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Monat: Februar 2025

Arbeitsmarkt im Februar 2025

Konjunkturelle Schwäche bleibt sichtbar 

Nürnberg – „Die konjunkturelle Schwäche bleibt auch im Februar am Arbeitsmarkt sichtbar. Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber Januar nur geringfügig verringert.“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar: -3.000 auf 2.989.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +175.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 6,4 Prozent

Bei anhaltender Winterpause ist die Arbeitslosigkeit im Februar 2025 um 3.000 auf 2.989.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat sie sich gegenüber dem Vormonat um 5.000 erhöht. Verglichen mit dem Februar des letzten Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 175.000 höher. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht.

Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,7 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 gestiegen. Sie lag im Februar 2025 bei 3.731.000. Das waren 94.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. Februar für 55.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2024 zur Verfügung. In diesem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten für 222.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 39.000 weniger als im Vormonat, aber 74.000 mehr als im Dezember des Vorjahres.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2025 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 11.000 gesunken. Mit 45,80 Millionen Personen ist sie im Vergleich zum Vorjahr um 42.000 geringer. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von November auf Dezember 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 12.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr lag sie mit 35 Millionen Beschäftigten um 80.000 höher, wobei der Anstieg allein auf Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit beruht. 7,62 Millionen Personen hatten im Dezember 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 19.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,14 Millionen ausschließlich und 3,48 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Februar waren 639.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 67.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im Februar 2025 um 2 Punkte auf 103 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 11 Punkten.

1.035.000 Personen erhielten nach Hochrechnung der BA im Februar 2025 Arbeitslosengeld, 101.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten belief sich hochgerechnet im Februar auf 3.969.000. Gegenüber Februar 2024 war dies ein Rückgang um 37.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Seit Oktober 2024 haben sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 294.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, 9.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen fällt mit 397.000 um 20.000 geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine sehr grobe und vorläufige Einschätzung der Entwicklung im noch jungen Beratungsjahr 2024/25.

Grünkohlessen im Schloss Fleesensee

Schwesig: Übernachtungszahlen im Tourismus steigen weiter

Göhren-Lebbin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute beim traditionellen Grünkohlessen im Schloss Fleesensee die Bedeutung der Tourismusbranche für Mecklenburg-Vorpommern gewürdigt.

„In keinem anderen Bundesland ist die Tourismusbranche so bedeutend wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wir gehören zu den beliebtesten Reiseregionen in Deutschland. Die Übernachtungszahlen sind auf hohem Niveau stabil. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres waren es 31,55 Millionen Übernachtungen und damit ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Das ist der zweitbeste Wert in der Geschichte unseres Landes“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Besonders erfreulich sei, dass die Ausbildungszahlen im Gegensatz zum Bundestrend stetig steigen. „Das ist ein Verdienst der vielen Ausbildungsbetriebe, die wissen, wie wichtig es ist, Fachkräfte zu gewinnen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wir wissen, dass die Unternehmen durch die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie stark belastet sind“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung stehe fest an der Seite des Tourismus. „Die Förderung des Tourismus ist fester Bestandteil unserer Wirtschaftspolitik.“ Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass auch auf Bundesebene gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Branche gesetzt werden. „Der Tourismus ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft. Und wir brauchen eine Bundespolitik, die das anerkennt.“

Ganztagsschulen: mehr Musik und Kunst

Oldenburg: Neue Kooperationspartner ermöglichen vielfältiges Angebot für Schülerinnen und Schüler

Schwerin – Mehr Musik und mehr kreative Angebote für Schülerinnen und Schüler: Mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. wächst der Kreis der außerschulischen Bildungspartner beim ganztägigen Lernen. Die beiden Landesverbände haben die Rahmenvereinbarung für unterrichtsergänzende Angebote an ganztägig arbeitenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet.

Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung: „Ganztägig arbeitende Schulen sind Lern- und Lebensorte für die Schülerinnen und Schüler, an denen sich über den Unterricht hinaus ein vielfältiges Schulleben mit zusätzlichen Bildungs- und Freizeitangeboten etabliert hat. Davon können alle profitieren. Musikalische und künstlerische Bildung wird oft von Eltern privat am Nachmittag organisiert und finanziert. Doch die Teilhabe an kultureller Bildung darf kein Privileg, sondern muss für alle zugänglich sein. Diese zusätzlichen Möglichkeiten an den ganztägig arbeitenden Schulen sind eine große Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. zwei Partner gewonnen haben, die sich genau dieser Aufgabe verschrieben haben.“

Susann Rutscher, Vorstandsvorsitzende des Jugendkunstschulverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.: „Die Jugendkunstschulen sind seit vielen Jahren verlässliche und wichtige Partner für die allgemein bildenden Schulen im Land. Der Beitritt zur ‚Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen‘ sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit ganztägig arbeitenden Schulen helfen, diese Potenziale weiterzuentwickeln und auszuschöpfen. Ziel ist es, kulturelle Teilhabe und zeitgemäße Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, denn junge Menschen brauchen Raum und Zeit für Kreativität, zum Forschen und Reflektieren und um Neues zu denken, damit sie den persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind und selbstbestimmt wie auch verantwortungsvoll handeln. Leiten lassen sollten wir uns dabei von folgendem Gedanken des Regisseurs Erwin Wagenhofer: ‚Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat, wie wir lernen, prägt unser Denken‘.“

Wolfgang Spitz, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e.V.: „Die Musikschulen im Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. pflegen ein enges Netzwerk an unterschiedlichsten Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen. Vom punktuellen Projekt bis zur Bläserklasse, von der Streicherklasse in einer Brennpunktschule zur Anerkennung von Musikschulangeboten – wir bereichern mit den Angeboten unserer staatlich anerkannten, gemeinnützigen Musikschulen die Bildungslandschaften und kommen damit dem Landesinteresse nach kultureller Bildung vor Ort nach.“

Der Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen gehören nunmehr 28 Organisation außerschulischer Akteure an, die die insgesamt 350 ganztägig arbeitenden Schulen mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen und ihrem Wissen dabei unterstützen, den Schülerinnen und Schülern ein breitgefächertes Bildungsangebot aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu unterbreiten.

Stapelfest für die neue Zollhochschule

Rostock – Der Bau des neuen Hochschulcampus als Nebenstelle des für den Fachbereichs Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock-Lichtenhagen hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Mit dem Stapelfest wird der nahende Abschluss der Montage der vorgefertigten Holzmodule gefeiert – ein innovatives Bauverfahren, das Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Modernität verbindet.

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock realisiert die-ses zukunftsweisende Bauvorhaben im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Mit der Umsetzung ist das Totalüber-nehmerteam aus PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme betraut. Mit einer Investitionssumme von rund 230 Millionen Euro handelt es sich um das größte Bauprojekt des SBL Rostock und eines der bedeutendsten Bundesbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. Der von Sauerbruch Hutton entworfene moderne Campus wird künftig Platz für bis zu 600 Studierende und 130 Mitarbeitende bieten und somit den steigenden Ausbildungsbedarf der Bundeszollverwaltung decken.

Der neue Campus umfasst ein Lehrgebäude mit Mensa, Lehrsälen und Bibliothek sowie zwei Wohngebäude, die über großzügige Grünflächen miteinander verbunden sind. Besonders hervorzuheben ist die Bauweise: Während Unter- und Erdgeschosse sowie die Treppenräume in Stahlbeton errichtet wurden, besteht der Großteil des Campus aus gestapelten Holzmodulen. Diese nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Umsetzung. Mit über 1.000 Holzmodulen handelt es sich bei der Zollhochschule um das größte Holzmodulprojekt Europas.

Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Innenminister Christian Pegel als Vertreter der Landesregierung statt. Seitens des Bundes waren Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), sowie Dr. Armin Rolfink, Präsident der Generalzolldirektion (GZD), vertreten.

Staatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher unterstreicht die Bedeutung des Zolls: „Nach ihrem dreijährigen Studium an der Hochschule des Bundes in der Hansestadt Rostock werden Generationen von zukünftigen Zöllnerinnen und Zöllnern Teil einer modernen Bürger- und Wirtschaftsverwaltung sein. Die Nachwuchskräfte sichern täglich die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens durch die Erhebung von Zöllen und Steuern, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine schnelle Warenabfertigung und tragen zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme durch die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung bei. Die Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität sowie der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern vor mangelhaften Waren aus dem Ausland gehören ebenfalls zum Aufgabenportfolio und belegen, dass die erhebliche Zukunftsinvestition in die Bildungsinfrastruktur hier in Mecklenburg-Vorpommern richtig, wichtig und zukunftsweisend ist. Das spiegelt sich auch in der Bauweise dieser innovativen Gebäude selbst wider.“

Paul Johannes Fietz, Vorstandmitglied der BImA, hebt die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hervor: „Dieses Projekt beweist, dass auch im öffentlichen Hochbau hochkomplexe und zugleich nachhaltige Bauvorhaben in Rekordzeit realisiert werden können. Hier haben von Anfang an alle Beteiligten an einem Strang gezogen und so zum Gelingen beigetragen: Stadt und Land, das Bundesministerium der Finanzen und die Generalzolldirektion ebenso wie unsere Projektpartner, die Bietergemeinschaft Primus und Kaufmann und die Architekten von Sauerbruch und Hutton. Ihnen allen und nicht zuletzt meinen engagierten Kolleginnen und Kollegen bei der BImA gilt mein Dank. Besonders freue ich mich, dass wir neben dem attraktiven Lehrgebäude auch 620 moderne Wohnunterkünfte schaffen und damit gleichzeitig den angespannten Rostocker Wohnungsmarkt entlasten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue, in dessen Ressort die staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns fällt, betont die Bedeutung des Projekts für das Land: „Mit dem neuen Campus der Zollhochschule gewinnt Rostock eine weitere erstklassige Bildungseinrichtung hinzu. Die Entscheidung des Bundes, diesen Standort auszuwählen, spricht für die Leistungsfähigkeit unserer Bau- und Liegenschaftsverwaltung und die Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns als Bildungs- und Verwaltungsstandort. Mein besonderer Dank gilt dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock, das dieses anspruchsvolle Großprojekt mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement vorantreibt. Mit einer Planungs- und Bauzeit von nicht einmal 4 ½ Jahren beweisen die Rostocker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesem Großprojekt einmal mehr, dass sie komplexe Bauvorhaben nicht nur mit höchster Präzision, sondern auch in beeindruckender Geschwindigkeit umsetzen können. Ich freue mich zudem über die betriebswirtschaftliche Effizienz, mit der das Projekt vorangetrieben wird: Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock hält Termin- und Kostenrahmen zuverlässig ein – ein Maßstab für öffentliche Bauvorhaben.“

Innenminister Christian Pegel unterstreicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung: „Die Entscheidung, die neue Zollhochschule in Rostock anzusiedeln, ist ein starkes Signal für unsere Stadt und unser Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 600 Studierenden und 130 Mitarbeitenden wird diese Ausbildungsstätte nicht nur ein bedeutender Bildungsstandort, sondern auch ein wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Impulsgeber für Rostock und die gesamte Region. Der Zoll leistet mit seiner Arbeit einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit, die Wirtschaft und die Gerechtigkeit in unserem Land. Ob im Kampf gegen Schmuggel, Geldwäsche oder Schwarzarbeit – gut ausgebildete Zollbeamte sind unerlässlich für den Schutz unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftsraums. Dass dieser anspruchsvolle und verantwortungsvolle Beruf nun in Rostock eine neue Heimat für seine Ausbildung findet, erfüllt uns mit Stolz. Ich bin überzeugt, dass Rostock mit seiner starken maritimen Prägung, seiner exzellenten Hochschullandschaft und seiner dynamischen Entwicklung ein idealer Standort für diese Einrichtung ist. Die Zollhochschule wird Rostock und Mecklenburg-Vorpommern langfristig bereichern und unsere Region als Standort für Verwaltung, Bildung und Sicherheit weiter aufwerten.“

Lorenz Nagel für die Totalübernehmer PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme dankt vor allem den Mitarbeitenden auf der Baustelle und in der Fertigung: „Mit der Zollhochschule entsteht in Rostock-Lichtenhagen eines der aktuell wegweisendsten Bauvorhaben Deutschlands. Das Projekt ist nicht nur das größte Holzmodulprojekt Europas, sondern vereint Nachhaltigkeit mit Effizienz, Geschwindigkeit und baukultureller Qualität. Ohne die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit SBL, BImA und Zoll genauso wie mit unserem gesamten Planungsteam wäre die Umsetzung in der Geschwindigkeit nicht möglich gewesen. An einem solchen Tag gilt der Dank aber vor allem den Menschen auf der Baustelle und in der Fertigung, die täglich hart arbeiten, um das Projekt zu realisieren.“

Nach dem Stapelfest folgen die Fassadenarbeiten sowie die Fertigstellung des Innenausbaus. Die Übergabe des Hochschulcampus ist für das Jahr 2026 geplant.

Einsamkeit im Alter

Land entwickelt Strategien gegen Einsamkeit im Alter: Drese dankt Rundem Tisch

Schwerin – Was braucht es für ein gutes Leben im Alter? Wie kann Einsamkeit vorgebeugt, gelindert oder gar behoben werden? Mit Fragen dieser Art beschäftigte sich zwei Jahre lang der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter, den Sozialministerin Stefanie Drese 2023 ins Leben rief und der heute in einer gemeinsamen Sitzung seinen Abschluss fand.

„Einsamkeit ist nicht nur, aber vor allem auch im Alter ein großes gesellschaftliches Problem, dass wir aus der Tabuzone holen müssen“, verdeutlichte Drese. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Bevölkerungsdichte, einer der bundesweit höchsten Altersstrukturen und oft langen Fahrtwegen im Alltag, brauchen wir innovative Ideen und Strategien um Einsamkeit effektiv zu begegnen“, so die Ministerin weiter.

Sie sei deshalb dankbar, dass der Runde Tisch breite Beteiligung aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik erfahren habe und damit von Anfang an ganz verschiedene Sichtweisen und Vorschläge eingebracht wurden.

„In fünf Arbeitsgruppen haben wir gemeinsam überlegt, diskutiert und erörtert, wie Faktoren wie die Wohnumfeldgestaltung, die Digitalisierung, ehrenamtliche Strukturen und der Übergang in die nachberufliche Phase gestaltet werden können, um Einsamkeit den Kampf anzusagen, Teilhabe zu ermöglichen und die seelische Gesundheit zu stärken“, führte die Ministerin weiter aus.

Besonders hob Drese die Mitarbeit der beteiligten Seniorinnen und Senioren, gerade aus den Kreisseniorenbeiräten hervor, die mit der Stimme der Älteren diese Diskussion maßgeblich mitgestaltet hätten. „So konnten wir am Runden Tisch gegen Einsamkeit im Alter mit der relevanten Generation und nicht über sie sprechen“, sagte Drese.

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppen wurden bereits zusammengetragen und in der heutigen Sitzung noch einmal diskutiert und ergänzt. Ein Ergebnis nahm Drese heute jedoch bereits vorweg: „In den intensiven Beratungen zum Thema Einsamkeit ist deutlich geworden, dass nicht nur die ältere Generation betroffen ist, sondern auch zunehmend junge Menschen – vor allem junge Frauen – unter Einsamkeit leiden. Die heutige Abschlusssitzung bedeutet deshalb kein Ende, sondern gibt uns auch neue Wege und den Auftrag mit, den Blick zukünftig auf alle Altersgruppen zu werfen. Wir werden unsere Strategien und Maßnahmen gegen Einsamkeit ergänzen und ausweiten“, so Drese.

Moorspezialistinnen/Moorspezialisten gesucht

Schwerin – Für das Qualifizierungsprogramm zur Gewinnung von Fachkräften für die Moorrevitalisierung, das von Bund und Land M-V als Modellvorhaben gefördert wird, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im April 2025 soll die Qualifizierung motivierter Absolventinnen und Absolventen umwelt- und naturwissenschaftlicher Studiengänge starten.

„Hierfür war nicht nur die Ausarbeitung eines gezielt auf Moorschutzbelange ausgerichteten Curriculums durch die Universität Greifswald als Projektpartner für den theoretischen Ausbildungsteil erforderlich. Es bedurfte im Vorfeld auch eines mehrstufigen Auswahlverfahrens am neuen Institut zur Ausbildung von MoorspezialistInnen des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V (LUNG), um aus der Vielzahl der Bewerbenden die 20 bestgeeignetsten Personen auszuwählen“, erklärt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus.

Jetzt haben interessierte Einsatzstellen die Möglichkeit ihr Interesse hierfür zu bekunden und sich an der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte aktiv zu beteiligen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite des LUNG verfügbar.

„Nutzen Sie als Planungsbüro, Behörde oder Vorhabenträger im Moorschutz diese einmalige Chance der Nachwuchsförderung in diesem Zukunftsfeld. Erklären Sie sich bereit, junge und engagierte Menschen, die befristet Angestellte des Landes M-V sind, über ein Mentoring an praktische Aufgaben des Moor- bzw. Moorklimaschutzes heranzuführen und als aktive Mitarbeitende zu beteiligen, indem Sie Ihre Interessenbekundung bis 15.03.2025 beim „Institut zur Ausbildung von Moorspezialisten“ einreichen. Auf diese Weise können Sie Teil eines außergewöhnlichen Netzwerkes – bestehend aus Fachexperten und Pro-grammteilnehmenden – werden und damit zur Vernetzung der Akteure als zentrales Drehmoment für die Beschleunigung des Moor-Klimaschutzes beitragen“, so der Minister.

Mehr Schutz im digitalen Raum

Fortbildung für Lehrkräfte / Kinder- und Jugendmedienschutztagung in Greifswald berät zum Umgang mit Cybergrooming und sexuellen Übergriffen im Netz

Greifswald – Kinder und Jugendliche sollen sich im Netz sicherer bewegen und sich vor sexuellen Übergriffen noch besser schützen können. Auf der Tagung „Sexuelle Übergriffe im digitalen Raum – junge Menschen stark machen“ in Greifswald haben Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte einen Überblick über vorbeugende Bildungsangebote und Methoden erhalten. Dazu zählen auch Präventionsangebote der Polizei, die Medienscouts des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit und die Verankerung der Medienbildung als fester Bestandteil des Lehrplans.

Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung: „Digitale Medien sind ein unverzichtbarer Teil des Alltags junger Menschen, bergen aber auch zunehmend Gefahren durch sexuelle Übergriffe im Netz. In Workshops vermitteln Expertinnen und Experten den Teilnehmenden, wie sie Schülerinnen und Schüler befähigen, solche Risiken zu erkennen und sich selbst besser zu schützen. Insbesondere Cybergrooming und Sextortion sind drängende Themen geworden, die gezielt die Neugier, Unsicherheiten und Unbefangenheiten junger Menschen ausnutzen. Abhilfe schafft nur der Aufbau von Medienkompetenz, also das Wissen über die Mechanismen und Strategien, wie Medien funktionieren. Diese wichtige Aufklärungsarbeit beginnt in der Schule, die durch versierte Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte vermittelt wird.“

Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung: „Ich freue mich sehr, dass rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen der Einladung zum heutigen Fachtag gefolgt sind. Das ist ein deutliches Zeichen für die Wichtigkeit dieser Thematik. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen im digitalen Raum ist ein komplexes Thema, das technische, pädagogische und vor allem gesamtgesellschaftliche Ansätze erfordert.

Menschen mit kriminellen Absichten passen sich ständig neuen Technologien und Schutzmaßnahmen an. Deshalb ist es wichtig, technische Maßnahmen mit Aufklärung und Prävention zu kombinieren. Die Landespolizei bietet mit Präventionsmaßnahmen zum Themenfeld digitale Gewalt eine sinnvolle Ergänzung zu schulischen und außerschulischen Maßnahmen. Mit Wissen über digitale Technologien, sicheren Online-Praktiken und gemeinschaftlichem Engagement können wir das Internet zu einem Raum machen, in dem junge Menschen selbstbewusst und geschützt agieren können.“

Laut Innenministerium sind die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Internet in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Waren es im Jahr 2020 noch insgesamt 381 Fälle, wuchs die Anzahl 2023 auf 759. Dazu zählen die Verbreitung, der Erwerb, der Besitz und die Herstellung kinder- und jugendpornographischer Inhalte sowie sexueller Missbrauch von Kindern im Netz. Die Phänomene „Sextortion“ und „Cybergrooming“ sind in diesen Daten noch nicht erfasst. Sextorion ist eine Form der Erpressung. Täter bzw. Täterinnen drohen mit der Veröffentlichung von Nacktfotos oder -videos des Opfers. Unter Cybergrooming versteht man das gezielte Ansprechen von Minderjährigen im Internet durch Erwachsene mit dem Ziel, sie emotional zu manipulieren und sexuelle Kontakte vorzubereiten.

Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs: „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist im Netz längst Alltag. Gerade mit Blick auf Cybergrooming und Sextortion sehe ich dringenden Handlungsbedarf. Es braucht sichere digitale Räume für junge Menschen, Online-Anbieter müssen deutlich mehr in die Pflicht genommen, aber auch der rechtliche Rahmen für die Strafverfolgungsbehörden muss gestärkt werden. Am Ende sind es wir alle, die gefragt sind, in die Verantwortung zu gehen, um effektiven Kinderschutz endlich auch im digitalen Raum zu gewährleisten.“

Prof. Dr. Ines Sura-Rosenstock, Lehrstuhl für Medienpädagogik und Medienbildung Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Greifswald: „Die bisherige Forschung ermöglicht es uns, Phänomene wie Cybergrooming und sexualisierte Gewalt im Internet genau zu beschreiben und zu verstehen. Jetzt ist es an der Zeit, dieses Wissen in praxisnahe, handlungsorientierte Methoden zu überführen – genau das ist das Ziel unserer Tagung.“

Auf dem Programm standen neben einer moderierten Gesprächsrunde und Impulsvorträgen mit der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, Diplom-Psychologin und Autorin Julia von Weiler sowie der Rechtsanwältin Gesa Gräfin von Schwerin auch 12 Workshops. Expertinnen und Experten haben zu Themen wie „Sexuelle Medienkompetenz als Gewaltprävention“, „Digitale Sicherheit für Kinder: Cybergrooming erklären, verstehen und handeln“ informiert und gaben Aufschluss über die Schutzkonzepte an Schulen im Land.

Ausrichter der Fachtagung sind das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung mit dem Medienpädagogischen Zentrum (MPZ), das Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung mit dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung M-V und die Universität Greifswald mit dem Lehrstuhl für Medienpädagogik und Medienbildung.

Die Kinder- und Jugendmedienschutztagung findet zweimal jährlich statt. Die nächste Veranstaltung ist am 7. Oktober 2025 wieder an der Universität Greifswald geplant.

Marke MoorFutures auch international gefragt

Klimaschutzministerium schließt Kooperationsvereinbarung mit dem international tätigem Projektentwickler EcoTree.

Schwerin – Dass die auf Basis von Moorwiedervernässungen generierten MoorFutures sehr beliebt sind, zeigt die große Nachfrage nach diesen Kohlenstoffzertifikaten. So übersteigt seit geraumer Zeit die Nachfrage das Angebot. Wesentlicher Grund hierfür ist die hohe Qualität, die auf einem anspruchsvollen Standard und einer entsprechenden Methodologie (= Lehre, wie etwas umzusetzen ist) basiert. Dies hat sich schon länger auf nationaler Ebene herumgesprochen, so dass bislang die moorreichen norddeutschen Bundesländer Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen die Nutzungsrechte an der geschützten Marke erworben haben. Nun zeichnen sich auch im internationalen Raum MoorFutures-Projekte ab.

„Ich freue mich sehr über das Interesse des Unternehmens EcoTree International aus Dänemark an unseren MoorFutures“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. EcoTree ist ein renommierter europäischer Projektentwickler, der bislang seinen Schwerpunkt im Bereich Wald und der Vermarktung von Waldökosystemleistungen sowie Biodiversitätsprojekte hat. „Das nun die Erweiterung des Projektportfolios in Europa auf die Moore unter Nutzung der Marke MoorFutures erfolgen soll, erfüllt mich mit Stolz“, freut sich der Minister.

Der Geschäftsführer von EcoTree, Herr Thomas Canguilhem betont: „Als international tätiges Unternehmen für Ökosystem-Wiederherstellungen liegt unser Fokus auf der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen. Neben unseren deutschen Projekten war es uns wichtig, insbesondere bei Moorwiedervernässungen, auch im europäischen Ausland dies unter dem Label einer anerkannten, qualitativ hochwertigen und kommunikativen Marke zu tun – dies führte uns schnell zu MoorFutures.“

Beide Parteien unterzeichneten zunächst eine Vereinbarung zur Verwendung der Marke MoorFutures durch EcoTree. Diese bildet die Basis für die zukünftige Kooperation. Ein erstes Projekt in Belgien wird aktuell gestartet und wird in den kommenden Monaten umgesetzt, um die ersten MoorFutures Zertifikate aus einem anderen EU Land zu generieren.

EcoTree ist ein Scale-up, das in Europa Projekte zum Klima- und Biodiversitätsschutz entwickelt und durchführt. Dabei setzt es insbesondere auf Partnerschaften mit engagierten Unternehmen, die zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen CO2, Umwelt und Wasser ganzheitliche lokale Projekte unterstützen wollen. Die Inwertsetzung erfolgt über Waldinvestments, CO2-Zertifikate oder maßgeschneiderte Biodiversitätsprojekte, wofür Unterstützer detaillierte Berichte, Erfolgsindikatoren, nachhaltigkeitsberichtserstattungskonforme Daten (CSRD) und Medien erhalten sowie die Möglichkeit, diese Projekte auch zu besuchen.

 MoorFutures ist eines von bislang vier „Ökowertpapieren“ die durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurde. Das erste Projekt wurde 20212 in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt, weitere bislang vier folgten bislang. Für 2025 sind weitere geplant.

Die Länder Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben die Nutzungsrechte an der Marke erworben und setzen ihrerseits MoorFutures-Projekte um.