Fachkräfteanalyse als Grundlage

Drese kündigt weitere Maßnahmen für eine Kita-Fachkräfteoffensive an

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese stellte heute im Rahmen einer Pressekonferenz die Ergebnisse einer umfassenden wissenschaftlichen Fachkräfteanalyse des Forschungsinstituts PROGNOS zur Situation und Entwicklung des Fachkräftebedarfs in der Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern vor.

„Wir haben damit ein solides Fundament, um zusätzliche Fachkräfte kontinuierlich zu gewinnen“, betonte Drese. „Wir können jetzt noch gezielter und koordinierter unsere Kindertagesförderung im Land weiter ausbauen.“

Die Analyse stellt fest, dass bereits in den letzten fünf Jahren rund 1.300 zusätzliche Beschäftige im Bereich der Kindertagesförderung gewonnen werden konnten. Gründe dafür waren zum Beispiel die Gewinnung und Qualifizierung von Quereinsteigenden und die neu eingeführte praxisintegrierte, vergütete ENZ-Ausbildung (staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 10-Jährige).

Gleichzeitig ist auch die Absolventenzahl in der klassischen Erzieher*innen-Ausbildung angestiegen. „Zusammengerechnet haben im letzten Jahr 709 Erzieherinnen und Erzieher in der ENZ- oder klassischen Ausbildung (vollzeitschulisch und berufsbegleitend) ihren Abschluss gemacht. Das sind knapp 37 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr 2016/2017“, so Drese.

Ministerin Drese verdeutlichte, dass dennoch in den kommenden zehn Jahren ein zusätzlicher Bedarf an ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern in MV besteht. „Bis zum Jahr 2030 scheiden durchschnittlich gut 400 Kita-Fachkräfte pro Jahr altersbedingt aus, die Ganztagsbetreuung im Hort kommt und mein Ziel ist es, das Fachkraft-Kind-Verhältnis weiter zu senken“, sagte Drese.

Ein wichtiger Schritt hierfür sei die Verbesserung der Personalschlüssel in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Drese: „Ich unterstütze entsprechende Aktivitäten. Das Land finanziert zusätzliche Erzieherstellen mit 54,5 Prozent.“

Zur Fachkräftegewinnung setzt sich Drese für eine Ausweitung der ENZ-Ausbildung vor allem auch im ländlichen Raum etwa durch Kooperationsmodelle zwischen den Einrichtungen ein.

Zudem will die Ministerin zusätzliche FSJ-Plätze in der Kita finanzieren, Nachwuchs für die Kindertagespflege gewinnen und die Alltagshilfe in Kindertageseinrichtungen etablieren. „Alltagshelferinnen und -helfer entlasten das Fachpersonal bei nicht-pädagogischen Tätigkeiten, dadurch wird Kapazität für die Fachkräfte frei. Und ich erhoffe mir, das Alltagshelferinnen und -helfer sich für eine dauerhafte Tätigkeit in der Kita entscheiden und sich zu Fachkräften weiterqualifizieren, auch hierfür will ich die Voraussetzungen schaffen“, so Drese.

Ein wichtiger Punkt zur Attraktivitätssteigerung des Erzieherberufs ist für Ministerin Drese die kontinuierlich bessere Bezahlung durch Tarifbindungen und die Schaffung von Entwicklungsperspektiven. „Hier sind die Kita-Träger als Arbeitgeber gefordert, die kommunale Ebene und das Land. Mit unserem KiföG haben wir die Grundlage geschaffen. Das Land beteiligt sich auch bei den Kita-Gehältern mit 54,5 Prozent und übernimmt damit mehr als die Hälfte der Kosten bei einer tarifgerechten Entlohnung“, sagte Drese.

Drese: „Mit der Fachkräfteanalyse als Grundlage werden wir in den kommenden Jahren zusätzliche Fachkräfte gewinnen und binden.“ Die Ministerin verdeutlichte abschließend, dass dieser Prozess im engen Austausch aller relevanten Gruppen und Institutionen mit gemeinsamer Prioritätensetzung und Zielformulierung gestaltet werden soll.

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