Drese: Alarmierendes Frauenbild in den elektronischen Medien

Rostocker Fachtagung zu Geschlechterdarstellungen in Film, Fernsehen, Videos und Games

Rostock – Im deutschen Film und Fernsehen haben Männer doppelt so oft Hauptrollen wie Frauen. Wenn Frauen vorkommen, dann hauptsächlich als junge Frau unter 30. Im Kinderprogramm ist nur eine von vier Hauptfiguren weiblich. Das sind Beispiele einer senderübergreifenden Studie, die die Geschlechterdarstellungen in deutschen TV- und Kinoproduktionen untersucht hat und die an der Universität Rostock erstellt worden ist.

Gleichstellungsministerin Stefanie Drese sieht diese Forschungsergebnisse mit Sorge. „Frauen sind in den Medien nicht nur unterrepräsentiert, sie spielen zudem eher untergeordnete zumeist traditionelle Rollen. Damit offenbart sich ein alarmierendes Frauenbild,“ sagte Drese heute auf der Fachtagung „Gender on Screen“ an der Universität Rostock. In Videos oder Computerspielen sei die klischeehafte Darstellung des Mannes als Retter und der Frau als Gerettete noch verbreiteter.

Die Kooperationsveranstaltung zu Geschlechterdarstellungen in Film, Fernsehen, Videos und Games wurde vom Sozialministerium, der Universität Rostock, der Rostocker Gleichstellungsbeauftragten und vom Frauenbildungsnetz MV organisiert.

„Die Medien haben einen großen Einfluss auf die Sozialisation und Identitätsbildung gerade für junge Menschen. Die Bilder, die transportiert werden, beeinflussen, was als erstrebenswert und möglich angesehen wird. Deshalb müssen wir die Erkenntnisse der Studie ernst nehmen, Aufklärungsarbeit betreiben und weitere Ideen entwickeln, wie alte Denkmuster überwunden werden können“, so Drese.

Die Medienstudie wurde im Auftrag der MaLisa Stiftung, eine Initiative der Schauspielerin Maria Furtwängler, durch das Institut für Medienforschung an der Universität Rostock durchgeführt. Auf dem Fachtag werden die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt und diskutiert.

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