Sand aus Unterwasserdepot dient Renaturierung des Nothafens Darßer Ort

Darßer Ort – Im Nothafen Darßer Ort wird derzeit ein temporäres Sanddepot unter der Wasseroberfläche angelegt. In den vergangenen vier Wochen sind etwa 20.000 Kubikmeter Sand in den Nothafen verbracht worden. Der Sand stammt aus der Unterhaltungsbaggerungen der Zufahrt zum Nothafen, die von den Baggerschiffen der Deutsch-Dänischen Wasserbau GmbH durchgeführt wurde. Auch das Material künftiger Arbeiten soll teilweise in den Hafen verbracht werden. „Der ausgebaggerte Sand wird im Nothafen zwischengelagert. Er wird nach der Fertigstellung des neuen Inselhafens Prerow an Ort und Stelle für die Renaturierung des Ottosees, in dem sich heute der Nothafen befindet, wiederverwendet“, erklärt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Der Ottosee – ein vormals natürlicher Strandsee – war in den 1960er-Jahren durch Vertiefung und Herstellung einer künstlichen Zufahrt zum Militärhafen umgebaut worden. Seit 1990 fungiert er als Nothafen, von dem aus auch der Seenotrettungskreuzer „Theo Fischer“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seine Einsätze startet. Der Nothafen, dessen Einfahrt in den zurückliegenden Jahren nach Versandung immer wieder ausgebaggert werden musste, wird mit Inbetriebnahme des Inselhafens Prerow 2021 geschlossen und renaturiert werden – auch, um die Kernzone des Nationalparks künftig nutzungsfrei zu halten.

„Ziel der Renaturierung ist die Wiederherstellung der vormals natürlichen Wassertiefe von 1,50 bis 2 Meter“, berichtet der Minister. Der im Unterwasserdepot zwischengelagerte Sand wird nach Schließung des Nothafens im gesamten Ottosee verteilt. „Mit der angestrebten Wassertiefe kann sich der Ottosee langfristig auf natürliche Weise als Strandsee weiterentwickeln“, so Backhaus weiter.

Nach der aktuellen, vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung beauftragten und vor wenigen Tagen abgeschlossenen Ausbaggerung verfügt die Zufahrt in den Nothafen für die Fahrzeuge der DGzRS, der Fischer und für schutzsuchende Boote wieder über ausreichende Tiefe. Die Lagerung des Sandes im Nothafen ist das Ergebnis langfristiger Überlegungen. Die Zwischenlagerung an Land sei aus technischen Gründen nicht zielführend, so der Minister.

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