M-V bildet mehr Erzieher und Sozialassistenten aus

Ministerin Hesse: Gut ausgebildete Fachkräfte haben gute Einstellungschancen

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben mit Beginn des Schuljahres 2018/2019 rund 780 Schülerinnen und Schüler in 33 Klassen eine Ausbildung als staatlich geprüfte/r Sozialassistent/in beziehungsweise als staatlich anerkannte/r Erzieher/in begonnen. Gegenüber dem Schuljahr 2017/2018 entspricht dies einer Steigerung um ca. 30 Schülerinnen und Schüler, die diese Ausbildung begonnen haben. Die Erzieher- und Sozialassistenten-Ausbildung an den fünf staatlichen beruflichen Schulen wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt.

„Kinder wollen die Welt entdecken und sind im besten Sinne wissbegierig“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Erzieherinnen und Erzieher, Sozialassistentinnen und Sozialassistenten unterstützen und begleiten sie dabei. Dies ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn Bildung fängt nicht erst in der Schule an. Mecklenburg-Vorpommern hat eine hohe Betreuungsqualität in der Kita. Gut ausgebildete Fachkräfte haben gute Einstellungschancen. Allen, die in diesem Schuljahr die Ausbildung begonnen haben, wünsche ich viel Erfolg und viel Freude bei der Arbeit mit den Kindern“, so Hesse.

Staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher sowie staatlich geprüfte Sozialassistentinnen und Sozialassistenten nehmen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen wahr. Arbeitsplätze gibt es insbesondere in Kindertageseinrichtungen, in Einrichtungen der Kindertagespflege und in Ganztagsschulen.

Für die Ausbildung an den staatlichen beruflichen Schulen stehen über einen Zeitraum von acht Jahren ca. 27 Millionen Euro zur Verfügung. Im Schuljahr 2017/2018 haben rund 1.500 Schülerinnen und Schüler in insgesamt 57 Klassen an der Ausbildung zur Sozialassistentin oder zum Sozialassistenten bzw. zur Erzieherin oder zum Erzieher teilgenommen. Da die Ausbildung teilweise mehrere Jahre dauert, setzen rund 735 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung im Schuljahr 2018/2019 fort.

M-V hat herausragende Betreuungsquote für Kinder unter 3 Jahren

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern nimmt nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Stichtag 1. März 2018) einen bundesweiten Spitzenplatz bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Kitas und Tagespflege ein. Mit einer Betreuungsquote von 56,4 Prozent liegt das Land hinter Sachsen-Anhalt und gleichauf mit Brandenburg auf Platz 2. Der bundesweite Durchschnittswert liegt bei lediglich 33,6 Prozent.

„Dieser herausragende Wert zeigt, wir sorgen als eines der wenigen Länder für ein bedarfsgerechtes Angebot und damit für eine sehr gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, kommentiert Sozialministerin Stefanie Drese die amtlichen Zahlen. Eine hohe Betreuungsquote führt nach Aussage der Ministerin gleichzeitig zu mehr Chancengerechtigkeit. „Denn unsere Kindertagesbetreuung stellt zentrale Angebote der frühkindlichen Bildung bereit. Hier werden die wesentlichen Bildungsgrundlagen für einen guten Start ins Leben gelegt, unabhängig von der Herkunft der Kinder“, so Drese.

In den einzelnen Altersjahren der unter 3-Jährigen sind die Betreuungsquoten sehr unterschiedlich. Mit einem Anteil zwischen 1,1 Prozent bis 7,0 Prozent bundesweit hat die Kindertagesbetreuung bei Kindern unter 1 Jahr eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Dagegen steigt sie ab Vollendung des ersten Lebensjahres sprunghaft an. So beträgt die Betreuungsquote bei der Altersgruppe 0-1 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern 3,8 Prozent, bei der Altersgruppe 1-2 Jahre 75 Prozent und bei der Altersgruppe 2-3 Jahre 87,5 Prozent.

Drese: „Hinzu kommt, wir haben nicht nur ein sehr hohes Platzangebot, sondern auch einen weit überdurchschnittlichen Betreuungsumfang. Ganztagsbetreuung umfasst in Mecklenburg-Vorpommern als eines von wenigen Ländern bis zu 10 Stunden täglich, während sie in den meisten anderen Bundesländern sechs bis acht Stunden beträgt.“

Moped-Führerschein mit 15 bei Jugendlichen sehr gefragt

Schwerin – Allein in Mecklenburg-Vorpommern haben in diesem Jahr bis zum 1. August 249 Jugendliche die Prüfung für den Führerschein mit 15 abgelegt. Das sind mehr als zehnmal so viele wie für den Führerschein mit 16, für den 23 Prüflinge an den Start gingen. Dieser Trend ist in allen fünf Bundesländern zu verzeichnen, die sich am Modellversuch „Führerschein mit 15“ beteiligen.

„Das ist ein deutliches Signal für die hohe Akzeptanz dieses Angebots. Unsere Hoffnung war, damit die selbstbestimmte Mobilität von Jugendlichen vor allem in ländlichen Räumen zu erhöhen. Sie scheint sich zu erfüllen“, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel.

Offenbar sei der Anreiz höher, den Führerschein mit 15 zu machen und mindestens zwei Jahre davon zu profitieren, bis der Autoführerschein mit 17 erworben werden kann. „Bei den 16-Jährigen kann ich mir vorstellen, dass sie das Geld lieber noch ein Jahr zurücklegen und dann gleich den Autoführerschein machen“, so Christian Pegel.

Der demographische Wandel, nicht kürzer werdende Schul- oder Ausbildungswege und die finanziellen Grenzen, die einem uneingeschränkten Bus- und Bahnverkehr rund um die Uhr gesetzt sind, setzen der Mobilität gerade von jungen Menschen auf dem Land, die noch keinen Führerschein machen dürfen, Grenzen. „Das Modellvorhaben ,Mopedführerschein mit 15‘ ist ein Versuch, selbstbestimmte Mobilität vor allem im ländlichen Raum früher möglich zu machen. Die Zahlen sprechen dafür, dass dies funktioniert“, sagt Minister

Das Modellprojekt „Mopedführerschein mit 15“ läuft seit 2013 in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 2017 kamen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hinzu. Es war bis Ende April 2018 befristet und wurde nochmals um zwei Jahre verlängert.

In Mecklenburg-Vorpommern erteilt die Dekra seit dem 12. Oktober 2017 Bewerbern im Alter von 15 Jahren nach bestandener Fahrschulprüfung den Führerschein AM 15 für Mopeds mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h.

Studien zur Verkehrssicherheit und zum Mobilitätsverhalten begleiten den Versuch. „Dabei wird natürlich betrachtet, ob sich die 15-jährigen Mopedfahrer auf die Verkehrssicherheit auswirken und wenn ja, wie. Diese Auswirkungen müssen nicht zwangsläufig negativ sein“, sagt Christian Pegel und argumentiert: „Der Moped-Führerschein mit 15 erfordert eine vollwertige Fahrschulausbildung mit theoretischer und praktischer Prüfung. Das ist der gravierende Unterschied zum Mofa, das 15-Jährige schon heute fahren dürfen. Dafür müssen sie nur eine sehr viel leichter zu erwerbende Prüfbescheinigung nachweisen.“

Für das Mopedfahren mit 15 bestehe die begründete Hoffnung, dass die jungen Fahrerinnen und Fahrer durch die Fahrschulen erheblich intensiver auf die Anforderungen, aber auch auf die Gefahren des Straßenverkehrs – vor allem im Zusammenhang mit den gegenüber dem Radfahren höheren Geschwindigkeiten – vorbereitet werden.

KiföG-Änderung: Große Entlastung für Familien mit mehreren Kindern

Schwerin – Ab dem 1. Januar 2019 sollen Geschwisterkinder in der Kindertagesförderung nach Plänen der Landesregierung beitragsfrei werden. „Das ist ein großer Schritt zu mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit in unserem Land“, betont Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich der heutigen Anhörung zur Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG M-V).

„Wir entlasten damit die Familien, die heute besonders hohe Elternbeiträge zahlen, weil sie zwei oder mehr Kinder in Krippe, Kindergarten, Hort oder Tagespflege haben von Kosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Gerade diesen jungen Müttern und Vätern in unserem Land gönne ich diese Entlastung von Herzen“, so Drese.

Von der Geschwisterkindentlastung 2019 und der geplanten kompletten Beitragsfreiheit ab 2020, die nochmals rund 70 Millionen Euro kosten wird, profitieren Eltern mit geringem Einkommen überproportional. Denn Studien haben gezeigt, dass Eltern in Mecklenburg-Vorpommern bis zu einem Viertel ihres Einkommens für Kita-Beiträge aufbringen müssen. Hauptgrund dafür sind die im Bundesvergleich niedrigeren Löhne und Gehälter. Drese: „Unser Stufenplan zur Kita-Beitragsfreiheit ist deshalb sozialpolitisch richtig und für die frühkindliche Bildung sowie die Chancengerechtigkeit von Anfang an sinnvoll.“

Ministerin Drese weist zudem darauf hin, dass im Gesetzentwurf der Grundsatz „einmal beitragsfrei – immer beitragsfrei“ festgeschrieben wird. Diese Regelung bedeutet, dass im Falle eines Ausscheidens des ältesten Kindes aus der Kindertagesförderung im Sommer 2019 das nachrückende Kind nicht wieder beitragspflichtig wird.

Zur Diskussion um eine Verbesserung der Betreuungsqualität sagt Drese: „Auch dieser Aufgabe stellen wir uns. Selbst die jüngste Bertelsmann-Kitastudie hat ausdrücklich konstatiert, dass sich die Qualität im Kindergartenbereich in Mecklenburg-Vorpommern gemessen am Personalschlüssel bundesweit in den letzten Jahren mit am stärksten verbessert hat.“

Drese: „Darüber hinaus setzen wir unsere Qualitätsförderung und die gezielte Entwicklungsförderung von Kindern fort. Hier geht es etwa um die zusätzliche Förderung von Kindern unter drei Jahren, die Förderung der Weiterbildung der Kindertagespflegepersonen, zusätzliche Mittel für Kitas in sozialen Problemlagen und für Verpflegung bedürftiger Kinder und die Fach- und Praxisberatung.“

Minister: Nachhaltige Aquakultur in M-V ausbauen

Rostock – „Die Aquakultur führt in Deutschland leider noch ein absolutes Schattendasein. Bei Fisch und aquatischen Produkten sind wir aktuell in hohem Maße abhängig von außereuropäischen Importen; der Selbstversorgungsgrad in diesem Bereich liegt in Deutschland bei nur 12 Prozent. Die aktuelle deutsche Aquakulturproduktion deckt mit 0,4 Prozent sogar nur einen Bruchteil der Nachfrage ab. In Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit lediglich 1.300 Tonnen Fisch pro Jahr in Aquakultur aufgezogen.“ Das berichtete Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Rostock auf dem „Dialogforum Aquakultur“ mit Teilnehmern aus dem Leningrader Gebiet, aus Kasan und aus Tatarsan zum „3. Unternehmertag Russland in MV“.

Dabei steige die Nachfrage nach Nahrungsmitteln aus Aquakultur nicht nur In Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland, sondern weltweit. Die Weltmeere seien im Höchstmaß genutzt und zum Teil überfischt, der klassische Fischfang – auch aufgrund restriktiver Fangquoten – rückläufig. Fisch sei zudem zunehmend mit Mikroplastik oder anderen Rückständen belastet.

„Vor diesem Hintergrund ist die Aquakultur zu einem globalen Markt mit erheblichem Wachstumspotential geworden. International betrachtet ist die Aquakultur einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige der Nahrungsmittelerzeugung“, so Backhaus.

In der weltweiten Aquakulturerzeugung betrug der Produktionszuwachs zwischen 2006 und 2016 im Mittel 3,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verfünffachte sich die Aquakulturerzeugung weltweit seit 1990 auf rund 67 Millionen Tonnen je Jahr. Hält das rasante Wachstum der Aquakulturbranche – vor allem in Asien, aber auch in Norwegen – an, so könnte sie FAO zufolge den klassischen Fischfang bis 2022 eingeholt haben.

„Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch liegt in Deutschland bei rund 15 Kilogramm im Jahr; Aquakultur deckt davon bisher ein Viertel ab“, berichtete Backhaus weiter. 1,3 Millionen Tonnen Aquakulturerzeugnisse werden jährlich nach Deutschland importiert. Hauptlieferant mit 1,1 Millionen Tonnen ist Norwegen – das Land liefert hauptsächlich Zuchtlachs. Zweitwichtigster Lieferant mit 530.000 Tonnen pro Jahr ist China.

„Hier erschließt sich ein riesiger Markt, an dem Mecklenburg-Vorpommern partizipieren kann. Wenn es uns gelänge, nur 1 Prozent der von Deutschland importierten Aquakulturerzeugnisse in MV zu produzieren, wären das jährlich 13.000 Tonnen – zehnmal soviel wie heute“, sagte er.

Seit 2010 habe Mecklenburg-Vorpommern allerdings lediglich eine Summe von 4 Millionen Euro Förderung an Unternehmen der Aquakultur ausgezahlt und damit Investitionen in Höhe von 8 Millionen Euro ausgelöst. „Das ist eindeutig zu wenig“, kritisierte der Minister. Das Land unterstütze außerdem Pilotprojekte zur Aquakultur an der Universität Rostock und am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie. „Es ist der erklärte Wille der Landesregierung, den Ausbau der nachhaltigen Aquakultur voranzutreiben und den Anteil der Eigenversorgung mit Fisch zu erhöhen“, unterstrich er.

Backhaus brach eine Lanze für die in MV praktizierte nachhaltige Kreislauftechnologie in der Aquakultur: „Mit modernen kreislaufanlagen lassen sich Umweltprobleme vermeiden, die bei den gängigen Netzgehege-Anlagen und Teichen noch auf der Tagesordnung stehen.“ Kreislaufanlagen schonten Wasserressourcen, seien witterungsunabhängig und hygienisch zu betreiben und kämen gänzlich ohne Antibiotika aus. „Zusammen mit dem Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei haben wir inzwischen 30 Standorte im ganzen Land identifiziert, die für die Errichtung von Kreislaufanlagen geeignet sind. Nun gilt es für uns, Investoren zu gewinnen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch durch unsere länderübergreifende Zusammenarbeit gelingt, die nachhaltige Aquakultur in Mecklenburg-Vorpommern weiter voranzutreiben“, schloss der Minister.

WEMAG stärkt mit Crowdfunding das Miteinander

Erste Projekte in der Region erfolgreich umgesetzt / Wildbienen brauchen Hilfe

Schwerin – Im Frühjahr hat die WEMAG eine Internetplattform zur Verfügung gestellt, die den Förderbedarf von Projekten in der Region öffentlich macht. Über die Internetseite www.wemag-crowd.com können sich Initiatoren von gemeinnützigen Projekten mit Menschen verbinden, die diese Vorhaben finanziell unterstützen möchten.

Drei Projekte mit einem Gesamtvolumen von etwa 11.000 Euro konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden: die Beschaffung einer Kirchturmuhr für Jesendorf, die CD-Produktion von Konzertmitschnitten in der Thomaskapelle des Schweriner Domes und die Erweiterung des Grambower Kinderspielplatzes.  Und es gibt bereits ein neues Vorhaben, das noch Unterstützer sucht: Mit dem Projekt „Biosphäre blüht“ möchte das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe gemeinsam mit dem Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. und der Stiftung Biosphäre Schaalsee einen direkten Beitrag zur Wildbienenvielfalt leisten. Entlang eines blühenden Bandes durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee soll dabei ein Netz aus mehrjährigen Blühflächen entstehen, welches im Laufe der Zeit mit Blühflächen anderer Regionen vernetzt werden kann: auf privaten als auch öffentlichen Flächen.

„Mit unserer Crowdfunding-Plattform können Ideen vor der eigenen Haustür sichtbar gemacht und umgesetzt werden. Wir fördern damit ein schöneres und besseres Miteinander in der Region. Dabei kann jeder mithelfen“, erklärt Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG. Außerdem solle das persönliche Engagement der Vereinsmitglieder werden gestärkt werden.

Das Prinzip des Crowdfunding ist recht einfach: Die Initiatoren beschreiben auf der Internetseite www.wemag-crowd.com kostenlos ihr Vorhaben, legen ein Spendenziel mit Termin fest und bewerben es bei Freunden, Bekannten oder über soziale Netzwerke. Dann können Bürgerinnen und Bürger dafür spenden, auch Kleinbeträge. Kommt die Fördersumme zum Termin zusammen, fließt das Geld in das Vorhaben. Anderenfalls geht es zurück an die Spender. Bedingung ist, dass die Projekte aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Bildung oder Umwelt kommen. Die WEMAG-Crowd richtet sich an Vorhaben, die in Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Brandenburg zu Hause sind.

Schutz gegen Influenza und Tetanus

Impfaktion für Studierende in Rostock

Rostock – „MV impft – gemeinsam Verantwortung übernehmen“ – mit einer Impfaktion im Rahmen der Immatrikulationswoche haben Ärzte der Universitätsmedizin Rostock und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Studierende für das Thema sensibilisiert und Impfungen gegen Influenza (4-fach Impfstoff) und Tetanus/Diphtherie/Pertussis/Poliomyelitis angeboten. „Überall dort, wo Menschen in Kontakt kommen, wie beispielsweise in den Hörsälen der Universität, wird die Übertragung von Infektionskrankheiten begünstigt. Da gilt es vorzubeugen. Wer sich selber mit einer Impfung schützt, übernimmt auch Verantwortung gegenüber anderen. Deshalb ist das Impfangebot zu Studienbeginn des neuen Semesters ein wichtiger Beitrag für die Gesunderhaltung aller“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

„Wir hatten im letzten Jahr eine sehr starke Grippewelle mit zahlreichen Todesfällen. Diese sind vermeidbar. Mit dem neuen Vierfach-Impfstoff können wir unsere Studierenden und Mitarbeiter effektiv schützen. Insbesondere ältere Menschen und jeder, der beruflich oder privat mit vielen Menschen zusammenkommt, sollte sich gegen Grippe impfen lassen“, ergänzte Prof. Dr. Emil C. Reisinger, Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Rostock.

Die Impfquote bei den Kindern in Mecklenburg-Vorpommern liegt im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. Das Land lag im Schuljahr 2016/2017 bei allen dokumentierten Impfungen nach Angaben des LAGuS in der Altersgruppe der Einschüler deutschlandweit im Spitzenbereich (16x Spitzenreiter bei 16 dokumentierten Impfungen). Auch Schüler der 4. und 8. Klassen haben bei den dokumentierten Impfungen einen hervorragenden Impfschutz. „Wir wollen die hohen Impfquoten bei Kindern halten und verbessern. Bei den Erwachsenen sehe ich aber noch Lücken bei den sogenannten Auffrischungsimpfungen wie beispielsweise Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung. Mit der Impfaktion in Rostock wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, unkompliziert die Impfungen vornehmen zu lassen“, sagte Glawe.

Neben der zweitägigen Impfaktion in Rostock bot das Centrum für Reisemedizin (CRM) am Campus Informationen zu erforderlichen Impfungen bei Auslandsaufenthalten an. Auf einer Weltkugel mit zweieinhalb Metern Durchmesser waren alle Länder der Erde mit sogenannten NFC-Chips sowie einem QR-Code ausgestattet, so dass Interessierte sich die Daten kostenfrei herunterladen konnten. „Viele Studierende entscheiden sich für ein Auslandssemester, um ihr Studium mit internationalen Erfahrungen anzureichern. Da ist es elementar, über Einreise-Impfvorschriften und Impfschutz-Empfehlungen ausreichend informiert zu sein“, sagte Gesundheitsminister Glawe.

Die Impfaktion in Rostock war Bestandteil der landesweiten Impfkampagne „MV impft – gemeinsam Verantwortung übernehmen“ (www.mv-impft.de). Ziel der Impfkampagne ist es, das Thema Impfen wieder stärker in den Blickpunkt der Bevölkerung zu rücken. Im Rahmen der Kampagne werden Informationen zielgruppenspezifisch für Eltern, Kinder, junge Erwachsene, Familien sowie Senioren angeboten. Neben dem Internetauftritt www.mv-impft.de wird mit gedrucktem Informationsmaterial wie Plakaten und Faltblättern geworben. Darüber hinaus werden auch digitale Medien, wie beispielsweise Kinos und YouTube als Informationsträger eingesetzt. Damit sollen unter anderem gezielt Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen werden. Hinzu kommen Hinweise auf die zahlreichen Impfangebote der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheitsämter und auch der Betriebsärzte im Land.

EU-weite Studie weist giftige Chemikalien aus Elektroschrott in Recyclingprodukten nach

Berlin – Zahlreiche, auf dem europäischen Markt frei erhältliche Konsumartikel aus recyceltem Kunststoff, sind mit giftigen Flammschutzmitteln belastet. Das hat eine EU-weite Studie ergeben, die von mehreren Umweltverbänden durchgeführt wurde, darunter dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die in den untersuchten Gegenständen gefundenen bromierten Flammschutzmittel sind hormonschädliche Stoffe. Sie werden über die Atemluft und über die Haut von Menschen aufgenommen und können das Nervensystem schädigen, die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen sowie Lern- und Verhaltensstörungen bei Kindern auslösen.

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 109 Produkte aus 19 europäischen Ländern analysiert, darunter Spielzeuge, Kämme, Haarspangen, Küchenutensilien oder Schlüsselanhänger. Gesucht wurde nach drei Stoffen, die unter der Stockholm-Konvention als weltweit zu ächtende, schwer abbaubare organische Gifte gelistet sind, so genannte POPs (Persistant Organic Pollutants). Konkret handelte es sich dabei um das bromierte Flammschutzmittel HBCD (Hexabromcyclododecan) sowie die polybromierten Diphenylether (PBDE) Octa- und DecaBDE.

PBDE waren wegen einer Ausnahmeregelung besonders im Blickpunkt: Demnach können diese verbotenen Gifte in Recyclingprodukten in einer hundertfach höheren Konzentration enthalten sein als in neu produzierten Kunststoffen. So darf Neuware maximal zehn ppm (Millionstel) an PBDE enthalten, Recyclingprodukte dagegen bis zu 1000 ppm. Bei neun von zehn in Deutschland gekauften Produkten wurden Octa- und DecaBDE-Konzentrationen über dem Grenzwert für Neuware von zehn ppm gemessen: 21 ppm bei einem Kamm, 24 ppm bei einem Zauberwürfel, 262 bei einer Spielzeugpistole und 511 ppm bei einem Schlüsselanhänger – das 50-fache des Grenzwertes für neue Materialien. Und bei Haarspangen überstieg der Wert für HBCD den dafür geltenden Grenzwert von 100 ppm um das Doppelte.

„Es kann nicht sein, dass eigentlich schon verbotene Giftstoffe in neuen Recyclingprodukten wieder in den Umlauf gebracht werden. Die Politik spielt sogar mit der Gesundheit von Kindern, nur um ein paar Prozent höhere Recyclingquoten zu erreichen“, sagt BUND-Chemieexperte Manuel Fernández.

Die Giftstoffe in den Recyclingprodukten stammen der Studie zufolge größtenteils aus Elektroschrott, dessen Einzelteile zu Billigprodukten weiterverarbeitet wurden. „Die Stockholm-Konvention darf nicht länger durch weitreichende Ausnahmen aufgeweicht werden. Die Bundesregierung muss sich auf EU-Ebene ohne Wenn und Aber dafür einsetzen, dass Ausnahmeregelungen wie bei den bromierten Flammschutzmitteln abgeschafft werden“, fordert Fernandez. „Auf nationaler Ebene ist es notwendig, dass die Bundesregierung endlich eine strengere Regulierung von Hormongiften sowie bessere Kontrollen und Erfassungssysteme für Recyclingmaterialien auf die politische Tagesordnung setzt. Damit Elektroschrott umweltgerecht behandelt werden kann.“

3. Russlandtag – Vereinbarungen unterschrieben

Rostock – Im Beisein von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe sind beim Russlandtag Kooperationsvereinbarungen zwischen Unternehmen, Institutionen, Hochschulen und Verbänden aus Mecklenburg-Vorpommern und Russland unterschrieben worden. Glawe begrüßte die Unterzeichnung der Vereinbarungen. „Unsere intensiven Bemühungen tragen Früchte. Es werden durch die Vereinbarungen die Voraussetzungen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit den russischen Partnern ermöglicht. Im Mittelpunkt stehen unter anderem der maritime Anlagenbau, Medizintechnik sowie Luftfahrttechnik“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch in Rostock. Der Russlandtag fand zum dritten Mal statt.

Wirtschaftsminister Glawe ist auf drei Vereinbarungen, die vor allem von wirtschaftlicher Bedeutung sind, eingegangen. „Wir wollen wissenschaftliche Kooperationen und wirtschaftsnahe Forschungsprojekte weiter ausbauen. Für uns ist wichtig, dass zukünftig Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Wettbewerbsfähigkeit durch technische und technologische Alleinstellungsmerkmale verbessern können. Damit sollen im Land zukunftsorientierte Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden“, so Glawe weiter.

Zwischen der Fraunhofer Gesellschaft (Rostock) und dem Zentralen Forschungsinstitut für Eisenhüttenkunde I.P. Barnin (Moskau) wurde eine Vereinbarung unterschrieben, bei der es um den Ausbau gegenseitiger russisch-deutscher Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zum gegenseitigen Nutzen im Bereich des maritimen Anlagenbaus geht. Von Interesse sind beispielsweise Forschungsschwerpunkte bei der Untersuchung und dem Einsatz schwingungsdämpfender Stähle im Schiffbau und in der Windenergietechnik sowie die Entwicklung von Stählen für den Einsatz von Hochleistungsschweißverfahren mit entsprechender Produktivitätssteigerung im schweren Stahlbau.

Eine weitere Kooperationsvereinbarung ist auf dem Gebiet der Medizintechnik zwischen dem Kompetenzzentrum Medizintechnik IIB e.V. (Rostock) und dem Zentralen Forschungsinstitut für Eisenhüttenkunde I.P. Barnin (Moskau) unterzeichnet worden. Forschungsschwerpunkte sollen hierbei unter anderem die Entwicklung und Testung synthetischer Werkstoffe als Biomaterialien sowie Applikationsuntersuchungen an Halbzeugen für die Herstellung von Stents und Herzklappen werden.

Eine Kooperationsvereinbarung ist zwischen der Firma Luratec AG aus Rostock und der russischen Technologiefirma VR Technologies (Moskau) unterzeichnet worden. Dabei steht die gemeinsame Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Luftfahrttechnik unter anderem im Fokus.

„Russland ist ein wichtiges wirtschaftliches Zielland für Mecklenburg-Vorpommern, auch wenn die politische Situation die Möglichkeiten eines wirtschaftlichen Austausches nicht einfacher macht. Es geht auch darum, den gegenseitigen Marktzugang aufrecht zu erhalten. Das bleibt eine Herausforderung. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperationen sind ein hervorragendes Instrument um in Verbindung zu bleiben und für eine gemeinsame positive Zukunft zu arbeiten. Das sichert und schafft auch Jobs für die Partner der Zusammenarbeit. Es muss gelingen, die Türen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Russland weiter offen zu halten. Das ist am Ende einfacher als einmal verschlossene Türen wieder zu öffnen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Schwesig: Wir wollen Beziehungen zu Russland weiter ausbauen

Rostock – „Als ostdeutsches Bundesland verbindet Mecklenburg-Vorpommern mit Russland eine besondere Beziehung“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Eröffnung des 3. Russlandtages in der Rostocker Stadthalle. Ziel der Landesregierung sei es, die Kontakte mit Russland, insbesondere in die Partnerregion Leningrader Gebiet weiter auszubauen.

Der Russlandtag stehe für offenen Austausch und sei eine Plattform für die Wirtschaft. Schwesig: „Wir bringen Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen, bieten Raum für Gespräche und das Knüpfen neuer Kontakte. Und wir gehen mit der Präsentation von Start-ups, mit denen man ebenfalls ins Gespräch kommen kann, neue Wege.“

In vielen Branchen gebe es gute Chancen für eine engere Zusammenarbeit, „in der Gesundheitswirtschaft, in der Logistik und der maritimen Wirtschaft und in der Energiebranche genauso wie in der Abfallwirtschaft oder in der Land- und Ernährungswirtschaft“.

Am Vormittag des Russlandtages wurden insgesamt zehn Vereinbarungen unterzeichnet, mit denen eine enge Zusammenarbeit zwischen deutschen und russischen Partnern verabredet wird – so zwischen der Hochschule Stralsund und der Universität in St. Petersburg, der Hochschule Wismar und der Finanzuniversität in St. Petersburg, der Vereinigung der Unternehmensverbände MV und dem Landesverband der Arbeitgeber in der Region Leningrad oder dem Hafen Rostock mit und einem belgisch-russischen Konsortium zum Aufbau eines LNG-Terminals.

Seit 16 Jahren verbinde das Land eine enge Partnerschaft mit dem Leningrader Gebiet. „Ich weiß aus Gesprächen: Vielen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist es wichtig, dass sich das Verhältnis zu Russland wieder entspannt. Ich bin überzeugt, das geht nur im Dialog. Und dafür leistet der Russlandtag heute einen wichtigen Beitrag.“

Bio-Brotboxen an 6000 Schulanfänger im Land verteilt

Rostock – Milch, Brötchen, Brot, Butter, Fruchtaufstriche, Äpfel und Möhren – an die 60 Schulanfänger dreier Klassen der Rostocker Schule „Am Alten Markt“ ließen sich ihr Frühstück heute in prominenter Runde im Rostocker Rathaus schmecken. Mit den Lütten hatten Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus, Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling und Umweltsenator Holger Matthäus an der Tafel Platz genommen, dazu Vertreter von einigen der Unternehmen, und Verbände, die die Aktion Bio-Box in Mecklenburg-Vorpommern unterstützen.

„Damit ihr heute eure Brotbox in den Händen halten könnt, haben sich in den vergangenen Monaten wirklich viele Menschen so richtig ins Zeug gelegt“, erklärte der Minister den Kleinen, die erwartungsvoll nach den gelben, mit Müsli, Kräutertees, Lebensmittel-Gutscheinen und Informationen zur gesunden Ernährung gefüllten Boxen griffen.

„Ein wichtiges Anliegen der Aktion Bio-Brotbox ist es, bereits die Jüngsten über die Herkunft und die Herstellung von Lebensmitteln zu informieren“, so der Minister. Zudem wolle die Aktion verdeutlichen, dass jedes Kind täglich ein gesundes Schulfrühstück benötigt.

Landesweit werden in diesem Jahr mehr als 6000 Erstklässler aus 105 Schulen bei einem gesunden Frühstück mit einer Bio-Brotbox ausgestattet. Im Vorjahr waren von den 70 ehrenamtlichen Bio-Brot-Box-Initiativen deutschlandweit rund 190.000 Boxen verteilt worden; damit profitierte statistisch gesehen etwa jeder vierte Schulanfänger von der Aktion.

In Mecklenburg-Vorpommern sind überwiegend regionale Unternehmen in die Gesundheitsaktion eingebunden. Möglich ist die bei den Schulen beliebte Bio-Brotbox-Aktion durch die Unterstützung von 30 engagierten Unternehmen und Verbänden.

Die Bio-Brotbox-Aktion Mecklenburg-Vorpommern wird von folgenden Unternehmen und Einrichtungen unterstützt:

AOK Nordost, Schwerin; Bio am Hafen – Naturkost Vorpommern GmbH, Greifswald; Bio-Behr GmbH, Gresse; Biofrisch Nordost GbR, Teschendorf; Bio-Insel Naturkostladen, Stralsund; Biomarkt KARO, Schwerin; Biomarkt Neubrandenburg; Biopark Markt GmbH, Malchin; denn`s Biomarkt, Rostock; Deutschen Jugendherbergsverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Rostock; Gläsernen Molkerei, Dechow; Grell Naturkost, Kaltenkirchen; Gut Nisdorf, Bio-Familienhotel,Nisdorf; Hofkiste, Schwerin; Inselwerkstätten des Insel e.V., Kransdorf/Altefähr; Kraftverkehr Nagel GmbH & Co KG/Nagel-Group, Laage; Kräutergarten Pommerland e.G., Pulow; Landfrauenverband MV e.V., Neubrandenburg; LandWertschulbauernhof e.V., Sundhagen OT Stahlbrode; Lebensbaum, Diepholz; Mühlenbäckerei GmbH, Schwerin; Ökologischen Obstbaugruppe Norddeutschland, Jork; Ölmühle Sander, Rühn; PSD Bank Nord eG, Hamburg/Schwerin; Rapunzel Naturkost GmbH, Legau; Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft mbH; den ökologischen Anbauverbänden Demeter, Naturland, Biopark und Bioland; der Vernetzungsstelle für Kita- und Schulverpflegung in MV der DGE und dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV.

Ausstellung „Was uns verbindet“

Schwesig: Ausstellung „Was uns verbindet“ ist schöner Auftakt für 3. Russlandtag

Rostock – Am Vorabend des 3. Russlandtages hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am 16. Oktober in der Kunsthalle Rostock gemeinsam mit dem Gouverneur des Leningrader Gebiets Aleksander Jurjewitsch Drosdenko die Ausstellung „Was uns verbindet“ eröffnet. Zur Eröffnung der Ausstellung werden Werke von Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern und Russland gezeigt. Darüber hinaus sind Fotografien aus dem Leningrader Gebiet zu sehen. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die Kontakte zwischen unseren Regionen weiter auszubauen: durch Austausch zwischen Schulen und Hochschulen, zwischen Städten und Gemeinden und gerade auch auf dem Gebiet der Kunst und Kultur“, betonte die Ministerpräsidentin.

Seit 2002 verbinde Mecklenburg-Vorpommern und das Leningrader Gebiet eine besondere regionale Partnerschaft auf politischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene, „die sich über die Jahre zu einem festen, stabilen und erfolgreichen Bestandteil unserer Zusammenarbeit mit Russland entwickelt hat“.

Den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sei es wichtig, dass sich das Verhältnis zu Russland wieder entspanne. Schwesig: „Ich bin überzeugt: Das geht nur im Dialog. Auch dafür ist der Russlandtag wichtig. Gute Kontakte auf regionaler Ebene können einen Beitrag dazu leisten, dass der Gesprächsfaden zwischen unseren Ländern insgesamt nicht abreißt. Kunst und Kultur sind dafür eine wichtige Brücke.“

Die Ministerpräsidentin verwies auf die Ausstellung „Blumengrüße aus Russland“ von Alex Doll im April und die Präsentation von Ilja und Emilia Kabakow von Mai bis Juli in der Kunsthalle. Darüber hinaus habe der Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, Staatssekretär Reinhard Meyer, Ende Mai die Ausstellung „Auf dem Weg in die digitale Transformation“ mit deutschen und russischen Werken in Moskau eröffnet.

Gartenbauer erfreut über Spitzenernte bei Erdbeeren, Kirschen und Äpfeln

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Gartenbauer erzielten nach den schlechten Erträgen des Erntejahres 2017 und trotz der langanhaltenden Trockenheit in diesem Sommer passable Ernteergebnisse. So liegt die Menge der in diesem Jahr geernteten Freilanderdbeeren im Land bei 7.548 Tonnen und damit deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres von 6.149 Tonnen. Nur in den Jahren 2015 (8.787 Tonnen) und 2014 (7.753 Tonnen) war die Ernte seit 2005 noch besser ausgefallen.

Ganz vorn in der seit 2005 aufgelisteten Obsternte-Statistik könnte sich die Apfelernte des Jahres 2018 platzieren. Fachleute schätzen das Ergebnis der noch laufenden Ernte auf 43.615,6 Tonnen. Nur 2016 hatte der Wert mit 43.677 Tonnen noch etwas höher gelegen.

Die Sauerkirschernte 2018 erbrachte 189,3 Tonnen; 2016 hatte der Wert bei 157 Tonnen gelegen. 2017 war die Ernte mit 4 Tonnen quasi ausgefallen – ebenso wie die Ernte der Süßkirschen, die 2017 lediglich 5 Tonnen eingebracht hatte. In diesem Jahr ernteten die Obstbauern 83,4 Tonnen Süßkirschen; 2015 hatten sie mit 54 Tonnen den zweithöchsten Wert seit 2005 erzielt (2016: 34 Tonnen).

Beim Spargel lag die Erntemenge 2018 bei 796,7 Tonnen auf einer Anbaufläche von 178,9 Hektar. 2016 hatten die Spargelbauer mit 917 Tonnen die zweithöchste Ernte seit 2005 erzielt, allerdings auf einer Anbaufläche von seinerzeit 219,3 Hektar (2017: 648,7 Tonnen auf 152,6 Hektar Anbaufläche).

Die Preise für Spargel lagen 2018 bei 44,50 Euro je Dezitonne (2016: 41,80 Euro je Dezitonne, 2017: 42,50 Euro je Dezitonne), für Freilanderdbeeren bei 397,89 Euro je Dezitonne (2016: 231,73 Euro je Dezitonne; 2017: 275,02 Euro je Dezitonne) und für Äpfel aktuell bei 87,54 Euro je Dezitonne (2016: 44,85 Euro je Dezitonne; 2017: 55,89 Euro je Dezitonne).

„Der Gartenbau in Mecklenburg-Vorpommern und in Norddeutschland schneidet im Vergleich zu anderen Bereichen der Landwirtschaft in diesem Jahr ganz erfreulich ab. Auch die Preise sind auskömmlich“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute Nachmittag auf der Delegiertenversammlung des Wirtschaftsverbandes Gartenbau in Hamburg.

Dennoch müssten sich auch die Gartenbauer auf künftige Wetterextreme einstellen und ihre Arbeit den klimatischen Rahmenbedingungen anpassen. „Hier kommt dem neugegründeten Wirtschaftsverband Gartenbau mit der Beratung und Schulung seiner Mitglieder eine entscheidende Rolle zu“, sagte der Minister mit Blick auf die im Februar 2018 erfolgte Fusion des Wirtschaftsverbandes Gartenbau (WVG) mit dem Gartenbauverband Nord (GVN) zum gemeinsamen Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland (WVG Nord). „Der Gartenbau ist ein wichtiger Teil der Landwirtschaft und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Er trägt dazu bei, dass die ländlichen Regionen aufleben, sorgt für Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort“, so der Minister.

Aktuell gibt es in Deutschland etwas mehr als 27.000 Gartenbaubetriebe, die knapp 230.000 Hektar Land bewirtschaften. Die Anzahl der Gartenbaubetriebe in Deutschland ist seit 2005 um insgesamt rund 22 Prozent zurückgegangen. In MV ist die Anzahl der Betriebe im gleichen Zeitraum von 224 auf 248 gewachsen, das entspricht einem Plus von 10 Prozent.

Die gärtnerische Nutzfläche in MV wuchs seit 2005 um 1.300 Hektar auf jetzt knapp 5.900 Hektar, das sind etwa 23 Prozent mehr.

Der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland ist der neue Unternehmensverband des Erwerbsgartenbaues in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Er umfasst ein Verbandsgebiet von 2400 Quadratkilometern mit rund 15 Millionen Einwohnern und vertritt die Interessen von rund 900 Gartenbaubetrieben.

Straßenbeleuchtung in Timmendorf wird umgerüstet

Insel Poel – Die Gemeinde Ostseebad Insel Poel (Landkreis Nordwestmecklenburg) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 33.121,07 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Ortsdurchfahrt Timmendorf auf LED-Technik. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

In der Ortsdurchfahrt Timmendorf soll die vorhandene Beleuchtung, bestehend aus neun Natriumdampfhochdrucklampen, durch 17 Leuchten mit LED-Technik einschließlich Maste und Kabel ersetzt werden. Um eine ordnungsgemäße Beleuchtung zu gewährleisten, sollen die neuen Leuchten in einem Abstand von 30 bis 35 Metern errichtet werden. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Lampen. Die Arbeiten werden im Zuge des Um- und Ausbaus der Landesstraße 121 durchgeführt.

Ziel ist es, den Stromverbrauch und damit die Kosten zu senken. Jährlich werden 1.882 Kilowattstunden Strom und rund eine Tonne Kohlendioxid eingespart.

M-V plant Änderung des Hochschulgesetzes

Ministerin Hesse: Moderne Lehre und Forschung mit den Vorteilen der Digitalisierung

Schwerin – Die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern sollen die notwendigen Rahmenbedingungen erhalten, um sich auch künftig in einem stärker werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten zu können. Dafür will das Land das Hochschulgesetz an die aktuellen Erfordernisse anpassen. Der Entwurf für ein Änderungsgesetz befindet sich seit Donnerstag, 4. Oktober 2018, in der Anhörung. Hochschulen, Gewerkschaften, Verbände, Kammern und andere Beteiligte können bis Mittwoch, 14. November 2018, ihre Stellungnahmen zu dem Entwurf im Ministerium abgeben. Das geänderte Hochschulgesetz soll im Jahr 2019 in Kraft treten.

„Die letzte Anpassung des Hochschulgesetzes geht auf das Jahr 2010 zurück. Das liegt lange zurück“, sagte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Mit dem Entwurf für ein Änderungsgesetz legen wir einen Schwerpunkt auf bessere Arbeitsbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mir ist wichtig, dass wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf an unseren Hochschulen verbessern und sicherstellen, dass mehr Frauen Spitzenpositionen in der Wissenschaft erreichen können. Im Fokus stehen außerdem moderne Lehre und Forschung mit den Vorteilen der Digitalisierung“, betonte Hesse.

Die Liste der geplanten Änderungen ist umfangreich: Neben arbeitsrechtlichen Mindeststandards soll beispielsweise die Option der Verbeamtung im akademischen Mittelbau bei Daueraufgaben wieder möglich sein. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll bei der Karriereentscheidung für eine Tätigkeit innerhalb oder außerhalb der Hochschule besser unterstützt werden. Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren mit einer Tenure-Track-Professur sollen bei positiver Evaluation einen Rechtsanspruch auf Übernahme erhalten. Den Hochschulen soll offenstehen, ob sie ihre Studiengänge förmlich nach den Regeln des Studienakkreditierungsstaatsvertrages akkreditieren lassen oder andere Wege der Qualitätssicherung in Studium und Lehre gehen. Von der Pflicht der Akkreditierung der Studiengänge werden sie befreit.

Der Entwurf für ein Änderungsgesetz sieht außerdem vor, die Hochschulentwicklungsplanung des Landes nach den Empfehlungen des Landesrechnungshofes neu zu ordnen. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur soll demnach im Benehmen mit den Hochschulen die Eckwerte der Hochschulentwicklung erarbeiten. Die Eckwerte sollen klare Rahmenbedingungen setzen, die eine Planungsgrundlage für die Zielvereinbarungen und die Hochschulentwicklungspläne sind.

Der Entwurf für ein Änderungsgesetz des Hochschulgesetzes ist auf der Internetseite des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur unter www.bm.regierung-mv.de in der Rubrik „Ministerium“, Stichwort „Anhörungen“ veröffentlicht.