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Kategorie: Deutschland

Deutscher Nachbarschaftspreis 2025

Drese gratuliert Treffpunkt andersARTick aus Barth zum Landessieg beim Deutschen Nachbarschaftspreis 2025

Barth„Jeder Mensch tickt anders und es ist eine Kunst (ART), das positiv für alle zu nutzen“ – das ist das Credo des Vereins andersARTick aus Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen). Das Engagement des Vereins für Teilhabe, Inklusion und Gemeinschaft konnte auch die Jury des Deutschen Nachbarschaftspreises überzeugen und wurde hierfür mit der Verkündung am gestrigen Abend mit dem Landessieg für Mecklenburg-Vorpommern belohnt. Sozialministerin Stefanie Drese gratulierte dem Team heute zum Sieg und würdigte insbesondere die innovative Ausrichtung des ehrenamtlich getragenen Treffpunktes.

„Mit andersARTick ist in Barth ein Ort entstanden, der Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen willkommen heißt. Ob beim Basteln, Malen, oder Spielen, beim einfach mal Vorbeischauen oder bei den regelmäßig stattfindenden Events: Hier wird Vielfalt als Bereicherung verstanden und Gemeinschaft gelebt“, hob die Ministerin hervor.

So lädt der erst im vergangenen Jahr eröffnete Treffpunkt zum Beispiel einmal monatlich unter dem Motto „Gemeinsam gegen Einsam“ zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Auch besondere Angebote wie das Tanzcafé für Menschen mit Demenz, verschiedene Selbsthilfegruppen und der „Senioren-Schwof“ animieren zum Mitmachen. „Aber auch darüber hinaus ist es dem Verein ein Anliegen, dass der Treffpunkt in der Barthestraße allen offensteht. Das heißt man kann auch vorbeischauen, während man auf den Bus wartet, kann einfach nur seine Wasserflasche auffüllen oder die rollstuhlgerechte Toilette im Gebäude nutzen“, weiß die Ministerin. Bis zu 20 Personen schauen so am Tag bei andersARTick vorbei, rund 70 sind es beim Senioren-Schwof.

„Mich beeindruckt besonders, wie hier auf ganz praktische Weise Barrieren abgebaut werden, räumlich wie zwischenmenschlich. In einer Gesellschaft, in der Einsamkeit immer häufiger wird, braucht es genau solche Anlaufstellen, bei denen man ungezwungen und niederschwellig vorbeischauen kann, an denen sich Kontakte knüpfen oder eben auch das Tanzbein schwingen lassen“, resümierte Drese.

Drese: „Ich gratuliere dem gesamten Team daher sehr herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und bin mir sicher, dass das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro gut angelegt ist, wenn es dazu beiträgt, den Treffpunkt noch besser in der Barther Nachbarschaft zu etablieren.“

Der Deutsche Nachbarschaftspreis zeichnet Nachbarschaftsprojekte mit Vorbildcharakter aus, bei denen sich Menschen für ihr lokales Umfeld einsetzen und das Miteinander stärken. Er wurde von der nebenan.de Stiftung erstmals 2017 ins Leben gerufen und ist der höchstdotierte Preis dieser Art in Deutschland. Der Hauptförderer ist die Deutsche Postcode Lotterie. Weitere Infos finden Sie unter www.nachbarschaftspreis.de.

Mehr ältere Beschäftigte denn je

Nürnberg – Die demografische Entwicklung stellt den deutschen Arbeitsmarkt langfristig vor tiefgreifende Veränderungen: Auf der einen Seite wächst die Bevölkerung, gleichzeitig nimmt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter aufgrund der Alterung der Gesellschaft tendenziell ab. Besonders die Erwerbsbeteiligung der über 55-jährigen rückt immer stärker in den Fokus.

Von den 34,2 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im erwerbsfähigen Alter waren 2024 rund 7,8 Millionen bzw. 23 Prozent im Alter von 55- bis unter 65 Jahren – ein neuer Höchststand. In den vergangenen zehn Jahren hat sich damit der Anteil der älteren sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an den Beschäftigten im Erwerbsalter insgesamt von knapp 17 Prozent auf 23 Prozent erhöht.

Haupttreiber ist der demografische Effekt: die geburtenstarken Jahrgänge wachsen in die Altersgruppe der Älteren hinein. Zuletzt (Februar 2025) waren weiterhin Beschäftigungszuwächse bei den Älteren mit einem Plus von 66.000 bzw. einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Der Trend umfasst nicht alle Branchen gleich: Einen leichten Rückgang im Vorjahresvergleich gab es etwa im Verarbeitenden Gewerbe (-6.000 bzw. -0,4 Prozent), während im Dienstleistungsbereich die Beschäftigung von Älteren weiterhin wächst.

Die Altersstruktur der Beschäftigten hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verschoben. Diese Entwicklung zeigt sich in allen Wirtschaftsbereichen, wenn auch unterschiedlich stark. Im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie im Verarbeitenden Gewerbe sind jeweils mehr als ein Viertel der Belegschaft im Alter von 55 bis unter 65 Jahren. Einen relativ hohen Anteil von Älteren verzeichnet auch die Öffentliche Verwaltung mit 29 Prozent. Im Gesundheitswesen sind es gut ein Fünftel der Beschäftigten, die voraussichtlich in den kommenden zehn Jahren altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden.

Die Struktur der Arbeitslosigkeit folgt diesem Trend. Während 2014 580.000 der über 55 bis unter 65-Jährigen arbeitslos waren, waren es 2024 642.000. Zwischen 2014 und 2024 ist der Anteil der Älteren an allen Arbeitslosen im Erwerbsalter auf rund ein Viertel gestiegen, während ihre Arbeitslosenquote gesunken ist. Ursache dafür ist die steigende Erwerbsbeteiligung Älterer. Zwar haben ältere Beschäftigte ein deutlich geringeres Risko, arbeitslos zu werden als Jüngere. Verlieren sie jedoch den Job, haben sie es deutlich schwerer, wieder Fuß zu fassen. Im Schnitt sind Ältere 23 Wochen arbeitslos bis sie wieder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden, über alle Altersgruppen hinweg sind es 20 Wochen.

Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen betont: „Insgesamt hat sich der Arbeitsmarkt für Ältere in Deutschland vor allem aufgrund des demografischen Wandels verändert: die Babyboomer sind jetzt in dieser Altersgruppe angekommen. Dadurch verzeichnen wir Rekordbeschäftigung bei den Lebensälteren. Unternehmen, die langfristig wettbewerbsfähig sein wollen, setzen auch und gerade auf ältere Beschäftigte mit ihrer Erfahrung und Zuverlässigkeit. Vor allem beim Wiedereinstieg in Arbeit brauchen Ältere aber auch faire Chancen und passende Angebote. Fachkräftesicherung bedeutet: Wir müssen alle Altersgruppen mitdenken.“

Bundesweiter Warntag am 11. September 2025

Schwerin – Am Donnerstag, den 11. September 2025, findet in Deutschland der nächste bundesweite Warntag statt. Ab 11 Uhr wird in ganz Mecklenburg-Vorpommern eine Probewarnung ausgelöst, gegen 11.45 Uhr folgt die Entwarnung.

Innenminister Christian Pegel betont: „Warnsysteme müssen zuverlässig funktionieren, wenn es darauf ankommt. Der Warntag ist dafür eine wichtige Übung. Wir testen nicht nur die Technik, sondern machen auch deutlich, wie jede Bürgerin und jeder Bürger im Ernstfall schnell erreicht werden kann.“

In Mecklenburg-Vorpommern sind derzeit ca. 1700 Sirenen installiert. Die Probewarnung wird jedoch über verschiedene Kanäle verbreitet. Dazu gehören Cell Broadcast-Nachrichten auf modernen Smartphones, Warn-Apps wie NINA oder Katwarn, Hinweise über Radio und Fernsehen sowie Meldungen über DAB+. Auch digitale Anzeigetafeln in Städten, Bahnhöfen oder Einkaufszentren werden genutzt.

Nicht jedes Smartphone kann Cell Broadcast empfangen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet auf seiner Internetseite eine Übersicht der geeigneten Geräte an. Wichtig ist außerdem: Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung verschickt.

Der bundesweite Warntag ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen. Ziel ist es, die Bevölkerung für den Katastrophenfall zu sensibilisieren und gleichzeitig die eingesetzten Systeme zu überprüfen.

Minister Pegel ergänzt: „Wir möchten, dass die Menschen im Land diese Warnsignale wahrnehmen und im eigenen Alltag prüfen, wie sie erreicht werden. Nur wenn alle wissen, wie eine Warnung klingt oder aussieht, können wir im Ernstfall schnell handeln.“

Methusalem-Eiche von Ivenack wird 50. Nationalerbe-Baum Deutschlands

Ivenack – Eine Ehrung, auf die viele Baumfreunde wie Fachleute lange gewartet haben. Auf Initiative des Kuratoriums Nationalerbe-Bäume innerhalb der Deutsche Dendrologischen Gesellschaft (DDG) sollen 100 „Nationalerbe-Bäume“ in Deutschland mit über 400 cm Stammumfang und möglichst über 400 Jahren Alter benannt und geschützt werden. Die Nationalerbe-Bäume sind wertvoll für den Artenschutz als Habitatbäume (Vögel, Fledermäuse, Insekten, Moose, Flechten etc.), für den Denkmalschutz als Relikte der Parkgeschichte oder vormaliger Baumgenerationen, für Umweltbildung als Demonstrations­objekte sowie für Erholung und Wohlbefinden als mentale Ankerpunkte. Anlässlich der Ehrung erklärt Klimaschutz- und Umweltminister Till Backhaus:

„Diese fast tausendjährige Eiche zählt nicht nur zu den berühm­testen Bäumen Deutschlands und Europas sie ist auch ein Symbol für Standhaftigkeit, für Verwurzelung und für das große Erbe unserer Natur.

Unter anderem diesem Baum zu Ehren hat das Bundesfinanz­ministerium 2023, vor fast exakt 2 Jahren – nämlich am 6. Juli 20223 – das Sonderpostwertzeichens „Ivenacker Eichen – Erstes Nationales Naturmonument“ herausgegeben. Und wenn wir noch etwas weiter zurückschauen – etwa 50 Jahre, so hat auch die Deutsche Post der DDR am 24. Februar 1977 eine Briefmarke Naturdenkmäler „Ivenacker Eichen“ herausgegeben. Dort war auch die Methusalem-Eiche abgebildet.

Die Methusalem-Eiche ist damit der dritte Nationalerbe-Baum in Mecklenburg-Vorpommern, neben der Kroneiche bei Röbel und der Polchower Linde im Landkreis Rostock. Dass mit Ivenack nun auch unsere wohl bekannteste und eindrucksvollste Eiche in diesen erlesenen Kreis aufgenommen wurde, ist eine große Auszeichnung für unser Land.

Diese Ehrung ist nicht zufällig, sondern lange vorbereitet und bewusst auf diesen besonderen Moment gelegt: das Jubiläum des 50. Nationalerbe-Baums im Jahr 2025. Mit geschätzten 850 Jahren, einer Höhe von rund 30 Metern und einem Stammumfang von fast 12 Metern ist sie die älteste Eiche Mecklenburg-Vorpommerns auf dieser Liste.

Und das Herzstück eines einzigartigen Waldes, der von vielen als das „grüne Gedächtnis“ unseres Landes empfunden wird. Im Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen – dem ersten seiner Art in ganz Deutschland – finden sich insgesamt fünf uralte Eichen, viele von ihnen über 600 Jahre alt.

Die Methusalem-Eiche aber ist die mächtigste, vitalste und wohl eindrucksvollste unter ihnen – perfekt in Szene gesetzt gleich am Eingang, mit einem würdevoll abgegrenzten Bereich, informa­tiven Tafeln und idealer Wegeführung. Die Geschichte dieses besonderen Waldes reicht über 1.000 Jahre zurück: Bereits die Slawen nutzten ihn zur Viehweide.

Später, im Mittelalter, ließen die Nonnen des Zisterzien­serinnenklosters und später die Grafen von Ivenack ihre Tiere hier weiden. So entstand ein typischer Hutewald – licht, park­artig, mit uralten Eichen von ausladender Krone.

Diese Form der Bewirtschaftung hat den Charakter dieses Ortes bis heute geprägt – und ihn zu einem Ort gemacht, an dem die Vergangenheit nicht verblasst, sondern weiterlebt.

Die Methusalem-Eiche ist aber nicht nur alt – sie ist auch Gegenstand moderner Forschung. Im Jahr 2020/21 wurden in ihrer Krone spannende Entdeckungen gemacht von Professor Roloff gemacht:

In einem Teil wachsen Stieleichen-, in einem anderen Teil Traubeneichen-Blätter. Dies stützt die These, dass es sich bei beiden Arten um Ökotypen derselben Eichenart handelt – eine Erkenntnis, die derzeit in der Fachwelt intensiv diskutiert wird. Übrigens, wer wissen möchte, wie ein solcher Eichenhybrid aussieht: Schauen Sie mal in Ihr Portemonnaie, auf den kupfernen 1, 2 und 5 Cent-Münzen ist er zu sehen.

Es ist also nicht übertrieben zu sagen: Die Methusalem-Eiche gibt nicht nur Rätsel auf – sie beantwortet auch viele. All dies wäre nicht möglich ohne das engagierte und fachkundige Team des Forstamtes Stavenhagen, das diesen Wald seit Jahrzehnten mit großer Verantwortung betreut.

Hier wird nachhaltige Waldwirtschaft mit Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und Naturschutz vorbildlich verbunden – ein Modell, das zeigt, wie sich wirtschaftliche Nutzung und sinnvoll ergänzen.

Dank dieser Arbeit ist der Ivenacker Tiergarten heute nicht nur ein geschützter Naturraum, sondern auch ein beliebtes Ausflugs­ziel mit hoher Aufenthaltsqualität: Baumkronenpfad, Natur­lehrpfad, Barockpavillon mit Ausstellung, Spielplatz und Café – all das ermöglicht es den Menschen, Natur mit allen Sinnen zu erleben.

Die Auszeichnung der Methusalem-Eiche als Nationalerbe-Baum ist nicht nur ein Geschenk an diesen Ort – sie ist auch eine Mahnung an uns, zu schützen, was uns schützt. Bäume sind mehr als Sauerstoffproduzenten und Schattenspender – sie sind stille Lehrer, Träger von Geschichten und Zeugen der Zeit.“

Arbeitsmarkt im Juni 2025

„Am Arbeitsmarkt zeigen sich weiterhin Spuren der konjunkturellen Schwäche. Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich weiter ungünstig. Und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibt gering“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Juni: -5.000 auf 2.914.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +188.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 6,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni 2025 geringfügig um 5.000 auf 2.914.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat sie sich gegenüber dem Vormonat um 11.000 erhöht. Verglichen mit dem Juni des letzten Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 188.000 höher. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Mai auf 3,8 Prozent.

Die Unterbeschäftigung umfasst neben der Arbeitslosigkeit auch die Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit und zeichnet daher ein umfassenderes Bild. Sie ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 10.000 gesunken. Sie lag im Juni bei 3.579.000. Das waren 40.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. Juni für 35.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis April 2025 zur Verfügung. In diesem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten für 214.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 44.000 weniger als im Vormonat und 1.000 weniger als im April des Vorjahres.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen kaum noch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai 2025 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 gestiegen. Mit 46,06 Millionen Personen ist sie im Vergleich zum Vorjahr um 61.000 geringer. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von März auf April 2025 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 1.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr lag sie mit 34,91 Millionen Beschäftigten um 46.000 höher, wobei der Anstieg allein auf Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit beruht. 7,6 Millionen Personen hatten im April 2025 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 14.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,14 Millionen ausschließlich und 3,46 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Juni waren 632.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 69.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – blieb im Juni 2025 unverändert bei100 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt der BA-X um 9 Punkte geringer aus.

968.000 Personen erhielten nach Hochrechnung der BA im Juni 2025 Arbeitslosengeld, 101.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten belief sich hochgerechnet im Juni auf 3.929.000. Gegenüber Juni 2024 war dies ein Rückgang um 76.000 Personen. 7,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Seit Oktober 2024 haben sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 396.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, 13.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. 172.000 von ihnen waren im Juni noch unversorgt. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen fällt mit 455.000 um 25.000 geringer aus als im Vorjahreszeitraum. 211.000 unbesetzte Berufsausbildungsstellen waren im Juni noch zu vermitteln. Im Juni sind aber viele Auswahl- und Besetzungsprozesse noch nicht abgeschlossen. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

35 Jahre Deutsche Wiedervereinigung

Bildungsministerkonferenz beschließt Erklärung zur Stärkung der Demokratiebildung

Klütz – Die Bildungsministerkonferenz ruft Schulen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der Wiedervereinigung auf. Die Bildungsministerinnen und -minister haben auf der 4. Bildungsministerkonferenz am Donnerstag auf Schloss Bothmer in Klütz (Mecklenburg-Vorpommern) einen wegweisenden Beschluss zur Würdigung des 35. Jahrestags der deutschen Wiedervereinigung gefasst. Anlässlich des historischen Datums vom 3. Oktober 1990 soll eine Erklärung erarbeitet werden, die Schulen dazu aufruft, sich intensiv mit der Geschichte der Wiedervereinigung auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Demokratie, Freiheit und Frieden zu vermitteln.

Sven Teuber, Minister für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz und Initiator der Vorlage: „Die Wiedervereinigung ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Demokratie gelingt – und sie kann Schülerinnen und Schüler motivieren, unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Diese Chance sollten wir nutzen. Deshalb habe ich diese Initiative mit voller Überzeugung in die BMK erfolgreich eingebracht und freue mich über die bundesweite Unterstützung. Gerade 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es wichtiger denn je, jungen Menschen konkrete Zugänge zu demokratischer Bildung zu eröffnen. Es geht dabei nicht nur um Erinnerung, sondern um gelebte Demokratie, um echte Begegnungen und gegenseitiges Verstehen. Denn unsere gemeinsame Geschichte und unsere demokratischen Werte verbinden uns weit mehr, als sie uns trennen. Junge Menschen sollen erfahren, dass Demokratie von Beteiligung lebt. Freiheit, Vielfalt und Zusammenhalt sind keine Selbstverständlichkeiten – sie sind ein gemeinsamer Auftrag an uns alle.“

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern: „Als Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin eines Landes, das die Wiedervereinigung hautnah erlebt hat, liegt mir diese Initiative besonders am Herzen. Die friedliche Revolution von 1989 und die Wiedervereinigung 1990 sind Meilensteine unserer deutschen Geschichte, die uns bis heute prägen. Durch eine gemeinsame Erklärung aller Länder senden wir ein starkes Signal: Die Vermittlung demokratischer Werte und historischer Zusammenhänge ist ein zentraler Bildungsauftrag, dem wir uns alle verpflichtet fühlen.“

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Koordinatorin der B-Länder: „Die Wiedervereinigung ist eine Errungenschaft der Demokratie über die Diktatur. Gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte zunehmend in Frage gestellt werden, ist es wichtig, dass unsere Schulen diese historischen Erfahrungen vermitteln. Als Koordinatorin der B-Länder unterstütze ich diese Initiative nachdrücklich. Wir müssen unseren Schülerinnen und Schülern zeigen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist und täglich neu erkämpft werden muss.“

Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Koordinatorin der A-Länder: „Die deutsche Wiedervereinigung steht für Mut, Hoffnung und den Willen zur Veränderung. Als Koordinatorin der A-Länder sehe ich in dieser gemeinsamen Erklärung eine wichtige Chance, unseren Bildungsauftrag zu stärken. Wir wollen nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch die Zukunft gestalten – indem wir junge Menschen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt begeistern.“

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2025 jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 35. Mal. Die Bildungsministerkonferenz hat beschlossen, anlässlich dieses Jahrestags eine Erklärung zu verabschieden, die auf die historisch-politische Bedeutung des 3. Oktober 1990 verweist. Die Erklärung soll Schulen dazu ermutigen, sich mit der Geschichte der Wiedervereinigung auseinanderzusetzen und damit die Demokratiebildung zu stärken.

Die Erklärung wird von einer Redaktionsgruppe erarbeitet und der 5. Amtschefskonferenz Bildung im September 2025 in Entwurfsform vorgelegt. Anschließend folgt ein Umlaufverfahren auf Ebene der Bildungsministerkonferenz. Die finale Erklärung soll im Vorfeld des 35. Jahrestages der Wiedervereinigung am 3. Oktober 2025 veröffentlicht werden.

Die Initiative unterstreicht das gemeinsame Engagement aller Länder, die Erinnerung an die deutsche Wiedervereinigung zu bewahren und gleichzeitig die Demokratiebildung in den Schulen zu stärken.

Schwesig: Guter Kompromiss bei Bund-Länder-Verhandlungen

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich heute zufrieden mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Gespräche zur Kompensation für Länder und Kommunen beim Wachstumspaket der Bundesregierung gezeigt.

„Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass die Kommunen eine vollständige Kompensation für die Steuermindereinnahmen in Folge des Wachstumspaketes erhalten. Es ist gut, dass das jetzt auch so kommt. Die Finanzlage der Kommunen ist angespannt. Wir wollen nicht, dass Bürgermeister ihr Freibad schließen oder die Schule nicht sanieren können, weil es wegen des Wachstumsboosters Steuerausfälle gibt. Für die vollständige Kompensation über Umsatzsteuerbeiträge für die Kommunen haben wir Länder auf die vollständige Kompensation verzichtet“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die Kompensation für die Länder über das Sondervermögen Infrastruktur und besondere Hilfen bei kommunalen Altschulden und dem Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetz sei ein „guter Kompromiss“, so Schwesig. „Die Zusatz- und Sonderversorgungssysteme bei den Ostrenten belasten die Haushalte der ostdeutschen Länder stark. Es ist deshalb gut, dass der Bund weitere 10 Prozentpunkte übernimmt. Das entlastet die ostdeutschen Länder auch dauerhaft.“

Die Länder stünden prinzipiell hinter dem Wachstumspaket der Bundesregierung. „Es ist wichtig, dass die Wirtschaft in Deutschland zügig angekurbelt wird. Die vorgesehenen Entlastungen gehen in die richtige Richtung. Das gilt insbesondere für die Möglichkeit zur schnelleren Abschreibung von Investitionen. Der Kompromiss zwischen Bund und Ländern ist ein wichtiger Schritt, um diese Maßnahmen schnell umsetzen zu können.“

30. Gemeinsame Tagung

Austausch zwischen Amtsärzten und Amtstierärzten ist in dieser Form bundesweit einmalig

Rostock – Gesundheits-Staatssekretärin Sylvia Grimm betonte auf der 30. Gemeinsamen Tagung der Amtsärzte und Amtstierärzte am (heutigen) Mittwoch in Rostock die hohe Bedeutung von interdisziplinären Ansätzen für eine zukunftsorientiere Gesundheitsversorgung. „Mensch, Tier und Umwelt bedingen sich gegenseitig, und dass in Zeiten des Klimawandels zunehmend. Der Austausch über Fachgrenzen hinweg ist deshalb elementar, um Gesundheitsherausforderungen zu begegnen und zu vermeiden“, erklärte Grimm zum Auftakt der Tagung.

Beispielhaft führte Grimm Zoonosen und damit Krankheiten wie die Vogelgrippe oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) an, die von Tieren auf den Menschen übergehen können. „Besonders vor dem Hintergrund der zunehmenden Eingriffe des Menschen in den Lebensraum der Tiere, einer hohen globalen Mobilität aber auch des Klimawandels ist die enge Zusammenarbeit also wichtiger denn je, um effektive Strategien zu entwickeln“, betonte die Staatssekretärin.

Sie sei deshalb erfreut, dass eine solche Zusammenarbeit im Sinne des „One Health“ Ansatzes in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit drei Jahrzehnten rege gelebt wird – und damit lange bevor der Begriff One Health in der Forschung überhaupt richtig Fuß gefasst habe. „Die Idee, Amtsärzte und Amtstierärzte zusammenzubringen, ist in dieser Form bis heute bundesweit einmalig“, hob Grimm hervor.

Der Zusammenschluss sei dabei keine Selbstverständlichkeit. „Dieses Engagement kostet Zeit, insbesondere wenn das Wissen aus verschiedenen Fachrichtungen gebündelt werden muss. Auch lässt sich nicht jede Methodik deckungsgleich übertragen. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir den Weg zu einer krisenfesten Gesundheitsvorsorge nur gemeinsam gehen können. Der Dank der Landesregierung gebührt allen Amtsärzten und Amtstierärzten für diesen wichtigen Einsatz für die öffentliche Gesundheit“, so Grimm.