Sandverwehungen in MV: Appel an Landwirte erneuert

Schwerin – Am Dienstag kam es auf Grund der teils starken Winde zu kurzzeitigen Sandverwehungen von ausgetrockneten oder oberflächlich abgetrockneten Äckern. Besonders anfällig sind leichte sandige Oberböden. Diese befinden sich beispielsweise nördlich des Autobahndreiecks Wittstock/Dosse beidseitig der Autobahn, wo heute teils starke Verwehungen beobachtet wurden.

Deshalb erneuert der Staatssekretär im Landwirtschafts­ministerium, Dr. Jürgen Buchwald, den Appell des Ministers an die Landwirte des Landes, Bodenbearbeitungs- und Bestellmaßnahmen den Witterungsbedingungen anzupassen. Arbeiten, die das Austrockenen der Bodenoberfläche begünstigen und eine ebene, trockene Bodenoberfläche schaffen, sollten bei diesen Witterungsverhältnissen insbesondere in der Nähe von Straßen und Ortschaften unterlassen werden. Entsprechende Bewirtschaftungs­empfehlungen sind von der landwirtschaftlichen Beratung des Landes ausgereicht worden.

Die Landesforschungsanstalt stellt den Landwirten zudem tagesaktuelle Information zur Winderosions­gefährdung im „Informationssystem für die Agrarmeteorologische Beratung der Landwirtschaft“ (ISABEL) des Deutschen Wetterdienstes zur Verfügung.

www.landwirtschaft-mv.de/Service/Agrarmeteorologie/isabel

Seit dem verheerenden Verkehrsunfall auf der A 19 am 8. April 2011, der durch Winderosion ausgelöst wurde, wurden Maßnahmen zum vorsorgenden Schutz der landwirtschaftlichen Flächen vor Bodenerosion durch Wasser und Wind in Mecklenburg-Vorpommern ergriffen.

So wird in Mecklenburg-Vorpommern ein landesweites Erosionsereigniskataster (EEK) geführt. Dieses Kataster ist bundes- und sogar europaweit einmalig. Seit Einführung des Katasters im Jahres 2011 bis März 2019 wurden 48 Wasser- und 47 Winderosionsereignisse erfasst und ausgewertet. Die Auswertungen erfolgten unmittelbar in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten, so dass ganz gezielt Maßnahmen zur Abwendung erneuter Erosionsereignisse in den betroffenen Flächen­bereichen umgesetzt werden können. Die Meldung von Erosionsereignissen kann von jedermann auch per Internet erfolgen.

Gute Lehre für gute Lehrkräfte

Schwerin – Mit zusätzlichen Mitteln wird das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die geplanten Verbesserungen für das Lehramtsstudium an den beiden lehrerbildenden Universtäten in Greifswald und Rostock unterstützen.

Ministerin Birgit Hesse erklärte heute, kurzfristig mit rund 1,1 Mio. Euro die Universitäten vor allem personell verstärken zu wollen. „Es geht darum, die Schritte, die die Arbeitsgruppe erarbeitet hat, so zu flankieren, dass sie sich reibungslos umsetzen lassen und möglichst viel bewirken. Wir stehen an der Seite der Universitäten. Indem wir zusätzliche Mittel für Personal bereits zum kommenden Wintersemester zur Verfügung stellen, stecken wir gleichzeitig mehr Kraft in die geplanten Neuerungen“, sagte sie.

Die Summe verteilt sich auf:

  • zwei zusätzliche Professuren (W 3) für Fachdidaktik an der Universität Greifswald für die Bereiche Fremdsprachen und Mathematik/Physik
  • fünf zusätzliche Stellen (E 13) für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter – davon drei an der Universität Rostock und zwei in Greifswald
  • eine zusätzlichen Promotionsstelle (E 13) für Fachdidaktik an der Uni Greifswald
  • die Aufstockung der bisher halben Stelle (E 13) auf eine ganze für das Praktikumsbüro der Uni Rostock
  • je eine weitere volle Stelle (E 9) für die Praktikumsbüros an beiden Universitäten

Zudem sollen mit der finanziellen Unterstützung Praktika und Schulpraktische Übungen auch und gerade in den ländlichen Regionen ausgeweitet werden. „Ab dem kommenden Jahr wird das Land dafür bis zu 200.000 Euro jährlich zur Verfügung stellen und das für zehn Jahre“, erklärte Bildungsministerin Birgit Hesse.

„Mit diesen Verstärkungen wollen wir vor allem erreichen, dass das Studium einen intensiveren Bezug zum praktischen Berufsfeld bekommt. Dafür gilt es, Uni und Schule im Erleben der Studierenden stärker zu verzahnen. Das funktioniert zum Beispiel über Praktika und Schulpraktische Übungen“, so die Ministerin.

Das Sofortprogramm für die Mehrausstattung der Universitäten ist als Ergänzung zu den heute vorgestellten Maßnahmen zu sehen, mit denen die lehrerbildenden Hochschulen in Greifswald und Rostock die Bedingungen für Lehramtsstudierende verbessern wollen, um mehr Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.

Tempolimits auf Autobahnen wegen Sandsturmgefahr

Schwerin – An mehreren Autobahnabschnitten im Land wurden heute wegen des trockenen und windigen Wetters Warnschilder mit den Hinweisen „Gefahrenstelle“ und „Sandsturm“ aufgestellt und zum Teil die erlaubte Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt. So galt ab 11.30 Uhr auf der Autobahn 20 zwischen Straßburg und Pasewalk ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde. Dieses konnte jedoch am Nachmittag wieder aufgehoben werden – die Schilder bleiben stehen.

Auch am Übergang zwischen den Autobahnen A 19 und A 24 am Dreieck Wittstock (in Zuständigkeit der Brandenburger Behörden) wurde das Tempolimit wegen möglicher Sandsturmentwicklung auf angrenzenden Flächen auf 80 Stundenkilometer reduziert. Auf der A 24 zwischen Neustadt-Glewe und Parchim ist die Höchstgeschwindigkeit wegen einer Baustelle bereits gesenkt. Dort wurden die Spurlenkungstafeln vorgezogen, um Autofahrer früher auf die sich ändernde Spurführung aufmerksam zu machen. Auch dort stehen Hinweisschilder, die auf mögliche Staubentwicklung aufmerksam machen.

„Bei Wetterlagen, die eine Entstehung von Sandstürmen begünstigen, sind schnelle und wirksame Maßnahmen zur Aufrechthaltung der Verkehrssicherheit notwendig. Eine effiziente und zwischen allen Beteiligten koordinierte Aufgabenverteilung ist dazu unerlässlich“, sagt Verkehrsminister Christian Pegel und fügt hinzu: „Die Straßenbauverwaltung des Landes, insbesondere die Kollegen der Autobahnmeistereien, sind entsprechend sensibilisiert. Deshalb beobachten sie heute und morgen verstärkt die Stellen, an denen die Autobahnen unmittelbar an Felder ohne Bewuchs grenzen. Damit ist die Autobahnverwaltung in der Lage, sofort auf auftretende Gefahrensituation zu reagieren.“

Im Fall der Fälle gibt der Deutsche Wetterdienst eine Wetterwarnung über die Gefahrenwetterlage heraus und übermittelt sie an die Verkehrsmanagementzentrale (VMZ) in Malchow. Von dort wird die Warnmeldung umgehend im Rahmen der Meldekette an die Autobahnmeistereien bzw. Bereitschaftsdienste weitergeleitet. Daraufhin führen die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien Kontrollfahrten durch. Außerdem werden gefährdete Strecken häufiger kontrolliert.

„Stellen die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien verkehrsgefährdende Situationen fest, warnen sie die Verkehrsteilnehmer an Gefahrenpunkten mit Hilfe einer entsprechenden Beschilderung. Parallel dazu informieren sie die zuständige Polizeidienststelle und den Verkehrsfunk. Je nach Lage werden zusätzlich Geschwindigkeitsbegrenzungen verhängt und durch die Polizei zusätzliche Sicherungsmaßnahmen ergriffen“, erläutert Christian Pegel.

Er appelliert zudem an die Autofahrer: „Fahren Sie vorausschauend und seien Sie hinter Waldrändern und an offenen Feldern besonders aufmerksam. Und beachten Sie bitte die Durchsagen des Verkehrsfunks.“

Breitbandausbau in Nordwestmecklenburg

Insel Poel – Am Donnerstag, 25. April 2019, nimmt Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel mit Bundesminister Andreas Scheuer, Landrätin Kerstin Weiss, Wemag-Vorstand Thomas Murche und Wemacom- Geschäftsführer Martin Retzlaff den Spatenstich für den Breitbandausbau auf der Insel Poel (Landkreis Nordwestmecklenburg) vor.

Timmendorf auf der Insel Poel gehört zu den 14 Projektgebieten mit insgesamt 81 Gemeinden im Landkreis Nordwestmecklenburg, in denen jetzt die Bauarbeiten – zeitversetzt – beginnen. Die Projekte umfassen alle Gemeinden des Landkreises, mit Ausnahme von Wismar, Pingelshagen, Perlin und Grambow. Dort erfolgt der Ausbau überwiegend eigenwirtschaftlich.

Die Wemacom verlegt im Projektgebiet Nordwestmecklenburg ca. 8.800 Kilometer Glasfaserkabel, um rund 35.700 Haushalte und ca. 4.800 Firmen mit schnellem Internet zu versorgen. Das Unternehmen beabsichtigt, im gesamten Ausbaugebiet ein Glasfasernetz mit FTTB/FTTH-Standard einzurichten, also mit Glasfaseranschlüssen bis an die Gebäude bzw. Wohneinheiten.

Insgesamt stellen Bund und Land für das schnelle Internet im Landkreis Nordwestmecklenburg 180 Millionen Euro zur Verfügung. Der Bund finanziert den Ausbau in diesem Projektgebiet mit ca. 113 Millionen Euro. Das Land unterstützt die Maßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von rund 42 Millionen Euro. Der Eigenanteil des Landkreises für die Maßnahmen liegt bei etwa 25 Millionen Euro und kann aus Mitteln des Kommunalen Aufbaufonds gedeckt werden.

Hintergrund

Um die Bundesrepublik Deutschland mit zukunftsfähigen Breitbandnetzen zu versorgen, hat der Bund bisher mehr als 3,5 Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt. Die Förderung des Bundes beträgt dabei bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten eines Ausbauprojekts. Um den verbleibenden kommunalen Eigenanteil zu verringern, stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern ergänzend eine Kofinanzierung zum Breitbandausbau bereit. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt grundsätzlich zehn Prozent. Dieser wird aus dem Kommunalen Aufbaufonds finanziert und belastet deshalb nicht die einzelnen Kommunen. Das Land finanziert diese Ausgaben des Kommunalen Aufbaufonds aus dem Sondervermögen „Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern“ vor.

Sämtliche 97 Projektgebiete, mit denen Mecklenburg-Vorpommern nahezu flächendeckend für den Breitbandausbau überplant worden ist, erhielten den Zuschlag von Bund und Land. Damit konnten mehr als 800 Millionen Euro Bundesmittel nach M-V geholt werden. Das Land wird aus dem Sondervermögen „Breitbandausbau in Mecklenburg-Vorpommern“ rund eine halbe Milliarde Euro als Kofinanzierung des Landes sowie für die Vorfinanzierung der kommunalen Eigenanteile beitragen. Damit stehen insgesamt ca. 1,3 Milliarden Euro für den Breitbandausbau zur Verfügung.

Aalbesatzmaßnahmen in M-V

Schwerin – Zur Unterstützung von Aalbesatzmaßnahmen durch den Landesanglerverband (LAV) hat der Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Jürgen Buchwald, am heutigen Dienstag (23.04.) dem Präsidenten des LAV, Prof. Dr. Karl-Heinz Brillowski, einen Zuwendungsbescheid über rund 58.000 Euro übergeben. „Das durch EU- und Landesmittel finanzierte Besatzprogramm mit Jungaalen ist eine wesentliche Säule des Managementplanes des Landes, um den Bestand des Europäischen Aales entsprechend der Europäischen Aalverordnung zu sichern“, sagte der Staatssekretär.

Der Landesanglerverband hat geplant, ab Ende April in Zusammen­arbeit mit acht Angelvereinen in deren Pacht­gewässern etwa 244.000 vorgestreckte Aale auszu­setzen. Die Kosten der kollektiven Aalbesatzmaßnahme betragen etwa 72.500 Euro, die entsprechend der Richtlinie zur Förderung der Fischerei, Aquakultur und Fischwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern (FischFöRL) zu 80 Prozent gefördert werden. Der dafür erforderliche innovative Ansatz besteht darin, dass die Angler wissenschaft­liche Vorgaben des Instituts für Fischerei der Landes­forschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) zum gewässer­spezifischen Besatz umsetzen. So werden optimale Bedingungen für den Aufwuchs sichergestellt. 75 Prozent der Fördermittel kommen aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF).

Der Europäische Aal steht auf der Liste der bedrohten Tierarten. Seit den 70-er Jahren wird eine ständige Abnahme des Bestandes festgestellt. 2007 erließ die EU deshalb eine Verordnung, die die Mitgliedstaaten verpflichtet, Managementpläne zu erarbeiten und umzusetzen, die den Bestand des Europäischen Aals sichern (Verordnung (EG) Nr. 1100/2007).

„Kinderstube“ der Aale ist die Sargassosee im Atlantik östlich Florida. Die jungen Aale werden im Zeitraum von drei Jahren mit der Golfströmung über den Atlantik an die Küsten Westeuropas getrieben. Die Glasaale steigen in die Binnengewässer auf und pigmentieren sich. Nach etwa 20 Jahren wandern die laichbereiten Aale wieder in die Sargassosee.

Ziel der EU ist es, dass wieder 40 Prozent der Blankaale abwandern, um die Laichgebiete zu erreichen. Gemäß dem Deutschen Managementplan soll dieses Ziel bis 2040 erreicht werden.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist dabei allein verantwortlich für die Bestandsentwicklung im Flusseinzugsgebiet Warnow/Peene und handelt gemäß einem gesamtdeutschen Rahmenplan in den Einzugsgebieten von Elbe, Trave und Oder.

Dank der Fördermittel des Landes M-V und der EU wurden im Zeitraum 2009 bis 2018 insgesamt 61,8 t vorgestreckte Aale (Av) und Glasaal (Ao), das entspricht etwa 10,36 Millionen Stück (davon 1,8 Mio. Glasaale) in die Gewässer des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgebracht. Dafür wurden insgesamt EU- und Landesmittel in Höhe von 2,2 Mio. EUR ausgereicht.

Das Besatzprogramm wird wissenschaftlich von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei begleitet. Für die Sicherstellung optimaler Aufwuchsbedingungen wird seitens des Instituts für Fischerei eine Besatzempfehlung in Abhängigkeit der Gewässereigenschaften ausgesprochen.

Erstmals in diesem Jahr höchste Waldbrandgefahrenstufe festgelegt

Schwerin – Ab heute (23. April) gilt in den südlichen Teilen des Landkreises Mecklenburgische Seeplatte die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Im vergangenen Jahr erfolgte dies erstmals am 31. Mai.

Die aktuelle Waldbrandgefahrenlage ist durch den kräftigen bis stürmischen Ostwind weiterhin hoch. Laut Prognose soll sich ab Mittwoch eine Tiefdruckwetterlage mit gelegentlichem Niederschlag einstellen. Die weitere Entwicklung der Waldbrandgefahr wird entscheidend durch die tatsächlichen Niederschlagsmengen bestimmt, denn eine grundlegende Entspannung ist erst nach mindestens 10 mm/m² gegeben.

In diesem Jahr kam es bereits zu 11 Waldbränden, die rund 5 Hektar erfassten. Auch um Ostern kam es zu zwei Bodenfeuern im Wald. Am 19.04. brannte es aus unbekannter Ursache auf 0,15 ha im Forstamt Billenhagen und am 23. April auf Usedom vermutlich durch Brandstiftung auf 0,9 ha.

Weitere Informationen zu den Waldbrandgefahrenstufen und entsprechenden Verhaltensweisen finden Sie auf der Internetseite der Landesforstanstalt M-V:

http://www.wald-mv.de/Forstbehoerde/Waldbrandschutz/

Aktionen für die ganze Familie zum Tag der Erneuerbaren Energien

Schwerin – Am kommenden Wochenende, vom 26. bis 28. April, öffnen zum fünften Mal Unternehmen im Land ihre Türen zum bundesweiten Tag der Erneuerbaren Energien. Insgesamt finden am Aktionswochenende mehr als 50 Aktionen in Mecklenburg-Vorpommern statt.

„Das Programm ist auch in diesem Jahr sehr vielseitig: Es reicht vom Fahren eines Segway-Parcours‘ in Rostock über den Aufstieg auf verschiedene Wind-energieanlagen im Land bis hin zur Fahrt mit einem Elektrokutter auf dem Güstrower Inselsee“, kündigte Energieminister Christian Pegel heute bei der Landespressekonferenz in Schwerin an.

„Neben den Möglichkeiten, sich aktiv mit den erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern zu befassen, bieten die Unternehmen ein buntes Programm zum Beispiel für Kinder, die unter anderem durch Experimente und Mitmachaktionen spielerisch an das Thema herangeführt werden. Zudem begrüße ich, dass sich in verschiedenen Städten Veranstalter zu gemeinsamen Aktionen zusammengeschlossen haben. In Rostock gibt es gar erstmals einen Shuttle-Service zwischen verschiedenen Aktionsstandorten“, führte Christian Pegel aus.

Im Rahmen des Aktionswochenendes bieten insgesamt 67 Unternehmen und Institutionen von Freitag, 26. April, bis Sonntag, 28. April, bei rund 50 Aktionen die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen und erneuerbare Energien hautnah zu erleben. So stellen sich zum Beispiel die Macher von „Campfire“ in Greifswald vor: Sie forschen an Verfahren, mit denen in M-V produzierte Windenergie vor Ort zu grünem Ammoniak als neuer Energiespeicher und emissionsfreier Treibstoff für die Schifffahrt umgewandelt werden kann.

„Durch Ammoniak wird zukünftig eine kohlenstofffreie Energieversorgung möglich. Denn bei der Verstromung, des unter Einsatz von erneuerbarer Energien aus Luftstickstoff und Wasser hergestellten Energieträgers entstehen genau diese beiden Endprodukte wieder. Für unsere Region besteht in den kommenden Jahren eine riesige Chance, sich zu einem High-Tech-Standort für exportfähige Ammoniak-Technologien zu entwickeln“, sagt Dr. Angela Kruth vom Greifswalder Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie. Sie koordiniert das Projekt „Campfire“, an dem ein Bündnis aus 31 Partnern arbeitet.

Der Windenergieanlagenhersteller Nordex öffnet zum „Tag der Erneuerbaren“ seine Produktionsstätte in Rostock. Besucher haben so die seltene Gelegenheit, die Maschinenhausproduktion zu besichtigen. Sie können sich zudem über Berufe und Stellenangebote in der Branche informieren. „Der Tag der erneuerbaren Energien ist inzwischen eine traditionelle und hervorragende Initiative, die uns als Branche die Möglichkeit gibt, uns zu präsentieren und es Bürgern ermöglicht, einen Einblick in die Welt der erneuerbaren Energien zu erhalten. Daher sind wir als Unternehmen gern dabei“, sagt Günter Steininger, Leiter Repowering & Projekte bei Nordex Deutschland, und fügt hinzu: „Wir öffnen unseren Werkstore im ehemaligen Dieselmotorenwerk nahe des Rostocker Hauptbahnhofs und freuen uns auf den Austausch mit vielen Besuchern.“

„Dies sind nur zwei Beispiele aus den spannenden Angeboten zum Tag der Erneuerbaren in Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Christian Pegel. Dass sich auch im fünften Jahr wieder so viele Unternehmen und Institutionen in M-V beteiligen, zeige, welche Rolle die erneuerbaren Energien im Land spielen. „Schon seit 2013 kann unser Land rein rechnerisch seinen gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Quellen decken. Dank der günstigen Voraussetzungen bei uns haben sich viele Unternehmen der Branche in M-V angesiedelt. Die erneuerbaren Energien stärken so die Wirtschaftskraft von Mecklenburg-Vorpommern und bieten den Menschen Arbeitsplätze und sichere Einkommen.“

Informationen zu allen Aktionen vom 26. bis 28. April 2019 erhalten Sie im Internet unter www.energietag-mv.de sowie auf Facebook unter www.facebook.com/energietagmv.

Klimaschutzwettbewerb geht in die fünfte Runde

Schwerin – Mit dem Aktionswochenende zum Tag der Erneuerbaren Energien 2019 startet am 27. April auch der 5. Klimaschutzwettbewerb des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern. Zum Thema „KlimaSichten – Mit Weitblick in die Zukunft“ können in diesem Jahr erneut künstlerisch-kreative Beiträge in den Kategorien Foto, Plakat/Collage, Malerei/Grafik und Kurzfilm eingereicht werden. Bewerben können sich alle Bürgerinnen und Bürger Mecklenburg-Vorpommerns wie auch Gruppen, beispielsweise Schulklassen.

„Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Wettbewerb eine große Bandbreite an Teilnehmerinnen und Teilnehmern – Erwachsene, Jugendliche und sogar Kindergartenkinder – erreicht, die sich kreativ mit dem Schutz des Klimas und den Herausforderungen des Klimawandels auseinandergesetzt haben“, sagt Landesenergieminister Christian Pegel. „Diesen erfolgreichen Weg möchten wir in diesem Jahr fortsetzen, um die Themen Klimaschutz und Klimawandel mit dem landesweiten Wettbewerb weiter in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“ Das große Ziel dahinter: „Nachhaltig gestalteter Klimaschutz und die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels brauchen Akzeptanz in der ganzen gesellschaftlichen Breite. Der Klimaschutzwettbewerb ist ein Baustein, mit dem wir zum Beschäftigen mit diesem Thema anregen wollen.“

Prominente Unterstützung gibt es dabei vom Schauspieler Hinnerk Schönemann, der die Schirmherrschaft für den diesjährigen Wettbewerb übernommen hat: „Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs. Unsere Erde ist das Tollste, das uns geschenkt wurde. Im Kleinen wie im Großen ist es unsere Aufgabe, diese zu erhalten. Für uns und unsere Kinder. Kreative Ideen haben die Kraft, Veränderungen anzustoßen. Daher unterstütze ich den Wettbewerb ‚KlimaSichten‘ sehr gern als Schirmherr und bin gespannt auf die Resonanz.“

Zu gewinnen gibt es beim landesweiten Klimaschutzwettbewerb Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. August 2019. Eine Jury wählt die besten Beiträge aus. Diese werden im Rahmen der Klima-Aktionswoche im September in Rostock präsentiert.

„Der Klimaschutzwettbewerb steht in diesem Jahr erneut ganz im Zeichen der Kunst. Denn gerade in der künstlerischen Auseinandersetzung mit einem Thema lassen sich kreative Potenziale entfalten“, sagt Christian Pegel und ruft zur Teilnahme auf: „Ich freue mich auf viele spannende Beiträge.“

Verbesserungen in der Lehrerbildung

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sollen mehr Lehramtsstudierende die Universitäten mit einem Abschluss verlassen. Das Bildungsministerium, das landesweite Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) sowie die Prorektoren für Studium und Lehre der Universität Greifswald und der Universität Rostock haben heute in Schwerin Maßnahmen präsentiert, wie die Lehrerbildung an den Hochschulen verbessert werden kann. Im Fokus stehen Verbesserungen der Eignungsabklärung von Studierenden, ein stärkerer Berufsfeldbezug und eine Verringerung der Prüfungslast.

„Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen haben in Mecklenburg-Vorpommern heute und in den nächsten Jahren ausgezeichnete Chancen beim Berufseinstieg. Unsere Schulen haben einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern“, betonte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Ich bin zuversichtlich, dass die Maßnahmen, die das ZLB und die Hochschulen erarbeitet haben, ein erster Schritt in die richtige Richtung sind. Ich danke allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit, die wir in den nächsten Monaten fortführen wollen.“

„Die Universitäten haben sich unter anderem mit dem Projekt LEHREN in M-V im Rahmen der bundesweiten Qualitätsoffensive Lehrerbildung bereits gemeinsam auf den Weg gemacht, das Lehramtsstudium und vor allem den Berufsfeldbezug weiterzuentwickeln“, sagte die Direktorin des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung Prof. Dr. Carolin Retzlaff-Fürst. „Mit den nun verabredeten Maßnahmen bauen wir auf diesen landesweiten Strukturen und Innovationen auf und unterstreichen zusätzlich, wie wichtig die Lehrerinnen- und Lehrerbildung für die Hochschulen und das Land ist. Das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung koordiniert und verknüpft dabei wesentliche Prozesse.“

„Akademisch gebildete, den Schülerinnen und Schülern zugewandte und fachlich kompetente Lehrerinnen und Lehrer sind langfristig der Garant für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unserer Region“, sagte Prof. Dr. Steffen Fleßa, Prorektor für Studium und Lehre der Universität Greifswald. „Die Universität Greifswald versteht sich als Hochschule in der Region und für die Region, so dass die qualitativ hochwertige und quantitativ hinreichende Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ein Auftrag ist, dem wir mit ganzer Hingabe nachkommen möchten. Wir werden weitere Maßnahmen ergreifen, um diese Ziele zu erreichen, benötigen jedoch auch eine angemessene Finanzierung und die strukturelle Weiterentwicklung des Lehrangebotes durch die Landesregierung.“

„Die Universität Rostock nimmt sich der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Lehrerinnen- und Lehrerbildung mit Nachdruck an“, sagte Prof. Dr. Patrick Kaeding, Prorektor für Studium, Lehre und Evaluation der Universität Rostock. „Mit den vorgestellten Maßnahmen werden wir u. a. den wichtigen Bezug von Theorie und Praxis während des gesamten Studiums weiter verbessern. Wesentlich für diesen Bezug ist aber auch ein gründliches und wissenschaftliches Studium, um die Basis für selbst gestalteten Unterricht unter Berücksichtigung der Entwicklungen in den nächsten Jahrzehnten und fachlichen Diskurs zu legen.“

EDEKA Nord investiert in die Pflege und Anlage von Streuobstwiesen

Schwerin – Weiter hoch im Kurs steht der im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern entwickelte Streuobstgenussschein. Als neuer Investor konnte nun EDEKA Nord gewonnen werden. „Ich freue mich sehr über dieses Engagement! Es zeigt einmal mehr, wie gut unsere Öko-Wertpapiere angenommen werden“, sagte der Staatssekretär im Landwirtschafts­ministerium Dr. Jürgen Buchwald heute bei der Scheckübergabe im EDEKA-Markt Nötzelmann im Schweriner Schlossparkcenter.

EDEKA Nord kauft über 1.300 Streuobstgenussscheine zum Einzelpreis von 10 Euro. Das Geld werde zur Anlage bzw. Pflege von Streuobst­wiesen in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Über die Vergabe der Mittel an konkrete Projekte entscheide ein bei der Akademie für Nachhaltige Entwicklung ansässiger Vergaberat, informierte der Staatssekretär.

„Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Sie sind unverzichtbare Mosaiksteine, wenn es darum geht, dass wir unsere Biodiversitätsziele erreichen“, erläuterte Buchwald. Weiter betonte er die Bedeutung der Streuobstwiesen als Lebensräume insbesondere für Insekten: „Gerade viele Wildbienenarten finden hier ideale Vorausset­zungen. Wenn man weiß, dass Wildbienen noch deutlich effizienter bestäuben als die Honigbiene, dann wird der vielfältige Wert von Streuobstwiesen auch für uns Menschen deutlich.“

Hintergrund

Der Streuobstgenussschein wurde im April 2015 ins Leben gerufen. Ziel dieses Biodiversitätszertifikates ist es, privates Kapital zur Unterstützung von Streuobst­wiesen zu akquirieren. Seit Einführung wurden rund 5.000 Scheine verkauft, so dass 50.000 € in Projekte in Mecklenburg-Vorpommern geflossen sind. Neben dem Erhalt der Artenvielfalt stehen auch Umweltbildungs­aspekte im Vordergrund. Weitere Informationen unter www.streuobstgenussschein.de.

Weitere Öko-Wertpapiere sind:

– die Waldaktie. 2007 eingeführt, wurden bislang rund 85.000 Waldaktien verkauft und somit zusätzliche 850.000€ für Aufforstungen aufgebracht. Über bürgeroffene Pflanzaktionen werden Arbeitsinhalte und -weisen der Landesforst vermittelt. Weitere Informationen unter www.waldaktie.de.

– die MoorFutures. Hier erfolgte der Start 2011. Zur Umsetzung des ersten Projektes (Polder Kieve) wurden bis Ende 2018 rund 500.000€ eingenommen. Mittlerweile ist mit dem Gelliner Bruch das zweite Projekt in Mecklenburg-Vorpommern am Start. Auch in Brandenburg (seit 2012) und Schleswig-Holstein (seit 2014) werden MoorFutures aus eigenen Projekten vertrieben. Weitere Informationen unter www.moorfutures.de.

Alle drei Öko-Wertpapiere wurden mehrfach aus­gezeichnet, u. a. als offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung, als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt, im Kontext des Innovationswettbewerbs „Deutschland – Land der Ideen“.

Premiere beim Filmkunstfestival M-V

Dokumentation „Status Mensch – eine Frage der Zeit“

Schwerin – Der Dokumentarfilm „Status Mensch – eine Frage der Zeit“ wird am Donnerstag, den 02. Mai 2019, erstmals auf dem Filmkunstfest MV in Schwerin gezeigt. Dokumentarfilm-Regisseur, Autor und Produzent Dieter Schumann aus Basthorst bei Ludwigslust hat zwei Jahre lang Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern filmisch begleitet. „Die berufliche und gesellschaftliche Integration von Geflüchteten ist eine Aufgabe, für die alle Beteiligten Offenheit, Mut und Engagement benötigen. Neben Integrationskursen und Berufsqualifizierungsmaßnahmen spielen auch psychische, soziokulturelle und soziale Faktoren eine wesentliche Rolle für eine erfolgreiche Integration. Der Dokumentarfilm zeigt exemplarisch drei Lebenswege in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der Film wird im Kino „Capitol“ am Donnerstag, den 02. Mai 2019, um 19 Uhr im Kino 1 und am Samstag, den 04. Mai 2019, um 12.30 Uhr im Kino 2 gezeigt.

Der Film „Status Mensch“ basiert auf einer Langzeitvideodokumentation mit dem Arbeitstitel „Berufliche Integration von Migrantinnen und Migranten“. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat der Regisseur sieben Flüchtlinge besucht und unterschiedliche Entwicklungen festgehalten. Die 90-minütige Filmfassung zeigt drei Beispiele: Familie Olexandr und Vera Kalabukow (Schreiner und Maurer sowie Schneiderin) aus der Ukraine mit sieben Kindern, Dr. Naela Nebu Syrerin (Kurdin), Lebensmittelchemikerin sowie Familie Saedo und Almas Yalki (Jesiden) aus dem Irak, Automechaniker. Die Dreharbeiten wurden aus Landesmitteln in Höhe von 152.600 Euro gefördert (Projektzeitraum 01.12.2016 bis 30.11.2018). Direkt im Anschluss an die Premiere, an der die Familie Yalki und Dr. Naela Nebu teilnehmen werden, ist im Capitol-Kino in Schwerin eine Diskussionsrunde zum Film vorgesehen.

An der Diskussionsrunde nehmen teil:

Jens Matschenz, Geschäftsführer Wirtschaft und Arbeit der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Sigrid Müller, stellvertretende Leiterin des Jobcenters Ludwigslust-Parchim
Prof. Dr. Gesine Witt, Prodekanin der Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hamburg
Susanne Hilbert, AWO Ludwigslust, Integrationshelferin.

„Um ihren Bedarf an Arbeitskräften zu decken, sollten die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern alle Möglichkeiten zur Besetzung ihrer offenen Stellen nutzen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt Betriebe und Geflüchtete auf diesem Weg“, sagte Glawe.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit und die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit haben eine Vereinbarung zur Beschleunigung und Verbesserung der beruflichen Integration von Migranten geschlossen. Vereinbart wurde die Unterstützung der Jobcenter durch die Finanzierung von 22 Joblotsen durch das Wirtschaftsministerium. Aufgabe der Joblotsen ist die individuelle Unterstützung der Geflüchteten bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, aber auch nach einem Praktikum oder Ausbildungsplatz bzw. einer Einstiegsqualifizierung. Ebenfalls leisten sie Unterstützung bei der erfolgreichen betrieblichen Integration von geflüchteten Menschen sowie Begleitung der geflüchteten Menschen, wie beispielsweise zu Ausländerbehörden, Jugend- und Schulämtern. Die Joblotsen werden vom Wirtschafts- und Arbeitsministerium für die Dauer von zwei Jahren mit rund 2,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt.

Darüber hinaus wurden „Koordinatoren zur beruflichen Integration von Migrantinnen und Migranten“ im Rahmen einer Projektgruppe des Wirtschaftsministeriums eingesetzt. Ein Landeskoordinator und vier Regionalkoordinatoren kümmern sich um die berufliche Integration von Migranten an den Standorten Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Stralsund. Die Koordinierung bezieht Arbeitgeber und Arbeitgebervertreter ein und fördert die Transparenz der regionalen Angebote beruflicher Integration. Weiterhin stehen die Koordinatoren Arbeitgebern und anderen Akteuren im Bereich der Integrationsarbeit als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Arbeitsaufnahme zur Verfügung. Gleichfalls bieten die Koordinatoren für Schutzsuchende offene Gesprächsrunden „Talk the Job“ an, um sie bei dem Einstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Durch das Wirtschaftsministerium werden darüber hinaus drei Integrationsfachdienste Migration (IFDM) gefördert. Diese beraten, begleiten und unterstützen flächendeckend an rund dreißig Standorten im Land erwachsene Migranten individuell zu Fragen beruflicher Integration. Dies reicht von einer individuellen Kompetenzfeststellung, über Beratung bezüglich der nächsten Integrationsschritte (Sprachförderung, Maßnahmen bei Trägern, Integrationsprojekte, Praktika) bis hin zur Einarbeitungsbegleitung. Über die aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanzierte Richtlinie zur „Förderung von Integrationsprojekten“ werden Projekte unterstützt, die arbeitslose Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam an den Arbeitsmarkt heranführen und eine Arbeitsaufnahme erleichtern sollen. Das Wirtschafts- und Arbeitsministerium unterstützt die IFDM aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von insgesamt rund 2,2 Millionen Euro für die Jahre 2016 bis 2018.

Einen besonderen Stellenwert für die Gewinnung von Fachkräften im Bereich Medizin und Pflege für das Land Mecklenburg Vorpommern hat das Projekt „Health and Care Office“ (HCO). Das HCO hilft zugewanderten Ärzten, Apothekern, Pflegekräften und weiteren Gesundheitsberuflern dabei, die notwendigen Voraussetzungen für ihre berufliche Anerkennung zu erfüllen. Mit Unterstützung der Krankenhausgesellschaft, der berufsständischen Kammern und anderen Akteuren wird eine Beschäftigung dieser Fachkräfte in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, medizinischen Versorgungszentren, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie Praxen vornehmlich in Mecklenburg-Vorpommern angestrebt. Mit dem HCO gibt es damit eine zentrale Anlaufstelle in Mecklenburg-Vorpommern für Personen aus Gesundheitsberufen mit Migrationshintergrund und für Einrichtungen des Gesundheitswesens.

Im März 2019 waren nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit 5.850 Zugewanderte arbeitslos, 250 (4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat und 350 (5,4 Prozent) weniger als im Vormonat. Etwa 3.200 von ihnen waren Arbeitslose im Kontext Fluchtmigration, hierunter 900 Frauen. Im September 2018 (aktuellste Daten) waren 2.028 Personen – rund 50 Prozent (673) mehr als im Vorjahresmonat – aus den Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt (ohne Tätigkeiten als Auszubildende).

Land fördert Online-Plattform „Erlebnis-Welten M-V“

Schwerin – Am 25. April 2019 übergibt Digitalisierungsminister Christian Pegel in Gülzow-Prüzen (Landkreis Rostock) einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 5.000 Euro an Jan Martin, Inhaber des „Jan Martin Reisebüro Last Minute & Flugagentur M-V“. Die Fördermittel dienen der Einführung der Online-Plattform „Erlebnis-Welten Mecklenburg-Vorpommern“, die unter anderem ein Buchungssystem enthalten soll. Die Förderung wird nach der Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation vergeben.

Das Unternehmen vermittelt aktuell Erlebnisangebote im Luftraum über Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehören unter anderem Rundflüge, Ballonfahrten, Fallschirmsprünge und Gleitschirmflüge. Nun soll ein neuer Geschäftszweig für Erlebnisse am Boden wie beispielsweise das Segway- oder Baggerfahren erschlossen werden.

Dazu soll die Online-Plattform „Erlebnis-Welten Mecklenburg-Vorpommern“ entstehen, die Informationen über das Erlebnisangebot im Land mit Anbieter-Kontakten verknüpft. Zudem soll die Plattform ein Buchungssystem bereitstellen, über das die Abwicklung der Buchungen bei den verschiedenen Anbietern zentral erfolgen kann.

Durch die gemeinsame Vermarktung verschiedener Aktivitäten der diversen Anbieter werden Ressourcen kostenoptimiert gebündelt, Geschäftsprozesse vereinheitlicht und digitalisiert sowie neue touristische Wertschöpfungspotenziale in M-V erschlossen.

Die Plattform wird nach den Vorgaben des Reisebüros entwickelt und alle aktuellen Web-Standards enthalten. So wird gewährleistet, dass möglichst viele Nutzer mit verschiedenen Endgeräten auf die Plattform zugreifen können.

Hintergrund

Die digitale Transformation stellt potenzielle Gründer, Start-ups und insbesondere kleine und Kleinst- sowie mittlere Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern vor neue Herausforderungen. Um die Wirtschaft im Land auf dem Weg in die Digitalisierung zu begleiten und bei der zukunftsfähigen Aufstellung der Unternehmen zu helfen, hat das Energieministerium die Richtlinie zur Förderung der digitalen Transformation, kurz DigiTrans-Richtlinie, aufgelegt.

Fördermittel von bis zu 10.000 Euro und in Ausnahmefällen bis zu 50.000 Euro können Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro beantragen. Unterstützung in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen gibt es für den Aufbau neuer, digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse. Außerdem sind Investitionen in die IT-Sicherheit und den Datenschutz zur Erhöhung des Digitalisierungsgrads förderbar.

Zurzeit liegen beim Landesförderinstitut bereits 37 Anträge auf Förderung im Rahmen der DigiTrans-Richtlinie vor. Anträge sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut zu stellen. Die dafür notwendigen Unterlagen können auf der Internetseite des LFI heruntergeladen werden.