Grambin ist offiziell anerkannter Tourismusort

Meyer: Gemeinde will weiter in touristische Infrastruktur investieren

Grambin – Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhard Meyer hat heute offiziell die Anerkennung als Tourismusort an die Gemeinde Grambin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) verliehen.

„Vor allem die Kombination aus naturbelassenen Strand- und Waldgebieten und der Nähe zu den Attraktionen der umliegenden Kurorte zieht jährlich viele naturliebende und ruhesuchende Gäste nach Grambin. Mit der Anerkennung zum Tourismusort plant die Gemeinde künftig weiter in die touristische Infrastruktur zu investieren. So soll beispielsweise ein Wander- und Radweg auf dem Deich entstehen“, sagte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit vor Ort.

Die Gemeinde Grambin grenzt im Norden an das Südufer des Stettiner Haffs mit einem Sandstrand und ausgedehnten Schilfgürteln. Im Westen vom Seebad Ueckermünde und im Osten vom Erholungsort Mönkebude eingebettet, erstreckt sich Grambin entlang des Haffrundweges. Südlich schließt sich ein weiträumiges Naturschutzgebiet, die Ueckermünder Heide, an.

Die Angebote für Naherholung sind vielfältig und umfassen einen Campingplatz am Naturstrand. Der Campingpark zeichnet sich unter anderem durch sein nachhaltiges Konzept zur Energiegewinnung und eine Einkaufsmöglichkeit mit regionalen Produkten aus. Die Gemeinde liegt zudem am Haffrundweg mit Anschluss an den Oder-Neiße-Radweg, was sie zu einem beliebten Zwischenstopp für Radtouristen macht.

Seit der Anpassung des Kurortgesetzes M-V und Einführung der neuen Prädikate „Tourismusort“ und „Tourismusregion“ vor knapp drei Jahren sind nun insgesamt 41 Tourismusorte und zwei Tourismusregionen im Land anerkannt. Durch die zeitgleiche Anpassung des Kommunalabgabengesetzes ist es diesen Tourismusorten und Tourismusregionen erlaubt, eine Kurabgabe einzuführen.

Voraussetzungen, um Tourismusort werden zu können:

  • landschaftlich bevorzugte Lage,
  • Vorhandensein bedeutender kultureller Einrichtungen wie Museen und Theater, internationale Veranstaltungen oder sonstige bedeutende Freizeiteinrichtungen von überörtlicher Bedeutung,
  • geeignete Angebote für Naherholung, wie Ausflugsmöglichkeiten, Grünflächen, Rad- und Wanderwege, ein vielfältiges gastronomisches Angebot oder
  • das Vorhalten von wichtigen Dienstleistungsangeboten für benachbarte Kur- und Erholungsorte.

Fachkräfte für Frühpädagogischen Berufe

Oldenburg: Mecklenburg-Vorpommern bildet heute und in Zukunft in den pädagogischen Berufen bedarfsgerecht aus

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern werden heute und in den kommenden Jahren genügend Fachkräfte in den frühpädagogischen Berufen ausgebildet, um den bestehenden Fachkräftebedarf in Kitas und Horten vollständig zu decken. Das geht aus der jüngsten Ausbildungsplatzplanung für pädagogisches Personal bis ins Jahr 2033 hervor, die das Land jetzt fortgeschrieben hat.

Der optimierte Einstellungsbedarf liegt demnach im Jahr 2024 und 2025 bei jeweils 500 Fachkräften. 2026, 2027 und 2028 sinkt der Einstellungsbedarf auf 390 benötigte Fachkräfte ab. Demgegenüber stehen laut Prognose jährlich über 500 Absolventinnen und Absolventen in den Jahren 2024 bis 2026, im Jahr 2027 werden es voraussichtlich rund 600 Absolventinnen und Absolventen sein.

„Mecklenburg-Vorpommern bildet heute und in Zukunft in den pädagogischen Berufen bedarfsgerecht und sogar mit einem leichten Überhang aus. Die Kapazitäten, die dafür notwendig sind, stehen zur Verfügung. Das ist eine gute Nachricht, die unter anderem auf die spezielle Ausbildung der staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 10-Jährige sowie auf die neu eingeführte Nichtanrechnung dieser Azubis auf den Fachkräfteschlüssel zurückzuführen ist. Hier haben wir allein in dem zu Ende gehenden Schuljahr eine Verdopplung der Ausbildungszahlen zu verzeichnen“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die realen Zahlen können sich im Vergleich zur Prognose variieren, weil sich Lebensumstände nicht berechnen lassen. „Der leichte Überhang von ca. 100 bis 150 Fachkräften sorgt für Verlässlichkeit. Während in anderen Bundesländern, insbesondere in westlichen Ländern, Kita-Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssen und Plätze fehlen, gibt es bei uns gute Voraussetzungen, weil es auch in Zukunft ausreichend qualifizierte Fachkräfte gibt.

Dennoch müssen wir uns weiterhin bemühen, dass junge Menschen einen der pädagogischen Berufe ergreifen und die Beschäftigten in den Einrichtungen gehalten werden. Hierzu wird uns unsere Fachkräftekampagne helfen“, so Oldenburg.

In den Jahren 2029 bis 2033 sinkt der Einstellungsbedarf an pädagogischen Fachkräften laut Berechnung auf 320 Personen. Dem Bedarf stehen jährlich wie schon im Jahr 2028 über 400 Absolventinnen und Absolventen in den pädagogischen Berufen gegenüber. Die Prognose berücksichtigt, dass es für die Absolventinnen und Absolventen auch andere Einsatzgebiete mit einem steigenden Bedarf in der Kinder- und Jugendhilfe oder in der Schule gibt. Auch die Abwanderung und Zuwanderung nach Mecklenburg-Vorpommern sind einkalkuliert.

Gründe für den gestiegenen Fachkräftebedarf sind die Qualitätsverbesserungen der Landesregierung in der Kindertagesförderung und der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. Zu den Qualitätsverbesserungen zählen die stufenweise Nichtanrechnung der Auszubildenden im ersten und zweiten Ausbildungsjahr zur Erzieherin bzw. zum Erzieher für 0- bis 10-Jährige auf den Stellenanteil einer Fachkraft ab dem Schuljahr 2023/2024 und das Senken des Fachkraft-Kind-Verhältnisses im Kindergarten von 1:15 auf 1:14 ab September 2024.

Hinzu kommen die schrittweise Umsetzung des Mindestpersonalschlüssels, wie im Landesrahmenvertrag vorgesehen ist, und der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für alle Grundschülerinnen und Grundschüler ab dem Schuljahr 2026/2027. Der Rechtsanspruch gilt zunächst für Grundschulkinder der Jahrgangsstufe 1 und wird in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet. Damit hat ab dem 1. August 2029 jedes Grundschulkind der Jahrgangsstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung.

Grundlage für die Ausbildungsplatzplanung bilden die vom Statistischen Bundesamt im Mai 2024 veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse der Anzahl an Geburten für das Jahr 2023 und die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes für Mecklenburg-Vorpommern auf Basis der Ist-Bevölkerungszahlen vom 31. Dezember 2022, wonach für alle Altersgruppen ein deutliches Sinken der Anzahl der Kinder zu verzeichnen ist.

Im Jahr 2033 werden voraussichtlich rund 40.000 unter 11-Jährige weniger im Land leben als im Basisjahr 2023. Laut Statistik waren es im vergangenen Jahr 152.655 Kinder unter 11 Jahren, im Jahr 2033 werden es laut Bevölkerungsprognose 112.553 Kinder sein.

Das Kindertagesförderungsgesetz (KiföG M-V) verpflichtet das für die Kindertagesförderung zuständige Ministerium, den Bedarf an zukünftigen Ausbildungsplätzen für pädagogisches Personal in Mecklenburg-Vorpommern zu ermitteln und regelmäßig fortzuschreiben. Zu den pädagogischen Berufen, die die Ausbildungsplatzplanung umfasst, zählen Staatlich anerkannte Erzieherin bzw. Erzieher, Staatlich anerkannte Erzieherin bzw. Erzieher für 0- bis 10-Jährige, Sozialassistentin bzw. Sozialassistent und Heilerziehungspflegerin bzw. Heilerziehungspfleger.

30 Jahre Bildungsstätte Schabernack e.V.

Güstrow – Der Güstrower Verein Schabernack e.V. – Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe begeht in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Schabernack bietet Weiterbildungs- und Beratungsangebote in der Kinder- und Jugendhilfe an.

„Mit seiner Kompetenz und seinen vielfältigen Leistungen trägt der Verein seit nunmehr drei Jahrzehnten maßgeblich zur qualitativen Weiterentwicklung und einer an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Kinder- und Jugendhilfe in unserem Land bei. Für ihre Arbeit gilt den Mitarbeitenden des Vereins mein aufrichtiger Dank“, machte Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich des Jubiläums, das in dieser Woche mit mehreren Veranstaltungen gefeiert wird, deutlich.

Die durch das Sozialministerium jährlich mit rund 690.000 Euro geförderten Angebote von Schabernack e.V. richten sich sowohl an hauptberuflich als auch ehrenamtlich tätige Fachkräfte. „Der berufliche Alltag in der Kinder- und Jugendhilfe erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Flexibilität.

Die Schabernack-Mitarbeitenden sind eine für unser Land unverzichtbare Unterstützung, um den komplexen und individuellen Fragestellungen in den Behörden und Einrichtungen Rechnung tragen zu können“, so Drese.

Im Jahr 2023 haben rund 5000 Teilnehmende von den Angeboten der staatlich anerkannten Einrichtung der Weiterbildung profitiert. Alle Schulungen seien dabei vom hohen pädagogischen Anspruch geprägt, hebt die Ministerin hervor. „Das ist für ein kleines Team von 13 festen Mitarbeiterinnen eine enorme Leistung, die man gar nicht hoch genug schätzen kann“, betonte Drese.

Neben der direkten Beratung der Jugendämter richtet Schabernack e.V. zusammen mit dem Sozialministerium seit 17 Jahren die Kinder- und Jugendschutz-Konferenz aus. Zu den Themenbereichen der Weiterbildungen zählen unter anderem die Umsetzung der Reform des Sozialgesetzbuches VIII, die kinderpädagogische Qualifizierung für Quereinsteigende in Kitas und seit diesem Jahr auch ein spezielles Programm für die ehrenamtliche Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

„Diese große Bandbreite an fachlichen Schwerpunkten zeichnet Schabernack seit vielen Jahren aus. Ich wünsche dem Verein eine erfolgreiche Arbeit für die kommenden Jahre und hoffe auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit“, so Drese.

Baggerung im Kommunalhafen

Meyer: Wichtig ist, wirtschaftsnahe und touristische Infrastruktur zu stärken

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Stralsund übergeben. Ziel ist, mit den Fördermitteln eine Machbarkeitsstudie zu erstellen zur Baggerung im Werft- und Hafenaquatorium Stralsund.

„Wir wollen die wirtschaftsnahe Infrastruktur im Land nachhaltig stärken. Dazu gehören auch wichtige Vorarbeiten, um beispielsweise unsere Häfen für touristische und gewerbliche Schiffsanläufe gut vorzubereiten. Deshalb unterstützen wir die Machbarkeitsstudie in Stralsund“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Hansestadt Stralsund will Planungsunterlagen erarbeiten lassen, zur Vorbereitung der Solltiefe von siebeneinhalb Metern durch eine Nassbaggerung im Kommunalhafen und an der Volkswerft Stralsund, um die Voraussetzungen für eine verbesserte touristische und gewerbliche Nutzung der Infrastruktur zu gewährleisten.

Die Gesamtinvestition in Höhe von 50.000 Euro wird vom Wirtschaftsministerium in Höhe von 37.500 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt.

Neuansiedlung in Stralsund

Neuansiedlung im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund / Meyer: 34 Arbeitsplätze werden geschaffen – Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort wird gestärkt

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute den ersten Spatenstich zum Bau einer Produktionsstätte des Unternehmens EKATO Nord GmbH in Stralsund gesetzt. Das Unternehmen plant „An der Werft 13“ in Stralsund auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft auf einer Fläche von 7.782 Quadratmetern eine Betriebsstätte zu errichten.

„Die Ansiedlung von Großunternehmen wie EKATO aus Branchen mit echtem Zukunfts- und Wertschöpfungspotenzial ist eine Bereicherung für unser Land – und ein wichtiger Schritt bei der Revitalisierung des Werftgeländes in Stralsund. Arbeitsplätze werden geschaffen und zusätzlich wird damit die Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort gestärkt. Mit der Ansiedlung werden 34 Arbeitsplätze neu geschaffen. Zudem profitieren von jeder Großinvestition auch kleinere Unternehmen am Standort und in der Region“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Unternehmen ist derzeit in einem angemieteten Büro in der ehemaligen Volkswerft Stralsund ansässig. Hier haben aktuell vier Mitarbeitende lokale Lieferantenstrukturen aufgebaut und das Errichtungsvorhaben begleitet. Am Standort in Stralsund sollen künftig vor allem Großrührwerke (ab einem Durchmesser von 160 Millimetern sowie sehr große Stahl-Rührorgane) für den weltweiten Export gefertigt werden.

Der Standort in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund konnte sich durch eine Kombination aus Anschlussmöglichkeiten zu Land und Wasser, sowie der Lieferantenstandorte gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Neben den hiermit verbundenen Zeit- und Kostenersparnissen erwartet EKATO nach eigenen Angaben mit der Ansiedlung auch eine Reduzierung des „Carbon Foot Print“, da künftig durch die Nutzung des Seewegs insbesondere Sondertransporte quer durch Deutschland erheblich reduziert werden können. Das Unternehmen wird eine 1.500 Quadratmeter große Produktionshalle mit zwei Krahnbahnen, weiteren Maschinen und Anlagen errichten.

Ebenfalls entsteht ein zweigeschossiges Bürogebäude mit einer Fläche von 140 Quadratmetern und eine Lagerhalle. „Vor allem die Standortvorteile in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund haben das Unternehmen überzeugt, sich hier anzusiedeln. Das ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Dynamik und Innovationskraft der Region nachhaltig zu stärken“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro.

Das 1933 gegründete Unternehmen ist weltweit tätig und hat Tochtergesellschaften in Europa, Asien, Australien, Südamerika, Südafrika und den USA sowie einem Netz von Handelspartnern. Die produzierenden Standorte sind Schopfheim und Umgebung, Stralsund sowie Shanghai. Das Produktportfolio umfasst Industrierührwerke, Reaktorrührwerke, Prozess- und Pilotanlagen, Dichtungstechnik und Prozess- und Engineeringleistungen. Zu den vorrangig belieferten Branchen gehören die Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Rauchgasentschwefelung sowie das Polymer- und Batterierecycling.

Zentraler Berufsschulcampus entsteht

Meyer: Investitionen verbessern Bedingungen der Fach- und Führungskräfte von morgen

Stralsund – Der Landkreis Vorpommern-Rügen beabsichtigt, einen zentralen Berufsschulcampus an der bestehenden Berufsschule in Grünhufe einzurichten, um die im Stadtgebiet Stralsund an unterschiedlichen Orten gelegenen Berufsschulen zusammen zu führen.

„Mit der Zusammenlegung der einzelnen Berufsschulen an einem zentralen Standort verbessern sich die Lern- und Lehrbedingungen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. So entsteht ein moderner Ausbildungsstandort, an dem die künftigen Fach- und Führungskräfte unserer Wirtschaft ausgebildet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Derzeit werden in Stralsund an drei Standorten rund 1.000 Schülerinnen und Schüler in den Fachbereichen Technik & Handwerk, Wirtschaft & Verwaltung, Sozialwesen und am Fachgymnasium unterrichtet. Zukünftig wird seitens des Landkreises von einem Anstieg der Schülerzahlen auf rund 1.200 ausgegangen. Dann werden die vorhandenen baulichen Gegebenheiten nicht mehr genügen.

Aus diesem Grund sollen am Standort Grünhufe umfangreiche Investitionen getätigt werden. Das Vorhaben umfasst unter anderem die Sanierung der drei Bestandshäuser (Haus I ehemals Parkhotel, ca. 120 Wohnheimplätze, Haus II Haus der Wirtschaft, Technikausbildung und Haus III Fachgymnasium), den Neubau des Haus IV mit ca. 6.310 Quadratmetern Nutzfläche, der Aula und der Dreifeld-Sporthalle sowie die Herrichtung der Außenanlagen mit Stellplätzen.

Die Gesamtinvestition beträgt voraussichtlich rund 74 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Planungsleitungen für das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro.

Stiftungen in M-V

Justizministerin Bernhardt: „Die Stiftungslandschaft in MV wächst.“

Wismar – Die Stiftungswanderausstellung „Gemeinsinn und Nachhaltigkeit“ ist in Wismar von Ministerin Jacqueline Bernhardt eröffnet worden.

„Zusammen mit der Stiftung Mecklenburg und dem Landesnetz der Stiftungen zeigen wir die nächsten Tage in der Gerichtslaube im wunderschönen Rathaus der Hansestadt Wismar eine wichtige Ausstellung. Die Wanderausstellung trägt den Titel ‚Gemeinsinn und Nachhaltigkeit‘. Sie gibt der Öffentlichkeit einen Einblick in die Historie des Stiftungslebens in Mecklenburg-Vorpommern. Stiftungen haben eine lange Tradition in unserem Land.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelt sich in Mecklenburg-Vorpommern wieder zivilgesellschaftliches Engagement und damit auch eine Stiftungslandschaft. Heute bringen sich Stiftungen wieder spürbar in das soziale, kulturelle und wissenschaftliche Leben ein. Was es braucht für eine Stiftung, ist Mut und Engagement“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Eröffnung der Ausstellung in der Gerichtslaube. Das Ministerium ist auch für die Stiftungsaufsicht zuständig.

„Auf dem Landesstiftertag in Schwerin habe ich voriges Jahr viele Menschen getroffen, die neben ihrem Job oder ihrem wohlverdienten Ruhestand sich zumeist ehrenamtlich für das Gemeinwesen vor Ort einsetzen, die Heimat- und Traditionspflege oder sich für den Erhalt des Waldes engagieren. Ebenso trafen sich viele engagierte Menschen auf dem Neustiftertreffen, das das Ministerium im März dieses Jahres erstmals durchgeführt hat.

Auf der Veranstaltung wollen wir auch künftig mit neuen Stifterinnen und Stiftern ins Gespräch kommen. Es ist auch ein Dank für das Engagement, denn jede neue Stiftung ist wichtig für unser Land. Die Bandbreite an Stiftungszwecken ist vielfältig, trotz der überschaubaren Stiftungslandschaft. Zurzeit sind 187 Stiftungen in M-V tätig. Doch wir wachsen, wenn auch behutsam. Seit November 2021 wurden 16 neue Stiftungen anerkannt. Anlässlich der Stiftungstour haben wir einen neuen ->Flyer herausgebracht mit Informationen zur Stiftungsgründung“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

„Hinter jeder Gründung stecken Menschen mit ganz eigenen Beweggründen. In einem sind sich diese Menschen aber sicherlich einig: In der Hoffnung, die Zukunft ein Stück besser machen zu können. Um diese Menschen und ihr Wirken zu würdigen, werde ich in den nächsten vier Wochen mehr als ein Dutzend Stiftungen im Land besuchen. Beginnen werde ich am 17. Juli wieder in Wismar bei der Mecklenburger AnStiftung und die Schulstiftung der Nordkirche“, sagt Ministerin Jacqueline Bernhardt. Die Ausstellung in der Gerichtslaube im Rathaus der Hansestadt Wismar ist bis 12. Juli zu sehen.

Neues Konzept für Transplantationszentrum

Rostock – Das einzige Transplantationszentrum in Mecklenburg-Vorpommern an der Universitätsmedizin Rostock (UMR) stellt sich neu auf. Mit einem neuen Konzept bietet das Zentrum künftig eine noch bessere Behandlungsqualität und plant, mehr Patientinnen und Patienten als bisher zu versorgen. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter der UMR und der Landesverbände der Kranken- und Ersatzkassen mit Unterstützung von Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach intensiven und konstruktiven Gesprächen geeinigt.

Die UMR hatte die gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge im Bereich der Lebertransplantation zuletzt unterschritten. Deshalb hatten die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern das Klinikum aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, das aufzeigt, wie die Transplantationsmedizin an der UMR erhalten und weiterentwickelt werden kann.

Das von der UMR erarbeitete und dann gemeinsam weiterentwickelte Konzept sieht zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren vor. Wesentliche Bausteine des Konzeptes sind:

  • Die Kooperationen mit allen Krankenhäusern in MV sollen weiterentwickelt werden. Ziel ist, dadurch den Anteil von Patientinnen und Patienten auch aus Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen.
  • Die Patientinnen und Patienten, die nach einer Organtransplantation auf die Intensivstation müssen, sollen an der UMR künftig auf einer gemeinsamen spezialisierten Intensivstation behandelt werden. Dadurch wird die Qualifikation und Routine der dort behandelnden Pflegekräfte erhöht.
  • Weitere Ärztinnen und Ärzte, die im Zentrum arbeiten, sollen künftig durch spezifische Weiterbildungen die Zusatzbezeichnung Transplantationsmedizin erwerben können. Dadurch erhöht sich die fachliche Kompetenz der behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
  • Die Transplantationsergebnisse sollen künftig turnusmäßig gemeinsam diskutiert werden. 

Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost:

„Das ist ein guter Tag für alle Versicherten in MV, die eine Transplantation der Leber oder der Niere benötigen. Die Gespräche waren konstruktiv und vertrauensvoll, das spiegelt sich auch in dem runden Konzept wider, mit dem die UMR eine überzeugende Antwort auf die gestiegenen Qualitätsanforderungen gegeben hat. Es sind Anforderungen, für deren Einhaltung wir als Kranken- und Ersatzkassen im Sinne unserer Versicherten Sorge tragen. Nun muss das Konzept mit Leben gefüllt und erfolgreich umgesetzt werden.“ 

Claudia Straub, Leiterin der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek):

„Die Sicherung einer bestmöglichen Versorgungsqualität für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern steht für die Ersatzkassen an erster Stelle. Dies gilt besonders in einem so hochkomplexen Bereich wie der Transplantationsmedizin. Wir sind daher erfreut, dass wir uns mit der UMR auf ein neues tragfähiges Konzept für die Transplantationsmedizin verständigen konnten, das eine hohe Behandlungsqualität verspricht.“

Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende der UMR betont:

„Wir freuen uns, dass diese Vereinbarung auf einem sehr konstruktiven Weg entstanden ist und uns Planungssicherheit gibt. Wir werden das neue Konzept nun zeitnah umsetzen und daran arbeiten, dass künftig möglichst alle von einer Transplantation der Leber oder Niere betroffenen Einwohner unseres Bundeslandes den Weg nach Rostock finden. Durch die neuen Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren, erhöhen wir zudem unsere Attraktivität für ärztliches und pflegerisches Personal.“

Auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sieht die Vereinbarung als wichtige Grundlage für eine zukunftsfähige Transplantationsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern.

„Durch gute Kommunikation und Zusammenarbeit haben wir mit der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Transplantationspatientinnen und -patienten in Mecklenburg-Vorpommern ein gemeinsames Ziel erreicht. Die UMR hat nun ausreichend Zeit das Konzept umzusetzen und damit die Transplantationsmedizin in unserem Land nachhaltig zu stabilisieren.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) sieht den Forschungsstandort Rostock gestärkt:

„Ich begrüße sehr, dass durch die konstruktive und sachliche Zusammenarbeit aller Beteiligter der Erhalt des Transplantationszentrums an der Universitätsmedizin Rostock gelungen ist. Die Wissenschafts- und Forschungsarbeit wird somit fortgeführt und wird weiterhin der Versorgung von Patientinnen und Patienten dort direkt zugutekommen. Nicht zuletzt wird auch die Qualität der Lehre und Weiterbildung im Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie zusätzlich gestärkt. So wird durch diese Entscheidung auch ein wichtiger Beitrag für die Nachwuchsgewinnung und ärztliche Fachkräftesicherung im Bundesland geleistet.“

Auf Basis des jetzt vereinbarten Konzepts haben die Landesverbände der Krankenkrassen und die Ersatzkassen in MV den Ausnahmenantrag der UMR zur Fortführung der Lebertransplantationen an der UMR genehmigt.