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Fischsterben vor Rostock – Tierseuche ausgeschlossen

Rostock – Vom 26. Bis zum 28. September wurden zahlreiche tote Fische an den Ostseestränden von Nienhagen, Warnemünde und Markgrafenheide entdeckt. Erste Untersuchungen durch das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Rostock (LALLF) hatten schnell ergeben, dass eine Seuche als Ursache für das Fischsterben ausgeschlossen werden kann. Inzwischen habe sich Sauerstoffmangel als wahrschein­lichste Todesursache herauskristallisiert, erklärt Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. Für Menschen habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden:

„Die Untersuchungen im LALLF haben keine Hinweise auf die Ursache des Fischsterbens geben können. Die Sektion der Fische und die rückstandschemische Untersuchung auf ca. 420 Wirkstoffe war unauffällig. Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit dem sogenannten „Upwelling“-Effekt gilt daher als wahr­schein­lichste Ursache des Fischsterbens.

Beim Upwelling wird das Oberflächenwasser des Meeres­gewässers durch starke ablandige Winde von der Küste weggedrückt. Dadurch läuft salzhaltigeres und deshalb schwereres und oftmals sauerstoffarmes Tiefenwasser vom Meeresgrund nach und gelangt bis in den Küstenbereich. Vor allem die am Meeresboden lebenden Fischarten geraten so in „Atemnot“. Wenn diese Fische nicht ausweichen können, weil dieses Tiefenwasser sie an die Küste drängt, verenden sie durch Ersticken.

Die Sauerstoffarmut des „Tiefenwassers“ ist jedoch menschen­gemacht. Die Nährstoffüberfrachtung der Ostsee (Eutrophierung) und der duch den Klimawandel bedingte Temperaturanstieg fördern eine hohe Biomasseproduktion vor allem durch Algen. Beim Absinken und mikrobiologischem Abbau der Biomasse wird der Sauerstoff im Wasser verbraucht, so dass die Wasser­schichten über dem Meeresgrund in einen sauerstoffarmen bis sauerstofffreien Zustand geraten.

Gerade für den Herbst sind das zeitliche Aufeinandertreffen von absinkender Biomasse nach dem jahreszeitlichen Höhepunkt der Biomasseproduktion im Sommer und zunehmenden Starkwindereignissen am Beginn der Sturmsaison typisch, so dass solche Upwelling-Ereignisse und Fischsterben immer wieder auftreten können. Die Betroffenheit zahlreicher am Meeresgrund lebender Fischarten von diesem Sauerstoffmangel stützt diese Ursachenhypothese“, so Backhaus abschließend.

Mehr Nachwuchs für Polizei und Verwaltung

205 neue Anwärterinnen und Anwärter starten FH in Güstrow

Güstrow – Mecklenburg-Vorpommern gewinnt weiter Nachwuchs für den öffentlichen Dienst: An der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow (FH Güstrow) beginnen heute insgesamt rund 205 junge Frauen und Männer ihre Ausbildung bzw. ihr Studium. Damit setzt sich die Reihe der Ernennungen fort, nachdem bereits im August und September 138 Menschen ihre zweijährige Polizeiausbildung sowie 25 die neue Justiz-Ausbildung gestartet haben.

„Jeder Ausbildungsbeginn ist ein Gewinn für die Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern. Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen wissen: Der Staat sorgt für Schutz, Ordnung und eine verlässliche Verwaltung – dafür brauchen wir engagierte junge Menschen“, sagt Innenminister Christian Pegel und fügt hinzu: „Unsere Fachhochschule ist das Herzstück der Nachwuchsgewinnung für Polizei, Justiz und Verwaltung. Sie prägt das öffentliche Leben in Güstrow und im ganzen Land, denn sie verbindet Ausbildung, Forschung, Praxis und regionale Verantwortung. Dort wird das Fundament für einen modernen, bürgernahen und leistungsfähigen öffentlichen Dienst in unserem Land gelegt.“

89 Nachwuchskräfte für das Land ernannt – 42 beginnen ihr dreijähriges Bachelorstudium „Öffentliche Verwaltung“ für den gehobenen Dienst, 47 starten ihre zweijährige Ausbildung für den mittleren Dienst. Staatssekretärin Ina-Maria Ulbrich hat die neuen Beamtinnen und Beamten auf Widerruf begrüßt und vereidigt. Hinzu kommen voraussichtlich 53 weitere Anwärterinnen und Anwärter, die von den Kommunen entsandt werden.

Zudem starten 116 neue Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärter in ihr dreijähriges Bachelorstudium. Die feierliche Vereidigung findet am 21. November 2025 in der Sport- und Kongresshalle in Güstrow statt.

„Wer sich für einen Beruf bei der Polizei, in der Justiz oder in der Verwaltung entscheidet, wählt einen Beruf mit Sinn, Verantwortung und langfristiger Perspektive. Die vielen jungen Menschen, die sich für den Dienst am Staat und an der Gesellschaft entschieden haben, senden ein starkes Signal. Sie stehen für Sicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen – Werte, die unsere Gesellschaft dringend benötigt. Zudem zeigen sie: Der öffentliche Dienst ist und bleibt ein attraktiver Arbeitgeber in unserem Land“, so der Minister weiter.

Die Fachhochschule ist nicht nur Ausbildungsstätte, sondern auch zentraler Fortbildungsort und ein großer Arbeitgeber in der Region. 2024 nahmen mehr als 11.200 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Tagungen und Fortbildungen teil. Derzeit sind 1.027 Personen in Studium (520), Ausbildung (361) oder Weiterbildung (146) eingeschrieben. Mit 213 Beschäftigten zählt die Fachhochschule zudem zu den großen Arbeitgeberinnen in der Region.

34. Landeserntedankfest: Einheit von Stadt und Land

Wismar – Es ist angerichtet: Das 34. Landeserntedankfest Mecklenburg-Vorpommern steht vor der Tür. Am 4. und 5. Oktober 2025 feiern erstmals gemeinsam der Landkreis Nordwestmecklenburg, die Hansestadt Wismar und die Gemeinde Insel Poel das traditionsreiche Fest – unter dem Motto „Einheit von Stadt und Land“.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betont: „Das Erntedankfest erinnert uns daran, dankbar zu sein für das, was wir trotz aller Unsicherheiten ernten dürfen. Es ist zugleich eine Gelegenheit, Landwirtinnen und Landwirten, aber auch der gesamten Ernährungswirtschaft Anerkennung und Respekt für ihre Arbeit auszusprechen.“

Programm-Höhepunkte auf Poel (Samstag, 4. Oktober)

Das Fest startet um 9:30 Uhr in Niendorf mit einer Andacht und Parforcehornbläsern. Es folgen der Empfang des Landrats mit Jazz-Orchester, Grußworte, ein Kartoffelschälwettbewerb mit Showkochen, Blasmusik, Trachten- und Tanzeinlagen, Kunstauktionen und Line Dance. Ab 14 Uhr lockt die Bauernolympiade, während Kinder bei Hüpfburg, Basteln, Ponyreiten oder Laternenumzug auf ihre Kosten kommen. Höhepunkt am Abend ist der Bauernball ab 20 Uhr mit den „Ostseebanditen“, der Band „Revoc“ und einem Feuerwerk.

Festprogramm in Wismar (Sonntag, 5. Oktober)

Am Sonnabend gibt es in der Hansestadt ein „Warm up“ rund ums Rathaus mit Koch-Show „Vom Feld auf den Teller“, Auftritten der Kreismusikschule und Live-Musik mit der Band „Tonfall“.

Der Sonntag beginnt mit dem Erntedankfestgottesdienst in St. Nicolai. Anschließend zieht der große Festumzug mit Landmaschinen, Oldtimern und Vereinen durch die Innenstadt – angeführt von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als Schirmherrin und Minister Till Backhaus. Auf dem Marktplatz folgt ein vielfältiges Programm mit dem Landespolizeiorchester, Reden von Ministerpräsidentin, Bauernverband und Kommunalvertretern sowie der Übergabe der Landeserntekrone und des Staffelstabs an den Ausrichter 2026. Abgerundet wird der Tag durch eine weitere Koch-Show, Ausstellungshöhepunkte am Alten Holzhafen und eine Kunstperformance im St.-Marien-Forum.

Bedeutung für Landwirtschaft und ländliche Räume

Backhaus erinnerte daran, dass die Land- und Ernährungswirtschaft systemrelevant ist: „Sie sichert unsere Ernährung, versorgt uns mit Energie und trägt entscheidend zur Lebensqualität im ländlichen Raum bei. Mit rund 28,5 Milliarden Euro an Fördermitteln seit der Wende konnten Betriebe modernisiert und Arbeitsplätze gesichert werden. Für manche Regionen war der Wandel schmerzhaft. Deshalb setzen wir uns dafür ein, ländliche Räume zu stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.“

Der Minister hob hervor, dass die vergangenen 35 Jahre Deutsche Einheit zugleich eine Erfolgsgeschichte für die Landwirtschaft waren. Fast 5.000 landwirtschaftliche Betriebe tragen heute die Hauptlast der Versorgung und haben die Branche zu einer entscheidenden Säule der Wirtschaft und der ländlichen Entwicklung gemacht.

Mit Blick auf die aktuelle Ernte 2025 sprach Backhaus von einem insgesamt durchschnittlichen Ergebnis: „Wir haben gute Erträge und gute Qualitäten eingefahren. Dennoch gibt es große Sorgen wegen der niedrigen Preise auf den Märkten, die die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe erheblich belasten. Diese Entwicklung beobachten wir mit großer Aufmerksamkeit.“

Er verwies zugleich auf den engagierten Nachwuchs mit über 600 neuen Ausbildungsverträgen in Agrarberufen und warnte vor den EU-Plänen zur GAP ab 2028: „Die vorgesehenen Kürzungen würden ganze Betriebe existenziell bedrohen und wichtige Investitionen in Klima- und Umweltschutz verhindern. MV setzt sich daher mit Nachdruck für eine eigenständige und zukunftsfeste GAP ein.“

Backhaus abschließend: „Das Landeserntedankfest ist ein lebendiger Ausdruck unseres Zusammenhalts in Stadt und Land. Mein Dank gilt allen, die es möglich machen. Ich wünsche allen Gästen viele gute Begegnungen und unvergessliche Eindrücke.“

Schwesig ruft zum Eintreten für die Demokratie auf

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute die Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Empfang zum Tag der Deutschen Einheit und zum 35-jährigen Bestehen des Landes Mecklenburg-Vorpommern dazu aufgerufen, für die Demokratie einzutreten und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen: „Machen Sie mit! Engagieren Sie sich! Nutzen Sie Ihren Einfluss, zeigen Sie Flagge im Alltag, in Diskussionen, in Gesprächen. Lassen Sie uns gemeinsam weiterbauen an einem freien und demokratischen, an einem vielfältigen, erfolgreichen und attraktiven Mecklenburg-Vorpommern.“

Der 3. Oktober sei einer der wichtigsten Tage in der Geschichte Deutschlands. „Ein Tag, der für Freiheit und Einheit steht, für eine erfolgreiche friedliche Revolution, für das Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten zu einem einigen Deutschland“, erklärte die Ministerpräsidentin vor rund 300 Gästen aus allen Bereichen der Gesellschaft.

Schwesig erinnerte in ihrer Rede an diejenigen, die den Weg zur Deutschen Einheit geebnet hätten. „Wir sehen die Kerzenmärsche vor unserem inneren Auge, die Bilder der riesigen Freude über die Öffnung der Grenzen und das manchmal ungläubige Staunen über das, was mit einem Mal möglich war. Ein Glücksmoment in der Geschichte. Die Menschen in Ostdeutschland können am Tag der Deutschen Einheit mit großem Stolz zurückblicken: Weil sie es waren, die mit viel Energie und Tatkraft Freiheit und Demokratie erkämpft haben.“

Die Jahre nach der Deutschen Einheit seien allerdings mit großen Herausforderungen verbunden gewesen. „Die Einheit war kein Selbstläufer. Sie war ein Kraftakt“, sagte Schwesig. „Sie bedeutete Umbrüche, Unsicherheit, persönliche Härten. Wir alle kennen Menschen, die große Schwierigkeiten hatten, anzukommen, die ihre Jobs verloren haben, oft auch mehrmals. Familien und Freundschaften, die auseinanderbrachen, weil plötzlich alles anders war. Abwanderung, Arbeitslosigkeit. Auch das gehört zu unserer Geschichte.“

Heute könne jedoch insgesamt eine positive Bilanz der Landesentwicklung seit 1990 gezogen werden: „Aus stillgelegten Betrieben sind neue Unternehmen entstanden, die heute in Zukunftsbranchen wie Medizintechnik, Biotechnologie, in der Land- und Ernährungswirtschaft oder im Tourismus erfolgreich sind. Start-ups bringen digitale Innovation ins Land. Fraunhofer-, Leibniz-, Helmholtz- und Max-Planck-Institute forschen hier bei uns in MV zu Zukunftsthemen wie Klima, Energie und Medizin.“

Die Städte und Dörfer seien attraktiver denn je. „Die Altstädte von Stralsund, Wismar und seit letztem Jahr auch von Schwerin gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Aus brachliegenden Flächen wurden grüne Industrieparks. Wir haben Familien und Kinder besonders gefördert. Wir haben ein besseres Kita-Angebot als die meisten Länder – und bei uns ist sie zudem noch beitragsfrei. Wir haben in den vergangenen 35 Jahren auch unseren sozialen Zusammenhalt bewahrt: ein lebendiges Vereinsleben, Kultur und Sport, viele Ehrenamtliche. Auf all das können wir alle gemeinsam stolz sein“, so Schwesig.

„Wir haben es geschafft, unser Land gemeinsam Schritt für Schritt aufzubauen. Wir haben Gegenwind ausgehalten und so manche Flaute überstanden. Mecklenburg-Vorpommern ist schöner, attraktiver und wirtschaftlich leistungsfähiger geworden“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Wirtschaft sei deutlich gewachsen, die Arbeitslosigkeit in den letzten 20 Jahren deutlich gesunken.

Es gebe aber auch 35 Jahre nach der Deutschen Einheit noch Ungerechtigkeiten: „Die Löhne sind niedriger im Osten, was es schwieriger macht, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Das Vermögen ist niedriger und damit auch die Kapitaldecke der Unternehmen. Ostdeutsche sind in Führungspositionen unterrepräsentiert“, sagte Schwesig. Viele Menschen machten sich Sorgen, dass sie ihren Lebensstandard nicht halten können oder im Alter keine ausreichende Rente zur Verfügung haben.

„Die Antwort, die die Landesregierung darauf gibt, ist klar: Wir investieren in die Bereiche, die für die Zukunft unseres Landes besonders wichtig sind: in die wirtschaftliche Entwicklung und gute Arbeitsplätze, in Familien und Kinder, in Schulen und Bildung, in den sozialen Zusammenhalt. Wir haben den Mindestlohn mit durchgesetzt und stärken mit unserem Vergabegesetz den Tariflohn. Wir haben erfolgreich für die Angleichung der Renten gekämpft und treten für ein stabiles Rentenniveau ein.“

Der 3. Oktober mache wie kein anderer Tag deutlich, dass ein Leben in Demokratie, Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. „Leider sehen wir, dass unsere Demokratie heute stärker angegriffen wird als je in den 35 Jahren zuvor. Wir erleben, wie Menschen versuchen sie auszuhöhlen, schleichend. Schritt für Schritt, immer ein Stück mehr. In dem sie Unsicherheit und Angst schüren, in dem sie hetzen gegen Andersdenkende, in dem sie die Werte in Frage stellen, für die so viele Menschen auf die Straße gegangen sind. Sie nutzen aus, dass wir in herausfordernden Zeiten leben“, erklärte Schwesig.

„Es ist wichtig, dass wir dem etwas entgegensetzen: Unser Gemeinschaftsgefühl. Miteinander statt gegeneinander. Die Bereitschaft, uns positiv und aktiv für unsere Gesellschaft einzusetzen. Es gibt so viele Menschen, die sich für das „Wir“ einsetzen und davon überzeugt sind, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann: in den Verbänden, Vereinen, Initiativen, bei Stiftungen, in Schulen. In den Stadt- und Gemeinderäten, als Bürgermeisterin oder Bürgermeister, im Alltag. Unsere Demokratie ist stark und bleibt es auch, wenn sie von starken gesellschaftlichen Kräften stark gemacht wird“, sagte Schwesig weiter.

„Sie ist stark, wenn wir im Gespräch bleiben, wenn wir offen sind für die Meinungen anderer und wenn wir bestrebt sind, gemeinsame Lösungen zu finden. Die Demokratie lebt aber auch davon, dass wir wehrhaft sind gegen jene, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellen oder gar abschaffen wollen“, so die Ministerpräsidentin. „Machen Sie deutlich, dass Demokratie und Freiheit einen festen und unverrückbaren Platz in Mecklenburg-Vorpommern haben.“

35 Jahre Grundgesetz in Mecklenburg-Vorpommern

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Wir müssen das Grundgesetz schützen.“

Schwerin – „Es ist ein sehr ehrwürdiges Jahr. An diesem Wochenende feiern wir 35 Jahre Mecklenburg-Vorpommern. Damit feiern wir auch 35 Jahre Grundgesetz. Mit dem 3. Oktober 1990 trat das neue Bundesland dem Geltungsgebiet des Grundgesetzes bei. Gerade in der heutigen Zeit ist das sehr betonenswert, denn wir alle merken, dass Demokratie kein Selbstläufer ist. Die Menschen, die heute jünger als 35 Jahre sind, sehen, wie sich die Weltlage binnen weniger Monate verändert.

Sie merken, wie schwierig es mittlerweile geworden ist, in einem demokratisch respektvollen Umgang Kompromisse zu schließen. In dieser Zeit braucht es Verlässlichkeit. Diese Verlässlichkeit und auch diesen Schutz gibt uns das Grundgesetz. Es besiegelt den Rechtsstaat und es garantiert allen Menschen in Deutschland die gleichen Rechte. Aus diesem Grund gilt es, dass wir dieses Grundgesetz vor den Feinden der Demokratie schützen“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit.

„Besonders die Beschäftigten in der Justiz leben tagtäglich das Grundgesetz. In ihren Augen und vor dem Gesetz ist jeder Mensch gleich, egal ob Mörderin oder Dieb, egal ob Frau oder Mann, egal ob Christin, Muslim oder Atheist. Dies ergibt sich aus Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz. Der Artikel ist jedoch aus meiner Sicht nicht umfassend genug. Wir haben uns daher für eine Grundgesetz-Änderung starkgemacht. Letzten Freitag hat der Bundesrat der Bundesregierung den Auftrag erteilt. Ergänzt werden soll der Artikel 3 Grundgesetz mit der sexuellen Identität. Niemand darf ausgegrenzt werden. Queere Menschen benötigen den verankerten Schutz. Es ist gut, dass die Mehrheit im Bundesrat das auch so sieht“, so Justizministerin Bernhardt.

MV Tourismus GmbH startet zum 1. Oktober

Rostock – Nach der notariellen Beurkundung am 30. September nimmt die MV Tourismus GmbH heute, am 1. Oktober 2025, wie geplant ihre Arbeit auf. Die zentralen Aufgaben der neuen Landesgesellschaft sind die nationale und internationale Vermarktung des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern sowie die strategische Weiterentwicklung und konzeptionelle Begleitung des Tourismus im Land.

„Mit der Gründung der MV Tourismus GmbH schaffen wir eine neue Struktur, um Mecklenburg-Vorpommern als attraktives Urlaubsland stark zu positionieren und die Tourismusstrategie des Landes weiterzuentwickeln,“ so der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Wolfgang Blank.

Die Gesellschaft, die in den kommenden Tagen in das Handelsregister eingetragen wird, ist ein Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Aufsichtsrat der neuen MV Tourismus GmbH besteht aus drei Vertreterinnen und Vertretern des Gesellschafters. Für den Vorsitz des Aufsichtsrats ist Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank vorgesehen. Die Arbeit der “MV-T” wird durch einen Beirat, zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der Branche und der Landespolitik, begleitet. Dr. Wolfgang Blank: „Tourismus ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Mir ist wichtig, dass wir die vielfältigen Themen gemeinsam mit den Beteiligten voranbringen.“

Mit der Gründung der MV Tourismus GmbH nimmt auch ihr Geschäftsführer, der bisherige Leiter des Landesmarketings MV, Peter Kranz, offiziell die Arbeit auf. „Das Ziel der kommenden Wochen ist es, die neue Gesellschaft aufzubauen, sie zu strukturieren und ihre Aufgaben im Austausch anzugehen”, so Kranz.

Die MV Tourismus GmbH wird ihren Sitz im Internationalen Haus der Tourismus in Rostock haben.

Neue Mitglieder im „Team Justiz“

Justizministerin Bernhardt vereidigt neue Mitglieder im „Team Justiz“ / 18 Frauen und Männer starten ihre Ausbildung im Vollzug. Zeitgleich verstärken zehn neue Kolleginnen und Kollegen die vier JVA in MV.

Güstrow – An der Bildungsstätte Justizvollzug in Güstrow sind heute 18 Frauen und Männer als Anwärterinnen und Anwärter vereidigt worden. Sie beginnen ihre zweijährige Ausbildung zu Justizvollzugsbediensteten. Gleichzeitig bekamen heute zehn Frauen und Männer ihre Urkunden nach bestandener Prüfung. Sie wurden als Beamte auf Probe ernannt. Die beste Note war ein ‚gut‘ mit 11,45 Punkten.

Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt betonte in ihrer Festrede: „Unsere Mitarbeitenden in den vier Justizvollzugsanstalten sind wichtiger Baustein unseres obersten Ziels im Justizvollzug, der Resozialisierung. Hinter diesem einen Wort steckt eine große Verantwortung. Die Bediensteten brauchen Teamgeist, Selbstbewusstsein und Menschlichkeit. Sie tragen auch dafür Sorge, dass die eigene Familie, die Nachbarschaft, der Freundeskreis weiterhin ein sicheres Leben haben werden. Vor allem soll Menschen auf den Weg zurück in ein Leben ohne neue Straftaten geholfen werden“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

Die drei Anwärterinnen und 15 Anwärter haben als Bedienstete des Allgemeinen Vollzugsdienstes eine gute Zeit bei einer attraktiven Arbeitgeberin, der Justiz vor sich. Sie setzten sich aus 230 Bewerbungen durch. Das Durchschnittalter liegt bei gut 25 Jahren. Einige von ihnen haben bereits eine erste Ausbildung gemacht zum Beispiel als Fachlagerist, Anlagenmechaniker, Gas-Wasser-Installateur oder Kfz-Mechatroniker. Bewerben können sich alle ab 18 Jahren, sofern sie einen Realschulabschluss oder vergleichbares haben. –>Info.

„Gute Arbeitsbedingungen für das Team Justiz sind uns wichtig. Es läuft derzeit eine Personalbedarfserhebung. Dazu gilt ab 1. Oktober ein neuer Dienstsporterlass. Der beinhaltet noch mehr Möglichkeiten für Kolleginnen und Kollegen, mit Sportprogrammen ihre Gesundheit und Dienstfähigkeit im Rahmen der Dienstzeit absolvieren zu können.  Außerdem bereiten wir weitere Beförderungsausschreibungen vor als Zeichen der Wertschätzung für die wichtige Arbeit mit verurteilten Straftäterinnen und Straftätern.

Elektronische Patientenakte wird verpflichtend

Zum 1. Oktober: Elektronische Patientenakte wird für Gesundheitseinrichtungen verpflichtend

Schwerin – Am 15. Januar 2025 ist die elektronische Patientenakte (kurz ePA) in Deutschland gestartet und steht seither allen Versicherten zur Verfügung, die ihrer Nutzung nicht widersprochen haben. Nach einer Erprobungsphase in verschiedenen Modellregionen kann die ePA seit Ende April bereits von Praxen, Krankenhäusern und Apotheken genutzt werden. Ab dem morgigen 1. Oktober 2025 wird ihre Nutzung für diese Einrichtungen jedoch auch gesetzlich verpflichtend.

„Konkret bedeutet das, dass Medizinerinnen und Mediziner, Krankenhäuser und Apotheken wichtige Dokumente wie etwa Befundberichte, Medikationspläne oder Arztbriefe digital in der ePA hinterlegen müssen, damit diese auch praxis- und arztübergreifend abrufbar sind“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese heute. Die ePA vernetze so Versicherte mit Ärztinnen und Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern. Viele der bisher analog ablaufenden Arbeitsschritte werden dabei durch die ePA digitalisiert und vereinfacht.

„Oftmals liegen wichtige Befund- oder Behandlungsberichte aus vorhergehenden Behandlungen der Patientinnen und Patienten oder auch Informationen zur aktuellen Medikation nicht zeitgerecht und vollständig vor. Die ePA setzt genau da an. Ärztinnen und Ärzte und andere Leistungserbringer können so die für ihre Patientinnen und Patienten geeignete Behandlung wählen. Auch sollen Doppelbehandlungen vermieden und Medikationsfehler sowie Wechselwirkungen reduziert werden“, wies Drese auf die Vorteile der ePA hin.

Nun müsse sich das System aber auch in der Praxis bewähren. Dazu gehört aus Sicht von Drese ausdrücklich auch, dass alle Gesundheitseinrichtungen mit einem entsprechenden ePA-Modul ausgestattet und an die entsprechende Infrastruktur angebunden sind. „Natürlich wird es am Anfang noch etwas ruckeln. Und wenn Lücken sichtbar und Fehler offenbar werden, sollten diese im Sinne einer positiven Fehlerkultur zügig behoben werden“, betonte die Ministerin.

Drese hob zudem hervor, dass für Patientinnen und Patienten die Nutzung der ePA freiwillig bleibe. Sie haben zudem die Möglichkeit, den Zugriff einzelner Einrichtungen auf ihre ePA zu steuern oder zu verweigern, zum Beispiel über die App der Krankenkasse. Weitere Informationen hierzu sowie zur elektronischen Patientenakte insgesamt stellen die Krankenkassen aber auch das Bundesgesundheitsministerium zur Verfügung.