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Kategorie: Wirtschaft

Unterstützung für das Handwerk

Meyer: Handwerk unterliegt einem stetigen Wandel – Land unterstützt Ausbildung

Schwerin – Im Landtag sind am Donnerstag die Unterstützungsmöglichkeiten für das Handwerk diskutiert worden. „Das Handwerk unterliegt einem stetigen Wandel. Umfangreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten lassen eine handwerkliche Ausbildung nie zur Sackgasse werden. Das Handwerk bietet eine Durchlässigkeit bis hin zum Hochschulstudium. Das macht die duale Ausbildung möglich.

Mit mehr als 130 Berufen bietet das Handwerk eine besonders große Auswahl an attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden auch Weiterbildung und Qualifizierung unterstützt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Es gibt vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. „Es werden große Anstrengungen unternommen, um die duale Ausbildung insbesondere auch im Handwerk zu fördern“, so Wirtschaftsminister Meyer weiter.

Als Beispiel nannte der Minister unter anderem die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Handwerk zur Stärkung der Ausbildungsqualität im dualen System der beruflichen Bildung; Fahrtkostenzuschüsse bei auswärtiger Unterkunft; das Azubi-Ticket, um möglichst preiswert den Ausbildungsort zu erreichen oder auch die Nachfolgezentrale zur Unterstützung des Generationenwechsels.

Darüber hinaus würdigt und unterstützt das Land durch das „Meister-Extra“ oder die „Meisterprämie“ den Meistertitel. Handwerksmeister erhalten als Anerkennung für ihren Abschluss das sogenannte „Meister-Extra“. Beim Meister-Extra wird der erfolgreiche Abschluss einer Meisterprüfung in Handwerk und Industrie mit 2.000 Euro honoriert.

Die besten 50 Absolventen eines Jahres erhalten darüber hinaus 3.000 Euro als Einmalzahlung (Bestenehrung). Seit 2016 wurden 1.697 Meister-Absolventinnen und Absolventen mit insgesamt rund 2,58 Millionen Euro „Meister-Extra“ prämiert.

Die Meisterprämie beinhaltet einen einmaligen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 7.500 Euro als Unterstützung zum Lebensunterhalt. Handwerks- und Industriemeister erhalten diese, wenn sie erstmalig eine Existenz durch Übernahme eines Unternehmens gründen. Seit 2015 wurden 170 „Meisterprämien“ in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro ausgereicht.

„Der Weg zu einem Meistertitel oder einer Fachqualifikation kann manchmal steinig und aufwendig sein, lohnt sich im Ergebnis aber immer. Denn: Eine Investition in Weiterbildung und Qualifizierung ist die Basis für die weitere berufliche Entwicklung. Mecklenburg-Vorpommern und besonders auch das Handwerk braucht gut ausgebildete Fachkräfte“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit knapp 20.000 Handwerksbetriebe mit rund 100.000 Beschäftigten und circa 6.000 Lehrlingen. Sie erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfes

Meyer: Konstruktive und rege Beteiligung bei Erarbeitung der Fachkräftestrategie – Ablehnung von Vorschlägen für eine Rente mit 69 sowie die Einführung einer 48-Stunden-Woche

Schwerin – Im Landtag ist am Donnerstag die Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfes in Mecklenburg-Vorpommern diskutiert worden. „Die Fachkräftegewinnung und -sicherung ist ein Schwerpunkt der Landesregierung in der aktuellen Legislaturperiode. Dessen Bewältigung können wir nur in kooperativer Zusammenarbeit aller Beteiligten leisten. Das Land wird mit der Fachkräftestrategie die Rahmenbedingungen weiter verbessern.

Ich freue mich über die rege und konstruktive Beteiligung aus den Reihen der Sozialpartner, der Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaftskammern, der Verbände und von Vertreterinnen und Vertretern ausgewählter Netzwerke und Unternehmen von Wirtschaft, Verbänden, Hochschulen und Gewerkschaft. Viele Ideen wurden entwickelt und an Vorhaben wird intensiv gearbeitet“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer im Landtag.

Das Wirtschaftsministerium hat im Mai 2022 einen 40-köpfigen Beirat mit externen Experten zur Erarbeitung einer Fachkräftestrategie ins Leben gerufen. Wirtschafts- und Arbeitsminister Meyer ist im Landtag auf aktuelle Themenschwerpunkte des Beirates eingegangen. „Die verstärkte Förderung der Weiterbildung ist ein zentrales und zugleich komplexes Vorhaben im Rahmen der Fachkräftestrategie. Wir sind in enger Abstimmung mit der Bundesagentur für Arbeit im Hinblick auf die Schaffung spezifischer Weiterbildungsverbünde und den Ausbau einer vernetzten Beratung zur beruflichen Weiterbildung“, erläuterte Meyer.

Das Landeskonzept für den „Übergang von Schule in den Beruf“ aus dem Jahr 2019 wird konsequent umgesetzt. Es sieht schulische und außerschulische Verantwortlichkeiten vor. Die schulischen Aspekte der Umsetzung werden ergänzt und konsequent weiter vorangetrieben. Der Start der Bildungskette „Berufliche Orientierung“ in den Schulen erfordert Rechtsgrundlagen, die sich derzeit noch in der Abstimmung befinden.

„Die geplanten Neuausrichtungen sollen zudem sinnvollerweise mit den außerschulischen Partnern abgestimmt werden. Sofern die Module abgestimmt sind, können sie auch schon vor dem 01. August 2024 implementiert werden“, sagte Arbeitsminister Meyer.

Der Wirtschaftsminister machte im Landtag deutlich, dass teilweise auch betriebliche Strategien fehlen würden, wie man auf Dauer mit weniger Fachkräften auskommen könnte.

„Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl von Personen im erwerbsfähigen Alter tendenziell immer geringer werden. Fachkräfteeinwanderung ist ein zentraler Baustein der Fachkräftestrategie. Auch wenn Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland durch vereinfachte Regelungen vom Bund einfacher werden sollte, ist es unrealistisch zu glauben, dass die Fachkräftelücken durch Zuwandernde vollständig gefüllt werden können“, sagte Minister Meyer.

Die Anwerbung von Arbeits- und Fachkräften aus Drittstaaten ist ebenfalls Inhalt eines Vorhabens aus der Beiratsarbeit. „Wir haben zugesagt, einen Beitrag zum flächendeckenden Erhalt und Stabilisierung der Beratungsstruktur für ´Integration durch Qualifizierung´ (IQ) in Mecklenburg-Vorpommern durch eine Brückenfinanzierung aus dem Ukraine-Arbeitsmarktprogramm zu leisten“, so Meyer. „Die Bundesagentur für Arbeit verfügt über zahlreiche Vermittlungsabsprachen und Anwerbeprojekte mit Drittstaaten. Allerdings ist auch festzustellen, dass Unternehmen aus dem Land doch noch sehr zurückhaltend sind, wenn es um die konkrete Teilnahme an solchen Anwerbeprojekten geht.“

Ein weiteres Vorhaben der Arbeit des Expertenbeirates ist eine Informationskampagne zur dualen Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kampagne ist unter der Federführung der IHK zu Neubrandenburg in Vorbereitung, wird schnellstmöglich ausgeschrieben und soll spätestens im Sommer 2023 gestartet werden.

Die Förderung von Engpassberufen in Bereichen der kritischen Infrastruktur und der Daseinsvorsorge ist ein Thema der am 27. Februar 2023 in Schwerin stattfindenden Fachkräftekonferenz Ostdeutschland. Diese wird von der Landesregierung unterstützt. Die Bundesagentur für Arbeit wird, abgestimmt mit den Partnern vor Ort, die Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Engpassberufen intensivieren.

„Wir werden zunehmende Fachkräfteengpässe zwar reduzieren, aber nicht auflösen können: Arbeitgeber konkurrieren in einem immer enger werdenden Markt um Fachkräfte. Das ist ein Wettbewerb, der bundesweit läuft. Die Landesregierung gestaltet die Rahmenbedingungen und unterstützt, um die Herausforderungen bestmöglich gemeinsam zu lösen. Die Verantwortung für Arbeits- und Fachkräftegewinnung sowie die -sicherung liegt in erster Linie bei den Arbeitgebern selbst“, sagte Meyer.

Abschließend teilte Minister Meyer den aktuellen Forderungen nach einer Rente mit 69 oder der Einführung einer 48-Stunden-Woche eine klare Absage. „Solche Vorschläge sind nicht zielführend. Im Gegenteil.

Wir müssen grundsätzlich Wege finden, die Bedingungen für Arbeitskräfte im Land weiter zu verbessern, um die Arbeit für den Standort Mecklenburg-Vorpommern attraktiver zu machen. Hierfür wird auch ein intensives Werben der Unternehmen um Fachkräfte dringend notwendig sein. Eine längere Wochenarbeitszeit oder auch die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sind keine Anreize dafür“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer im Landtag.

Branchentreff des E-Handwerks

Schulte: Wichtigste Herausforderungen der Branche sind Fachkräftegewinnung und -sicherung

Rostock – Wirtschafts-Staatssekretär Jochen Schulte hat in Rostock anlässlich der 33. Fachschulung für Gebäudetechnik auf die zukunftsträchtige Schlüsselposition des Handwerks beim Ausbau der erneuerbaren Energien hingewiesen.

„Mit der Energiewende und der Digitalisierung ist das Aufgabenspektrum im Handwerk enorm gewachsen. Für die Branche eröffnen sich im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der energetischen Sanierung und weiterer Klimaschutzmaßnahmen wirtschaftliche Chancen. Um diese zu bewältigen, sind neben der Fachkräftesicherung vor allem die Qualifikation des vorhandenen Personals die wichtigsten Herausforderungen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Die Veranstaltung wurde vom Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern organisiert.

„Das wichtigste Gut eines Unternehmens sind ausgebildete Fachkräfte. Und diese zu gewinnen, wird zunehmend schwerer. Entscheidend ist, jungen Menschen eine langfristige Perspektive im Unternehmen aufzuzeigen, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen sowie weiterbildungswillige Fachkräfte zu unterstützen. Der Weg zu einem Meistertitel oder einer Fachqualifikation ist manchmal steinig, lohnt sich aber.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt deshalb über eine Vielzahl von Instrumenten die Aus- und Weiterbildung von Handwerkern“, sagte Schulte. So werden beispielsweise Fahrtkostenzuschüsse bei auswärtiger Unterkunft für Auszubildende ausgereicht, wenn sie wegen langer Anfahrtswege zur Berufsschule Fahrt- und Übernachtungskosten tragen müssen. Im vergangenen Jahr ist auch ein Ausbildungs-Appell verabschiedet worden.

Zudem wird die Weiterbildung von Handwerksgesellen unterstützt. Über das „Meister-Extra“ erhalten erfolgreiche Absolventen bei erfolgreichem Abschluss eine Förderung in Höhe von 2.000 Euro; 3.000 Euro gibt es zusätzlich für die 50 besten Absolventen eines Jahres. Zudem gibt es mit der „Meisterprämie“ einen nicht rückzahlbaren einmaligen Zuschuss in Höhe von 7.500 Euro für Meisterinnen und Meister bei erstmaliger Existenzgründung durch Übernahme eines Betriebes.

Insgesamt sind derzeit über 20.000 Betriebe bei den Handwerkskammern verzeichnet. Diese beschäftigen über 100.000 Menschen und knapp 6.000 Auszubildende. Es wird ein jährlicher Umsatz von neun Milliarden Euro erwirtschaftet.

Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen.

Der Landesinnungsverband der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Mecklenburg-Vorpommern (LIV MV) setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen von aktuell 420 elektro- und informationstechnischen Betrieben mit einem Umsatzvolumen von ca. 500 Millionen Euro ein.

Er vertritt die Ausübungsberufe Elektrotechniker/in, Informationstechniker/in, Elektromaschinenbauer/in sowie die zugeordneten Ausbildungsberufe Elektroniker/-in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Fachrichtung Automatisierungstechnik, Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Systemelektroniker/-in, Informationselektroniker/-in Schwerpunkt Bürosystemtechnik und Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik, Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik. Über die vier Lehrjahre werden in diesen Berufen derzeit rund 385 junge Menschen ausgebildet.

Gespräche zur Grünen Woche

Miraß: Unternehmen aus Vorpommern präsentieren Produkte höchster Qualität

Berlin . Bei seinem Besuch der Internationalen Grünen Woche hat der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß Gespräche, insbesondere mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen aus dem östlichen Landesteil, geführt.

„Insgesamt sind 12 Produktionsunternehmen und insgesamt 24 Aussteller aus Vorpommern auf der Grünen Woche vertreten. Ob die Fleisch- und Wurstspezialitäten Robert Kriewitz aus Ueckermünde, die Wurstspezialitäten anbietende Gemeinnützige Werk- und Wohnstätten GmbH (GWW) Pasewalk oder Fisch Domke aus Heringsdorf, um nur drei Beispiele zu nennen – alle präsentieren Produkte höchster Qualität.

Ich bin sehr sicher, dass ihre Präsentation auf der Grünen Woche zu erfolgreichen Geschäften führen wird, denn diese qualitativ hochwertigen Lebensmittel sind beliebt, bei uns in Mecklenburg-Vorpommern und weit darüber hinaus“, sagte Miraß nach seinem Besuch.

Da auch die enge Zusammenarbeit der Unternehmen ein wichtiges Element für die Wahrnehmung einer Genussregion wie Mecklenburg-Vorpommern ist, widmete der Parlamentarische Staatssekretär auch den vertretenen Netzwerken und Vermarktungsstrukturen besondere Aufmerksamkeit.

Am Stand des Rügen Produkte e.V., in welchem 7 Unternehmen gemeinsam die Region mit ihren einzigartigen Regionalprodukten präsentierten, wurde der Mehrwert einer solchen Kooperation besonders eindrucksvoll deutlich.

„Ob es die Produkte vom Hiddenseer Kutterfisch, die Quarkdesserts der Molkerei Inselfrische aus Poseritz oder die Sanddornprodukte vom Rügenhof am Kap Arkona sind, diese Produkte schmecken nicht nur einfach hervorragend, sondern machen Lust auf Inselurlaub“, sagte Miraß in Berlin.

Wie in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zählen auch Unternehmen aus dem Bereich der Ernährungswirtschaft zu den Leuchttürmen für Vorpommern und das östliche Mecklenburg. „Hochwertige regionaltypische Lebensmittel werden immer mehr zum Markenzeichen des östlichen Landesteils.

Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, leisten die hier in Berlin vertretenen Aussteller mit ihren schmackhaften Produkten einen unschätzbaren Beitrag dazu, dass Einheimische und Urlaubsgäste sich bei uns so wohl und willkommen fühlen.“

Bilanz und Ausblick

Entwicklung des Arbeitsmarktes in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher, haben in Schwerin im Rahmen einer Landespressekonferenz (LPK) die Arbeitsmarktbilanz für das Jahr 2022 und ihre Erwartungen für das Jahr 2023 vorgestellt. Im Jahr 2022 lag die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 7,3 Prozent, (2021: 7,6 Prozent). Bezogen auf den Jahresdurchschnitt war 2019 das Jahr mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (7,1 Prozent).

„Der Arbeitsmarkt hat sich trotz Coronapandemie und Energiekrise im vergangenen Jahr insgesamt als äußerst robust erwiesen. Wir liegen trotz der anhaltenden Krisen im Jahresverlauf fast auf dem Niveau wie vor der Pandemie. Allerdings machen die Auswirkungen der Inflation, der Pandemie und des Ukrainekrieges den Unternehmen weiter zu schaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Auch ich kann für 2022 eine insgesamt positive Bilanz ziehen“, sagte RD-Chef Biercher. „Der Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern hat sich trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen – ich nenne nur die bekannten Stichworte Ukraine-Krieg, Energiepreise, Lieferkettenprobleme und Inflation – insgesamt als stabil erwiesen. Selbst der Übergang der Schutzsuchenden aus der Ukraine in die Grundsicherung und damit in die Arbeitsmarktstatistik hat an dieser Gesamteinschätzung nichts geändert.

Denn wir können im Vorjahresvergleich 2022 zu 2021 einen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 2.800 oder -4,5 Prozent melden. Wenn man die arbeitslos gemeldeten Ukrainerinnen und Ukrainer rausrechnet, so hätte sich die Zahl der Arbeitslosen sogar um 5.600 oder 9,0 Prozent gegenüber 2021 reduziert.“ Besonders erfreulich finde er darüber hinaus, dass die Personalnachfrage 2022 über dem Niveau des Vorjahres 2021 gelegen habe. „Wir hatten 2022 19.400 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, 2.500 (+14,8 Prozent) mehr als im Vorjahr“, so Biercher.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Herausforderungen ist eine zuverlässige Prognose durch den Ukrainekrieg schwer möglich. „Teilweise veränderte Lieferketten, fehlende Rohstoffe und die Suche nach Fachkräften stellen die Wirtschaft insgesamt vor große Herausforderungen. Sollte sich die Auftragslage der Unternehmen weiter stabilisieren, rechne ich beispielsweise aufgrund des Fachkräftebedarfes der Unternehmen mit einer soliden Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auch in diesem Jahr. Im Fokus stehen in diesem Jahr die Fachkräftesicherung, die Integration von Langzeitarbeitslosen sowie die Unterstützung von Unternehmen und Beschäftigten“, so Meyer weiter.

„Mit Blick auf das Jahr 2023“, so Biercher, „bin ich – bei allen Unabwägbarkeiten – zuversichtlich. Ich gehe davon aus, dass die Arbeitsmarktlage insgesamt stabil bleibt. Aufgrund des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfs erwarte ich einen weiteren Beschäftigungszuwachs. Die Zahl der Arbeitslosen wird voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen.“ Für alle Arbeitsmarktpartner werde auch im Jahr 2023 die Arbeits- und Fachkräftesicherung die zentrale Herausforderung bleiben.

„Aufgrund der in Rente gehenden Babyboomer-Jahrgänge sind die betrieblichen Ersatzbedarfe in den kommenden Jahren beträchtlich. So sind aktuell in Mecklenburg-Vorpommern 68.700 oder 11,7 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ‚60 Jahre und älter‘. Betrachtet man die Alterskohorte ‚55 Jahre und älter‘, so sind es sogar 154.300 Beschäftigte (24,6 Prozent)“, so Biercher.

Im Dezember 2022 haben 164 Betriebe für 2.706 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt und im September 2022 – aktuellster Wert – waren 397 Beschäftigte in Kurzarbeit (in 40 Betrieben). Die Kurzarbeiter-Quote lag bei 0,1 Prozent.

„Die Kurzarbeit wurde in einem vergleichbaren Umfang genutzt wie vor der Corona-Pandemie. Insbesondere durch den massiven Einsatz dieses arbeitsmarktpolitischen Instruments des konjunkturellen Kurzarbeitergeldes konnten während der Corona-Pandemie schwerwiegende Folgen auf dem Arbeitsmarkt verhindert werden“, erläuterte Meyer. Die Erleichterungen beim Zugang zum Kurzarbeitergeld und die Öffnung für Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer sind aktuell bis zum 30. Juni 2023 gültig.

Unternehmen konkurrieren in einem immer enger werdenden Markt um Fachkräfte, die wir für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes dringend benötigen. „Die Fachkräftesicherung ist eine der drängendsten Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Personalengpässe sind in vielen Branchen spürbar und das Arbeitskräftepotential wird sich durch die demografische Entwicklung weiter verringern.

Wir werden mit einer gemeinsamen Fachkräftestrategie auf diese Entwicklungen antworten. Für die Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs gibt es hierbei nicht den einen Lösungsweg. Unternehmerinnen und Unternehmer sichern Fachkräfte in den Betrieben. Die Politik setzt die Rahmenbedingungen. Aufgrund von zunehmenden Fachkräfteengpässen sind wir auch auf gezielte Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen“, sagte Arbeitsminister Meyer.

„Wir – die Arbeitsagenturen und Jobcenter – werden insbesondere in die Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten investieren und uns gleichzeitig dem Thema ‚faire Erwerbsmigration‘ mit besonderem Nachdruck widmen“, unterstrich Biercher. „Ich begrüße in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Reform der Grundsicherung und dabei speziell die stärkeren Anreize für Kundinnen und Kunden der Jobcenter, sich für eine berufliche Weiterbildung zu entscheiden. Das ist für sie – aufgrund ihrer nicht selten negativen Lernbiografien – besonders wichtig. Gleichzeitig steigen so auch ihre Chancen auf eine ´nachhaltige Vermittlung` in den Arbeitsmarkt. Denn wir wissen aus der Arbeitsmarktforschung, dass ein Berufsabschluss die Integration in Beschäftigung erleichtert und das Risiko einer erneuten Arbeitslosigkeit deutlich reduziert.“

Darüber hinaus machte Meyer auf die Unterstützung der Integration von langzeitarbeitslosen und von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohten Personen in den Arbeitsmarkt durch die Förderung von Integrationsprojekten mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) aufmerksam. Von 2015 bis 2022 wurden durch das Wirtschaftsministerium landesweit 219 Projekte umgesetzt, mit denen insgesamt fast 16.200 Personen erreicht werden konnten.

Von diesen wurden 20,28 Prozent in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und weitere 7,86 Prozent in eine geringfügige Beschäftigung oder beruflich vollqualifizierende Ausbildung vermittelt (Stand Juni 2022). „Auch in der neuen EU-Förderperiode 2021 bis 2027 des ESF Plus setzen wir das bewährte Förderinstrument um und wollen mit weiteren 25 Millionen Euro und in Kooperation mit den Jobcentern im Land weitere Langzeitarbeitslose und von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Personen auf dem Weg in die Einmündung auf dem Arbeitsmarkt begleiten“, so Minister Meyer.

Seit dem Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinie im Juni 2022 wurden bereits 46 Integrationsprojekte mit einem Fördervolumen von circa 6,7 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Damit sollen pro Jahr ca. 2.700 Teilnehmer unterstützt werden. Anlässlich des russischen Angriffs auf die Ukraine und die dadurch eingetretene Fluchtwelle hat die Landesregierung 5,0 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

„Die Mittel werden für Hilfen für Flüchtlinge, humanitäre Unterstützung und Integration eingesetzt. Im Rahmen eines Arbeitsmarktprogramms werden 3,0 Millionen Euro für die branchenoffene Sensibilisierung und Beratung von Unternehmen zur Einstellung von Geflüchteten sowie für die aufsuchende Information und Beratung von geflüchteten Erwerbspersonen eingesetzt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.

Unternehmensnachfolge geglückt

Oberbürgermeister besucht die Seelandt & Utecht Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG

Schwerin – Die erfolgreiche Unternehmensnachfolge ist ein wichtiges Thema für viele mittelständische und kleine Unternehmen in Schwerin. Bei Seelandt & Utecht Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG (SUK) ist der Wechsel geglückt. Die langjährigen Mitarbeiter des Unternehmens, Christopher Ulbrich und Jan Weber haben im Juli 2021 die Unternehmensnachfolge angetreten.

„Beständige Unternehmen wie Seelandt & Utrecht machen den Schweriner Wirtschaftsstandort aus. Umso erfreulicher ist es, dass es hier mit der Nachfolge so gut geklappt hat.“, betont Rico Badenschier beim Unternehmensbesuch. Vom Weg zur Übernahme und der Entwicklung bis heute berichteten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter im Gespräch mit dem Oberbürgermeister und der Wirtschaftsförderung.

Das Unternehmen, das vor 33 Jahren von den Gesellschaftern Michael Seelandt und Heiko Utrecht in Eldena gegründet wurde, war 1993 mit dem Umzug nach Schwerin eine der ersten Neuansiedlungen im Gewerbegebiet „Am Fährweg“. Heute ist SUK mit seinen 24 Mitarbeitenden ein wichtiger Zulieferer für die Autoindustrie, sowie für die Haushaltswaren- und Konsumgüterherstellung. Im Spritzgießverfahren werden in Schwerin unter anderem technische Formteile aus Kunststoff hergestellt.

Die gesamte Produktionsbreite von der Beschaffung der Thermoplastischen Kunststoffe sowie deren Verarbeitung, die Baugruppen- oder Fertigteilmontage, das Qualitätsmanagement bis hin zur Logistik wird nach Kundenwunsch bedient. Das Unternehmen spürte die Auswirkungen der Corona-Pandemie durch den Zusammenbruch von Lieferketten und stellt sich aktuell den Herausforderungen durch hohe Energiekosten für den energieintensiven Produktionsprozess. Die beiden Geschäftsführer engagieren sich außerdem aktiv in dem Netzwerk der Wirtschaftsjunioren der IHK zu Schwerin.

Termine für Verkaufssonntage stehen fest

Stralsund – Die verkaufsoffenen Sonntage für die Altstadt der Hansestadt Stralsund stehen fest.

Im Jahr 2023 sind es folgende Termine:

02. April
07. Mai
01. Oktober
05. November
03. Dezember

An diesen Sonntagen dürfen die Altstadthändler in der Zeit von 13:00 bis 18:00 Uhr ihre Geschäfte zusätzlich öffnen.

Die Sonntagsöffnung erfolgt auf Grundlage der Bäderverkaufsverordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, durch die dem Oberbürgermeister die Möglichkeit gegeben wird, an Sonntagen in der historischen Altstadt der Hansestadt Stralsund den gewerblichen Verkauf zu erlauben.

Die entsprechende Verfügung wird im kommenden Amtsblatt Nr. 1 am 23.01.2023 veröffentlicht.

Danish Crown schließt Standort

Boizenburg – Mit großem Bedauern hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Nachricht aufgenommen, dass Danish Crown seine Produktionskapazitäten in Deutschland reduziert und den Zerlegebetrieb am Standort Boizenburg aufgibt.

„Das ich aus den Medien und zum Auftakt der Grünen Woche von dieser Unternehmensentscheidung erfahre, ist für mich ein besonders unglücklicher Umstand, aber ich denke in erster Linie an die rund 200 Beschäftigen, die nun zunächst vor einer ungewissen Zukunft stehen.

Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass diese gut ausgebildeten Menschen schnell wieder in Lohn und Brot kommen. Aus berufenem Munde weiß ich, dass andere Betriebe hier im Land ihre Personalbüros bereits in die Spur geschickt haben, um diesen Fachkräften eine Perspektive anzubieten, denn die werden überall händeringend gesucht“, sagte Minister Backhaus am Rande der Grünen Woche in Berlin.

Die Schließung in Boizenburg ist laut Backhaus auf die dramatische Entwicklung im Schweinebereich zurückzuführen. Die Bestände in Deutschland und auch in MV sind allein im vergangenen Jahr um 10 Prozent zurückgegangen und eine Trendwende sei nicht in Sicht. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sowie die vielen ungeklärten Fragen zur Förderung von Stallumbauten lasse viele Schweinehalter an der Zukunft der Schweinehaltung zweifeln und aufgeben.

„Ich habe Bundesagrarminister Cem Özdemir bei einem persönlichen Gepräch im Dezember nochmals auf die Folgen dieser Politik hingewiesen. Ich werde heute Abend die Gelegenheit nutzen und auf dem Empfang der Landesregierung M-V auf der IGW, zu dem sich der Bundesminister auch angesagt hat, erneut das Gespräch suchen“, sagte der Minister weiter.

Er betonte, dass am Standort Boizenburg fast ausschließlich dänisches Fleisch zerlegt wurde, das wieder nach Dänemark zurückgeschickt und dann am internationalen Markt, vor allem in Asien (Japan, Korea), vermarktet wurde. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Veredlungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern seien daher in diesem speziellen Fall nicht ganz so gravierend, wie man annehmen könnte.

Insgesamt werde deutlich, dass der wirtschaftliche Vorteil für Dänemark am Standort Deutschland zu agieren, nicht mehr so erfolgsversprechend ist, da sich die Löhne in beiden Ländern inzwischen deutlich angenähert haben. Außerdem seien sinkende Tierbestände und Schlachtzahlen auch in Dänemark ein Problem.