Gleisanschluss im Frankenhafen Stralsund in Betrieb genommen

Stralsund – In der Hansestadt Stralsund ist der Startschuss für die Inbetriebnahme des „Gleisanschlusses des Betriebsteils Frankenhafen Stralsund“ feierlich begangen worden. „Damit wurde eines der aufwendigsten Infrastrukturvorhaben der vergangenen Jahre umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme der Gleisanbindung ist die Hansestadt Stralsund nun ihrem Ziel, die ehemalige Industriebrache der Volkswerft Stralsund städtebaulich zu entwickeln, ein ganzes Stück vorangekommen. Das ist ein wichtiger Beitrag für den erfolgreichen Strukturwandel vor Ort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag in Stralsund.

Der Frankenhafen ist Bestandteil des Maritimen Industrie- und Gewerbegebietes Franzenshöhe. Bei dem Infrastrukturvorhaben wurden neben dem Neubau der Gleise unter anderem die Baufeldfreimachung durch den Rückbau hochbautechnischer Anlagen, der Rückbau von Bauwerken in der Bauhofstraße einschließlich Damm- und Gleisaufbau in diesem Bereich, der Straßenbau inklusive Entwässerung und Beleuchtung sowie alle bahnspezifischen Leistungen gefördert. Insgesamt wurden 2,3 Kilometer Gleise mit fünf Weichen und entsprechender Leit- und Sicherheitstechnik neu verlegt.

„Die Gleisanbindung ist für die weitere erfolgreiche Belebung des Maritimen Industrie- und Gewerbegebietes Franzenshöhe unverzichtbar. Sie ist ein grundlegender Standortvorteil für Stralsund. Der Gleisanschluss ist die infrastrukturelle Voraussetzung für die erfolgreiche Akquise neuer Geschäfte. Darüber hinaus werden auf den ehemaligen Werftflächen weitere attraktive Gewerbeflächen für die Ansiedlung von neuen Unternehmen entstehen. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherung und Erhöhung des Beschäftigungsgrades in der maritimen Branche in Vorpommern“, so Glawe weiter.

Gegenwärtig sind im Gewerbegebiet u. a. die Unternehmen Ostseestaal, Formstaal, PEHA Reparatur und Anlagenbau, Allround Schiffsservice ansässig sowie die MV Werften. „Es besteht ein weiterer Bedarf an erschlossenen Gewerbeflächen. Die Nähe zur Kaikante ist gefragt. Jede Ansiedlung schafft und sichert neue Jobs in Vorpommern. Über 650 Arbeitsplätze sind in den vergangenen Jahren vor Ort entstanden“, so Glawe.

„Der Seehafen Stralsund verfügt nun über die besten Voraussetzungen für die logistische Abfertigung von schienengebundenen Verkehren, die weitere Ansiedlung von maritimen Gewerbestrukturen und Unternehmen mit gleisaffinem Logistikbedarf. Mit den angrenzenden Zwischenlagerflächen kann eine höhere Flexibilität bei Umschlägen zwischen Bahn und Schiff und Bahn und Lkw erreicht werden. Dies ist insbesondere für die weitere strategische Ausrichtung des Seehafens auf Eisenbahnverkehre im Vor- und Nachlauf von Bedeutung“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf rund 14,0 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit 12,35 Millionen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). „Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und deshalb wird das Wirtschaftsministerium auch weiterhin wirtschaftsnahe Infrastrukturvorhaben zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und zur regionalpolitischen Flankierung von Strukturproblemen unterstützen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Kommission Universitätsmedizin 2020 nimmt Arbeit auf

Ministerin Hesse: Eine klare Orientierung an medizin-ethischen Werten muss Vorrang haben

Schwerin – Die unabhängige Kommission Universitätsmedizin 2020 hat ihre Arbeit aufgenommen. Zum Auftakt haben sich der Vorsitzende der Kommission und die Mitglieder mit Wissenschaftsministerin Birgit Hesse in Schwerin über die Aufgabenschwerpunkte ausgetauscht. Das Gremium besteht aus sechs Personen und wird für anderthalb Jahre eingesetzt. Die Kommission soll Empfehlungen erarbeiten, wie die beiden Universitätsklinika in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen ihre Aufgaben zuverlässig erfüllen können.

„Kernaufgaben der Universitätsmedizin sind Forschung und Lehre. Die Krankenversorgung kommt dazu. Es ist notwendig, dass wir uns wieder stärker darauf besinnen“, betonte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Die Universitätsklinika haben als staatliche Einrichtungen eine Vorbildfunktion, der sie als große Arbeitgeber, Forschungsstätten und Hochleistungsversorger gerecht werden müssen. Ich erhoffe mir von der Kommission Empfehlungen, wie sich unsere beiden Häuser künftig aufstellen können, damit sich Anspruch und Wirklichkeit decken. Dabei müssen das Patientenwohl und eine klare Orientierung an medizin-ethischen Werten Vorrang haben. Den Mitgliedern der Kommission danke ich sehr, dass sie ihre Expertise einbringen wollen“, lobte Hesse.

„In der Kommission wollen wir Empfehlungen erarbeiten, wie unter dem sozialgesetzlichen Gebot der Wirtschaftlichkeit und dem ökonomischen Gewinnstreben das Patientenwohl und die Mitarbeitermotivation in den Universitätsklinika des Landes nachhaltig gesichert werden können und welche Regeln für die Vorstände sich daraus ergeben“, erläuterte der Vorsitzende der Kommission, Dr. med. Harald Terpe.

„Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten unterschiedlicher Fachgebiete, aufwändige medizin-technische Infrastruktur und der Innovationszyklus von Grundlagenforschung, translationaler Forschung und klinischer Forschung kennzeichnen die universitäre Medizin“, sagte Dr. Brunhilde Seidel-Kwem. „Deren Zukunft, eingebettet in den wissenschaftlichen Wettbewerb und die Versorgungsansprüche der Bevölkerung, wirtschaftlich stabil und entwicklungsfähig zu halten, gehört zu den anspruchsvollsten und spannendsten Managementaufgaben im Gesundheits-und Wissenschaftssystem. Unabdingbare Voraussetzungen hierfür sind glaubwürdige Qualitätsversprechen und eine offene und partizipative Unternehmenskultur“, so Seidel-Kwem.

„Die deutschen Universitätsklinika und medizinischen Fakultäten haben den Auftrag, in der Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung die komplette Bandbreite medizinischer Angebote sowie die Sicherstellung des Medizinischen Nachwuchses zu entwickeln und auf hohem Niveau anzubieten“, so Hedwig François-Kettner. Dabei sind sowohl die Qualifizierungen aller weiteren Gesundheitsberufe wie auch die kontinuierliche Weiterentwicklung adäquater Patientenversorgungsstrukturen beinhaltet und von sehr großer Bedeutung. Alle ökonomischen Herausforderungen sind unter der o. a. Zielsetzung zu meistern, auftretende Probleme entsprechend zu managen. Aus meiner Sicht müssen nach entsprechenden Analysen der Vorgänge und vorliegenden Fragestellungen im Kreis der ausgewählten Experten sachkundig und vorbehaltlos Antworten erarbeitet werden, die Aufklärung und Vorschläge für die Zukunft der Universitätsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern beinhalten“, so François-Kettner.

„Da finanzielle Ressourcen immer nur begrenzt zur Verfügung stehen, müssen sich alle Kliniken in Deutschland, auch die Universitätsklinika, mit dem ethischen Spannungsfeld eines sparsamen Umgangs mit den Ressourcen und einer medizinisch angemessenen und patientengerechten Behandlung auseinandersetzen“, sagte Dr. med. Hermann Schulte Sasse. „Dieses Thema hat mich auf meinem gesamten Berufsweg begleitet, sowohl als Klinikarzt als auch in den verschiedenen politischen Ämtern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene“, so Schulte Sasse.

„Wir alle erwarten viel von unseren Universitätskliniken. Sie sollen dem Patientenwohl optimal durch Behandlung und Forschung dienen, ethischen und rechtlichen Maßstäben gerecht werden und zugleich bezahlbar bleiben“, sagte Prof. Dr. Karsten Gaede. Die Kommission Universitätsmedizin 2020 will die wieder dringliche Frage, wie diese Ziele unter aktuellen Bedingungen in ein Gleichgewicht gebracht werden können, von neuem stellen. Dies ist eine sehr anspruchsvolle, aber auch reizvolle Aufgabe. Konkret möchte ich, entsprechend der Ausrichtung meines Forschungsinstituts, vor allem die Möglichkeiten und Grenzen einer rechtlichen Steuerung und eine verlässlichen Anleitung der Mitarbeiter der Kliniken in den Blick nehmen“, so Gaede.

„Die hoheitlichen Aufgaben der Universitätsmedizin in Forschung und Lehre markieren den wesentlichen Unterschied zum Aufgabenprofil von reinen Krankenhäusern der Maximalversorgung“, erläuterte Prof. Dr. Reiner Biffar. „So muss die Patientenversorgung an einer Universitätsmedizin ungehindert auch der Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten, Wissenschaftlern und Gesundheitsfachberufen sowie der universitären Wissenschaft dienen. Das reibungslose Funktionieren dieses Dreiklangs aus Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist entscheidender Garant für den kontinuierlichen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und die Weitergabe dieses Wissens in Lehre, Fort- und Weiterbildung. Nur so kann die Universitätsmedizin ein Hort der aktuellsten Erkenntnis sein und dieses Wissen auf vielen Wegen in die Patientenversorgung zum Wohle der Bevölkerung zurückgeben“, so Biffar.

Nachwuchskräfte der öffentlichen Verwaltung ernannt

Güstrow – Der Minister für Inneres und Europa Lorenz Caffier hat heute den Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs im Fachbereich Allgemeine Verwaltung an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes (FHöVPR) in Güstrow die Ernennungsurkunden übergeben.

29 Frauen und 23 Männer erhielten damit den akademischen Grad „Bachelor of Law – Öffentliche Verwaltung“. Sie hatten vor drei Jahren ihr Studium begonnen und werden nun ab dem 1. Oktober 2018 sowohl in der Landesverwaltung als auch in den Kommunalverwaltungen im ehemals gehobenen Dienst arbeiten.

„Die öffentliche Verwaltung wird sich wie andere Bereiche auch in Zukunft auf die demografische Entwicklung einstellen müssen. Der Wettbewerb um die besten Schulabgänger wird stärker. Gute Ausbildungsbedingungen und Perspektiven für die berufliche Tätigkeit im öffentlichen Dienst sind Angebote, die wir jungen Menschen bieten können“, so Minister Caffier und ergänzt: „Eine gute, auf Ihre Kompetenzen ausgerichtete Ausbildung im öffentlichen Dienst wird gerade angesichts des technischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels immer wichtiger. Unsere jungen Menschen benötigen daher Rahmenbedingungen, die es erlauben, ihre familiären Lebensvorstellungen mit dem Arbeitsleben und der Karriereplanung in Einklang zu bringen.“

Grund zur Freude gab es außerdem für weitere 22 junge Frauen und Männer, denen Minister Caffier heute ihre Abschlusszeugnisse überreichen konnte. Sie haben eine zweijährige Ausbildung der FHöVPR absolviert und werden unsere Landesverwaltung im ehemals mittleren Dienst verstärken.

„Als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst werden unsere neuen Mitarbeiter einen Beruf ausüben, der für unser demokratisches und freiheitliches Gemeinwesen von ganz wesentlicher Bedeutung ist. Sie werden zum Backoffice unseres Rechtsstaates gehören“, so Innenminister Lorenz Caffier abschließend.

Landesweite Übung zum Katastrophenschutz beendet

Innenminister Caffier: Entscheidend ist schnelle Hilfe und strukturierte Zusammenarbeit

Schwerin – Die landesweite Krisenmanagementübung „ARCHE 2018“ ist heute gegen 16.00 Uhr beendet worden. Rund 300 Personen aus der Verwaltungsebene aller Landkreise und kreisfreien Städte, der Bundeswehr, der Feuerwehr, der Hilfsorganisationen THW und DRK und aus dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern einschließlich des Landesamts für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz haben an der Stabsrahmenübung teilgenommen. Verantwortlich für die Übungssteuerung war das Innenministerium, hier liefen alle Fäden aus den kommunalen Krisenstäben zusammen. Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Übung hatte das Innenministerium durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Das Übungsszenario war eine drohende Sturmflut in Schleswig Holstein, Hamburg und Niedersachsen, auf Aufforderung der Behörden machten sich die Menschen auf den Weg und etwa 35.000 müssen adhoc in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen, untergebracht und versorgt werden

Nach einer ersten Bewertung äußerte sich Innenminister Lorenz Caffier zufrieden mit dem Übungsverlauf. „Auch wenn die Stabsrahmenübung nach außen kaum sichtbar war, weil rund um die real arbeitenden Krisenstäbe in den Landkreisen und Städten alle sonstigen Beteiligten eines solchen Szenarios durch die etwa 50 Expertinnen und Experten starke Übungsleitung simuliert wurden, bringt sie für die Beteiligten wichtige Erfahrungen. Wir nutzen diese Übung, um das strukturierte Zusammenspiel aller wichtigen handelnden Akteure im Katastrophenschutz zu testen und zu optimieren. Entscheidend ist es, im Schadensfall schnell helfen und zielgerichtet reagieren zu können. Ohne einer genauen Auswertung zu einzelnen Aspekten der Übung vorgreifen zu wollen, schätze ich die Übung am Ende als erfolgreich ein, denn das Ziel, zu sehen, wie die Zusammenarbeit funktioniert, wurde erreicht. Wenn es Hindernisse, technische Probleme oder Informationslücken gab, werden diese im Detail analysiert, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert.“

Bei einer Übungsnachbesprechung durch die Beobachter direkt nach der Übung konnte schon jetzt allen Übungsteilnehmern eine hohe Motivation und eine hohe Kompetenz attestiert werden.

In den Krisenstäben arbeiteten neben den verantwortlichen Krisenmanagern der Landkreise und kreisfreien Städte auch Soldaten der Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr mit, auch das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern sowie das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr waren in die Übung eingebunden. Der Kommandeur des Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf, besuchte verschiedene Landkreise mit den dazugehörigen Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr. Für Ihn steht fest: “Die Übung Arche 2018 war für das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern ein großer Gewinn. Noch nie hat in Mecklenburg-Vorpommern so eine umfangreiche und realitätsnahe Katastrophenschutzübung mit Beteiligung der Bundeswehr stattgefunden. Über 90 Reservisten der Kreisverbindungskommandos waren integraler Bestandteil dieser Übung. Sie übernahmen die wesentliche Mittlerfunktion, um Hilfeleistungen der Bundeswehr für die Landkreise zu organisieren.“

Drese auf Unternehmertag: Beschäftigte in der Altenpflege besser bezahlen

Schwerin – „Die eingeleiteten Maßnahmen für eine Pflegeoffensive werden aus meiner Sicht nur erfolgversprechend sein, wenn die so wichtige Arbeit in der Pflege auch angemessen bezahlt wird.“ Sozialministerin Stefanie Drese hat sich auf dem Unternehmertag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Mecklenburg-Vorpommern für eine fairere Entlohnung der Beschäftigten im Altenpflegebereich ausgesprochen.

So lagen nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die monatlichen Median-Bruttoentgelte der Fachkräfte (mit 2.180 Euro) als auch der Helferberufe (1.621 Euro) in der Altenpflege im Jahr 2016 in Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich unterhalb fast aller anderen Bundesländer. Der Abstand zu der Bezahlung in der Krankenpflege im Land lag bei den Fachkräften im Schnitt bei 618 Euro.

„Um den wachsenden Fachkräftebedarf decken und gute Pflege sicherstellen zu können, muss eine Tätigkeit als Pflegekraft auch finanziell attraktiver werden“, betonte Drese. „Nach meiner Bewertung müssen sich Anbieter und Pflegekassen deshalb zukünftig auf höhere Pflegesätze für Mecklenburg-Vorpommern einigen und flächendeckende Tarifverträge zur Anwendung kommen.“

Die Ministerin sprach sich vor diesem Hintergrund für eine breite politische Debatte über die Finanzierung und Bezahlbarkeit der Pflege in Deutschland aus. „Es lässt sich nicht mehr vermitteln, dass Pflegebedürftige, ihre Angehörigen oder letztlich die Sozialhilfe die finanziellen Lasten allein zu tragen haben, die durch die demografische Entwicklung und steigende Pflegekosten anfallen“, verdeutlichte Drese.

Drese: „Diskussionswürdige Vorschläge liegen auf dem Tisch: Ausbau der Pflegeversicherung zur Vollversicherung, Verbreiterung der Finanzierungsbasis, höhere Versicherungsbeiträge oder Bundeszuschuss für eine gute Pflege. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen solche Ideen positiv bewerten, sofern dies tatsächlich den Pflegebeschäftigten zu Gute kommt, der Personalschlüssel angehoben wird und es Verbesserungen in der Pflegeinfrastruktur gibt.“

Präzisere Methoden zur Materialverarbeitung

Deutsche Großwälzlager GmbH forscht gemeinsam mit der Universität Rostock

Rostock – An einem Simulationsmodell für induktives Randschichthärten von Großwälzlagern forscht und entwickelt derzeit die Deutsche Großwälzlager GmbH (DGWL) aus Rostock gemeinsam mit der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock. Dabei handelt es sich um ein elektrothermisches Verfahren, das zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Bau- und Konstruktionsteilen aus Stahl, Stahlguss oder Gusseisen eingesetzt wird.

„Der Verbund von Wirtschaft und Wissenschaft ist das erfolgversprechende Modell für die Entwicklung von Innovationen, aus denen international wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren wachsen. In Rostock soll durch die Kooperation der Deutschen Großwälzlager mit der Universität eine erhebliche Einsparung von Material sowie eine bessere Nutzung der Kapazitäten in der Dreherei und Härterei erreicht werden. Mut und professionelles Zusammenwirken von wissenschaftlicher Expertise und praktischem Know-how der Unternehmen ist eine der essentiellen Grundlagen für Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft. Das ist gelebte Verbundforschung in und für unser Land; wir brauchen mehr davon in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides.

Die DGWL plant, konstruiert, produziert und vertreibt Großwälzlager mit einem Durchmesser von bis zu sechseinhalb Metern, die unter anderem für Windkraftanlagen, Turbinen in der Kraftwerksindustrie und Kränen sowie Landmaschinen genutzt werden. Bei der Herstellung von Rollen- und Kugeldrehverbindungen sind Oberflächenhärten der Lagerringe im Bereich der Laufbahnen der Rollen beziehungsweise Kugeln und bei Bedarf vorhandener Verzahnungen erforderlich. Dadurch werden die geforderten Lebensdauerwerte der Lager für die ausgelegten Betriebslasten erreicht. Abhilfe soll das Forschungsvorhaben „GROWS Großwälzlager – Simulationsmodell für das Induktionshärten“ schaffen. Dabei ist vorgesehen, dass ein realitätsnahes Simulationsmodell für das Induktionshärten von Großwälzlagerringen entwickelt wird, dass aufwändige Messreihen mit Proberingen ersetzt, den Härteprozess optimiert und aufwändige Messreihen vermeidet.

„Die Unterstützung von innovativen Prozessoptimierungen wie bei der Deutschen Großwälzlager GmbH ist ein wichtiges Element der Wirtschaftspolitik in Mecklenburg-Vorpommern. So soll für Forschung und Entwicklung ein Wachstumsschub entstehen, der langfristig zukunftsorientierte Arbeitsplätze schafft. Dazu brauchen wir mutige Unternehmen, tatkräftige wissenschaftliche Einrichtungen und erfolgsversprechende Projekte“, sagte Rudolph.

Der Geschäftsführer der DGWL, Lars Ulrich Kahl, zeigt sich erfreut: „Gut, dass es an der Universität Rostock eine Ansprechpartnerin zur direkten Kooperationsvermittlung für die Wirtschaft gibt. Durch die Technologie- und Innovationsberaterin (TIB) Patricia Huber war der Wissenschaftskontakt schnell gefunden und wir saßen nach kurzer Zeit mit Professor Keßler an einem Tisch und konnten gemeinsam unsere Forschungsbedarfe inhaltlich diskutieren. Seitdem pflegen wir eine funktionierende und vertrauensvolle Zusammenarbeit“.

Professor Olaf Keßler vom Lehrstuhl für Werkstofftechnik der Universität Rostock hebt die Bedeutung der Kooperation hervor: „Das Forschungsprojekt stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, die innovativen Forschungsarbeiten des Lehrstuhls für Werkstofftechnik in eine sehr anspruchsvolle Anwendung zu überführen. Gleichzeitig stärkt die gute Zusammenarbeit die Wettbewerbsfähigkeit unseres Rostocker Unternehmenspartners und ermöglicht unseren Studierenden einen spannenden Einblick in die industrielle Praxis“.

Die Gesamtinvestitionen des Forschungsvorhabens belaufen sich auf mehr als eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Projektpartner des Verbundvorhabens mit knapp 789.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Fast zwei Drittel davon erhält die Universität Rostock mit 486.000 Euro für die industriellen Forschungsarbeiten.

Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) stellt das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 168 Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Es ist geplant, den Etat um 50 Millionen Euro zu erhöhen. Unterstützt werden vor allem auch Verbundprojekte. Das sind Projekte von Unternehmen, Hochschulen sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Im Zeitraum von 2014 bis zum August 2018 wurden im Rahmen der FuE-Förderung Zuschüsse von insgesamt 132,6 Millionen Euro für 388 Vorhaben bewilligt; davon 88,5 Millionen Euro für 199 Verbundforschungsvorhaben, 33,3 Millionen Euro für 63 einzelbetriebliche FuE-Vorhaben, 6,6 Millionen Euro für 87 Durchführbarkeitsstudien, 410.000 Euro für 13 Schutzrechtsanmeldungen, 990.000 Euro für acht Innovationsberatungsdienste und innovationsunterstützende Dienstleistungen sowie 2,8 Millionen Euro für 18 Prozessinnovationen. 39 Prozent der Mittel sind in die Bereiche Biotechnologie und Medizintechnik geflossen, mit 24 Prozent war der Maschinenbau beteiligt, elf Prozent gingen in den Bereich der Mobilität und rund zehn Prozent flossen in die Informations- und Kommunikationstechnologie.

Die Deutsche Großwälzlager GmbH wurde im Mai 2014 gegründet und hat ihren Sitz in Rostock. Am Standort sind 25 Mitarbeiter beschäftigt. Das Kerngeschäft ist die Herstellung von großen Rollen- und Kugeldrehverbindungen mit einem Durchmesser von bis zu sechseinhalb Metern. Schwerpunkt im Produktportfolio sind nach Unternehmensangaben vor allem Sonderlager, Einzelanfertigungen und Kleinserien für Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Windenergie, Maschinenbau, Hebekrane, Offshore-Krane und Tunnelvortriebstechnik.

Straßenbeleuchtung wird auf LED-Technik umgerüstet

Krackow – Die Gemeinde Krackow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 49.247,00 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Das Vorhaben umfasst die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in Krackow. In den Straßen der Ortsteile Krackow, Lebehn, Hohenholz, Battinsthal und Kyritz werden von den vorhandenen 192 Leuchten 184 energetisch erneuert und acht Leuchten inklusive Maste und Kabel ersetzt.

Jährlich können dadurch knapp 50.000 Kilowattstunden Strom und rund 30 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Zwischenfrüchte auf ökologischen Vorrangflächen zur Futternutzung frei

Schwerin – Ökologische Vorrangflächen, die mit Zwischenfrüchten oder einer Gründecke bestellt sind, können ab 29. September 2018 in Mecklenburg-Vorpommern landesweit für Mahd und Beweidung genutzt werden. Ein Genehmigungsverfahren oder das Anzeigen der Nutzung sind dafür nicht erforderlich.

Die Mahd und Beweidung der Flächen ist ohne Einschränkung des Nutzungszeitraumes möglich. Überdies dürfen die ausschließlich für Schafe und Ziegen zugelassenen Vorrangflächen dann auch durch andere Tierarten beweidet werden. Darüber informierte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

„Es handelt es sich um eine Ausnahmeregelung für 2018. Damit hoffen wir den Futtermangel für die von der Dürre betroffenen Betrieben weiter abzumildern“, sagte der Minister.

Zuvor hatte die Bundesregierung auch auf Betreiben Mecklenburg-Vorpommerns bei der EU die Freigabe der in den Agraranträgen für 2018 als ökologische Vorrangflächen ausgewiesenen Ackerflächen für die Futternutzung erwirkt. Am vergangenen Freitag war im Bundesrat die Entscheidung gefallen, die Beweidung dieser Flächen mit weiteren Tierarten zu gestatten.

Bereits im Juli hatte der Minister die als ökologische Vorrangflächen ausgewiesenen Brachen für die Mahd und Beweidung freigegeben.

In MV haben in 2018 insgesamt 968 Landwirte Zwischenfrüchte auf 2.479 Parzellen im Umfang von 59.363 Hektar als ökologische Vorrangflächen angegeben. Deren Aufwuchs steht nun für die Futtergewinnung zur Verfügung.

Die Regelung tritt am Folgetag ihrer Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft.

Drese: Katholische Kirche muss Konsequenzen aus Missbrauchs-Studie ziehen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese fordert von der katholischen Kirche konkrete Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. „Strukturen, die den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen begünstigen, müssen aufgebrochen und flächendeckende Präventionskonzepte entwickelt werden, die dann auch konsequent umzusetzen sind“, sagte Drese zur in dieser Woche veröffentlichten Studie der Deutschen Bischofskonferenz zum Missbrauch durch Priester und Ordensleute.

Drese: „Es muss endlich Schluss damit sein, dass der Schutz von Institution und Beschuldigten Vorrang vor den Interessen der Opfer hat. Die Kirche ist kein rechtsfreier Raum, hinter deren dicken Mauern der gesetzliche Kinder- und Jugendschutz außer Kraft gesetzt ist.“

Eng damit verbunden, ist nach Ansicht von Ministerin Drese die Notwendigkeit einer vollständigen Aufklärung. „Das Ausmaß und die Intensität der dokumentierten Missbrauchsfälle machen fassungslos. Vielen Kindern und Jugendlichen wurde unendliches Leid angetan. Umso schlimmer ist es, dass der Leiter der Studie von einer Spitze des Eisbergs spricht und davon, dass Missbrauch in der Katholischen Kirche weiterhin anhält. Hier müssen Kirche und Rechtsstaat eng zusammenarbeiten, um Täter zu überführen und für ihr Verbrechen zu bestrafen“, so Drese. Zudem gelte es, Kinder und Jugendliche zu stärken und über ihre Rechte aufzuklären sowie Eltern zu sensibilisieren.

Drese fordert zudem von der Katholischen Kirche die Missbrauchsopfer besser zu unterstützen – egal, wie lange die schrecklichen Taten zurückliegen. „Auch das gehört zu einer glaubhaften Aufarbeitung dazu“, so Drese.

Als „besonders erschütternd“ bezeichnet Ministerin Drese die überproportionale Anzahl von Missbrauchsfällen in Mecklenburg und Vorpommern. Auch wenn viele der schlimmen Missbrauchshandlungen lange zurückliegen, sei eine lückenlose Aufklärung notwendig, um Wiederholungen in Zukunft zu verhindern. „Ich begrüße deshalb, dass die katholische Gemeinde in Neubrandenburg eine Expertenkommission mit externen Wissenschaftlern einsetzen will. Das wäre ein Weg auch für andere katholische Gemeinden“, sagte Drese.

Schwesig empfängt Diplomaten in Rostock

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute 40 Mitglieder des Diplomatischen Korps in Rostock begrüßt, die auf ihre Einladung für einen Tag nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen sind: „Rostock ist unser wirtschaftliches, kulturelles und wissenschaftliches Zentrum. Die Hansestadt, die in diesem Jahr 800 Jahre alt geworden ist, ist mit ihrer langen maritimen Tradition typisch für die Menschen an der Küste: weltoffen, interessiert an Handel und friedlichem Austausch und immer mit dem Blick für neue Herausforderungen. Rostock war und ist ein Ort, in dem sich Tradition mit der Moderne verbindet.“

So wie in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt. „Wir sind mit traditionsreichen, klassischen Branchen wie der Land- und Ernährungswirtschaft und der maritimen Industrie erfolgreich. Dazu auch auf neuen Feldern wie den Erneuerbaren Energien oder der Gesundheitswirtschaft“, so die Ministerpräsidentin weiter.

Sie ging in ihrer Begrüßung auch auf die Partnerschaften des Landes mit anderen Ländern und Regionen ein: „Wir pflegen lebendige Partnerschaften, besonders mit unseren Nachbarn und Partnern im Ostseeraum, mit denen wir durch das gemeinsame Meer verbunden sind. Gerade heute ist das wichtig, über Grenzen hinweg das Gemeinsame zu suchen und die Menschen zusammen zu bringen. Das gegenseitige Verständnis zu fördern, die Sprache des anderen zu lernen und den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen – gerade dann, wenn es schwierig wird. Ich glaube, dass uns alle mehr verbindet als uns trennt und dass gemeinsame Gespräche dazu beitragen können, diesen Gedanken wieder stark zu machen. Auch unser heutiges Treffen ist ein Beitrag dazu“, betonte die Regierungschefin.

Schulgeldfreiheit für Pflegeschüler ab 2019

Schwerin – Unter dem Motto „Pflege zukunftsfest gestalten!“ hat am Donnerstag der Unternehmertag des bpa Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden. „Ein wichtiger Schritt um Pflege zukunftsfest zu gestalten, ist die Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten. Daran arbeiten wir mit dem konkreten Ergebnis: Die vorgezogene Schulgeldfreiheit für Pflegeschüler kommt ab dem nächsten Schuljahr. Dies betrifft ca. 1300 Pflegeschüler aller drei Ausbildungsjahre, soweit sie verpflichtet sind, Schulgeld zu entrichten. Die Auszubildenden von heute sind die Pflegeexperten von morgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag.

Zur Zeit schließen jährlich ca. 730 Pflegeschüler eine Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern ab. „Wichtig ist, dass diese Ausbildungszahlen, so gut wie möglich gehalten werden können. Hierzu gehört, neben der Aussicht auf spätere attraktive Arbeitsbedingungen und eine auch im Ländervergleich angemessene Entlohnung, die baldige Schulgeldfreiheit. Pfleger sind vielerorts bereits heute Mangelware. Die Schulgeldfreiheit gilt für den neuen Jahrgang 2019/20 und auch für Auszubildende, die die Ausbildung in 2017 und 2018 bereits begonnen haben“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe weiter. Die Kosten werden sich auf über eine Millionen Euro belaufen. Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Gesundheitsministeriums M-V hat innerhalb der Landesregierung an der Umsetzung des Vorhabens gearbeitet. CDU und SPD haben sich auf die Schuldgeldfreiheit in der Pflegeausbildung verständigt.

Im Jahr 2015 hatten wir in M-V knapp 80.000 pflegebedürftige Menschen; nach Hochrechnungen des Wirtschafts- und Gesundheitsministeriums werden im Jahr 2030 ca. 93.000 Pflegebedürftige zu versorgen sein. „Der Bedarf nach Pflegekräften ist unverkennbar. Er wird weiter steigen. Die Schulgeldfreiheit ist ein wichtiger Schritt um Kontinuität in der Ausbildung weiter zu sichern. Wir stehen im Wettbewerb in Konkurrenz zu anderen Ländern. Die Ausbildungsbedingungen gilt es weiter zu verbessern“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Der bpa bildet mit nach eigenen Angaben mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Der bpa sieht sich als Repräsentant der privat-gewerblichen Einrichtungen und damit als ein Ansprech- und Verhandlungspartner für die in seinen Bereichen zuständigen Verwaltungen, Ministerien und Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. So ist er in den Landespflegeausschüssen, den Pflegesatzkommissionen, den Schiedsstellen der Länder und allen weiteren relevanten Gremien vertreten. Der bpa ist bundesweit, aber auch in 16 Landesgruppen organisiert. Jede Landesgruppe hat eine Landesgeschäftsstelle, die sich in der Regel in der jeweiligen Landeshauptstadt befindet. Der Vorstand der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern besteht aus 10 Mitgliedern, die in ihrer Zusammensetzung die unterschiedlichen Trägerformen sowie deren Ausrichtung widerspiegeln sollen. Der Unternehmertag hat am Donnerstag in Rostock-Warnemünde zum 8. Mal stattgefunden.

Situation der Grundschulpädagogik an der Universität Rostock

Bildungsministerium weist Äußerungen der Opposition zurück

Schwerin – Das Bildungsministerium weist die Äußerungen der Opposition zur personellen und räumlichen Entwicklung der Grundschulpädagogik an der Universität Rostock entschieden zurück.

„Erstens hat das Bildungsministerium im Bildungsausschuss des Landtags nicht die Aussage getätigt, dass bei der Rostocker Grundschulpädagogik die Hütte brennt. Dies ist nicht unsere Wortwahl. Zweitens ist diese Aussage überzogen und wird der Sache überhaupt nicht gerecht“, sagte Pressesprecher Henning Lipski.

„Richtig ist, dass es bei der Rostocker Grundschulpädagogik Schwierigkeiten bei der Studienorganisation gibt, die gelöst werden müssen. Richtig ist auch, dass noch nicht klar ist, wie sich die Stellensituation nach Auslaufen des Hochschulpaktes 2020 darstellen wird. Dies kann auch noch gar nicht klar sein, weil Bund und Länder derzeit über die Nachfolge des Hochschulpaktes Gespräche führen und diese noch nicht abgeschlossen sind. Erläutert haben wir im Bildungsausschuss auch, dass die Rostocker Grundschulpädagogik noch in diesem Jahr als Institut verselbstständigt wird, was die Entscheidungswege verkürzt und die Organisation erleichtert. Außerdem ist der Umzug in die renovierte Jacobi-Passage vollzogen, so dass die Wege in der Stadt wesentlich kürzer geworden sind. Bildungsministerin Birgit Hesse hat angekündigt, dass sie sich mit den Rektoren der Universitäten über die Lehrerbildung austauschen will. Und dabei bleibt es auch“, betonte Lipski.

Schwesig: Wir halten am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse fest

Berlin – In Berlin ist heute die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ von Bund, Ländern und Kommunen zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen. Den Vorsitz hat Bundesinnenminister Horst Seehofer inne. Mecklenburg-Vorpommern wird durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vertreten.

„Das Ziel der Kommission ist klar: Wir wollen, dass sich alle Regionen in Deutschland gut entwickeln. Wir halten am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse fest“ erklärte die Ministerpräsidentin im Anschluss an die Sitzung.

Ein besonderes Augenmerk müsse bei der Kommissionsarbeit auf strukturschwache ländliche Regionen gerichtet werden. „Solche Regionen mit niedriger Wirtschaftskraft, überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit und einem vergleichsweise niedrigem Lohnniveau finden sich vor allem in den ostdeutschen Ländern. Aber es gibt auch in den westdeutschen Ländern Regionen mit erheblichen strukturellen Problemen. Wir brauchen auch nach dem Auslaufen des Solidarpakts II Ende 2019 eine besondere Förderung für strukturschwache Regionen, dann allerdings in Ost und West. Das ist für mich das wichtigste Thema in der Kommission. Ich hoffe, dass wir da schnell zu Ergebnissen kommen“ sagte Schwesig.

Es sei gut, dass sich die Kommission auch mit den Altschulden von Kommunen befassen will. „Da brauchen wir eine Lösung, damit es vor Ort mehr Spielraum gibt. Dazu wird es eine eigene Arbeitsgruppe geben“ erklärte Schwesig.

Ein wichtiges Thema für Mecklenburg-Vorpommern sei auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur. „Für den ländlichen Raum ist entscheidend, dass es flächendeckend schnelles Internet und gute Mobilfunkverbindungen gibt. Nur dann werden sich Unternehmen auch im ländlichen Raum ansiedeln, nur dann werden sich junge Familien für eine Zukunft auf dem Land entscheiden“ so Schwesig.

Drese: Potenzial der Generation 60Plus fördern und nutzen

Vierte Landesseniorentage in der Hansestadt Stralsund eröffnet

Stralsund – „Jeder vierte Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns ist älter als 60 Jahre. Gleichzeitig gab es nie zuvor so viele bis ins hohe Alter gesunde Menschen, die noch etwas bewegen und sich einbringen möchten. Diese Potenziale sollten wir in unserer Gesellschaft unbedingt nutzen und fördern“, sagte Sozialministerin Drese zur Eröffnung der diesjährigen Landesseniorentage heute im Stralsunder Rathaus.

Die Ministerin verwies in ihrem Grußwort auf die wichtigen Leistungen vieler Seniorinnen und Senioren innerhalb der Familie und im ehrenamtlichen Bereich: „Wir brauchen die Erfahrung und das Wissen der Generation 60Plus, sei es in der Gemeindevertretung, in Bürgerstiftungen, in der Kinder, Jugend- und Altenarbeit oder in den zahlreichen Vereinen, Verbänden und Initiativen, die unser Gemeinwesen lebenswert machen.“

Drese: „Um die Potenziale zu fördern, haben wir in der Seniorenpolitik in den zurückliegenden Jahren auf Landesebene einiges erreicht. Dazu gehören u.a. das Seniorenmitwirkungsgesetz, das Altenparlament und die Weiterbildung älterer Menschen für bürgerschaftliches Engagement als SeniorTrainer/-innen“, so Drese.

Ein weiterer wichtiger Schritt sei nun die Entwicklung seniorenpolitischer Gesamtkonzepte. „Wir wollen als Land die Landkreise und kreisfreien Städte dabei unterstützen, entsprechende Planungen und Netzwerke voranzutreiben. Dazu gehören z. B. eine integrierte Orts- und Entwicklungsplanung, barrierefreie Wohnbedingungen, eine gute Infrastruktur, Kultur und Sport, Mobilität (ÖPNV, Fahrdienste) und ausreichende Beratungs- und Informationsangebote“, verdeutlichte Drese.

Ministerin Drese dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Vorpommern-Rügen und der Hansestadt Stralsund sowie den jeweiligen Seniorenbeiräten für die engagierte Vorbereitung der diesjährigen Landesseniorentage. „Sie haben es geschafft,

den gesamten Landkreis mit einzubeziehen. Und es ist Ihnen gelungen, dass Vereine, Verbände und Organisationen ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen dieser vierten Landesseniorentage geleistet haben und noch leisten werden“, so Drese.

91 Prozent der Waldflächen von Land und Bund in MV sind PEFC-zertifiziert

Ivenack – 38 Prozent der gesamten Waldfläche Mecklenburg-Vorpommerns – sie liegt bei 558.000 Hektar – sind im Besitz eines PEFC-Zertifikats für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Das entspricht einer zertifizierten Waldfläche von mehr als 205.000 Hektar. 91 Prozent dieser zertifizierten Flächen – rund 188.000 Hektar – befinden sich im Besitz vom Land und Bund. Diese Zahlen gab Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf der heutigen Festveranstaltung zur 15-jährigen Vergabe des PEFC-Siegels in Ivenack bekannt.

Weltweit werden inzwischen mehr als 314 Millionen Waldfläche nach den Standards von PEFC bewirtschaftet, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung ökologischer, sozialer und ökonomischer Vorgaben festschreibt. Deutschlandweit sind es knapp 7,5 Millionen Hektar und damit zwei Drittel der Waldfläche.

„Vor 15 Jahren – am 1. Dezember 2003 – haben wir in Mecklenburg-Vorpommern den Startschuss für die PEFC-Zertifizierung gegeben. Seitdem erweist sich das Zertifizierungssystem für uns als Erfolgsgeschichte“, sagte der Minister unter Verweis auf den 91-prozentigen Anteil zertifizierter Flächen im Landes- und Bundeswald.

In MV gehören 41 Prozent der Waldfläche dem Land, 9 Prozent dem Bund, 10 Prozent gehören Körperschaften wie Gemeinden und Kommunen. Der Anteil privater Waldbesitzer liegt in MV bei 40 Prozent.

Der Waldanteil an der gesamten Landesfläche liegt bei 24 Prozent.

Minister Backhaus verwies auf der Festveranstaltung auch auf die Herausforderungen für Forstwirtschaft und -forschung vor dem Hintergrund des Klimawandels.

Bedingt durch die anhaltende Trockenheit der zurückliegenden Monate hatte die Forstwirtschaft etwa 30 bis 40 Prozent weniger Holzzuwachs zu verzeichnen als in den Vorjahren; ein Drittel der Neuanpflanzungen vertrocknete. Zudem konnten sich Schädlinge – etwa der Borkenkäfer – aufgrund der Wärme drastisch vermehren.

„Wir haben das Problem des Klimawandels erkannt und schon 2010 ein Maßnahmekonzept zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel erarbeitet. Vordringliches Ziel ist die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an sich verändernde klimatische Bedingungen“, so Backhaus.

Seit mehr als 20 Jahren investiert das Land in den „Waldumbau“ nicht standortgerechter Bestände auf durchschnittlich 800 Hektar je Jahr jährlich 4.000.000 Euro. Aktuell seien bereits drei Viertel der Waldbestände Mischwälder. Beim Anbau von Nadelbäumen setze MV auf ertragreiche Arten wie Douglasie, Tannen- und Lärchenarten. „Außerdem beteiligen wir uns an bundesweiten Züchtungsinitiativen wie FitForClim zur Erzeugung von hochwertigem Forstvermehrungsgut für den klimaangepassten Wald“, sagte der Minister weiter.

Das mit der Globalisierung gewachsene Risiko der Schädlingseinschleppung stelle die Forstwirtschaft ebenfalls laufend vor neue Herausforderungen. Backhaus verwies auf das durch einen eingeschleppten asiatischen Pilz verursachte Eschentriebsterben. „Ich bin zuversichtlich, dass es mit unserem 2016 gestarteten, bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR angesiedelten Forschungsprojekt gelingt, resistente Eschenpflanzen zu erzeugen, um diese wertvolle Baumart zu retten“, so Backhaus. Mit einem weiteren Forschungsprojekt, ebenfalls angesiedelt bei der FNR, wolle MV auf lange Sicht zur Verbesserung der Lebensräume für Insekten in den Wäldern beitragen.