, dass sich die Lesetalente eindeutig durchgesetzt hätten. Die Leistungen seien altersgerecht und beachtenswert. „Es macht Spaß zu erleben, wie viel Freude unsere Kinder am Lesen haben“, erklärt Schulleiter André Farin. Er saß zusammen mit zwei Regionalschülerinnen in der Jury und teilt die Begeisterung seiner Kollegen.

Petra Dittrich überraschte alle Teilnehmer mit dem Buch „Mission Roboter“, eine Neuerscheinung der Aktion zum Welt-Tag des Buches. Außerdem lud sie alle Wettbewerbsteilnehmer zu einem Besuch in ihrer Buchhandlung ein. Dort möchte sie ihnen das Innenleben eines typischen Buchladens zeigen, über das Entstehen von Büchern sprechen und neugierige Fragen beantworten.

Geburtshilfe und Pädiatrie

Drese: Maßnahmen zur Geburtshilfe und Pädiatrie gemeinsam umsetzen

Schwerin – Am 6. März verabschiedete die Gesundheitskommission MV mit großer Mehrheit das „Zielbild Geburtshilfe und Pädiatrie“. In der (heutigen) Landtagssitzung debattierte das Parlament über die Umsetzung der Maßnahmen. Gesundheitsministerin Stefanie Drese appellierte an alle Verantwortlichen: „Lassen Sie uns im Interesse der Kinder und jungen Familien gemeinsam an einem Strang ziehen, auch wenn wir zum Teil neue Wege gehen müssen und es einen langen Atem braucht.“

„Unsere Geburtskliniken, gynäkologischen und pädiatrischen Praxen, Hebammen und Geburtshelfer sowie spezielle Unterstützungsnetzwerke für junge Familien wie die Frühen Hilfen leisten hervorragende Arbeit zum Wohl der Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft“, betonte Drese in ihrer Rede. Um trotz der demografischen Entwicklung und den Besonderheiten eines dünnbesiedelten Flächenlandes auch zukünftig eine gute Versorgung zu gewährleisten, seien perspektivisch jedoch weitere Anstrengen zur Sicherung einer bedarfsgerechten Versorgung notwendig.

Für das Zielbild haben sich die Kommissionsmitglieder auf Vorschläge für die künftige Ausgestaltung der Geburtshilfe und kindermedizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern geeinigt. Es behandelt die frauenzentrierte Schwangerenversorgung, die sektorenübergreifende, ambulante und stationäre Versorgung, die Notfallversorgung sowie die Querschnittsthemen Prävention, Telemedizin und Fachkräfte.

„Mir ist besonders wichtig, dass nicht nur Visionen dargelegt werden, sondern die konkreten Schritte, um diese an den Patientinnen und Patienten und ihren Bedarfen orientiert zu verwirklichen“, verdeutlichte Drese.

Für die tiefgreifende Zusammenarbeit und die breite Beteiligung bei der Erarbeitung des Zielbildes zeigte sich Drese dankbar: „Ich möchte allen Mitgliedern der Kommission ausdrücklich meine Wertschätzung für Ihre Zeit und Ihre konstruktive Beteiligung an diesem umfassenden Konzept aussprechen.“

Für Drese ist es nun entscheidend, dass sich die Akteure im Gesundheitswesen und der Politik auf den gemeinsamen Weg der Umsetzung machten. „Das Gerüst steht, die Arbeiten, um die Geburtshilfe und Pädiatrie im Land zukunftsfest zu gestalten, können starten“, so Drese.

Long Covid-Behandlung

Schwerin – Bisher gibt es für Long Covid keine einheitlichen Versorgungs- und Abrechnungsleitlinien im Gesundheitssystem. „Das verunsichert die Betroffenen und erschwert die Arbeit für die Ärztinnen und Ärzte“, so Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Im Zuge der heutigen Landtagsdebatte begrüßte Gesundheitsministerin Stefanie Drese daher ausdrücklich, dass für die Behandlung von Long Covid-Patientinnen und Patienten bald eine rechtsverbindliche Grundlage für die vertragsärztliche Versorgung gelten soll.

Der Bundesgesundheitsministerium hatte kürzlich eine neue Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu den Anforderungen an die Versorgung der Patientinnen und Patienten bewilligt. „Viele Betroffene wissen nicht, an wen sie sich bei den teilweise unspezifischen Symptomen wie chronischer Abgeschlagenheit wenden sollen“, so Drese. Das liege laut der Ministerin vor allem daran, dass es keine klaren Empfehlungen gebe.

Insbesondere bei der Koordinierung bei Long Covid-Verdachtsfällen soll die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte deshalb künftig gestärkt werden. Drese: Es ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten ohne lange Wartezeiten niedrigschwellig ärztliche Hilfe in ihrer Hausarztpraxis erhalten. Die Allgemeinmedzinerinnen und -mediziner können daraufhin die weiteren Schritte und eine Überweisung an eine Facharztpraxis prüfen.“

Drese betonte, dass Haus- und Fachärzte in Mecklenburg-Vorpommern bereits jetzt einen wichtigen Beitrag bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Long Covid-Symptomen leisten würden. „Mehr als 900 Haus- und Fachärzte im Land haben allein im letzten Quartal 2023 Betroffene mit dem Chronischen Fatigue Syndrom als eines der häufigsten Merkmale von Long Covid behandelt“, so die Ministerin.

Darüber hinaus würden die durch das Land geförderten Spezialambulanzen an den Universitätsmedizinen in Rostock und Greifswald rund 40 Konsultationen in der Woche durchführen. „Ich danke der Spitzenmedizin im Land für ihre Forschung und therapeutischen Ansätze in diesem Bereich und natürlich den Haus- und Fachärztinnen und -ärzten sowie den Pflegenden, die dazu beitragen, die Patientinnen und Patienten, solange keine Heilung möglich ist, bestmöglich zu begleiten“, betonte Drese.

Damit die neue Richtlinie des G-BA Anwendung findet, muss innerhalb der kommenden sechs Monaten ein Gremium aus Ärztinnen und Ärzten sowie Krankenkassen eine abschließende Bewertung vornehmen. „Ich hoffe sehr, dass der Weg für eine effiziente Versorgung und einheitliche Abrechnung der vertragsärztlichen Leistungen daraufhin frei wird und den Betroffenen bestmöglich geholfen werden kann“, so Drese.

M-V für Clan-Kriminelle nicht sicher

Innenminister Pegel: „MV war und ist kein sicherer Hafen für Clan-Kriminelle“

Schwerin – Innenminister Christian Pegel weist die Vorwürfe in der heutigen Diskussion zur Bekämpfung der Clan-Kriminalität in Mecklenburg-Vorpommern zurück.

„Der eingebrachte Antrag konstruiert eine Bedrohung in unserem Land, die es nicht gab und gibt, und will dafür Schritte anregen, die längst gegangen werden – übrigens auch überwiegend aufgrund der Aktivitäten der früheren Innenminister im Land. Mecklenburg-Vorpommern war und ist kein sicherer Hafen für Clan-Kriminelle“, verdeutlicht Landesinnenminister Christian Pegel.

Die sogenannte Clan-Kriminalität ist polizeilich der Organisierten Kriminalität (OK) zugeordnet. Mecklenburg-Vorpommern ist an der Kommission Organisierte Kriminalität, einer Unterorganisation der Innenministerkonferenz (IMK) beteiligt. „Dort sind wir als Land seit vielen Jahren Teil der länderübergreifenden, intensiven Betrachtung der OK und beteiligen uns aktiv an der Entwicklung von Bekämpfungsstrategien. Das wird auch weiterhin so bleiben“, sagt der Minister.

Die Zahl der insgesamt im Land geführten OK-Verfahren sei im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen und die neu hinzukommenden Fälle sind auf dem Niveau von 2023. „Es ist vielmehr so, dass nach MV meist Eigentumsdelikte und Betäubungsmittelstraftaten aus von Clan-Kriminalität betroffenen Ländern ,gebracht‘ werden. Keine Frage, auch dies sind Straftaten und werden entsprechend polizeilich verfolgt und geahndet. Dies zeigt aber, dass unser Bundesland kein sicherer Hafen oder irgendein Hafen für Clan-Kriminalität ist“, erklärt Landesinnenminister Christian Pegel.

Die Gefahr einer Zunahme der Organisierten Kriminalität werde hingegen vor allem deutschlandweit seit Jahren analysiert. „Eine Steigerung des Kriminalitätsgeschehens in unserem Land ist polizeilich nicht festzustellen. Clan-Kriminalität ist gerade kein Brennpunkt in Mecklenburg-Vorpommern. Dies nun zur Verunsicherung der Bevölkerung ohne jede Grundlage zu behaupten, ist schlicht unseriös“, erklärt der Innenminister.

Maßnahmen, die andere Bundesländer im Kampf gegen die Clan-Kriminalität anwenden, würden auch nicht zu einer Veränderung für den Nordosten führen: „Polizeilich liegen keinerlei Hinweise vor, das MV nun als bevorzugtes Ziel für kriminelle Clans hervortritt. Der schon vor Jahren angestoßene und seitdem intensiv fortgesetzte behörden- und länderübergreifende Austausch in diesem Bereich stellt auch sicher, dass aktuelle Entwicklungen genau im Blick sind und bleiben“, verspricht Christian Pegel.

Die beim Bundeskriminalamt eingerichtete „Koordinierungsstelle OK“ entwickelt fortlaufend ein entsprechendes Bundeslagebild – mit Zuarbeit auch aus Mecklenburg-Vorpommern. „Auf eben dieser Ebene werden die Bekämpfungsstrategien weiterentwickelt. Diese sind schon lange fester Bestandteil der praktischen Arbeit unserer Landespolizei. Der heute gestellte Antrag stellt vor allem die langjährige und gute Arbeit unserer Polizeibeamtinnen und –beamten in diesem schwierigen Feld in einem schlechten Licht dar. Auch wenn diese Arbeit nicht für jeden sichtbar ist – was in diesem schwierigen Feld in der Natur der Sache liegt –, kann sich jeder Bürger und jede Bürgerin sicher sein, dass unsere Polizei schon seit Jahren in Sachen Organisierte Kriminalität genau hinsieht“, sagt Innenminister Christian Pegel.

Schule ohne Rassismus

Mitmachen als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ / Oldenburg: Programm hat angesichts zunehmender Angriffe auf unsere Demokratie eine große Bedeutung

Schwerin – Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hat in Mecklenburg-Vorpommern Potenzial, sich zu vergrößern. Das Bildungsministerium ruft weitere Schulen dazu auf, eine Beteiligung zu erwägen. Das Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist kein übliches Schulprojekt, sondern ein Konzept zur Selbstverpflichtung der Schülerschaft gegen jede Form von Diskriminierung.

„‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ ist ein seit Jahren etabliertes Projekt, das Rassismus und andere Diskriminierungsformen von Menschen an Schulen thematisiert und damit ihnen entgegenwirkt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

„Das Projekt ist eine wichtige Unterstützung für eine demokratische Schulkultur. Angesichts zunehmender Angriffe auf unsere Demokratie hat dieses Programm eine große Bedeutung. Ich bitte alle Schulen herzlich, gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, ob sie Demokratie aktiv mitgestalten wollen und ihre Schule sich ebenfalls an dem größten Schulnetzwerk in Deutschland beteiligen und künftig den Titel ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‛ tragen will“, so Oldenburg.

Die Schülerinnen und Schüler verpflichten sich mit Wahl und Mehrheitsbeschluss (70-Prozent-Quorum), den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu tragen und ein Teil des entsprechenden Netzwerkes zu werden. Bestandteil der Verpflichtung ist es unter anderem, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten oder Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere im Bereich Rassismus oder Antisemitismus, an der Schule zu begegnen.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es inzwischen 61 Schulen aller Schularten, die diesen Titel tragen dürfen. In den Jahren 2021 bis 2024 wurde der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ folgenden Schulen erstmals verliehen:

  • Michaelschule Rostock (2024)
  • Schulcampus Rostock-Evershagen (2023)
  • Jenaplanschule Rostock (2022)
  • Integrierte Gesamtschule „Bertolt Brecht”, Schwerin (2022)
  • Neumühler Schule, Schwerin (2022)
  • Lilienthal-Gymnasium, Anklam (2022)
  • Regionales Berufliches Bildungszentrum Waren (Müritz) (2022)
  • Europaschule Rövershagen (2021)
  • Evangelische Schule St. Marien, Neubrandenburg (2021)

Informationen über das Jakobskreuzkraut

Schwerin – Bald beginnt wieder die Blütezeit des Jakobskreuzkrauts. Zu erkennen ist die Pflanze an den gelben Blüten mit ihren Zungen, dem rot-grünlichen Stängel und den fiederartigen Blättern.

„Zwar handelt es sich dabei um ein heimisches Gewächs, das obendrein auch schön anzusehen ist. Aber die Pflanze ist giftig. Sie enthält verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide, deren Abbauprodukte im Körper für akute oder chronische Vergiftungen, insbesondere der Leber, verantwortlich sind. Dazu trägt auch die wiederholte Aufnahme kleiner Mengen über einen langen Zeitraum bei. Eine Heilung ist dann kaum noch möglich.

Auch wenn Weidetiere wie Pferde, Kühe, Schafe oder Ziegen es instinktiv vermeiden, die Pflanze zu fressen – die regelmäßige Aufnahme nur geringer Mengen führt unweigerlich zu schweren Leberschäden und sogar zum Tod der Tiere. Insbesondere reagieren Pferde empfindlich. Besonders tückisch: Das Jakobskreuzkraut verliert im getrockneten Zustand den für Pflanzenfresser alarmierenden bitteren Geschmack. Es kann daher insbesondere durch die Fütterung von Heu und Silage zu Krankheiten führen. Eine Heilung ist dann kaum noch möglich“, sagt Staatssekretärin Elisabeth Aßmann.

Kennzeichnend für das Kraut ist die Ausbildung einer Rosette im ersten Jahr. Im darauffolgenden Jahr wächst es bis zu einer Höhe von 120 cm und bildet leuchtend gelbe Doldenblüten. Erste blühende Pflanzen findet man ab Mitte Juni, die Hauptblütezeit ist im Juli rund um den Jacobi-Tag (25. Juli). Daher trägt die Pflanze den Namen Jakobskreuzkraut. Sie ist hauptsächlich auf Magerrasen, an Wegesrändern und auf Böschungen zu finden.

In Zusammenarbeit mit der Landesforschungsanstalt MV, dem Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei und der Universität Rostock hat das Ministerium ein Faltblatt zum Umgang mit dem Jakobskreuzkraut auf landwirtschaftlichen Flächen veröffentlicht. Unter dem Leitsatz „Erkennen, Vorbeugen und Regulieren“ gibt es Hinweise zur Behandlung des Krautes.

„Fest steht: Das Jakobskreuzkraut hat sich in Mecklenburg-Vorpommern vermehrt. Große Teile der vormals intensiv genutzten Grünlandflächen wurden in den vergangenen Jahren aufgegeben oder individuell extensiv bewirtschaftet. Gerade das späte Mähen sowie lückenhafte Bestände können die Ausbreitung des giftigen Krautes begünstigen, da es wieder regelmäßig zur Blüte kommt. Bereits in der Vergangenheit war die Wirkung bekannt. Einzelpflanzen konnten durch Ausstechen und Verbrennen an ihrer Ausbreitung gehindert werden. Je mehr sich das Kraut aber ausbreitet, umso schwieriger gestaltet sich die Bekämpfung einzelner Pflanzen“, sagt Aßmann.

„Jetzt kommst Du!“

Mecklenburg-Vorpommern lädt zum Girls‘Day und Boys’Day / Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt: „Gleichstellung erreichen wir nur, wenn Rollenklischees überwunden sind.“

Schwerin – Anlässlich des bundesweiten Boys‘Day und Girls‘Day öffnen auch in diesem Jahr Unternehmen, Einrichtungen, Hochschulen, Forschungszentren und viele andere Institutionen ihre Räume und informieren über ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und Studiengängen. Schüler:innen können abseits zugeschriebener Rollenbilder ihre Fähigkeiten praktisch erproben, Kontakte knüpfen und sich umfassend zur Ausbildung und zu Tätigkeitsfeldern informieren.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Das Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen hat sich etwas verändert. Immer mehr junge Menschen suchen sich eine Ausbildung in den vermeintlich klassischen Berufen des anderen Geschlechts. Diese positiven Tendenzen sind mit Sicherheit auch auf den jährlichen Girls‘Day und den Boys‘Day zurückzuführen. Mehr als zwei Drittel aller Mädchen und Jungen sagten letztes Jahr, dass ihnen der Tag für ihre Zukunftsplanung geholfen hat. Der Abbau dieser Hemmschwelle bei jungen Menschen ist wichtig. Wir kämpfen dafür, dass alte starre Rollenbilder verbannt werden. Denn Toleranz stärkt am Ende unsere zurzeit arg beanspruchte Demokratie. Außerdem erreichen wir Gleichstellung nur, wenn Rollenklischees überwunden sind.“

„Als Dachverband der Arbeitgeberverbände in MV unterstützen wir seit vielen Jahren die Initiative „Girls’Day und Boys’Day“. Klischeebehaftetes Rollendenken in der Berufswelt können wir uns gerade in Zeiten des rasant zunehmenden Fachkräftemangels nicht leisten. Die Arbeitgeber haben sich bereits auf den Weg gemacht und bieten entsprechend eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten an – ob im Handwerk, im verarbeitenden Gewerbe oder in der Dienstleistungsbranche. Projekte wie dieses richten sich nicht nur an die Schülerinnen und Schüler. Auch die Eltern sind Adressaten. Sie haben eine besondere Verantwortung bei der Berufswahlentscheidung.“, so Lars Schwarz, der Arbeitgeberpräsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Die Auszubildende Greta Sohst berichtete aus ihrem Arbeitsalltag im männerdominierten Berufsfeld der Mechatronik. Außerdem stellten sich die Gäste der Talkrunde den Fragen von einzelnen Schülerinnen aus dem Publikum und berichteten von Erfahrungen mit der eigenen Berufswahlentscheidung.

Die Vorsitzende des DGB Nord, Laura Pooth, betont: „Am Girls‘Day sammeln Schülerinnen individuelle Erfahrungen für ihre Berufsorientierung. Sie erhalten erste Einblicke in ihnen bislang unbekannte Arbeitswelten. Gerade der direkte Kontakt zu Unternehmen, der Austausch mit Auszubildende und Kolleginnen, die bereits in den Berufen arbeiten und die eigene praktische Erfahrung sind die großen Pluspunkte des Aktionstags. Wer verschiedene berufliche Optionen erprobt, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen kennt und weiß, wie hoch das zukünftige Gehalt ist, kann letztendlich eine individuelle Berufswahl, frei vom Schubladendenken treffen.“

„Seit vielen Jahren öffnen wir unser Liebherr-Werk zum Girls‘Day. Der Aktionstag bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um interessierten Schülerinnen Einblicke in Berufsfelder zu geben, die traditionell als männlich geprägt galten. Dabei konnten wir im letzten Jahr einen ermutigenden Trend beobachten: Immer mehr junge Frauen zeigten Interesse und Talent für technische Ausbildungen. Ihre Begeisterung und ihr Potenzial bereichern nicht nur unser Unternehmen, sondern prägen auch die Zukunft unserer Branche. Der Girls‘Day ist für uns nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine Verpflichtung, Chancengleichheit und Vielfalt aktiv zu fördern.“ sagt Dieter Schmidt, Pressesprecher bei der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.

Die anwesenden Schülerinnen konnten im Anschluss an die Auftaktveranstaltung praktische Einblicke in die Berufsbilder einer Konstruktionsmechanikerin, Mechatronikerin und Zerspanerin gewinnen. Bei Mitmachprojekten konnten sie sich in Geschicklichkeit üben: Vom Teile zuschneiden, über Stahlbau/Schweißen und Anschließen elektronischer Komponenten bis hin zum Montieren von Baugruppen. Bei einem Werksrundgang und durch den Austausch mit den Auszubildenden und Ausbilder:innen lernten sie das Unternehmen und die faszinierenden Produkte kennen.

Besonderer Dank gilt der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH als Gastgeberin und deren Mitarbeitenden sowie den Kolleg:innen des Bildungswerk der Wirtschaft M-V e.V. für den technischen Support.