Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahresmonat August um 10.000 Arbeitslose angestiegen (+18,2 Prozent). Insgesamt sind 65.000 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,9 Prozent (+1,2 Prozentpunkte).
„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt. Dennoch machen sich die Lockerungen wegen der Corona-Pandemie allmählich bemerkbar. Erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken ist. Das spricht für eine leichte Belebung am Arbeitsmarkt. Tourismus, Handel, Logistik ziehen wieder an. Der Baubereich und die Gesundheitswirtschaft sind stabil und trotzen der Krise weitgehend“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag. Im Vergleich zum Vormonat Juli hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 760 oder 1,1 Prozent reduziert.
Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass auch das Land weiter unterstützen wird. „Der Erhalt und auch die Schaffung von Arbeitsplätzen haben oberste Priorität. Trotz Corona-Krise wird weiter investiert. Es gibt einige Neuansiedlungen im Land – aktuell vor allem in Vorpommern. Hierzu zählen die Bereiche der Lebensmittelindustrie und des verarbeitenden Gewerbes. Hier können nach Umsetzung der Vorhaben über 200 neue Jobs entstehen“, so Glawe weiter.
Die Unternehmensgruppe VICI Polska aus Warschau plant, sich im Industrie- und Gewerbegebiet Anklam Süd-Ost mit einem neuen Produktionsstandort anzusiedeln. Vorgesehen ist der Aufbau eines Werkes zur Herstellung von hochwertigen Frühstücksprodukten für den asiatischen und osteuropäischen Markt. Zunächst sollen 110 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein norwegisches Unternehmen will sich ebenfalls in Anklam unter dem Namen Plant A ansiedeln und Frühstücksprodukte produzieren. 25 neue Jobs sollen entstehen.
Das Unternehmen TOPREGAL aus Stuttgart plant, sich im Pasewalker Industriepark „Berlin – Szczecin“ mit einem neuen Produktionsstandort anzusiedeln. Durch die neue Produktionsstätte zur Verarbeitung und Veredelung von Schwerlastregalen werden zunächst 30 Dauerarbeitsplätze geschaffen. Die Vink Chemicals GmbH & Ko. KG aus Hamburg plant, sich im Industriepark Schwerin neu anzusiedeln. Vorgesehen ist der Aufbau eines Werkes für Produkte, die eine vielschichtige Anwendung in der Industrie zur Konservierung finden. Durch diese werden Ressourcen geschont und Haltbarkeiten verlängert. 40 neue Arbeitsplätze sind geplant.
Mit der Soforthilfe, den Liquiditätshilfen, der Unterstützung des Landes für Ausbildungsbetriebe sowie dem Programm für Modernisierungsmaßnahmen im Beherbergungsgewerbe sind wichtige Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Wirtschaft auf den Weg gebracht worden. „Aktuell geht es darum, die Wirtschaft auch für den Winter bestmöglich krisenfest zu machen. Hier sind Bund und Land weiter gefordert. Wir gucken genau, ob und inwieweit wir die Programme des Bundes flankieren können. Hier laufen die Gespräche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.
In Mecklenburg-Vorpommern haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit seit Beginn der Corona-Krise im März insgesamt 19.100 Betriebe für 185.000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Das entspricht 40,7 Prozent aller Betriebe des Landes mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen. Betroffen sind vor allem der Einzelhandel, die Gastronomie und das Gesundheitswesen.
„Viele Unternehmen versuchen in schwierigen Zeiten ihre Fachkräfte bestmöglich zu halten. Umso wichtiger ist es, dass der Bund die Kurzarbeit verlängert hat. Viele Unternehmen haben mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Mit der Verlängerung der Maßnahme gibt es etwas mehr Planungssicherheit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Jobs können abgesichert werden. Gerade in Krisenzeiten hat sich die Kurzarbeit als geeignetes Mittel für den Mittelstand bewährt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.