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Kategorie: Landtag und Regierung MV

Breitbandausbau

Erster Spatenstich für Breitbandausbau in Dersekow mit Christian Pegel

Dersekow – Am 02. August 2021 wird Infrastrukturminister Christian Pegel mit Vincent Kokert, Betriebsleiters der Stadtwerke Neustrelitz, und Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, den symbolischen ersten Spatenstich zum Start des Breitbandausbaus in Dersekow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) und weiteren Gemeinden vornehmen.

Der Ausbau wird mit einer Bundesförderung in Höhe von 13,8 Millionen Euro und einer Landes-Kofinanzierung in Höhe von 3,96 Millionen Euro unterstützt.

Das Projektgebiet VG 24_38 umfasst den Breitbandausbau in den Gemeinden Behrenhoff, Dargelin, Dersekow, Diedrichshagen, Groß Kiesow, Kemnitz, Loissin und Weitenhagen. Dafür müssen 182 Kilometer Tiefbauarbeiten durchgeführt werden. Insgesamt werden 2.690 Anschlüsse an das schnelle Internet installiert, davon allein 2.510 Haushalte, 3 Schulen und 161 Unternehmen.

Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund seit dem ersten Förderaufruf im Jahr 2015 bisher fast 8,2 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Davon wurden bislang beinahe 1,2 Milliarden Euro für Anträge aus Mecklenburg-Vorpommern bewilligt – für den Breitbandausbau in Gebieten, die die Telekommunikationsunternehmen nicht eigenwirtschaftlich ausbauen.

Das Land kofinanziert diesen Betrag mit fast 450 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent und wird aus dem kommunalen Aufbaufonds finanziert. Insgesamt stehen also Stand heute mehr als 1,8 Milliarden Euro für den geförderten Breitbandausbau im Land zur Verfügung.

500 Leih-Pedelecs bis 2023

Bund fördert Elektrofahrrad-Verleih auf Usedom

Insel Usedom – Die Insel Usedom wird um ein modernes und attraktives Highlight reicher: In den kommenden drei Jahren wird „Usedom-Rad“ auf der Insel ein Online-Pedelec-Verleihsystem errichten. Dafür erhielt Geschäftsführer Axel Bellinger heute in der Stadt Usedom im Beisein von Landesenergieminister Christian Pegel einen Zuwendungsbescheid des Bundesumweltministeriums aus den Händen von dessen Staatsekretär Jochen Flasbarth. Mit mehr als 2,42 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Klimaschutz durch Radverkehr“ der Nationalen Klimaschutzinitiative unterstützt der Bund das Vorhaben.

„Ständig zunehmender Autoverkehr zeigt auch auf der Sonneninsel Usedom seine Schattenseiten und führt zu verstopften Straßen. Umso wichtiger ist es, alternative, umweltfreundliche Verkehrsangebote zu schaffen. Der Fahrradverleih der Usedom-Rad GmbH ist dafür ein gutes Beispiel, das sich bereits großer Beliebtheit erfreut. Er soll nun mit unseren Fördermitteln um ein Pedelec-Verleihsystem erweitert werden. Davon profitieren nicht nur Touristinnen und Touristen, sondern auch Usedomerinnen und Usedomer. Denn weniger Autofahrten und mehr mit dem Rad heißt: Weniger Staus und Lärm, bessere Luft und weniger CO2.“, begründete Jochen Flasbarth die finanzielle Unterstützung aus Berlin.

„Ein Pedelec-Verleih in dieser Größenordnung mit komfortabler Onlinebuchung und über die ganze Insel verteilten Ausleih- und Ladestationen ist ein Alleinstellungsmerkmal für unser Land, das zudem Mobilität und Klimaschutz miteinander verbindet. Ich bin dem Bund sehr dankbar, dass er dieses Projekt mit 85 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten unterstützt“, sagte Energie- und Infrastrukturminister Christian Pegel.

„Nach einer intensiven Phase gemeinsamer Planung mit Bundes- und Landesministerium ist es uns gelungen, die Idee eines flächendeckenden Online-Pedelec-Verleihsystems in eine erfolgversprechende Konzeption zu übersetzen. Christian Pegel hat uns von Anfang an maßgeblich unterstützt und beim Bund für unser Vorhaben geworben. Ich bin sehr dankbar, dass es uns ermöglicht wird, unsere lang entwickelte Idee in die Tat umzusetzen“, sagte Usedom-Rad-Geschäftsführer Axel Bellinger.

Bis 2023 sollen sukzessive 500 Elektrofahrräder, so genannte Pedelecs, angeschafft werden. Diese können dann an 45 neu errichteten Verleihstationen abgeholt und wieder abgegeben und automatisch geladen werden. Auch zehn Wallbox-Ladestationen werden über die Insel verteilt installiert. Zudem wird das Online-Verleihsystem von Usedom-Rad an das erweiterte Angebot angepasst.

Ein wichtiges Ziel neben Entlastung der Straßen und klimafreundlicher Fortbewegung ist es, die Bewohner des Lieper Winkels im Achterland besser an den Öffentlichen Personennahverkehr anzubinden: Ein Teil der Einnahmen für den Verleih der Pedelecs wird dafür eingesetzt, dass sie die Pedelecs zu vergünstigten Preisen nutzen und damit zu den nächstgelegenen Haltestellen des Nahverkehrs radeln können.

Insgesamt wird das Projekt rund 2,87 Millionen Euro kosten.

Südamerikahaus im Zoo Stralsund eröffnet

Stralsund – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat heute das neu gestaltete Südamerikahaus im Zoo Stralsund im Rahmen des Landeszootages 2021 offiziell eröffnet.

„Der Stralsunder Zoo hat sich mit seinen rund 1.000 Tieren in über 150 Arten zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Im vergangenen Jahr haben knapp 143.000 Gäste die naturnah gestalteten Anlagen besucht. Mit dem neu gestalteten Südamerikahaus ist der Zoo um eine Attraktion reicher, so dass neue und wiederkehrende Gäste bei jedem Besuch etwas Neues entdecken können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Der ursprüngliche Bau des Südamerikahauses wurde 1988 begonnen und 1990 fertiggestellt und war als Kassenhaus vorgesehen. In den 1990er Jahren wurde es zu einem begehbaren „Warmhaus“ umgebaut. Eine veränderte Dachkonstruktion ermöglicht es nun, einen Pflanzenbestand im Haus zu kultivieren. Das Gebäude wurde in Teilbereichen barrierefrei. Zudem gab es eine Erneuerung der Ver- und Entsorgungssysteme. Im Rahmen eines Energielehrpfades wurde der Einbau einer Holzvergaserheizung vorgenommen.

„Das Südamerikahaus bereichert das Angebot im Zoo Stralsund. Mit einem attraktiven Tier- und Pflanzenbestand ausgestattet, werden gleichzeitig zoopädagogische und umweltbiologische Informationen vermittelt. Als begehbares Warmhaus ist das Gebäude zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und dient so der Saisonverlängerung“, sagte Glawe.

Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, ist für den Zoo Stralsund ein Entwicklungskonzept erarbeitet worden. Ziel der Überlegungen ist, verschiedene Aufgabenbereiche des Zoos zu analysieren, Handlungsbedarfe sowie mittel- bis langfristige Entwicklungsstrategien aufzuzeigen und daraus konkrete Umsetzungsmaßnahmen zur Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Zoos abzuleiten. Ergebnis des Masterplans ist unter anderem ein Investitionsplan im Sinne einer modernen tiergärtnerischen Weiterentwicklung für die kommenden zehn Jahre.

Künftig sollen die Aktivitäten auf das neue Leitthema: „Vom Bauernhof in die Wildnis“ mit der konzeptionellen Ergänzung „Zoo der wilden Pfade“ ausgerichtet sein. Zudem soll die Digitalisierung des Zoos vorangetrieben werden, beispielsweise durch ein neues Besucherinformationssystem sowie ein modernes Kassen- und Einlasssystem.

„Die Tiergärten und Zoos in Mecklenburg-Vorpommern haben gleich mehrere Funktionen. Sie vermitteln in anschaulicher Weise Wissenswertes zur Flora und Fauna. Zugleich sind sie für Ausflügler und Urlaubsgäste ein Anlaufpunkt, um die freie Zeit zu genießen. Wichtig ist, dass wir im ganzen Land eine gute ausgebaute touristische Infrastruktur haben. Deshalb unterstützen wir die Zoos und Tiergärten bei ihren Vorhaben“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow übergab den Masterplan beim Landeszootag an Minister Glawe.

Das Wirtschaftsministerium hat in den vergangenen Jahren drei Investitionsvorhaben im Zoo Stralsund unterstützt. Dabei handelte es sich um die Errichtung eines Spielplatzes mit Bühne und Steganlage (Gesamtinvestition rund 160.000 Euro, Förderung rund 96.000 Euro), die Erweiterung des Südamerikahauses sowie die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes (Masterplan).

Die Investition für die Modernisierung und Sanierung des Südamerikahauses beträgt rund 161.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 132.000 Euro. Die Eigenmittel in Höhe von knapp 29.000 Euro stammen aus Spendenmitteln des Zoofreunde Stralsund e.V. und aus einer vom Zoo angenommenen Erbschaft.

Die Investitionen für den Masterplan betragen 75.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium hat das Konzept aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Höhe von rund 56.000 Euro unterstützt.

Seit 2008 hat das Wirtschaftsministerium in verschiedenen Zoos und Tierparks des Landes insgesamt 34 Förderungen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), des ELER und EFRE sowie außerhalb der GRW für Gesamtinvestitionen in Höhe von 72,6 Millionen ausgereicht. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug 89,6 Millionen Euro. Die Unterstützung ging an den Zoologischen Garten Rostock, den Zoologischen Garten Schwerin, den Zoo Stralsund, die Bärenwald Müritz gGmbH, den Wildpark M-V, den Vogelpark Marlow, den Heimattierpark Greifswald sowie die Tierparks in Sassnitz, Grimmen, Wolgast, Ueckermünde und Wismar.

Achtung, Schulanfänger im Straßenverkehr

Schwerin – Nach den Sommerferien beginnt in Mecklenburg-Vorpommern mit der Einschulung am kommenden Samstag für die ABC-Schützen ein neuer Lebensabschnitt, der nun auch eine regelmäßige Teilnahme am Straßenverkehr mit sich bringt.

Innenminister Torsten Renz appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer: „Seien Sie bitte besonders aufmerksam im Straßenverkehr unterwegs, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie Rücksicht! Halten Sie sich strikt an die Tempolimits und schnallen Sie Ihre Kinder im Auto immer an!“

Die Landespolizei wird auch in diesem Jahr mit verstärkten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen gezielt im Umfeld von Schulen für die Sicherheit der Schulanfänger im Einsatz sein und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Schulanfänger auf ihrem täglichen Schulweg leisten.

Neben der Schulwegsicherung werden aber auch das richtige Angurten der Kinder in den Fahrzeugen sowie die Einhaltung der zulässigen Fahrgeschwindigkeit im Mittelpunkt der landesweit stattfindenden themenorientierten Verkehrskontrollen sowie der begleitenden Kampagne „Fahren.Ankommen.LEBEN!“ stehen.

Dialogtour zur Zukunft des Wohnens

Schwerin – Mit der neunten und letzten Veranstaltung in Wismar ging heute die Dialogtour „Zukunft des Wohnens in M-V“ zu Ende.

„Nach der Kabinettsklausur im Mai 2019 und dem dort beschlossenen Maßnahmepakt zum guten und bezahlbaren Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern haben die Ministerien Vielfältiges auf den Weg gebracht: das Innen- und das Finanzministerium die Altschuldenhilfe für kleinere kommunale Wohnungsgesellschaften und deren Kommunen, nachdem die Bundesregierung diesen Webfehler des Einigungsvertrages trotz vehementen Werbens der ostdeutschen Bundesländer in den vergangenen beiden Jahren nicht ändern wollte. Das Wirtschaftsministerium hat ein Förderprogramm für Mitarbeiterwohnungen für bauwillige Unternehmen aufgelegt.

Schon seit 2017 gibt es wieder eine Fördermöglichkeit für die Schaffung neuer bezahlbarer Wohnungen, die 2019 aufgrund der Hinweise und Wünsche der Wohnungsunternehmen im Land so angepasst wurde, dass heute im ersten und zweiten Förderweg bis weit in die mittleren Einkommensgruppen hinein geförderte Wohnungen geschaffen werden“, resümierte Infrastrukturminister Christian Pegel zum Abschluss der Dialogtur, die er im Ergebnis einer Kabinettsklausur zum Thema Wohnen im Mai 2019 ins Leben gerufen hatte.

„Ziel war, die konkreten Maßnahmen mit dem jeweiligen Bedarf vor Ort abzugleichen“, sagt Christian Pegel. Die neun Veranstaltungen hätten diese im Kabinettsbeschluss vorgesehenen Maßnahmen immer wieder bestätigt, aber auch wertvolle Hinweise für Konkretisierungen gebracht. „So war der Entwurf für das Zweckentfremdungsgesetz, das der Landtag im April dieses Jahres beschlossen hat, beim Stopp der Tour in Rerik vor einem Jahr sehr begrüßt und nachdrücklich gefordert worden“, erinnert sich der Minister.

Wichtiger Impuls für die Kabinettsklausur 2019 war nicht zuletzt eine Studie zur sozialen Durchmischung in ganz Deutschland, in der für Rostock und Schwerin ein besonders starkes Fortschreiten der Entmischung der verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in den verschiedenen Stadtteilen festgestellt worden war. Das Infrastrukturministerium hatte darauf den Autoren Prof. Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin beauftragt, die Situation in M-V genauer zu untersuchen und diesen deutlichen Trend auch für Greifswald ermittelt.

„Im Ergebnis wurden diese drei Städte sowie das Ostseebad Heringsdorf als Modellregionen ausgewählt, um mit Mitteln der Wohnungsbaupolitik spürbare Impulse für eine soziale Durchmischung in den Stadtteilen zu initiieren. Ziel ist, dass unsere Wohnviertel von Menschen verschiedener Berufs- und Altersgruppen sowie Herkunft bewohnt werden, also gut durchmischt sind. Es muss deshalb für verschiedene Einkommen bezahlbaren und komfortablen Wohnraum geben. Und immer mehr Wohnungen müssen angesichts der demografischen Entwicklung barrierefrei sein“, so Pegel.

Erste Ideen der Dialogtour werden bereits umgesetzt: „In den Greifswalder Plattenbaugebieten Schönwalde I und II wird zurzeit mit Abrissnahmen Platz geschaffen für Hofhäuser, die eine neue Klientel anlocken sollen. In Heringsdorf werden mit Landesförderung bezahlbare Wohnungen für Tourismus-Mitarbeiter gebaut, für die es wegen der großen Nachfrage nach Ferienimmobilien kaum noch bezahlbaren Wohnraum gibt. Und wir haben den Kommunen mit unserem Zweckentfremdungsgesetz ein Instrument an die Hand gegeben, mit dem sie die Umwandlung von Dauer- in Ferienwohnungen verhindern können“, nennt der Minister Beispiele.

Sein Schlusswort: „Ich gehe davon aus, dass unsere gemeinsame Vorarbeit in den kommenden Jahren weitere Früchte tragen wird. Ich bedanke mich bei allen, die bis hierhin so engagiert und ideenreich mitgemacht haben und möchte ihnen ganz kurz mitgeben: ,Weiter so‘.“

Einen Überblick über die durchgeführten Veranstaltungen und weitere Infos zur Dialogtour finden Sie unter www.zukunft-wohnen-mv.de.

Backhaus: MV ist wild auf Wild

Schwerin – Im Jagdjahr 2020/21 ist Wildfleisch aus Mecklenburg-Vorpommern im Wert von 8,35 Mio. Euro verkauft worden. Dafür wurden rund 5.600 Tonnen Fleisch der Schalenwildarten Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild umgeschlagen. Dies seien beeindruckende Zahlen, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich seines Besuches beim Forstamt Schildfeld. Zentrales Thema des Besuches – die Wildbret­vermarktung.

„Wildfleisch ist ein hochwertiges und gesundes Nahrungsmittel direkt aus der Natur“, so der auch für die Forstämter zuständige Minister. „Diese Erkenntnis setzt sich mehr und mehr bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern durch. Traditionell kommt Wild bei den Familien in den Wintermonaten an Feiertagen auf den Tisch. Dabei kann man Wildbret das ganze Jahr über genießen – besonders natürlich auch während der Grillsaison.“

Im Mittel der vergangenen 5 Jagdjahre wurden in M-V ca. 159.363 Stück Schalenwild (Reh-, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild) erlegt. Die größte Strecke wird beim Schwarzwild erzielt. So vielen im Jagdjahr 2020/21 mehr als 4.000 Tonnen Wildbret von dieser Tierart an.

„Es ist erfreulich, dass die Jägerinnen und Jäger der Aufforderung nachgekommen sind, vermehrt das Schwarzwild zu bejagen. Die Jagd ist ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Das Virus ist zwar für Menschen ungefährlich, endet aber bei Wild- und Hausschweinen fast immer tödlich. Mit dem jüngsten Fall der ASP im Landkreis Barnim in Brandenburg, ist die Seuche bereits sehr dicht an unser Land herangerückt. Deswegen dürfen wir jetzt nicht nachlassen, die Wildschwein-Bestände zu reduzieren, um das Einschleppungs- und Verbreitungsrisiko zu minimieren. Um die Jägerinnen und Jäger in ihren Bemühungen zu unterstützen und ihnen Anreize für die Jagd zu geben, haben wir die Pürzelprämie eingeführt. Die hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auf der anderen Seite habe ich – ebenso wie die private Jägerschaft, die für gut 87 Prozent des Wildbretaufkommens sorgt –  natürlich die Furcht, dass ein Überangebot an Wildbret die Preise kaputtmacht. Aber auch hier helfen wir.“

So wurde mit Mitteln aus der Jagdabgabe das Projekt „Verbesserung der Wildvermarktung für die Landesjägerschaft gemeinsam mit der Landesforstanstalt“ des Landesjagdverbandes unterstützt. Für das erste Projektjahr 2021 wurden 80.000 Euro bewilligt. Geplant ist eine Laufzeit von zunächst drei Jahren. Mit dem Projekt soll der Begriff „Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“ zu einer Marke weiterentwickelt werden.

„Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern für die Bereiche des Handels und der Gastronomie die Vorzüge des Produktes „Wild“ aus einheimischen Wäldern und hiesiger Jagd näher zu bringen. Die Wildvermarktung soll verbessert werden. Kommunikations- und Vertriebsstrukturen sollen ausgebaut und Synergien genutzt werden“, so Backhaus. „Wie mir berichtet wird, scheint die Werbestrategie für das Wildfleisch zumindest für die Jagdbezirke unter Landesregie zu funktionieren. Auf den Flächen der Landesforstanstalt und der Naturparkämter fallen rund 13 Prozent des Gesamtwildbretaufkommens an, nämlich rund 700 Tonnen. Deren Vermarktung in Eigenregie geschieht in den Forstämtern Torgelow und natürlich hier in Schildfeld. Und häufig ist die Nachfrage sogar größer als das Angebot. Die Menschen im Land sind offenbar endlich wild auf Wild aus Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister abschließend.

Astronomische Uhr könnte Welterbe werden

Schwerin – Die Landesregierung will die Astronomische Uhr von 1472 in der St. Marien-Kirche Rostock als Weltkulturerbe vorschlagen und sie neben dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde für die sogenannte deutsche Tentativliste benennen. Die Tentativliste ist eine von der Kultusministerkonferenz (KMK) zusammengeführte Vorschlagsliste, die als Grundlage für künftige Nominierungen zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes dient. Bis zum 31. Oktober 2021 sollen die Länder ihre Vorschläge für die Tentativliste dem Sekretariat der KMK vorlegen. Jedes Bundesland kann zwei Vorschläge machen.

Nach den UNESCO-Kriterien darf jeder Vertragsstaat pro Jahr dann eine potenzielle Welterbestätte benennen. Voraussetzung dafür ist unter anderem der Nachweis des außergewöhnlichen universellen Wertes (OUV). Zudem muss das potenzielle Welterbe eine Lücke in der Reihe der bereits als Welterbe benannten Stätten schließen.

„Die Idee zu einer Antragstellung geht auf die Initiative des 2009 entstandenen Initiativkreises ‚Weltkulturerbe Astronomische Uhr‛ der St. Marien-Kirche Rostock zurück. Vertreterinnen und Vertreter der Kirche, der Stadt Rostock, der Universität Rostock und engagierten Bürgerinnen und Bürgern setzen sich seitdem engagiert für den Erhalt, die Pflege und die Wissensvermittlung rund um die Monumentaluhr ein. Die Entscheidung der Landesregierung unterstreicht einmal mehr die kulturhistorische Bedeutung Mecklenburg-Vorpommerns mit herausragenden Zeugnissen der Geschichte der Menschheit und der Natur“, betonte Kulturministerin Bettina Martin.

„Die Astronomische Uhr in St. Marien zeigt seit dem Jahr 1472 nicht nur die Tageszeit an, sondern viele andere Daten und Bilder unter Bezug auf den Tages-, Monats- und Jahreskreis. Sie ist nicht nur ein Original-Beleg für das damalige Wissen und die Kunstfertigkeit im Handwerk, sondern dokumentiert auch, dass es in all den Jahrhunderten immer Menschen gab, die sich der Bedeutung der Uhr bewusst waren, für ihr Funktionieren sorgten und sie vor Zerstörung durch Kriege bewahrten“, sagte Rostocks Vize-OB, Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski.

Mittelalterliche astronomische Uhren sind wissenschaftliche, technische, künstlerische und kulturgeschichtliche Spitzenleistungen des 14./15. Jahrhunderts. Die Uhren in Kirchen des Ostseeraumes – zu denen die Rostocker Uhr zählt – widerspiegeln christliche Weltsicht in einer besonderen Weise und sind der Ausstattung der Kirchen eingeordnet.

Durch sie wurden die Möglichkeiten genutzt mit den damals neuartigen, seltenen und teuren Uhrwerken durch öffentliche Zeitverkündung, mechanische Wiedergabe von Himmelsvorgängen, Figurenbewegungen und Musikwerken das christliche Weltbild bildhaft darzustellen, und für die kirchliche und städtische Repräsentation zu nutzen. Gleichzeitig zeigt die Kalenderscheibe den Ablauf der Tage und Jahre und für das Zusammenleben der Bürger wichtige Kalenderdaten an. Der Rostocker Uhr kommt dabei weltweit eine Sonderstellung zu, da sie in hohem Maße in ihrem Äußeren wie in ihren Werken original erhalten und voll in Funktion ist.

Die Benennungen finden im Rahmen eines neuen Bewerbungszyklus ab 2024 statt. Die Welterbe-Bewerbung „Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ wird dadurch nicht tangiert.

Informationsportal zu Corona an Schulen online

So sicher wie möglich ins neue Schuljahr

Schwerin – Die Universitätsmedizinen Greifswald (UMG) und Rostock (UMR) stellen ab jetzt regelmäßig Informationen zur Infektionslage in Schulen zur Verfügung. Eltern finden diese im neuen Portal www.schugi-mv.de des gleichnamigen Projekts. Dort können zudem Schulen ihre Strategien und Ideen zum Umgang mit der Pandemie im Schulalltag präsentieren und sich in einem geschützten Bereich untereinander austauschen.

Seit Dezember forschen die beiden Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock gemeinsam im Projekt „schugi-MV“, das durch die Landesregierung beauftragt wurde und mit 715.000 Euro aus dem MV-Schutzfonds unterstützt wird. Das Kürzel steht für „Wissenschaftliche Begleitung der Schulöffnung unter Pandemiebedingungen in Mecklenburg-Vorpommern“. Die beiden Universitätsmedizinen kooperieren mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales sowie dem Bildungs- und dem Gesundheitsministerium des Landes.

Gesundheitsminister Harry Glawe: „Über das Portal entsteht für Schüler, Eltern, Lehrkräfte und Schulleiter ein Forum, in dem die wichtigen Informationen rund um einen sicheren Schulbesuch kompakt zusammengestellt sind. Vor allem über die Ideen-Ecke gibt es die Möglichkeit, praktische Tipps zur Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen an den Schulen miteinander auszutauschen. So profitieren alle Beteiligten von bereits erprobten Erfahrungen.“

Die Forschenden untersuchen das Corona-Infektionsgeschehen an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehörten bis zu den Ferien Vor-Ort-Besuche der Universitätsmedizin Rostock an Schulen, an denen es Infektionsfälle gegeben hat. Gemeinsam analysieren die Wissenschaftler*innen beider Universitätsmedizinen das Management der Corona-Pandemie an den Schulen, um wirksame Schutzmaßnahmen, aber auch Risikofaktoren für Infektionen zu identifizieren. Zugleich ermitteln sie mittels Umfragen die Akzeptanz von Infektionsschutzmaßnahmen. Auf einer umfassenden und realitätsnahen Datenbasis sollen Empfehlungen für einen sicheren und weitgehend ungestörten Schulalltag abgeleitet werden.