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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

Jugend trainiert

Elf Schulen aus MV starten beim Bundesfinale  /  182 Sportlerinnen und Sportler nehmen am Frühjahrsfinale in Berlin teil

Berlin – Beim Frühjahrsfinale der Schulsport-Wettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ und „Jugend trainiert für Paralympics“ in Berlin ermitteln noch bis Donnerstag Deutschlands beste Schulteams in neun Sportarten ihre Bundessiegerinnen und Bundessieger.

Aus Mecklenburg-Vorpommern haben sich zwölf Schulen in den Sportarten Badminton, Tischtennis, Volleyball, Basketball, Gerätturnen, Handball, Goalball, Rollstuhlbasketball und Paratischtennis für das Bundesfinale qualifiziert. Elf davon, mit insgesamt 213 Teilnehmerinnen und Teilnehmern inklusive Betreuerinnen und Betreuer, sind bei den Wettkämpfen in der Bundeshauptstadt dabei.

„Ich wünsche allen Sportlerinnen und Sportlern in Berlin viel Erfolg, faire Wettkämpfe und unvergessliche Momente. Sie haben bereits mit der Qualifikation zum Bundesfinale gezeigt, welcher Einsatz, Teamgeist und welche Disziplin in ihnen steckt. Außerdem sind die jungen Athletinnen und Athleten großartige Botschafterinnen sowie Botschafter unseres Bundeslandes“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Die meisten Titelentscheidungen beim Frühjahrsfinale fallen am Mittwoch, 21. Mai, wenn 21 der 24 Bundessiege ermittelt werden. So viele Entscheidungen an einem Tag gab es noch nie in der Geschichte von „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“. Die Turnierverläufe werden per Livestream auf SolidSport übertragen.

Education World Forum

Präsidentin Oldenburg auf globaler Bildungskonferenz für stärkere, mutigere und bessere Bildung

London – Das diesjährige Education World Forum (EWF) steht unter dem Motto „Von Stabilität zu Wachstum: gemeinsam stärkere, mutigere und bessere Bildung aufbauen“. Bis zum 21. Mai 2025 kommen in London wieder hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, internationalen Organisationen und Nicht-Regierungsorganisationen zusammen. Für die Länder nimmt Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, teil. Udo Michallik, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, begleitet die Präsidentin.

„Ein gerechtes, resilientes und qualitativ hochwertiges Bildungssystem ist der Grundstein für die nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung unserer Gesellschaft. Gemeinsam mit allen relevanten Akteuren, insbesondere Eltern, Gewerkschaften, Verbänden und Arbeitgebern, wollen wir unser Bildungssystem stärken und die Herausforderungen wie Digitalisierung, KI, aber auch die ungleich verteilten Startchancen von Kindern und Jugendlichen mutig angehen. Ich freue mich, dass ich mich auf dem EWF mit zentralen Stakeholdern aus vielen Regionen der Welt über erfolgreiche und innovative Ansätze in der Bildung austauschen kann. Davon können wir in Deutschland viel lernen“, erklärt Präsidentin Oldenburg.

Ihre Teilnahme am EWF verbinden Präsidentin Oldenburg und Generalsekretär Michallik mit einem Besuch der Deutschen Schule London.

Das EWF wurde 2002 unter dem Namen „Moving Young Minds“ gegründet. Als Veranstalter fungierte die Regierungsorganisation British Educational Communications Technology Agency (Becta). Nach Auflösung der Becta im April 2011 ging die Veranstaltung in privatwirtschaftliche Verantwortung über. Seitdem richtet der British Educational Suppliers Association (BESA) die jährliche Veranstaltung unter ihrem gegenwärtigen Namen aus. Von britischer Seite unterstützen die Ministerien für Bildung, Handel, Außenbeziehungen und Entwicklungshilfe sowie der British Council das EWF.

300.000 Euro für Gedenkstättenfahrten

Oldenburg: Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar

Schwerin – In diesem Jahr haben mehr Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an Fahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen teilzunehmen als ursprünglich geplant. Das Land erhöht im Jahr 2025 die Mittel für Gedenkstättenfahrten von 150.000 Euro auf 311.000 Euro.

„Wir haben uns trotz angespannter Haushaltslage entschlossen, weitere zusätzliche Mittel für die Fahrten bereitzustellen. Im Vergleich zum Jahr 2023, in dem 50.000 Euro bereitstanden, ist das eine Erhöhung auf das Sechsfache“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar. Das ist wichtig in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt.“

Die Schülerfahrten haben eine Dauer von fünf bis sechs Tagen und führen in die Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau und Majdanek. Zu den Fahrten zählt ein Rahmenprogramm mit Vorbereitungs-, Reflexionsgesprächen und Workshops. Schulen stellen die Förderanträge bei der Europäischen Akademie in Waren (Müritz). „Ich freue mich, dass wir mit der Europäischen Akademie einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben, der die Schulen betreut und die Fahrten organisiert. Ich bedanke mich sehr für die bisher geleistete Arbeit“, so Oldenburg.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage der Schulen erneut gestiegen. „Mit der Erhöhung der Mittel erkennen wir das große Interesse an und machen die Gedenkstättenbesuche möglich“, sagte die Bildungsministerin. In diesem Jahr können 62 Fahrten mit insgesamt 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unternommen werden. Im Jahr 2024 waren es 35 Fahrten mit rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

„Bei der Förderung von Gedenkstättenfahrten lag Mecklenburg-Vorpommern schon in den vergangenen Jahren bundesweit im Pro-Kopf-Vergleich deutlich an der Spitze“, sagte die Ministerin. „Bei den Besuchen setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit auseinander. Das ist ein unerlässlicher Beitrag, dem Antisemitismus vehement entgegenzutreten und die Erinnerungskultur weiter zu stärken“, betonte Oldenburg.

Landtag beschließt Reform der Lehrerbildung

Stamer: Attraktiveres Lehramtsstudium für bessere Bildung in MV statt Panikmache der CDU

Schwerin – Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hat heute den zweiten Teil der umfassenden Reform der Lehrkräftebildung beschlossen. Ziel ist es, das Lehramtsstudium praxisnäher und flexibler zu gestalten, um mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen und die Qualität der Bildung im Land zu stärken.

„Mit dieser Reform modernisieren wir das Lehramtsstudium grundlegend“, erklärt Dirk Stamer, hochschulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Wir schaffen eine ausgewogene Verbindung von Fachwissen und pädagogischer Kompetenz und legen einen stärkeren Fokus auf praktische Erfahrungen. Das macht das Studium attraktiver und senkt die Abbruchquoten. Ich freue mich, dass unsere Reform im Kreis der Experten viel Zuspruch bekommen hat. Es zeigt, dass wir damit klar auf dem richtigen Weg sind.“

Ein Element der Reform ist die Einführung eines schulstufenbezogenen Lehramts für die Klassen 5 bis 12, so wie es andere Länder wie Hamburg bereits seit Jahren erfolgreich praktiziert. Studierende entscheiden künftig erst am Ende ihres Studiums, ob sie an Gymnasien oder Regionalen Schulen unterrichten möchten. „Diese Flexibilität kommt den Lebensrealitäten junger Menschen entgegen und erleichtert später auch den Wechsel zwischen Schularten“, so Stamer.

Die Kritik von Seiten der CDU, die vom „Einheitslehrer“ sowie „Bildungseinheitsbrei“ spricht und in der Vergangenheit auch Falschbehauptungen geäußert hat, die Reform würde zur Abschaffung des Gymnasiums führen, weist Stamer entschieden zurück: „Die CDU verschließt die Augen vor der Realität. Wir sehen, dass ähnliche Modelle in anderen Bundesländern mit großem Erfolg eingeführt wurden. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die Ausbildung auch weiterhin den Vorgaben der Kultusministerkonferenz entspricht. Die CDU hat hier monatelang unbegründet Panik verbreitet und Eltern wie Schüler verunsichert.“

Dialog mit Schülervertretungen fortführen

Oldenburg: Gutes Zeichen für die Demokratie, wenn junge Menschen sich für ihre Bildung und ihre Zukunft einsetzen

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg begrüßt, dass Schülerinnen und Schüler für ihre Interessen eintreten. „Es ist ein gutes Zeichen für die Demokratie, wenn junge Menschen sich mit Nachdruck für ihre Bildung und ihre Zukunft einsetzen“, so Oldenburg. Nach Vorstellung eines 21-seitigen Forderungskatalogs des Landesschülerrats, der zentrale Themen wie mentale Gesundheit, strukturelle Schulreformen, Demokratiebildung, den Umgang mit Extremismus, Schülermitwirkung und soziale Gerechtigkeit beinhaltet, freut sich die Bildungsministerin auf die Fortführung der Gespräche mit den Vertretungen der Schülerinnen und Schüler.

„Wir nehmen die Forderungen des Landesschülerrats ernst. Gerade bei den Themen psychische Gesundheit und Extremismusprävention sind wir bereits aktiv und bauen bestehende Angebote weiter aus“, erklärt Oldenburg. „Mit unseren schulpsychologischen Beratungsstellen, dem landesweiten Notfallmanagement mit mobilen Teams, dem Zeugnissorgentelefon sowie gezielten Aufklärungskampagnen schaffen wir wichtige Hilfsangebote, die wir noch sichtbarer machen wollen. Eine klare Kante gegen jede Form von Extremismus finde ich richtig. Wir stärken unsere Schulen darin, konsequent zu handeln und Betroffene zu schützen und bilden unsere Schulleitungen fort.“

„Weitere Vorschläge zu zentralen Fragen der Bildungsentwicklung und Schülermitwirkung werden wir in unserem ersten Schulkongress zum Thema „Schulkultur und Partizipation“ Mitte September besprechen. Dieser Schulkongress ist ein Bildungsforum von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften. Nur im Dialog gelingt es, die Umsetzung von Forderungen zu beraten, ohne alles Bestehende über Bord zu werfen. Ein intensiver Austausch mit allen Beteiligten ist mir sehr wichtig. Ich treffe mich regelmäßig mit den Mitwirkungsgremien. Seit 2021 habe ich 70 Gesprächstermine mit Stadtschülerräten und Kreisschülerräten, Stadtelternräten und Kreiselternräten, mit dem Landesschülerrat und Landeselternrat geführt. Dazu zählen auch Arbeitsgespräche und Klausurtagungen. Diese gute Zusammenarbeit hat es vorher nicht gegeben“, betont Oldenburg.

Für Schülerinnen und Schüler gilt auch am Montag, 26. Mai 2025, die Schulpflicht.

Zu den Forderungen im Einzelnen:

  •  Mentale Gesundheit

Schulen entscheiden selbstständig, ob sie einen Projekttag für mentale Gesundheit organisieren. Ein eigenes Fach für Lernmethoden und Förderung von Resilienz ist nicht notwendig, weil diese Querschnittsthemen in allen Unterrichtsfächern Berücksichtigung finden. Sie sind Teil der Aufgabenbereiche „Prävention und Gesundheitserziehung“ sowie „Bildung für Toleranz und Vielfalt“, die Bestandteile der Rahmenpläne sind. Schulpsychologischen Rat erhalten Schülerinnen und Schüler über das Zeugnissorgentelefon. Die Einteilung von Schülerinnen und Schüler nach Lerntypen hat keine wissenschaftliche Grundlage.

Laut Schulgesetz sind Schülerinnen und Schüler verpflichtet, Hausaufgaben zu erledigen. Hausaufgaben bleiben als wertvolle Lern- und Übungszeit eine wichtige Ergänzung des Unterrichts. Sie fördern die Selbstständigkeit, Selbstdisziplin und stärken das Erlernen von Arbeitstechniken. Vor dem Hintergrund des immer stärker werdenden Einflusses Künstlicher Intelligenz auch auf die Schulen, zeichnen sich anstelle einer Abschaffung von Hausaufgaben ganz andere Entwicklungen ab. So sollte die Benotung von Hausaufgaben in Zeiten von KI-Tools wie ChatGPT immer mehr in den Hintergrund und die mündliche Leistung der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund rücken.

Die Freistellung für Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 10, um sich auf Klausuren vorzubereiten, widerspricht der Schulpflicht, die im Schulgesetz verankert ist. Zudem ließe sich eine „Greencard“ organisatorisch schwer umsetzen, weil Schülerinnen und Schüler fehlen könnten, wenn wichtige Wissensgebiete im Unterricht vermittelt werden. Das würde zu einer Benachteiligung führen.

Die Leistungsbewertungsverordnung und die Abiturprüfungsverordnung schreiben vor, dass Schülerinnen und Schüler grundsätzlich an einem Tag höchstens zwei schriftliche Lernerfolgskontrollen anfertigen. An Tagen, an denen eine Klassenarbeit oder eine Klausur geschrieben wird, sollen keine schriftlichen Lernerfolgskontrollen durchgeführt werden.

  •  Strukturelle Schulreformen

In Mecklenburg-Vorpommern legen Schülerinnen und Schüler an Gymnasien und Gesamtschulen am Ende der Jahrgangsstufe 12 und an Fachgymnasium am Ende der Jahrgangsstufe 13 die Abiturprüfungen ab. Die Gliederung der gymnasialen Oberstufe ist im Schulgesetz verankert. Hierbei handelt es sich um ein Landesgesetz, das der Landtag beschlossen hat.

Die Länder haben sich in der Kultusministerkonferenz darauf verständigt, die Vergleichbarkeit des Abiturs zu stärken. In weiteren Bundesländern besteht eine verpflichtende Mathematikprüfung. In Mecklenburg-Vorpommern ist es möglich, entweder eine schriftliche oder mündliche Abiturprüfung im Fach Mathematik zu absolvieren.

Das Land hat mit der fachdidaktischen Ausrichtung des neuen Rahmenplans Sport eine rechtliche Grundlage für einen modernen und motivierenden Sportunterricht geschaffen. In einer modernen Sport- und Bewegungskultur können der Unterrichtsgegenstand, die sportliche Aktivität oder das Verhalten der Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Perspektiven bewertet werden. Grundlage bilden die gemeinsame Handlungsempfehlung der Kultusministerkonferenz und des Deutschen Olympischen Sportbundes zur Weiterentwicklung des Schulsports. Ähnliche Regelungen für die Bewertung aus unterschiedlichen Perspektiven gelten in musischen und künstlerisch-gestalterischen Fächern.

Freiräume in Rahmenplänen müssen nicht geschaffen werden, weil es sie bereits gibt. Die darin verankerten Themengebiete füllen 80 Prozent der Unterrichtszeit. Bei den übrigen 20 Prozent sind die Lehrkräfte in ihrer Gestaltung frei.

Die schulische Bildung und Erziehung zielt darauf ab, Kompetenzen zu vermitteln, die für eine gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben und die Bewältigung beruflicher Anforderungen erforderlich sind. Dabei stehen insbesondere Sozial- und Selbstkompetenzen im Fokus, die sich im Arbeits- und Sozialverhalten zeigen. Die Bewertung des Arbeits- und des Sozialverhaltens stärkt die Anerkennungs- und Wertschätzungskultur.

Das Fach Astronomie als älteste Naturwissenschaft hat eine Vielzahl von Schnittmengen zu anderen Naturwissenschaften. Zudem erfährt die Astronomie in den zurückliegenden Jahren durch die Raumfahrt eine verstärkte öffentliche Wahrnehmung. Mit dem Aufrechterhalten des Status der Astronomie als selbstständiges, einstündiges Unterrichtsfach ausschließlich in der Klassenstufe 9 hat Mecklenburg-Vorpommern eine Form gewählt, die ihren Fokus auf die Vermittlung grundlegender Kenntnisse legt.

Mit dem Startchancen-Programm von Bund und Ländern erhalten Regionale Schulen in besonderen Lagen über einen Zeitraum von 10 Jahren eine finanzielle Unterstützung. Mit dem Investitionsprogramm können Neu- und Umbauten, die Erweiterung und Modernisierung der Schulgebäude realisiert werden. Mit dem Chancenbudget wird das Potenzial von Schülerinnen und Schülern gefördert, die individuelle Förderung, Kompetenzentwicklung und die Berufliche Orientierung werden gestärkt.

  •  Demokratiebildung

Die Juniorwahl zählt bundesweit zu den etablierten Projekten der politischen Bildung. Seit 10 Jahren wird sie kostenfrei den Schulen angeboten und steht allen Schulen zur Verfügung.

Mit der geplanten Änderung der Abiturprüfungsverordnung ist vorgesehen, dass ab dem Schuljahr 2026/2027 die Fächer Geschichte und Politische Bildung/Sozialkunde mit je zwei Schulhalbjahren einbringungspflichtig werden.

In Mecklenburg-Vorpommern ist eine neue Verwaltungsvorschrift „Demokratiebildung“ geplant. Sie soll wesentliche inhaltliche und fachliche Grundlagen, Unterstützungsmaßnamen und Handlungsrichtlinien enthalten. Hierbei wird es nicht nur um die institutionelle Schülermitwirkung gehen, sondern auch um einen ganzheitlichen Ansatz der Demokratiebildung.

  •  Schülermitwirkung

Mit dem neuen Schulgesetz hat das Land die Schülermitwirkung gestärkt. So ist ab dem kommenden Schuljahr die Wahl einer Vertrauenslehrkraft verpflichtend. Zukünftig kann eine Schülerin oder ein Schüler der Jahrgangsstufe 3 und eine Schülerin oder ein Schüler der Jahrgangsstufe 4 mit beratender Stimme an der Schulkonferenz teilnehmen. Zudem wird in Bezug auf die Schulkonferenz die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 auf die Jahrgangsstufe 5 herabgesetzt.

  •  Soziale Gerechtigkeit

Laut Ifo-Studie zählt Mecklenburg-Vorpommern zu den Bundesländern mit der höchsten Chancengleichheit. Als Gründe führen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die hohe Betreuungsquote von 95 Prozent bei den 3- bis 6-Jährigen in der Kita und das längere gemeinsame Lernen in der Schule an.

Von 2016 bis 2024 hat die Landesregierung mit 750 Millionen Euro rund 500 Schulbauvorhaben gefördert. Damit konnte auch die Barrierefreiheit der Schulgebäude erhöht werden. Von 2024 bis 2027 setzen Land und Kommunen zusätzlich 400 Millionen Euro für den Schulbau ein. Mit dem DigitalPakt und seinen Zusatzprogrammen haben Bund und Land die Schulträger mit 142 Millionen Euro unterstützt. Die Schulträger konnten für die Schulen Internetanschlüsse, WLAN, digitale Tafeln, Server, Software sowie Tablets oder Laptops für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte beschaffen.

  •  Extremismus

Das Land unterstützt Lehrkräfte im Umgang mit Extremismus durch Fortbildungen, damit sie handlungssicherer werden. Das Programm „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steht allen Schulen offen. Voraussetzung für eine Beteiligung ist eine Selbstverpflichtung der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte.

Schulen stark machen gegen Extremismus

Landesweite Fortbildungsreihe führt zu mehr Handlungssicherheit bei Schulleitungen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern unterstützt seine Lehrkräfte gezielt im Umgang mit extremistischen Vorfällen an Schulen. Schwerpunkte einer neuen landesweiten Fortbildungsreihe für Schulleitungen sind, Radikalisierung frühzeitig zu erkennen und demokratische Werte frühzeitig zu stärken.

Außerdem erhalten sie wertvolle Anleitungen und Tipps, wie sie in besonderen Lagen professionell reagieren. „Demokratiebildung ist die Grundlage schulischer Arbeit. Gerade in Zeiten zunehmender extremistischer Strömungen müssen wir unsere Schulen stärken, damit sie diesen Tendenzen entgegenwirken können“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

In sechs modular aufgebauten Online-Veranstaltungen à 90 Minuten werden Themen wie Bedingungen für die Radikalisierung Jugendlicher und Ursachen von Extremismus, Gewalt und Antisemitismus behandelt. Darüber hinaus geht es um rechtsextreme Argumentationsmuster, Möglichkeiten der Präventionsarbeit, Unterstützungs- und Beratungsstrukturen.

„Unsere Schulleitungen und Lehrkräfte brauchen Wissen und Netzwerke“, so die Bildungsministerin weiter. „Genau dies bietet ihnen diese Fortbildungsreihe. Sie trägt mit dazu bei, dass unsere Schulen als Orte der Demokratie und des Miteinanders gestärkt werden.“

Die Fortbildungsreihe ist auf Initiative des Bildungsministeriums im landesweiten Beratungsnetzwerk Demokratie und Toleranz konzipiert worden. Die einzelnen Veranstaltungen werden durch die Regionalzentren für demokratische Kultur in den fünf Regionen umgesetzt. Ziel ist es, dass die Schulleitungen und Lehrkräfte die Beratungsstrukturen kennenlernen und vor Ort in Anspruch nehmen können.

„Der Bedarf für die Fortbildungen ist da. Das zeigen die Anmeldezahlen“, sagte Oldenburg. Über 90 Schulleitungen der allgemein bildenden und beruflichen Schulen interessieren sich für die Fortbildungen. Die erste Veranstaltung im Schulamtsbereich Schwerin ist bereits erfolgt.

Gingster Schule im Bundesnetzwerk

Feierliche Aufnahme in die Gemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Insel Rügen – Gelungen! Die Gingster Schule wurde offiziell in das bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Die Landeskoordinatorin Josefine Lohmann freute sich bei der feierlichen Übergabe der Plakette über den Schritt der Gingster. „Eure Schule ist die 66. in unserem Bundesland, die eine wichtige gemeinsame Idee umsetzt“, sagt sie in ihren Grußworten. Mittlerweile agieren über 1,5 Millionen Schüler an 4.600 deutschen Schulen in dem Netzwerk.

„Ich bin stolz auf meine Gingster Schule“, erklärt Bürgermeister Nico Last an einem „besonderen Tag für die Gemeinde.“ Denn hier werde für die Bildung der Schüler mehr unternommen als in dem normalen Lehrbetrieb vorgesehen. Es komme darauf an, dass die Kinder und Jugendlichen auf dem Weg der eigenen Meinungsbildung unterstützt werden.

Schülersprecher Niklas Rienow nahm den Gedanken auf, als er für die Schülerschaft sprach. „Wir können schweigen oder sprechen“, meint er und fordert dazu auf, nicht wegzuschauen, wenn rassistische Sätze fallen, diskriminierende Worte gesagt oder sogar Mobbing betrieben werde. An Schulen komme es immer wieder zu solchen Erscheinungen, auf die angemessen und pädagogisch sinnvoll reagiert werden müsse.

Landeskoordinatorin Josefine Lohmann übergab Banner und Plakette des bundesweiten Netzwerks an die Schülervertreter Finn Koch und Lian Redemann im Beisein der Klassenleiter Rascha El Sheakh (2. v. r.) und Christian Ruback (2. v. l.) sowie Danny Boyom, Nico Last und André Farin (v. l. n. r.) Foto:@Martina Zabel.
Landeskoordinatorin Josefine Lohmann übergab Banner und Plakette des bundesweiten Netzwerks an die Schülervertreter Finn Koch und Lian Redemann im Beisein der Klassenleiter Rascha El Sheakh (2. v. r.) und Christian Ruback (2. v. l.) sowie Danny Boyom, Nico Last und André Farin (v. l. n. r.) Foto:@Martina Zabel.

Für eine Aufnahme in das Netzwerk stimmten 88 Prozent der Schüler, Lehrer und technischen Mitarbeiter der Gingster Schule und übertrafen die Vorgaben mit einer überwältigenden Mehrheit. „Das verpflichtet uns in der täglichen Arbeit“, meint Rascha El Sheakh, Vertrauenslehrerin und Projektleiterin an der Schule. Zusammen mit ihrer Klasse hatte sie die Idee der Netzwerkarbeit, warb in einer gemeinsamen Aktion dafür und war sehr glücklich über den sehr großen Zuspruch.

An der Schule Gingst sind feste Bausteine für die Arbeit gegen Rassismus und für mehr Courage im Schulprogramm zu finden. Dazu gehören zum Beispiel der Anti-Rassismus-Tag in den 5. Klassen oder eine regelmäßige thematische Lesung für die 9. und 10. Klassen. Unterstützend agiert der Pate Danny Boyom, der zusammen mit Schulleiter André Farin die Idee eines schuleigenen Projekttags für mehr Aufklärung und Austausch über Alltagsrassismus verwirklichte.

„Goldener Handball“ für Bildungsministerin

Oldenburg: Gemeinsames Projekt begeistert Mädchen und Jungen für den Handballsport

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat vom Präsidium des Handballverbandes MV den „Goldenen Handball“ erhalten. Diese Auszeichnung wurde erstmals verliehen und zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich besonders um den Handball in Mecklenburg-Vorpommern verdient gemacht haben.

„Es ist eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten. Handball hat eine lange Tradition in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit dem Handballverband ist es uns gelungen, das Projekt ‚Handball macht Schule‘ erfolgreich aufzulegen. Wir erreichen deutlich mehr Mädchen und Jungen und begeistern sie für diese tolle Sportart“, sagte die Ministerin auf der Verbandstagung in Rostock-Warnemünde.

Seit dem Schuljahr 2023/2024 finanzieren Land und Handballverband die Stelle eines Kinder- und Schulhandballkoordinators. Ziel ist es, den Handballsport in Kitas und Schulen auszubauen. Eine ähnliche, erfolgreiche Kooperation gibt es bereits mit dem Basketballverband MV.

Zu den Hauptaufgaben des Koordinators zählen:

  • die Qualifizierung des Lehrpersonals und der Vereinstrainer
  • die Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Verein sowie Kita und Verein
  • der Aufbau einer landesweiten Grundschulliga und regionaler Zweifelderballturniere
  • die Koordinierung, Organisation und Weiterentwicklung der Grundschulaktionstage MV
  • der Ausbau der Teilnehmerzahlen bei „Jugend trainiert für Olympia“ und des Beachhandballs auf Schulebene
  • die Durchführung von Kennenlernangeboten in Schulen und Kitas
  • die Schülermentorenausbildung
  • die Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit zum Handball an der Schule

„Das Land fördert eine Vielzahl von Bewegungsangeboten in Kitas und in Schulen, denn Sport stärkt die Gesundheit und den Teamgeist der Kinder. Durch die Arbeit des Koordinators werden die Möglichkeiten bekannter und auch stärker genutzt“, sagte Oldenburg.

Das Konzept hat der Handballverband MV entwickelt. Generell soll die Zusammenarbeit zwischen Vereinen auf der einen Seite und Schulen bzw. Kitas auf der anderen Seite verstärkt werden. Bis zum Schuljahr 2025/2026 ist die Finanzierung des Projektes im Umfang von 60.000 Euro festgeschrieben. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 30.000 Euro. Der Deutsche Handballbund und der Handballverband MV stellen jeweils 15.000 Euro jährlich bereit.