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Kategorie: KiTa / Bildung / Schule / Uni / Ausbildung

Schulen starten Erste-Hilfe-Ausbildung

Oldenburg: Schülerinnen und Schüler werden befähigt, in Notsituationen zu helfen

Schwerin – In diesem Schuljahr haben 29 Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung freiwillig eingeführt. Bis zu 2.000 Schülerinnen und Schüler werden im ersten Schritt ausgebildet. „Ziel ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche zu befähigen, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Deshalb freuen wir uns über jede weitere Schule, die an diesem Modellprojekt teilnimmt“, informierte Bildungsministerin Simone Oldenburg. In Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen wurde ein umfassender Leitfaden entwickelt, der als Handlungsempfehlung dient. Dieser ermöglicht es den weiterführenden Schulen, die Erste-Hilfe-Ausbildung im Rahmen eines zweijährigen Modellvorhabens eigenständig umzusetzen.

Oldenburg: „Gefahren- und Notfallsituationen können überall und jederzeit auftreten. Daher ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, die Lage richtig einzuschätzen und Erste Hilfe zu leisten. Die Schule ist ein idealer Ort, um dieses Basiswissen zu vermitteln. Darüber hinaus fördert eine unbefangene Einstellung zum Helfen das Verantwortungsbewusstsein und die Zivilcourage. Mit unserem Leitfaden unterstützen wir die Lehrkräfte in der praktischen Umsetzung.“

Im Schuljahr 2022/2023 haben bereits 10 Schulen im Rahmen eines Pilotprojekts das Konzept erprobt und die Praxistauglichkeit der Module getestet. Die Ausbildung umfasst dabei zwei Module von jeweils 90 Minuten, die als Starterausbildung konzipiert sind. Diese können in den Jahrgangsstufen 7 oder 8 altersgerecht und unabhängig von der Schulart im Rahmen der Fächer Biologie und Sport durchgeführt werden. Alternativ ist das Modellvorhaben auch als Ganztagsangebot oder in Form einer Projektwoche umsetzbar.

Modul 1 „Grundlagenwissen“ behandelt unter anderem die Erfassung von Notfallsituationen, die Überprüfung von Atmung und Bewusstsein, die korrekte Durchführung eines Notrufs sowie die Erkennung und Versorgung von Verletzungen. Modul 2 „Wiederbelebung“ vermittelt die stabile Seitenlage, die Herzdruckmassage und die Beatmung. Der Leitfaden enthält detaillierte Informationen zu den Zielen der Module, den erforderlichen Materialien und den Ansprechpartnern für Lehrkräfte.

Das Thema „Erste Hilfe lernen, können und anwenden“ hat in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung von 2010 bis 2016 einen hohen Stellenwert. In diesem Zeitraum wurden in 278 allgemein bildenden Schulen etwa 300 Lehrkräfte und rund 54.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Seit dem Projektende hatten Lehrkräfte eigenverantwortlich weiter Lehreinheiten und Angebote mit den vorhandenen Materialien umgesetzt.

Land hat dichtes Netz an Ganztagsschulen

Oldenburg: Ganztagsangebote sorgen für mehr Chancengerechtigkeit bei den Schülerinnen und Schülern

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hat ein stabiles und dichtes Netz an ganztägig arbeitenden Schulen. Im Schuljahr 2024/2025 gibt es insgesamt 350 Schulen mit Ganztagsangeboten. Das sind 73 Prozent aller allgemein bildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft. „An den Ganztagsangeboten nehmen derzeit 81.000 Schülerinnen und Schüler teil. Sie machen das Schulleben abwechslungsreicher“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Zugleich sorgen die sie für mehr Chancengerechtigkeit, weil alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, an diesen Angeboten teilzunehmen.“

Unter den 350 Schulen mit Ganztagsangeboten befinden sich 158 ganztägig arbeitende Grundschulen. 37 Schulen arbeiten als Ganztagsschule in offener Organisationsform. Das heißt, den Schülerinnen und Schüler ist die Teilnahme an den unterrichtergänzenden Angeboten freigestellt. Bei 53 Schulen handelt es sich um eine Ganztagsschule in teilweise gebundener Organisationsform. Hier nehmen ganze Klassen oder Jahrgangsstufen an den unterrichtsergänzenden Angeboten teil. Bei den 102 Ganztagsschulen in gebundener Organisationsform nehmen alle Schülerinnen und Schüler die Angebote wahr.

„Das vielseitige Angebot neben dem Unterricht können unsere Schulen unterbreiten, weil sie zahlreiche Kooperationspartner einbinden“, erklärte die Bildungsministerin weiter. „Vereine, Verbände, Institutionen, Unternehmen und viele ehrenamtlich tätige Einzelpersonen engagieren sich an unseren Schulen. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“ Das Land hat im Jahr 2018 die Kooperationsinitiative „Ganztägig lernen“ gestartet, mit Hilfe derer die Schulen weitere Partnerinnen und Partner gewinnen können. Eine Datenbank der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ in Waren/Müritz bringt Schulen und Kooperationspartner zusammen.

Jüngster Partner der Kooperationsinitiative ist der Verein „Basketball macht Schule“. Die Initiative der Rostock Seawolves bietet Basketballangebote für Schülerinnen und Schüler. „Wir erweitern damit die Palette der namhaften Bildungspartner im Bereich Sport für unsere ganztägig arbeitenden Schulen“, sagte die Bildungsministerin. „Ziel ist es, Freude am Sport und an regelmäßiger Bewegung zu vermitteln. Diese Kurse sind ein wichtiger Ausgleich zum Unterricht, trainieren Sozialkompetenzen und stärken die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.“

Mit dem neuen Partner gehören dem Netzwerk 29 Organisationen an, wie z. B. der Landessportbund, der Landesfeuerwehrverband, der Landesangelverband, das THW, der F.C. Hansa Rostock e.V., die Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes oder die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege.

Lesung für mehr Zivilcourage

Gingster Schüler und Lehrer erleben den deutschen Autor Jakob Springfeld

Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel
Autogrammzeit. Jakob Springfeld las vor Gingster Schülern und Lehrern aus seinem Buch „Unter Nazis“. Foto: Martina Zabel

Insel Rügen – Wieder eine Premiere in Gingst. An der dortigen Regionalen Schule erlebten über 80 Schüler aus den 9. und 10. Klassen zusammen mit ihren Lehrern eine Autorenlesung. Der 23-jährige Jakob Springfeld reiste mit seinem Buch „Unter Nazis“ nach Rügen und machte auch hier Station, um von seinen Erfahrungen als ostdeutscher Jugendlicher zu erzählen.

In seiner Heimatstadt Zwickau erlebte er Ausschreitungen rechtsextremistischer Gruppen, gründete eine Ortsgruppe von „Fridays for Future“ und setzte sich aktiv gegen Rechtsextremismus und Alltagsrassismus ein. Sein Engagement veränderte sein Leben, zu dem nun regelmäßige Hassnachrichten, Beleidigungen und Gewaltandrohungen gehören. Trotzdem glaubt er daran, dass unsere Zivilgesellschaft viel mehr dagegen zu setzen habe. In über 215 Lesungen in allen Bundesländern sammelte er positive Erfahrungen und viel Zuspruch.

In der sich anschließenden Diskussion wollten die Gingster Jungen und Mädchen unter anderem wissen, was sie gegen den alltäglichen Rassismus auch an ihrer Schule tun können. „Der erste Schritt ist immer, dass ihr das ansprecht und zum Thema macht“ erklärt Jakob Springfeld. Er gab den Klassenräten den Ratschlag, bewusst über alle Erscheinungen zu sprechen, die nichts mit Demokratie und unserem Verständnis von Menschenrechten zu tun hätten.

Eine Botschaft, die an der Schule gut ankommt, denn seit letztem Jahr gehören die Gingster zum deutschlandweiten Netzwerk „Schule gegen Rassismus – Schule mit Zivilcourage“. Die überwiegende Mehrheit der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter sprachen sich für die Aufnahme in die Organisation ein und führen seitdem verschiedene unterrichtsbegleitende Projekte an der Schule durch.

„Ich freue mich darüber, dass wir zusammen mit dem Literaturhaus Gingst einen solchen Baustein zum ersten Mal bei uns präsentieren können“, sagt Schulleiter André Farin gleich am Anfang der Veranstaltung. Die Idee von der Vorbereitung auf das Leben an seiner Schule beinhalte auch solche kulturellen Höhepunkte, die Themen ganz unterschiedlicher Art in den Blick nehmen. Mit der Buchladen-Chefin Petra Dittrich ist er sich einig, dass Lesungen jetzt regelmäßig an der Schule stattfinden werden.

Nutzung digitaler Geräte an Schulen

Bildungsministerium, Vertretungen der Schülerinnen, Schüler, Eltern und Schulleitungen stehen in breitem Austausch

Schwerin – Muss mein Handy während der Schulzeit im Rucksack bleiben? Darf ich mein Tablet auf dem Schulgelände nutzen? Ist es erlaubt, mit der Smartwatch im Schulgebäude zu telefonieren? Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu erhalten, erarbeitet das Land derzeit Empfehlungen zur Nutzung digitaler Geräte an den Schulen. Die Schulen leiten daraus Regelungen ab, die ihren Bedürfnissen entsprechen und schreiben sie in den Hausordnungen und Medienbildungskonzepten fest. Das Bildungsministerium befindet sich dazu bereits in einem breiten Austausch mit dem Landesschülerrat, dem Landeselternrat, den Schulleitungsvereinigungen und dem Grundschulverband.

Bildungsministerin Simone Oldenburg: „Weder Handys, Tablets oder Smartwatches sollten komplett verboten werden. Sinnvoller ist es, das Alter, den Umfang und die Art und Weise der Nutzung digitaler Geräte differenziert zu betrachten und schulinterne Regelungen zu treffen. Viele Schulen verfügen schon heute über verbindliche Regelungen, wann und wie digitale Geräte genutzt werden dürfen, und haben sie in ihren Hausordnungen verankert. Mit den Empfehlungen, die wir mit den Vertretungen der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulleitungen erarbeiten, wollen wir den Schulen mehr Sicherheit und mehr Orientierung geben, welche Regelungen in welcher Schulart möglich und umsetzbar sind.“

Felix Wizowsky, Vorsitzender des Landesschülerrates: „Die Einbindung von Schülerinnen und Schülern bei der Erarbeitung der Empfehlungen sorgt vor allem für eines – für eine Akzeptanz innerhalb der Schülerschaft. Die Schulen entscheiden gemeinsam mit allen Beteiligten über die nähere Ausgestaltung des Umgangs mit den digitalen Endgeräten. Nur so kann auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden. Die Empfehlungen legen dafür den richtigen Grundstein.“

Tobias Lankow, Vorstandsvorsitzender des Landeselternrates: „Verbote sind kein guter pädagogischer Ansatz. Die Hausordnung der Schulen wird in demokratischer Mitbestimmung durch die Schulkonferenzen gestaltet. Ihr allein obliegt derzeit die Gestaltung der Nutzung digitaler Endgeräte. Alle sollten sich dieser Verantwortung und auch Chance bewusst sein und das Schulleben selbst gestalten. Wir sollten auch nicht vergessen, das Primat der Erziehung liegt bei den Eltern. Sie sind es auch, die Handys kaufen und zu Hause die Nutzung vorleben und gestalten.“

Ralph Grothe, Vorsitzender des Grundschulverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Der Grundschulverband unterstützt die Entwicklung von Empfehlungen zur Digitalisierung und zur Nutzung digitaler Geräte in der Schule. Grundschulkinder nutzen im verstärkten Umfang in der Schule digitale Geräte zum Lernen und zur Kommunikation. Digitale Endgeräte müssen von der Schule zur Verfügung gestellt werden. Schulische Medienbildungskonzepte sind die Grundlage für den Umgang mit digitalen Geräten in der Schule. Die Einbindung der schulischen Gremien ist dabei Voraussetzung. Wir sprechen uns gegen eine unkontrollierte Nutzung von privaten Endgeräten durch die Kinder aus. Hier müssen Schulkonferenz und Hausordnung klare Regeln formulieren.“

Heike Walter, Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung Mecklenburg-Vorpommern: „Empfehlungen zur Nutzung digitaler Geräte sind sinnvoll und notwendig, denn sie geben Schulen eine wertvolle Orientierung. Die konkreten Regelungen müssen jedoch vor Ort getroffen werden – dort, wo sie gelebt und umgesetzt werden. Dabei ist klar: Digitale Endgeräte sollen den Schulalltag sinnvoll ergänzen und das Lernen gezielt unterstützen. Auf keinen Fall dürfen sie die zwischenmenschliche Interaktion stören. Wichtig ist, dass das Ministerium die Entscheidungen der Schulen nachhaltig unterstützt und mitträgt.“

Heiko Helms, Vorsitzender der Vereinigung der Schulleitungen der Gymnasien und Schulen mit gymnasialer Oberstufe Mecklenburg-Vorpommern: „Eine klare, pädagogisch fundierte Regelung zum Umgang mit digitalen Geräten an Schulen ist notwendig – nicht im Sinne pauschaler Verbote, sondern als Ausdruck eines verantwortungsvollen und altersangemessenen Umgangs mit digitaler Technik im Schulalltag. Es ist sehr zu begrüßen, dass das Land hierzu Empfehlungen erarbeitet, die den Schulen Orientierung geben. Entscheidend bleibt jedoch: Die konkrete Ausgestaltung muss in der Verantwortung der einzelnen Schulen liegen. Nur so kann eine Regelung entstehen, die dem jeweiligen Schulprofil, der Altersstruktur und den pädagogischen Zielsetzungen gerecht wird.“

Streitschlichtung an Schulen breiter etablieren

Konfliktkompetenz stärken: Land startet Fortbildungen für unterstützende pädagogische Fachkräfte

Schwerin – Das Land will das Programm der Streitschlichtung an Schulen weiter ausbauen. Dazu sollen unterstützende pädagogische Fachkräfte fortgebildet werden, die ihre Kenntnisse dann weitergeben können. Ziel ist es, im Schuljahr 2025/2026 ca. 100 Schülerinnen und Schüler in Streitschlichtung auszubilden. „Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern gibt es an jeder Schule, sie sind keine außergewöhnlichen Ereignisse“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Damit sich die Auseinandersetzungen aber nicht verhärten und das Schulklima nicht auf Dauer beeinträchtigt wird, wollen wir das erfolgreiche Konzept der Streitschlichtung breiter etablieren.“

Die Kursreihe „Streitschlichtungsausbildung für unterstützende pädagogische Fachkräfte“ startet im Juni 2025 und wird vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Bildungsministeriums in Kooperation mit dem Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe – Schabernack e. V. durchgeführt. Insgesamt stehen in einem ersten Schritt 16 Plätze für unbefristet tätige pädagogische Fachkräfte zur Verfügung. „Das Angebot stößt auf Interesse, die Fortbildung ist ausgelastet“, so die Ministerin. Neben den pädagogischen Fachkräften haben auch Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter Fortbildungen in Streitschlichtung absolviert.

„Kinder und Jugendliche lernen in der Schule nicht nur Deutsch und Mathematik. Sie lernen auch, wie man fair und respektvoll miteinander umgeht. Dieses soziale Lernen ist genauso wichtig wie der Fachunterricht“, betonte die Bildungsministerin. „Mit der systematischen Ausbildung von Fachkräften ermöglichen wir es, Streitschlichter-Programme in weiteren Schulen zu verankern. Das stärkt nicht nur die Konfliktkultur, sondern auch den sozialen Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft.“

Streitschlichtung – auch als Mediation bekannt – ist ein bewährtes Verfahren zur gewaltfreien Konfliktlösung, bei dem unparteiische Dritte vermitteln. Es verfolgt die Absicht, Konflikte nicht gänzlich zu vermeiden, sondern konstruktiv zu bewältigen und eine Lösung herbeizuführen, von der alle Beteiligten profitieren.

Die Ausbildung für unterstützende pädagogische Fachkräfte umfasst zehn praxisnahe Module mit insgesamt 60 Unterrichtsstunden, die neben theoretischen Grundlagen vor allem kommunikative Kompetenzen und methodisches Handwerkszeug für die Streitschlichtung vermitteln. Ein besonderer Fokus liegt auf der Fähigkeit, Schülerinnen und Schüler selbst zu Streitschlichterinnen und Streitschlichtern auszubilden. Sie werden damit in die Lage versetzt, Konflikte untereinander lösen.

„Wenn Schülerinnen und Schüler lernen, Konflikte friedlich zu lösen, gewinnen sie an Selbstvertrauen und sozialer Kompetenz. Sie entwickeln Empathie und ein Gefühl für Verantwortung. Das sind Fähigkeiten, die sie ein Leben lang begleiten“, sagte Oldenburg.

Übergang von der Schule in die Ausbildung

Ständige Wissenschaftliche Kommission legt Gutachten mit Empfehlungen vor

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg begrüßt die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) zum Übergang der Schülerinnen und Schüler von der Sekundarstufe I in die berufliche Ausbildung. „Wir gestalten Schule so, dass jede Schülerin und jeder Schüler faire Chancen auf eine gute Zukunft hat“, sagte die Ministerin. Sie verwies auf drei zentrale Empfehlungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das Land bereits umgesetzt hat, um die Qualität der schulischen Bildung gezielt zu stärken:

  • Basale Kompetenzen im Fokus – neue Stundentafel für mehr Deutsch, Mathematik und Englisch

„Unser Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler sicher lesen, schreiben und rechnen können. Das ist das Fundament für jeden Bildungserfolg“, betonte Oldenburg. Mecklenburg-Vorpommern setzt mit dem kommenden Schuljahr eine neue Stundentafel verbindlich um, die die Unterrichtsfächer Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache stärkt und Freiräume für individuelle Förderung schafft. „Wir fangen in der Grundschule an, erhöhen die Stunden in den Fächern Deutsch und Mathematik in den Jahrgangsstufen 3 und 4 und haben ein verpflichtendes 20-minütiges Leseband eingeführt. Die direkte Zuweisung von elf Stunden aus dem ehemaligen Kontingent der Kernfächer Deutsch, Mathematik und erster Fremdsprache an weiterführenden Schulen stellen eine Verbindlichkeit her, die wir brauchen, um mehr Schülerinnen und Schüler zum ersten anerkannten Schulabschluss zu führen, ohne in anderen Fächern Unterrichtsstunden zu reduzieren.“

  • Berufliche Orientierung neu gedacht – verbindliches Konzept für alle Schulen

Mit einem neuen landesweiten Konzept zur Beruflichen Orientierung sorgt Mecklenburg-Vorpommern ab dem kommenden Schuljahr für mehr Praxisbezug und klare Perspektiven. Das Konzept ist für alle Schulen verbindlich. Schülerinnen und Schüler sollen frühzeitig ihre Stärken erkennen, vielfältige berufliche Wege kennenlernen und den Beruf ergreifen, der am besten ihren Neigungen entspricht. „Berufsorientierung ist Lebensorientierung, deshalb machen wir sie zum integralen Bestandteil der schulischen Bildung“, erklärte die Ministerin.

  • Digitale Kompetenzen stärken – Unterrichtsfach Informatik und Medienbildung ab Klasse 5 

Das Land hat bereits früh reagiert, um Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Seit dem Schuljahr 2019/2020 steht ab Klasse 5 das einstündige Unterrichtsfach Informatik und Medienbildung auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler erlangen grundlegendes Wissen über Mediennutzung, Mediengestaltung und Medienkritik. Außerdem erhalten sie grundlegende Kenntnisse in Softwareentwicklung. „Kinder und Jugendliche müssen wissen, wie sie sich sicher, reflektiert und verantwortungsvoll in digitalen Räumen bewegen. In diesem Fach vermitteln die Lehrkräfte ihnen das notwendige Handwerkszeug“, so Oldenburg.

Mecklenburg-Vorpommern versteht die Empfehlungen der SWK als Unterstützung der eigenen Vorhaben. „Mit dem Produktiven Lernen und der Berufsreife dual machen wir Angebote für Schülerinnen und Schüler, denen das abstrakte Lernen schwerfällt. Sie lernen in Betrieben und haben einen starken Praxisbezug. Mit dem Startchancen-Programm fördern wir Schülerinnen und Schüler, die schwierige Startbedingungen haben. Das alles sind weitere Maßnahmen, um Schülerinnen und Schülern einen direkten und nahtlosen Einstieg in die berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Die Empfehlungen der SWK werden wir in der Bildungsministerkonferenz intensiv beraten“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg, die in diesem Jahr auch Präsidentin der Bildungsministerkonferenz ist.

Hausaufgaben sind sinnvoll und unerlässlich

Mecklenburg-Vorpommern hält an Hausaufgaben für Schülerinnen und Schüler fest

Schwerin – Bildungsministerin Simone Oldenburg hat eine klare Auffassung, warum Hausaufgaben für Schülerinnen und Schüler sinnvoll und unerlässlich sind: „Überall wird darüber debattiert, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler schwächer werden und viel unternommen werden muss, um Lücken zu verringern. Hausaufgaben bleiben als wertvolle Lern- und Übungszeit eine wichtige Ergänzung des Unterrichts. Sie fördern die Selbstständigkeit, Selbstdisziplin und stärken das Erlernen von Arbeitstechniken. Wo sollte man zum Beispiel ein Gedicht lernen, wenn nicht in Form einer Hausaufgabe? Wo sollten Schülerinnen und Schüler einen Vortrag oder eine Projektarbeit vorbereiten, wenn nicht als Hausaufgabe?

Hausaufgaben bieten die Gelegenheit, erlerntes Wissen zu festigen. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler im Unterricht. Natürlich dürfen die Hausaufgaben nicht unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Schülerinnen und Schüler brauchen nach der Schule ausreichend Zeit für sich, für Freunde und für die Familie. Kinder, die den Hort besuchen, können ihre Hausaufgaben während des Hortbesuches erledigen. So sieht es unser Kindertagesförderungsgesetz vor. Hier haben alle die gleichen Chancen, weil alle Kinder durch die Erzieherinnen und Erzieher unterstützt werden.

Schriftliche Hausaufgaben sind in Mecklenburg-Vorpommern nicht alleinige Grundlage für eine Leistungsbewertung. Sie können nur eine Ausgangslage darstellen, die die Basis für weitere Aufgaben ist, die durch die Schülerinnen und Schüler erarbeitet werden. Wenn sie bei den Hausaufgaben oder Hausarbeiten externe Hilfen oder Quellen verwenden, müssen sie diese angeben und kenntlich machen. Dies gilt auch wenn sie KI-Tools nutzen.“

Digitale Angebote an Volkshochschulen

Erwachsenenbildung verbessert Teilhabe von älteren Menschen und zeigt nachhaltige Erfolge

Schwerin – Wenn Volkshochschulen digitale Sprechstunden und Smartphone-Kurse kostenlos anbieten können, hat das vor allem mit der zusätzlichen Förderung des Landes zu tun. Das Bildungsministerium hat den Volkshochschulverband im vergangenen Jahr mit 60.000 Euro unterstützt, um digitale Bildungsangebote auszubauen. „Mit den Kursen haben die Volkshochschulen insbesondere älteren Menschen, auch und besonders in ländlichen Regionen, einen Zugang zu digitalen Hilfsmitteln ermöglicht. Das ist ein Beitrag, Teilhabechancen zu verbessern“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Das Projekt „Von A wie Alle über K wie Künstliche Intelligenz bis Z wie Zusammen – Wege in die partizipative Zukunft der digitalisierten Erwachsenenbildung“ zielte im Jahr 2024 darauf ab, digitale Grundkompetenzen zu vermitteln. „Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlen sich ermuntert, weiter zu lernen. Das ist ein erster Schritt, die digitale Kluft abzumildern“, sagte VHS-Verbandsdirektorin Ines Poloski-Schmidt. Außerdem konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz fortgebildet werden.

Mit der Modellinitiative „Vermittlung digitaler Grundkompetenzen“ konnten zahlreiche VHS-Veranstaltungen realisiert werden, die insbesondere ältere Menschen an digitale Technologien herangeführt haben. Die Volkshochschule Ludwigslust-Parchim hat Kurse zu Smartphone- und Tablet-Grundlagen sowie WhatsApp und dem Versenden und Empfangen von E-Mails angeboten und erreichte mit ihren 44 Kursen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zehn Orten. Die VHS in Rostock setzte auf digitale Sprechstunden, in denen es um Datensicherheit, Installation von Apps und Änderungen an den Geräteeinstellungen ging. Die Zielgruppe waren hier Menschen ab 70 Jahren, die bislang wenig Berührung mit digitalen Technologien hatten.

Ältere Menschen im Landkreis Vorpommern-Greifswald hatten die Möglichkeit, an 17 Kursen „Smartphone leichtgemacht“ und „Einkaufen und Bezahlen im Internet“ teilzunehmen. Die Resonanz war durchweg positiv. „Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten den Wunsch nach einer Fortsetzung des Kursangebotes“, so Verbandsdirektorin Poloski-Schmidt. Die Vermittlung von Medienkompetenz sowie digitaler Grundkompetenz im Bereich Gesundheitsbildung für Ältere stand im Mittelpunkt der Kurse an der VHS Schwerin.

„Die Angebote zeigen nachhaltige Erfolge“, so Bildungsministerin Oldenburg weiter. Einige Kommunen haben zusätzlich digitale Hardware angeschafft, um auch langfristig Schulungen anbieten zu können. Gleichzeitig konnten die Volkshochschulen neue Kursleiterinnen und Kursleiter gewinnen und ihre Netzwerke mit weiteren Bildungseinrichtungen ausbauen.