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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Fischland-Symposium

Drese: Chronische Nierenkrankheit in MV überdurchschnittlich weit verbreitet

Wismar – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat auf dem Fischland-Symposium die große Expertise in Mecklenburg-Vorpommern bei der Bekämpfung von chronischen Nierenkrankheiten hervorgehoben. Am Freitag und Sonnabend treffen sich in der Hansestadt Wismar etwa 100 Ärztinnen und Ärzte der Nephrologie und benachbarten Fachrichtungen um sich zum Thema „Nierenheilkunde in Mecklenburg-Vorpommern“ und Norddeutschland auszutauschen.

Als Beispiele nannte Drese in ihrem Festvortrag den Weltnierentag in der Hansestadt Greifswald, der auf die enorme Bedeutung von Nierenerkrankungen aufmerksam macht und einen Fachaustausch bietet. Es gebe zudem den Nordverbund Niere, der die Forschung zur Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen effektiver macht und die Erkenntnisse der Nierenheilkunde im Norden synergetisch zusammenführt. Ende 2024 wurde darüber hinaus das neue KfH-Nierenzentrum in Greifswald eingeweiht. Aus Greifswald entstand außerdem die Initiative zu der bundesweit geltenden Klinische Praxisleitlinie „Chronische Nierenkrankheit in der Hausarztpraxis“.

Die chronische Nierenkrankheit betrifft bundesweit etwa 10 Prozent der Bevölkerung, in Mecklenburg-Vorpommern sind es sogar 17 Prozent. Hierfür ist eine Anhäufung von Risikofaktoren in unserem Bundesland verantwortlich, wie höhere Prävalenzen von Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Nikotingebrauch, Hypercholesterinämie sowie eine im bundesweiten Vergleich ältere Bevölkerung.

„Das zeigt, wie wichtig eine hochqualifizierte und funktionierende medizinische Versorgung ist“, betonte Drese. „Die gute Nachricht ist, wir sind in Mecklenburg-Vorpommern gut aufgestellt im Bereich der Prävention, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge nephrologischer Krankheiten“, so die Ministerin.

Drese: „In Mecklenburg-Vorpommern können Patienten in 48 Dialyseeinrichtungen, die sich auf 10 Krankenhäuser verteilen, behandelt werden. In der ambulanten Versorgung stehen 46 Dialyseeinrichtungen zur Verfügung.“ Therapieeinheiten sind bei dauerhaftem Nierenversagen häufig dreimal wöchentlich notwendig.

Die Ministerin machte deutlich, dass aber auch jede und jeder Einzelne Nierenerkrankungen vorbeugen kann. Eine gesunde Lebensweise, die eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum umfasst, reduziere das Risiko für die Entstehung von Nierenerkrankungen. „Deshalb ist es wichtig, präventive Maßnahmen, wie gezielte Aufklärung, niedrigschwellige Angebote zur Nierengesundheit und Einbindung in die bestehenden Versorgungsstrukturen zu stärken“, sagte Drese.

Durch eine frühzeitige Behandlung sei es zudem zunehmend besser möglich, das Fortschreiten einer Nierenerkrankung stark zu verzögern. „Um eine Nierenerkrankung frühzeitig zu erkennen und zu versorgen, ist ein abgestimmtes Handeln zwischen Hausärzten und Nephrologen ausschlaggebend“, so Drese.

Projekt „Radeln ohne Alter“

Landesmittel für Anschaffung einer Rikscha und eines Lastenfahrrads für den Rollstuhltransport

Neubrandenburg – Hochbetagte und stark mobilitätseingeschränkte Menschen aus verschiedenen Pflegeheimen in Neubrandenburg können regelmäßig an fünf Tagen wöchentlich einen ganz besonderen Dienst in Anspruch nehmen und damit Erlebnisse genießen, die sonst nicht mehr möglich wären. Sozialministerin Stefanie Drese war am (heutigen) Freitag vor Ort und überreichte zum Ausbau des Projektes einen Zuwendungsbescheid des Landes in Höhe von 28.000 Euro.

Seit 2022 steht eine Rikscha für Erlebnisfahrten zur Verfügung, die Menschen, die das Heim sonst nicht mehr oder kaum noch verlassen könnten, transportiert. Es werden auch Fahrten außerhalb dieses Regelbetriebs durchgeführt, etwa mit Kindern des Internats am Überregionalen Förderzentrum.

Möglich macht das der Verein „Radeln ohne Alter Neubrandenburg“. Mittlerweile 17 ehrenamtlich Engagierte, die speziell geschult sind, treten als Pilotinnen und Piloten in die Pedale.

„Das ist ein großartiges bürgerschaftliches Projekt, dass älteren Menschen, die nicht mehr mobil sind, Lebensfreude und Freiheit zurückgibt“, sagte Drese zum Start der diesjährigen Saison. „Beschäftigte der Pflegeheime berichten uns über die positiven Wirkungen der Passagiere. Das gilt besonders auch für Demenzerkrankte, deren Erlebnisfähigkeit durch die Ausflüge enorm verbessert wird“, so Drese.

Die Ministerin betonte, dass das Land die erfreuliche Entwicklung des Vereins unterstützt und somit eine Ausweitung der Fahrten ermöglichen will. Zur Anschaffung einer zweiten Rikscha sowie eines Lastenrades für den Rollstuhltransport stellt das Land deshalb 28.000 Euro aus dem Bürgerfonds zur Verfügung.

„Mit der zweiten Rikscha können weitere Pflegeheime in der Region angefahren werden und zudem Pflegebedürftigen, die in der eigenen Häuslichkeit leben, Erlebnisfahrten angeboten werden“, erklärte Drese. Außerdem sei es so einfacher, weitere Pilotinnen und Piloten auszubilden. Das Lastenrad soll künftig auch Menschen Ausflüge ermöglichen, die so mobilitätseingeschränkt sind, dass sie nicht mehr in die Rikscha geladen werden können.

Drese: „Mit viel ehrenamtlichen Engagement gelingt es in Neubrandenburg auf vorbildliche Weise generationenübergreifende Begegnungen zu schaffen und Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.“

Bundesländer-Konferenz für Integration

Integrationsministerkonferenz legt Schwerpunkt auf Verbesserung der Arbeitsmarktintegration

Göttingen – Am Mittwoch und Donnerstag fand die diesjährige Bundesländer-Konferenz der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren (IntMK) in Göttingen statt. Neben der Verabschiedung des Leitantrags „Zusammen leben – zusammen arbeiten“ fasste die IntMK eine Reihe von Beschlüssen zur Integration, Teilhabe und zum Bereich Arbeit und Ausbildung.

„Wir müssen die Arbeitsmarktintegration von Eingewanderten verbessern – speziell von zugewanderten Frauen“, sagte Integrationsministerin Stefanie Drese nach Abschluss der Tagung. „Die Vorteile einer schnelleren Beschäftigungsaufnahme liegen auf der Hand: Eine zügige Eingliederung in den Arbeitsmarkt beschleunigt die individuelle Integration, entlastet soziale Hilfesysteme und stärkt die Identifizierung der zugewanderten Menschen mit dem Ankunftsland“, betonte Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass Deutschland durch den Fach- und Arbeitskräftemangel aufgrund des demographischen Wandels eine kontinuierliche Erwerbszuwanderung benötigt. Bereits jetzt seien etwa im Gesundheitswesen oder in der Gastronomie zu einem großen Anteil Menschen mit Zuwanderungsgeschichte beschäftigt.

„Für eine nachhaltige Fachkräftegewinnung brauchen neu zugewanderte Menschen und ihre Familien, aber auch kleinere und mittlere Unternehmen gut ausgebaute Begleitstrukturen. Dazu gehört nach Ansicht der IntMK die Entwicklung neuer Formate der Arbeitsvermittlung, verstärkte Kooperationen mit Unternehmen und der Ausbau des Integrationsmanagements in Unternehmen“, so Drese.

Auch die Stärkung regionaler Welcome Center sei aufgrund derer lokalen Präsenz vor Ort von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Ankommens- und Bleibeunterstützung. „Dabei müssen im Rahmen aller Maßnahmen die besonderen Bedarfe und Kompetenzen von zugewanderten Frauen strukturell in den Blick genommen werden, da deren Erwerbstätigkeitsquote auch nach mehreren Jahren Aufenthalt viel geringer als bei zugewanderten Männern ist“, sagte Drese.

Gleichzeitig sei klar, Menschen werden nur kommen, wenn sie hier auch willkommen sind, in den Betrieben und in unserer Gesellschaft. Um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen, müssten deshalb auch die Rahmenbedingungen in der Migrationspolitik geändert, Zuwanderung mehr gesteuert und geltendes Recht besser durchgesetzt werden, so die Ministerin.

Drese: „Wir brauchen also beides: mehr Steuerung und eine bessere Integration etwa durch eine verlässliche, nachhaltige und bedarfsgerechte Finanzierung von Sprach- und Integrationsangeboten durch den Bund.“

Para Sport Event in M-V startet am Freitag

Die PARA GAMES sind das größte Event in MV im Behindertensport.

Rostock – Am kommenden Wochenende (25. – 27. April) finden in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock die PARA GAMES statt.

“Dieses größte Event im Sport für Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg-Vorpommern ist eine hervorragende Möglichkeit, Wettkämpfe auf hohem Niveau hautnah mitzuerleben und damit die Leistungen der Athletinnen und Athleten zu würdigen“, wirbt Sportministerin Stefanie Drese um reges Zuschauerinteresse.

Die vom Verband für Behinderten- und Rehasport Mecklenburg-Vorpommern (VBRS) organisierten PARA GAMES bieten an drei Tagen neben spannenden Wettkämpfen in den Sportarten Goalball, Para Schwimmen, Para Leichtathletik, Rollstuhlfechten und Inklusions-Fußball auch viele Mitmach-Aktionen wie Bobby Car Rennen, Dosenwerfen oder Zielschießen und Infostände an.

Abgerundet wird das Programm durch ein großes barrierefreies Familienfest am Sonnabend (von 10-13 Uhr) und eine inklusive Erlebnisrallye, bei der Kinder den Para Sport nicht nur kennenlernen, sondern auch noch tolle Preise gewinnen können. Das alles gibt es kostenfrei, barrierefrei und ohne Anmeldung an den Wettkampfstätten Neptunschwimmhalle, Marmorsaal, Leichtathletikstadion und CJD-Goalballhalle sowie Sporthalle am CJD-Gymnasium.

„Mein großer Dank geht an alle, die solch ein großes Event auf die Beine stellen. Allen voran möchte ich hier den VBRS MV nennen, ohne dessen riesiges Engagement die Para Games nicht möglich wären. Bedanken möchte ich mich aber auch bei der Hansestadt Rostock und allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, ohne deren Einsatz solch eine Großveranstaltung gar nicht möglich wäre, sagte die Ministerin, die selbst einige Wettkämpfe besuchen und Siegerehrungen vornehmen wird.

Drese: „Für mich gehören die Erfahrungen und Besuche im Bereich des Sports für Menschen mit Behinderungen zu den schönsten und eindrucksvollsten Erlebnissen. Was der Sport und unsere vielen Vereine für eine inklusive Gesellschaft leisten, ist vorbildlich.“

Die PARA GAMES werden mit einer Zuwendung durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport unterstützt. Alle Infos zu den PARA GAMES unter https://www.vbrs-mv.de/para-games.

Weiterbildung in M-V

Start für neues Beratungsangebot in MV  /  Blank: „Wir bündeln die Beratungsangebote zur beruflichen Weiterbildung an einer zentralen Stelle“

Schwerin – Mit der symbolischen Unterschrift einer Vereinbarung haben heute Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschafts­minister Dr. Wolfgang Blank, Markus Biercher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Vertreterinnen und Vertreter weiterer Kooperationspartner in Schwerin den Startschuss für eine neue zentrale Beratungsstelle zur beruflichen Weiterbildung in Mecklenburg-Vorpommern gegeben.

Das neu gegründete „Landesnetzwerk Weiterbildung“ berät künftig sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte zu allen Aspekten der beruflichen Weiterbildung. Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern, betonte: „Wir bündeln die vielen guten Informations- und Beratungsangebote. Damit gibt es künftig für Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen zentralen Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Weiter­bildung.

In einer sich immer schneller verändernden Arbeits­welt ist berufliche Weiterbildung wichtiger denn je. Dem werden wir gerecht, in dem wir einen zusätzlichen unkom­plizierten Zugang zur beruflichen Weiterbildung bieten.“ Unter­nehmen und Beschäftigte seien heute Teil einer Arbeitswelt, die neue berufliche Herausforderungen und Chancen brächte. Dr. Wolfgang Blank: „Berufliche Weiterbildung, das ist auch ein entscheidendes und wirksames Werkzeug gegen den wachsenden Fachkräftemangel.“

Das neue Landesnetzwerk Weiterbildung ist ein gemeinsames Projekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Bundesagentur für Arbeit, der Weiterbildungsdatenbank Mecklenburg-Vorpommern sowie der Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes.

Für Informationen und Beratung zur beruflichen Weiter­bildung in Mecklenburg-Vorpommern stehen ab sofort folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.

Klischeefrei in die Zukunft

„Kinder müssen klischeefrei an ihre Zukunft denken können.“ / Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt eröffnet den Fachtag „Klischeefreie berufliche Orientierung in M-V“ im Schloss Schwerin.

Schwerin – „Diese Fachtagung ist wichtig. Denn viele Berufen sind noch immer von Geschlechterstereotypen und Klischees geprägt. Junge Männer, die Krankenpfleger, Erzieher oder Friseur werden wollen, sind noch immer sehr selten, wie junge Frauen, die gern als IT-Spezialistin, Ingenieurin, Mechanikerin, Bauarbeiterin oder Elektrikerin arbeiten. Diese Hemmschwelle ist noch immer da und hält so manche Jugendlichen davon ab, ihre Berufswünsche zu äußern oder eine Ausbildung oder ein Studium im individuell gewünschten Bereich zu beginnen.

Doch müssen wir alles dafür tun, dass junge Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Träume verwirklichen zu können. Unsere Kinder sollen dabei klischeefrei an ihre Zukunft denken. Frei von Zwängen und veralteten Rollenbildern sollen sie sich für einen Beruf entscheiden. Im Vordergrund dürfen nur die eigenen Interessen, Stärken und Talente stehen. So können Unzufriedenheit sowie Ausbildungs- oder Studienabbrüche bei jungen Erwachsenen vermieden werden“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt in ihrer Begrüßungsrede zum Fachtag „Klischeefreie berufliche Orientierung in Mecklenburg-Vorpommern“ in Schwerin.

„Studien haben bereits gezeigt, dass Diversität in allen Berufen für eine höhere Qualität bei Entscheidungen und bessere Ergebnisse sorgt. Daher freut es mich, dass seit vielen Jahren sowohl der Girls‘Day als auch der Boys‘Day veranstaltet wird, um eben diese hemmenden Rollenbilder künftig abzubauen. Analysen zeigen, dass dieser Aktionstag durchaus wirkt.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung fand beispielsweise heraus, dass es bereits eine steigende Zahl von männlichen Auszubildenden in sozialen Berufen gibt. Für die Gesellschaft stellt sich unter anderem die Frage, wie wir Jugendliche dabei unterstützen können, ihr volles Potenzial zu entfalten. An diesem Punkt setzt auch das Projekt gender@school an, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird“, so Gleichstellungsministerin Jacqueline Bernhardt.

Auf der Fachtagung im Schloss Schwerin sagte Ministerin Bernhardt weiter: „Das Projekt hilft, die berufliche Orientierung klischeefreier zu gestalten. Die klischeefreie Berufsorientierung bietet Vorteile für die Zukunft junger Menschen und unserer Gesellschaft. Aber auch die Wirtschaft kann stark davon profitieren. Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit ist der Fachkräftemangel in Mecklenburg-Vorpommern vor allem in jenen Berufen stark ausgeprägt, in denen eine große Geschlechtersegregation existiert.

Das betrifft zum Beispiel die Luft- und Raumfahrt, die Fahrzeug- und Schiffbautechnik, den Hochbau, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, die Gesundheits- und Krankenpflege, den Rettungsdienst oder die Altenpflege. Das Ziel kann hier also nur sein, mehr Jugendliche unabhängig von deren Geschlecht für diese Berufe zu begeistern, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Fachkräftesicherung und -gewinnung ist eines der wichtigsten aktuellen Probleme unserer Unternehmen im Land.“

Zum Fachtag „Klischeefreie Berufliche Orientierung in Mecklenburg-Vorpommern“ diskutierten im Schweriner Schloss mehr als 100 Akteurinnen und Akteure aus dem ganzen Land darüber, wie die Berufswünsche junger Menschen künftig freier und jenseits starrer Geschlechterrollen gestaltet werden können. Organisiert wurde die Tagung von den Sozialpartnern Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Nord und Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU).

Wirtschaft und Arbeitsmarkt in M-V

Schwesig: Wirtschaft und Arbeitsmarkt in MV zeigen sich robust

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat auf dem Arbeitsmarktfrühstück der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit die Entwicklung in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 35 Jahren gewürdigt.

„Wir feiern in diesem Jahr 35 Jahre Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben in dieser Zeit unglaublich viel geschafft, auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Zeiten der großen Arbeitslosigkeit liegen hinter uns. Das ist eine Leistung der Wirtschaft, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagenturen und der Jobcenter, der Kommunen und der Landesregierung“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Veranstaltung in der Hochschule der Agentur für Arbeit in Schwerin.

In der aktuell deutschlandweit schwierigen Situation zeigten sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern „robust“, so die Ministerpräsidentin. Im vergangenen Jahr hatten wir ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent und waren damit nach Hamburg das Land mit dem zweithöchsten Wachstum. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei besser als in anderen Bundesländern. Gleichwohl gelte: „Der Druck auf unseren Arbeitsmarkt steigt. Gleichzeitig haben wir 15.000 offene Stellen im Land. Der Fachkräftemangel bleibt die größte Herausforderung für unsere Zukunft. Die Herausforderung ist jetzt also eine doppelte: Wir müssen Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig Fachkräfte gewinnen.“

Rückenwind für Wirtschaft und Arbeitsplätze erhofft sich Schwesig vom auf Bundesebene vereinbarten 500-Milliarden-Sondervermögen. „Das Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro für Investitionen, das Bundestag und Bundesrat beschlossen haben, wird auch uns in Mecklenburg-Vorpommern direkt zugutekommen. Wir haben die Chance, nötige Investitionen nachzuholen und gleichzeitig als Wirtschaftsstandort attraktiver zu werden“, sagte Schwesig. Investiert werden könne beispielsweise in Straßen, Schienen und Brücken, in gut ausgestattete Kitas und Schulen, in moderne Krankenhäuser, in Forschung und Digitalisierung. Die im Land zur Verfügung stehenden Mittel sollten in einem MV-Plan 2035 zusammengeführt werden.

Am Rande des Arbeitsmarktsfrühstück unterzeichneten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank für die Landesregierung die Kooperationsvereinbarung für das neue „landesnetzwerk.weiterbildung-mv“. Das Landesnetzwerk bietet künftig Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Arbeitssuchenden Beratung über Weiterbildung. Das Netzwerk ist ein Kooperationsprojekt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Bundesagentur für Arbeit, der Weiterbildungsdatenbank für Mecklenburg-Vorpommern der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern.

Anwerbung von Ärztinnen und Ärzten

Beratungsunternehmen ATI-Küste hilft bei Generationenwechsel

Schwerin – Die Sicherstellung einer guten Gesundheitsversorgung ist gerade in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns eine zunehmende Herausforderung. So schreitet etwa der Generationenwechsel bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten weiter voran. „Mit einem speziellen Beratungsangebot des Landes wollen wir Kommunen gezielt helfen, auch zukünftig wohnortnahe, ambulante Gesundheitsangebote zu erhalten“, gab Gesundheitsministerin Stefanie Drese über Ostern die Verlängerung eines entsprechenden Projektes bekannt.

Mehr als ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern sind 60 Jahre alt oder älter. „Gehen dann insbesondere Hausärztinnen und Hausärzte in den ländlichen Regionen in den Ruhestand, stehen Kommunen vor der Frage, wie die Praxis nachbesetzt werden kann und welche Unterstützungsangebote, Förderprogramme oder auch innovativen Betreiberformen und Kooperationsmodelle es gibt“, verdeutlichte Drese.

Nach Ansicht Drese müssen angesichts des demografischen Wandels alle relevanten Kräfte zusammenwirken, um auch zukünftig die wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu erhalten. „Ein Baustein ist dabei die fachliche Beratung, die dabei auch als Schnittstelle zur Vereinigung der verschiedenen Themen und Akteure fungiert“, so Drese.

So sei das im Jahr 2023 gestartete und vom Land aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF+) geförderte Beratungsangebot für Kommunen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen nun nach neuerlicher Ausschreibung bis zum 30.06.2028 verlängert worden.

Durchgeführt wird die landesweite Beratung durch das Rostocker Unternehmen ATI Küste. „Gemeinsam mit interessierten Gemeinden, Landkreisen oder auch Kommunalpolitikern und potentiellen Trägern ambulanter ärztlicher Versorgungsstrukturen erarbeiten die dortigen Beraterinnen und Berater ein individuell passendes Konzept und vernetzen zudem auch Akteure des Gesundheitswesens miteinander – kostenlos und neutral“, betonte die Ministerin.

So können Praxisnachfolgen gefunden, aber auch Neuansiedelungen umgesetzt werden. Die jeweiligen Auftraggeber profitieren hierbei von besonderen Kompetenzen des Beratungsteams, die sich vom (Standort-)marketing, bis hin zur betriebswirtschaftlichen Planung und Gründung von Gesundheitseinrichtungen erstrecken. Inzwischen erhielten bereits mehr als 20 Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern gezielte Unterstützung.

Drese: „Wir brauchen genau solche neuen und innovativen Ansätze, um Medizinerinnen und Mediziner zu überzeugen, sich bei uns niederzulassen. Dafür greifen wir auf das Expertenwissen der erfahrenen ATI Küste GmbH zurück und ermuntern die Kommunen dieses Angebot zu nutzen. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Projekt gemeinsam viel Gutes für die Gesundheitsversorgung in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns bewirken können.“, so Drese.

Insgesamt stellt das Land für die zweite Förderphase des Beratungsangebotes Mittel in Höhe von 1.32 Millionen Euro zur Verfügung. Sie stammen aus dem Europäischen Sozialfonds Plus. (ESF+)