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Kategorie: Klimaschutz

Inbetriebnahme einer neuen Solarthermieanlage

Schwesig: Neue Solarthermieanlage in Greifswald ein Leuchtturmprojekt

Greifswald – Bei der Inbetriebnahme einer neuen Solarthermieanlage in Greifswald unterstrich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig Mecklenburg-Vorpommerns Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien.

„Die neue Anlage ist die größte in ganz Deutschland und damit ein Leuchtturmprojekt für eine klimafreundliche Energieversorgung. 80 Prozent unseres Stroms erzeugen wir bereits aus erneuerbaren Quellen. Damit liegen wir an der Spitze aller Bundesländer. Bis 2035 wollen wir den gesamten Energiebedarf unseres Landes aus erneuerbaren Energien decken. Dabei spielt die Solarthermie eine große Rolle. Hier in Greifswald wird mit der neuen Anlage der Stadtwerke in Zukunft Sonnenenergie direkt in Wärme umgewandelt. Damit können mehr als 1.000 Haushalte komplett mit sauberer Wärme versorgt werden“, sagte Schwesig.

M-V werde den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter beschleunigen, betonte die Regierungschefin. „Bis 2026 entstehen vor den Küsten der Ostsee vier weitere Windparks. Wir wollen mehr Windkraft an Land, von der die Kommunen und Menschen vor Ort profitieren.“

Investitionen in die Zukunft und Krisenmanagement würden in M-V zusammengedacht, sagte die Ministerpräsidentin. Verlässliche und bezahlbare Energie sei zurzeit das wichtigste Thema für unser Land, für unsere Wirtschaft und unseren sozialen Zusammenhalt.

„Mit der Anlandung und Verteilung von Flüssiggas in Lubmin leistet M-V seinen Betrag für die Energieversorgung ganz Deutschlands. Die Bürgerinnen und Bürger wie Unternehmen brauchen zudem Entlastung und Planungssicherheit. Ich freue mich sehr, dass viele Vorschläge unseres Energiegipfels im Entlastungspaket III der Bundesregierung enthalten sind, beispielsweise die Energiepreispauschale für Rentner und Studierende sowie die Einführung einer Strompreisbremse. Das wird aber nicht ausreichen. Ganz im Sinne unseres Energiegipfels brauchen wir in Deutschland möglichst schnell eine Deckelung der Energiepreise“, sagte Schwesig.

Energieministertreffen der Bundesländer

Meyer: Antrag aus Mecklenburg-Vorpommern wird zum gemeinsamen Beschluss – Energiepreisdeckel muss kommen – Schutzmechanismus für Stadtwerke – Sicherung und Erhalt von Arbeitsplätzen

Hannover – Am Mittwoch hat in Hannover das Energieministertreffen aller Bundesländer stattgefunden. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Absicherung der Energieversorgung für den Herbst und Winter in Deutschland. Auf Antrag von Mecklenburg-Vorpommern ist die Etablierung eines Energiepreisdeckels diskutiert worden.

„Die angespannte Lage auf den Energiemärkten macht Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie der Wirtschaft zu schaffen. Im Ergebnis der heutigen Sitzung haben die Energieminister der Länder auf Vorschlag von Mecklenburg-Vorpommern einen gemeinsamen Beschluss gefasst. Dieser hat klar bezahlbare Energiekosten im Blick. Ein geeignetes Instrument zur Umsetzung ist dafür ein Energiepreisdeckel“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer in Hannover.

In dem Beschluss fordern die Ministerinnen und Minister der Länder konkrete Unterstützung von der Bundesregierung. „Der Bund ist gefordert, auf Grundlage europäischer Vorgaben ein Modell für einen schnell wirksamen Energiepreisdeckel zu entwickeln. Dieser hat das Ziel, Preissteigerungen auf Gas, Strom und Wärme zu begrenzen. Das ist ein elementarer Beitrag für die Planungssicherheit und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Der Deckel muss sowohl eine soziale Komponente als auch eine Verbrauchskomponente enthalten. Gleichzeitig ist es wichtig, Anreize zum Energiesparen zu liefern. Dabei geht es insgesamt darum, dass sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Wirtschaft entlastet werden. Wir brauchen hier einheitliche Regelungen, die in allen Bundesländern gelten“, machte Wirtschaftsminister Meyer im Anschluss an die Konferenz deutlich.

In einem weiteren Antrag von Mecklenburg-Vorpommern forderte Wirtschaftsminister Meyer einen Schutzmechanismus für Stadtwerke und Versorgungsunternehmen in Deutschland. Der Antrag Mecklenburg-Vorpommerns wurde zu einem gemeinsamen Beschluss der Länder gefasst.

„Bislang hat der Bund die Handlungsfähigkeit der Gas-Importeure gesichert. Für Stadtwerke und Versorgungsunternehmen gibt es aktuell noch zu wenig Unterstützung. Die kommunalen Stadtwerke sind beispielsweise nicht nur Betreiber kritischer Infrastrukturen, sondern auch im Querverbund aktiv, wie im ÖPNV oder bei Schwimmbädern. Sollte bei regionalen Versorgungsunternehmen was wegbrechen, sind Dominoeffekte zu befürchten. Diese müssen unter allen Umständen verhindert werden. Deshalb bedarf es auch einer besonderen Kraftanstrengung für Stadtwerke und Versorgungsunternehmen“, erläuterte Meyer weiter. Die Länder haben den Bund aufgefordert, einen Schutzmechanismus sowie notwendige Gesetzesänderungen zu prüfen. Im Mittelpunkt stehen dabei Versorger, deren Gesellschafter nicht in der Lage sind, die Situation entsprechend abzufedern.

Im Rahmen der Energieministerkonferenz wurden auch weitere Unterstützungsmaßnahmen diskutiert. „Bei allen Maßnahmen, die von Bund und den Ländern getroffen werden, geht es übergreifend um die Sicherung und den Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland. Wenn Unternehmen aufgrund des hohen Kostendruckes vom Markt gehen, bedeutet das in der Konsequenz immer auch den Verlust von Arbeitsplätzen. In diesen Strudel dürfen wir gar nicht erst kommen. Deshalb ist auch ein auskömmlicher Rettungsschirm des Bundes vor allem auch zum Schutz der kleinen und mittelständischen Unternehmen weiter notwendig. Das Land prüft Maßnahmen dort, wo Unterstützungsmöglichkeiten des Bundes nicht greifen“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer abschließend.

Bäckereien brauchen Unterstützung

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat am heutigen Morgen vor der Kabinettssitzung gemeinsam mit Landesinnungsmeister Mathias Grenzer die Mühlenbäckerei Medewege in Schwerin besucht und dort Gespräche mit der Geschäftsleitung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt.

„Es ist mir wichtig, in dieser Zeit vor Ort zu sein und das direkte Gespräch zu suchen“, sagte die Ministerpräsidentin im Anschluss an den Besuch. „Die steigenden Energiepreise betreffen alle Bürgerinnen und Bürger und fast die gesamte Wirtschaft des Landes. Die Bäckereien sind als energieintensive Betriebe besonders betroffen. Hinzu kommen steigende Rohstoffpreise. Ich bin froh über jede Bäckerei, die es in unserem Land gibt. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer täglichen Versorgung. Die Bäckereien brauchen unsere Unterstützung“, erklärte die Ministerpräsidentin weiter.

„Die Gespräche haben gezeigt, dass wir dringend einen bundesweiten Energiepreisdeckel brauchen. Das würde vor allem Planungssicherheit bedeuten. In jedem Fall sollten heute, wenn Bundeswirtschaftsminister Habeck Gespräche über eine Öffnung der Wirtschaftshilfen für mittelständische Betriebe führt, auch Bäckereien und andere Handwerksbetriebe Berücksichtigung finden. Nicht nur große Energieversorger, sondern gerade auch kleine und mittlere Betriebe brauchen in diesen Zeiten einen Rettungsschirm. Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und sichern eine große Zahl an Arbeitsplätzen“, so Schwesig.

Baltic Sea Conference in Berlin

Meyer: Offshore-Windenergie ist ein zentraler Baustein beim Ausbau der erneuerbaren Energien – Offshore-Plattformen werden gebraucht – Entwicklung geeigneter Finanzierungsmodelle notwendig

Berlin – Heute nimmt Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer an der Baltic Sea Conference in Berlin teil. „Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein gemeinsames Anliegen von Bund und Ländern. Er ist von herausragender Bedeutung für unsere zukünftige klimafreundliche und krisenfeste Energieversorgung. Mecklenburg-Vorpommern verfügt als windreiches Küstenbundesland über hervorragende Voraussetzungen für die klimafreundliche Energieproduktion – besonders für die Windenergie an Land und auf See. Diese Standortvorteile müssen und wollen wir in Zukunft noch stärker für uns und die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes nutzen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Baltic Sea Conference ist vom Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz in Kooperation mit der Königlich Dänischen Botschaft, dem Land Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Weltenergierat–Deutschland ausgerichtet worden. Zentrale Themen sind unter anderem die gesamteuropäische Vernetzung und die Potenziale eines vermaschten Offshore-Netzes in der Ostsee sowie technische Herausforderungen.

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes aus erneuerbaren Quellen zu decken. „Mecklenburg-Vorpommern erzeugt bereits mehr als das Zweieinhalbfache seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien. Dafür soll der Solar- und Windenergieausbau an Land und auf See deutlich beschleunigt werden. Die Offshore-Windenergie ist ein zentraler Baustein für ein klimaneutrales Mecklenburg-Vorpommern und für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft“, so Meyer weiter.

Vor Rostock-Warnemünde ist beispielsweise ein nationales Offshore-Testfeld in Planung. „Dieses soll über die ursprünglich geplante Nutzung als Erprobungsstandort für Offshore-Windenergieanlagenprototypen hinaus auch für die Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Versorgung von hafennahen Infrastrukturen sowie die Umwandlung des produzierten grünen Stroms in Wasserstoff an Land oder auf See genutzt werden“, erläuterte Meyer weiter. Darüber hinaus soll im Seehafen Rostock eine Import-Infrastruktur für Wasserstoff und seine Derivate aufgebaut werden. „Es muss weiter in die Zukunft investiert werden. Die Landesregierung hat dabei vor allem auch die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse im Blick“, sagte Energieminister Meyer.

Die Festlegung des Bundes für deutlich erhöhten Ausbauziele im Offshore-Bereich – 30 Gigawatt (GW) bis 2030, 40 GW bis 2035, 70 GW bis 2045 – bietet der Branche eine stabile Perspektive. „Durch die erhöhten Ziele zeichnen sich erhebliche Zukunftschancen auch für die maritime Wirtschaft unter anderem aus dem perspektivisch starken Bedarf an der Entwicklung und Fertigung von Plattformen für die Offshore-Industrie ab. Die Landesregierung unterstützt das Ziel, auf den Werften im Ostseeraum – so auch in Mecklenburg-Vorpommern – diese Plattformen zu bauen. Durch die Erhöhung der Offshore-Ausbauziele auf EU- und Bundesebene wird auch der Bedarf an Offshore-Plattformen in den nächsten Jahren noch deutlich steigen“, erläuterte Meyer. An den Werftenstandorten Wismar, Warnemünde und Stralsund wurden zwischen 2010 und 2017 bereits Konverterplattformen für Offshore-Windparks gebaut, so dass hier umfangreiche Erfahrungen vorliegen.

Auch der Bedarf an Produktions- und Fertigungsstätten sowie der dazugehörigen Infrastruktur in den Häfen wird erheblich zunehmen, beispielsweise für Krankapazitäten und Umschlagflächen, aber auch für Gleisanbindungen und den Anschluss ans Hinterland. „Um die Komponenten von Offshore-Windrädern zu bauen, zu lagern, zu verschiffen und zu installieren, sind leistungsfähige Zulieferketten an Land nötig. Darauf müssen wir uns vorbereiten und dafür sorgen, dass heimische Produktionsstandorte und Wertschöpfungsketten erhalten und weiter ausgebaut werden. Nur so können wir sicherstellen, dass die Wertschöpfung auch in Europa bleibt“, forderte Meyer in Berlin.

Ein ganzheitliches Denken der Energiewende ist notwendig. „Das bedeutet aus Sicht der Küstenländer auch, dass der Bund geeignete Finanzierungsmodelle entwickeln muss, um den Erhalt und weiteren Ausbau systemrelevanter Infrastruktur zur Ausschöpfung der Offshore-Windenergiepotenziale zu gewährleisten. Hier geht es um die Hafenfinanzierung für On- und Offshore-Terminals zur Fertigung der Offshore-Konverterplattformen und für Spezialschiffe, aber auch darum, für geeignete Rahmenbedingungen für Investitionen in große Offshore-Strukturen und Anlagen zu sorgen. Wir sollten die Energiewende als industriepolitisches Projekt begreifen und sicherstellen, dass die Wertschöpfung in Europa bleibt, also auch durch europäische Häfen muss“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Energieminister Reinhard Meyer abschließend.

Klima-Aktionstag der Klima Allianz Schwerin e. V.

WEMAG spendet 1.000 Euro aus Nachhaltigkeitspreis

Schwerin – Am morgigen Samstag findet auf dem Alten Garten der Landeshauptstadt Schwerin der Klima-Aktionstag statt. Veranstalter ist die Klima Allianz Schwerin e. V., ein eingetragener Verein, der Ende des Jahres 2019 gegründet wurde. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch der Ökoenergieversorger WEMAG.

„Uns ist wichtig, dass unsere Region auch in Zukunft lebenswert für die Menschen bleibt. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind daher Prinzipien, die wir auch im unternehmerischen Handeln umsetzen. Das gilt für die größeren Städte wie Schwerin ebenso wie für den ländlichen Raum. Durch unsere Mitgliedschaft in der Klima Allianz wollen wir beides miteinander verbinden“, sagt Thomas Murche, Vorstand der WEMAG und Mitglied im Vorstand der Klima Allianz.

Klimaschutz geht alle an, deshalb sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, den Klima-Aktionstag zu besuchen. Die WEMAG ist an diesem Tag mit einem Stand vor Ort und informiert über Angebote wie E-Mobilität, E-Ladesäulen und Hausspeicher. „Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist die Nachfrage und das Interesse für das Thema unabhängige Energieversorgung besonders groß“, ist sich Murche sicher.

Die WEMAG investiert seit Langem in Zukunftstechnologien. Für sein herausragendes Engagement wurde der Energieversorger im Juni 2022 als „Unternehmer des Jahres“ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Der Preis war mit 3.000 Euro dotiert. „Das Preisgeld möchten wir gern fair aufteilen und an drei Vereine spenden, die wie die WEMAG in nachhaltige Projekte investieren. Die Klima Allianz ist so ein Verein und es ist uns eine große Freude, am Klima-Aktionstag 1.000 Euro zu übergeben“, kündigt Thomas Murche an. „Jedes Engagement für Klima- und Naturschutz ist wichtig.“

„Wir sind dankbar für die großzügige Spende der WEMAG und unserer weiteren Mitglieder. So können wir den Klima- und Umweltschutz in Schwerin für alle Bürgerinnen und Bürger erlebbar machen“, sagt Winfried Eisenberg, Vorstandsvorsitzender der Klima Allianz Schwerin e.V.

Der Nachhaltigkeitsbericht der WEMAG kann hier abgerufen werden: www.wemag.com/nachhaltigkeit

14. Branchentag automotive

Schulte: Automobilzuliefererindustrie im Land gut aufgestellt für technologischen Wandel

Rostock – Unter dem Leitthema „Automotive in Mecklenburg-Vorpommern. Der Weg zur nachhaltigen und grünen Wertschöpfung.“ hat Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte am Donnerstag in Rostock mit Unternehmensvertretern über aktuelle Herausforderungen auf dem 14. Branchentag der Automobilzulieferer diskutiert.

„Neben der Bewältigung aktueller Probleme wie hoher Energiepreise und gestörter Lieferketten ist der technologische Wandel eines der wichtigsten Themen der Branche. Jetzt sind innovative und zukunftsgerichtete Lösungen gefragt, bei den Produktionstechnologien, in den Bereichen Mitarbeitergewinnung und -förderung sowie der Forschung und Entwicklung. Die Zuliefererindustrie in Mecklenburg-Vorpommern ist dafür gut aufgestellt. Hier werden beispielsweise hochwertige Fahrzeugklimatisierungs- und Heizsysteme, Komponenten für einen zuverlässigen Insassenschutz und moderne Fahrzeuginformationssysteme gefertigt. Daneben produzieren die Unternehmen im Land hydraulische Präzisionskomponenten und sind im Bereich der Leichtmetallumformung tätig“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte vor Ort.

Um den sich wandelnden Anforderungen stärker gerecht zu werden, plant das Netzwerk automotive-mv e.V. den Aufbau nachhaltiger und effektiver Transformationsstrukturen durch einen Automotive-Weiterbildungsverbund und die Etablierung eines Automotive-Transferzentrums für CO2-neutrale Produktion. Unter dem Titel „Automotive-Transformationsstrategie für nachhaltige Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern – kurz: Autotrans-MV“ wird derzeit gemeinsam mit dem Qualifizierungsanbieter REFA-Landesverband M-V e.V. und der Universität Rostock, Lehrstuhl Fertigungstechnik, ein Projekt umgesetzt. Das Vorhaben wird mit 1,7 Millionen Euro vom Bund unterstützt und läuft bis Ende Juni 2025.

„Mit diesem Projekt werden die Unternehmen im Land gestärkt. Im Verbund können sie ihre Innovationskompetenz erhöhen und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig ausbauen“, sagte Schulte.

In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 überwiegend kleine und mittlere Unternehmen im Bereich automotive tätig. Davon sind etwa 30 Unternehmen spezialisierte Automotive-Zulieferer. Beispiele hierfür sind die Webasto Thermo & Comfort SE in Neubrandenburg und die ZF Airbag Germany GmbH in Laage. Mittlerweile arbeiten rund 5.200 Menschen in diesem Industriezweig und erwirtschaften in den etwa 100 Betrieben einen jährlichen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro.

Der Verein „automotive-mv e.V.“ hat 23 Mitgliedsunternehmen mit rund 3.500 Beschäftigten und 180 Auszubildenden. Die Unternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. Ein wichtiges Gründungsanliegen war, die vorhandenen Potentiale vor allem klein und mittelständischer Zulieferer effektiver zu nutzen. Im Zusammenschluss wirbt die Initiative um Aufträge für Unternehmen im Land, berät und unterstützt bei Qualifizierung und Ausbildung, bündelt Kompetenzen, pflegt Erfahrungsaustausch und ist mit einem eigenem Profil im Automotive-Netzwerk der neuen Länder – dem Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) – aktiv.

Anpassung der Netzentgeltsystematik

Meyer: Ungleiche Verteilung der Netzentgelte beenden

Schwerin – Im Landtag ist am Donnerstag die Anpassung der Netzentgeltsystematik für die Stromversorgungsnetze in Deutschland diskutiert worden. Die in der Stromnetzentgeltverordnung geregelte Netzentgeltsystematik sieht gegenwärtig als Grundsatz vor, dass jeder Netzbetreiber für sein Netzgebiet eigene Netzentgelte kalkuliert, differenziert nach den von ihm betriebenen Netz- und Umspannebenen.

„Die Netzentgeltsystematik wird in den Zeiten des Ausbaus der erneuerbaren Energien und dezentraler Einspeisung über erneuerbare Energien-Anlagen dem Wandel einiger Verteilnetze zu Einspeise- bzw. Transportnetzen nicht mehr hinreichend gerecht. Dies führt dazu, dass die Letztverbraucher, die direkt oder über nachgelagerte Netze an das Netz eines Netzbetreibers angeschlossen sind, die in diesem Gebiet anfallenden Netzkosten vollständig tragen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Wertschöpfung woanders stattfindet. Die Höhe der Stromnetzentgelte belastet die Letztverbraucher und benachteiligt den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Faire Strompreise sind ein notwendiger Schritt auf dem Weg hin zu einer höheren Akzeptanz der Energiewende“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Donnerstag.

Durch die Struktur sind in Deutschland große Abweichungen der Netzentgelte zwischen Erzeugungs- und Verbrauchsregionen zu verzeichnen. Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg haben im bundesweiten Vergleich die höchsten Netzentgelte. „Hohe Netzentgelte in erneuerbaren Energien-Erzeugungsregionen erschweren die Sektorenkopplung und gefährden die Akzeptanz der Energiewende. Wir brauchen eine bundesweit einheitliche Regelung bei den Netzentgelten. Die Last muss dabei auf den Schultern bundesweit zu gleichen Teilen verteilt werden“, so Energieminister Meyer weiter.

Mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz erfolgte bereits 2017 ein wichtiger erster Schritt mit der bundesweiten, schrittweisen Vereinheitlichung der Netzentgelte auf der Übertragungsnetzebene. Die Vereinheitlichung erfolgt dabei in mehreren Stufen seit 2019. „Im Ergebnis werden nächstes Jahr in Deutschland die Übertragungsnetzentgelte überall gleich hoch sein. Ein wichtiges Ziel von Mecklenburg-Vorpommern ist eine gerechte Verteilung der Netzentgelte auch der regionalen Verteilnetze“, erläuterte Meyer weiter. Dieses Ziel ist im Koalitionsvertrag der Landesregierung berücksichtigt und vereinbart.

Im Hinblick auf die Rahmenbedingungen hat Mecklenburg-Vorpommern zusammen mit Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein eine Neugestaltung der Netzentgelte weiter vorangetrieben und unterschiedliche Modelle mit der Bundesnetzagentur, dem Bundeswirtschaftsministerium und einigen Netzbetreibern angeregt. „Mögliche Lösungswege werden diskutiert. Dabei geht es beispielsweise darum, die besonders vom Ausbau der erneuerbaren Energien betroffenen Regionen zu entlasten und die durch die Integration der erneuerbaren Energien entstehenden Netzkosten fairer zu verteilen. Mecklenburg-Vorpommern nutzt auch weiterhin die Möglichkeiten, um den Druck auf Bundesebene zu erhöhen“, so Wirtschafts- und Energieminister Meyer abschließend. Hierzu zählen beispielsweise Energieministertreffen oder die Konferenz Norddeutschland.

Erster Solarpark in der Gemeinde Lüttow-Valluhn

Die geplante finanzielle Beteiligung der Kommune an der Anlage hat Vorbildcharakter für die Region

Lüttow-Valluhn – Am 07. September feiert die Gemeinde Lüttow-Valluhn im Landkreis Ludwigslust-Parchim die offizielle Einweihung ihres ersten Solarparks. Die Photovoltaik-Freiflächenanlage erstreckt sich auf insgesamt 12,5 Hektar entlang der A 24 zwischen Hamburg und Schwerin und wird von der NE-Energiepark Lüttow-Valluhn GmbH & Co. KG, einer Tochterfirma der naturstrom AG, betrieben.

Mit einer Leistung von 14,4 Megawatt und 32.451 verbauten Modulen ist es der zweitgrößte Solarpark, der dieses Jahr in MV in Betrieb genommen wurde. Die Anlage produziert voraussichtlich genügend Strom für durchschnittlich 4.344 Drei-Personen-Haushalte und spart damit jährlich knapp 6.000 t CO₂ ein.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) bietet am Einweihungstag Interessierten die Möglichkeit zur Besichtigung des Solarparks.

„Die Inbetriebnahme des neuen Solarparks an der Autobahn 24 ist ein großer Schritt für unser Ziel, bis 2035 rechnerisch den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus erneuerbaren Quellen zu decken. Dazu kommt: Die Gemeinde Lüttow-Valluhn mit den Ortsteilen Lüttow, Valluhn und Schadeland profitiert gleich dreifach finanziell von der neuen Anlage. Das ist ein wichtiger Aspekt, um die Akzeptanz der Bevölkerung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern zu steigern. Bürgerinnen und Bürger müssen unmittelbar einen Mehrwert durch die erneuerbaren Energien erleben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Für den Solarpark wurde ein schmaler Ackerstreifen entlang der A 24 genutzt, über den eine Höchst- und Hochspannungs-Freileitung verläuft. Der Bereich ist eine nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021 (EEG) förderfähige Gebietskategorie. Die Ausgestaltung der finanziellen Beteiligung der Gemeinde hat Vorbildcharakter für ganz Mecklenburg-Vorpommern: Aufgrund einer Vereinbarung mit der naturstrom AG erhält die Gemeinde für jede eingespeiste Kilowattstunde aus dem Solarpark 0,2 Cent (gemäß § 6 des EEG 2021).

Darüber hinaus hat die Gemeinde eine eigene GmbH gegründet, mit der sie eine Beteiligung in Höhe von 20 Prozent am Solarpark plant. Die Gemeinde würde unmittelbar am wirtschaftlichen Erfolg der Anlage partizipieren. Als dritte Form der finanziellen Beteiligung profitiert die Gemeinde Lüttow-Valluhn von der Neuregelung der Gewerbesteuerzerlegung für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Diese sieht vor, dass die anfallende Gewerbesteuer zu 90 Prozent bei der Standortgemeinde des Solarparks verbleibt. Diese Neuregelung gilt seit dem vergangenen Jahr bundesweit und ist insbesondere für das Land Mecklenburg-Vorpommern mit seinen vielen Windenergie- und Solaranlagen von Vorteil.

Die Einnahmen aus dem Solarpark in Lüttow-Valluhn sollen vor allem für gemeinnützige nachhaltige Projekte verwendet werden. Angedacht ist eine von der Gemeindevertretung einberufene Einwohnerversammlung für die Ideenfindung und Beschlussfassung. Als nächstes Projekt der Gemeinde ist die Bebauung der Wallanlagen, die den Solarpark vom angrenzenden Kieswerk trennt, mit Solarmodulen geplant.

Die LEKA MV lädt gemeinsam mit der naturstrom AG und der Gemeinde Lüttow-Valluhn am 07. September ab 15.00 Uhr zu einer Eröffnungsveranstaltung: Interessierte Bürger, Kommunalvertreter und Amtsmitarbeiter haben an diesem Tag die Möglichkeit, Fachvorträge rund um das Thema Solarparks in Kommunen zu hören und mehr über die Pläne der Gemeinde zu erfahren. Außerdem führen die Experten der naturstrom AG durch den Solarpark. Dabei wird auf Fragen der Teilnehmer ebenso eingegangen wie auf aktuelle Herausforderungen zu Lieferketten, Neuerungen des EEG oder den kommunalen Planungsprozess.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) wurde 2016 gegründet und ist mit den drei Standorten Stralsund, Schwerin und Neustrelitz landesweit aktiv. Als landeseigene Einrichtung berät die LEKA MV Kommunen, Unternehmen und Bürger kostenlos und neutral in allen Fragen der Energieeffizienz und der Energiewende. Darüber hinaus vernetzt die LEKA MV in eigenen Schulungen und Veranstaltungen die landesweiten Akteure der Energiewende, vermittelt Wissen an Entscheidungsträger und berät zu Fördermöglichkeiten.