Schulgeldfreiheit für Pflegeschüler ab 2019

Schwerin – Unter dem Motto „Pflege zukunftsfest gestalten!“ hat am Donnerstag der Unternehmertag des bpa Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. „Ein wichtiger Schritt um Pflege zukunftsfest zu gestalten, ist die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten. Daran arbeiten wir mit dem konkreten Ergebnis: Die vorgezogene Schulgeldfreiheit für Pflegeschüler kommt ab dem nächsten Schuljahr. Dies betrifft ca. 1300 Pflegeschüler aller drei Ausbildungsjahre, soweit sie verpflichtet sind, Schulgeld zu entrichten. Die Auszubildenden von heute sind die Pflegeexperten von morgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag.

Zur Zeit schließen jährlich ca. 730 Pflegeschüler eine Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern ab. „Wichtig ist, dass diese Ausbildungszahlen, so gut wie möglich gehalten werden können. Hierzu gehört, neben der Aussicht auf spätere attraktive Arbeitsbedingungen und eine auch im Ländervergleich angemessene Entlohnung, die baldige Schulgeldfreiheit. Pfleger sind vielerorts bereits heute Mangelware. Die Schulgeldfreiheit gilt für den neuen Jahrgang 2019/20 und auch für Auszubildende, die die Ausbildung in 2017 und 2018 bereits begonnen haben“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe weiter. Die Kosten werden sich auf über eine Millionen Euro belaufen. Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Gesundheitsministeriums M-V hat innerhalb der Landesregierung an der Umsetzung des Vorhabens gearbeitet. CDU und SPD haben sich auf die Schuldgeldfreiheit in der Pflegeausbildung verständigt.

Im Jahr 2015 hatten wir in M-V knapp 80.000 pflegebedürftige Menschen; nach Hochrechnungen des Wirtschafts- und Gesundheitsministeriums werden im Jahr 2030 ca. 93.000 Pflegebedürftige zu versorgen sein. „Der Bedarf nach Pflegekräften ist unverkennbar. Er wird weiter steigen. Die Schulgeldfreiheit ist ein wichtiger Schritt um Kontinuität in der Ausbildung weiter zu sichern. Wir stehen im Wettbewerb in Konkurrenz zu anderen Ländern. Die Ausbildungsbedingungen gilt es weiter zu verbessern“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Der bpa bildet mit nach eigenen Angaben mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Der bpa sieht sich als Repräsentant der privat-gewerblichen Einrichtungen und damit als ein Ansprech- und Verhandlungspartner für die in seinen Bereichen zuständigen Verwaltungen, Ministerien und Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. So ist er in den Landespflegeausschüssen, den Pflegesatzkommissionen, den Schiedsstellen der Länder und allen weiteren relevanten Gremien vertreten. Der bpa ist bundesweit, aber auch in 16 Landesgruppen organisiert. Jede Landesgruppe hat eine Landesgeschäftsstelle, die sich in der Regel in der jeweiligen Landeshauptstadt befindet. Der Vorstand der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern besteht aus 10 Mitgliedern, die in ihrer Zusammensetzung die unterschiedlichen Trägerformen sowie deren Ausrichtung widerspiegeln sollen. Der Unternehmertag hat am Donnerstag in Rostock-Warnemünde zum 8. Mal stattgefunden.

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