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Monat: Juni 2021

Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft M-V

Schwerin – Die Wettbewerbsaufsicht der EU hat das Programm des Landes Mecklenburg-Vorpommern für den Mobilfunkausbau in unterversorgten Gebieten und damit für die landeseigene Funkmasten-Infrastruktur-Gesellschaft genehmigt. Diese wird in diesen Gebieten Mobilfunkmasten errichten, die dann an die Mobilfunkanbieter vermietet werden.

„Die Kommission hat uns bestätigt, dass unser geplantes Vorgehen  mit den Vorschriften des europäischen Beihilferechts im Einklang steht, weil wir damit ein Marktversagen beheben und ein geeignetes politisches Instrument zur Schließung von Lücken in der Mobilfunknetzversorgung nutzen wollen“, fasst Energieminister Christian Pegel den Beschluss über den Antrag, den M-V zu Beginn des Sommers 2020 in Brüssel eingereicht hatte, zusammen und fügt hinzu: „Ich freue mich, dass wir nun richtig loslegen können, um unser Land mit einem flächendeckenden Mobilfunknetz zukunftsfähig zu machen.“

Christian Pegel sagt auch, wie es jetzt weitergeht: „Die EU-Entscheidung erfordert, dass wir jetzt zuallererst eine sogenannte Markterkundung durchführen. Dabei müssen wir die Mobilfunkunternehmen befragen, ob sie planen, innerhalb der drei kommenden Jahre auf einem der Standorte, die das Land für den Bau der landeseigenen Funkmasten vorgesehen hat, selbst und ohne Unterstützung aus der Landeskasse Mobilfunkmasten zu errichten. Für alle Standorte, an denen eines der drei Unternehmen dieses plant, ist der Bau eines Mobilfunkmastes durchs Land leider ausgeschlossen.“

Dieses Verfahren kenne das Land schon, weil es auch beim Breitbandausbau im Festnetz erforderlich sei, erläutert der Minister. Er halte das Erfordernis, sich noch einmal mit den Mobilfunkunternehmen fein abzustimmen, auch deshalb für sinnvoll, weil das Gutachten über die Versorgung Mecklenburg-Vorpommerns, das dem Antrag zugrunde lag, mehr als zwei Jahre alt ist. „Seither haben die Uhren im Mobilfunkausbau nicht stillgestanden. Auch deshalb macht eine erneute Markterkundung Sinn, um herauszufinden, wo die Mobilfunkanbieter aktuell und auch in den kommenden drei Jahren eigenwirtschaftlich ausbauen werden.

Diese Markterkundung hat die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, die wir im vergangenen August gegründet haben, bereits vor Zugang des EU-Bescheids vorbereitet, so dass sie damit jetzt unmittelbar loslegen kann“, so Pegel. Einen knappen Monat nach Beginn der Markterkundung solle klar sein, wo tatsächlich neue Masten mit Landesmitteln errichtet werden dürfen, um M-V flächendeckend mit Mobilfunk zu versorgen.

„Sofort im Anschluss an die Erkundung beginnt die Gesellschaft, sich für die dann bekannten konkreten Standorte mit den Mobilfunknetzbetreibern über Details abzustimmen, die Grundstücke dafür – vorzugsweise auf landeseigenem Boden – auszuwählen sowie die Bauleistungen auszuschreiben und zu vergeben. Erhebungen der Mobilfunkanbieter zufolge dauert der Bau eines Funkmasts von der ersten Planung bis zur Fertigstellung im Schnitt um die zwei Jahre. Ich hoffe, dass wir dank unserer guten Vorbereitung deutlich schneller die ersten Masten einweihen und vermieten können“, so Christian Pegel.

Auf den Vorstoß der Regierungskoalition hin hatte der Landtag Ende 2019 die Gründung einer Landesgesellschaft für den Bau von Funkmasten beschlossen. Die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft soll dafür sorgen, dass in Regionen, in denen die Mobilfunkanbieter wegen des fehlenden wirtschaftlichen Anreizes keine Funkmasten bauen, diese aus Landesmitteln errichtet werden.

Ein Mast wird nur errichtet, wenn mindestens ein Mobilfunknetzbetreiber verbindlich seine Bereitschaft erklärt, diesen zur Bereitstellung von Mobilfunkdiensten zu nutzen. Alle Mobilfunknetzbetreiber erhalten dieselbe Möglichkeit, mit der Infrastrukturgesellschaft einen Kooperations- und Pachtvertrag über die spätere Nutzung des Standorts abzuschließen

Bildungspakt für Gute Schule 2030

Martin: Wichtiges Signal für den Arbeits- und Ausbildungsplatz Schule

Schwerin – Qualifiziertes Personal für den Lehrerberuf in Mecklenburg-Vorpommern begeistern, Fachkräfte einstellen und so langfristig den Bildungserfolg im Land sichern, das sind die großen Herausforderungen der Bildungspolitik in den kommenden Jahren. Um diese Aufgabe erfolgreich zu gestalten, hat sich Ende April der „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ zusammengefunden. Am kommenden Donnerstag, den 3. Juni 2021 findet nun die konstituierende Sitzung des Gremiums statt.

„Es ist ein starkes und notwendiges Signal, dass alle Beteiligten, die sich in den kommenden Jahren mit der Gewinnung von Lehrkräften befassen, sich an einen Tisch setzen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Die Landesregierung, der DGB, die GEW und der dbb verfolgen dabei ein Ziel: Den Arbeits- und Ausbildungsplatz Schule im Interesse der Kinder und Jugendlichen attraktiver zu gestalten. Dafür werden wir ab jetzt über konkrete kurz-, mittel- und langfristige Schritte verhandeln.“

Der „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ ist langfristig angelegt und somit ein Instrument, das über die Legislaturperiode hinaus arbeiten und sich den Problemlagen, die aktuell und in den kommenden Jahren bestehen, annehmen wird. Wie gelingt es, Seiteneinsteigern den Übergang in ihren neuen Beruf zu erleichtern? Was können die Landesregierung als Dienstherr und die Vertreterinnen und Vertreter der Beschäftigten gemeinsam im Interesse aller erreichen? Wie muss der Lehrerberuf in einigen Jahren aussehen, um auch weiter für junge Menschen interessant zu sein?

Fragen, die im „Bildungspakt für Gute Schule 2030“ auf der Tagesordnung stehen und angegangen werden.

Die Landesregierung hat in den vergangenen Monaten schon zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die richtungsweisend für künftige Lehrerinnen und Lehrer sind. Die Schaffung zusätzlicher Studienplätze für Lehramtsstudierende an den Hochschulen des Landes, die Erhöhung der Gehälter für Grundschullehrkräfte, die verbesserten Bewerbungsmodalitäten für Referendarinnen und Referendare oder die zusätzlichen Anrechnungsstunden für ältere Lehrkräfte sind nur einige Beispiele dafür. Daneben bietet das neue Lehrerbildungsgesetz Seiteneinsteigerinnen und -einsteigern bessere Möglichkeiten, langfristig als Lehrkraft zu arbeiten und Anerkennung zu erhalten.

„Schule ist ein lebendiger Ort. Schule unterliegt Veränderungen und muss sich den gesellschaftlichen Gegebenheiten anpassen“, sagte Ministerin Martin. „Dafür benötigen wir engagierte Lehrkräfte, die bereit sind, diese Prozesse zu gestalten und an die junge Generation zu vermitteln. Ich freue mich auf den intensiven Austausch und kluge Maßnahmen im Rahmen des Bildungspaktes und bin von seinem Erfolg überzeugt.“

Aufholprogramms für Kinder und Jugendliche

Schwerin – Rund 5,5 Millionen Euro erhält Mecklenburg-Vorpommern für den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe aus dem vom Bund aufgelegten Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Landeskabinett die Maßnahme-Pläne ihres Ministeriums zur Umsetzung des Programms vorgestellt.

„Unser Maßnahmenpaket umfasst u.a. eine zeitlich befristete Ausweitung der Angebote der Schulsozialarbeit und Freiwilligendienste in Kitas, Schulen und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe“, betonte Drese.

Außerdem sollen nach Aussage der Ministerin die Mittel der außerschulischen Jugendbildung, der (internationalen) Jugendarbeit, der Kinder- und Jugenderholung sowie der Jugendberatung zu Gute kommen. „Um jungen Menschen in unserem Land diese Angebote unterbreiten zu können, wollen wir die Förderbereiche des neuen Landesjugendplans temporär finanziell aufstocken“, so Drese.

Im Einzelnen ist seitens des Sozialministeriums geplant:

  • Ausbau FSJ an Schule, in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und in Kitas zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beim sozialen Lernen von August 2021 bis August 2023: rd. 1,28 Mio. Euro
  • Ausweitung der Schulsozialarbeit von August 2021 bis August 2023: rd. 2,87 Mio. Euro
  • Förderung von zusätzlichen Kinder- und Jugendfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarfen von August 2021 bis August 2023: 640.000 Euro
  • Stärkung der Kinder- und Jugendbeteiligung von Januar 2022 bis Dezember 2023: rd. 100.000 Euro
  • Stärkung der Medienkompetenz und Mediensicherheit von Januar 2022 bis Dezember 2023: 280.000 Euro
  • Förderung von Modellprojekten im Rahmen der Jugendarbeit von August 2021 bis August 2023: 70.000 Euro
  • Erhöhung der Zuwendungen an die Landesjugendverbände für zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche sowie zur Unterstützung des Ehrenamtes von August 2021 bis August 2022: 230.000 Euro

Drese: „Unsere Planungen sind darauf ausgerichtet, die zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel gezielt für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf zu verwenden. Damit wollen wir die Folgen der Corona-Pandemie abmildern.“

Erhaltung von Fernradwegen

Schwerin – Das Infrastrukturministerium stellt den Landkreisen auch in diesem Jahr wieder Mittel für Erhaltungsmaßnahmen an Fernradwegen zur Verfügung. Zusammen mit nicht verbrauchten Mitteln des Vorjahres stehen dafür 2021 knapp 3,9 Millionen Euro bereit.

„Wir konzentrieren uns beim Mitteleinsatz auf den Ostseeküstenradweg und den Radfernweg Berlin-Kopenhagen. Wir wollen kurzfristig spür- und sichtbare Verbesserungen auf den Teilstücken erzielen, die von besonderer touristische Bedeutung sind und über die es die meisten Beschwerden gibt“, erläutert Infrastrukturminister Christian Pegel und ergänzt: „Die Erhaltungsmaßnahmen sind mit den Landkreisen in der Koordinierungsgruppe Radfernwege abgestimmt worden.“

Die Radfernwege sind für das Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern von großer Bedeutung. Mehr als 30 Prozent der Touristen kommen zum Radfahren ins Land. Christian Pegel ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, gerade die finanzschwächeren Kommunen bei der Erhaltung der Radfernwege zu unterstützen. Radfernwege führen auf einer Länge von rund 2.200 Kilometern durch Mecklenburg-Vorpommern.

Mit den bereitgestellten Mitteln können rund 30 Einzelmaßnahmen durchgeführt werden, die Kreise und Kommunen nicht kofinanzieren müssen. Zu den geplanten Maßnahmen zählen für den Ostseeküstenradweg: ein knapp zwei Kilometer langes Teilstück zwischen Kühlungsborn und Klein Bollhagen (Landkreis Rostock), ein gut zwei Kilometer langer Abschnitt zwischen Wolgast-Mahlzow und Mölschow (Vorpommern-Greifswald), gut sechs Kilometer bei Schabe (Vorpommern-Rügen), die Verlängerung des Stadtwegs in Tarnewitz (Nordwestmecklenburg) sowie für den Fernradweg Berlin-Kopenhagen ein knapp fünf Kilometer langes Teilstück zwischen Babke und Granzin (Mecklenburgische Seenplatte).

Arbeitsmarkt Mai in M-V

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Arbeitslosigkeit im Mai 2021 gegenüber dem Vorjahresmonat leicht gesunken. 66.400 Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das sind 1.200 Arbeitslose weniger als im Mai des Vorjahres (-1,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Land 8,1 Prozent (-0,1 Prozent).

„Sinkende Inzidenzen und die Lockerungsschritte machen sich allmählich bei der heimischen Wirtschaft bemerkbar. Der Konjunkturhimmel klart leicht auf. Der Einzelhandel öffnet immer mehr die Türen, die Nachfrage in der Dienstleistungsbranche wächst und die Industrie zieht an. Der Tourismus läuft sich für die bevorstehende Hauptsaison warm. Die positiven Vorzeichen für die kommenden Monate am Arbeitsmarkt überwiegen. Ich rechne im Sommer mit einer anziehenden Nachfrage nach Personal in den Unternehmen und auch mit einem deutlichen Anstieg der Beschäftigung bei uns im Land“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat April 2021 ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.400 (-2,0 Prozent) gesunken.

Wirtschaftsminister Glawe mahnte weitere Unterstützung für die heimische Wirtschaft an. „Bis wir bei der wirtschaftlichen Entwicklung auf das Vorkrisenniveau kommen wird es noch einige Zeit dauern. Branchen, die längere Zeit coronabedingt im Krisenmodus stecken, könnten Arbeitskräfte fehlen, weil diese sich in der Pandemie teilweise umorientiert haben. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, umso wichtiger wären weitere Anreize für Investitionen. Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem durch kleinst- und kleine sowie mittlere Unternehmen geprägt. Hier brauchen wir eine weitere Entlastung. Weitere Investitionen müssen ermöglicht werden, um Arbeitsplätze zu sichern. Das Land hat Programme zur Unterstützung aufgelegt“, so Glawe weiter.

Hilfsangebote durch das Land kommen beispielsweise durch das neue Programm für das verarbeitende Gewerbe. Dabei werden Investitionen im verarbeitenden Gewerbe mit höheren Fördersätzen bei Vorhaben von bis zu 50 Prozent für kleine, 40 Prozent für mittlere und 30 Prozent für große Unternehmen angewandt werden. Darüber hinaus gibt es das Modernisierungsprogramm für Beherbergungsbetriebe oder seit dem 1. Juni auch das Unterstützungsprogramm für touristische Speisegaststätten.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Februar 2021 (aktuellster Wert) in Mecklenburg-Vorpommern 63.900 Beschäftigte in 9.300 Betrieben in Kurzarbeit. „Kurzarbeit hilft, die Folgen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt abzufedern. Schwerpunktmäßig handelt es sich hierbei weiter um Betriebe aus dem Gastgewerbe, dem Gesundheitswesen und dem Handel“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend. Im Mai 2021 haben 300 Betriebe für 2.500 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Therapeutische Videospiele in der Pflege

BARMER Präventionsprojekt wird zur Regelversorgung

Schwerin – Pflegeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern können sich ab sofort für das von der BARMER geförderte computerbasierte Trainingsprogramm „memoreBox“ bewerben. Nach einer fast zweijährigen wissenschaftlichen Evaluation mit rund 900 Seniorinnen und Senioren aus mehr als 100 Pflegeheimen in ganz Deutschland wird das digitale Präventionsprojekt in die Regelversorgung überführt.

Mit der speziell für den Einsatz in der Pflege entwickelten Videospiele-Konsole können Pflegebedürftige ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten spielerisch stärken. „Die therapeutischen Videospiele der ‚memoreBox‘ machen die Seniorinnen und Senioren wieder leistungsfähiger und mobiler. Sie können sich signifikant besser selbst versorgen und allgemeine Tätigkeiten eigenständiger ausführen“, erklärt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern.

Sozialministerin Stefanie Drese hat die „memoreBox“ als Modellprojekt für Mecklenburg-Vorpommern von Anfang an unterstützt. „Die innovativen Spiele aktivieren mobilitätseingeschränkte Pflegebedürftige und fördern damit Gesundheit und Wohlbefinden“, betont Drese. Das gemeinsame Spielen fördere zudem das Sozialleben und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Pflegeheim. „Ich freue mich deshalb sehr, dass aus dem Modellprojekt nun ein Regelangebot in unseren stationären Pflegeeinrichtungen werden kann“, so Drese.

Die BARMER hat das Modellprojekt seit dem Jahr 2016 exklusiv im Rahmen des Präventionsgesetzes gefördert. „Umso mehr freut es uns, dass jetzt noch mehr Pflegeeinrichtungen von der ‚memoreBox‘ profitieren können“, so BARMER-Landeschef Henning Kutzbach. Besonders an der Spielekonsole sei, dass die Steuerung allein über Gesten oder Gewichtsverlagerungen funktioniere. So seien auch Videospiele wie Motorradrennen oder Tanzen mit geringem körperlichen Einsatz möglich. „In der Pflege besteht ein enormes Potenzial für digitale Angebote. Neben dem therapeutischen Nutzen sollten sie vor allem einfach einsetzbar sein und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen positiv beeinflussen“, sagt Kutzbach.

Das in Kooperation mit dem Digital-Health-Unternehmen RetroBrain R&D GmbH durchgeführte Projekt ist von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Alice Salomon Hochschule Berlin und der AG Alter und Technik der Charité Universitätsmedizin Berlin wissenschaftlich begleitet und evaluiert worden. Die Studie hat gezeigt, dass fast zwei Drittel der Nutzerinnen und Nutzer sich durch das Training körperlich und geistig gut gefördert fühlten. Auch die Pflege- und Betreuungskräfte konnten positive Effekte bestätigen.

Umbau des künftigen Rathauses in Lübtheen

Lübtheen – Das alte Lübtheener Schulgebäude wird zu einem repräsentativen Stadthaus / Rathaus umgebaut. Hier werden die Stadtverwaltung, die örtliche Polizeidienststelle sowie ein Informationspunkt des UNESCO Biosphärenreservates einen neuen Sitz finden.

Die Gesamtkosten für das Vorhaben sind mit rund 5 Mio. Euro veranschlagt Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt gewährt als Hauptförderung eine Zuwendung von 3,1 Mio. Euro aus einem Fonds zur Förderung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung.

Den restlichen Betrag muss die Stadt als Eigenanteil selbst aufbringen. Da sich die Stadt dazu nicht in der Lage sah, hatte sie einen Antrag auf Kofinanzierungshilfe beim Ministerium für Inneres und Europa gestellt. Der Vergaberat hat positiv über diesen Antrag entschieden und das Innenministerium stellt Kofinanzierungshilfen in Höhe von rund 850.000 Euro zur Verfügung. Ein entsprechender Zuwendungsbescheid wurde der Stadt Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim jetzt zugesandt. Damit wird der bei der Stadt verbleibende Eigenanteil weiter reduziert und der Haushalt der Stadt entlastet.

Innenminister Torsten Renz: „Die Arbeits- und Lebensbedingungen in Städten und Gemeinden zu verbessern, ist mir ein besonderes Anliegen. Als Kommunalminister freue ich mich natürlich besonders, dass mit diesem Geld in eine gute Infrastruktur investiert wird. Nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Polizei werden davon profitieren, sondern auch das kulturelle Leben in Lübtheen.“

Nach Abschluss des Umbaus wird ein großer repräsentativer Saal des historischen Gebäudes für kulturelle und soziale Zwecke, wie z.B. Konzerte, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen zur Verfügung stehen. Auch eine Nutzung für Vereine ist vorgesehen.

Der Arbeitsmarkt im Mai 2021

Nürnberg – „Im Mai zeigen sich erste Anzeichen für eine umfassende Besserung am Arbeitsmarkt. Die Folgen der Corona-Krise sind immer zwar noch sehr deutlich sichtbar, werden aber etwas kleiner.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Mai: -84.000 auf 2.687.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -126.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent

Im Zuge der Frühjahrsbelebung liegt die Zahl der Arbeitslosen im Mai 2021 mit 2.687.000 um 84.000 niedriger als im Vormonat. Saisonbereinigt ist sie um 15.000 gesunken. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Mai des vorigen Jahres hat sich die Arbeitslosenzahl um 126.000 verringert. Die Arbeitslosenquote verzeichnet im Vorjahresvergleich ein Minus von 0,2 Prozentpunkten.

Allerdings war der Mai 2020 bereits massiv von der Corona-Krise betroffen. Deren Folgen belaufen sich auf ein Plus von gut 450.000 Arbeitslosen bzw. 1,0 Prozentpunkten bei der Arbeitslosenquote. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im April auf 4,6 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Mai bei 3.492.000 Personen. Das waren 90.000 weniger als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. Mai für 96.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Damit hat die angezeigte Personenzahl weiter deutlich nachgegeben.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis März 2021 zur Verfügung. So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit in diesem Monat für 2,61 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit ist die Zahl im März 2021 erstmals seit November, als die erneuten Eindämmungsmaßnahmen Wirkung zeigten, wieder gesunken.

In Folge der Corona-Krise hatten sich Erwerbstätigkeit und Beschäftigung deutlich verringert, lassen aktuell jedoch eine Aufwärtsbewegung erkennen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im April 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 10.000 gestiegen. Mit 44,50 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 231.000 niedriger aus.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, deren Daten nur bis März 2021 reichen, nahm in diesem Monat saisonbereinigt um 38.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im März nach Hochrechnungen der BA um 16.000 auf 33,63 Millionen Beschäftigte gesunken. Stärker von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die geringfügig entlohnte Beschäftigung betroffen. Nach vorläufigen, hochgerechneten Daten der BA gab es im März mit 6,90 Millionen 347.000 weniger geringfügig entlohnte Beschäftigte (insgesamt) als im Vorjahresmonat. Fast die Hälfte des Rückgangs ging auf das Gastgewerbe zurück.

Im Mai waren 654.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 70.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 19.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Mai 2021 um 4 Punkte auf 108 Punkte. Er liegt damit 17 Punkte über dem Wert des bereits von Corona betroffenen Vorjahresmonat Mai 2020. Gegenüber März 2020, dem letzten Monat vor dem ersten Lockdown, gibt es einen Rückgang von 6 Punkten.

870.000 Personen erhielten im Mai 2021 Arbeitslosengeld, 153.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 3.924.000. Gegenüber Mai 2020 war dies ein Rückgang von 97.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Von Oktober 2020 bis Mai 2021 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 367.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 33.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist dabei nicht mit einem rückläufigen Interesse von jungen Menschen an der Berufsausbildung gleichzusetzen. Vielmehr unterbleiben Meldungen, weil die gewohnten Zugangswege beeinträchtigt sind und durch digitale Alternativen nicht vollständig ersetzt werden können.

177.000 Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt. Gleichzeitig waren 451.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 15.000 weniger als vor einem Jahr. In diesem Rückgang spiegeln sich die Einschränkungen und Unsicherheiten durch die Pandemie sowie die Transformationsprozesse in der Wirtschaft wider. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren 234.000 im Mai noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai aber noch stark in Bewegung. Deshalb ist es für eine fundierte Bewertung zu früh.