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Kategorie: Verkehr / ÖPNV / Autobahnen / Straßenbau

Autobahnverwaltung wechselt zum Bund

Schwerin – Ab 1. Januar 2021 ist die neu gegründete Autobahngesellschaft des Bundes für die Verwaltung aller Autobahnen zuständig. Dazu wechseln 326 Mitarbeiter, die sich bislang im Landesamt für Straßenbau und Verkehr um die Belange der Autobahnen in Mecklenburg-Vorpommern gekümmert haben, zur Bundesgesellschaft. Dazu zählen auch die sieben Autobahnmeistereien sowie die Verkehrsmanagementzentrale im Land mit insgesamt 274 Beschäftigten.

„Ihnen allen möchte ich herzlich danken für die Arbeit, die Sie seit Gründung der Autobahnabteilung im Landesamt 2015 für unser Bundesland geleistet haben. Und viele von Ihnen schon lange davor, als die Zuständigkeit für die Autobahnen noch beim Straßenbauamt Schwerin lag“, sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel und führt aus: „Wir sind gewohnt, dass wir auf unseren Autobahnen stets sicher und in der Regel sehr zügig zu unseren Zielen gelangen. Dahinter steht der unermüdliche Einsatz der Autobahn-Kollegen, die permanent dafür sorgen, dass Fahrbahnen erneuert, Brücken und Leitplanken repariert, Wildschutzzäune errichtet und instandgehalten werden. Ebenso kümmern sie sich darum, dass die Fahrbahnen bei Schnee und Eis befahrbar bleiben und der Pflanzenwuchs am Straßenrand und auf Mittelstreifen im Zaum gehalten wird.“

Dies gehe häufig mit Verkehrseinschränkungen einher, aber: „Ich versichere Ihnen: Die Kolleginnen und Kollegen tun ihr Möglichstes, um die Einschränkungen, die sich nicht vermeiden lassen, so gering wie möglich zu halten. Sie sind übrigens zumeist selbst Autofahrer, die die Autobahnen gern ebenso uneingeschränkt nutzen möchten wie alle anderen auch“, so Christian Pegel.

Er sei überzeugt, dass die Autobahnen in M-V auch nach dem Übergang an die Bundesgesellschaft in guten Händen sind: „Eben weil wir alle unsere Kolleginnen und Kollegen an die Autobahngesellschaft übergeben. Sie behalten ihren Arbeitsort in Güstrow oder in den Autobahnmeistereien, sie behalten ihre Aufgaben, sie bleiben in M-V und somit dicht dran am Geschehen in unserem Bundesland. Das war für uns als Land bei allen Gesprächen mit dem Bund in den vergangenen zwei Jahren extrem wichtig. Es ändert sich nur ihr Arbeitgeber.“

Aus diesem Grund ist der Minister zuversichtlich, dass die zurzeit wichtigste Baustelle des Landes – die 2017 unerwartet abgesackte A 20 bei Tribsees – auch unter Ägide des Bundes hohe Priorität genießt: „Wir übergeben die Baustelle in weit fortgeschrittenem Stadium. Mit Hilfe der gemieteten Behelfsbrücke, die dank der Unterstützung des Bundes und teils unkonventioneller Wege schon seit Dezember 2018 auf knapp 800 Metern die kaputte Autobahn überbrückt, konnten wir den Verkehr ausgesprochen zügig wieder über die Autobahn leiten und die umliegenden Gemeinden vom Umleitungsverkehr befreien. Wir haben alles getan, damit der aktuelle zweite Bauabschnitt – die Fahrbahn in Richtung Westen – bis voraussichtlich Ende 2021 fertiggestellt und der Verkehr wieder auf – eingeengten – zwei Spuren je Richtung auf der eigentlichen Autobahn rollen kann.“

Wie sehr dies den Verkehr erleichtert, habe das Beispiel Petersdorfer Brücke gezeigt. Dass diese Großbaustelle vor Weihnachten und vor dem Übergang der Autobahnkollegen zur Bundesgesellschaft fertig gestellt wurde, freue ihn besonders, so Pegel.

Seit 2016 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Autobahn im Landesamt für Straßenbau und Verkehr:

  • 568 Kilometer Autobahn betreut, darunter mehr als 400 Brücken
  • 140 Kilometer Fahrbahn saniert
  • 55 Kilometer Wildzaun errichtet
  • 43,36 Kilometer Leitplanken erneuert
  • 000 Tonnen Streusalz im Winterdienst zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit ausgebracht
  • 246 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert
  • 700 Schäden nach Verkehrsunfällen beseitigt, also z.B. Leitplanken repariert und Brandstellen beseitigt.

Bis Ende dieses Jahres verwalten, unterhalten, planen und bauen die Länder die Bundesautobahnen und
-straßen für den Bund. Für die Autobahnen war im Rahmen der Bund-Länder-Finanzverhandlungen 2016 diese Arbeitsteilung zwischen Bund und Ländern ab 2021 geändert worden. Zum 1. Januar 2021 übernimmt der Bund durch die dafür gegründete Autobahngesellschaft diese Aufgaben für die Autobahnen in Deutschland selbst. Die Bundesstraßenverwaltung bleibt weiterhin bei den Ländern – im Auftrag des Bundes.

Aus der bisherigen Abteilung Autobahn des Landesamtes in Güstrow wird zum 1. Januar 2021 die Außenstelle Güstrow der Autobahngesellschaft des Bundes.

Unterstützung für Autobahnmeistereien

Spezialfirmen mit Spezialtechnik unterstützen Autobahnmeistereien bei Unfällen

Schwerin – Zwei Unternehmen aus Schwerin und Rostock unterstützen ab sofort die Autobahnmeistereien beim Absichern und Beräumen von Unfallstellen auf den Autobahnen im mecklenburgischen Landesteil. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hat dafür im Auftrag des Bundes als Eigentümer der Autobahnen nach öffentlicher Ausschreibung einen Dienstleistungsvertrag mit den Firmen “Hoffmann & Berger“ sowie „Rowerk18“ geschlossen.

„Beide Unternehmen haben zum Beispiel Spezialtechnik, um nach Bergung der Insassen beschädigte Elektro- oder Hybridautos zu transportieren. Sie können die Container dafür nach einem Brand oder Kurzschluss mit Wasser fluten und die Autos so 24 bis 72 Stunden ,in Quarantäne‘ schicken, damit bei der anschließenden Verschrottung niemand durch Stromschläge zu Schaden kommt“, erklärt Minister Christian Pegel und fügt hinzu: „Damit werden wir der Entwicklung auf dem Automarkt hin zu emissionsfreien Antrieben in zweierlei Hinsicht gerecht: Als Verkehrsministerium sorgen wir für Sicherheit auf den Straßen und als Klimaschutzministerium erfüllen wir eine weitere Voraussetzung, um den Einsatz klimafreundlicher Autos zu fördern.“

Beide Firmen stellen bei Unfällen auf den Autobahnen 14, 19, 20 und 24 von den Landesgrenzen mit Schleswig-Holstein und Brandenburg bis zur Anschlussstelle Bad Sülze sowie auf der Bundesstraße 103 von der A 20 bis Rostock Lütten-Klein auch Sichtschutzzäune auf, beseitigen Ölspuren und ausgelaufene gefährliche Flüssigkeiten und können dafür auch den Boden im Bankettbereich austauschen.

„Vor der Zuschlagserteilung mussten sie nachweisen, dass ihr Personal dafür qualifiziert ist, dass sie eine Betriebsberechtigung für die Ausrüstung sowie für den Umgang mit gefährlichen Betriebsstoffen besitzen und dass sie das vorgeschriebene Material einsetzen. So dürfen zum Beispiel auf Autobahnen nur vom TÜV zertifizierte Sichtschutzwände genutzt werden, die Windstärken von bis zu acht Beaufort standhalten“, so Pegel.

Polizei, Leitstellen und die Autobahnmeistereien können diese Dienste rund um die Uhr und sieben Tage die Woche über die Verkehrsmanagement-Zentrale in Malchow abrufen. Die Kosten für ihren Einsatz machen die beiden Spezialfirmen bei den Verursachern gelten. Sollte ein solcher nicht haftbar gemacht werden können, übernimmt der Bund als Baulastträger der Autobahnen die Kosten.

„Die Autobahngesellschaft des Bundes, die ab 1. Januar 2021 die Verwaltung aller Bundesautobahnen übernimmt, übernimmt auch diese Verträge von uns“, weist Christian Pegel auf den anstehenden Zuständigkeitswechsel hin. Sie gelten bis 31. Dezember 2022.

Mit dem Übergang der Autobahnabteilung im Landesamt für Verkehr und Straßenbau an die bundeseigene Autobahngesellschaft zum 1. Januar 2021 übernimmt diese auch den Vertrag für diese Spezialdienste und schreibt diese auch für den östlichen Teil der Autobahnen im Land ab Bad Sülze aus. „Dort greifen wir bislang bei Bedarf auf Fachfirmen mit demselben Leistungsspektrum ohne feste Vereinbarung zurück. Diese Aufträge werden etappenweise ausgeschrieben, um die Erfahrungen aus den ersten Ausschreibungen in die folgenden einfließen zu lassen“, begründet Pegel.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sieben Autobahnmeistereien in M-V wurden in diesem Jahr von der Autobahnpolizei und den Feuerwehrleitstellen zu mehr als 500 Unfällen gerufen. Elektro- oder Hybridautos waren nicht involviert. „Aber wir wollen für diesen Fall gewappnet sein, zumal die Zahl dieser Fahrzeuge auf unseren Straßen permanent steigt“, so Christian Pegel.

Eisenbahnüberführung Poeler Straße

Wismar – Für die Aufhebung von drei Bahnübergängen und den Ersatzneubau einer Eisenbahnüberführung erhält die Hansestadt Wismar vom Infrastrukturministerium einen Zuwendungsbescheid über knapp 1,3 Millionen Euro.

„Damit unterstützen wir eines der wichtigsten Bauvorhaben in Wismar. Die Deutsche Bahn und die Hansestadt Wismar haben sich darauf verständigt, die Bahnübergänge an der Poeler Straße zu beseitigen und durch eine dreigleisige Eisenbahnüberführung mit einseitigem Fuß- und Radweg zu ersetzen. Damit werden drei neuralgische Punkte an Wismars Hauptverkehrsader entschärft und die Stadt von Stau und Emissionen entlastet“, legt Landesinfrastrukturminister Christian Pegel die Wichtigkeit dieser Maßnahme dar.

Dabei wird die Poeler Straße abgesenkt und unter den Bahngleisen hindurchgeführt. Die Maßnahme wird genutzt, um die Poeler Straße in diesem Abschnitt richtlinienkonform auszubauen sowie beidseitig Geh- und Radwege zu ergänzen. Außerdem werden die Gleisanlagen des Seehafens angepasst. Der Überbau der Eisenbahnüberführung wird genutzt, um darüber die Erschließung der Gebäude neben dem Trogbauwerk und zum Knotenpunkt Poeler Tor zu gewährleisten und die Zufahrt zu den Gebäuden zu sichern.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen etwa 51 Millionen Euro. Für die kreuzungsbedingten Kosten der Baumaßnahme, die vor Inkrafttreten des neuen Eisenbahnkreuzungsgesetzes am 13. März 2020 bereits angefallen sind, fördert das Land das davon auf die Stadt Wismar entfallende Drittel mit 1,3 Millionen Euro gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Vorhaben im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern. Kreuzungsbedingte Kosten, die nach der o. g. Gesetzesänderung anfallen, muss die Stadt Wismar als Baulastträger der Poeler Straße nicht mehr zahlen. Der städtische Anteil wird gemäß geändertem Eisenbahnkreuzungsgesetz je zur Hälfte von Bund und Land getragen.

„Offizieller Baustart für die komplexen Arbeiten war der 1. Mai 2020. Bereits seit Sommer 2018 liefen vorbereitende Arbeiten, wie z. B. Leitungsumverlegungen. Das Verkehrsministerium hatte wegen der Dringlichkeit des Vorhabens einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigt. Die Fertigstellung ist für Ende des kommenden Jahres geplant“, sagt Christian Pegel und weist daraufhin, dass sich dann in den kommenden Jahren ein weiteres, für die Hansestadt immens wichtiges Bauprojekt anschließt: Abriss und Neubau der Hochbrücke in Wismar.

Erweiterung Raststätte Stolpe-Nord fertig

Stolpe – Nach zehnmonatiger Bauzeit wurden heute die Freiflächen im Bereich der Tank- und Rastanlage Stolpe-Nord an der Autobahn 24 in Richtung Hamburg abgenommen und für den Verkehr freigegeben.

„Ich freue mich, dass die Arbeiten im Bereich Stolpe-Nord nun weitestgehend abgeschlossen sind. Wir wissen, dass die Bauarbeiten vor allem für LKW-Fahrerinnen und -Fahrer eine Geduldsprobe waren. Mit der Erweiterung der Stellplätze können dort nun deutlich mehr LKW zur Einhaltung der vorgeschriebenen Ruhezeiten einkehren“, sagt Verkehrsminister Christan Pegel.

Die Rastanlage wurde um 59 PKW-Stellplätze, 16 LKW- und 6 Bus-Stellflächen erweitert. Die vorhandenen Parkflächen genügten dem aktuellen Verkehrsaufkommen auf der Strecke nicht mehr. Nach Abschluss von letzten Restarbeiten kommen noch weitere 28 LKW-Stellflächen hinzu. Damit die nun deutlich größere versiegelte Parkfläche auch bei Starkregen problemlos genutzt werden kann, wurde unter anderem aufwändig ein neues Entwässerungssystem installiert.

Während der Bauarbeiten waren nur die Parkmöglichkeiten für Schwerlasttransporte mit Sondergenehmigung sowie PKW weitestgehend nutzbar. Der Betrieb von Tankstelle und Raststätte war von den Bauarbeiten nicht betroffen.

Die Kosten für die Baumaßnahme in Höhe von 2,8 Millionen Euro trägt der Bund als Eigentümer der Autobahnen.

Kreisverkehr Lomonossowallee fertiggestellt

Greifswald – Heute gibt Infrastrukturminister Christian Pegel mit dem Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald Dr. Stefan Fassbinder den neuen Kreisverkehr an der Lomonossowallee für den Verkehr frei.

Die Stadt Greifswald hat den vierarmigen Knotenpunkt Lomonossowallee/Dubnaring/Einsteinstraße im Stadtteil Schönwalde I zu einem einspurigen Kreisverkehr umgestalten lassen. Dadurch ist ein unübersichtlicher Knotenpunkt nun sicherer und zeitgemäßer gestaltet worden. Bei der Verkehrsfreigabe wird auch eine Skulptur auf der Kreiselmitte enthüllt, die eine Jury zur Verschönerung des Stadtteils Schönwalde ausgewählt hatte.

Mit dem Bau des Kreisels wurden auch die Gehwege im Umfeld, die Bushaltestellen sowie die Straßenbeleuchtung erneuert. Sämtliche Leuchten wurden mit LED-Leuchtmitteln versehen.

Das Bauministerium hat diese Maßnahme mit Städtebaufördermitteln in Höhe von knapp 520.000 Euro unterstützt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 825.000 Euro.

Verkehrsfreigabe

Cramoner Brücke wird für den Verkehr freigegeben

Cramonshagen – Am Freitag (18.12.2020) gibt Infrastrukturminister Christian Pegel mit Landrätin Kerstin Weiss den Ersatzneubau der Brücke in Cramonshagen, Ortsteil Cramon im Landkreis Nordwestmecklenburg für den Verkehr frei. Seit 2005 war die Brücke komplett für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Im Februar 2020 hatten die Arbeiten für den Ersatzneubau der Brücke aus Wellstahlrohr sowie die Dammsanierung begonnen. Der Damm wurde in einer Breite von 6,75 Metern und mit einer Straßenbreite von 4,75 Metern hergestellt. Die Brücke ist 3,5 Meter breit und auf eine Tonnage von maximal 3,5 Tonnen beschränkt.

Das Infrastrukturministerium unterstützte den Landkreis Nordwestmecklenburg bei diesem Bauvorhaben mit 132.000 Euro aus dem Strategiefonds. Die Gesamtkosten für Brücke und die Dammsanierung in ihrem Umfeld betrugen rund 744.000 Euro.

Karniner Brücke

Grundlagenplanung für Reaktivierung der Bahnstrecke Ducherow – Heringsdorf beginnt

Insel Usedom – Die Deutsche Bahn hat – im Auftrag des Landes und durch dieses finanziert – in diesem Monat mit der Grundlagenermittlung für eine Reaktivierung der Bahnstrecke Ducherow – Seebad Heringsdorf einschließlich des Kernbauwerks Karniner Brücke begonnen. Damit wird die Basis für die potenzielle Wiederaufnahme einer zweiten Festlandanbindung der Insel Usedom über die Schiene geschaffen.

„Nachdem Vertreter von Deutscher Bahn, Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und Verkehrsministerium Anfang dieses Monats die Finanzierungsvereinbarung für diese Planung unterschrieben haben, bereitet die Bahn nun die Bestandsaufnahmen vor Ort vor. Sie hatte bereits – im Rahmen der Erarbeitung des Finanzierungsvertrags – die Rahmenbedingungen und konkreten Planungsleistungen mit dem Ministerium und der Verkehrsgesellschaft abgestimmt und parallel die entsprechenden Leistungen ausgeschrieben”, sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel.

Für ihn ist die Wiederherstellung der Brücke Herzensangelegenheit: „Ich bin überzeugt, mit dieser zusätzlichen Verkehrsanbindung der Insel Usedom ans Festland könnten wir sie deutlich von den vor allem in den Urlaubsmonaten kaum zu beherrschenden Autokolonnen entlasten – und zugleich etwas für den Klimaschutz tun.“ Über die neu errichtete Brücke würde Usedom von Berlin aus wieder in etwa zwei Stunden mit dem Zug erreichbar. „Ich bin überzeugt, für diese schnelle Verbindung und einen entsprechend weiterentwickelten Nahverkehr auf der Insel würden viele Usedom-Liebhaber ihr Auto gern zuhause lassen und lieber bequem und zuverlässig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen“, so der Minister.

Aus diesem Grund hat er sich auch nicht entmutigen lassen, als der Bund 2015 eine Aufnahme der Brücke in den Bundesverkehrswegeplan 2030 und somit die Realisierung des Vorhabens ablehnte. „Mit der Grundlagenplanung, die die Deutsche Bahn jetzt in unserem Auftrag – und potenziell als künftiger Bauherr und Betreiber der Strecke – erarbeitet, wollen wir nachweisen, was die Wiedererrichtung der Strecke tatsächlich kosten und bringen würde. Ich bin zuversichtlich, dass wir darauf basierend eine Kosten-Nutzen-Rechnung präsentieren können, die eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan rechtfertigt“, nennt der Minister das Ziel der aktuellen Planung und ergänzt: „Selbstverständlich wäre sie dann auch Grundlage für die Realisierung des Vorhabens und müsste nicht nochmal gemacht werden. Das Land geht hier in Vorleistung.“ Der Landtag hatte dafür im Doppelhaushalt 2020/21 insgesamt 2,8 Millionen Euro bewilligt.

In den kommenden Wochen beginnen die ersten sichtbaren Aktivitäten entlang der Strecke, die mit der teilweisen Zerstörung der Brücke zum Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochen wurde. Entlang der ehemaligen Bahntrasse werden Begehungen sowie geotechnische Untersuchungen vorgenommen. Das Verkehrsministerium hat die Bürgermeister aller betroffenen Gemeinden vorgestern bei einer Videokonferenz darüber informiert. Vertreter der Bahn stellten Planungsprämissen und die nächsten Schritte vor.

Im ersten Quartal 2022 soll die Bahn die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vorlegen. Sie soll neben der grundsätzlichen Reaktivierung auch die Elektrifizierung und die Ausstattung der Strecke mit moderner Leit- und Sicherungstechnik betrachten, so dass attraktive Angebote und Fahrzeiten für den Personenfern- und -nahverkehr erreicht werden können.

A 20-Baustelle bei Tribsees

254 Bohrpfähle sind im Boden – 54 kommen Anfang 2021

Tribsees – Landesinfrastrukturminister Christian Pegel zeigte sich heute bei seinem letzten Besuch auf der Großbaustelle an der Autobahn 20 bei Tribsees zufrieden mit dem Baufortschritt. Die Autobahnverwaltung wird mit dem Jahreswechsel 2020/21 von der Länderverwaltung auf die extra dafür gegründete Bundesautobahngesellschaft übergehen.

„Wir übergeben die Baustelle mit gutem Baufortschritt – 254 der insgesamt 308 Bohrpfähle sind bereits im Boden“, sagte Christian Pegel bei seinem Vor-Ort-Termin und führte weiter aus: „Wir übergeben die Baustelle in einem Stadium, in dem aus unserer Sicht alle Voraussetzungen geschaffen sind, damit der Bund sie gut und zügig zum Abschluss bringen kann. Die Kolleginnen und Kollegen unserer Straßenbauverwaltung ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Baufirmen haben von Beginn an alles gegeben, um schnell, effektiv und unkompliziert Lösungen zu finden, wie wir den Verkehr auf der wichtigsten Ost-West-Verbindung in Mecklenburg-Vorpommern schnellstmöglich wieder fließen lassen können. Dies ist Ihnen gelungen. Ihnen allen ist es zu verdanken, dass wir seit der für uns alle unvorhersehbaren Absackung der Autobahn bis jetzt so weit gekommen sind.“

Wenn ab dem 24. Dezember eine kurze Feiertagspause bei den Arbeiten eingelegt wird, enden auch die Arbeiten unter Zuständigkeit der Landesstraßenbauverwaltung. „Ich möchte mich daher bei allen Beteiligten, die künftig unter ,neuer Flagge‘ arbeiten, für ihre Arbeit und ihren Einsatz bedanken. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute. Ich bin zudem zuversichtlich, auch nach dem Übergang der Aufgaben an den Bund wird hier wie bei allen weiteren künftigen Maßnahmen auf den Autobahnen in unserem Land so effektiv und gewissenhaft gearbeitet wie bisher“, sagte der Minister weiter.

Im Zuge der Instandsetzung der A 20 bei Tribsees wird derzeit die nördliche Fahrbahn westlich der vorhandenen Trebeltalbrücke in Richtung Lübeck hergestellt. Sie umfasst zwei Teilbauwerke: Zum einen die rund 540 Meter lange Trebeltalbrücke-West – die direkt westlich an die bestehende Brücke anschließt. Die 200 Bohrpfähle dafür sind alle fertig und geben Halt im moorigen Untergrund. Nun werden sukzessive Baugruben ausgehoben und Pfahlkopfplatten bewehrt und betoniert. Diese liegen jeweils auf mehreren Bohrpfählen auf. Über sie wird das Gewicht der neuen Brücke auf die einzelnen Bohrpfähle in den tragfähigen Baugrund verteilt. Anschließend werden die Brückenpfeiler und der Brückenüberbau hergestellt.

Das zweite Bauwerk ist eine 210 Meter lange Bodenplatte, die ebenfalls auf Bohrpfählen gegründet ist. Die Bodenplatte wird später überschüttet und dient als Untergrund für die später zu errichtende Fahrbahn. Diese tiefgegründete Bodenplatte schließt an die neue Trebeltalbrücke-West an und schließt damit die Lücke bis zur intakten A 20 in Richtung Rostock. Die Hälfte der 108 Bohrpfähle dafür ist ebenfalls bereits fertiggestellt.

„Die Fachkollegen haben mir bestätigt, dass die Arbeiten im angesetzten Zeitplan liegen. Stand jetzt ist es realistisch, dass bis Ende 2021 alle Bauwerke der Richtungsfahrbahn Lübeck hergestellt sind“, sagte der Minister. Dann kann der gesamte Verkehr von der Behelfsbrücke auf die neu gebaute Fahrbahn umverlegt und auf jeweils zwei verengten Fahrspuren in beide Richtungen geführt werden. „Die Petersdorfer Brücke hat gezeigt, dass sich der Verkehrsfluss unter diesen Bedingungen deutlich verbessert. Ich freue mich aber sehr, dass die Petersdorfer Brücke pünktlich vor Weihnachten und vor Übergang der Autobahnen an den Bund fertig wurde und wir mit Tribsees nur eine einzige größere Baustelle übergeben müssen“, so Christian Pegel. Die Gesamtfertigstellung hält er aus heutiger Sicht für Ende 2023 möglich.

Die Baukosten für die Instandsetzung der A 20 bei Tribsees belaufen sich aktuell auf ca. 92 Millionen Euro. Die Behelfsumfahrung sowie die Behelfsbrücke kosteten zusätzlich etwa 65 Millionen Euro. Die tatsächlichen Gesamtkosten lassen sich aber erst nach Vergabe aller Bauleistungen beziffern.