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Kategorie: Natur und Umwelt

M-V tut was

 520.000 Euro Preisgelder für Klimaschutzideen

Rostock – Um die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern aktiv in die Gestaltung von Klimaschutz einzubinden, startet das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt das landesweite Beteiligungs­programm „MV tut was – Klimaschutz vor Ort: sichtbar machen. Menschen unterstützen. Teilhabe fördern“. Ziel ist es, die Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum aktiv in Verän­derungs­prozesse vor Ort einzubeziehen, den lokalen Nutzen von Klimaschutz sichtbar zu machen, Netzwerke aufzubauen und wirtschaftliche Entwicklung zu befördern.

Die Programmkoordination übernimmt der Verein fint eV. aus Rostock. Umgesetzt wird das Programm von einem Konsortium aus neun Organisationen aus M-V. Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus stellt das Programm heute gemeinsam mit den Projektverantwortlichen in der Landespressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Er betonte: „Klimaschutz kann nur gelingen, wenn er nicht als abstraktes Ziel wahrgenommen wird, sondern als konkrete Chance für den eigenen Lebensraum. Unser neues Programm „MV tut was“ zielt darauf ab, Sorgen und Vorbehalte ernst zu nehmen, den Dialog zu fördern, Perspektiven aufzuzeigen und konkrete Klimaschutz­projekte durchzuführen. Wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, ist es nicht ausreichend, allein die naturwissenschaftlichen Argumente für einen wirkungsvollen Klimaschutz zu betonen. Wir wollen nicht nur reden, sondern gemeinsam mit den Menschen vor Ort etwas auf die Beine stellen, das einen Mehrwert hat.“

Deutschland soll bis 2045 treibhausgasneutral werden. „Mecklenburg-Vorpommern stellt sich diesem Anspruch“, sagte Backhaus. Aus dem Sondervermögen „Klimaschutz und Landwirtschaft“ stellt das Land zwei Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Das auf zwei Jahre ausgelegte Programm „MV tut was“ soll  gesetzliche Vorgaben wirkungsvoll und praxisnah flankieren.

Programmkoordinatorin Eva Mahnke von fint e.V. informierte in Schwerin über die verschiedenen Programmbausteine, die so konzipiert sind, dass möglichst viele Menschen erreicht werden.  Sie reichen von der Aus­richtung eines mit 520.000 Euro Preisgeldern dotierten landesweiten Wettbe­werbs für gute Klimaschutzideen, über die Durchführung partizipativer Klimawerkstätten in Kommunen bis hin zu einer Innovationswerkstatt mit Unternehmen. Darüber hinaus werden Bürgerinnen und Bürger als Dorfmoderatoren ausgebildet, die vor Ort Prozesse gestalten können. Ein weiteres Angebot richtet sich gezielt an Auszubildende, die im eigenen beruflichen Umfeld konkrete Klimaschutzvorhaben entwickeln und umsetzen können. Sehr interessant ist auch das Klima.Mobil, das zusätzlich von Kommunen angefragt werden kann, um mit Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Das gesamte Programm wird wissenschaftlich begleitet und eine breite Kampagnenarbeit informiert die Öffentlichkeit und fordert zum Mitmachen auf.

„Es geht darum, Teilhabe, sozialen Zusammenhalt, Wertschöpfung und regionale Entwicklung und ein lebenswertes Umfeld zu gestalten –  ganz praktisch durch die Menschen vor Ort“, so Eva Mahnke. „Das Programm bietet verschiedene Formate, in den Austausch zu kommen, neue Ideen zu entwickeln und gemeinsam anzupacken.“

Ab heute sind alle Programm-Angebote öffentlich. Weitere Informationen und Anmeldungen unter: www.zukunftshandeln-mv.de

 Am 5. Mai 2025 kamen in Lehsten (LK Mecklenburgische Seenplatte) mehr als 100 Expertinnen und Experten sowie Praktiker aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik zu einem Fachtag zusammen, um sich über das neue Programm zu informieren und ihre Expertise zu verschiedenen Programmbausteinen einfließen zu lassen.

Hintergrundinformationen

Das Konsortium zur Umsetzung des Landesprogramms besteht ausfolgenden neun Organisationen aus Mecklenburg-Vorpommern.

  • fint e.V.,
  • Rostocker Institut für Sozialforschung und gesellschaftliche Praxis e.V.,
  • Wasserwerk der Zukunft e.V.,
  • Über.Morgen gGmbH,
  • Hochschule Neubranden­burg,
  • Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH,
  • LandLabor UG,
  • Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V.
  • und die Kreativagentur Sandra International.
  • Als überregionale Partner begleiten Öko-Institut e.V. und ifok GmbH das Programm.

Zoo für die nächste Generation

Schwerin – Am Nachmittag stellte Zoodirektor Dr. Timm Schikora vor zahlreichen Gästen einen umfangreichen Rahmenplan vor, der nicht nur den Artenschutz neu denkt, sondern auch beim Besuchserlebnis und der Bildungsarbeit im Zoo neue Maßstäbe setzen soll. Umwelt- und Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus befürwortet die Vision des Zoo.

„Die globale Biodiversitätskrise ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Es braucht starke Orte des Lernens, der Forschung und des Handelns, um dem massiven Artensterben aktiv etwas entgegenzusetzen. Schon jetzt besuchen rund 3 Mio. Menschen jedes Jahr die zoologischen Einrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns.

Der Zoo Schwerin stellt sich in besonderer Weise seiner Verantwortung – mit einem beeindruckenden Konzept, das ihn zu einem echten „Zoo für die nächste Generation“ machen soll. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht nicht weniger als ein tiefgreifender Wandel: Der Zoo soll sich zu einem Artenschutzzentrum von internationalem Rang entwickeln – mit Bildungs-, Forschungs- und Erlebniselementen, die Artenschutz, Klimawandel und menschliches Handeln ganzheitlich begreifbar machen. Damit leistet er auch einen Beitrag Beitrag zum Klimaschutz.

Besonders hervorheben möchte ich den geplanten Zoo-Campus, das Schutzrefugium mit Baumwipfelpfad und die Tropenhalle „Rio Araguaia“, die eine Brücke bis nach Brasilien schlägt – ein einzigartiges Projekt mit globalem Anspruch und lokalem Mehrwert.

Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet dieses Konzept weit mehr als einen neuen Besuchermagneten. Es ist eine Investition in Umweltbildung, nachhaltige Stadtentwicklung und wirtschaftliche Wertschöpfung.

Der Zoo wird nicht nur Schülerinnen und Schüler begeistern, sondern auch als Impulsgeber für Tourismus, Forschung und Klimaschutz wirken – mitten in der Landeshauptstadt Schwerin. Das ist ein Signal für Zukunftskraft in unserem Bundesland.

Als Landesregierung sehen wir uns in der Verantwortung, solche innovativen und mutigen Konzepte nach Kräften zu unterstützen. Ich habe den Zoo Schwerin deshalb in meine Prioritätenliste für mögliche Bundesmittel aufgenommen. Ich habe darauf hingewirkt, dass die Investitionsförderung für zoologische Gärten Bestandteil der Koalitionsvereinbarung wird.

Auch auf Landesebene werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten nach Wegen suchen, um das Projekt zu flankieren – sei es durch fachliche Begleitung, durch die Vermittlung von Förderwegen oder durch konkrete Hilfe bei der Finanzierung einzelner Teilprojekte, etwa im Bereich erneuerbare Energien oder Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Natürlich wissen wir um die haushalterischen Realitäten, sowohl im Land als auch in der Stadt. Aber ich bin überzeugt: Wenn wir zusammenstehen – Stadt, Land, Zoo, Gesellschaft – dann kann dieses Projekt gelingen“, so Minister Backhaus.

Erfolgreiche Nachwuchsförderung

Jugendtag des Anglerverbandes in Anklam begeistert

Anklam – Zum vierten Mal findet in Anklam heute der Jugendtag des Landesanglerverbandes statt. Fischereiminister Dr. Backhaus begrüßt vor Ort die Teilnehmenden und freut sich über das Engagement des Verbandes für die Jugendförderung:

„Der Landesanglerverband engagiert sich seit Jahren sehr erfolgreich im Kinder- und Jugendbereich – das zeigt schon der Mitgliederzuwachs in nur einem Jahr von etwa 450 auf 3.766 Kinder, nicht zuletzt durch die tollen Angebote beim Jugendtag.

Angeln ist bei uns in Mecklenburg-Vorpommern ein Hobby, welches Generationen verbindet! Angeln verknüpft viele positive Effekte miteinander. Dazu gehören auch die Umweltbildung, das breite Fachwissen, die Verarbeitung des gefangenen Fisches und der gelebte Naturschutz. Der Jugendtag ist deshalb eine tolle Initiative, um Junganglerinnen und Angler anzusprechen und gleichzeitig Jugendliche für diese Form der Freizeitgestaltung neu zu begeistern.

Mit fast 2000 Küstenkilometern und unseren unzähligen großen und kleinen Seen ist unser Bundesland geradezu prädestiniert fürs Angeln. Es ist nicht nur ein Beitrag zum Natur- und Gewässerschutz, denn Angler sind über Vereine und Verbände als Eigentümer oder Pächter von Fischereirechten zur Hege und Pflege der Bestände verantwortlich.

Der LAV Jugendtag bietet der kulturell und traditionell tief verankerten Angelfischerei in Mecklenburg-Vorpommern dabei eine zielgerichtete Plattform mit besonderem Augenmerk auf Jugendliche und Kinder. Oberstes Ziel der Veranstaltung sind die Vermittlung einer nachhaltigen und naturverträglichen Nutzung der aquatischen Ressourcen und machen aufmerksam auf die diversen Möglichkeiten und Traditionen des Angelns in unserem Bundesland. Dabei werden vielfältige Facetten des Angelns in Praxis und Theorie Bestandteil der Veranstaltung sein“, freut sich der Minister.

Unterstützt wird diese wichtige Veranstaltung mit ca. 35.600 EURO aus der Fischereiabgabe.

Angeln ist in Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls ein Wirtschaftsfaktor, führt der Minister aus. Circa 153.000 Anglerinnen und Angler gibt es innerhalb der Landesgrenzen, hinzu kommen rund 234.000 Anglerinnen und Angler, die jedes Jahr als Touristen ins Land kommen. Mit 46.669 Mitgliedern steht der LAV an der Spitze der mitgliederstärksten Naturschutzverbände in Mecklenburg-Vorpommern.

Auf dem Jugendtag können Kinder und Jugendliche an zahlreichen Ständen von den Profis lernen und das gelernte direkt in die Praxis umsetzen. Außerdem soll jedem Kind bzw. Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, unter Anweisung von Experten eine Stippangel eigenständig zu montieren, mit dieser im Hafenbecken den ersten Fisch des Lebens zu fangen und anschließend mit nach Hause zu nehmen.

Buhnenneubau Westdarß-Born abgeschlossen

Ahrenshoop – Im Januar hatten die Arbeiten zum Buhnenneubau an der Ostseeküste nordwestlich von Ahrenshoop begonnen und wurden nun abgeschlossen. Dazu erklärt der für den Küstenschutz zustände Klima- und Umweltschutzminister Dr. Till Backhaus:

„Im Bereich des Nationalparks Vorpommersche Bodden­landschaft wurden vier neue aufgelöste Buhnen gebaut und die Landteile der östlichsten zwei bestehenden Buhnen erneuert und bis zum Dünenfuß verlängert. Die Arbeiten am Strand im Bereich des Nationalparks konnten bereits bis Ende März und bis Ende April die restlichen Arbeiten abgeschlossen werden.

Durch diese Erweiterung des Buhnenfeldes wird in diesem bisher von Küstenrückgang geprägten Bereich eine Stabilisierung des Sediments im Strand- und Vorstrandbereich erfolgen. Mit der aufgelösten Bauweise der neuen Buhnen (sukzessive Erhöhung der Durchlässigkeit und Verminderung der Buhnenlängen nach Osten) wird der Lee-Effekt des bisherigen Bestandsbuhnenfeldes deutlich reduziert.“

Bauherr dieser Maßnahme ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM). Die Abteilung Küste des StALU MM hat zudem die Planung erarbeitet und die Bauoberleitung übernommen.

Mit der Umsetzung der Maßnahme wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung die Firma Heuvelman Ibis GmbH beauftragt.

Die neuen Buhnen wurden aus ca. 940 Eukalyptus Cloeziana – Pfählen mit einem mittleren Durchmesser von 27 cm gebaut. Dieses FSC 100% zertifizierte Hartholz ist resistent gegen die Schiffsbohrmuschel (teredo navalis). Die Pfähle waren 3 bis 8 m lang und wurden in eine Wassertiefe bis ca. 2,50 m eingebaut.

Das Bauvorhaben hat ca. 470.000 Euro gekostet. An der Finanzierung beteiligt sich der Bund mit 70 Prozent im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, 30 Prozent der Kosten werden durch das Land MV aufgebracht.

8. Landesgewässerschau in Schwerin

Moorschutz im Fokus

Schwerin – Heute nahm Umweltminister Dr. Till Backhaus auf Einladung des Wasser- und Bodenverbandes „Schweriner See/Obere Sude“ an der 8. Landesgewässerschau teil, die jährlich abwechselnd durch die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt oder die Wasser- und Bodenverbände ausgerichtet wird. Schwerpunktthema ist in diesem Jahr der verbandliche Moorschutz.

Besichtigt wurde das Siebendörfer Moor im Südwesten der Landeshaupt. Der 596 Hektar große, aktuell stark entwässerte Niedermoorkomplex gewinnt immer mehr an Bedeutung als Rast- und Überwinterungsgebiet von Saat-, Bläss- und Graugänsen sowie Kiebitzen. Auch Fisch- und Seeadler leben hier.

Gegen Mittag hielt Minister Backhaus ein Grußwort im Restaurant „Schmiede 16“ am Gut Grambow. Es folgten Fachvorträge zum Moorschutz durch Wasser- und Bodenverbände und zur Ausbildung von Moorspezialisten.

„Dem verbandlichen Moorschutz kommt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Moorklimaschutzziele zu, da der überwiegende Teil der Moore die in der Unterhaltungslast der Wasser- und Bodenverbände stehenden Gewässer 2. Ordnung tangiert oder diese aus Mooren entspringen“, betonte Minister Backhaus. Vom Land erhielt der Landesverband der Wasser- und Bodenverbände MV im Mai 2024 Fördermittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro zur Finanzierung von 6 Stellen so genannter „Moorschutzbeauftragter“ für einen Zeitraum von fünf Jahren. Alle Stellen wurden zwischenzeitlich besetzt, freute sich Backhaus.

Er erinnerte daran, dass entwässerte Moore in MV für ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen, d.h. für ca. 6 Mio. t CO2-Äq. pro Jahr, verantwortlich sind. Dieser hohe Anteil liegt im Moorreichtum von Mecklenburg-Vorpommern begründet: 13 Prozent der Landesfläche, d.h. rund 330.000 Hektar, sind mit Mooren, zum Großteil Niedermooren, bedeckt. Zum Vergleich: deutschlandweit nehmen die Moorböden 4 Prozent der Bundesfläche ein.

Wichtigste Kenngröße für die Umsetzung des Moorschutzes ist die landesweit wiedervernässte Fläche auf Moorstandorten. Seit 1991 wurden 400 Moorschutzprojekte auf rund 35.000 ha umgesetzt. Davon wurden 202 Projekte auf ca. 19.000 ha mit europäischen und landeseigenen Mitteln finanziert. Weitere 2.475 ha (18 Projekte) wurden im Rahmen der Naturschutzgroßprojekte Peenetal und Südost-Rügen und des Projekts „Schatz an der Küste“ hauptsächlich aus Bundesmitteln renaturiert. Moorschutzprojekte als Ökokonto- und Kompensationsmaßnahmen fanden auf insgesamt 8.540 ha (127 Projekte) statt. Mit MoorFutures wurden drei Projekte auf einer Fläche von insgesamt 79 ha umgesetzt.

Vor 25 Jahren wurde das erste Moorschutzkonzept auf den Weg gebracht. Aufbauend auf den bisherigen Moorschutzkonzepten wurde unter dem Dach der vom Umweltministerium eingerichteten Taskforce Moorschutz die neue „Strategie zum Schutz und zur Nutzung der Moore“ entwickelt. Die Strategie gibt Leitlinien vor, wie die Wiedervernässung von Mooren in Geschwindigkeit und Umfang massiv gesteigert werden kann. Ziel ist, dass bis 2040 auf allen Moorflächen die Voraussetzungen für die Einstellung torferhaltender oder höherer Wasserstände geschaffen sein werden. Eine Nutzung land- und forstwirtschaftlich genutzter Moore soll bei flurgleichen Wasserständen weiterhin erfolgen.

Für die Beschleunigung der Umsetzung von Moor-Klimaschutzprojekten wird qualifiziertes Personal mit spezieller Moorexpertise benötigt. Dazu wurde gemeinsam mit dem Bund, vertreten durch das Bundesamt für Naturschutz, das Modellprojekt zur Ausbildung von Moorspezialist*innen ins Leben gerufen. Das Programm wird zu 90% vom Bund aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, zu ca. 5 % aus dem Sondervermögen zur Förderung des Natürlichen Klimaschutzes vom Land Mecklenburg-Vorpommern und zu ca. 5% von den Einsatzstellen finanziert. Insgesamt werden ca. 34 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Gewässerschau übergibt Minister Backhaus an den Landesverband der Wasser- und Bodenverbände je einen Zuwendungsbescheid für die Beseitigung von durch den Biber entstandene Schäden  für das Jahr 2025 (300.000 Euro) sowie zur Erneuerung vorhandener und Errichtung neuer Stauanlagen, die den Wasserrückhalt in Moorböden verbessern sollen (2 Millionen Euro).

Backhaus: Klärschlamm gehört nicht auf Äcker

Stavenhagen – Anlässlich der Eröffnung der Klärschlamm-Monover­brennungsanlage in Stavenhagen erklärt Dr. Till Backhaus: „Dies ist ein bedeutender Tag – für die Stadt Stavenhagen, für die Region Mecklenburgische Seenplatte, für die Umwelt und für den Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.

Mit dieser neuen Anlage wird nicht nur ein hochmodernes technisches Bauwerk seiner Bestimmung übergeben, sondern ein klares Signal gesetzt: Für Innovation, für Nachhaltigkeit und für Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.

Die Entsorgung von Klärschlamm ist eine Aufgabe, die vielen Menschen im Alltag kaum bewusst ist – und doch ist sie von zentraler Bedeutung für unsere Umwelt, unsere Gesundheit und die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft.

Klärschlamm entsteht im Ergebnis moderner Abwasserbe­handlung, er fällt in großen Mengen an – in Deutschland jedes Jahr um die 1,7 Millionen Tonnen Trockenmasse, davon in MV ca. 35.000 Tonnen Trockenmasse –  und ist letztendlich die Schadstoffsenke der Abwasser­behandlung.

Die Zeiten, in denen Klärschlamm noch großflächig auf Feldern ausgebracht wurde, müssen der Vergangenheit angehören. Die Erkenntnis, dass sich in Klärschlamm neben Nährstoffen auch Schadstoffe, Schwermetalle und Mikroplastik befinden, hat zu einem Umdenken geführt – politisch, gesellschaftlich und technisch.

Der Paradigmenwechsel in der Bewirtschaftung von Klärschlämmen durch Novellierung der gesetzlichen Vorgaben liegt nun acht Jahre zurück. Ab 2029 sollen Klärschlämme nicht mehr direkt als Düngemittel auf die Felder.

Ab da soll nur der im Klärschlamm enthaltene wertvolle Phosphor zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Und genau das ist entscheidend mit Blick auf eine der kommenden Herausforderungen unserer Zeit: Die Rückgewinnung von Phosphor.

Phosphor ist ein unverzichtbares Element für alles Leben – Pflanzen, Tiere und Menschen. Er ist ein zentraler Bestandteil von Düngemitteln und damit essenziell für die globale Ernährungssicherheit. Gleichzeitig ist Phosphor eine endliche Ressource. Die weltweiten Vorkommen sind begrenzt und werden zu einem großen Teil in politisch instabilen Regionen gefördert – etwa in Marokko oder China.

Deutschland ist vollständig auf Importe angewiesen. Und diese Abhängigkeit birgt Risiken – wirtschaftlich, politisch und ökologisch. Umso wichtiger ist es, dass wir neue Wege finden, Phosphor aus Sekundärquellen zurückzugewinnen – und Klärschlamm ist hier ein zentrales Element.

Bereits heute enthält der in Deutschland insgesamt erzeugte Klärschlamm rund 70.000 Tonnen Phosphor pro Jahr – ein gewaltiges Potenzial, das bisher weitgehend ungenutzt bleibt. Doch das ändert sich. Ab dem Jahr 2029 wird es in Deutschland verpflichtend: Phosphor muss aus Klärschlammaschen zurückgewonnen werden.

Die Infrastruktur für das Phosphorrecycling aus Klärschlammaschen muss nunmehr in den folgenden Jahren geschaffen werden, um die gesetzlichen Vorgaben zum Phosphorrecycling einzuhalten. Zu dieser Infrastruktur gehören vor allem Klärschlammverbrennungsanlagen und Phosphor-Rückgewinnungsanlagen.

Es ist großartig, dass EEW an diesem Standort ihre Planung unter Nutzung von Synergien zum bestehenden Ersatzbrennstoff­heizwerk umsetzten konnte. Durch thermische Verwertung von Klärschlämmen in dieser Anlage wird künftig weitere grüne Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme gewonnen. Würde man diese grüne Energie nur als Wärmeleistung nutzen, könnten bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs der Stadt Stavenhagen bereitgestellt werden.“

Brodaer Deich bei Dömitz fertiggestellt

Dömitz – Die Sanierung des Brodaer Deichs bei Dömitz ist abgeschlossen. Im Zuge der Maßnahme wurden gleichzeitig sechs Laichgewässern für europaweit geschützte Amphibienarten wie z.B. Rotbauchunke, Kammmolch und Moorfrosch geschaffen.

Umweltminister Dr. Till Backhaus betonte: „Die Baumaßnahme ist ein anschauliches Beispiel für die gute und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen der Wasserwirtschaftsverwaltung des StALU Westmecklenburg und dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe als der zuständigen Naturschutzbehörde. Mit der Fertigstellung der Deichbaumaßnahme haben wir die Umsetzung des neuen Hochwasserschutzkonzeptes des Landes M-V abgeschlossen.“

Der Brodaer Deich befindet sich im Raum Dömitz und verläuft vom Höhenrücken des Rüterberger Forstes auf einer Länge von ca. 1 km parallel zur B195 bis zum Straßendamm der Elbbrücke B191. Im betreffenden Deichabschnitt zwischen Wittenberge und Geesthacht wurde der Deich auf Grundlage des aktuellen Bemessungshochwassers erhöht und ertüchtigt. Die letzte Deicherhöhung fand im Jahr 2003 statt – noch basierend auf dem damaligen Bemessungshochwasserstand (BHW) von 1995.

Das aktuell geltende Bemessungshochwasser beträgt in diesem Bereich 17,69 m NHN. Unter Berücksichtigung des Freibords für Deiche der Klasse 1 ergibt sich eine erforderliche Deichhöhe von 18,69 m NHN. Um diesen Schutzstandard zu gewährleisten, wurrden folgende bauliche Maßnahmen umgesetzt:

  • Im Abschnitt von Station 0 bis 0+200 erfolgte eine Erhöhung des Deichkörpers um ca. 45 cm in Erdbauweise zusammen mit einer geosynthetischen Tondichtungsbahn.
  • Zwischen Station 0+200 und 1+115 wurden Spundwände mit einer Länge von 7,50 m in den Deichköper eingebracht und anschließend in Erdbauweise überdeckt und als Deichverteidigungsweg befestigt. Diese Bauweise erfüllt sowohl eine statische als auch eine dichtende Funktion.
  • Um die erforderliche Höhe für den Hochwasserschutz auch entlang der unterhalb des BHW liegenden Anrampung des Straßendammes B191 zu gewährleisten, verläuft die Spundwand auf einer Länge von ca. 60 m parallel zur Fahrbahn.

Die Maßnahme wird als Verbundprojekt mit dem Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe realisiert. Dabei werden im Deichhinterland neue Laichgewässer für die gefährdete Rotbauchunke geschaffen. Der beim Aushub gewonnene Boden wurde hierbei unmittelbar für den Deichbau wiederverwendet.

Der Bauzeitraum erstreckte sich aus naturschutzfachlichen Gründen – insbesondere zum Schutz der Rotbauchunke sowie des Neuntöters (Brutvogel) – von Mitte September 2024 bis Mitte April 2025.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 3,4 Mio. Euro brutto, die Finanzierung erfolgte vollständig aus Mitteln der Europäischen Union zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Darin enthalten sind ca. 160.000 Euro für die Schaffung der Kleingewässer.

Für die Finanzierung des Hochwasserschutzprogramms zur Ertüchtigung der Anlagen auf das Bemessungshochwasser 1983, das mit der Sanierung des Deiches am Randkanal im Bereich Boizenburg 2015 seinen Abschluss fand, wurden rund 100 Millionen Euro aufgebracht. Neben den Investitionen in die Verbesserung des Hochwasserschutzes gibt das Land jährlich rund 700.000 Euro Landesmittel für die Unterhaltung der rund 122 km Deiche an der Elbe und im Rückstaugebiet der Elbe aus.

Backhaus begrüßt Urteil zu Campingplatz

Stralsund – Das Landgericht Stralsund hat heute (06.05.2025) entschieden, dass die Regenbogen AG die im Wald gelegene Teilfläche des Campingplatzes auf dem Darß räumen muss. Das Land hatte den Pachtvertrag mit der Firma bereits zum 31. Dezember 2023 gekündigt. Umweltminister Dr. Till Backhaus sieht das Handeln des Landes durch das Urteil bestätigt: „Es ist gut, dass wir nun endlich Klarheit haben.

Viel zu lange schon haben sich das Land und die Regenbogen AG miteinander gestritten. Darunter haben Dauercamper, Gewerbetreibende und die Gemeinde Born zu leiden gehabt. In jedem von der Regenbogen AG angestrengten Prozess konnte sich das Land bisher durchsetzen. Ich gehe daher davon aus, dass das Unternehmen nicht in Berufung gehen wird und wir nun bald einen sauberen Schlussstrich unter das Thema ziehen können.

Zuletzt hatte sich die Familie Voßhall ja einsichtig gezeigt und zugestimmt, dass ein neuer Betreiber den gesamten Campingplatz bewirtschaften kann. Dafür bin ich dankbar und erwarte nun weitere konstruktive Gespräche über eine etwaige Ablöse für die Infrastruktur auf dem Teilstück des Campingplatzes. Hier sollten nicht erneut Gerichte bemüht werden müssen.“