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Kategorie: Landtag und Regierung MV

EU folgt Vorschlag aus M-V für weniger Bürokratie

Justizministerin Jacqueline Bernhardt hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, die Handhabung „Bezugnahmeklausel“ zu überdenken.

Schwerin – „Es ist eine gute Nachricht aus Brüssel. Es ist auch ein Zeichen für Bürokratieabbau, so wie ich es bei einem Besuch bei der EU- Generaldirektion Justiz und Verbraucherschutz angeregt habe. Alle Länder der Europäischen Union sind sich mit der EU-Kommission einig geworden, die Handhabung der sogenannten Bezugnahmeklausel zu korrigieren. Mit dieser Klausel hatte die EU-Kommission unnötigen Mehraufwand verursacht.

Konkret ging es um die Umsetzung der EU-Richtlinie 2016/800 über Verfahrensgarantien für Kinder, die Verdächtige oder beschuldigte Personen in Strafverfahren sind. Hier wurde gerügt, dass die sogenannte Bezugnahmeklausel nicht ausreichend beachtet wurde. Denn als die Länder ihr Landesrecht an diese EU-Richtlinie angepasst haben, wurde bei der Veröffentlichung nur darauf hingewiesen, dass die Änderung aufgrund dieser EU-Richtlinie erfolgte.

Das reichte der Kommission nicht. Sie forderte, dass auch bereits bestehende Normen, die zwar nicht geändert werden müssen, aber der Umsetzung der EU-Richtlinie dienen, in den jeweiligen Verkündungsblättern bekannt gemacht werden. Dieser Weg war kompliziert und überbürokratisch. Die EU-Kommission hat aber nun diese Praxis überdacht und verzichtet künftig auf die aufwändige zusätzliche Bekanntmachung“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt.

„Die Korrektur der Handhabung der Bezugnahmeklausel ist folgerichtig, um unnötige Bürokratie zu verhindern. Es drohte eine große Menge an zusätzlichen Bekanntmachungen, was der Übersichtlichkeit der Rechtsordnung nicht zuträglich gewesen wäre“, erklärte Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

HanseQueer-Kulturwochen: „MV ist ein Land der Vielfalt“ eröffnet

Rostock – Mit einem Appell für Toleranz, Gleichberechtigung und die Verteidigung demokratischer Werte eröffnete Sozialministerin Stefanie Drese heute die HanseQueer-Kulturwochen in Rostock. In ihrem Grußwort machte sie deutlich: „Queeres Leben ist kein Widerspruch zur Freiheit. Sondern es ist ihr Beweis.“

Drese nahm damit Bezug auf die in Deutschland aber auch in Mecklenburg-Vorpommern zunehmenden Angriffe auf die queere Community. „Wer heute queere Sichtbarkeit leben will, lebt leider nicht mehr selbstverständlich sicher. Abgerissene Regenbogenfahnen, beschmierte Regenbogenbänke, Brandanschläge auf queere Bars oder Christopher Street Days, die nur unter verstärktem Polizeischutz durchgeführt oder gar abgesagt werden müssen, zeigen, dass der Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz weiterhin notwendig und wichtig ist“, so Drese weiter.

Sich von diesen Entwicklungen einschüchtern zu lassen, sei leicht, erklärte die Ministerin. „Ich freue mich deshalb umso mehr, dass die HanseQueer Kulturwochen an insgesamt zwölf Veranstaltungstagen mit Workshops, Partys und Sportevents ganz deutlich Haltung beziehen und zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern bunt und Vielfalt eine Stärke ist“, hob Drese hervor und dankte den zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, die dieses umfangreiche Programm erst möglich machen.

Drese bekräftigte außerdem das Bekenntnis der Landesregierung zu einer offenen Gesellschaft und zur queeren Community. So seien für die Fortschreibung des Landesaktionsplans Vielfalt zuletzt rund 80 Maßnahmen in acht Handlungsfeldern wie Schule, Sport, Polizei und Arbeitswelt erarbeitet worden, um die Anliegen queerer Menschen in der Gesellschaft besser zu verankern. Auch neue Beratungsangebote befinden sich im Aufbau.

„Und natürlich setzen wir uns auf Bundesebene auch weiterhin für mehr rechtliche Sicherheit ein. Darunter für eine Änderung des Artikels 3 des Grundgesetzes und für eine Reform des Abstammungs- und Familienrechts“, unterstrich die Ministerin.

Präsidentin der Bildungsministerkonferenz zu Gast im Land

Schwerin – Digitalisierung, Sprachförderung und Berufliche Orientierung – das sind drei Schlüsselbegriffe in der aktuellen Bildungspolitik und sie standen daher auch im Mittelpunkt des Besuchs der Präsidentin der Bildungsministerkonferenz (BMK), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin Simone Oldenburg, in Baden-Württemberg. Mit Kultusministerin Theresa Schopper hat sie sich ausgetauscht und gemeinsam mit den beiden Staatssekretären Sandra Boser MdL und Volker Schebesta MdL ausgewählte Bildungseinrichtungen, etwa das KI Zentrum Schule in Heilbronn, besucht.

„Der Besuch der Einrichtungen hat mir gezeigt, wie engagiert die Schulen bereits an der Digitalisierung arbeiten. Das KI-Zentrum Schule ist etwas ganz Besonderes und ein Beispiel für innovative Ansätze“, sagte Ministerin Oldenburg.

Von innovativen Ansätzen lernen und gemeinsam Konzepte weiterentwickeln – das ist der Sinn gegenseitiger Besuche. „Bildungspolitische Herausforderungen machen nicht an Landesgrenzen Halt – umso wichtiger ist der kontinuierliche Austausch“, betonte Kultusministerin Theresa Schopper. „Nur im Dialog gelingt es, bundesweite Entwicklungen mit landesspezifischen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Dieser Austausch stärkt letztlich die Bildungsqualität für alle Schülerinnen und Schüler. Über den Besuch von Simone Oldenburg habe ich mich daher sehr gefreut.“

Digitalisierung der Schule

Ein besonderer Schwerpunkt des Besuchs lag auf der digitalen Transformation von Schule und Unterricht, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Mit Staatssekretärin Sandra Boser MdL war Ministerin Simone Oldenburg am Donnerstag in Heilbronn beim Robert-Mayer-Gymnasium und beim KI-Zentrum Schule sowie beim Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI). „Der Digitalpakt ist ein gelungenes Beispiel, wie wir 16 Bundesländer gemeinsam mit dem Bund an einem Strang ziehen, um die digitale Infrastruktur an Schulen entscheidend voranzubringen“, sagte Boser in Heilbronn. „Ziel ist, dass das so bleibt, denn jede Verzögerung

würden Lehrkräfte und Lernende unmittelbar im Schulalltag zu spüren bekommen.“ Auch die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, Simone Oldenburg, betonte: „Digitalisierung ist ein zentraler Schwerpunkt unserer Bildungspolitik, und wir müssen die Schulen in Deutschland weiterhin gezielt unterstützen, damit alle Kinder und Jugendlichen profitieren. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir auf Bundesebene die Zusage für den DigitalPakt 2.0 erhalten haben. Von den tollen Ideen in Baden-Württemberg können auch andere Länder lernen.“

Wie eine vorbildlich digitalisierte Schule arbeitet, haben die BMK-Präsidentin Oldenburg und Staatssekretärin Boser im Heilbronner Robert-Mayer-Gymnasium gesehen. Um alle Schulen in Baden-Württemberg insbesondere bei den Themen KI zu unterstützen, hat das Land im Oktober 2024 in Kooperation mit der Dieter Schwarz Stiftung das KI-Zentrum Schule gegründet. „Das KI-Zentrum beobachtet den Markt der KI, analysiert deren Auswirkungen auf Lernen und Didaktik und bietet insbesondere Fortbildung für Lehrkräfte an – ein Angebot, das aktuell stark nachgefragt wird“, erklärte Staatssekretärin Boser.

Sprachförderung und Berufliche Orientierung

Das neue Sprachförderprogramm „SprachFit“ und berufliche Orientierung standen im Fokus des Besuchs der BMK-Präsidentin Oldenburg am Freitag. Mit Staatssekretär Volker Schebesta MdL besuchte sie dazu die Grundschule in Stuttgart-Riedenberg und das Stuttgarter Gymnasium Königin-Katharina-Stift. „Sprache ist die Grundlage für Teilhabe im Leben insgesamt und für schulischen Erfolg – in allen Fächern. Nur wer über gesicherte Sprachkompetenzen verfügt, kann Wissen erschließen, Zusammenhänge erfassen und aktiv am Unterricht teilnehmen“, sagte Staatssekretär Schebesta. „Mit SprachFit haben wir daher derzeit ein milliardenschweres Paket geschnürt, um Sprachbildung und -förderung von der Kita bis in die Grundschule in die Fläche zu bringen.“

BMK-Präsidentin Oldenburg ließ sich von den Anstrengungen inspirieren. „Die Schulen in Baden-Württemberg haben mich sehr beeindruckt“, sagte sie in Stuttgart. „Dazu zählen die vielfältigen Aktivitäten, mit denen die Übergänge für Schülerinnen und Schüler zwischen Kita und Schule sowie zwischen Schule und Beruf gestaltet werden. In diesen besonderen und sensiblen Phasen unterstützen Projekte wie SprachFit und die Angebote zur Beruflichen Orientierung die Kinder und Jugendlichen. Die Initiativen zeigen, wie die Bildungschancen deutlich verbessert werden können.“

Denn Teil der aktuellen Bildungsreform in Baden-Württemberg ist zudem die Berufliche Bildung, eines von fünf Innovationselementen an allen weiterführenden Schulen. Damit werden auch Schulen wie das Gymnasium Königin-Katharina-Stift in Stuttgart unterstützt, die in diesem Bereich schon viel umsetzen. „Wir stärken die Berufs- und Studienorientierung mit mehr Stunden, wir erweitern die Zahl der Praktika und führen individuelles Schülermentoring ein“, erklärte Schebesta. „Denn nicht nur ein gelungener Schulstart, sondern ebenso ein guter Übergang ins Berufsleben ist entscheidend für die Zukunft junger Menschen.“

Schülerinnen und Schüler lesen mehr Bücher im Unterricht

Oldenburg: Lesen macht Spaß, fördert die Konzentration und erweitert den Wortschatz von Kindern und Jugendlichen

Schwerin – Ob Abenteuergeschichten oder Comics – in Mecklenburg-Vorpommern lesen Schülerinnen und Schüler bereits in der Grundschule Bücher. In den Klassen 1 und 2 stehen insgesamt zwei Werke und in den Klassen 3 und 4 jeweils ein Werk pro Schuljahr auf dem Programm. Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern handelt es sich um längere zusammenhängende Texte. Mit den Neuerungen im Unterrichtsfach Deutsch, die nach einem längeren Arbeits- und Abstimmungsprozess entstanden sind, macht das Land verbindliche Vorgaben und erhöht die Zahl der Werke, die gelesen werden. Ziel ist es, die Lesekompetenzen der Kinder weiter zu fördern.

„Durch das Lesen von Büchern lernen die Kinder und Jugendlichen, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Ist eine Geschichte spannend, macht es Spaß, weiter zu lesen. Darüber hinaus erweitern die Grundschülerinnen und -schüler ihren Wortschatz, regen ihre Fantasie an und trainieren ihre Vorstellungskraft“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Je früher wir Bücher in den Unterricht einbringen, umso besser können wir die Lesefähigkeiten und das Textverständnis fördern. Das sind Eigenschaften, die die Mädchen und Jungen für ihren Bildungserfolg in allen Fächern benötigen.“

Von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe befassen sich die Schülerinnen und Schüler pro Schuljahr mit zwei literarischen Werken im Fach Deutsch. Das Bildungsministerium veröffentlicht kontinuierlich Lektüreempfehlungen, die jeweils zu Beginn des Schuljahres aktualisiert werden. Lehrkräfte orientieren sich bei der Auswahl der Werke am Lernstand und an den Interessen der Schülerinnen und Schüler.

Beispiele für Leseempfehlungen in Klassenstufe 5/6:

  • Cornelia Funke, Das grüne Königreich (Roman, 2023)
  • Jens U. Schubert, De Abrafaxe up Platt. De Schatz von de Likedeelers, Band 1 (Mosaik-Comic, Niederdeutsch, 2022)
  • Christian Tielmann, The Game – Das Spiel erwacht, Band 1, (Roman, 2023)

Das Lesen von vollständigen Werken wird im kommenden Schuljahr auch auf die Rahmenpläne der Modernen Fremdsprachen ausgeweitet. So lesen Schülerinnen und Schüler zum Beispiel im Fach Englisch ab Klasse 7 eine englischsprachige Lektüre pro Schuljahr, die nach ihren Interessen und ihrem Lernstand ausgewählt wird.

„Wir reagieren mit unseren Neuerungen auf Studienergebnisse wie den IQB-Bildungstrend. Eine der wesentlichen Beobachtungen ist die abnehmende Lesekompetenz“, so die Bildungsministerin weiter. „Im Unterricht erreichen wir alle Schülerinnen und Schüler. Wenn hier Kinder und Jugendliche häufiger längere zusammenhängende Texte lesen, liefern wir einen direkten Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.“

Das Land hat in diesem Schuljahr zusätzlich das Leseband für Jahrgangsstufen 1 bis 4 eingeführt. Den Kindern stehen jeden Tag 20 Minuten zur Verfügung, in denen sie das Lesen intensiv üben können. Die Lesezeit ist fester Bestandteil des Unterrichts. Alle Grundschulen haben dafür im Vorfeld ein Starter-Bücherpaket und die neue Handreichung für die Arbeit mit dem Leseband erhalten.

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geht in die nächste Runde

Rechlin – Staatssekretärin Elisabeth Aßmann hat heute zur Auftaktveranstaltung des 12. Landeswettbewerbes von „Unser Dorf hat Zukunft“ ein Grußwort in Rechlin gehalten. Minister Dr. Till Backhaus, zuständig für ländliche Räume, ist Schirmherr des Wettbewerbes. Aufgrund eines anderweitigen Termins konnte er nicht persönlich anwesend sein.

„Die heutigen Zeiten erfüllen viele Menschen verständlicherweise mit den unterschiedlichsten Sorgen. Dies führt bei den Einen zum Rückzug und bei vielen anderen zu einem starken Drang nach Gemeinschaft, nach einem Sinn stiftenden Tun oder auch nach besonderen Erlebnissen. Ein Beispiel für Personen mit einem solchen Drang sind die Menschen in unseren ländlichen Gemeinden und Dörfern, die hier heute sitzen.

Engagierte aus den Dörfern, die auch in den Kreiswettbewerben des Wettbewerbs ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ teilgenommen haben. Sie nehmen Widrigkeiten als Herausforderung, sind verbunden mit ihrer Gemeinde und deren Umgebung, helfen einander, feiern zusammen und wissen dabei immer die Heimat und das Miteinander zu schätzen. Diese Eigenschaften sind wichtige Säulen des Dorfwettbewerbs, der damit nicht nur Anerkennung für alle Menschen in den ländlichen Dörfern und Gemeinden ist, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zeigt, was mit sozialem Engagement unmittelbar vor Ort zu erreichen ist. Deswegen ist der Wettbewerb ein starkes Zeichen nach innen – an alle Mitstreitenden –  aber auch nach außen – an alle anderen Dörfer.

Ich stelle so auch mit ein wenig Stolz fest, dass sich in den nunmehr abgeschlossenen Kreiswettbewerben insgesamt 39 Dörfer, Ortsteile und Vereine beteiligt haben. Alle Engagierten brachten sich im Wettbewerb mit vielfältigen und innovativen Ideen aktiv in die dörfliche Sozialgemeinschaft ein und präsentieren sich dabei selbst sowie ihre Heimat auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Ziele sind hier besonders der Zusammenhalt, die Fürsorge, die Umsicht und auch die nachbarschaftliche Unterstützung.

Es gilt dabei aber auch, aktuelle Themen wie die Sicherung und Entwicklung der örtlichen Grundversorgung, die Mobilität, die Klimaneutralität, den Klimaschutz oder die Nutzung der Chancen der digitalen Transformation in das tägliche Leben zu integrieren. Die Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen wird in der Praxis wirkungsvoll nur durch das Miteinander mit den Menschen vor Ort möglich sein und bedarf in der Umsetzung daher eben solch engagierter Menschen, die auch den Dorfwettbewerb tragen und so wichtig für ein gutes Leben in den ländlichen Räume sind.

Ich bin zuversichtlich, dass die diesjährige Wettbewerbsteilnahme für die Dörfer sowie deren Bewohnerinnen und Bewohner hier zusätzliche Motivation und Bestätigung sein wird, auch unter herausfordernden Bedingungen Aktivitäten und neue Projekte gemeinsam anzugehen. In diesem Sinne danke ich allen für die Teilnahme und wünsche viel Spaß und Erfolg“, sagte Aßmann.

Diese Dörfer und Vereine treten beim Landeswettbewerb an: Gemeinde Grambow (LK Nordwestmecklenburg), Gemeinden Bernitt und Rühn (LK Rostock), Gemeinde Ummanz (LK Vorpommern-Rügen), „Smmyn 1990 e.V.“ Zemmin mit der Gemeinde Bentzin (LK Vorpommern-Greifswald) und die Gemeinde Rechlin (LK Mecklenburgische Seenplatte). Der Sieger des Landeswettbewerbes wird dann Mecklenburg-Vorpommern im 28. Bundeswettbewerb 2026 vertreten. I

Der Wettbewerb wird in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 ausgetragen, auf Bundesebene sogar seit 1961. Er bietet den Bürgerinnen, Bürgern und Gemeinden in den ländlichen Räumen Gelegenheit, sich und ihr Dorf zu präsentieren sowie in den Wettbewerb zu anderen teilnehmenden Dörfern und Gemeinden zu treten.

Die Mitglieder der unabhängigen Bewertungskommission des 12. Landeswettbewerbes MV 2025, die von Vertreterinnen und Vertretern der Architektenkammer, des Landkreistages, des Städte- und Gemeindetages, des Land-Frauenverbandes MV e.V, des Landschaftspflegeverbandes Mecklenburger Endmoräne e.V. sowie des Wirtschaftsministeriums MV gebildet wird, besuchen in den nächsten Wochen die am Landeswettbewerb teilnehmenden Gemeinden und bewerten anhand von einheitlichen Kriterien in mehreren Einzelbereichen die Dörfer.

Bewertungsbereiche im Landeswettbewerb MV 2025 sind: Entwicklungskonzepte (wirtschaftliche Initiativen und Verbesserung der Infrastruktur), Soziales und kulturelles Leben, Baugestaltung und –entwicklung, Grüngestaltung/ Klimaschutz-Maßnahmen sowie der Gesamteindruck des Dorfes.

Die Dörfer, die sich in den Landeswettbewerben 2025 für den Bundesentscheid 2026 qualifizieren, werden durch die Bundesbewertungskommission im Sommer 2026 bereist. Die erfolgreichen Dörfer werden auf der Internationalen Grünen Woche 2027 ausgezeichnet.

Industrie in M-V: Unterstützung bei der Digitalen Transformation

Landes-Industrie-Konferenz / Industrial Transformation Center

Rostock – Um den Weg zu einer digitalen, automatisierten und ökologisch nachhaltigen Produktion zu unterstützen, fördert das Wirtschaftsministerium den Aufbau eines Industrial Transformation Center (ITC). Das ITC soll die Industrieunternehmen in ihrem herausfordernden Transformationsprozess unter anderem mit Beratungs- und Weiterbildungsberatungsangeboten stärken.

Am Rand der Landes-Industrie-Konferenz in Rostock hat Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, gestern (Donnerstag, 3. Juli 2025) einen entsprechenden Zuwendungsbescheid in Höhe von 782.200,00 Euro übergeben. In der Förderperiode vom 1. Juni 2025 bis zum 31. Mai 2028 werden die Industriebetriebe bei der Umstellung auf eine digitale und zukunftsfähige Produktion unterstützt.

Dr. Wolfgang Blank: „Die Herausforderung im Zusammenhang mit der industriellen Transformation sind enorm, insbesondere für unsere vielen kleineren Betriebe mit wenigen Mitarbeitern. Da gibt es selten einen ausgewiesenen Experten oder eine Expertin für die Digitalisierung von Prozessen oder für den umweltgerechten Umbau der Produktion – das ITC setzt genau da an. Mit dem ITC gibt es zukünftig einen zentralen Ansprechpartner, der unsere Industrie branchenübergreifend bei allen Fragen rund um die Transformation konkret unterstützt.“

In seinem Grußwort auf der Landes-Industrie-Konferenz vor rund 60 Teilnehmenden beim Kranhersteller Liebherr in Rostock betonte Wirtschaftsminister Dr. Blank die entscheidende Bedeutung einer erfolgreichen Industriebranche für Mecklenburg-Vorpommern: „Unsere verarbeitende Industrie ist eine mittelständisch orientierte und sich dynamisch entwickelnde Branche, die heute und in Zukunft im Land für stabiles Wachstum sorgt. “

Die Förderung für das neue Industrial Transformation Center (ITC) erfolgt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Die GRW ist das zentrale Instrument zur Förderung der regionalen Wirtschaft und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Seit 1990 wurden damit in Mecklenburg-Vorpommern Investitionszuschüsse von rund 4,6 Milliarden Euro bewilligt.

Der 1990 in Rostock gegründete gemeinnützige REFA – Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. – ist Träger des geförderten Innovationsclusters „Industrial Transformation Center (ITC)“. Er agiert als branchenübergreifender Fachverband und Dienstleister für Wirtschaft und Verwaltung.

Doppelte Auszeichnung für die Landesverwaltung M-V

LEON MV und #MVacademics erhalten renommierte Qualitätssiegel

Schwerin – Mit dem E-Learning-Portal LEON MV und dem Trainee-Programm #MVacademics wurden aktuell gleich zwei zentrale Bausteine moderner Personalentwicklung von unabhängigen Fachjurys prämiert.

Mit dem Comenius-EduMedia-Award 2025 geht bereits zum dritten Mal in Folge eine der renommiertesten Auszeichnungen für digitale Bildungsmedien an ein Lernangebot der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. Die webbasierte Trainingsreihe „Gesund im Büro“, die auf dem Portal LEON MV angeboten wird, überzeugte die internationale Fachjury der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e. V. durch Praxisnähe, Nutzerfreundlichkeit und innovative Gestaltung.

LEON MV ist das E-Learning-Portal der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern. Es richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ermöglicht orts- und zeitunabhängige Weiterbildung ohne bürokratische Hürden. Entwickelt und betrieben wird LEON MV vom Finanzministerium, das damit einen wichtigen Beitrag zur digitalen Verwaltungsmodernisierung leistet.

„LEON MV ist ein Erfolgsmodell für moderne, digitale Weiterbildung in der öffentlichen Verwaltung. Der dritte Comenius-Award in Folge zeigt: Wir gehen bei der Verwaltungsmodernisierung mutig und konsequent voran – mit hoher Qualität, hohem Anspruch und viel Engagement. Ich freue mich sehr, dass dieser Einsatz erneut belohnt wurde“, sagt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Die prämierte Kursreihe behandelt zentrale Themen wie Augengesundheit, Bewegung und Ernährung im Büroalltag. In kurzen, praxisnahen Lerneinheiten – sogenannten „Lernnuggets“ – erhalten die Teilnehmenden direkt umsetzbare Impulse für ein gesünderes Arbeiten.

Parallel dazu wurde das Einstiegsprogramm #MVacademics mit dem Siegel „Faires Trainee-Programm 2025“ ausgezeichnet. Die Trendence Institut GmbH vergibt dieses Qualitätssiegel auf Basis eines Auditierungsverfahrens, das vor allem eine anonyme Befragung aktueller und ehemaliger Trainees umfasst.

Das Programm der Landesverwaltung schnitt überdurchschnittlich gut ab, insbesondere in den Bereichen Fairness, Qualität der Begleitung und Entwicklungsperspektiven.

Hervorgehoben wurden unter anderem:

  • das strukturierte, transparente Onboarding,
  • die Vielfalt und Passgenauigkeit der Praxisstationen,
  • die frühzeitige Übernahme verantwortungsvoller Aufgaben,
  • der wertschätzende Umgang durch Vorgesetzte,
  • das begleitende Mentoring-Programm sowie
  • die praxisorientierte Fortbildungsreihe zur persönlichen und fachlichen Entwicklung.

„Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen der aktuellen Zeit. Mit #MVacademics schaffen wir ein faires, strukturiertes und qualitativ starkes Angebot für kluge Köpfe, die in unserer Verwaltung Verantwortung übernehmen wollen. Die Auszeichnung bestätigt: Unser Ansatz wirkt“, so Dr. Geue.

#MVacademics ist ein 18-monatiges Trainee-Programm, mit dem die Landesverwaltung gezielt Volljuristinnen und Volljuristen direkt nach ihrem Abschlussanspricht. Die Trainees durchlaufen vier Praxisstationen in verschiedenen Landesbehörden, sammeln Berufserfahrung und lernen die Vielfalt der Verwaltung sowie deren Kultur und Struktur kennen.

Ergänzt wird das Programm durch eine begleitende Fortbildungsreihe mit klassischen Verwaltungsthemen wie Vergaberecht oder Personalwesen sowie Trainings zur Methoden- und Sozialkompetenz.

Ein Mentoring-Programm mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen unterstützt die individuelle Entwicklung während der gesamten Programmlaufzeit.

Verantwortlich für die Durchführung ist das Zentrale Personalmanagement im Finanzministerium.

„Mit den Auszeichnungen für LEON MV und #MVacademics wird einmal mehr deutlich: Die Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern setzt auf Qualität, Beteiligung und Zukunftsfähigkeit – sowohl in der Weiterbildung als auch in der Gewinnung und Bindung neuer Talente. Ich danke allen Beteiligten für diese außerordentliche Leistung. So geht moderne Verwaltung!“, resümiert der Finanzminister.

Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) Greifswald

Greifswald – Landkreis Vorpommern-Greifswald. Landrat Michael Sack hat heute (04.07.2025) von Landeswirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank den Zuwendungsbescheid für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrum (RBB) in Greifswald erhalten. Damit ist der Weg für die Schaffung eines modernen Bildungscampus in der Greifswalder Siemensallee frei. Insgesamt fördert das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit das Vorhaben mit rund 44,3 Mio. Euro.

„Heute ist ein guter Tag für den Bildungsstandort Vorpommern. Mit dem Neubau des RBB in Greifswald setzen wir einen Meilenstein in der Entwicklung der beruflichen Bildung, da die Attraktivität der Berufsausbildung in Vorpommern-Greifswald und über die Kreisgrenzen hinaus deutlich gesteigert wird“, so Landrat Michael Sack bei der Entgegennahme des Zuwendungsbescheides. „Hier am Standort wird ein zukunftsorientierter und moderner Gebäudekomplex mit besten Lernbedingungen für die Fachkräfte von morgen entstehen.“

„Mit dem Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums schaffen wir nicht nur moderne Lernbedingungen, sondern stärken auch gezielt die Fachkräftesicherung in Vorpommern. Das ist ein starkes Signal für die Region und zeigt: Wir entwickeln den ländlichen Raum zielgerichtet und nachhaltig weiter“ erklärt Minister Dr. Wolfgang Blank.

Mit dem Neubau erfolgt eine Zusammenführung der beiden bisherigen Greifswalder Standorte des RBB (Hans-Beimler-Straße und Siemensallee) in der Siemensallee. Sämtliche Ausbildungsbereiche werden zusammengeführt, um eine optimale Auslastung der Kapazitäten zu erreichen. Es entsteht ein viergeschossiges Gebäude in Massivbauweise, das sich aus Unterrichts- und Fachräumen, Laboren sowie Werkstätten verschiedenster Größen zusammensetzt.

Der Gesamtkomplex beinhaltet eine Einfeld-Sporthalle, attraktiv gestaltete Außenanlagen inklusive Sitzbereichen, Sportanlagen, ein Klassenzimmer im Freien und eine Veranstaltungsfläche, die auch als Kleinspielfeld genutzt werden kann. Das Erdgeschoss ist durch ein großzügiges Foyer gekennzeichnet, welches gleichzeitig als Aula nutzbar ist. Darüber hinaus werden entsprechende Parkplätze für Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal geschaffen.

Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert und nutzbar. Alle Ein- bzw. Ausgänge sind stufen- und schwellenlos, dazu gibt es mehrere Aufzugsanlagen. Versorgt wird es durch das städtische Fernwärmenetz. Es ist mit einer modernen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. In Verbindung mit einer verbrauchsoptimierten Gebäudehülle, etwa durch den Einsatz eines Wärmedämmverbundsystems, Massivdecken, einem wärmegedämmten Flachdach sowie Isolierverglasungen, werden die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes nachhaltig erfüllt.

Insgesamt bietet der Gebäudekomplex auf mehr als 14.000 Quadratmetern Raum für ca. 1.800 Schülerinnen, Schüler sowie 100 Lehrkräfte. Die veranschlagten Kosten betragen insgesamt rund 55,4 Millionen Euro, von denen das Land rund 80% aus Mitteln für den Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur in Verbindung mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stellt. „Ich danke Wirtschaftsminister Dr. Blank, dass das Land uns bei dieser so wichtigen Zukunftsinvestition so umfangreich unterstützt“, erklärte Landrat Sack.

Der Kreistag hatte bereits im November 2023 die Entwurfsunterlage für den Neubau des RBB am Standort Greifswald beschlossen. In der kommenden Sitzung am 7. Juli 2025 soll er über die Vergabe der ersten Bauleistungen entscheiden.

Mit der Planung beauftragt wurden größtenteils Firmen aus der Region – die PHS mbH und die ALP Ingenieurgesellschaft mbH aus Greifswald sowie die Neuhaus & Partner GmbH aus Anklam. Der Baubeginn ist für Herbst 2025 avisiert, die Fertigstellung soll im Jahr 2028 erfolgen.