Festspiele M-V starten durch

Neubrandenburg – „Liebe Kulturschaffende, wir haben Sie vermisst! Jetzt geht es wieder los. Wir alle haben darauf gewartet. Schritt für Schritt erblüht die Kultur in unserem Land. Wir freuen uns darauf, Musik wieder live hören zu können, dabei zu sein, wenn ein großes Orchester so wunderschöne Stücke spielt“, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig zur Eröffnung der Festspiele M-V am Sonnabend in der Konzertkirche in Neubrandenburg.

Corona habe den Menschen in den vergangenen 1,5 Jahren viel abverlangt, „in der Wirtschaft wie im Privaten. Die Kultur war von den Corona-Einschränkungen besonders betroffen. Deshalb möchte ich allen Musikerinnen und Musikern, allen, die Kunst und Kultur machen und allen, die zum Beispiel im Veranstaltungsbereich Kunst und Kultur möglich machen, ganz herzlich für ihre Geduld danken“, bekräftigte die Regierungschefin.

Die Schutzmaßnahmen waren und seien immer noch nötig. Schwesig: „Aber wir wollen und können auf Kultur nicht verzichten. Deshalb hat das Land im Rahmen des MV-Schutzfonds 20 Millionen Euro für die Kulturbranche bereitgestellt. Ich freue mich, dass mit den Entscheidungen des Kulturgipfels auch wieder mehr Planungssicherheit für die Kulturveranstalter herrscht.“

Die Ministerpräsidentin dankte dem Team der Festspiele um Intendantin Ursula Haselböck: „Sie haben mit kreativen Ideen und Einfallsreichtum dafür gesorgt, dass die Festspiele MV trotz Einschränkungen und so langer Unterbrechung jetzt wieder durchstarten können. Ihr Einstieg als Intendantin war durch Corona sicher nicht leicht, aber Sie haben trotz schwieriger Bedingungen ein tolles Programm vorbereitet und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wieder zum Weitermachen motiviert. Ganz herzlichen Dank dafür.“

4. Barther Bibliotheksgespräch

Barth – „Blickwechsel – Die Kulturgüter Wasserburg Divitz gestern, heute, morgen“ lautete das Thema des 4. Barther Bibliotheksgespräches in der Stadt Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen). Wirtschafts- und Tourismusminister Harry Glawe hatte die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen.

„Die Barther Bibliotheksgespräche haben sich zu einem festen Termin aller Kulturinteressierten entwickelt. Auch in diesem Jahr wird ein bedeutendes Kulturerbe Mecklenburg-Vorpommerns, die Wasserburg Divitz, in historischem und kulturellem Kontext von namhaften Experten diskutiert. Das ist eine wichtige Veranstaltung, um an die Baugeschichte der Anlage und die seit vielen Jahrhunderten hier lebenden Menschen zu erinnern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die in zweijährigem Rhythmus stattfindenden Barther Bibliotheksgespräche sind Forum für den fachlichen Austausch von Wissenschaftlern und Plattform für interessierte Laien, Bürger der Stadt Barth und Anwohner der Region. Das 4. Barther Bibliotheksgespräch wurde organisiert vom Förderverein Kirchenbibliothek St. Marien Barth e.V. in Kooperation mit dem Förderverein Kulturgüter Wasserburg Divitz e.V., der evangelischen Kirchengemeinde St. Marien Barth, dem Hotel Stadt Barth und der Stadt Barth.

Die zweitägige Tagung verfolgte zudem das Ziel, die Erforschung und Erschließung der Kirchenbibliothek St. Marien zu fördern. Zu den Bücherstiftern und Benutzern der wissenschaftlich ausgerichteten Kirchenbibliothek zählten in der Vergangenheit unter anderem Geistliche der umliegenden Pfarreien.

„Die engagierten Ehrenamtlichen haben sich zum Ziel gesetzt, die Ergebnisse der Tagung zum Ausgangspunkt weiterer Forschungen zur Geschichte der Bibliothek zu nutzen. Das ist ein bedeutender Beitrag zur Erfassung des schriftlichen Kulturerbes der Region“, sagte Glawe.

Die mittelalterliche Wasserburg Divitz liegt in der Gemeinde Divitz-Spoldershagen auf einer von Gräben umgebenen Insel in der Nähe des Flusses Barthe. Neben einem Herrenhaus mit vier Bauteilen befinden sich dort das ehemalige Forsthaus und der Gutskindergarten sowie ein Torhaus. Alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Eigentümer der Wasserburg und dem rund 12 Hektar großen Landschaftspark ist der Verein „Kulturgüter Wasserburg Divitz e.V.“.

„Die Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren prunkvollen Gärten und Parks werden heute vielfach genutzt. Sie sind touristische Ausflugsziele, Spielorte außergewöhnlicher Konzerte und beherbergen gastronomische Einrichtungen. Durch diese neuen Nutzungen ist es möglich, die historischen Gebäude zu erhalten“, sagte Glawe. Nach Angaben des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. gibt es im Land mehr als 2.000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser; rund 300 davon werden touristisch genutzt.