Menü Schließen

Kategorie: Gesellschaft / Gesundheit / Pflege / Ehrenamt

Notfallversorgung sichern

Aufruf von Ministerin Drese an Krankenhäuser: Notfallversorgung voranstellen

Schwerin – In einem offiziellen Brief bittet Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Krankenhäuser des Landes darum, primär die Notfallversorgung zu sichern und elektive Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken: „Sollte sich die angespannte Lage in den Klinken weiter verschärfen, ist es notwendig, die begrenzten Versorgungskapazitäten zu Gunsten der Notfallversorgung zu nutzen.“

Seit mehreren Wochen belasten die hohen Infektionszahlen bei Atemwegserkrankungen die Krankenhäuser im Land. In der vergangenen Woche ist die Zahl der Atemwegsinfekte in der dritten Woche in Folge deutlich angestiegen.

Drese: „Sorge bereiten uns vor allem die rasant steigenden Infektionen mit dem Influenza-Virus. Allein in der 49. Kalenderwoche wurden fast doppelt so viele Grippe-Infektionen gemeldet als in der Woche davor – und ein Rückwärtstrend ist leider zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar.

Die Ministerin verweist in ihrem Schreiben an die Kliniken auch auf die im Zuge der Corona-Pandemie etablierten Maßnahmen. „Die organisatorischen Maßnahmen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie können auch bei anderen Viren zum Schutz der Patientinnen und Patienten sowie des Personals beitragen.“ Laut Drese könnten demnach erhöhte Hygieneanforderungen bei der Behandlung von Atemwegsinfekten Engpässen in den Häusern entgegenwirken.

Auch sei eine niedrigschwellige Zusammenarbeit aller an der Versorgung Beteiligten in dieser Phase besonders wichtig. „Eine einrichtungsübergreifende Kommunikation und der Austausch von Ressourcen tragen dazu bei, die Versorgung in allen Einrichtungen aufrechtzuerhalten. Die Nutzung von bestehenden Netzwerken kann ebenfalls zu einer Entlastung führen“, betont Drese.

Darüber hinaus sprach die Ministerin den Beschäftigten in den Klinken ihren ausdrücklichen Dank aus: „Ich danke allen Mitarbeitenden dafür, dass sie trotz hoher Belastung  mit ihrem großen Einsatz die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellen – auch und insbesondere über die bevorstehende Weihnachts- und Urlaubszeit.

Preisgestaltung bei Kindermedikamenten

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese begrüßt das vorgestellte Eckpunktepapier des Bundes zur veränderten Preisgestaltung bei Kinderarzneien als wichtigen Schritt für die Vermeidung von Arzneimittelengpässen. „Die angekündigten Maßnahmen werden helfen, die Arzneimittelversorgung für Kinder zu sichern“, so Drese.

Durch die bundesweit anhaltend hohen Zahlen von Atemwegsinfektionen sind in den vergangenen Wochen unter anderem bei paracetamol- und ibuprofenhaltigen Fiebersäften für Kinder Engpässe entstanden.

Drese: „Vor allem Kinder waren in den vergangenen Wochen von Atemwegsinfekten betroffen. Die Nachfrage nach einigen Medikamenten ist daher besonders hoch. Wichtig ist, dass pharmazeutische Unternehmer und Arzneimittelgroßhandlungen im Moment auf eine Bevorratung bei einzelnen Arzneimitteln verzichten, um den Mangel nicht weiter zu verschärfen.“

Bereits zu Beginn der Woche forderte Drese eine Kostenübernahme der Krankenkassen für die Herstellung von Ersatzmedikamenten durch die Apothekerinnen und Apotheker: „Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, muss die Fertigung von individuellen Rezepturarzneimitteln unbürokratisch von den Kassen übernommen werden.“

Neben gelockerten Rabatt- und Festbetragsregeln sieht auch das vom Bundesgesundheitsminister vorgestellte Eckpunktepapier die Übernahme der Kosten von teureren Ausweichmedikamenten während Engpasssituationen durch die Krankenkassen vor. Zudem sollen keine Rabattverträge mehr für Medikamente abgeschlossen werden dürfen, die für die Sicherstellung der Versorgung von Kindern erforderlich sind. „Damit ließen sich künftige Engpässe vermeiden und eine kurzfristig erhöhe Nachfrage besser abfedern“, so Drese.

Produktionsstätten, zumindest für lebenswichtige Medikamente, müssten unabhängig davon mittel- und langfristig unbedingt nach Deutschland und Europa zurückholt werden, hob die Ministerin hervor.

Fachkräftestrategie Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer hat am Dienstag gemeinsam mit Vertretern des externen Beirates Fachkräftestrategie Mecklenburg-Vorpommern weitere Umsetzungsschritte besprochen. „Unternehmen konkurrieren in einem immer enger werdenden Markt um Fachkräfte, die wir für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes dringend benötigen.

Aber klar ist auch: Wir werden zunehmende Fachkräfteengpässe reduzieren, aber nicht lösen können. Die betriebliche Fachkräftesicherung und -gewinnung auch unter sich ändernden Rahmenbedingungen ist und bleibt in der Verantwortung von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Das Land Mecklenburg-Vorpommern wird mit der Fachkräftestrategie dafür die Rahmenbedingungen verbessern. Deshalb sind alle Beteiligten gefordert, sich in die notwendigen Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und -bindung einzubringen. Im Beirat haben wir jetzt die nächsten konkreten Schritte erörtert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Der rund 40-köpfige Expertenbeirat setzt sich unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit, von Unternehmensverbänden und Wirtschaftskammern, Gewerkschaften sowie einzelnen Unternehmen mit Interesse an Fachkräftethemen und Netzwerkpartnern zusammen. Die Fachkräftestrategie soll vier Säulen umfassen: die Qualifizierung von Fachkräften, die Sicherung und Ausschöpfung von Erwerbspotenzialen, die Gewinnung von Fachkräften aus dem In- und Ausland sowie die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen im Land. Unter anderem ist vorgesehen:

  • Unterstützung der Gründung spezifischer Weiterbildungsverbünde: Hierbei wird die branchenbezogene Kooperation mehrerer Unternehmen mit Akteuren der Weiterbildungsbranche, der Wissenschaft und des regionalen Arbeitsmarktes sowie übergeordneter Verbände und Institutionen implementiert. Das ermöglicht es, neue Weiterbildungsmaßnahmen angebotsorientiert und ressourceneffizient zu gestalten.
  • Um Studierende in Mecklenburg-Vorpommern zu halten, sollen die sogenannten „Career Services“ der Universitäten enger mit den Welcome Centern im Land verknüpft werden. Zudem ist eine zeitgleiche „Career Week“ in allen Hochschulen des Landes im Jahr 2023 vorgesehen.
  • Start einer Informationskampagne „Berufsausbildung in M-V“ (Kampagnenbeginn zweites Halbjahr 2023): Die duale Berufsausbildung ist für KMU die wichtigste Stellschraube für die Nachwuchskräftegewinnung. In den vergangenen Jahren bildeten in Mecklenburg-Vorpommern die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe bzw. ein Viertel aller Betriebe selbst aus. Zielgruppen sind Schülerinnen und Schüler, Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Eltern. Mit der Kampagne wird auch die Gleichwertigkeit von betrieblicher und akademischer Berufsausbildung und die Perspektiven der beruflichen Ausbildung verdeutlicht.
  • Unter Federführung des Bildungsministeriums soll die berufliche Orientierung und ökonomische Bildung weiter gestärkt werden. Ziel ist die Entlastung des Übergangssystems, so dass am Ende der Schullaufbahn die individuelle Berufswahlkompetenz hinreichend entwickelt werden kann. Zudem wird die Arbeit von Schülerfirmen in den Schulen gestärkt.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer verweis zudem auf bereits umgesetzte Maßnahmen, die zur Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen im Land derzeit umgesetzt werden. Dabei geht es beispielsweise um die Neuausrichtung der GRW-Förderung. Das Wirtschaftsministerium hat die Kriterien für die Förderung von Investitionen für Unternehmen neu ausgerichtet und eine Bonusförderung bei Tarifbindung und bei der Zahlung von „guten Löhnen“ eingeführt. Zudem werden Anstrengungen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben honoriert.

Die Beratungsstelle „Correct“ für ausländische Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern und zur Bekämpfung von Menschenhandel und Arbeitsausbeutung wird weiter finanziell unterstützt. Zudem soll die Einstellungsrichtlinie („Richtlinie zur Förderung von KMU bei der Ersteinstellung von Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung“) neu aufgelegt werden; dabei wird insbesondere das Thema „gute Löhne“ mit berücksichtigt.

„Berufliche Orientierung soll künftig noch besser koordiniert und bedarfsgerecht in Schulen ausgestaltet werden und Jugendlichen vermitteln, wie ein guter Ausbildungsstart gelingen kann. Dazu wurde bereits ein dreijähriges Modellvorhaben gestartet, das vom Bildungswerk der Wirtschaft als Projektträger umgesetzt wird. Die weitere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft des Landes ist im Rahmen der ‚Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen in Mecklenburg-Vorpommern‘ bekräftigt worden. Außerdem werden wir den Neustart und die Weiterführung von Schülerfirmen noch stärker unterstützen, unter anderem durch die Stelle eines Landesfachkoordinators. Durch außerschulische Berufsorientierungsmaßnahmen erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, praxis- und unternehmensnah Erfahrungen zu sammeln. Diese unterstützen maßgeblich eine spätere Berufswahl und den Übergang in eine Ausbildung“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Wissenschaftsministerin Bettina Martin erklärt dazu: „Wir wollen den Absolventinnen und Absolventen unserer Hochschulen noch bessere Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern bieten und sie hier halten. Dazu wollen wir Hochschulen, Studierende und Wirtschaft stärker miteinander verknüpfen. Bereits im Studium soll der Kontakt zwischen Studierenden und Unternehmen im Land erleichtert werden, um den Start in das Berufsleben und die Karriere hierzulande einfacher zu machen. Mit verstärkter Zusammenarbeit der Career Services der Hochschulen und der Welcome Center wachsen außerdem die Möglichkeiten, hochqualifizierte junge Menschen passgenau an Unternehmen zu vermitteln. Und wenn die Hochschulen noch enger mit der Agentur für Arbeit kooperieren, können wir das Stellenpotenzial für Hochschulabsolventinnen und -absolventen zielgenauer ermitteln und kommunizieren.“

In Mecklenburg-Vorpommern studieren rund 39.000 junge Menschen an den staatlichen und nichtstaatlichen Hochschulen. Rund zwei Drittel davon kommen aus anderen Bundesländern (21.500) und dem Ausland (3.800). Insbesondere darin liegt ein verstärkt zu realisierendes Fachkräftepotenzial für Mecklenburg-Vorpommern.

„Angesichts des überall sichtbaren Nachwuchs- und Fachkräftebedarfs ist es zuerst die Aufgabe der Arbeitgeber, mit attraktiven tariflichen Löhnen und Arbeitsbedingungen wettbewerbsfähig zu sein oder zu werden. Wir stehen für Tarifverhandlungen jederzeit bereit. Zu den wichtigsten von der Landesregierung gesetzten Rahmenbedingungen zählen neben der Wirtschaftsförderung und der öffentlichen Auftragsvergabe nach strikten Gute-Arbeit-Kriterien die Umsetzung des Industriepolitischen Konzepts, das Zukunftsprogramm Berufliche Schulen sowie die Implementierung von Weiterbildungsverbünden“, erklärte DGB Nord-Vize Ingo Schlüter.

„Die Gewinnung von Fachkräften hat in unseren Unternehmen allerhöchste Priorität. Seit mehreren Jahren registrieren wir eine außerordentlich angespannte Situation. Deshalb sind hier unbedingt alle Ressourcen zu heben. Dazu zählen junge Menschen in den Schulabgangsklassen genauso wie die Gewinnung von ausländischen Fachkräften, die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern und auch Qualifizierungsmaßnahmen für bisher nicht beschäftigte Menschen. Auch Anreize für erfahrene Arbeitnehmer, nicht vorfristig in den Ruhestand zu wechseln, sind eine Überlegung wert. Zudem können Arbeitsprozesse innovativer gestaltet werden, um das vorhandene Personal effizienter einzusetzen. Neben optimalen politischen Rahmenbedingungen benötigen wir ein besseres Marketing für unser Land. Wir befinden uns längst in einem harten Wettbewerb mit anderen Bundesländern“, so Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin.

Arbeitsmarkt für ältere Menschen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese und Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion (RD) Nord der Bundesagentur für Arbeit appellieren an Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, arbeitslosen Menschen mit Behinderung und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab 60 Jahren eine Beschäftigungschance zu geben.

„Es passt nicht zusammen, dass vielfach über einen Arbeitskräftemangel geklagt wird und gleichzeitig von gut 3.000 privaten Arbeitgebern in Mecklenburg-Vorpommern mit 20 und mehr Beschäftigten über 700 Unternehmen keinen schwerbehinderten Menschen angestellt haben“, verdeutlichte Drese nach dem Antrittsbesuch von Markus Biercher im Sozialministerium. Der neue RD-Chef ist seit dem 1. August 2022 im Amt.

Drese hob hervor, dass arbeitslose Menschen mit Behinderung in Mecklenburg-Vorpommern besser qualifiziert sind als andere Arbeitslose. 67 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, während es im Durchschnitt aller Arbeitslosen knapp 58 Prozent sind. Vor allem in den Köpfen müssten oft noch Barrieren abgebaut werden, um die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu verbessern, so Drese. „Menschen mit Behinderungen haben große Potenziale, die Arbeitgeber viel stärker als bisher erkennen und nutzen sollen“, sagte die Ministerin in Schwerin.

Hierfür stehen nach Angaben der Ministerin vielfältige Förderangebote und Eingliederungshilfen auf Landesebene und auf Ebene der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung. So gibt es nach Angaben von Drese u.a. eine finanzielle Förderung zur Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze für schwerbehinderte Menschen, Zuschüsse zur behinderungsgerechten Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie für technische Arbeitshilfen im Betrieb und Förderungen von speziellen Fortbildungen und Schulungen.

„Erste Ansprechpartner für Beratung und Förderung sind die Bundesagentur für Arbeit und das Integrationsamt des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS)“, so Drese.

RD-Chef Biercher betonte: „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Themas Fachkräftesicherung sind alle Arbeitsmarktpartner in Mecklenburg-Vorpommern gefordert: Wir müssen gemeinsam die ‚ungenutzten Arbeitsmarktpotentiale‘ heben. Dazu gehört auch die Gruppe der Älteren. So sind aktuell in Mecklenburg-Vorpommern 8.250 Menschen aus der Gruppe ‚60 und älter‘ arbeitslos gemeldet, von denen 6.660 oder 80,6 Prozent einen Berufsabschluss besitzen. Sie sind damit deutlich besser qualifiziert als der Durchschnitt aller Arbeitslosen (57,7 Prozent).“

Und doch gebe es gegenüber dieser Altersgruppe Vorbehalte, die ihre Wiedereinstellungschancen reduzierten und allein durch finanzielle Förderangebote und Eingliederungshilfen nicht ausgeglichen werden könnten. „Hierzu ist“, so Biercher weiter „ein ‚neues Altersbild‘ erforderlich, das Lebenserfahrung, Praxiswissen, Engagement und Loyalität anders gewichtet und gleichzeitig dazu beiträgt, betrieblich sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. Ich möchte an dieser Stelle nur exemplarisch zwei Stichworte nennen: ‚betriebliches Gesundheitsmanagement‘ und ‚altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung‘.“

Pflichtarbeitsplätze

  • Laut Gesetz sind private und öffentliche Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten zu besetzen. Das gilt für 3.309 private und öffentliche Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern, von denen lediglich 1.654 die Quote erfüllen. Die andere Hälfte kommt dieser Verpflichtung teilweise oder gar nicht nach und zahlt gestaffelt eine Ausgleichsabgabe gemäß §160 SGB IX (Beschäftigungsstatistik der BA Gebietsstand März 2022).

Informationen

  • Über die vielfältigen Fördermöglichkeiten informieren u.a. die regionalen Arbeitgeberservice-Teams der BA. Termin-Vereinbarung unter der gebührenfreien Service-Nummer für Arbeitgeber: 0800-45555-20

Digitale Patientenklingel „Helpchat“

Schwerin – Mit 60.000 Euro unterstützt das Gesundheitsministerium das Projekt einer digitalen Patientenklingel „Helpchat“. „Die Klingel ist ein innovatives Beispiel dafür, wie digitale Angebote das Personal in den Krankenhäusern entlasten und zu einer optimalen Versorgung beitragen können. Wir brauchen solche kreativen und guten Lösungen“, lobte Gesundheitsministerin Stefanie Drese das von einem Rostocker Start-Up-Unternehmen entwickelte Projekt.

Die Helpchat-App ermöglicht es, stationär behandelten Patientinnen und Patienten auf einfache Weise mit dem Pflegepersonal zu kommunizieren. „Über die App erhält die Pflegekraft die Anfragen und kann individuell bewerten und priorisieren, egal wo im Haus sie sich gerade befindet.

„Helpchat hilft somit, die Effizienz für alle Beteiligten zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und das Pflegepersonal nachhaltig zu entlasten, da mindestens ein Gang ins Patientenzimmer eingespart wird“, verdeutlichte Drese. Damit werde mehr Zeit für die Pflege gewonnen und der unnötige Einsatz von z.B. persönlicher Schutzausrüstung reduziert.

Bei einem Gesamtvolumen von rund 136.000 Euro fördert das Land mit 60.000 Euro die Anschaffungskosten und den Betrieb des Systems für ein Jahr. Mit der Projektförderung können mindestens 400 Betten in 10-15 Krankenhäusern als unterstützende Krisenreaktionsmaßnahme im Pandemiebetrieb ausgestattet werden.

„Das Projekt made in MV ist ein weiterer Baustein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens in unserem Land. Wenn es sich bewährt, könnte ‚Helpchat‘ landes- aber auch bundesweit Strahlkraft entwickeln,“ sagte die Ministerin.

Drese hob zudem hervor, dass „Helpchat“ auch beim sensiblen Thema Gesundheitsdaten Vorbildcharakter zeige: „Die App erfasst keine Daten der Patienten und Patientinnen oder des Personals.“ Zudem müsse sie muss auch nicht in die bestehende IT-Infrastruktur der Häuser eingebunden werden und sei somit technisch unkompliziert in den Klinikalltag zu integrieren.

„Neues anfangen, Chancen ergreifen“

Oldenburg: Aktion zur Lehrkräftegewinnung auch über die Feiertage

Schwerin – Auch während der Weihnachtsferien wirbt Mecklenburg-Vorpommern um gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. „Wenn zu Weihnachten der Familienbesuch ansteht, begrüßen wir Heimkehrerinnen und Heimkehrer an den Bahnhöfen mit Großflächenplakaten in unserem Bundesland“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

An landesweit 20 Standorten stellen Großplakate unter dem Titel „Neues anfangen, Chancen ergreifen“ in den Mittelpunkt, wie attraktiv das Leben und die Arbeit für Lehrkräfte in MV ist.

Bis zum 16. Januar sind die Plakate an Tourismusstandorten und Verkehrsknotenpunkten in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Stralsund, Güstrow und Wismar zu sehen.

Auch die Heim- bzw. Rückkehrertage am 27. Dezember in Greifswald, Neubrandenburg und Schwerin zeigen Fachkräften, die über die Festtage bei ihren Familien zu Besuch sind, die Perspektiven, für die es sich lohnt, wieder zurückzukehren. Dabei kooperiert die Lehrerwerbekampagne mit den Welcome Centern und den landesweit agierenden Servicestellen für Fachkräfte.  Auch beim digital stattfindenden Rückkehrertag Nordwestmecklenburg wird für Ausschreibungen an ausgewählten Schulen im ländlichen Raum geworben.

Auf der Online-Stellenbörse www.ichwillindieheimat.de sind vom 19. Dezember 2022 bis 31. Januar 2023 diese und weitere regionale Angebote zu finden. Die Webseite wird auf dem Radiosender 80/80s, in redaktionellen Beiträgen im „Blitz am Sonntag“, auf Bannern sowie durch Online-Kampagnen beworben.

Im selben Zeitraum werben drei Gratispostkartenmotive mit „typisch norddeutschen“ Sprüchen up platt für das Lehrersein und -werden in Mecklenburg-Vorpommern. Zwei Wochen lang sind sie vom 15. bis 29. Dezember an 280 Standorten in der Gastronomie sowie in Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen in Rostock, Schwerin, Wismar, Stralsund, Greifswald und Neubrandenburg zu finden. Getränkeuntersetzer mit den gleichen Motiven liegen in 150 Kneipen und Gaststätten aus.

Wenn zum Jahreswechsel Vergangenes resümiert und gute Vorsätze für die Zukunft gefasst werden, schaltet das Land im Rahmen seiner Lehrerwerbekampagne außerdem digitale Werbung in Online- und sozialen Medien, um auf die Möglichkeiten im Schuldienst in unserem Land aufmerksam zu machen.

Auf dem Karriereportal unter www.Lehrer-in-MV.de berichten zahlreiche neue Schulvideos, Erfahrungsberichte und Schulporträts vom Schul- und Lebensalltag als Lehrerin und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern. Dort finden sich auch alle ausgeschriebenen Stellen – nicht nur für Lehrkräfte, Funktions- und Leitungsstellen, sondern auch für die unterstützenden pädagogischen Fachkräfte (upF) und das Referendariat (vier Mal jährlich zum 1.2., 1.4., 1.8. und 1.10. eines Jahres).

Zentrum für psychosoziale Medizin

3 Millionen Euro für das Zentrum für psychosoziale Medizin des Krankenhauses West: Ministerin Drese übergibt Fördermittelbescheid

Stralsund – Das Helios Hanseklinikum Stralsund erhielt am heutigen 16. Dezember einen Fördermittelbescheid in Höhe von 3 Millionen Euro. Ministerin Drese übergab den Bescheid persönlich an Daniel Kayser, den Geschäftsführer des Klinikums, und an Dr. med. Deborah Janowitz, Chefärztin des Fachbereiches Psychiatrie.

„Der Bedarf an Behandlungsplätzen in der teilstationären und stationären Psychiatrie steigt in Mecklenburg-Vorpommern weiter an. Die Baumaßnahmen am Zentrum für psychosoziale Medizin am Helios Krankenhaus in Stralsund sind damit ein wichtiger und notwendiger Baustein für eine bedarfsgerechte Versorgung im Land“, erklärte Drese während ihres Besuchs.

Die Förderung durch das Land ermögliche dabei unter anderem eine Erweiterung der Therapie- und Aufenthaltsräume, sowie einen Ausbau der Ambulanzen für Psychiatrie und Gerontopsychiatrie, so die Ministerin.

Drese: „Durch diesen Ausbau können wir eine gute und moderne Versorgung für die Patientinnen und Patienten gewährleisten – auch im höheren Alter. Denn vor dem Hintergrund der Altersstruktur Mecklenburg-Vorpommerns ist der Ausbau der Gerontopsychiatrie am psychosozialen Zentrum besonders lobenswert und eine wegweisende Investition für die Zukunft.“

Gemeinsam mit den bereits in den Jahren 2020 und 2021 erteilten Fördermittelbescheiden fördert das Land das Vorhaben in Stralsund damit mit insgesamt 8 Millionen Euro.

Konstruktive Lösungen für Kleingärten in M-V

Schwerin – Der Landeskleingartenausschuss des Landes MV tagte am 14.12.2022 im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt. Auf der Tagesordnung der turnusmäßigen Beratung standen wichtige Themen, wie die Dichtheitsprüfung von Abwassersammelgruben in Kleingärten und die Förderung von Kleingartenvereinen und Schulgärten. Beim Thema Dichtheitsprüfung von Abwassersammelgruben in Kleingärten konnte eine konstruktive Lösung für die zukünftige Ausbildung gefunden werden:

Der DWA-Landesverband Nord-Ost wird demnach nach 6 Jahren wieder reguläre Sachkundelehrgänge für die DIN-gerechte Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen durchführen. Bei positivem Prüfungsabschluss erhalten die Teilnehmenden ein personengebundenes DWA-Zertifikat als Nachweis der Sachkunde für die Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen. Die anwesenden Mitglieder des Kleingartenausschusses waren sich einig, dass dieses Ausbildungsangebot einen guten und gangbaren Weg darstellen kann, um die Dichtheitsprüfung von Abwassersammelgruben in Kleingärten neu und den rechtlichen Bestimmungen entsprechend zu organisieren. Der Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V. wird das Thema am 16.12.2022 im Rahmen einer außerordentlichen erweiterten Vorstandssitzung besprechen.

Ein erster Lehrgang wird bereits vom 16.-18.01.2023 in Schwerin stattfinden. Neben gewerblichen Teilnehmenden hat es auch erste Anmeldungen aus dem Kreisverband der Gartenfreunde Schwerin gegeben. Das LM prüft die Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung für die ergänzende Ausstattung der Verbände mit notwendigem Prüfequipment und der Teilnehmergebühren in 2023 als Anreiz für eine rasche Ausbildung.

Weiterhin unterstützt das Land das Kleingartenwesen unter anderem mit jährlich 90.000 Euro für investive gemeinschaftliche Maßnahmen wie Vereinshäuser, Wegebau und Spielplätze, aber auch für die Öffentlichkeitsarbeit und Schu-lungen der Vereinsmitglieder.

Besonders aktiv waren die Kleingärtner in den vergangenen 5 Jahren bei der Instandhaltung und Modernisierung von Elektro- und Wasserversorgungsanlagen. In den Jahren 2018-2021 wurden für diesen Förderzweck Zuschüsse von nahezu 160.000 Euro durch das Land ausgereicht. Für die Instandhaltung von Gemeinschaftseinrichtungen allgemein wurden über 264.000 Euro Zuschüsse seit 2018 ausgezahlt. In den letzten 23 Jahren sind über 1,8 Mio. Euro zur Unterstützung des Kleingartenwesens insgesamt bereitgestellt worden. Diese Finanzierung ist seit Jahren konstant geblieben.

Um Schulen und Kleingartenvereine besser miteinander zu knüpfen, ist auch das Thema Schulgärten auf der Tagesordnung des Landeskleingartenausschusses diskutiert worden. Eine Vertreterin des fachlich zuständigen Bildungsministeriums sagte auf der Sitzung zu, Vertreter des Landesverbandes der Gartenfreunde e.V. zukünftig in Kooperationen mit einzubeziehen. Weitere Abstimmungen und Termine werden daher, unabhängig vom Landeskleingartenausschuss, durch das BM organisiert. Diese Vernetzung wurde sehr dankbar aufgenommen. Kinder sollen besser an die Themen Natur, Umwelt und gesunde Ernährung herangeführt werden.

Zum Abschluss würdigte auch der Landeskleingartenausschuss noch einmal die Arbeit und das Engagement des Kleingartenwesens für das Gemeinwohl.

Der Landeskleingartenausschuss wird vom Minister in jeder Wahlperiode berufen. Er setzt sich aus Vertretern der Landtagsfraktionen der demokratischen Parteien, Vertretern von Städte- und Gemeindetag sowie Landkreistag und natürlich Interessenvertretern der Klein-gärtner zusammen. Aufgabe des Ausschusses ist es, den Minister in Angelegenheiten des Kleingartenwesens zu beraten.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es schätzungsweise 80.000 Kleingartenbesitzer, die in rund 1.000 Vereinen organisiert sind und eine Fläche von etwa 3.700 Hektar bewirtschaften. Der Landesgartenverband der Gartenfreunde vertritt davon über 900 Vereine. Mehr als 62.000 Kleingartenbesitzer sind im Landesverband der Gartenfreunde organisiert.

Das Land unterstützt das Kleingartenwesen unter anderem mit jährlich 90.000 Euro für investive gemeinschaftliche Maßnahmen wie Vereinshäuser, Wegebau und Spielplätze, aber auch für die Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen der Vereinsmitglieder. Damit sind in den letzten 20 Jahren insgesamt fast 1,8 Mio. Euro zur Unterstützung des Kleingartenwesens bereitgestellt worden.