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Zwei neue Tourismusorte in Mecklenburg-Vorpommern

Dr. Wolfgang Blank: „Tourismus lebt vom Engagement der Menschen vor Ort, die Ihre Gemeinden mit Tatkraft und Weitblick voranbringen“

Jabel – Wirtschafts- und Tourismusminister Dr. Wolfgang Blank hat heute in Jabel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) den Gemeinden Göhren-Lebbin und Jabel offiziell die Anerkennungsurkunden als Tourismusorte überreicht.

„Hier vor Ort zeigt sich eindrucksvoll, dass Qualität und Engagement im Tourismus die Grundlage für nachhaltige Entwicklung sind“, sagte Minister Dr. Blank. „Tourismus lebt vom Engagement der Menschen vor Ort, die ihre Gemeinden mit Tatkraft und Weitblick voranbringen. Jabel und Göhren-Lebbin stehen für touristische Vielfalt, für gelebte Gastfreundschaft und für ein Angebot, das Gästen wie den Einheimischen gleichermaßen zugutekommt.“

Beide Orte hatten im März dieses Jahres die Anerkennung als Tourismusort nach dem Kurortgesetz Mecklenburg-Vorpommern beantragt. Mit der Urkundenübergabe wurde die offizielle Anerkennung beider Gemeinden feierlich vollzogen. An der Veranstaltung nahmen die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Vertreterinnen und Vertreter des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte e. V. sowie Gäste aus den Regionen teil.

Die Anerkennung als Tourismusort steht für eine überdurchschnittliche touristische Infrastruktur, ein attraktives Ortsbild und ein hohes Maß an Qualität im Service- und Freizeitangebot. Landesweit gibt es nun insgesamt 46 anerkannte Tourismusorte und drei Tourismusregionen.

„Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Mecklenburg-Vorpommerns – gerade auch für den ländlichen Raum“, betonte Minister Dr. Blank. „Er schafft Arbeitsplätze und trägt wesentlich zur Lebensqualität vor Ort bei. Die Landesregierung unterstützt daher Gemeinden, die sich strategisch und nachhaltig aufstellen.“

In beiden Orten wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur umgesetzt – vielfach mit Unterstützung des Landes aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

So wurden in Göhren-Lebbin zwei Vorhaben zur Schaffung von insgesamt 40 Mitarbeiterwohnungen mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 5,46 Millionen Euro realisiert. Das Vorhaben wurde mit rund einer Million Euro als durch das Wirtschaftsministerium gefördert. Darüber hinaus wurden im Rahmen des GRW-Sonderprogramms I „Modernisierung für Beherbergungsbetriebe“ Investitionen von 486.000 Euro mit einem Zuschuss von 134.000 Euro unterstützt.

In Jabel wurden über das gleiche Programm Investitionen in Höhe von rund 500.000 Euro durch einen Zuschuss von rund 250.000 Euro ermöglicht. Damit konnten bestehende Arbeitsplätz gesichert und neue geschaffen werden. Allein in Göhren-Lebbin hat das Land seit 1990 für elf Infrastrukturmaßnahmen in rund 14 Millionen Euro GRW-Mittel bereitgestellt.

Minister Dr. Blank verwies darauf, dass die Anerkennung als Tourismusort nicht nur eine Auszeichnung, sondern zugleich Ansporn sei, die touristische Entwicklung kontinuierlich fortzusetzen: „Attraktive Tourismusorte sind Aushängeschilder unseres Landes. Sie schaffen Anreize, in Qualität, Nachhaltigkeit und Fachkräftesicherung zu investieren. Davon profitieren Gäste, Beschäftigte und die ganze Region.“

Globale Verantwortung im Unterricht

Kultusministerkonferenz und Bundesentwicklungsministerium legen neuen Orientierungsrahmen Bildung für nachhaltige Entwicklung vor

Schwerin – Die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz gemeinsam den neuen „Orientierungsrahmen Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe“ veröffentlicht. Als Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie bietet das rund 800 Seiten starke Standardwerk eine umfassende Grundlage, um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) systematisch in der weiterführenden Schule und insbesondere in der Sekundarstufe II zu verankern.

Der „Orientierungsrahmen Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe“ verbindet konzeptionelle Grundlagen mit konkreten Umsetzungshilfen für den Unterricht, die Lehrkräftebildung und die Schulentwicklung. Die Fachkapitel – von Deutsch über Biologie bis Informatik – enthalten jeweils didaktische Konzepte, Beispielthemen und Unterrichtsskizzen, die sich an den Bildungsstandards und Prüfungsanforderungen der KMK für die gymnasiale Oberstufe orientieren. Ergänzt wird der Orientierungsrahmen unter anderem durch Kapitel zur Digitalisierung, zur Lehrkräftebildung und zum gesamtschulischen Ansatz (Whole School Approach).

Der Orientierungsrahmen bezieht sich auf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung mit den vier Zieldimensionen, die es in Einklang zu bringen gilt: soziale Gerechtigkeit, ökologische Verträglichkeit, demokratische Politikgestaltung und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Dabei soll sich das Handeln an den nicht zu überschreitenden planetaren Grenzen und an den grundlegenden Bedürfnissen aller Menschen orientieren.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern: „Bildung für nachhaltige Entwicklung ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für Teilhabe und Zukunftsfähigkeit. Der neue Orientierungsrahmen zeigt, wie wir jungen Menschen in der gymnasialen Oberstufe die Kompetenzen vermitteln können, die sie brauchen, um sich in einer komplexen Welt zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen. Gerade in Zeiten globaler Krisen brauchen wir eine Schule, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern Haltung stärkt – und das geht nur gemeinsam, mit klaren Konzepten und konkreten Beispielen.“

Reem Alabali Radovan, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „Die Schule ist der ideale Mikrokosmos, um nachhaltige Werte und demokratische Prinzipien zu fördern. Damit Bildung für nachhaltige Entwicklung noch viel mehr Lernende und Lehrende erreicht, hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz den Orientierungsrahmen für Globale Entwicklung entwickelt. Dabei geht es nicht alleine darum, Wissen, Werte und Kompetenzen zu vermitteln. Der Orientierungsrahmen bietet auch einen Überblick über konzeptionelle, theoretische und didaktische Grundlagen von nachhaltiger Bildungsarbeit mit globaler Perspektive.“

Der Schwerpunkt des Orientierungsrahmens liegt auf der Frage, wie zukunftsorientierte Bildung mit globaler Perspektive als grundlegendes Unterrichtsprinzip sowohl im Fachunterricht wie auch fachübergreifend in allen schulischen Bereichen integriert werden kann. Dabei geht es um Partizipation, lösungsorientiertes Denken und Handeln in einer demokratieförderlichen Lernkultur. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eng verknüpft mit politischer Bildung und berücksichtigt die Lebenswelt junger Menschen, macht sie resilient gegenüber Zukunftsängsten und Falschinformationen. Zudem trägt sie zum Aufbau positiver Selbstkonzepte bei.

Richtfest für Gingster Schulneubau

Schüler freuen sich schon jetzt auf den Einzug in moderne Klassen- und Fachräume

Insel Rügen –  Mit einem zünftigen Richtfest haben Gemeinde und Schule Gingst den nächsten Schritt ihrer Jahrhundertbaustelle begangen. Vertreter der beteiligten Firmen, aus der Gemeindevertretung und der Amtsverwaltung West-Rügen gehörten zu den über 70 Gästen des Vormittags. Axel Bersekow, der zuständige Polier auf der Baustelle, verlas nach ersten Grußworten den traditionellen Richtspruch. Diesen hatte er bewusst auf den Neubau einer Schule bezogen und allen Beteiligten mit gereimten Zeilen aus der Seele gesprochen.

Bürgermeister Nico Last bedankte sich bei den Planern und Bauleuten für einen zügigen Bau und lobte, dass alle Absprachen und Arbeiten im vorher geplanten Zeitrahmen ablaufen. Bauzeiten auch am Samstag ermöglichen das Einhalten von entsprechenden Fristen. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit allen Bürgern diese Investition getätigt haben“, sagt er in seinem Grußwort. Die Ausgaben in Höhe von 16 Millionen Euro seien gut in die Zukunft der Gingster Kinder investiert, weil Bildung nach wie vor ein wichtiges Gut sei.

Polier Axel Bersekow (rechts) hält den zünftigen Richtspruch in Anwesenheit von Bürgermeister Nico Last und Schulleiter André Farin (v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel
Polier Axel Bersekow (rechts) hält den zünftigen Richtspruch in Anwesenheit von Bürgermeister Nico Last und Schulleiter André Farin (v. l. n. r.) Foto: Martina Zabel

Auf ein modernes Lernen freuen sich die teilnehmenden Klassensprecher, die ganz neugierig die Zeremonie verfolgten. Emilia Friedrich, die neugewählte Schülersprecherin, bedankte sich im Namen der 450 Jungen und Mädchen, dass sie schon nach weniger als einem Jahr Bauzeit das Richtfest erleben. „Wir können täglich verfolgen, wie unsere neue Schule entsteht“, erzählt sie in ihrer Rede. Alle freuen sich auf einen Umzug in zeitgemäße Klassen- und Fachräume. Schon jetzt sind sie und ihre Mitschüler darauf gespannt, in einer Führung die künftigen Räume im Rohbau zu sehen.

„Am Berufsmessetag werden erste Schülergruppen die Baustelle besichtigen“, erklärt Schulleiter André Farin. Zusammen mit dem Planungsbüro psh Greifswald und Bauleiter Jan Barnewitz werden Mini-Führungen für interessierte Schüler durchgeführt, die einen Blick auf die Bauzeichnungen und den Rohbau werfen werden. „Das ist ein guter Baustein für Berufsorientierung vor Ort“, meint André Farin, der zusammen mit dem Messeteam die Rundgänge organisieren und begleiten wird.

Spatenstich für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums

Dr. Wolfgang Blank: „Moderne Berufsbildung ist der Schlüssel für die Fachkräftesicherung und den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes“

Greifswald – Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, hat heute in Greifswald den ersten Spatenstich für den Neubau des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) gesetzt. Das Land unterstützt das Bauvorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit einem Zuschuss in Höhe von rund 44,3 Millionen Euro.

„Mit dem heutigen Spatenstich beginnt eines der wichtigsten Bildungsbauprojekte in Vorpommern“, sagte Minister Dr. Blank. „Moderne Berufsbildung ist der Schlüssel für Fachkräftesicherung und wirtschaftlichen Erfolg. Mit dem Neubau setzen wir Maßstäbe gemeinsam neue Maßstäbe für eine moderne, zukunftsorientierte und praxisnahe Ausbildung. Davon profitieren junge Menschen, Unternehmen und die gesamte Region.“

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald errichtet auf einem rund 19.800 Quadratmeter großen Grundstück in der Siemensallee einen neuen Bildungscampus, der künftig die bisherigen Schulstandorte in der Siemensallee und der Hans-Beimler-Straße zusammenführt. Der viergeschossige Neubau bietet Platz für rund 1.800 Schülerinnen und Schüler sowie 100 Lehrkräfte. Das Gebäude wird Unterrichts- und Fachräume, Werkstätten, eine Aula, eine Cafeteria sowie Verwaltungsbereiche umfassen.

Ergänzend ist eine Einfeldsporthalle und eine Reservefläche für ein späteres Internat vorgesehen. Die Gesamtausgaben betragen rund 55,4 Millionen Euro. „Die Zusammenführung der Standorte in einem modernen, barrierefreien und energieeffizienten Neubau schafft beste Voraussetzungen für eine zeitgemäße Ausbildung. Hier setzen wir sein starkes Signal dafür, junge Fachkräfte in unserem Land auszubilden und auch halten zu wollen“, betonte Minister Dr. Blank.

Das Schulgebäude entsteht in klassischer Massivbauweise und wird über das städtische Fernwärmenetz versorgt. Eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine hochwertige Gebäudehülle und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgen für einen energieeffizienten Betrieb. Bereits in Torgelow wird derzeit eine neue Lehrwerkstatt für Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker mit Unterstützung aus GRW-Mitteln errichtet.

„In den vergangenen fünf Jahren hat das Wirtschaftsministerium rund 85 Millionen Euro für Bauvorhaben an beruflichen Schulen im Land bewilligt und damit Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 150 Millionen Euro ermöglicht“, sagte Minister Dr. Blank. „Damit setzen wir ein klares Zeichen: Wir wollen jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern beste Lernbedingungen bieten. Denn moderne berufliche Bildung ist nicht nur Bildungspolitik – sie ist auch Standortpolitik.“

Der Minister dankte dem Landkreis für die zügige und zielgerichtete Umsetzung. „Von der ersten Idee bis zum heutigen Spatenstich sind gerade einmal fünf Jahre vergangen – das zeigt, mit welchem Engagement und welcher Verlässlichkeit hier gearbeitet wird. Ich wünsche allen Beteiligten einen erfolgreichen und unfallfreien Bauverlauf und gutes Gelingen.“

M-V beteiligt sich am „Marktplatz der KI-Möglichkeiten“

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern geht einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler Zukunft: Das Land beteiligt sich aktiv am bundesweiten „Marktplatz der KI-Möglichkeiten“ (MaKI). Mit dieser Plattform entsteht erstmals eine einheitliche und transparente Anlaufstelle für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung – über Bundes-, Landes- und Kommunalgrenzen hinweg.

Um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz schneller weiterzuentwickeln, wird sich das Ministerium für Finanzen und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern ab sofort am bundesweiten „Marktplatz der KI-Möglichkeiten“ (MaKI) beteiligen.

Der MaKI ist ein bundesweit entwickeltes Innovationsprojekt. Er macht sichtbar, welche KI-Lösungen bereits heute in Verwaltungen eingesetzt werden, dokumentiert deren Nutzen und eröffnet die Möglichkeit, erfolgreiche Anwendungen auch in anderen Bundesländern oder Kommunen einzusetzen. Gleichzeitig unterstützt die Plattform die Umsetzung der europäischen KI-Verordnung und sorgt für Transparenz beim Einsatz von Hochrisiko-KI. Ziel ist es, Synergien zu nutzen, Doppelstrukturen zu vermeiden und Best Practices leichter zugänglich zu machen.

„Mit unserer Teilnahme am MaKI-Projekt werden wir die Digitalisierung und Modernisierung unserer Landesverwaltung weiter voranbringen. Mit der Zuarbeit von künstlicher Intelligenz kann uns gelingen, Prozesse effizienter zu gestalten und Verwaltungsleistungen bürgerfreundlicher bereitzustellen. Der MaKI ermöglicht uns, Doppelarbeit zu vermeiden, erfolgreiche Lösungen zu teilen und neue Kooperationen anzustoßen“, sagt Minister Dr. Heiko Geue.

Der IT-Planungsrat hatte Ende des Jahres 2024 das Pilotprojekt zur Öffnung des MaKI für Länder und Kommunen beschlossen. Mecklenburg-Vorpommern ist nun Teil dieser bundesweiten Initiative, die von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden gemeinsam getragen wird.

Die Plattform verfolgt drei Kernziele:

  • Transparenz über aktuelle KI-Systeme in der Verwaltung,
  • Förderung der Vernetzung durch Austausch von Erfahrungen, Lessons Learned und Pilotierung gemeinsamer Vorhaben und
  • Stärkung der Außendarstellung durch Sichtbarkeit von Innovationen und Vorreiterprojekten der öffentlichen Hand.

Ende des Jahres soll der MaKI in die Strukturen des föderalen Produktmanagement-Modells überführt werden, um ihn langfristig in den „Marktplatz der Zukunft“ einzubinden und mit dem europäischen KI-Transparenzregister zu verknüpfen.

M-V und E.on renaturieren Moorwiese Forstwisch

Start für Umweltschutz-Projekt auf der Mecklenburgischen Seenplatte

  • Wiedervernässung auf einer Fläche von rund 16 Fußballfeldern zum Erhalt des Moores als natürlicher Kohlenstoffspeicher
  • Projekt ist auf 30 Jahre angelegt mit langfristig positiven Auswirkungen auf die gesamte Region
  • E.ON finanziert die Maßnahme über Beitrag des Tarifs „ZukunftsStrom“

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern und der Energieanbieter E.ON haben im Oktober den Startschuss für ein großangelegtes Umweltschutz-Projekt gegeben: Auf einer Fläche von rund zwölf Hektar beginnt südlich von Malchow die Renaturierung der Moorwiese Forstwisch. E.ON finanziert das Projekt aus dem Tarif „ZukunftsStrom“ heraus, bei dem gemeinsam mit den Kundinnen und Kunden ein sogenannter Zukunftsbeitrag zur Unterstützung regionaler Umwelt- und Klimaprojekte gesammelt wird.

Verminderte Treibhausgas-Emissionen, Artenschutz und weitere positive Auswirkungen

„Die Renaturierung der Moorwiese Forstwisch ist ein wichtiges Umweltschutz-Projekt rund um die Mecklenburgische Seenplatte“, sagt Klimaschutzminister Dr. Till Backhaus. „Das Vorhaben ist auf 30 Jahre angelegt und wird einen nachhaltig positiven Effekt für die gesamte Region haben. Die Maßnahme reduziert nicht nur Treibhausgas-Emissionen, sondern trägt auch zum Biotop- und Artenschutz bei. Zudem hat sie einen kühlenden Effekt auf das lokale Klima und unterstützt den Grundwasser- und Überflutungsschutz. Klimaschutz beginnt vor Ort – die Moorwiese Forstwisch ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir diesen Satz mit Leben füllen können.“

Martin Endress, als CCO bei E.ON Energie Deutschland verantwortlich für das Kundengeschäft: „Gemeinsam mit den Kunden unseres ZukunftsStrom-Tarifs haben wir bereits Umweltprojekte in Glasin, Ebern und Bielefeld finanziert – der Start für die Renaturierung der Moorwiese Forstwisch ist ein weiterer wichtiger Meilenstein. Nicht zum ersten Mal steht das Thema Moor bei unseren Projekten im Fokus, denn die Wirkung für das Klima ist gewaltig: Ein einziger Hektar speichert durchschnittlich so viel Kohlenstoff, wie rund 1.400 Autos jährlich ausstoßen. Wir sind überzeugt: Das große Ziel einer erfolgreichen Energiewende und regionaler Klimaschutz gehen Hand in Hand. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass unser Tarif bei den Menschen so gut ankommt und wir dadurch die Möglichkeit haben, Projekte wie die Moor-Renaturierung bei Malchow zu finanzieren.“

12 Hektar für Klimaschutz und Artenvielfalt

Hauptziel des Projekts ist die Wiederherstellung eines intakten Moor-Ökosystems auf einer Fläche von 12 Hektar. Die Umsetzung erfolgt durch das Kompetenzzentrum Ökowertpapiere des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Zu den Wiedervernässungsmaßnahmen zählen insbesondere die Beseitigung von Drainageeinrichtungen und die Verschließung ableitender Gräben. Neben dem Erhalt des Moores als natürlicher Kohlenstoffspeicher steht auch die Förderung der Biodiversität im Fokus. Durch die Stabilisierung des Wasserhaushalts soll die Moorwiese wieder Heimat für seltene Tier- und Pflanzenarten werden.

So funktioniert der E.ON Tarif „ZukunftsStrom“

Kunden des „ZukunftsStrom“-Tarifs tragen auf mehreren Wegen zum Umweltschutz bei: Sie beziehen nicht nur Ökostrom*, sondern leisten darüber hinaus gemeinsam mit E.ON über den „Zukunftsbeitrag“ einen konkreten, finanziellen Zusatznutzen für den Umwelt- und Klimaschutz. Denn für jede verbrauchte Kilowattstunde in diesem Tarif fließen 0,3 Cent als „Zukunftsbeitrag“ in nachhaltige Projekte in Deutschland. Die Förderung der Initiativen setzt E.ON gemeinsam mit renommierten Partnern in Deutschland um.

Mehr Informationen zu den im Rahmen von E.ON ZukunftsStrom geförderten Projekten erhalten Interessierte online, Details zum Tarif finden sie hier.

*Der Strom wird in Höhe des Verbrauchs aus regenerativen Energiequellen mit Standort in Deutschland gewonnen und in das Stromnetz eingespeist. Der Nachweis erfolgt über die Entwertung von Herkunftsnachweisen beim Umweltbundesamt. Wir verpflichten uns zudem, einen Betrag in Höhe von 0,3 ct pro verbrauchter kWh Strommenge für nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzprojekte zu verwenden.

Über E.ON Energie Deutschland:

Die E.ON Energie Deutschland GmbH ist ein bundesweit führendes Energieunternehmen und Dachgesellschaft des E.ON Vertriebs in Deutschland. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für die Versorgung mit Strom und Erdgas zu fairen Preisen – mit einem mehrfach ausgezeichneten Kundenservice. Unsere innovativen flexiblen Tarife ermöglichen es Kundinnen und Kunden einfach von der Energiewende zu profitieren. Mit unseren Energielösungen zu Photovoltaik und Energiespeichern, Wärmepumpen, Elektromobilität, Energiechecks und Effizienzmaßnahmen sind wir der Anbieter für eine zunehmend dezentrale, ökologische und digitale Energiewelt.

Die Vertriebsgruppe, zu der die E.ON Energie Dialog GmbH, die E WIE EINFACH GmbH, die eprimo GmbH sowie weitere regional verankerte Energieversorgungsunternehmen gehören, hat zahlreiche Standorte im ganzen Bundesgebiet. Hauptsitz ist München. Unsere rund 14 Millionen Privat-, Geschäfts- und Industriekunden profitieren damit sowohl von den Stärken des Konzernverbunds als auch von der regionalen Präsenz vor Ort.

Die E.ON Energie Deutschland GmbH ist ein Unternehmen der E.ON SE.

Zwischen TikTok und Schulordnung

Wie Schulen mit Social Media und Smartphone-Nutzung umgehen sollen

Schwerin – Im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsministerkonferenz (BMK), der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), der Bundesärztekammer (BÄK) sowie des GKV-Spitzenverbands (Gesetzliche Krankenversicherung) zu einem länderoffenen Gespräch über den Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Im Fokus standen die Herausforderungen durch Social Media und die Nutzung von Smartphones im Schulalltag – und die Frage, wie Schule und Gesundheit gemeinsam Verantwortung übernehmen können.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern: „Bildung muss dort beginnen, wo Kinder stehen – unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Medienkompetenz ist kein Luxus, sondern Teil unseres Bildungsauftrags. Wir brauchen klare Regeln, aber vor allem pädagogische Konzepte, die Kinder stark machen. Schule ist der Ort, an dem Prävention beginnt.“

Christine Streichert-Clivot, A-Länderkoordinatorin und Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes: „Kinder und Jugendliche unterscheiden heute nicht mehr zwischen digitalen und analogen Welten. Die Grenzen sind für sie fließend und sie bewegen sich in diesen sehr selbstverständlich – mit all den Chancen und Herausforderungen, die damit verbunden sind. Oft sind diese digitalen Räume von für uns nicht einsehbaren Regeln, das heißt nicht kontrollierbaren Algorithmen geprägt.

Dort, wo diese zu menschenverachtenden Inhalten führen, werden sie eindeutig zu einem Problem für unsere Gesellschaft und das solidarische Miteinander. Daher brauchen wir ein Bildungssystem, das Teilhabe und Mitbestimmung, Medienkompetenz, Gesundheit und Demokratiebildung miteinander verbindet. Schule ist ein Lebensort, an dem Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen – digital wie analog. Wir müssen sie darin begleiten, kritisch zu reflektieren, selbst zu regulieren und die Chancen digitaler Medien zu nutzen, ohne ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu gefährden. Gemeinsam können wir Schulen zu Orten der Zukunft machen, an denen Kinder stark, selbstbewusst und kompetent aufwachsen.“

Dorothee Feller, B-Länderkoordinatorin und Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Unsere Schulen stehen vor großen Herausforderungen – vom Lehrkräftemangel bis zur digitalen Transformation. Medienkompetenz gehört heute zur Grundbildung. Deshalb fangen wir bereits in den Grundschulen damit an. Wir setzen auf klare Rahmenvorgaben, Peer-Konzepte und eine Schulkultur, die Kinder schützt und stärkt. Wichtig ist zudem, dass wir den interdisziplinären Austausch pflegen und dieses wichtige Thema von allen Seiten betrachten.“

Die Gesprächsteilnehmenden waren sich einig, dass die Nutzung von Smartphones und sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram oder Snapchat Schulen vor neue pädagogische und gesundheitliche Herausforderungen stellt. Dabei geht es nicht nur um Verbote, sondern um die Förderung von Selbstregulation, kritischer Reflexion und altersgerechter Medienkompetenz. Schulen entscheiden eigenverantwortlich – in Abstimmung mit ihren Gremien – über die Nutzung von Smartphones im Unterricht und in Pausen. Die Gesprächsteilnehmenden betonten die Notwendigkeit, zwischen privater Nutzung und pädagogisch angeleiteter Medienarbeit zu unterscheiden.

Im Gespräch wurden entwicklungspsychologische Aspekte wie Empathiefähigkeit, Selbstregulation und Peer-Einfluss als zentrale Faktoren für die Medienbildung hervorgehoben. Die Risiken suchtartiger Nutzung sozialer Netzwerke und digitaler Endgeräte wurden ebenso thematisiert wie die Rolle von Lehrkräften bei der Vermittlung reflexionsfördernder Ansätze – etwa durch Feedbackkultur, Journale oder Gruppendiskussionen. Auch die Bedeutung eines evidenzbasierten Wissenstransfers aus der medizinischen Forschung in die schulische Praxis wurde betont.

Als politischer Ausblick wurde auf die geplante Fachkommission zum Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt hingewiesen, die unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) bis Ende 2026 Empfehlungen vorlegen soll.

Darüber hinaus wurde deutlich, dass eine Verstetigung erfolgreicher Präventionsmaßnahmen dringend erforderlich ist – ebenso wie eine dauerhafte Finanzierung. Die Länder arbeiten fortlaufend an rechtssicheren und pädagogisch fundierten Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien und KI im Schulbereich.

Bereits 2016 hat die Bildungsministerkonferenz mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ die Bedeutung von Medienkompetenz betont. Die aktuelle Initiative greift neue Herausforderungen auf – darunter Internetsucht, KI-gestützte Mediennutzung und die Frage, wie Schule und Elternhaus gemeinsam Verantwortung übernehmen können. Die Empfehlungen der Bildungsministerkonferenz eröffnen den Schulen bewusst Gestaltungsspielräume, um zeitgemäße Inhalte und Maßnahmen bedarfsgerecht umzusetzen.

Digitale Führung durch Auschwitz-Birkenau

Bildungsministerkonferenz ruft Länder zur bundesweiten Umsetzung auf

Schwerin – Im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz stellt die Konferenz heute ein innovatives Bildungsprojekt vor, das Erinnerungskultur neu zugänglich macht: „Auschwitz. In front of your eyes“, eine digitale Live-Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Nach dem Motto: Vergessen ist keine Option, sind die Länder aufgerufen, das Angebot in ihre Curricula zu integrieren und durch Förderprogramme sowie technische Unterstützung bundesweit verfügbar zu machen.

„Niemals, niemals dürfen die Gräueltaten des Nationalsozialismus verdrängt oder gar vergessen werden“, betont Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern. „Die digitale Führung ist enorm wichtig, um jungen Menschen den Holocaust eindringlich zu vermitteln – gerade dann, wenn ein Besuch vor Ort nicht möglich ist. Erinnerungskultur ist das Fundament unserer Demokratie – sie schützt vor Geschichtsverfälschung und vor dem Wiedererstarken menschenverachtender Ideologien.“

Auch Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes und Koordinatorin der A-Länder, unterstreicht die gesellschaftliche Verantwortung: „Gerade in einer Zeit, in der antisemitische Angriffe auf Menschen und rechtsextreme Ideologien wieder zunehmen, dürfen wir nicht müde werden, Erinnerung lebendig zu halten. Das Projekt zeigt, wie moderne Bildung Erinnerungskultur neu denken kann – digital, interaktiv und zugleich tief berührend.

Es ermöglicht jungen Menschen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, auch wenn eine Reise nach Auschwitz nicht möglich ist. Entscheidend ist, dass sie verstehen, was damals geschehen ist – und was das für unser Zusammenleben heute bedeutet. Bildung trägt hier eine besondere Verantwortung: Sie muss deutlich machen, wohin Ausgrenzung, Hass und Gleichgültigkeit führen. Nur wenn wir uns der Vergangenheit stellen, können wir unsere Demokratie und unsere Menschlichkeit im Hier und Jetzt stärken.“

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und Koordinatorin der B-Länder, verweist auf die positiven Erfahrungen aus der Pilotphase: „Das Angebot einer digitalen Führung, von deren Eindrücklichkeit ich mich bereits gemeinsam mit Neunt- und Zehntklässlern aus Jüchen beziehungsweise Münster überzeugen konnte, ermöglicht Schulen, den Erinnerungsort gleichsam ins Klassenzimmer zu holen.

Es ist eine Ergänzung zu den bestehenden Gedenkstättenfahrten und kann den Unterricht vertiefen. Die Erfahrung der digitalen Führung berührt und bildet zugleich. Sie macht deutlich, dass auch Erinnerung, die im besonderen Maße an einen Ort gebunden ist, überall stattfinden kann. Gerade für Schulen, die keine Fahrt nach Auschwitz organisieren können, ist dieses Angebot eine zusätzliche Möglichkeit, sich mit der historischen Verantwortung für ein ‚Nie wieder‘ auseinanderzusetzen.“

Mit dem Projekt „Auschwitz. In front of your eyes“ eröffnet die Stiftung Auschwitz-Birkenau neue Wege der historischen Bildung. Die rund 105-minütige Live-Führung wird von speziell geschulten Guides durchgeführt und kombiniert Kamerabilder vom Gelände mit Archivmaterial, Zeitzeugen-Videos und interaktiven Elementen. Sie ist in sieben Sprachen verfügbar und kann über visit.auschwitz.org gebucht werden. Das Angebot ist didaktisch fundiert, interaktiv und niedrigschwellig. Es ersetzt keinen realen Besuch, sondern ergänzt die schulische Vermittlung historisch-politischer Bildung.

Die Idee für das Projekt entstand während der Corona-Pandemie, als die Gedenkstätte für Besucher geschlossen war. Heute ist es eine Antwort auf schwindende Zeitzeugenschaft und wachsende gesellschaftliche Herausforderungen. Antisemitismus und Geschichtsverzerrung nehmen weltweit zu – umso wichtiger ist eine klare und breit angelegte Bildungsstrategie. Die Bildungsministerkonferenz sieht darin einen Auftrag an alle Länder: Erinnerung zugänglich, persönlich erfahrbar und zukunftsfähig zu machen.

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Lager zur Zeit des Nationalsozialismus. Bis zur Befreiung am 27. Januar 1945 wurden dort etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet, darunter eine Million jüdische Menschen. Auschwitz ist weltweit zum Symbol des Holocaust geworden – ein Erbe, das nicht in Vergessenheit geraten darf.