Digitalisierung in Krankenhäusern

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese will die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter voranbringen, um die Versorgungsstrukturen zu sichern und die telemedizinische Vernetzung zu verbessern. „Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, welch großer digitaler Investitions- und Innovationsbedarf besteht“, sagte Drese auf der Jahresversammlung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern am (heutigen) Sonnabend in Rostock.

Ausdrücklich bedankte sich die Ministerin bei den Ärztinnen und Ärzten im Land für den großen Einsatz und die Leistungen der medizinischen Versorgung unter Pandemiebedingungen. „Sie haben in den vergangenen zwei Jahren Herausragendes bei der Corona-Bekämpfung geleistet. Auf Ihre fachliche Expertise und Ihr hohes Engagement war immer Verlass“, sagte Drese.

Ministerin Drese kündigte an, dass das von Bund und Ländern erstellte Konzept zur Verbesserung der Versorgung durch Digitalisierung im Gesundheitswesen überarbeitet werde. „Die Digitalisierung des öffentlichen Gesundheitswesens ist durch Corona in den Fokus gerückt. Wir müssen dort flächendeckend endlich den Sprung vom Fax-Zeitalter in die digitale Zukunft schaffen“, verdeutlichte die Ministerin.

Drese hob zudem hervor, dass das im Oktober 2020 in Kraft getretene Krankenhauszukunftsgesetz die Digitalisierung in Krankenhäusern fördern und damit einhergehend die zunehmende Nutzung von Telemedizin im Land ermöglichen wird. „Als Land wollen wir dabei die Krankenhäuser bei den notwendigen Investitionen in digitale Technik unterstützen“, so Drese.

Gefördert würden Investitionen in moderne Notfallkapazitäten und eine bessere digitale Infrastruktur wie beispielsweise Patientenportale, elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen, digitales Medikationsmanagement sowie sektorenübergreifende telemedizinische Netzwerkstrukturen.

Drese: „Für Mecklenburg-Vorpommern können mit dem Krankenhauszukunftsgesetz insgesamt bis zu 86 Millionen Euro zur Förderung der 37 Krankenhäuser im Land abgerufen werden.“

„Das ist lebendiger Unterricht“

Gingster Schüler organisieren erfolgreiche Sachspendenaktion für Menschen in der Ukraine

Insel Rügen – Spontan, schnell und selbstbewusst machten Jungen und Mädchen der 8a ihre Geschichtsstunde über Napoleons Feldzüge zu einer Teamplanung für eine Ukraine-Spendenaktion. Sie kamen in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn mit ihrem Geschichtslehrer Jörg Kruspe ins Gespräch, wollten Fragen klären, Meinungen äußern und irgendwie helfen. Dabei diskutierten sie den Vorschlag, sich einer Greifswalder Initiative anzuschließen und zunächst in einem Vorflur der Schule alle dringend notwendigen Dinge des täglichen Bedarfs zu sammeln. Ihr Englischlehrer Goswin Schreck stellte den Kontakt zur Greifswalder Gruppe STRAZE her und übernahm für den geplanten Transport die Regie.

Aus dem gelb-blauen Plakat-Aufruf in der Schule entwickelte sich innerhalb weniger Stunden eine Aktion, die alle Beteiligten überwältigte. In den sozialen Medien machte das Posterfoto seine Runde und erreichte die ganze Insel: Bewohner des Schulortes und anderer Gemeinden fühlten sich angesprochen, Lehrer und Schüler von der Insel Hiddensee sendeten mit einer Fähre ihren Beitrag und Selliner Grundschüler wollten bei der guten Sache nicht fehlen. Innerhalb von drei Tagen kamen so viele Sachspenden zusammen, dass der große Werkraum und die Mensa zum Lagern und Vorsortieren der Produkte, Kleidungsstücke und Spielsachen gebraucht wurden.

Vivien Kuka, Goswin Schreck, Jörg Kruspe und Hannah Möller (v. l. n. r.) übernahmen die Regie bei der großen Sachspendenaktion für die Ukraine. Foto: privat.

Vivien Kuka, Goswin Schreck, Jörg Kruspe und Hannah Möller (v. l. n. r.) übernahmen die Regie bei der großen Sachspendenaktion für die Ukraine. Foto: privat.

Hochmotiviert beteiligten sich die Jugendlichen aus der 8a unter Leitung von Vivien Kuka und Hannah Möller beim Sortieren, Verladen und Transportieren der Spenden nach Greifswald. Der Förderverein der Schule und die Kfz-Werkstatt Peters stellten ihre Fahrzeuge dafür kostenfrei zur Verfügung. „Ein Teil der Gingster Sammlung ging zuvor bereits nach Stettin an eine Aufnahmestelle für Geflüchtete“, erklärt Goswin Schreck. Der Großteil der Spenden wurde von Freiwilligen in die Greifswalder Partnerstadt Drohobytch gebracht und dort an Bedürftige verteilt.

„Das ist wirklich lebendiger und gelebter Unterricht“, sagt Schulleiter André Farin, „in solchen Situationen beweisen unsere Schüler, dass sie mitdenken, Verantwortung übernehmen wollen und das Herz am rechten Fleck haben.“ Er lobte das Engagement der hilfsbereiten Initiatoren, zu denen Jasmin und Jennifer Köster gehören. Als Reporter der Schülerzeitung „Die Gingster Welle“ begleiteten sie die Aktion von der ersten Idee bis zur Übergabe der Sachspenden in Greifswald.

Energieversorgung Thema im Landtag

Schwerin – Im Schweriner Landtag ist das Thema Energieversorgung diskutiert worden. „Die Energieversorgung darf nicht zu einer existentiellen Frage werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer im Landtag.

Wirtschafts- und Energieminister Meyer forderte den Bund auf, Bürgerinnen und Bürger zügig zu entlasten. „Die massiven Preissteigerungen bei den Energiekosten gilt es zu stoppen. Die Bundesregierung muss jetzt handeln. Im Interesse der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern fordern wir eine `Spritpreisbremse´. Hierfür kommen verschiedene Wege in Frage, wie beispielsweise eine temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer auf Benzin und Heizöl oder eine Senkung der Energiesteuer. Auch denkbar wäre ein `Gaspreisdeckel´, der bis zu einem definierten Verbrauch einen staatlich festgesetzten Gaspreis garantiert“, forderte Meyer im Landtag.

Der Minister machte im Landtag deutlich, dass Bund und Länder gegenwärtig alle Möglichkeiten für ein versorgungssicheres und widerstandsfähiges Energiesystem auf den Prüfstand stellen.

„Das bedeutet auch, dass wir darüber nachdenken müssen, trotz berechtigter Bedenken zum Klimaschutz, die bestehenden Kohlekraftwerke weiter temporär zu nutzen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien darf dabei jedoch nicht aus dem Blick verloren werden. Im Gegenteil: Der Ausbau muss gerade jetzt weiter vorangetrieben werden. Ziel aller Bemühungen muss es sein, insgesamt unabhängiger von Energieimporten zu werden“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer abschließend.