Dahlemann: Engere Kooperation des Landes mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk
Schwerin – Der Chef der Staatskanzlei Patrick Dahlemann und der deutsche Generalsekretär des Deutsch-Französischen Jugendwerks Tobias Bütow haben gestern bei einem Treffen in der Schweriner Staatskanzlei eine engere Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk vereinbart. So startet eine erste digitale Schulpartnerschaft zum neuen Schuljahr zwischen der Grundschule „Nordlichter“ in Schwerin und dem Collège Saint Martin in Rennes, der Hauptstadt der Bretagne. Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) unterstützt das Projekt mit 16.000 Euro.
„Ich begrüße die erste digitale Schulpartnerschaft zwischen Frankreich und Mecklenburg-Vorpommern und bin sicher, dass sie dazu beitragen wird, junge Menschen für Frankreich zu begeistern. Gleichzeitig danke ich allen Lehrerinnen und Lehrern im Land, die diese Begegnungen organisieren. Diese Partnerschaften leisten einen entscheidenden Beitrag zum besseren Verständnis und zum friedlichen Zusammenleben von Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern“, erklärte Dahlemann. Außerdem sei Frankreich einer der wichtigsten Außenhandelspartner des Landes.
„Frankreich ist unser 6. wichtigster Außenhandelspartner mit einem Jahresvolumen in 2022 von über 1,1 Mrd Euro Warenaustausch. MV-Unternehmen exportieren nach Frankreich vor allem Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, Sperrholz, Span- und Faserplatten, Furnierblätter und Kaffee. Aus Frankreich importiert werden vor allem Chemische Enderzeugnisse und Chemische Halbwaren sowie Bleche aus Eisen und Stahl“, so Dahlemann weiter.
„Für junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist es eine sehr gute Nachricht, dass die Zusammenarbeit mit dem DFJW intensiviert wird. Eine deutsch-französische Jugendbegegnung ist eine einzigartige Chance für jeden jungen Menschen. Schon ein mehrtägiger Austausch in einem anderen Land prägt Biographien, Bildungswege und Berufseinstiege. Dafür muss man kein Französisch können! Wir bauen auf langjährig bestehende Städtepartnerschaften und wichtige Vorarbeiten des Landesjugendrings Mecklenburg-Vorpommern auf. Insbesondere nach der Pandemie ist es wichtiger denn je, dass junge Menschen wieder mehr Europa erleben. Schul- und Jugendaustausch ist Friedens- und Zukunftsarbeit,“ sagt Bütow.
Das DFJW unterstützt den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Frankreich und hat zwischen 2018 und 2021 Projekte von und mit Mecklenburg-Vorpommern mit 400.828 Euro gefördert. Gemeinsam mit dem Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern Hierzu sind mehrere französisch-deutsche Austauschprojekte geplant, u.a. mit dem Verband für Behinderten und Rehabilitationssport M-V zum Thema: Rund um die Paralympische Spiele – Sport und Inklusion.
Seit 2020 besteht beim DFJW außerdem der Deutsch-Französische Bürgerfonds, der in diesem Jahr fünf Projekte zwischen Frankreich und Mecklenburg-Vorpommern fördert – u.a. den sportlichen Austausch zwischen dem SV Turbine Neubrandenburg und der Partnerstadt Nevers und die künstlerische Städtepartnerschaft zwischen Schwaan und Barbizon. Hier werden Kunstwerke in der Kunstmühle Schwaan gezeigt und anschließend in der kleinen Stadt Barbizon südlich von Paris, der sogenannten „Mutter aller Künstlerkolonien“.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit Standorten in Paris und Berlin. Die Gründung des DFJW geht auf den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den „Élysée-Vertrag“, von 1963 zurück. Aufgabe des DFJW ist es, die Verbindungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Frankreich auszubauen und ihr Verständnis füreinander zu vertiefen.
Seit 1963 hat das DFJW mehr als 9,5 Millionen jungen Menschen die Teilnahme an mehr als 382.000 Austauschprogrammen ermöglicht. Das DFJW fördert jedes Jahr 8.000 Begegnungen (4.700 Gruppenaustausch- und 3.300 Individualaustauschprogramme), an denen etwa 190.000 Jugendliche, davon ca. 21% Jugendliche mit besonderem Förderbedarf, teilnehmen.