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Kategorie: Wirtschaft

Tariftreue- und Vergabegesetz M-V

Meyer: Gute Entlohnung bei öffentlichen Aufträgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Schwerin – Im Landtag ist am Mittwoch der Entwurf zum Tariftreue- und Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern diskutiert worden. Im Mittelpunkt steht dabei die Regelung, dass Vergaben künftig nur noch an solche Unternehmen gehen sollen, die für den Auftrag mindestens Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zahlen sowie geltende Mindestarbeitsbedingungen gewährleisten.

„Das derzeit bestehende Vergaberecht soll umfassend modernisiert werden. Ziel ist es, eine gute Entlohnung zu sichern sowie nachhaltige Wertschöpfungsketten und regionale Wertschöpfung zu stärken. Das wird unter anderem durch die Maßgaben zur Einhaltung repräsentativer Tarifverträge und tariflicher Kernarbeitsbedingungen aus Branchentarifverträgen geregelt.

Ein wichtiger Punkt, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei öffentlichen Aufträgen eine gute Entlohnung zu sichern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das bisherige Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern (VgG M-V) soll durch ein Tariftreue- und Vergabegesetz Mecklenburg-Vorpommern (TVgG M-V) ersetzt werden. Das neue Tariftreue- und Vergabegesetz soll im Herbst in Kraft treten. Durch Rechtsverordnung soll dann ein „Zwei-Umschlag-Verfahren“ eingeführt werden.

Diese Vorgehensweise ermöglicht es, zunächst eine Angebotsprüfung und qualitative Wertung des eingereichten Angebotes durchzuführen, ohne im ersten Schritt den Angebotspreis zu kennen. „Es geht um Wirtschaftlichkeit, also das nachhaltig günstigste Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten. Mit dem Verfahren gibt es zunächst die qualitative Prüfung, erst dann geht es um die Kosten“, sagte Meyer.

Weitere Regelungen betreffen untern anderem die Einhaltung repräsentativer Tarifverträge und die Übertragung tariflicher Kernarbeitsbedingungen. Der Gewährung von Arbeitsbedingungen nach einem repräsentativen Tarifvertrag kommt grundsätzlich der Vorrang zu. Fehlt es an einem solchen Tarifvertrag, sind ersatzweise die durch Rechtsverordnung festgelegten Arbeitsbedingungen auf der Grundlage von Branchentarifverträgen maßgeblich.

Weiterhin bleibt das „Mindest-Stundenentgelt“ nach dem jetzigen Vergabegesetz unter der neuen Bezeichnung „Vergaberechtlicher Mindestlohn“ als Untergrenze der Entlohnung erhalten. Nach der neuen Berechnungsvorgabe ist eine Unterschreitung des Mindestlohns nach dem Mindestlohngesetz ausgeschlossen. Zunächst soll ein vergaberechtlicher Mindestlohn von zwölf Euro (brutto) pro Stunde gelten.

Gewerbegebiet Boizenburg

Schulte: Areal ist Dank verkehrsgünstiger Lage und guter Infrastruktur stark nachgefragt

Boizenburg – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat heute die erweiterten Flächen im Industrie- und Gewerbegebiet Lindhorst in Boizenburg offiziell frei gegeben.

„Eine gut ausgebaute Infrastruktur der Gewerbegebiete ist Grundvoraussetzung für die Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen. Im Boizenburger Industrie- und Gewerbegebiet hat das gut funktioniert. Dank der verkehrsgünstigen Lage und attraktiver Gewerbeflächen ist das Areal so gefragt, dass weitere Flächen benötigt werden. Diese Entwicklung stärkt die regionale Wirtschaft, schafft und sichert Arbeitsplätze“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Mit der Erschließung des Industriegebietes unter dem Namen „Gammwiese“ in Boizenburg wurde in 2005 begonnen. Die Auslastung der Fläche beträgt 100 Prozent. Jetzt ist vorgesehen, das am östlichen Stadtrand gelegene Industriegebiet „Gammwiese“ zu erweitern, um weitere Flächen zur Verfügung stellen zu können.

Das Vorhaben umfasst die Erschließung (Verkehrsanlagen, Abwasserentsorgung, Löschwasserbrunnen und Ausgleichs- sowie Artenschutzmaßnahmen) des Industriegebietes Gammwiese Nord und Gammwiese Nordwest/Nordost. Nach Angaben der Stadt Boizenburg soll das Industrie- und Gewerbegebiet nunmehr mit dem Namenszusatz „Lindhorst“ vermarktet werden. Die Fläche der Erweiterung beträgt fast 25 Hektar; das bisherige Gebiet umfasste knapp 21 Hektar.

„Um im Standortwettbewerb bei potentiellen Investoren zu bestehen, ist es wichtig, gut erschlossene Gewerbeflächen anzubieten. Dabei unterstützen wir die Kommunen und fördern die Investitionen in die Infrastruktur“, sagte Schulte.

Die Gesamtinvestition der Erweiterung beträgt rund vier Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro.

Die Stadt Boizenburg wurde seit 1990 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe für Infrastrukturmaßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt rund 19,6 Millionen Euro bei Gesamtausgaben in Höhe von rund 28,9 Millionen Euro unterstützt.

Mit diesen Mitteln wurden unter anderem die Erschließung des Gewerbegebietes Boizenburg-Bahnhof, die Erschließung des Industriestandortes Elbewerft sowie die Erweiterung der Kläranlage gefördert.

„Mittelstand – Digital Zentrum“ eingeweiht

Schulte: Initiative leistet wichtigen Beitrag, um die Digitalisierungskompetenzen zu stärken

Rostock – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Dienstag (09.05.) das „Mittelstand – Digital Zentrum Rostock“ (MDZ) offiziell eingeweiht. „Das Zentrum leistet einen wichtigen und notwendigen Beitrag, um die Digitalisierungskompetenzen von kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken. Am Standort in Rostock gibt es zudem das Zentrum für Künstliche Intelligenz an der Universität Rostock, das Demonstrationszentrum 4.0 am Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP und das Kompetenzzentrum Arbeit 4.0 (mv-works).

Mit dem neuen Digital Zentrum wird das bereits bestehende Angebot in der Hansestadt inhaltlich klug ergänzt. Unternehmen können nun eine umfassende, den eigenen Bedürfnissen angepasste Beratung und fachliche Begleitung in Anspruch nehmen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Für Interessierte sollen im Digital Zentrum Rostock unter anderem anbieterneutrale, kostenfreie und passgenaue Angebote zu allen Fragen der Digitalisierung angeboten werden. Zudem gibt es Informationsgespräche zum Einsatz digitaler Technik im Unternehmen sowie Schulungen, Workshops und zertifizierte Fortbildungen, um die Unternehmen für den Einsatz digitaler Technik zu befähigen. Inhaltlich wird sich das MDZ auf die Bereiche Tourismus, Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik und Bau konzentrieren.

„Unternehmen haben die Möglichkeit, sich Digitalisierungspläne erstellen und den Einsatz digitaler Prozesse im Betrieb durch Experten begleiten zu lassen. Das ist vor allem für Unternehmen, die nicht die entsprechenden Kapazitäten haben, eine enorme Unterstützung“, sagte Schulte.

Das MDZ Rostock gehört zur bundesweiten Initiative Mittelstand-Digital. Die Initiative informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Über eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sind die Angebote kostenfrei.

Für das noch bis Ende Februar 2026 laufende Projekt hat der Bund insgesamt rund 5,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die Konsortialleitung wird von der Universitätsmedizin Rostock übernommen. Weitere Partner sind das Fraunhofer IGP, das Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V. sowie die Hochschulen Stralsund und Wismar. Bundesweit gibt es derzeit insgesamt 27 Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren bzw. Mittelstand – Digital Zentren mit unterschiedlichen Branchenexpertisen.

Erweiterung bei YpsoMed

Meyer: Produktionskapazitäten sollen erweitert werden – bis zu 60 neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen

Schwerin – In Schwerin ist heute der Grundstein für ein Erweiterungsvorhaben der YpsoMed Produktion GmbH in Schwerin gelegt worden. Das Unternehmen entwickelt und stellt Injektionssysteme für die Selbstverabreichung von flüssigen Medikamenten her.

„Um weitere Produktionskapazitäten zu schaffen, wird der Standort in Schwerin jetzt erweitert. Mit dem geplanten Ausbau werden mittelfristig bis zu 60 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort. Gegenwärtig sind rund 130 Beschäftigte im Unternehmen tätig.

Am Produktionsstandort Schwerin stellt die YpsoMed Produktion GmbH Injektions- und Infusionssysteme sowie Infusionssets für Insulinpumpen her. Daneben beheimatet der Standort ein Logistiklager, die Qualitätskontrolle und den technischen Unterhalt. Zudem ist das neue Produktionswerk mit Reinräumen, Kunststoffspritzgussmaschinen, Bedruckungsanlagen sowie Montage- und Verpackungsautomaten ausgestattet.

Nach dem Produktionsstart im Jahr 2019 ist jetzt ein Erweiterungsvorhaben geplant: Die Kapazitäten werden durch den Anbau einer Halle von rund 3.300 Quadratmetern mit zusätzlichen Büroflächen erweitert. Nach Unternehmensangaben beläuft sich das Investitionsvolumen auf etwa 13 Millionen Euro. Vorgesehen ist, dass die Halle im April nächsten Jahres in Betrieb geht. „Das Unternehmen YpsoMed stärkt das Medizintechnik-Cluster in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig.

Die Branche in ihrer Vielfalt von der Medizintechnik und Biotechnologie über das Gesundheitswesen, digitalen Anwendungen, dem Gesundheitstourismus bis hin zu Herstellern von Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung ist Wachstumsmotor und Beschäftigungsgarant für das Land“, sagte Meyer.

Neben YpsoMed sind in Mecklenburg-Vorpommern aus der Medizintechnikbranche unter anderem Euroimmun (Dassow), AqVida (Dassow), Cortronik (Rostock), Centogene (Rostock), Cheplapharm (Greifswald) oder ESTEVE (vormals Riemser Arzneimittel; Greifswald) ansässig.

Die jährlich vom Bundeswirtschaftsministerium herausgegebenen Daten der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) zeigen für Mecklenburg-Vorpommern, dass die Gesundheitswirtschaft ein verlässlicher Wachstumsfaktor für Bruttowertschöpfung und Beschäftigung im Land ist.

Im Jahr 2021 generierte die Branche etwa 6,5 Milliarden Euro Wertschöpfung – das entspricht ca. 14,6 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes insgesamt – und beschäftigte mehr als 160.000 Erwerbstätige. In Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft arbeiten ca. 21,3 Prozent aller Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist bundesweit der höchste Anteil (Deutschland gesamt: 17,4 Prozent).

M-V und Paraná kooperieren

Schwerin – Am 04. Mai 2023 wurden beim Außenwirtschaftstag der IHKn Mecklenburg-Vorpommerns in einem Brasilienforum die Potenziale für eine weitere Zusammenarbeit diskutiert und ein Kooperationsvertrag zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem brasilianischen Bundesstaat Paraná unterzeichnet. Für Mecklenburg-Vorpommern nahm der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann und für den Bundesstaat Paraná der Vizegouverneur Daraci Piana die Unterzeichnung vor.

Vereinbart wurde eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Umwelttechnologie und Kreislaufwirtschaft. Es soll einen intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch zu erneuerbaren Energien, zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und zur Verwertung von Abfällen, wie z.B. der Herstellung von Biogas und Biomethan, geben. Auch in den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft, Sport und kommunale Partnerschaften wurde eine engere Zusammenarbeit vereinbart.

Im Januar fand eine erfolgreiche Delegationsreise nach Brasilien unter Leitung von Patrick Dahlemann statt. „Diese Reise mit Vertretern aus der Wirtschaft und der Kommunalpolitik war ein Türöffner für die Entwicklung vielseitiger Kooperationen mit Brasilien. Für die Landesregierung und die Industrie- und Handelskammern sind die unternehmerischen Aktivitäten im Ausland wichtig. Sie sichern Wertschöpfung und Arbeitsplätze und machen den Wirtschaftsstandort MV international bekannter. Mit diesem Know-How tragen wir zum Klimaschutz nachhaltig bei. Das wollen wir mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Paraná auf nachhaltigen Strukturen aufbauen. Dafür ist diese Vereinbarung ein wichtiger Meilenstein.“

Der Anteil der erneuerbaren Energien sei in Brasilien vergleichsweise hoch. „Die Aufgeschlossenheit für eine nachhaltige Kooperation ist riesig. Heute sollen weitere Unternehmen dazu kommen. Hier wollen wir konkret ansetzen, weitere Partnerschaften ausbauen und kulturell weiter kooperieren. Unsere Reise war keine Eintagsfliege, sondern wird mit diesem nachhaltigen Netzwerk ein Langfrist-Außenwirtschaftsschwerpunkt Mecklenburg-Vorpommerns“, kommentierte Dahlemann.

M-V unterstützt wirtschaftlichen Austausch

Meyer: Schwerpunkt liegt im Ostseeraum

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute in Rostock den Außenwirtschaftstag der Industrie- und Handelskammern des Landes eröffnet. Die Veranstaltung stand unter dem Thema: Die neue Geopolitik: Paradigmenwechsel für die Wirtschaft?

„Mecklenburg-Vorpommern legt in seiner Außenwirtschaftspolitik einen besonderen Schwerpunkt auf den Ostseeraum. Neben den klassischen rein wirtschaftlichen Unternehmenskontakten wollen wir uns verstärkt mit den Themen Erneuerbare Energien, Wasserstoffwirtschaft und CO2-freie Ostsee beschäftigen. Dabei haben Länder wie Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland für uns eine hohe Bedeutung. Mit und für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern wollen wir Wege ebnen, dass es zu einem engeren wirtschaftlichen Austausch kommt. Das sichert auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Zur Unterstützung von Unternehmen stellt die Landesregierung im Jahr 2023 rund 1,4 Millionen Euro für die Außenwirtschaftsförderung zur Verfügung, unter anderem für Messeförderung, Unternehmertage wie den Baltic Sea Business Day und Wirtschaftsdelegationen.

„Die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns ist geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen. Die Außenwirtschaft ist häufig ein nachgeordnetes Thema unternehmerischer Entscheidungen. Hier wollen wir die Unternehmen stärker aufstellen. Dafür gibt es wirksame Instrumente wie beispielsweise die finanzielle Unterstützung für Firmengemeinschaftsstände auf überregionalen Messen, die finanzielle Unterstützung des einzelnen betrieblichen Ausstellers oder die Förderung der Erarbeitung von Konzepten zur Markterschließung“, sagte Meyer.

In Mecklenburg-Vorpommern gehören zudem ausländische Investoren und internationale Unternehmen zur Unternehmenslandschaft, beispielsweise das dänische Unternehmen DeLaVal GmbH und die schwedische Schurpack Germany GmbH in Valuhn-Gallin, die schweizerische Nestlé Deutschland AG in Schwerin und die Liebherr MCCtec Rostock GmbH (eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Liebherr-MCCtec GmbH, Nenzing/Österreich, deren Konzernspitze die Liebherr-International AG, Bulle/Schweiz, ist).

Zudem wird mit der Erschließung und Vermarktung des Industrieparkes Berlin-Stettin die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Metropolregion Stettin deutlich verstärkt. „Unternehmen wie die TopRegal GmbH und Birkenstock in Pasewalk setzen auf eine grenzüberschreitende Kooperation bei der industriellen Entwicklung des Großraums Stettin. Hier besteht noch erhebliches Potenzial, das es weiter auszubauen gilt. Mit dem Deutschen Haus in Stettin und dem engen Austausch der Industrie- und Handelskammer für das östliche Mecklenburg-Vorpommern mit den polnischen Nachbarn in Stettin wird der grenzüberschreitende Austausch wesentlich unterstützt“, sagte Meyer.

Der Außenhandel stellte sich in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren mit einer steigenden Tendenz dar und konnte nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erneut gesteigert werden. Er erreichte im Jahr 2022 den bisherigen Höchstwert von rund 20 Milliarden Euro. Dies sind rund 3,2 Milliarden Euro mehr als 2021.

Die drei wichtigsten Außenhandelspartner waren Dänemark (1,9 Milliarden Euro), die Niederlande (1,8 Milliarden Euro) und Polen (1,6 Milliarden Euro).

2022 wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 9,8 Milliarden Euro exportiert. Die Hauptexportgüter waren Weizen (8,1%), Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung (7,1%), sowie Düngemittel (6,3%) und chemische Enderzeugnisse (6,0%). Die wichtigsten Exportländer waren hierbei die Niederlande (994 Millionen Euro), Dänemark (715 Millionen Euro) sowie Polen (656 Millionen Euro).

2022 wurden Waren im Wert von 10,2 Milliarden Euro nach Mecklenburg-Vorpommern importiert. Die Hauptimportgüter waren Mineralölerzeugnisse (8,7%), Halbwaren (8,4%; u.a. elektrischer Strom, Holzkohle, rohes Silber und Platin) sowie Erdöl und -gas (6,6%). Die wichtigsten Importländer waren Dänemark (1,165 Milliarden Euro), Polen (968 Millionen Euro) sowie die Niederlande (799 Millionen Euro).

Chancen auf internationalen Märkten zu nutzen

Schwesig: Export lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen

Schwerin – Bei der Verleihung des Exportpreises der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kleine und mittlere Unternehmen ermutigt, ihre Chancen auf internationalen Märkten zu nutzen.

„Export lohnt sich auch für kleine und mittlere Unternehmen. Zum Glück haben wir viele Unternehmen im Land, die mit guten Geschäftsideen und mit innovativen Produkten und Dienstleistungen überzeugen. Außerdem ist Außenhandel ein gutes Risikomanagement. Wer auf verschiedenen Märkten präsent ist, ist nicht so anfällig für Schwankungen der Konjunktur oder Schwierigkeiten bei einzelnen Abnehmern. Ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern braucht einen robusten Binnenmarkt ebenso wie erfolgreiche, wachsende, international aufgestellte Exportunternehmen“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Das Außenhandelsvolumen Mecklenburg-Vorpommerns sei in den letzten Jahren angestiegen. Mit 9,8 Milliarden Euro sei 2022 der bisher höchste Wert beim Export erzielt worden. „Das zeigt, dass unser Land an Wirtschaftskraft gewonnen hat und unsere Unternehmen auf dem Weltmarkt erfolgreich ihre Position ausbauen“, bilanzierte Schwesig. Gleichwohl gebe es noch deutliches Potenzial beim Außenhandel.

Die Landesregierung unterstütze gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte. So fördere das Land den Auftritt auf Messen. Auch die Wirtschaftskonferenzen und Delegationsreisen der Landesregierung seien eine gute Gelegenheit, wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen. „Im nächsten Jahr wird hier in Rostock der 2. Baltic Sea Business Day stattfinden. In diesem Jahr richten wir den Blick auf Finnland. Vom 14. bis 17. Mai fahre ich mit einer Wirtschaftsdelegation nach Finnland in unsere Partnerregion Turku und nach Helsinki. Im September treffen wir uns, auch hier in Rostock, zur Wirtschaftskonferenz, die wir zusammen mit der Deutsch-Finnischen Außenhandelskammer ausrichten. Zur Teilnahme an solchen Unternehmertagen sind alle Unternehmen im Land eingeladen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Tag der Zukunft“ in Neustrelitz

Schülerinnen und Schüler erkunden Handwerksberufe

Neustrelitz – Bildungsministerin Simone Oldenburg und der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund haben gemeinsam mit Präsident Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) den „Tag der Zukunft“ im Handwerkerbildungszentrum der HWK in Neustrelitz eröffnet. Rund 360 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen haben diesen Tag genutzt, um sich in 10 verschiedenen Gewerken vom Friseur, Anlagentechniker Sanitär-Heizung-Klima (SHK), Konditor, über das Kfz- bis zum Zimmererhandwerk unter fachlicher Anleitung handwerklich auszuprobieren.

HWK-Präsident Axel Hochschild betonte, dass dieser Tag für die potenziellen Lehrstellenbewerber eine gute Möglichkeit zur frühzeitigen Berufsorientierung ist. In den Werkstätten haben die Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten praxisbezogen und unter fachlicher Anleitung in den unterschiedlichen Handwerksberufen getestet.

Bildungsministerin Simone Oldenburg sagte: „Heute wurde die Zukunft gestartet – das hatte keine Zeit, das konnte nicht warten. Dieser Tag ist wichtig, um sich über den beruflichen Weg zu informieren. Infoaktionen sind wichtige Veranstaltungen, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.“

Die Ausbildungsberater der HWK standen allen potenziellen Lehrstellenbewerberinnen, Lehrstellenbewerbern und deren Eltern zur Seite, um individuell zu Berufsbildern, Ausbildungs- und Verdienstmöglichkeiten sowie Karriereperspektiven zu informieren. Im Gespräch mit den ausstellenden Handwerksbetrieben konnten sich die Jugendlichen heute im Handwerkerbildungszentrum zudem nach Praktika und freien Ausbildungsplätzen erkundigen und die Betriebe auf diese Weise bereits kennenlernen.

Präsident Hochschild dankte Bildungsministerin Oldenburg für die Gespräche mit der Handwerkskammer, den Handwerksunternehmern, Azubis, Schülerinnen und Schülern während eines Rundgangs durch die Werkstätten und die Ausstellung der Betriebe. Dies sei ein deutliches Signal für die Bedeutung der beruflichen Bildung. „Immer mehr Jugendliche erkennen, dass sie sich in bis zu 130 Berufen im Handwerk verwirklichen und z. B. in den Klimaberufen des Handwerks einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in der Region leisten können. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden im Bereich der Handwerkskammer 122 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen (Vergleichszeitraum Vorjahr: 95), ein guter Jahresstart“, so Hochschild.

„Wer eine Ausbildung im Handwerk macht, hat in Mecklenburg-Vorpommern sehr gute Berufsperspektiven. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind gut ausgebildete Fachkräfte sehr gefragt. Das haben die Schülerinnen und Schüler heute erfahren. Handwerk hat im doppelten Sinne goldenen Boden. In den kommenden Monaten können sich die Schülerinnen und Schüler nun überlegen, ob ein Handwerksberuf für sie in Frage kommt“, so Oldenburg.

Aufgrund der demografischen Entwicklung suchen alle handwerklichen Branchen fachlichen Nachwuchs. Derzeit werden im Bereich der Handwerkskammer 580 freie Ausbildungsplätze angeboten. Interessierte Jugendliche können die Praktika- und Ausbildungsmöglichkeiten auch über die kostenfreie LehrstellenApp der Handwerkskammer über die Internetseite www.hwk-omv.de abrufen.