25 Jahre Ingenieurkammer M-V

Schwerin – Vor 25 Jahren setzte sich die Ingenieurkammer des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu ihrer ersten, der konstituierenden, Sitzung zusammen – und feiert dies heute in Schwerin mit einer Festveranstaltung.

Zum Jubiläum gratuliert Bauminister Christian Pegel: „Seit 25 Jahren ist die Kammer ein wichtiger Ansprechpartner nicht nur für ihre zahlreichen Mitglieder, sondern auch für Politik und Wirtschaft. 25 Jahre Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern bedeutet auch ein Vierteljahrhundert kompetente Vermittlung von Sachverständigen und ein Vierteljahrhundert Förderung von Baukultur. Ich möchte diesen Anlass nutzen, mich für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit herzlich zu bedanken.“

Der Minister verweist darauf, dass das Wirken der Ingenieurkammer an vielen Orten im Land sichtbar ist: „Ich bin sehr froh, dass Bauherren, egal wie groß oder klein ihr Projekt ist, über die Sachverständigen der Kammer stets kompetent beraten werden. Die Kammer ist aber seit vielen Jahren – neben der Architektenkammer und dem Bauministerium – auch Mitauslober des Landesbaupreises. Sie trägt zum Erhalt der Bausicherheit ebenso bei wie zur Baukultur in unserem Land. Sie ist aus dem Bausektor nicht mehr wegzudenken.“

Realschule in Woldegk wird saniert

Woldegk – Einen Förderbescheid in Höhe von rund 770.000 Euro hat Mecklenburg-Vorpommerns Minister für die ländlichen Räume, Dr. Till Backhaus, heute für die Teilsanierung der Wilhelm-Höcker-Schule in Woldegk an den Bürgermeister Dr. Ernst-Jürgen Lode und Schulleiter Christian Marg übergeben.

Die geplanten Sanierungsarbeiten werden im Haus 1 der Regionalschule mit Grundschule durchgeführt, in dem sich die Räumlichkeiten der Realschule befinden. „Wegen der Vielzahl von Mängeln ist der Schulbetrieb nicht mehr bedarfsgerecht, zeitgemäß und von unzureichender Qualität durchführbar. Hier musste dringend etwas getan werden“, betonte Backhaus.

„Mit der Sanierung wollen wir nicht nur die Lern- und Arbeits­bedingungen an der Schule nachhaltig verbessern, sondern gleichzeitig auch den Schulstandort Woldegk langfristig sichern“, bekräftigte der Minister. Gute Schulen und Kitas seien eine unverzichtbare Investition in die Zukunft des Landes und zentrale Voraussetzung, um den ländlichen Raum gerade für junge Familien wieder attrak­tiver zu gestalten und so einer weiteren Abwanderung entgegenzuwirken.

Bis April 2020 soll die grundhafte Instandsetzung des Schulgebäudes abgeschlossen werden. Die Kosten der geplanten Sanierungsarbeiten betragen rund 1,0 Mio. Euro. Sie werden zu 75 Prozent mit Mitteln des Bundes aus dem Sonderrahmenplan für den Förderbereich der integrierten ländlichen Entwicklung gefördert, so dass für die Stadt Woldegk ein Eigenanteil von rund 250.000 Euro verbleibt.

Schwesig: Die Welt zu Gast in Greifswald

Greifswald – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute Mitglieder des Diplomatischen Corps in die Universitäts- und Hansestadt Greifswald eingeladen. Nach einem Besuch des Max-Planck-Instituts, der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt und einem kleinen Stadtrundgang hat die Ministerpräsidentin zu einem Mittagessen in das Pommersche Landesmuseum eingeladen.

„Ich freue mich, dass wir heute die Welt zu Gast in Greifswald haben. Zusammen mit einigen Menschen, die Mecklenburg-Vorpommern in Wissenschaft, Kultur und Politik voranbringen, möchten wir den Botschafterinnen und Botschaftern etwas von unserem Land zeigen und für unser Land werben“, betonte die Ministerpräsidentin zu Beginn des Essens, dem sich eine Führung durch das Museum anschloss.

Die Ministerpräsidentin warb für eine Diplomatie der Gemeinsamkeiten: „Das kann eine Region mit gemeinsamer Geschichte sein. Wir sind uns einig, Polen und Deutsche, dass Pommern unser gemeinsames Erbe ist. Deshalb arbeiten wir zum Beispiel bei der Gestaltung des Pommerschen Landesmuseums eng mit dem Nationalmuseum Stettin zusammen.“

Die kleine Diplomatie der Gemeinsamkeiten trage dazu bei, dass die große Außenpolitik im Alltag der Menschen ankomme, durch persönliche Begegnungen, den Austausch von Erfahrungen, das Lernen voneinander. Schwesig: „Und wenn es in der großen Politik Streit gibt, wird die kleine Diplomatie der Gemeinsamkeiten umso wichtiger. Sie sorgt dann nämlich dafür, dass die Gesprächsfäden nicht abreißen. Dass aus Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierungen und Staaten keine Feindschaften zwischen Menschen und Völkern werden. Ich bin davon überzeugt: Gemeinsamkeiten gibt es immer. Sie sind größer als das, was uns trennt. Und es lohnt sich, sich um sie zu kümmern.“

Wiedervernässung des Polders Kieve

Kieve – Die Klimaschutzeffekte durch die Wiedervernässung des Polders Kieve (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) übertreffen alle Erwartungen: „Unsere Abschätzungen zu Projektbeginn im Jahre 2011 gingen von einer Emissions­minderung von 14.325 Tonnen aus. Dementsprechend wurden 14.325 MoorFutures aufgelegt. Ein erstes Monitoring zeigte, dass die tatsächliche Emissionsminde­rung bei über 30.000 Tonnen liegen wird“, sagte Umwelt­minister Dr. Till Backhaus heute bei einer Begehung des Geländes gemeinsam mit dem Geschäfts­führer des Modeunternehmens Engbers, Bernd Bosch.

Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr durch Kauf von MoorFutures in einem Wert von 25.000 Euro an den Kosten der Wiedervernässung des 65 Hektar großen Areals beteiligt. Inzwischen wurden alle 14.325 Umwelt-Zertifikate an diesem Standort zu einem Einzelpreis von 35 Euro veräußert, sodass die in 2012 durchgeführte Wiedervernässung mit Kosten in Höhe von 500.000 Euro vollständig refinanziert werden konnte.

„Über das Engagement von Engbers freue ich mich außerordentlich. Denn Männermode und Moorschutz – das passt auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen“, betonte Backhaus. Umso bewundernswerter sei es, dass sich das Unternehmen dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe stelle und damit einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz leiste. Der Geschäftsführer Bosch ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, mehrere Kunden des Modeunternehmens bei seinem Besuch des Polders mitzubringen: „Wir freuen uns über die mediale Aufmerksamkeit, die unser Moorschutzprojekt Dank der Firma Engbers gewinnt“, sagte der Minister.

Auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte, Bert Balke, war vor Ort. Denn die Wiedervernässung habe auch touristische Relevanz, so der Minister. Gespräche mit Anwohnern aus den umliegenden Dörfern im Sommer 2018 hätten gezeigt, dass die Auslastung der Fremdenzimmer zugenommen hat, weil insbesondere Ornithologen den Standort besuchen. Weitere Aktivitäten „rund um das Moor“, wie beispielsweise das Moortheater in der Region Kummerower See, würden dazu beitragen, die Moore schrittweise in das Tourismusangebot einzubinden.

Neben Engbers und zahlreichen Privatpersonen gebe es einen Branchenmix von Unternehmen, die zu dieser Erfolgsstory beigetragen haben, erläuterte Minister Backhaus. Beispiele seien die WEMAG AG (Energie­versorger), naturwind, die Commerzbank, VW-Leasing, Cassini (Unternehmensberatung), das Umweltforschungs­zentrum Halle-Leipzig, die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie, das Hotel Speicher am Ziegelsee Schwerin und viele andere.

„Jeder Investor ist ein wichtiger Multiplikator, wenn es darum geht, die Menschen für die Bedeutung unserer Moore und den Klimaschutz insgesamt zu sensibilisieren. Denn neben der Einnahme zusätzlicher Mittel für den Moorschutz ist es unser Ziel, möglichst vielen Menschen zu zeigen, dass intakte Moore relevante Leistungen für die Gesellschaft erbringen“, unterstrich Backhaus.

Nach Berechnungen der Universität Greifswald steigen jährlich etwa 6,2 Millionen Tonnen CO2 aus den zumeist degradierten Mooren in Mecklenburg-Vorpommern in die Luft. Damit sind sie die größten Treibhausgas-Emissions­quelle des Landes. Eine Wiedervernässung vermindert diese Emission.

Auf Vorwürfe von Kompensationsgegnern, Umweltzerti­fikate seien „moderner Ablasshandel“, reagierte der Minister gelassen: „Was hier entstanden ist, wäre ohne das Engagement der vielen Menschen und Unternehmen nicht möglich. Ich habe großen Respekt vor diesem freiwilligen Engagement. Der Klimaschutz und auch der Erhalt der Artenvielfalt stellen uns vor so große Herausforderungen – da ist jede Hilfe sehr willkommen.“

Integration: Frauen sind Brückenbauerinnen

Schwerin – Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Dagmar Kaselitz, will die Situation von Migrantinnen in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt in den Blick nehmen. Kaselitz lud deshalb gemeinsam mit den Migrantinnenorganisationen DaMigra e.V. und Tutmonde e.V. heute (am 25. Juni) zum zweiten gemeinsamen Fachaustausch zur Lebenssituation und zu Zukunftsideen von Migrantinnen und geflüchteten Frauen ins Schweriner Schloss. Rund 30 Teilnehmende waren der Einladung gefolgt.

„Über 40 Prozent der ausländischen Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern sind weiblich. Dabei sind die Migrantinnen in besonderer Weise gesellschaftliche Brückenbauerinnen: Ihr Einfluss auf eine gelingende Integration ist enorm. Die Frauen begegnen uns häufig hoch motiviert, ihre eigene und die Situation ihrer Familien aktiv zu gestalten. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebenslagen benötigen sie differenzierte Angebote wie z.B. individuelle Unterstützung auf dem Arbeitsmarkt und bei der Anmeldung in der Kita“, verdeutlichte Kaselitz heute in Schwerin.

Der Fachaustausch beleuchtete u.a. das bundesweite Projekt „Mutmacherinnen“ vom DaMigra e.V. Ziel ist es, Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte dabei zu helfen, in ihrem neuen Umfeld ein selbstbestimmtes Leben beginnen zu können. In Mecklenburg-Vorpommern startete jüngst das MUT-Projekt mit zwei Mitarbeiterinnen in Stralsund.

Kaselitz: „Solche Projekte sind wichtig für die geflüchteten Frauen, um kulturelle und sprachliche Zugänge zu öffnen. Genau dafür hat das Land beispielsweise gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten vier Sprachmittlerpools in Greifswald, Rostock, Neubrandenburg und Schwerin eingerichtet“, erklärte Kaselitz und sagte weiter: „Die Stärkung von Chancengerechtigkeit und Gleichberechtigung von Migrantinnen ist bedeutend. Deshalb wird dies auch ein wesentlicher Punkt im neuen Integrationskonzept des Landes sein.“

Schwesig: Straßenbau statt Urlaubsstau

Insel Rügen – Freie Fahrt auf der B96n zwischen Samtens und Bergen: Heute gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Landesinfrastrukturminister Christian Pegel und dem Parlamentarischen Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann den letzten noch fehlenden Abschnitt auf dem Rügenzubringer von der A 20 bis auf die Insel Rügen für den Verkehr frei. „Wir wollen, dass auf der schönen Insel Rügen alle gut vorankommen. Deshalb lautete unser Motto hier: Straßenbau statt Urlaubsstau“, erklärte die Ministerpräsidentin bei der offiziellen Verkehrsfreigabe.

Die B 96n sei von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Insel. „Gute Straßen bringen Arbeitsplätze und wirtschaftliche Chancen. Die Tourismuswirtschaft hat sich für den Ausbau der B 96n stark gemacht, damit Feriengäste entspannter ans Ziel kommen und die einheimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser vorwärtskommen. Und auch der Hafen Mukran profitiert. Wir verschiffen dort gut 2 Millionen Tonnen im Jahr: von Getreide bis zu Stahlrohren für die Nord Stream-Gaspipeline. Für die Offshore-Windparks in der Ostsee ist Sassnitz-Mukran die Basis an Land“, sagte Schwesig weiter.

Schwesig erinnerte daran, dass der Bau der B 96n von Umweltschützern kritisiert worden sei. „Wir haben Wert daraufgelegt, möglichst viele Eingriffe in die Landschaft wieder auszugleichen. Es wurden Bäume gefällt – es wurden aber auch neue Bäume gepflanzt. Und es gibt eine Wildbrücke, damit Tiere die B 96n überqueren können“, sagte die Ministerpräsidentin.

„In unserem ländlich geprägten Bundesland brauchen wir die Natur – und wir brauchen Straßen. Straßen sind Zugänge zu Geschäften, Ärzten oder Krankenhäusern. Sie verbinden und ermöglichen Teilhabe“, sagte die Ministerpräsidentin. Deshalb werde das Land auch weiter in den Bau und in die Modernisierung von Autobahnen und Straßen investieren. Auf Rügen sei der Bau der Ortsumgehung Bergen das nächste Projekt.

Fledermaus-Lehrpfad offiziell eröffnet

Krakow am See – Umweltminister Dr. Till Backhaus hat heute im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide zwei neue Umweltbildungsprojekte im kleinsten Naturpark Mecklenburg-Vorpommerns offiziell eröffnet. Seit September 2018 wurde die Ausstellung im und am Naturparkzentrum Karower Meiler an der B 192 moderni­siert und in der ehemaligen Munitionsbunkeranlage Bossow entstand ein Naturerlebnispfad, der die Besucher über die Fledermäuse in den ehemaligen Bunkeranlagen informiert.

„Um Menschen für den Naturschutz zu begeistern, ist immer auch Kreativität gefragt. Man kann wirklich sagen, dass Naturparkverwaltung und der Förderverein Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide e.V. eine wahre Ideenschmiede sind“, zeigte sich Backhaus von den Ergebnissen beeindruckt. Im Inneren des Naturparkzentrums wurden vor allem moderne Technik und neue Informationsmedien insbesondere für Kinder installiert. Das Außengelände wurde umgestaltet mit Teich, Wasserspielplatz, Aussichtshügel und dem Pfad „Juniorranger auf Entdeckertour“. „Ich bin sicher, dass die neugestaltete Ausstellung beim Publikum sehr gut ankommen wird“, sagte Backhaus.

Der Fledermaus-Lehrpfad in der Bunkeranlage Bossow ist 1,3 km lang und besteht aus 12 interaktiven Stationen. „Der Erlebnispfad wird das Thema Fledermausschutz besser erlebbar machen“, sagte Backhaus. In diesem Gebiet sind Fledermausforscher bereits seit 1984 aktiv. „Damit handelt es sich um das älteste Fledermaus­monitoring in ganz Deutschland“, hob Backhaus hervor. Jährlich würden etwa 600 Fledermäuse gefangen und beringt. Auch die Universität Greifswald beteiligt sich an den Forschungen.

Backhaus würdigte ebenso die Idee einer Zertifizierung des Naturparks bis 2020 als ersten norddeutschen Sternenpark. Unter Einbeziehung der 19 Gemeinden des Naturparks soll Licht­verschmutzung in der Nacht vermieden werden, um nachtaktive Tiere zu schützen sowie einen ungestörten Nachthimmel erleben zu können.

Beide Projekte seien beispielhaft für das langjährige Engagement des Naturparks in Sachen Umweltbildungs- und -erziehungs­arbeit. Das gelte ebenso für die enge Kooperation mit der Regional­schule Krakow am See und der Grundschule Goldberg, die sich als Naturparkschulen bezeichnen dürfen, so Backhaus.

„Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei allen Akteuren, die an diesen Projekten beteiligt waren. Die Arbeit der Naturschutzverwaltung und der zahlreichen Unterstützer in der Region ist unverzichtbar für den Natur- und Artenschutz in unserem Land“, würdigte Backhaus das Engagement vor Ort.

Die beiden Projekte im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide wurden über den Zuwendungserlass für die Infrastruktur in den Großschutzgebieten aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Die Modernisierung des Naturparkzentrums kostete rund 100.000 Euro, der Bau des Erlebnispfades Bossow rund 50.000 Euro.

Seebrücke in Koserow wird neu gebaut

Koserow – In der Gemeinde Ostseebad Koserow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) muss die Seebrücke neu gebaut werden. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph äußerte sich am Dienstag vor Ort zur Maßnahme. „Die Gemeinde Ostseebad Koserow setzt Zeichen. Die neue Seebrücke wird eine durchgehende barrierefreie Nutzung ermöglichen. Das ist der letzte noch fehlende Teil für einen barrierefreien Zugang zur Personenschifffahrt vor Ort. Straßen und Gehwege im Ort wurden bereits barrierefrei hergestellt. Damit verfügt der Ort Koserow über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal auf der Insel Usedom. Das sind vorbildliche Bedingungen für Urlauber mit einer eingeschränkten Mobilität und Familien mit Kinderwagen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Vorgesehen ist, die bestehende Seebrücke vollständig zurückzubauen. An gleicher Stelle soll eine 290 Meter lange und dreieinhalb Meter breite Seebrücke in drei bogenförmigen Abschnitten als Stahlkonstruktion und Holzbelag entstehen. Im Verlauf der Seebrücke werden drei Verbreiterungen angelegt, die zusätzliche Flächen zum Verweilen anbieten. Zudem werden auf dem Seebrückenkopf ein acht Meter hoher Glockenturm installiert sowie eine Sitz- und Liegelandschaft eingerichtet. Eine künstlerisch gestaltete zweidimensionale Plastik in Form eines Fischers mit Glocke sowie eine Info-Tafel mit Wetter- und Wasserdaten ergänzen den Neubau.

Darüber hinaus ist an der Süd-Ost-Seite ein Anleger für die Fahrgastschifffahrt geplant. Dieser erhält zwei Ebenen als Zugangsbereich zu den Fahrgastschiffen (das Oberdeck von Fahrgastschiffen kann barrierefrei mit Hilfe einer zusätzlichen Rampe erreicht werden, der untere Zugang ist für den normalen Publikumsverkehr vorgesehen). Geplant ist, die Baumaßnahme nach der Badesaison in diesem Jahr zu beginnen.

„Mit der Neugestaltung der Seebrücke wird es künftig möglich sein, attraktive touristische Zusatzangebote für Urlauber und Anwohner zu bieten. Konzerte für rund 150 Gäste sind dann auf dem Seebrückenkopf möglich. Das stärkt die touristische Infrastruktur auch außerhalb der Saisonzeiten für die Region insgesamt“, hob Rudolph hervor.

Die Gesamtinvestition beträgt knapp 7,4 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 4,9 Millionen Euro.

„Investitionen an den touristischen Standorten im ganzen Land sind entscheidend für stetiges Wachstum der Branche. So werden Arbeitsplätze gesichert und neue Jobs geschaffen. Wir haben bereits eine Menge erreicht: Vieles erstrahlt in neuem Glanz. Aber wir dürfen nicht nachlassen, uns im Wettbewerb mit anderen Urlaubsdestinationen zu behaupten. Wir werden weiter Investitionen in die touristische Infrastruktur unterstützen“, sagte Rudolph abschließend.

Im Rahmen der touristischen Infrastrukturförderung wurden seit 1991 in der Gemeinde Ostseebad Koserow insgesamt 18 Investitionsmaßnahmen gefördert. Die Maßnahmen haben ein Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von rund 13,3 Millionen Euro, das vom Wirtschaftsministerium in Höhe von rund 9,3 Millionen Euro unterstützt wurde. Dabei handelte es sich unter anderem um die Errichtung von Rettungstürmen, die Ausstattung von Kinderspielplätzen und die Neugestaltung der Strandpromenade Koserow.

In Koserow gab es nach Angaben des Statistischen Amtes im Jahr 2018 insgesamt knapp 61.000 Ankünfte (- 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und knapp 252.000 Übernachtungen (-2,2 Prozent). In ganz Mecklenburg-Vorpommern waren es 2018 knapp 30,9 Millionen Übernachtungen (+3,9 Prozent) und fast 8 Millionen Ankünfte (+ 4,6 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag im Land bei 3,9 Nächten.

Sozialer Wohnungsbau

Greifswald – Landesbauminister Christian Pegel übergibt am 26. Juni 2019, zwei Zuwendungsbescheide für sozialen Wohnungsbau in Greifswald an die Wohnungsbaugenossenschaft Greifswald. Dabei handelt es sich um Zuschüsse in Höhe von insgesamt etwa 2,4 Millionen Euro für den Neubau zweier Wohngebäude mit je 24 geförderten Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sowie vier frei finanzierten Wohnungen an der Karl-Krull Straße.

Von den 48 geförderten Wohnungen mit Wohnflächen von ca. 45 bis 72 Quadratmetern sind 12 Wohnungen barrierefrei und 36 barrierearm. Zweckmäßig zugeschnittene Grundrisse und die Erschließung aller Wohnungen über Personenaufzüge werden einen hohen Wohnkomfort bieten.

Die beiden geplanten Neubauten sind die ersten Projekte, die nach der im Februar aktualisierten Richtlinie „Wohnungsbau Sozial“ gefördert werden. Die Wohnungsbaugenossenschaft nutzt für ihren Neubau neben auch den neuen zweiten Förderweg, der auch die Förderung von Wohnungen für Haushalte mit mittleren Einkommen ermöglicht.

Das 2017 in Kraft getretene Förderprogramm “Wohnungsbau Sozial“ setzt Anreize für Wohnungsunternehmen und private Investoren, bezahlbaren Wohnraum in Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt zu schaffen. Förderfähig ist die Schaffung von barrierearmen und barrierefreien Mietwohnungen durch Neubau, Um- und Ausbau sowie durch Nutzungsänderung bestehender Gebäude. Bereitgestellt werden Zuschüsse bis zu 850 Euro je Quadratmeter Wohnfläche im ersten Förderweg, bis zu 700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im zweiten Förderweg und zusätzlich bis zu 100 Euro je Quadratmeter Wohnfläche für den Einbau von Personenaufzügen.

Für die nach der Richtlinie Wohnungsbau Sozial geförderten Wohnungen gilt eine Belegungsbindung: 20 Jahre lang dürfen sie nur an Personen mit einen Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Diesen erhalten Wohnungssuchende, deren Einkommen einen festgelegten, von der Haushaltsgröße abhängigen Satz nicht überschreitet, bei ihrer Kommune. Für die Dauer von 20 Jahren unterliegen die Wohnungen auch Mietpreisbindungen. Die zulässige monatliche Nettokaltmiete liegt in Greifswald anfangs im ersten Förderweg bei 6,60 und im zweiten Förderweg bei 7,40 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Für den sozialen Mietwohnungsneubau setzt das Land 2019 rund 21 Millionen Euro der vom Bund bereitstehenden Entflechtungsmittel ein. Bislang werden Neubauvorhaben mit 415 Mietwohnungen in Rostock, Greifswald, Bad Doberan, Waren und Neubrandenburg mit Fördermitteln in Höhe von 18,7 Millionen Euro unterstützt.

Heilwald-Workshop mit internationalen Gästen

Insel Usedom – Internationale Gäste aus Spanien, Österreich und Portugal haben bei einem Heilwald-Workshop in Pudagla (Insel Usedom) über touristische und gesundheitswirtschaftliche Chancen des Heilwaldes diskutiert.

„Neben den gesundheitlichen Aspekten zur Prävention und Rehabilitation von Krankheiten schaffen wir auch mit Heilwäldern neue Angebote für Aktivurlauber in unserem Land. Die indikationsbasierte Nutzung des Waldes unterstützt Patienten und verlängert durch dessen Ganzjährigkeit ebenso die Tourismussaison in Mecklenburg-Vorpommern. So leisten insbesondere Heilwälder einen spürbaren Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Gesundheitswirtschaft und Gesundheitstourismus. Durch die Ausweisung der Waldgebiete können die Kur- und Erholungsorte ihren Status untermauern und die ortsansässigen Unternehmen durch die Schaffung neuartiger waldbasierter Präventions- und Reha-Angebote profitieren. So stärken wir unser Profil als bedeutendes Gesundheitsland“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort. Die Organisation des zweitägigen Workshops hatte die Bio-Con Valley® GmbH (BCV) übernommen.

In Mecklenburg-Vorpommern ist im Jahr 2017 der erste europäischen Kur- und Heilwald im Ostseebad Heringsdorf ausgewiesen worden. In dem etwa 50 Hektar großen Waldstück entstanden Ruheplätze und Wege sowie Bewegungsstationen, um beispielsweise Atemwegs- sowie Herz- und Kreislauferkrankungen zu lindern. Der Besuch im Kur- und Heilwald ist wegen seines hohen Sauerstoffgehalts beispielsweise für die Behandlung von Atemwegserkrankungen interessant. Jetzt ist vorgesehen, eine „International Society of Forest Therapy“ (ISFT) unter Beteiligung Mecklenburg-Vorpommerns zu gründen. Das internationale Netzwerk soll primär der Förderung und Einrichtung von Heilwäldern dienen. „Wir unterstützen den internationalen Austausch und beteiligen uns intensiv an der weiteren Entwicklung der Heilwälder in Europa. Wir sollten gemeinsam internationale Standards entwickeln, um den Wald als Therapeutikum noch stärker zu vermarkten“, betonte Rudolph.

In Mecklenburg-Vorpommern ist fast ein Viertel der Fläche mit Wald bedeckt und etwa 65 Prozent der Außenküste zur Ostsee bewaldet. Im Binnenland liegen viele der rund 2.200 Seen eingebettet in Waldgebiete. Die 70 staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern verfügen mit 72.000 Hektar über besonders viel Wald. „Für Mecklenburg-Vorpommern sind eine gesunde Natur und eine abwechslungsreiche Landschaft zum Markenzeichen geworden. Langfristiges Ziel muss es sein, die sich entwickelnden Heilwälder im Land in eine ganzheitliche Behandlung von Patienten und gesundheitsbewussten Touristen einzubinden. Wichtig ist dabei, die enge Vernetzung von touristischen und gesundheitstouristischen Leistungsanbietern zu intensivieren und die Angebotsstruktur zu erweitern. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Branche insgesamt“, hob Rudolph hervor.

„Immer mehr Menschen interessieren sich für ganzheitliche Gesundheitsmodelle. Hier sehe ich großes Potential beim Thema Wald als Therapeutikum. Deshalb unterstützen wir Vorhaben, die sich wissenschaftlich und medizinisch mit der Entwicklung des Waldes für Erholung und Gesundheit beschäftigen“, sagte Rudolph abschließend.

Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. will mit seinem Programm „Kur- und Heilwald – eine nachhaltige Chance zur Angebotserweiterung“ das bisherige Alleinstellungsmerkmal „Kur- und Heilwald“ für den Gesundheitstourismus im Land stärken und vermarkten. Dabei wird unter anderem eine wissenschaftliche Evaluation der Wirksamkeit des Waldes auf Wohlbefinden und Gesundheit sowie die Entwicklung wissenschaftlicher Evaluationskriterien im Hinblick auf die Qualitätssicherung untersucht, die Entwicklung eines Weiterbildungsangebotes zum Waldtherapeuten begleitet. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg (Arbeitsbereich Sport und Bewegungsmedizin) werden bedarfs- und zielgruppengerechte Programme für verschiedene Kur- und Heilwälder entwickelt und mit den Krankenkassen zur Übernahme der Waldtherapie als Präventions- und Rehabilitationsleistung verhandelt. Die Gesamtkosten des Projektes betragen knapp 255.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 230.000 Euro.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (SDW) mit Sitz in Güstrow, will unter Beteiligung der Universität Rostock eine modulare Fortbildungsqualifizierung zum „Waldtherapeuten“ in Mecklenburg-Vorpommern etablieren. Die Qualifizierung wird themenspezifisch anhand von Modulen angeboten. Derzeit durchlaufen 24 Teilnehmer in der Projektphase alle Module. Im Ergebnis soll im Juni 2020 ein anwendungsbereiter und marktfähiger Weiterbildungsgang zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten betragen rund 398.000 Euro; das Gesundheitsministerium unterstützt das Vorhaben zu einhundert Prozent aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

Die Idee für Kur- und Heilwälder ist auf der 8. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2012 durch Professor Horst Klinkmann thematisiert worden und mit Unterstützung der BioCon Valley GmbH entwickelt worden. Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat ein umfassendes Konzept für die Nutzung von Kur- und Heilwäldern im Land erarbeitet und setzt dieses im Land unter anderem mit der Landesforstanstalt und weiteren staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten weiter um.

Nach der Ausweisung des ersten europäischen Kur- und Heilwaldes im Ostseebad Heringsdorf im Jahr 2016 befindet sich der Kurwald im Ostseeheilbad Graal-Müritz im Ausweisungsverfahren. In Plau am See, in Klink und in Bad Doberan erfolgt derzeit der Ausbau der notwendigen Infrastruktur; weitere zwölf Kur- und Erholungsorte sind nach Angaben des Bäderverbandes an der Ausweisung eines Kur- und Heilwaldes interessiert.

Bei Kurwäldern handelt es sich um Waldgebiete, die aufgrund verschiedener Eigenschaften dazu prädestiniert sind, eine gesundheitsfördernde Breitenwirkung zu entfalten. Heilwälder sind Waldgebiete, die zur therapeutischen Nutzung für Patientinnen und Patienten mit speziellen Indikationen gestaltet sind.