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Kategorie: Städte und Gemeinden

Aussteller punkten auf Berufsmesse

25 Unternehmen stellen in Gingst Ausbildungsmöglichkeiten auf Rügen und dem Festland vor

Insel Rügen – „Ein Lob von Schülern ist ideal“, meint Goswin Schreck, der in diesem Jahr wieder mit seinem Team die 18. Berufsmesse an der Schule Gingst vorbereitet hat. An einem Feedback-Tower sammelte er Rückmeldungen der jungen Besucher. „Ich freue mich über die vielen anerkennenden Worte und Vorschläge für unsere Messe aus den unterschiedlichen Kassen.“

Über 270 Schüler aus den Klassenstufen 5 bis 10 haben dieses Jahr an der Messe wieder teilgenommen. Tage vor dem Höhepunkt im November bereiteten sie sich mit ihren Lehrern vor. Dazu sprachen sie über die Aufgaben ihrer Messemappe, tauschten sich über die Regeln für den Besuch in der Messehalle aus und dachten über Fragen an die Aussteller nach. Sie wollten zielgerichtet auf die Firmen zugehen und vielleicht sogar einen Praktikumsplatz organisieren. Das gelang beispielsweise zwei ukrainischen Jungen, die im Schlosshotel Ralswiek für eine Woche hinter die Kulissen schauen.

Am Stand der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern der diesjährigen Berufsmesse in Gingst: Toni Bergmann, Goswin Schreck, Holger Lobitz, Felix Krause, Nico Last und André Farin (v.l.n.r.) Foto: Martina Zabel
Am Stand der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern der diesjährigen Berufsmesse in Gingst: Toni Bergmann, Goswin Schreck, Holger Lobitz, Felix Krause, Nico Last und André Farin (v.l.n.r.) Foto: Martina Zabel

„Eine solche Messe ist für unseren Ort und seine Schule sehr wertvoll“, erklärt der Gingster Bürgermeister Nico Last in seinen Grußworten. Er erlebte nach seinem Amtsantritt das erste Mal die Veranstaltung und ermunterte die Schüler, diese Chance zu nutzen. Unternehmen kommen an die Schule und bieten umfassende Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten, Einkommen und Bewerbungsabläufe. Einige von ihnen boten praktische Übungen an oder sprachen in Fachvorträgen zu den Berufsbildern ihrer Firmen. Daran nahmen die Neuntklässler Toni Bergmann und Felix Krause teil und sprachen an einem Messestand über ihre positiven Erfahrungen damit.

„Ein Gespräch mit Experten helfe ungemein, den Weg in der beruflichen Zukunft auszuloten“, sagt Schulleiter André Farin. Daher halte die Schule an ihrer Messetradition fest und feile jedes Jahr an den Details. Das Interesse von Ausstellern und Schülern belege, wie wichtig dieser Baustein in der Berufsorientierung sei. Ihm stimmt Holger Lobitz von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern zu. „Wir kommen gern und mit verschiedenen Projekten an die Schule“, sagt er im Gespräch an seinem Stand. Mit der Gingster Schule wolle er in dem kommenden Jahr die Kooperation ausbauen. Das Handwerk brauche wie viele andere Branchen auch Fachkräfte und müsse aktiver für sich werben. In Gingst werden das künftig zum Beispiel Mitmach-Tage, Schnupperkurse und Betriebsbesuche sein.

Zuwendungsbescheid für Straßenbau übergeben

Verbindungsstraße Stolpe an der Peene – Medow

Schwerin – „Diese Straße stammt noch aus der Mitte der 1980er Jahre – jetzt ist es höchste Zeit, dass die damals verlegten Platten wegkommen und die Verbindung von Stolpe an der Peene nach Medow von Grund auf saniert wird.

Das Land investiert hier rund eine Million Euro und leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine moderne Infrastruktur vor Ort.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit bei der Übergabe eines Zuwendungsbescheides an den Bürgermeister der Gemeinde Stolpe an der Peene, Marcel Falk, gesagt.

Mit Hilfe der Landesförderung soll die Verbindungsstraße zwischen Medow und der Anbindung an die Bundesstraße 110 in der Gemeinde Stolpe an der Peene auf einer Länge von ca. 3.700 Meter ausgebaut werden. Die Fahrbahn wird dabei auf 4,75 Meter verbreitert und mit Asphalt befestigt. Die Gesamtkosten des Vorhabens beziffern sich auf 1.984.677,57 Euro.

Der heute von Minister Reinhard Meyer am Rande der Landtagssitzung in Schwerin übergebene Zuwendungsbescheid sieht eine Förderung von 1.082.000 Euro vor. Die verbleibende Summe wird durch Eigenmittel der Gemeinde finanziert.

Reinhard Meyer: „Ein leistungsfähiges Verkehrsnetz ist immer auch ein Element zur Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.“

Klimareport für M-V vorgestellt

Klima in Rostock bald wie in Westfrankreich?

Schwerin – Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist der Klimawandel vielfältig sichtbar:   Es gibt einen ungebrochenen Trend der Erwärmung. Die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur ist hierzulande seit Beginn der Industrialisierung um ca. 1,7 Grad angestiegen, wenngleich es regionale Unterschiede gibt. Konkret bedeutet dies: 15 der 20 wärmsten Jahre seit Beginn der flächendeckend verfügbaren Klimadaten im Jahr 1881 traten hierzulande im 21. Jahrhundert auf. Die Jahre 2019 und 2020 waren mit einem Jahresmittel von 10,5 bzw. 10,4 °C die bisher wärmsten Jahre in M-V und lagen damit mehr als zwei Grad über dem vieljährigen Jahresmittel des international gültigen Klima-Referenzperiode 1961 – 1990.

Das sagt die aktualisierte Auflage des Klimareports Mecklenburg-Vorpommerns, der heute bei einem Pressegespräch in der Schleifmühle in Schwerin durch Landesklimaschutzminister Dr. Till Backhaus und Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes, vorgestellt wurde.

Extreme Wetterereignisse nehmen zu

„Der Klimawandel ist auch in Mecklenburg-Vorpommern längst Realität. Sicher ist vielen bereits aufgefallen, dass sich beispielsweise Vegetationsbeginn- und ende verschoben haben. Laut des neuen Klimareports setzt die Vegetationsperiode mit Beginn der Blüte der Salweide inzwischen etwa neun Tage früher ein und endet im Herbst mit Blattverfärbung der Stieleiche etwa drei Tage später, sodass sich die Vegetationsperiode um ca. zwölf Tage verlängert. Das hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft, einem der stärksten Wirtschaftszweige des Landes. Die Temperaturentwicklung im Land ist stark von der Nähe zur Ostsee abhängig. Die hohe Wärmekapazität des Wassers sorgt für relativ milde Winter und mäßig warme Sommer in den Küstenregionen. Die Menge des Niederschlags hat seit 1881 nur leicht um etwa 42 l/m² zugenommen. Dabei sind von der Zunahme insbesondere die Wintermonate betroffen. Die räumliche Verteilung der Niederschlagsmenge in Mecklenburg-Vorpommern ist von der Zufuhr atlantischer Meeresluftmassen geprägt. Im Südosten von Mecklenburg-Vorpommern sind die niedrigsten Jahresniederschlagsmengen zu beobachten. Die Maxima des Niederschlags finden sich in Westmecklenburg sowie im Nordosten der Insel Rügen, im Bereich der Halbinsel Jasmund.

Klimamodellen zufolge könnten sich diese Trends in Zukunft weiter verstärken. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren oder auch Starkregen werden zunehmen. Umso wichtiger ist eine gute Datengrundlage, wie sie der vorliegende Klimareport liefert, damit die notwendige Anpassung an den Klimawandel in unserem Bundesland effektiv umgesetzt werden kann“, betonte Umweltminister Dr. Till Backhaus.

Klima in Rostock nähert sich westlicheren Regionen Frankreichs an

Tobias Fuchs bestätigte, dass der aktuellste 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) bis Ende dieses Jahrhunderts eine weitere deutliche Klimaerwärmung erwarten lässt. „Die Temperaturentwicklung für den langfristigen Planungshorizont wird stark vom gewählten Szenario bestimmt. Basierend auf dem Klimaschutzszenario ist eine Erhöhung um 1,1 °C zu erwarten. Unter den Bedingungen des Hochemissionsszenarios wird eine Erwärmung um etwa 3,7 °C erwartet. Klimaprojektionen zeigen beispielsweise, dass sich die Temperatur in der Hansestadt Rostock zukünftig denen im Westen Frankreichs annähern könnte, falls keine effektiven Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Emission von Treibhausgasen ergriffen werden. Ich freue mich daher sehr, dass wir heute mit dieser gemeinsamen Veröffentlichung einen wichtigen Schritt in Richtung zu einem besseren Verständnis und zum Umgang mit dem Klimawandel in Mecklenburg-Vorpommern machen.“

Land ist auf erhöhte Waldbrandgefahr eingestellt

Mit Blick auf seinen Zuständigkeitsbereich wies Minister Backhaus des Weiteren darauf hin, dass sich im Zuge des Klimawandels die meteorologisch induzierte Waldbrandgefahr erhöht hat. Der Vergleich der Zeiträume 1961 – 1990 und 1991 – 2020 zeigt, dass die Anzahl der Tage mit geringer Gefahr je nach Region um acht bis 19 Tage abgenommen und sich auf 55 Prozent im Mittel über alle Regionen verringert hat. Gleichzeitig erhöhte sich im Zeitraum 1991 – 2020 sowohl die Anzahl der Tage mit mittlerer als auch mit höherer Waldbrandgefahr. Der prozentuale Anteil der Tage mit mittlerer Gefahr stieg auf 36 Prozent, der von Tagen mit hoher Gefahr auf neun Prozent.

Das Land hat diese Entwicklung im Blick und bereits in den vergangenen Jahren eine Reihe von Maßnahmen zur Waldbrandprävention etabliert: Mit der Waldbrandzentrale in Mirow können die Waldbrände früh erkannt und bekämpft werden. In den Landeswäldern selbst werden jedes Jahr neue Waldbrandwundstreifen angelegt. Um die Brandlast im Wald zu minimieren setzt die Landesforstanstalt im Zuge des Waldumbaus auf Laubbaumarten und Sträucher, die den Wuchs von Gräsern verhindern. Weiterhin unterstützt das Land intensiv die Modernisierung der Feuerwehren im Land. So wurden seit 2014 53 neue Löschwasserentnahmestellen landesweit gefördert und errichtet. Außerdem werden die Rettungswege im Wald ausgebaut. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte im Falle eines Waldbrandes stellt die Forstbehörde alle fünf Jahre eine aktualisierte Waldbrandeinsatzkarte zur Verfügung. Im Juni 2022 wurde das Projektzentrum für Waldbrandschutz in Kaliß eröffnet. Es dient neben den Büroräumen auch als Schulungsstätte für Forst und Feuerwehr.

Nord- und Ostsee: Pegelanstieg von 1 bis 4mm/Jahr

Der Klimawandel wirkt sich auch auf den Meeresspiegelanstieg und die Meerestemperatur aus: „Im Vergleich zur Nordsee ist die Ostsee im Jahresmittel deutlich kälter. Die über die gesamte Ostsee gemittelte Oberflächentemperatur schwankt klimatologisch zwischen knapp 2 °C im Februar und März und knapp 18 °C im August. Dennoch macht die flächendeckende Analyse des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie die fortschreitende Erwärmung deutlich“, informierte DWD-Vorstand Fuchs. Der global gemittelte Meeresspiegel ist seit dem Jahr 1900 um über 20 cm angestiegen, sagte er weiter. Die Anstiegsrate des Meeresspiegels beschleunigte sich dabei von 1,35 mm/Jahr für den Zeitraum von 1901 – 1980 auf 3,7 mm/Jahr für den Zeitraum 2006 – 2018. An der Nord- und Ostseeküste zeigen Pegelmessungen einen ähnlich hohen Anstieg von 1 bis 4 mm/Jahr. Für die Zukunft sagen Klimamodelle einen weiteren Anstieg voraus. Neue Untersuchungen über Ozeanerwärmung und zu den Eisschilden in der Antarktis und Grönland lassen eine weitere Beschleunigung des Anstiegs als wahrscheinlich erscheinen.

„Die Erkenntnisse aus dem Klimareport M-V stützen mein Credo, dass dem Küstenschutz im Kontext der Auswirkungen des Klimawandels eine hohe Bedeutung zukommt. Ohne die derzeitig vorhandenen Küstenschutzanlagen wäre bei einer sehr schweren Sturmflut eine Fläche von 1100 km² überflutet. Die größten Auswirkungen dürften sich dabei in den Küstenstädten Rostock, Greifswald und Wismar ereignen. Außerdem können sich in den küstennahen Niederungsgebieten Überflutungen weit ausdehnen und zahlreiche Ortschaften erreichen. Auch sind Infrastrukturen insbesondere Verbindungsstraßen auf der Halbinsel Fischland/ Darß-Zingst oder auf der Insel Usedom überflu-tungsgefährdet.

Abschließend ordnete Minister Backhaus den Klimareport M-V in die politische Arbeit des Landes ein: „Ich bin dem DWD für die Erhebung und Zusammenstellung der Daten sehr dankbar. Der Klimareport ist für uns der erste von drei Schritten hin zu einer Klimaanpassungsstrategie. Auf Basis der Daten wird mein Haus in Zusammenarbeit mit den betreffenden Ressorts im zweiten Schritt eine Klimarisikoanalyse vornehmen, deren Ziel es ist, die Risiken der Auswirkungen des Klimawandels auf M-V zu identifizieren und zu bewerten sowie Handlungserfordernisse abzuleiten und entsprechend ihrer Dringlichkeit zu priorisieren. Die Risikoanalyse soll im zweiten Quartal 2025 (abgeschlossen sein. Was folgt ist im dritten Schritt die Entwicklung einer Klimaanpassungsstrategie. Diese soll mit den Kommunen und der breiten Öffentlichkeit abgestimmt und zum Jahressende 2026 vorliegen.“  Die Klimaanpassungsstrategie ist laut Bundes-Klimaanpassungsgesetz (KAnG) für alle Bundesländer verpflichtend und muss bis zum Ablauf des 31. Januar 2027 dem zuständigen Bundesministerium vorgelegt werden. Die Klimaanpassung soll auch im Landesklimaschutzgesetz verankert werden.

Neugestaltung der Smitlowstraße

Stralsund – Die Hansestadt Stralsund plant, die Smiterlowstraße in der Frankenvorstadt zwischen dem Wulflamufer und der Otto-Voge-Straße neu zu gestalten. In Anlehnung an die bereits fertig gestellten Quartiersstraßen soll die Smiterlowstraße eine Asphaltdeckschicht erhalten, um Schallimmissionen zu reduzieren und die Straße radfahrfreundlich zu machen.

Beidseitig sollen Gehwege hergestellt werden. Im Bereich der Parkbuchten sollen drei Laubbäume und ein weiterer Baum am Anfang zwischen Gehweg und Spielplatz angepflanzt werden. Die Straßenbeleuchtung wird auf insektenfreundliche LED-Lampen umgestellt, außerdem werden Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,08 Millionen Euro, wovon rund 865.000 Euro aus Städtebaufördermitteln von Bund, Land und Kommune bereitgestellt werden. Im April 2025 soll die Neugestaltung beginnen und zum Jahresende abgeschlossen sein.

Tourismus: Mehr Gäste und Übernachtungen

Meyer: „Der Trend zeigt in Richtung Vor-Corona-Niveau“

Schwerin – Der Trend zeigt in Richtung Vor-Corona-Niveau.“ Das hat Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit mit Blick auf Informationen des Statistischen Bundesamtes zu den Gäste- und Übernachtungszahlen im August 2024 gesagt. Demnach sind im August rund 5,7 Millionen Gäste nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist das eine Steigerung um 4,2 Prozent. Auch die Zahl der Übernachtungen war im August diesen Jahres mit 23,9 Millionen höher als im August 2023 (+1,6 Prozent).

„Trotz des verregneten Sommerstarts zeigen die aktuellen Zahlen, dass das Tourismusland MV auf einem guten Weg und auch in der Nebensaison sehr attraktiv ist. Es besteht sogar die Chance, dass 2024 ein neues Rekordjahr für den Tourismus in MV werden könnte. Gerade abseits der Hauptsaison gäbe es aber weiter Potenzial in der touristischen Entwicklung des Landes“, so Reinhard Meyer. „Das Ziel bleibt ein ganzjährig attraktives Angebot für unsere Gäste – so werden auch die Arbeitsplätze über die Dauer des Jahres gesichert.“ Gerade, um auch in der Nebensaison attraktiv zu sein, brauche es stetige Investitionen und immer neue Angebote, so Meyer. „Der Preis muss zur Leistung passen – da gibt es hier und dort eine Diskrepanz.“

Mit Blick auf die Diskussion über die Strandbewirtschaftung im Herbst, ist Reinhard Meyer zuversichtlich: „Bei bestem Herbstwetter sollte es im kommenden Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein, gemütlich im Strandkorb zu sitzen. Es liegen gute Kompromissvorschläge auf dem Tisch, wie man den Schutz vor Herbststürmen gewährleisten und trotzdem dem Wunsch der Gäste gerecht werden kann. Hier braucht es Gespräche und pragmatische Lösungen.“

Burg Stargard: Grundsteinlegung für Bürgerhaus

Burg Stargard – Die Stadt Burg Stargard im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte plant ein neues Bürgerhaus mit Räumen für die Verwaltung und einem Ratssaal. Das lange leerstehenden Gebäude in der Marktstraße 7 soll denkmalgerecht saniert und durch einen Neubau mit Verbinder auf dem brachliegenden Grundstück Marktstraße 5 ergänzt werden. Die Grundsteinlegung dafür wird am 5. November stattfinden.

Mit diesem Konzept soll das für Burg Stargard identitätsstiftende Baudenkmal erhalten werden, indem es künftig öffentlich genutzt wird. Das bisherige Verwaltungsgebäude in der Mühlenstraße ist sanierungsbedürftig und nicht barrierefrei zugänglich. Durch das neue Gebäude kann zudem der Flächenbedarf des Amtes „Stargarder Land“ gedeckt werden.

Das Bestandsgebäude soll denkmalgerecht saniert und das vorhandene Dachgeschoss ausgebaut werden. Der Neubau wird zweigeschossig mit ebenfalls ausgebautem Dachgeschoss sein. Der Ratssaal im Erdgeschoss und die anderen Etagen werden durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei zugänglich sein.

Die Gesamtkosten werden bei 5,8 Millionen Euro liegen, wobei 4,7 Millionen aus Städtebaufördermitteln von Bund, Land und Kommune bereitgestellt werden. 2026 soll der Bau bezugsfertig sein.

Ortsumgehung Mirow kommt

Meyer: „Der Bau kann voraussichtlich im Frühjahr 2025 starten“

Mirow – Der Bund stellt die für den Bau der Ortsumgehung Mirow benötigten Mittel zur Verfügung. Das hat das Bundesverkehrsministerium jetzt in einem Schreiben bestätigt. Für den Bundesstraßenneubau sind Kosten von 58,6 Millionen Euro vorgesehen. „Das ist eine großartige Nachricht aus Berlin. Wir können nun die Vergabe der Bauleistungen starten und voraussichtlich im Frühjahr 2025 mit dem Bau beginnen.

Für die Stadt Mirow und die ganze Urlaubsregion Mecklenburger Seenplatte ist das ein enorm wichtiges Infrastrukturvorhaben – das Bundesverkehrsministerium hat das zügig und verlässlich unterstützt, dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, sagte Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

Auf 8,3 Kilometern Länge wird die Ortsumgehung den Verkehr auf der Bundesstraße B 198 künftig südwestlich um die Stadt Mirow herumführen. „Anwohner werden ebenso wie Reisende und der LKW- und Schwerlastverkehr von der Ortsumgehung profitieren. Die Stadt Mirow wird vom Durchfahrtsverkehr entlastet, Lärm- und Luftschadstoffimmissionen deutlich verringert.

Die in der Ortsdurchfahrt bestehenden Verkehrssicherheitsrisiken können so dauerhaft behoben werden. Als positiver Nebeneffekt freut es mich, dass mit dieser Maßnahme auch eine weitere nachhaltige touristische Entwicklung und Vermarktung des Ortes ermöglicht wird“, so der Minister.

Bis zum offiziellen Spatenstich im Frühjahr 2025 werden nun zügig die erforderlichen Ausschreibungen für die bauvorbereitenden Maßnahmen, wie z. B. Bauvermessung, Fällarbeiten, Denkmalschutz oder Munitionsbergung sowie für die ersten Bauverträge veröffentlicht. Nach Vergabe der Leistungen werden dann die ersten sichtbaren Arbeiten an der zukünftigen Trasse der Ortsumgehung Mirow beginnen.

Maritime Wirtschaft: Zukunftskonzept vorgelegt

Schwerin – Für Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Wirtschaft ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor mit großem Potenzial. Mit Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Branche wurde in intensiver Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und in enger Begleitung des Maritimen Koordinators des Landes, Staatsekretär Jochen Schulte, ein „Zukunftskonzept für die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ erarbeitet.

Das rund 80-seitige Konzeptpapier ist heute in der Staatskanzlei an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig übergeben worden. Maßgeblich beteiligt an der Erstellung des Zukunftskonzepts war der im Juni 2023 ins Leben gerufene Maritime Zukunftsbeirat des Landes mit 21 Expertinnen und Experten aus der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte die besondere Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern und würdigte ihre positive Entwicklung: „Anfang 2022, nach der coronabedingten Insolvenz der MV Werften, standen wir vor großen Herausforderungen und einer ungewissen Zukunft für die maritime Wirtschaft. Heute blicken wir auf eine Branche, die wieder ein echter Wachstumsmotor unseres Landes ist.

Unsere Häfen und Werften sind moderne, vielseitige Industriezentren, die eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen. Das maritime Zukunftskonzept legt eine wichtige Grundlage, um das fortzuführen und unsere maritime Wirtschaft weiter zu stärken. Bereits nächsten Montag laden wir zu einer deutschlandweiten Konferenz zur maritimen Wirtschaft in unsere Landesvertretung nach Berlin ein. Wir wollen für unsere maritime Wirtschaft werben und uns mit anderen Akteuren vernetzen“

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer fügte hinzu: „Besonders in den Bereichen Offshore-Wind und Wasserstoff bieten sich enorme Potenziale, die unser Land als Wirtschaftsstandort und als Vorreiter im Klimaschutz stärken werden. Die neuen Chancen wollen wir konsequent nutzen – das heute vorgelegte Zukunftskonzept bietet dafür enorm wichtige Impulse.“

Das maritime Zukunftskonzept ist in einem mit mehreren Workshop-Runden breit angelegten Prozess, in dem von den verschiedenen Stakeholdern Themen wie die Entwicklung der Häfen zu Energie- und Logistikzentren, der zivile und militärische Schiffbau sowie die maritime Zulieferindustrie vertieft behandelt wurden, entwickelt worden. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Innovationskraft in der Offshore-Windindustrie und der Wasserstoffwirtschaft, die Schlüsseltechnologien für die Branche sind.

Staatssekretär Jochen Schulte hob als Maritimer Koordinator die ausgesprochen gute Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft bei der Erstellung des Konzeptes hervor: „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie resilient und zukunftsfähig die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist.

In den Workshops ist es gelungen, konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die uns helfen werden, die Branche erfolgreich durch die kommenden Transformationsprozesse zu führen. Mit diesem Zukunftskonzept haben wir eine klare Richtung und einen Fahrplan für die nächsten Jahre.“

Karina Würtz leitete als Geschäftsführerin der Stiftung Offshore-Windenergie den Workshop, der sich mit der Energiegewinnung vor der Küste auseinandergesetzt hat. Sie sagte: „Die maritime Wirtschaft ist seit Jahrhunderten Teil der DNA Mecklenburg-Vorpommerns, die Energiegewinnung und insbesondere Windenergie auf See ihr jüngstes Basenpaar – mit einem enormen Innovations-, Wertschöpfungs- und damit Zukunftspotenzial für das ganze Land.

Die Chancen für die Küstenstandorte erstrecken sich dabei weit über die nationalen Seegrenzen bis weit in den Ostseeraum. Damit die Potenziale auch wirklich genutzt werden, braucht es drei Dinge: eine innovationsstarke Akteurslandschaft, verbindliche und nachprüfbare Zielsetzungen, sowie eine integriert-gedachte Energie- und Industriepolitik auf Landes- und Bundesebene. Ersteres hat das Land, das haben die Stakeholderrunden gezeigt. Für die anderen beiden Punkte liefert das Zukunftskonzept eine starke Arbeitsgrundlage.“

Die Umsetzung der im Zukunftskonzept beschriebenen Handlungsempfehlungen soll in den kommenden Jahren durch den Maritimen Zukunftsbeirat begleitet werden.