Land fördert Vermittlung von Literatur

Oldenburg: Lesen und Schreiben sind Kernkompetenzen und die Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsweg

Rostock – Das Land unterstützt das „Weltenschreiber“-Programm des Literaturhauses Rostock e. V. in diesem Jahr mit 369.000 Euro. Dieses Programm ermöglicht Kindern ab dem Kita-Alter einen Zugang zu Literatur und begeistert sie mit verschiedenen Angeboten. Neben der Leseförderung für Kinder und Jugendliche steht auch das kreative und literarische Schreiben im Mittelpunkt. Im vergangenen Jahr haben 350 Schülerinnen und Schüler an 14 Schreibwerkstätten teilgenommen. Grundschulklassen können anhand von Kinderbüchern große und kleine philosophische Fragen diskutieren. In Fortbildungen erhalten Lehrkräfte Anregungen, wie sie Literatur im Unterricht einsetzen können.

„Lesen und Schreiben sind Kernkompetenzen und Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsweg“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Deshalb erhöhen wir mit der neuen Stundentafel den Deutsch- und Mathematikunterricht in den Jahrgangsstufen 3 und 4. Darüber hinaus führen wir die verpflichtende 20-minütige Lesezeit ein, die sich wie ein Leseband durch die Jahrgangsstufen zieht. Auch stärken wir den Deutschunterricht in den weiterführenden Schulen mit zusätzlichen Unterrichtsstunden. Die Angebote des ‚Weltenschreiber‛-Programms flankieren diesen Weg. Sie machen Schülerinnen und Schülern Lust aufs Lesen und auf Literatur, indem die Kinder und Jugendlichen selbst aktiv werden können. Das zeigen die Schreibwerkstätten in besonderer Weise“, so Oldenburg.

Die Schulklassen konnten die Schreibwerkstätten auf unterschiedliche Weise für sich nutzen. Am Fritz-Greve-Gymnasium in Malchin ist aus der Schreibwerkstatt mit journalistischem Schwerpunkt die Schülerzeitung „Fritz-Blitz“ entstanden, deren erste Ausgabe im Januar 2024 erschienen ist. Bei der Schreibwerkstatt am Schulcampus Rostock-Evershagen haben die Schülerinnen und Schüler eine Website zum Thema „Das Sonnenblumenhaus: 5 Tage Terror“ erarbeitet.

Die Ergebnisse der Schreibwerkstätten sind auch wettbewerbsfähig, sogar im Medienwechsel vom Text zum Film. Der in der Drehbuchwerkstatt am RecknitzCampus Laage entstandene englischsprachige Kurzfilm „Kingdom in her hands“ wurde von Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse konzipiert und umgesetzt. Sie wurden vom Musiker und Songwriter Johan Holmlund und unter der technischen Leitung von Marcus Napieralla angeleitet. Der Film wurde beim 29. Neubrandenburger Jugendmedienfest im Rahmen des landesweiten Schulwettbewerbs „Video macht Schule“ im Kino Latücht gezeigt.

Ein Text aus einer Schreibwerkstatt hat sogar eine bundesweite Auszeichnung erhalten: Der Beitrag „Ostfrau“ gewann den Sonderpreis „Noch Mauer(n) im Kopf? – Geschichte vor deiner Haustür“ der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des bundesweiten Schülerzeitungswettbewerbs. Entstanden ist der Poetry-Slam „Ostfrau“ am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Greifswald unter der Leitung des Autors Mischa Mangel. Die Texte zum Thema „WendeWelten“, die auf dem Schülerzeitungsblog der Schule „Der Koboldt“ veröffentlicht wurden , waren nicht zum Wettbewerb eingereicht worden, sondern sind zufällig in den Fokus der Jurorinnen und Juroren gerückt. Der Sonderpreis des Wettbewerbs ist mit 1.000 Euro dotiert.

Haushaltsneutrale Umstrukturierung

Schwerin – Die Landesregierung wird künftig mit weniger Personal auskommen müssen. Das ist das Ergebnis des Fachkräftemangels. Bis zum Jahr 2035 werden 15.000 der 38.000 Beschäftigten der Landesverwaltung in den wohlverdienten Ruhestand ausscheiden. Die Landesverwaltung muss sich modernisieren, um die Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Das gilt für Verwaltungsabläufe ebenso wie für das kooperative Beteiligungsmanagement.

Die Landesregierung hat gestern (02.07.2024) haushaltsneutrale organisatorische Änderungen beschlossen, mit denen diese Modernisierung zentral gesteuert werden soll. Im Finanzministerium werden bisher schon existierende Referate in einer neuen Abteilung 5 „Beteiligungen und Verwaltungsmodernisierung“ zusammengezogen. Es werden keine neuen Referate oder mehr Personalstellen geschaffen. Die Finanzierung der Abteilungsleiterstelle erfolgt durch Streichung anderer Stellen, somit haushaltsneutral.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Unsere Ziele sind Staatsmodernisierung, mehr Verwaltungseffizienz und weniger Bürokratie. Hier wollen wir auch im Vergleich zu anderen Bundesländern Vorreiter sein. Die haushaltsneutrale Umstrukturierung im Finanzministerium soll dazu beitragen, in der Landesregierung Strukturen und Prozesse zu modernisieren, Bürokratie abzubauen und neue Standards im Beteiligungsmanagement zu setzen. Doppelstrukturen sollen vermieden werden.“

Die Abteilung wird sich aus neun bereits im Finanzministerium vorhandenen Referaten zusammensetzen. Neben dem Beteiligungsmanagement werden die Verwaltungsmodernisierung inkl. der Fachkräftegewinnung, das Bürgschaftsmanagement, der Ausbau der Förderstrategie und -strukturen des Landes und die EU-Finanzkontrolle für den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gebündelt.

Zu den Kernaufgaben der neuen Abteilung wird u.a. die Begleitung der Umsetzung der Modernisierungs- und Optimierungskonzepte der Ressorts gehören. Weitere Arbeitsschwerpunkte im Bereich Verwaltungsmodernisierung sind Prozess- und Strukturoptimierungen durch Projekte der landeseigenen Inhouse Beratung, Wissensmanagement und E-Learning sowie die Evaluation von möglichen KI-Anwendungsfällen in der Landesverwaltung. Zudem sollen mithilfe der Landesbeteiligungen die landespolitischen Ziele und Strategien wie etwa die Organisation einer klimaneutralen Verwaltung bis 2030 künftig noch effizienter, transparenter und flexibler umgesetzt werden.

Die Gründung der neuen Abteilung soll nach der Sommerpause erfolgen.

Gemeinde Domsühl erhält eigenes Wappen

Domsühl – Die Gemeinde Domsühl im Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält ein eigenes Wappen. Den Wappenrief hat das Innenministerium versandt. „Wappen sind wie kaum ein anderes Zeichen geeignet, Wertvorstellungen und Heimatverbundenheit zu fördern“, sagt der Landesinnenminister Christian Pegel und weiter:

„Ich freue mich sehr dem Wunsch der Gemeinde nachzukommen, die durch ein eigenes Wappen Interesse daran zeigt, die eigenen Traditionen zu bewahren.“

Das Wappen wird im Wappenbrief wie folgt beschrieben: „Von Gold und Grün schräglinks geteilt, belegt mit einem schrägen siebenlappigen schwarzgeaderten und schwarzgestielten Eichenblatt in verwechselten Farben.“

Die Gemeinde kann das Wappen künftig unter anderem im Siegel, Briefkopf und auf Amtsschildern führen. Die endgültige Verwendung des Wappens legt jede Gemeinde selbst fest.

Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen 724 Gemeinden und den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock 388 Wappen in die Wappenrolle des Landes eingetragen. Jährlich werden etwa fünf bis zehn Wappen beantragt und genehmigt.

Schon in der DDR gab es die Möglichkeit, ein Wappen als Hoheitszeichen zu beantragen. Nach 1990 nahmen die Anträge deutlich zu. Grund dafür war die Neufassung der Kommunalverfassung, wodurch auch das kommunale Wappen- und Flaggenwesen erneuert wurde.

Das Verfahren für die Annahme eines Wappens ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums über die Genehmigung kommunaler Wappen und Flaggen beschrieben, die Sie auf der Webseite des Ministeriums herunterladen können.

Digitales Service- und Kompetenzzentrum

Schwerin – Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Internetkriminalität und die Verfolgung digitaler Spuren noch mehr in den Fokus. Dafür hat es nun eine Umstrukturierung innerhalb der Behörde gegeben und es wurde die neue Abteilung „Digitales Service- und Kompetenzzentrum (DiSK)“ geschaffen.

„Die Internetkriminalität gewinnt in der kriminalpolizeilichen Arbeit zunehmend an Bedeutung. Digitale Spuren als Beweismittel zu sichern sowie die Herausforderungen der Digitalisierung im Allgemeinen erfordern eine zukunftsfähige Bündelung aller verfügbaren Ressourcen“, erklärt Innenminister Christian Pegel diesen Schritt und:

„Deshalb passen wir neben der Optimierung von Ermittlungsansätzen und -methoden nach einer mehrjährigen Projektphase auch die Organisation der auf diesem Gebiet leistungsfähigen Spezialbereiche innerhalb der Polizei so an, wie es sich in der Erprobung bewährt hat.“

Die langjährige Projektarbeit des DiSK habe bewiesen, dass sich ein einheitlicher Ansprechpartner insbesondere bei der (digitalen) Einsatz- und Ermittlungsunterstützung für die kriminalpolizeilichen Dienststellen im Land, aber auch gegenüber Internet-Diensten (u. a. Google, Facebook, Instagram, WhatsApp, etc.) und zu Zahlungsflüssen bei Krypto-Währungen bewährt. Zudem habe sich durch die Straffung von Arbeitsabläufen und Prozessen, durch kürzere Kommunikationswege, einen direkten Informationsaustausch sowie aufgrund der Vereinheitlichung der Ansprechpartner für IT-Angelegenheiten die Effizienz und Effektivität der Arbeit der beteiligten Organisationseinheiten innerhalb des LKA merklich erhöht.

„Insbesondere der Bereich des Cybercrime ist ein hochdynamischer und sich ständig fortentwickelnder Phänomenbereich. Und durch das neue Team haben wir in der Erprobungsphase schon bessere Reaktionsfähigkeiten auf sich verändernde Rahmenbedingungen der IT und damit schnellere Anpassungen an entstehende Bedarfe verzeichnen können und wollen diese jetzt noch mehr professionalisieren“, so der Landesinnenminister.