Erstes Childhood-Haus in M-V eröffnet

Schwerin – In Schwerin ist heute das erste Childhood-Haus in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet worden. Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt sagte zur Eröffnung, dass das Childhood-Haus Opfern noch mehr Leid erspart.

„Die Eröffnung des Childhood-Hauses könnte heute – am 30. Jahrestag des Inkrafttretens der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in Deutschland – nicht passender sein. Die Kinderrechtskonvention hat den Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in das staatliche Handeln der Bundesrepublik und damit auch Mecklenburg-Vorpommerns fest verankert. Dafür steht das Childhooud-Haus.

Hier finden Beteiligte des Strafverfahrens zusammen, um in einem für das Kind geschützten Raum, dem Kind Geborgenheit zu geben und sichern so gleichzeitig die Wahrheitsfindung für das gerichtliche Verfahren“, so Ministerin Bernhardt am Rande der Eröffnung des Childhood-Hauses in Schwerin.

„Das oberste Anliegen der Childhood-Häuser ist der Schutz von Kindern, die Gewalterfahrungen machen mussten und deren Traumatisierung mit einem interdisziplinären Konzept entgegengewirkt werden soll. Alles in diesem Haus ist darauf ausgerichtet, den Opfern Wege, Termine und unnötig viele Gespräche zu ersparen. Hier wird eine gut strukturierte, koordinierende zentrale Anlaufstelle etabliert, die bei der Aufklärung von Unrecht das Kind in den Mittelpunkt stellt und das Kindeswohl im Blick hat“, sagt die Ministerin.

Im Jahr 2020 wurden allein in Mecklenburg-Vorpommern 4.033 Fälle registriert, bei denen Kinder und Jugendliche beispielsweise durch häusliche oder sexualisierte Gewalt konfrontiert waren. Im Vergleich zum Jahr davor war das ein leichter Anstieg der Fallzahlen.

Mit der Betreuung im Childhood-Haus wirken sie bei jedem einzelnen Opfer entgegen. Traumata sollen sich nicht verfestigen. Denn Opfer von heute laufen Gefahr, Täter von morgen zu werden. Ich danke der Stadt Schwerin für die Unterstützung dieses Projekts“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

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