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Kategorie: Insel News Rügen

Rügener Fischertage im Stadthafen Sassnitz

Der „Sassnitzer Arbeiteraal“ im Mittelpunkt eines maritimen Kulturwochenendes

Insel Rügen – Vom 16. bis 18. Mai lädt der Stadthafen Sassnitz gemeinsam mit dem Fischerei- und Hafenmuseum Sassnitz sowie der Kutter- und Küstenfisch Rügen GmbH zu den Rügener Fischertagen 2025 ein. Die Veranstaltung richtet sich an Einheimische, Gäste und Fischereifreunde und findet an drei Tagen rund um den Museumskutter HAVEL im Stadthafen Sassnitz statt. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Kulinarik, Kultur und Fischereigeschichte wird das maritime Erbe der Region lebendig vermittelt.

Dieses Jahr steht die Veranstaltung im Zeichen des Hornhechts, auf Rügen traditionell auch als „Sassnitzer Arbeiteraal“ bekannt. Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist frei – Spenden zugunsten des Erhalts des historischen Fischkutters HAVEL sind willkommen.

Den Auftakt bildet am Freitag, 16. Mai, um 17.00 Uhr das beliebte Kutterkochen mit Philipp Bruns, Geschäftsführer der Kutter- und Küstenfisch Rügen GmbH. Bruns, selbst leidenschaftlicher Küstenkoch, serviert den „Arbeiteraal“ in kulinarischer Bestform direkt vom Kutter und vermittelt gleichzeitig spannende Einblicke in die Geschichte und Lebensweise dieses besonderen Fisches. Da das Kutterkochen in diesem Jahr nur einmal stattfindet, ist es ein besonderes Highlight der Fischertage. Eine Anmeldung über das Online-Formular auf der Website des Fischerei- und Hafenmuseums ist erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Am Samstag, 17. Mai, öffnet der Museumskutter HAVEL von 11.00 bis 16.00 Uhr seine Decks für interessierte Besucherinnen und Besucher. Die Besichtigung ist kostenfrei; Spenden zur Unterstützung des Erhalts der HAVEL und damit verbundenen Fischereigeschichte sind willkommen. Parallel dazu lädt ein maritimer Flohmarkt zum Stöbern ein: Neben Schiffsglocken, nautischer Literatur und historischen Dokumenten gibt es allerlei liebevoll zusammengetragene Küstenschätze zu entdecken. Schaufischer Eddy Taraba demonstriert traditionelle Fangtechniken und gibt lebendige Einblicke in die handwerklichen Fähigkeiten vergangener Fischergenerationen.

Am Samstagabend ab 16.00 Uhr folgt das stimmungsvolle Kutterkonzert mit der Stralsunder Band ZEITLOS. Die Musiker bringen mit Rock, Pop und maritimen Liedern den Hafen zum Klingen. Auch für diesen Programmpunkt wird um vorherige Anmeldung über die Website des Fischerei- und Hafenmuseums gebeten.

Der Sonntag, 18. Mai, steht von 11.00 bis 13.00 Uhr im Zeichen des geselligen Austauschs beim maritimen Frühschoppen. Gemeinsam mit dem Förderverein des Fischerei- und Hafenmuseums Sassnitz e.V. werden darüber hinaus exklusive Führungen in die temporäre Schauwerkstatt sowie in das Museumsmagazin im Alten Kühlhaus angeboten. Ehemalige Fischer begleiten die Führungen und berichten persönlich aus ihrem Berufsalltag – ein authentischer Einblick in die Fischereigeschichte der Insel Rügen.

Die Rügener Fischertage bringen Fisch, Kultur und Geschichte an die Küste zurück – lebendig und für alle Generationen erlebbar.

Gold bei den Landesmeisterschaften Turnen

Rostock – Am ersten Wochenende der Osterferien machten sich 10 Turnerinnen der SSG Rügen gemeinsam mit ihren Trainern, Kampfrichtern und Eltern auf zu den Landeseinzelmeisterschaften in der Kür der Kinder und Jugendlichen nach Rostock. Im Vorfeld wurde eifrig in Bergen trainiert und nun wollte man das Gelernte zeigen.

Im ersten Durchgang gingen die Mädchen der AK 10 – 13 an den Start. Unsere Jüngste Teilnehmerin, Jördis, hatte mit viel Nervosität zu kämpfen, sprang aber wieder einen tollen Handstütz-Überschlag über den Sprungtisch. Auch Carlotta in der AK 11 überwand ihre Ängste und sprang den gleichen Sprung über das 1,10m hohe Gerät. Pauline zeigte in der gleichen Altersklasse eine großartige Barrenübung. Florentina turnte in der AK 12 eine schöne Bodenübung und Eleen startete zum ersten Mal wieder bei einer Meisterschaft und kämpfte sich großartig durch den Wettkampf.

Alle erturnten tolle Platzierungen und können stolz auf die erbrachten Leistungen sein. Doch Skadi turnte in der AK 12 einen überragenden Wettkampf. Mit viel Eleganz, Sprungkraft und Konzentration schaffte sie das Kunststück und erturnte sich zum zweiten Mal in Folge den Landesmeistertitel und bekam von ihrer Trainerin, Frau Eicke, verdient die Goldmedaille umgehängt. Alle Mädchen unseres Vereins freuten sich mit ihr.

Im zweiten Durchgang waren dann die Mädchen der AK 14 und 15 an der Reihe. Emma turnte in der AK 15 und bestach mit einer ausdrucksstarken Bodenübung mit Rondat Flick-Flack. Mira kämpfte sich nach längerer Krankheit bewundernswert in der AK 14 durch den Wettkampf und bestach mit einem großartigen Sprung. In der gleichen Altersklasse startete auch Lilly und überwand ihre Ängste am Sprung. Leider stürzte sie am letzten Gerät, dem Stufenbarren.

Trotzdem belegte sie in einem starken Feld einen großartigen 5. Platz. Den besten Wettkampf ihrer bisherigen Turnkarriere lieferte Kimberly ab. Sie turnte am Balken eine elegante Übung mit Rad, Sprüngen und Salto als Abgang. An den anderen Geräten bestach sie durch ihre Eleganz, Kraft und Ruhe und wurde zur Freude aller bei der Siegerehrung auf das oberste Treppchen gerufen. Mit der Goldmedaille um den Hals strahlte sie. Kimberly und ihre mitgereiste Mama vergossen Freudentränen.

Wir als noch recht junger und kleiner Verein können sehr stolz sein, bereits zwei Landesmeisterinnen in den Reihen zu haben. Ein großer Dank gilt den mitgereisten Eltern, den Kampfrichterinnen, Jennifer und Frau Eicke und ganz besonders dem Betreuer, Herrn Eicke, der an diesem langen Tag die Mädchen stets motiviert und beraten hat.

Sassnitz feiert den Frühling

Saisonstart mit Musik, Motoren und maritimen Genüssen im Stadthafen

Insel Rügen – Am Ostersamstag, dem 19. April 2025, feiert Sassnitz traditionell den Start in die neue Saison und das mit allem, was dazugehört: Musik, Zweitakter, Mitmachaktionen, Fischbrötchen und Osterfeuer. Rund um das Molenfußgebäude und entlang der Windpromenade verwandelt sich der Stadthafen ab 12.00 Uhr in eine lebendige Flaniermeile. Erwartet werden zahlreiche Gäste, Zweitaktfreunde und Oldtimerfans, die gemeinsam den Auftakt in den Sassnitzer Veranstaltungssommer feiern. Eintritt frei!

Für musikalischen Schwung sorgt DJ Ben Benson, der aus seinem umgebauten Soundbus heraus zwischen den Oldtimern auflegt (12.00–17.00 Uhr). Um 13.00 Uhr stimmt der Sassnitzer Shantychor mit norddeutschen Klängen auf der Mole ein. Moderiert wird das Tagesprogramm von Bürgermeister Leon Kräusche, der unter anderem besondere Zweitakt-Fahrzeuge aus der Region vorstellt.

Ein kulinarisches Highlight ist die Wahl des „Sassnitzer Lieblings-Fischbrötchens 2025“. Ob Matjes, Bismarck, Lachs oder Backfisch, die Gäste dürfen vor Ort ihren Favoriten küren. Mit dabei sind die Fischkutter an der Mole sowie zahlreiche Restaurants im Hafengebiet. Die feierliche Prämierung mit Verlosung kleiner Preise für die Teilnehmenden findet um 15.00 Uhr statt.

Fans von Chrom, Benzingeruch und Motorenklang kommen beim „Saisonauftakt mit Zweitakt“ voll auf ihre Kosten. Über 100 Fahrzeuge rollen zur Windpromenade – darunter historische Mopeds, französische Klassiker, US-Oldtimer und DDR-Zweitakter. Mit von der Partie sind unter anderem die 2-Takt-Rokker Rügen, das Jagdgeschwader, der Simson Moped Club und die Oldtimerfreunde Rügen.

Auch jenseits von Musik und Motoren gibt es Spannendes zu entdecken. Im Molenfußsaal erwartet die Gäste erstmals eine fantasievolle Papiermodell-Ausstellung mit liebevoll gestalteten Nachbauten regionaler Wahrzeichen wie dem Schloss Dwasieden, dem Sassnitzer Leuchtfeuer oder dem Seenotrettungskreuzer „Harro Koebke“. Kreative Köpfe dürfen sich selbst am Basteln versuchen. Direkt nebenan informiert das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL an einem Mitmach-Stand kindgerecht über den Nationalpark Jasmund.

Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Neben den Fischkuttern sorgt „Onkel Zimmis Burger“ mit klassischen und vegetarischen Burgern für kulinarische Abwechslung. Ein Verkostungsstand des regionalen Likörs „Inselaffe“ lädt zur Entdeckung lokaler Spirituosen ein.

Zum feierlichen Ausklang des Tages lodert ab 17.00 Uhr das traditionelle Osterfeuer an der Feuerstelle hinter dem Kurplatz – ein stimmungsvoller Abschluss mit Blick aufs Meer.

„Mit diesem Fest starten wir in eine ganz besondere Saison in Sassnitz und heißen unsere Einwohner und Gäste herzlich willkommen “, sagt Leon Kräusche, Bürgermeister der Stadt Sassnitz. „Neben den bereits tollen Veranstaltungen wie dem Ostersonntag im Tierpark oder dem Vollmondfest am 09. August 2025 treffen in diesem Jahr mit der SailGP, der größten Sportveranstaltung des Jahres in Deutschland, und der Sail Sassnitz modernster Segelsport und maritime Tradition aufeinander und das vor einem internationalen Publikum. So etwas erlebt man nicht alle Tage.“

Und der Sommer in Sassnitz hat noch mehr zu bieten: Ob Kutterkochen und Konzerte bei den Rügener Fischertagen (16.–18. Mai 2025), historische PS bei der 24. Rügenclassics Oldtimerrallye (29. Mai 2025 in Sassnitz) oder Volksfeststimmung pur bei den Rügener Hafentagen (11.–13. Juli 2025), der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. Doch den Höhepunkt bildet im August die Deutschlandpremiere der SailGP, bei der futuristische Highspeed-Katamarane vor der Mole über das Meer fliegen. Parallel dazu feiert die Sail Sassnitz die Tradition klassischer Segelschiffe, ein Wochenende, das maritime Geschichte und internationale Segel-Elite eindrucksvoll verbindet.

Der Stadthafen Sassnitz präsentiert sich als eine attraktive Mischung aus Fischerei- und Tourismushafen. Wasserwanderer, die mit ihren Booten hier anlegen, erwartet eine Marina, die den höchstmöglichen Komfort bietet. Über kurze Wege erreicht man Schiffsausrüster, Segelmacher, Bunkerstation, Einkaufsmöglichkeiten sowie Gaststätten, die alle direkt im Stadthafen ansässig sind. In einer Bäckerei werden frische Backwaren angeboten, auf ehemaligen Fischkuttern Räucherfisch und Fischbrötchen. Museen, Kunsthandwerker und lokale Händler bieten Kultur, Kunst und Kulinarisches aus der Region.

Lesung für mehr Zivilcourage

Gingster Schüler und Lehrer erleben den deutschen Autor Jakob Springfeld

Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel
Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel

Insel Rügen – Wieder eine Premiere in Gingst. An der dortigen Regionalen Schule erlebten über 80 Schüler aus den 9. und 10. Klassen zusammen mit ihren Lehrern eine Autorenlesung. Der 23-jährige Jakob Springfeld reiste mit seinem Buch „Unter Nazis“ nach Rügen und machte auch hier Station, um von seinen Erfahrungen als ostdeutscher Jugendlicher zu erzählen.

In seiner Heimatstadt Zwickau erlebte er Ausschreitungen rechtsextremistischer Gruppen, gründete eine Ortsgruppe von „Fridays for Future“ und setzte sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Alltagsrassismus ein. Sein Engagement veränderte sein Leben, zu dem nun regelmäßige Hassnachrichten, Beleidigungen und Gewaltandrohungen gehören. Trotzdem glaubt er daran, dass unsere Zivilgesellschaft viel mehr dagegen zu setzen habe. In über 215 Lesungen in allen Bundesländern sammelte er positive Erfahrungen und viel Zuspruch.

In der sich anschließenden Diskussion wollten die Gingster Jungen und Mädchen unter anderem wissen, was sie gegen den alltäglichen Rassismus auch an ihrer Schule tun können. „Der erste Schritt ist immer, dass ihr das ansprecht und zum Thema macht“ erklärt Jakob Springfeld. Er gab den Klassenräten den Ratschlag, bewusst über alle Erscheinungen zu sprechen, die nichts mit Demokratie und unserem Verständnis von Menschenrechten zu tun hätten.

Eine Botschaft, die an der Schule gut ankommt, denn seit letztem Jahr gehören die Gingster zum deutschlandweiten Netzwerk „Schule gegen Rassismus – Schule mit Zivilcourage“. Die überwiegende Mehrheit der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter sprachen sich für die Aufnahme in die Organisation ein und führen seitdem verschiedene unterrichtsbegleitende Projekte an der Schule durch.

„Ich freue mich darüber, dass wir zusammen mit dem Literaturhaus Gingst einen solchen Baustein zum ersten Mal bei uns präsentieren können“, sagt Schulleiter André Farin gleich am Anfang der Veranstaltung. Die Idee von der Vorbereitung auf das Leben an seiner Schule beinhalte auch solche kulturellen Höhepunkte, die Themen ganz unterschiedlicher Art in den Blick nehmen. Mit der Buchladen-Chefin Petra Dittrich ist er sich einig, dass Lesungen jetzt regelmäßig an der Schule stattfinden werden.

Backhaus sieht Erfolge beim Schutz der Ostsee

Insel Rügen – Mecklenburg-Vorpommern setzt sich entschlossen für den Schutz der Ostsee ein. Anlässlich einer Schulveranstaltung an der Windland Schule in Altenkirchen betont Umweltminister Dr. Till Backhaus die Verantwortung des Landes und hebt die bereits getroffenen sowie geplanten Maßnahmen hervor: „Die Ostsee ist ein einzigartiges Ökosystem und zugleich ein wertvoller Lebens- und Wirtschaftsraum. Ihr Schutz hat für uns oberste Priorität. Wir haben in den letzten Jahren konsequent gehandelt und werden diesen Weg entschlossen weitergehen.“

Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Ostsee nachhaltig zu schützen. Dazu zählen unter anderem:

  • Reduzierung von Nährstoffeinträgen: Durch umfangreiche Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung konnte der Eintrag von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor in den letzten drei Jahrzehnten in die Ostsee deutlich gesenkt werden.
  • Zu hohe Nährstoffmengen sowie Nährstoffaltlasten in Verbindung mit einem geringen Wasseraustausch führen in der Ostsee jedoch weiterhin dazu, dass große Teile der deutschen Ostseegewässer eutrophiert und von Algenblüten und Sauerstoffmangel betroffen sind, auch wenn erste Verbesserungen des Zustands erkennbar werden. Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft müssen daher z.B. in Umsetzung des Konzeptes zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge und düngerechtlicher Regelungen (Düngelandesverordnung – DüLVO M-V vom 17. Januar 2023, Gültig seit 28.01.2023) weiter vermindert werden.
  • Schutz mariner Lebensräume: Mit dem vom Bund im Rahmen des Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz (ANK) geförderten Projekts „MV seagrass for climate“ (Fördersumme des Bundes: ca. 12 Millionen Euro) trägt MV dazu bei, die heimischen Seegras-Ökosysteme zu verbessern und ihre Klimaschutzleistungen und Beiträge zum Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt zu stärken. Dazu wird erstmals das Seegrasvorkommen und die umgebenden Umweltparameter entlang der gesamten Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns detailliert erfasst, dokumentiert und darauf aufbauend eine langfristige Wiederansiedlungsstrategie für Seegraswiesen erarbeitet.
  • Kampf gegen Meeresverschmutzung: Durch verstärkte Kontrollen und Aufklärungskampagnen wie dem landesweiten Monitoring von Strandmüll haben wir einen genaueren Blick auf die Müllquellen und können effizienter gegen Meeresverschmutzungen vorgehen. So nahmen die Müllfunde an den Stränden der Ostsee im aktuellen Bewertungszeitraumes (2016-2021) in der Mecklenburger Bucht, im Arkona- und im Bornholm-Becken ab und lagen in der Mecklenburger Bucht mit 15 Müllteilen auf einer Strecke von 100 Metern bereits unterhalb des EU- und HELCOM- Schwellenwertes (von 20 Müllteilen pro 100 Meter Strand).
  • In den Jahren 2021 – 2023 finanzierte das LM das Pilotprojekt des WWF zum Auffinden, Bergen und Entsorgen von verlorengegangenen Fischereigeräten in MV aus Mitteln der Fischereiabgabe mit 200.000 Euro. Mit dem Projekt hat MV als erstes Küstenbundesland die Verantwortung zur Bergung von Geisternetzbergungen übernommen und ein vom WWF koordiniertes Pilotprojekt gefördert. Dadurch wurde ein weiterer wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Kunststoffen in der Meeresumwelt geleistet.
  • Um den katastrophalen Folgen möglicher Schiffsunfälle schnell und sicher begegnen zu können, hat das Land Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit den anderen deutschen Küstenländern und dem Bund im Rahmen der gemeinsamen Einrichtung des Havariekommandos weitreichende Vorkehrungen getroffen. Kürzlich wurde durch das Umweltministerium im Rahmen der Bund-Länder-Vereinbarung zur Bekämpfung von Meeresverschmutzungen der Ersatzneubau eines der Ölwehrschiffe in Auftrag gegeben. Die Kosten für den Schiffsneubau belaufen sich auf etwa 8 Millionen Euro und werden von den fünf norddeutschen Küstenländern getragen. Mecklenburg-Vorpommern ist hieran mit 17% beteiligt. Das Schiff soll ab 2026 zum Einsatz kommen. Des Weiteren stehen bei Schadstoffunfällen in flachen Küstengewässern sowie an Küsten und Stränden Ölbekämpfungsschiffe und ein gut vernetztes und geübtes Katastrophenmanagement bereit.

Trotz dieser Fortschritte bleibe die Herausforderung groß. Umweltminister Dr. Backhaus unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Schritte: „Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen. Die Klimakrise und die weiterhin bestehenden Umweltbelastungen durch Nähr- und Schadstoffe sowie Mülleinträge verlangen kontinuierliches Handeln“. Mecklenburg-Vorpommern werde daher unter anderem folgende Maßnahmen intensiv vorantreiben:

  • Förderung von naturbasierten Lösungen: Der Ausbau von Renaturierungsprojekten, etwa durch die Wiederherstellung von Mooren, wird zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen.
  • Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL): Mit der Renaturierung von Flüssen und Seen im Binnenland und der weiteren Reduzierung der Nähr- und Schadstoffeinträge in die Gewässer wird auch die Belastung der Ostsee verringert.
  • Stärkung der Kreislaufwirtschaft: Wir legen im Bereich der Abfallwirtschaft großen Wert auf Abfallvermeidung und Wiederverwertung. Ein Großteil der im Land anfallenden Abfälle wird auch hier behandelt und aufbereitet. Im Bereich des Ökolandbaus ist M-V eines der führenden Bundesländer.
  • Erweiterung der Forschung und Überwachung: Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftseinrichtungen wird unter anderem in der gemeinsamen Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee zur Umsetzung der Meeresstrategie-Ramenrichtlinie ausgebaut, um den Zustand der Ostsee noch besser zu erfassen und gezielt Gegenmaßnahmen zu ergreifen. (mehr Informationen unter: https://www.allianz-meeresforschung.de/ )
  • Nationale und Internationale Zusammenarbeit: Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich aktiv in diversen Kooperationen mit Ostsee-Anrainerstaaten, um länderübergreifende Herausforderungen gemeinsam anzugehen, darunter die Helsinki Kommission zum Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum (HELCOM) und die EU-Ostseestrategie.

„Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Nur mit einer entschlossenen Politik und dem Engagement aller können wir die Ostsee auch für kommende Generationen bewahren. Daher freut es mich ganz besonders, wenn sich schon Schülerinnen und Schüler wie in Altenkirchen wissenschaftlich und auch ganz praktisch am Schutz der Ostsee beteiligen“, so Minister Dr. Backhaus.

Die Regionale Schule „Windland“ engagiert sich seit 20 Jahren für die Umwelt. Eine Vielzahl an Projekten im und außerhalb des Unterrichts sind in diesem Zusammenhang entstanden und erfolgreich durchgeführt worden. Der nun in den Ruhestand wechselnde Lehrer, Herr Schernus, initiierte 2004 den Küstenputztag an der Schule. Dieser wird seitdem regelmäßig im Frühjahr von den 5. Klassen auf den Küstenabschnitten Juliusruh-Kap Arkona (9 km) und Dranske-Lancken (ca. 8 km) durchgeführt. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern gründete er das „Sondereinsatzkommando Küstenputz – SEK2“, welches für die Säuberung von Strand- und Meeresmüll an der gesamten Außenküste der Halbinsel Wittow (ca.35 km) verantwortlich ist. Durch das Aufstellen von Hinweisschildern entlang der Strecke machen die SEK2-Mitglieder die Einwohner und Touristen der Region auf die Sauberhaltung der Strände aufmerksam. Mit dem Müllmonitoring liefert die Gruppe regelmäßig Daten an das Leibnitz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde.

Weitere Schwerpunkte liegen in der Kartierung seltener Pflanzen, wie Meerkohl und Stranddistel und der Sichtung von Robben am Kap Arkona.

Mit Vorträgen an anderen Schulen, bei der Volkssolidarität und auf wissenschaftlichen Veranstaltungen geben die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über ihre wichtige Arbeit und deren Ergebnisse. Aktive Beteiligung besteht zudem an den Landesaktionstagen gegen Meeresmüll von EUCC und LUNG (gemeinsame Müllsammelaktionen auf der Halbinsel Wittow). Im Jahr 2017 erhielt das Schulprojekt eine Förderung des Landes in Höhe von 1 140,00 € für die Aufstellung von Schildern zur Müllvermeidung an den Küstenaufgängen der Halbinsel Wittow.

Seit 2016 trägt die Schule den Titel: „Umweltschule in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule“ mit dem Prädikat Drei Sterne.

Beitritt zum Biosphärenreservat Südost-Rügen

Insel Rügen – Die Gemeinde Zirkow hat beschlossen, dem Biosphärenreservat Südost-Rügen mit der gesamten Gemeindefläche beizutreten. Eine Erweiterung des Biosphärenreservates Südost-Rügen ist auch erklärtes Ziel des Landes.

Biosphärenreservate sind charakteristische Natur- und Kulturlandschaften und Modellregionen nachhaltiger Entwicklung. Sie nehmen vielfältige Funktionen zum Schutz der biologischen Vielfalt, zur nachhaltige Regionalentwicklung, und in den Bereichen Bildung, Forschung und Monitoring wahr. Diesen Zielen folgt ganz Zirkow künftig gemeinsam mit den Gemeinden und Partnern im Biosphärenreservat.

Für die Gebietserweiterung ist ein Gesetz erforderlich. Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern bereitet dazu das „Gesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Erweiterung des Biosphärenreservats Südost-Rügen (BRSOR-ErwG)“ vor.

Mobile Anlagen der Tourismuswirtschaft

Neuer Erlass ermöglicht Versorgung am Strand auch über die Saison hinaus

Schwerin – Ab dem 15. März 2025 gilt eine neue Regelung für das Aufstellen von Strandkörben und anderen mobilen Anlagen der Tourismuswirtschaft an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns. Bislang mussten diese Anlagen mit Beginn der Sturmflutsaison zum 15. Oktober eines Jahres abgebaut werden. Nun soll es auch über diesen Stichtag hinaus möglich sein, “mobile, leicht transportfähige Objekte“ wie z.b. Strandkörbe, die keiner Baugenehmigung bedürfen, ohne einen zusätzlichen Verwaltungsakt, d.h. ohne eine gesonderte Ausnahmegenehmigung, am Strand aufzustellen.

In einem solchen Fall tragen die Gemeinden bzw. die Strandkorbvermieter die Verantwortung für den Auf- und Abbau der Strandkörbe und mobilen Einrichtungen bei einer Sturmhochwasserwarnung. Dies ist ein Kompromiss der auf Initiative von Umweltminister Dr. Till Backhaus zwischen den zuständigen Behörden sowie den Gemeinden und der Tourismuswirtschaft erzielt wurde.

„Seit vielen Jahren ist die Strandbewirtschaftung ein Thema, insbesondere unter den Gewerbetreibenden. Das kann ich gut nachvollziehen, denn zur Erzielung zusätzlicher Einnahmen haben sie selbstverständlich ein großes Interesse daran, jeden Sonnentag bestmöglich auszunutzen. Dies wirkt sich letztlich auch auf das Image des Landes als beliebte Urlaubsregion aus und entscheidet darüber, ob Gäste auch in der Nebensaison gerne in MV urlauben.

Gleichwohl tragen wir in der Sturmhochwassersaison, vom 16. Oktober bis 31. März, eine hohe Verantwortung dafür, dass weder Menschen, noch Sachwerte Schaden nehmen. Die Sicherung unserer technischen Küstenschutzanlagen und der Ausgleich von Sanddefiziten hat daher hohe Priorität. In diesem Spannungsfeld haben wir nach einem Winterkonzept gesucht, dass die verschiedenen Interessenslagen noch besser ausgleicht. Im Ergebnis haben wir den bestehenden Erlass zur wasserrechtskonformen Nutzung des Strandes überarbeitet und festgelegt, dass die Strandnutzung über den 15. Oktober erweitert werden kann, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind“, erläutert Minister Backhaus.

Dazu gehöre u.a., dass ein Rückbau dieser Anlagen innerhalb von 12 Stunden möglich sein muss, sagt er weiter. Aus fachlicher Sicht sind mindestens 12 Stunden erforderlich, um den Gemeinden und Behörden die Möglichkeit der Reaktion zu geben, falls der Betreiber verhindert ist oder seiner Rückbaupflicht aus anderen Gründen nicht nachkommt. Darüber hinaus muss der Betreiber sicherstellen, dass er Warnmeldungen für erhöhte Wasserstände oder Sturmhochwasser erhält und nutzt.

Minister Backhaus weist darauf hin, dass sich die Gültigkeit des Erlasses nur auf die wasserrechtliche Zulässigkeit im Bereich von Küstenschutzanlagen des Landes MV bezieht. Die Regelungen zur befristeten Zulässigkeit von baulichen Anlagen mit Baugenehmigungsverfahren sowie die Regelungen zu Leitungen bleiben bestehen.

Die Sturmhochwassersaison endet am 31.03.2025. Bis zur nächsten Sturm­hochwassersaison, die am 16.10.2025 beginnt, sollen die Regelungen über öffentlich-rechtliche Verträge mit den Gemeinden umgesetzt werden, die Interesse an einer solchen Regelung haben.

Gemeinden, welche die Regelungen bereits ab 15.03.2025 nutzen möchten, können bei den zuständigen StÄLU eine Ausnahmegenehmigung für die Aufstellung von „mobilen, transportfähigen Objekten“ erhalten. Die Auf­stellung von Strandkörben kann somit zeitnah zum Beginn der Sonderöff­nungszeiten in den Ostseebädern erfolgen.

Landessieg für „Gingster Welle“

Schülerzeitung gewinnt den 1. Platz in der Kategorie der Regionalen Schule

Insel Rügen – Gleich zwei gute Nachrichten für die Gingster Schule aus Greifswald und Berlin. Die jungen Redakteure der „Gingster Welle“ holen sich in diesem Jahr den Sieg im MV-Schülerzeitungswettbewerb. Mit ihrer aktuellen Ausgabe überzeugten sie in der Kategorie der Regionalen Schulen die Jury und erhielten die meisten Wertungspunkte. Bei der Auszeichnungsveranstaltung in der Aula der Greifswalder Universität bekamen Sophia, Marie, Louis und Sofian ihren Gewinn von 450 Euro. Den begehrten symbolischen Wettbewerbs-Angelhaken überreichte ihnen die Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

Ich war so aufgeregt“, sagt der Fünftklässler Louis Richter, „wir haben damit überhaupt nicht gerechnet.“ Er strahlt zusammen mit seinen Mitstreitern, die seit September für die Schülerzeitung Nachrichten schreiben, Bilder machen und Geschichten erzählen. Sein Artikel über die Nebenwirkungen der Störtebeker-Festspiele fand besonderes Lob der Jury-Mitglieder. Denn damit schaue die Redaktion über den eigenen schulischen Tellerrand hinaus und beschreibe beispielhaft, welche Vor- und Nachteile ein solches Kulturereignis auch für Schüler der Insel haben kann.

Strahlende Landessieger Sophia Pagel, Marie Milz, Louis Richter und Sofian Laouni mit Wissenschaftsministerin Bettina Martin (v. l. n. r.) Foto: André Farin
Strahlende Landessieger Sophia Pagel, Marie Milz, Louis Richter und Sofian Laouni mit Wissenschaftsministerin Bettina Martin (v. l. n. r.) Foto: André Farin

Die Zeitung ist immer ein gelungener Mix aus vielen Schüler- und Schulthemen“, erklärt Projektleiter André Farin. Seit über 15 Jahren begleitet er die „Gingster Welle“ und begeistert Schüler und Lehrer zur regelmäßigen Mitarbeit. Mit einer festen Redaktion und zahlreichen freien Autoren, Zeichnern und Fotografen produzieren die Gingster bis zu vier Ausgaben im Jahr. Dabei komme nie Langeweile auf, erzählt der Deutschlehrer, denn Anregungen aus Klassen und Kollegium gäbe es immer wieder.

Mit dem Landessieg qualifizierten sich die Zeitungsmacher aus Gingst für den Bundeswettbewerb der besten Schülerzeitungen Deutschlands. Über 700 Einsendungen wurden unter die Lupe genommen und nach Schulformen bewertet. Von der Jury aus Berlin kam die zweite gute Nachricht der Woche. Die „Gingster Welle“ bekommt in der Kategorie der Realschulen die Bronzemedaille und fährt im Juni zur Auszeichnungsveranstaltung in die Bundeshauptstadt.