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Autor: Rügenbote

Externe Vertretungskräfte für Schulen

Oldenburg: Schulen nehmen das Angebot gut an

Schwerin – Auch im kommenden Schuljahr können die Schulen wieder externe Vertretungskräfte beschäftigen. Dafür wurde die entsprechende Regelung zunächst bis zum 31. Dezember 2022 verlängert.

Damit können insbesondere Lehramtsstudenten und Lehrkräfte im Ruhestand weiterhin kurzfristig bis zu sechs Wochen als Unterrichtsvertretungen beschäftigt werden. Außerdem sollen sie die Lehrkräfte vor allem bei der Umsetzung von Hygienemaßnahmen unterstützen.

„Die externen Vertretungskräfte sind eine sehr gute Bereicherung für das Schulleben. Sie entlasten die Lehrkräfte und verringern durch ihren Einsatz den Unterrichtsausfall. Die Lehramtsstudierenden unter ihnen wiederum können sich in Abstimmung mit den Hochschulen ihren Einsatz an den Schulen auf die praktischen Studienzeiten anrechnen lassen“, sagt Bildungsministerin Simone Oldenburg.

Im vergangenen Schuljahr waren an den allgemein bildenden öffentlichen Schulen allein im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ 480 externe Vertretungskräfte beschäftigt.

Weitere 42 externe Vertretungskräfte wurden für den Unterricht von geflüchteten Kindern eingestellt.

Informationen zum Bewerbungs- und Einstellungsverfahren gibt es unter www.lehrer-in-mv.de.

Fund von toten Fischen

Bad Kleinen – Seit Montag (15.08.2022) sind in der Rummelbeck im Bereich des Ortseingangs von Fichtenhusen (Gemeinde Bad Kleinen) mehrere tote Fische gefunden worden. Ebenfalls wurden ca. 100 tote Fische im mit der Rummelbeck verbundenen Wallensteingraben im Bereich von Moidentin gesichtet.

Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, hat sich am Vormittag (20.08.2022) gemeinsam mit dem Landrat Nordwestmecklenburg, Tino Schomann, und dem Gewässerwart des Landesanglerverbandes, Mario Voigt, ein Bild von der Lage gemacht.

„Nach der Katastrophe in der Oder ist man ja aktuell besonders sensibel, wenn es Meldungen über tote Fische in unseren Gewässern gibt. Ich kann an dieser Stelle aber Entwarnung geben. Die Situation am Wallensteingraben, der Verbindung zwischen dem Schweriner See und der Ostsee, ist mit der Oder nicht zu vergleichen. Gemeinsam mit dem Landrat, dem Landesanglerverband und der Wasserschutzpolizei haben wir heute auf etwa einem Kilometer entlang des Wallensteingrabens insgesamt 162 tote Fische mit einem Gesamtgewicht von 18 Kg abgesammelt. Erste Ergebnisse der Wasseruntersuchungen durch das staatliche Amt für Umwelt und Naturschutz (StALU) dort und in der Rummelbek haben keine Auffälligkeiten gezeigt. Für Menschen besteht demnach keine Gefahr“, so der Minister.

„Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die enge und gute Zusammenarbeit der involvierten Stellen, Landrat, Wasserschutzpolizei, StALU, Landesanglerverband und den Mitarbeitern im Ministerium bedanken. Seit der Anzeige des Vorfalls bei der Wasserschutzpolizei am gestrigen Nachmittag hat die Alarmkette vorbildlich funktioniert. Wir stehen weiter in engem Kontakt und werden die Fischkadaver nun untersuchen, um der Ursache für das begrenzte Fischsterben auf den Grund zu gehen“, so der Minister weiter.

„Denn eins ist klar: Es hat hier in dem Gewässer einen Vorfall gegeben und den müssen wir aufklären. Der Wallensteingraben ist ein sensibles Gewässer und die Kinderstube für wichtige Fischarten wie die Meerforelle. Seit Jahren versuchen wir mit erheblichen Mitteln den Bestand zu stützen und haben auch aufwendige Maßnahmen unternommen, um den Fluss wieder durchwanderbar für Fische zu gestalten.

Jeder Eingriff in dieses sensible Biotop könnte schlimme Konsequenzen haben und unsere Bemühungen zunichte machen. Deswegen müssen wir wachsam bleiben und ich bitte darum, aktiv mitzuhelfen. Jeder kann und sollte Auffälligkeiten sofort der Polizei oder den zuständigen Behörden melden. Wir alle tragen Verantwortung für unsere Umwelt und sollten uns dessen stets bewusst sein“, so der Minister abschließend.

21. Schwedenfest eröffnet

Schwesig: Tradition des Schwedenfestes ist Symbol unserer Freundschaft

Wismar – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat in Wismar das 21. Schwedenfest eröffnet: „2019 haben wir gemeinsam das 20. Jubiläum des Festes gefeiert. In den beiden letzten Jahren musste das Fest wegen der Pandemie ausfallen. Die persönliche Begegnung, der Austausch haben uns allen gefehlt. Aber heute sind wir wieder zusammen und feiern das größte Wismarer Fest.“

Die Ministerpräsidentin dankte allen, die die Tradition des Schwedenfestes fortgeführt haben „und für uns die Geschichte in Trachten, Uniformen und historischen Gewändern lebendig machen. Das Schwedenfest ist eine tolle, eine wichtige Tradition. Viele Menschen aus der ganzen Region und aus Schweden arbeiten zusammen. Viele davon ehrenamtlich. Über die vielen Jahre sind deutsch-schwedische Freundschaften entstanden.“

In diesem Jahr werde es keine Schlachtdarstellung geben, betonte die Ministerpräsidentin: „Es ist wieder Krieg in Europa und ich glaube keinem von uns ist wohl bei dem Gedanken hier Krieg zu spielen, wo es in der Ukraine blutiger Ernst ist. Millionen Menschen leiden unter diesem Krieg. Wir wünschen uns und ihnen Frieden. Das ist das Allerwichtigste.“

Es gibt 27 Partnerschaften oder freundschaftliche Kontakte zwischen Kommunen und Kommunalverbänden beider Länder. Schwesig: „Unser Städte- und Gemeindetag MV arbeitet langjährig intensiv mit dem Gemeindeverbund Skåne zusammen. Die Hansestadt Wismar pflegt die Städtepartnerschaft mit der Stadt Kalmar. Darüber hinaus ist Schweden ein wichtiger Außenhandelspartner Mecklenburg-Vorpommerns. 2021 wurden Waren im Wert von 925,3 Millionen Euro ausgetauscht und mit der neuen Fährverbindung von Rostock nach Stockholm die Verbindungen über die Ostsee weiter ausgebaut.“

Auch kulturell gebe es viele gemeinsame Initiativen. „So war Schweden vor ein paar Jahren Partnerland des Nordischen Klangs in Greifswald und 2016 stand Schweden im Mittelpunkt des Usedomer Musikfestivals. Wir sind längst mehr als Nachbarn. Uns verbindet eine lebendige Freundschaft.“

Am Abend nahm die Ministerpräsidentin am traditionellen Schwedenmahl in der St. Georgen Kirche teil.

Fußballspiel FC Hansa – St. Pauli

Rostock – Mit einem Zusatzzug und regulären Zügen, die nur an ausgewählten Bahnhöfen zwischen Hamburg und Rostock halten, ermöglicht die Deutsche Bahn (DB) Regio am Sonntag Fans der Fußball-Zweitligavereine Sankt Pauli und FC Hansa ebenso wie allen anderen Fahrgästen auf der Strecke eine sichere Fahrt. Mecklenburgs Innenminister Christian Pegel dankt der Bahn für die Unterstützung zur Vorbereitung des Risikospiels in Rostock.

„Wir wissen aus Erfahrung, dass auf beiden Seiten gewaltbereite Anhänger nur darauf warten, sich mit gegnerischen Fans auseinanderzusetzen, auch körperlich. Es ist unser großes Interesse, ihr Aufeinandertreffen auch vor und nach dem Spiel zu verhindern. Mit einer kurzfristigen Sonderregelung macht es die Bahn es möglich, dass die St.-Pauli-Fans von Hamburg nach Rostock und zurückfahren können, ohne auf zusteigende Hansa-Fans zu treffen. Sie entlasten zudem von der aufgrund des Neun-Euro-Tickets sowieso schon sehr hohen Zahl von Fahrgästen allgemein“, sagt Christian Pegel und fährt fort:

„Am Rostocker Hauptbahnhof warten wie gewohnt Sonderbusse auf die Hamburg-Fans, um sie auf direktem Wege ins Ostseestadion und von dort zurück zu bringen. Und wie gewohnt wird ein großes Aufgebot an Einsatzkräften unserer Landes- ebenso wie der Bundespolizei für Sicherheit und Ordnung sorgen.“ Der Minister betont in diesem Zusammenhang:

„Bei den gewaltbereiten Fans, für die wir diese Sondereinsätze fahren müssen, handelt sich um eine winzige Minderheit in der großen Menge friedlicher Sportbegeisterter. Diese kleine Minderheit ist leider dafür verantwortlich, dass ein fairer Sport riesigen Aufwand verursacht und in Verruf gerät.“

Christian Pegels Dank gilt neben der Bahn den Polizistinnen und Polizisten, die am Wochenende in Einsatz sind und allen Fahrgästen, die am Sonntag zwischen Hamburg und Rostock unterwegs sind: „Ich bedanke mich für Ihr Verständnis und für Ihre Mühe, uns bei unseren Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen. Bitte achten Sie auf die aktuellen Fahrplanänderungen und die Ansagen im Bahnhof.“

Der regulär um 8.21 Uhr in Hamburg startende Regionalexpress 1 (Nummer 4307) nach Rostock hält an allen Stationen bis Schwerin-Süd laut Fahrplan – und dann erst wieder am Rostocker Hauptbahnhof. Um 8.16 Uhr – 30 Minuten vor Eintreffen des regulären Zugs aus Hamburg – startet in Boizenburg ein Zusatzzug nach Rostock, der unterwegs an allen Stationen hält – auch um Hansa-Fans aufzunehmen.

Zurück hält der reguläre RE 1 (Nummer 4314) um 17.08 Uhr vom Rostocker Hauptbahnhof nach Hamburg erstmals in Schwerin-Süd und dann überall wie vorgesehen. Um 17.39 Uhr startet in Rostock der zusätzliche Zug nach Boizenburg, der an allen Regelhalten auf der Strecke stoppt.

„Die Mehrkosten für den Verstärkerzug von und nach Boizenburg trägt die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, die auf unsere Bitte hin diese Sonderregelungen sehr kurzfristig mit der Deutschen Bahn umgesetzt hat. Auch ihren Mitarbeitern gilt mein herzlicher Dank für ihr Engagement“, so Christian Pegel und: „Ich wünsche allen Teilnehmern der Partie, Spielern wie Publikum, einen fairen und friedlichen Spieltag.“

MV-Feuerwehrfest in Mühlengeez

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern wird am 10. September auf dem Gelände der MeLa in Mühlengeez das MV-Feuerwehrfest veranstalten. Mit dem Fest will sich die Landesregierung für den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren im Land bedanken.

„Täglich sind tausende Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr für uns im Land da. Die ehrenamtliche Arbeit der Kameradinnen und Kameraden ist von unschätzbarem Wert: Selbstlos setzen sie sich für unsere Gesellschaft ein und helfen dort, wo Hilfe benötigt wird. Mit dem Feuerwehrfest wollen wir dieses großartige Engagement würdigen“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Das Fest sei der Landesregierung ein Herzensanliegen, betonte Innenminister Christian Pegel: „Wir wissen, welchen Einsatz die Freiweilligen Feuerwehren in jedem Winkel unseres Bundeslandes erbringen. Und auch, welchen Anteil die Familien daran haben. Gerade weil das Ehrenamt Feuerwehr immer den Einsatz der ganzen Familie erfordert, möchten wir ganz ausdrücklich auch die Angehörigen herzlich einladen, mit uns zusammen diesen Tag zu verbringen.“

Das Veranstaltungsgelände ist der MeLa-Südteich. Der Einlass beginnt ab 15 Uhr. Gegen 17 Uhr werden Hochleistungspumpen und neue Feuerwehrfahrzeuge vorgestellt. Ab 18 Uhr beginnt die Danke-Party.

Die Karten sind für die Ehrenamtlichen und deren Angehörige kostenfrei. Um auf das Veranstaltungsgelände zu kommen, benötigen Gäste trotzdem ein Ticket. Dieses ist unter www.mela-messe.de/tickets.html erhältlich. Mit Eingabe eines Gutscheincodes werden die Tickets auf der Plattform kostenfrei ausgelöst. Die Gutscheincodes sind ab heute bei den jeweiligen Wehrführerinnen und Wehrführern im Land erhältlich.

20 Jahre Elbe-Flut

Rekordhochwasser in MV nehmen zu

Schwerin – Am Wochenende jährt sich das Elbe-Hochwasser, das auch in Mecklenburg-Vorpommern zu erheblichen Sachschäden führte, zum 20. Mal. Zwischen dem 21. und 23. August 2002 wurden am Pegel Dömitz Scheitelwasserstände von 657 cm und am Pegel Boizenburg von 645 cm gemessen. Tausende freiwillige Helfer, Hilfsorganisationen und die Bundeswehr haben im damaligen Landkreis Ludwigslust Deiche auf einer Länge von 30 Kilometer erhöht. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Sandsäcke gefüllt, von denen 1,4 Millionen verbaut wurden.

„Den herausragenden Leistungen der vielen helfenden Hände und einem funktionierenden Hochwasserschutzsystem, das zwischen 1992 bis 2002 mit rund 38 Millionen Euro ertüchtigt wurde, ist es zu verdanken, dass eine größere Katastrophe ausgeblieben ist. Auch mehrere Dammbrüche oberhalb der Elbe im Raum Riesa und Magdeburg sowie die gesteuerte Havelpolderflutung haben dazu geführt, dass die Hochwasserwelle merklich abflachte und unser Land weniger schwer traf als anderswo. Dennoch sind hierzulande für die Hochwasserabwehr und erforderliche Sofortmaßnahmen Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro entstanden. Darüber hinaus wurde ein vordringlicher Sanierungsbedarf zur Beseitigung von Schwachpunkten an den Hochwasserschutzanlagen in Höhe von 13 Millionen Euro ausgewiesen. Der Schaden für die gewerbliche Wirtschaft, die Landwirtschaft sowie die staatliche und kommunale Infrastruktur betrug über 35 Millionen Euro“, teilte Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin mit.

Starke Niederschläge im Böhmerwald, Südböhmen und im Erzgebirge führten 2002 in zahlreichen Nebenflüssen der Elbe zu noch nie dagewesenen Hochwasserereignissen: „Die Niederschlagsmenge im Elbeeinzugsgebiet bis etwa in den Raum Wittenberge lag zum Teil weit über dem langjährigen Mittel für den Monat August. Insgesamt wurde durch einen etwa zehntägigen Regen eine nahezu hundertprozentige Bodenwassersättigung erzeugt. Auf diesen gesättigten Boden ging dann ein dreitägiger, das eigentliche Hochwasser auslösender Regen nieder. Die Hochwasserwellen vieler Flüsse in diesen Gebieten erreichten Wiederkehrintervalle von 500 bis 1000 Jahren. Für Dresden ergab die statistische Auswertung, dass es ein Hochwasserereignis mit einem statistischen Wiederkehrintervall von ca. 200 Jahren war“, informierte Minister Backhaus.

Er erinnerte an die dramatischen Bilder der übergelaufenen Talsperre Orlik in der Moldau, dem größten Zufluss der Elbe in Tschechien, überflutete Stadtteile von Prag, weggerissene Häuser im Müglitztal, der von der Weißeritz durchflossene Hauptbahnhof oder die im Wasser stehende Gebäude Semperoper und Zwinger in Dresden. In der Folge wurde durch Bund und Länder ein Aufbauhilfsfonds aufgelegt, der im Wesentlichen der Schadensbeseitigung und Sanierung von bestehenden Hochwasserschutzanlagen in den einzelnen Ländern diente. Zudem beschlossen die Elbeminister am 27.11.2009 den bis dahin geltenden Bemessungsabfluss für den Bau der Hochwasserschutzanlagen von 4000 m³/s auf 4545 m³/s am Pegel Wittenberge anzuheben.

„Dass diese Jahrhundertflut nur der Auftakt für eine in so kurzer Zeit noch nie dagewesene ganze Reihe weiterer Rekordhochwasser war, hätte niemand zu prognostizieren gewagt“, betonte Minister Backhaus. Bereits im Januar 2003 trat ein erneutes Hochwasser mit Wasserständen, die nur 30 cm unter der Augustflut von 2002 lagen, auf. Es folgten dann die Extremhochwasserereignisse im April 2006 mit Scheitelwasserständen von 664 cm in Dömitz und 676 cm in Boizenburg; im Januar 2011 mit 672 cm in Dömitz und 690 cm in Boizenburg und schließlich das Junihochwasser 2013 mit Scheitelwasserständen von bis zu 732 cm. „Innerhalb von 11 Jahren wurde das bis dahin größte Hochwasser von 1981 mit 611 cm gleich viermal übertroffen“, fasste er zusammen.

Die Gründe für die regelmäßig wiederkehrenden Hochwasserwerte seien einerseits im Klimawandel zu suchen, so Backhaus. Das sei aber nur die eine Seite der Medaille: Die verstärkten Investitionstätigkeiten (Sanierung und Verstärkung der Hochwasserschutzanlagen) am Oberlauf der Elbe hätten dazu geführt, dass mehr Wasser in kürzerer Zeit die Elbe hinuntergeflossen ist und für erhöhte Wasserständen bei den Unterliegern, wie Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gesorgt hat.

„Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, das Nationale Hochwasserschutzprogramm auf den Weg zu bringen. Mit diesem Programm wird es uns gelingen, den Oberlieger- Unterlieger- Ausgleich zu schaffen“, betonte Minister Dr. Till Backhaus. Das Programm sei durch die Umweltministerkonferenz als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2013 beschlossen worden. Der Fokus liege nun auf überregional wirkenden Maßnahmen, wie Deichrückverlegungen und die Anlage neuer Flutpolder.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde unter Federführung des für die Hochwasserschutzanlagen an der Elbe verantwortlichen Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (StALU) ein an den neuen Bemessungsabfluss angepasstes Hochwasserschutzkonzept erstellt. Die Umsetzung erster Maßnahmen, wie die Ertüchtigung des Brodaer und Rüterberger Deiches im Bereich Dömitz sowie die Verbesserung des Hochwasserschutzes Boizenburg mit den beiden Teilprojekten „Rückdeichung Hafendeich“ und „Neubau Sude-Hochwassersperrwerk“ ist eingeleitet.

Für die Finanzierung des Hochwasserschutzprogramms zur Ertüchtigung der Anlagen auf das Bemessungshochwasser 1983, das mit der Sanierung des Deiches am Randkanal im Bereich Boizenburg 2015 seinen Abschluss fand, wurden rund 100 Millionen Euro aufgebracht. „Eine ähnlich hohe Summe werden wir auch für die Umsetzung des neuen Hochwasserschutzprogramms in die Hand nehmen, um die in der betroffenen Region lebenden rund 14.000 Menschen und materielle Werte von ca. 500 Millionen Euro weiterhin zuverlässig vor Hochwasser zu schützen. Einen absoluten Hochwasserschutz wird es trotz leistungsfähiger Hochwasserschutzsysteme aber nicht geben können. Die Natur lässt sich nicht vollständig beherrschen und elementare Naturereignisse lassen sich nur bedingt vorausberechnen. Hochwasserschutz und Hochwasservorsorgebleibt daher eine Daueraufgabe an 365 Tagen im Jahr“, sagte Minister Backhaus abschließend.

Überdurchschnittliche Ernte in M-V

Schwerin – Die Landwirtinnen und Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern können aufatmen: Trotz starker Hitze und anhaltender Trockenheit ist die Mähdruschernte überdurchschnittlich ausgefallen. Die Kulturen konnten aufgrund des kühlen Frühjahrs von den ergiebigen Niederschlägen im Februar lange zehren und dadurch das fehlende Regenwasser kompensieren. Zusammengekommen sind rund 4,1 Millionen Tonnen Getreide und 781.000 Tonnen Raps in guten Qualitäten.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zeigte sich mit den vorläufigen Ergebnissen sehr zufrieden: „Hinter den Landwirten liegt ein turbulentes Arbeitsjahr. Der schlimmste Teil der Corona-Pandemie schien gerade überwunden, da rollte eine weltpolitische Lage auf uns zu, die wir so nicht kommen sahen. Der Krieg in der Ukraine hat die Weltmärkte durcheinandergewirbelt. Umso mehr freue ich mich, dass die Branche hierzulande auf gute Erträge und Qualitäten blicken kann und hoffentlich zügig in ruhigeres Fahrwasser kommt. Betrachtet man jedenfalls die Preise, die für Getreide im Schnitt 45 % und bei Raps 13 % über denen des Vorjahres liegen, ist davon auszugehen, dass das Gros die Betriebe die gestiegenen Produktionskosten abfedern kann.“

Mit einem durchschnittlichen Getreideertrag von 76,7 dt/ha haben die Landwirte einen um 12,9 % über dem Mittel der Jahre 2016-2021 liegenden Ertrag erzielt. Bei Wintergerste konnte ein Ertrag von 83,8 dt/ha erreicht werden, das sind 18 % über dem Mittel der Jahre und der zweithöchste Ertrag seit 1990. Winterweizen erzielte einen Ertrag von 81,2 dt/ha, das sind 11 % über dem langjährigen Mittel. Auch der Rapsertrag von 40,6 dt/ha liegt um 25,2 % über dem langjährigen Durchschnitt.

Doch nicht alle Regionen sind gleichermaßen mit überdurchschnittlichen Erträgen gesegnet: „Die Ertragsmengen variieren je nach Bodenqualität und gefallenem Regen sehr stark“, erläuterte Minister Backhaus. So schwanken die Erträge bei Winterweizen je nach Region zwischen 62 dt/ha und 84 dt/ha und bei Wintergerste zwischen 70 dt/ und 89 dt/ha.

„Landwirtinnen und Landwirt auf den leichten Böden bleiben damit zum fünften Mal in Folge unter den Ertragserwartungen und können trotz derzeit guter Preise ihre Einkommenssituation nicht verbessern“, kommentierte der Minister. Im Vergleich zum Vorjahr wurde vor allem weniger Weizen (- 7.600 ha) und Roggen (- 7.900 ha) angebaut und geerntet. Dagegen wurde die Anbaufläche von Winterraps zur diesjährigen Ernte um 18.800 ha erhöht. Aufgrund der günstigen Erntebedingungen ist die Getreide- und Rapsernte bereits vollständig abgeschlossen. Dazu beglückwünscht der Minister die Landwirtinnen und Landwirte und spricht ihnen gleichzeitig seinen Dank für die geleistete hervorragende Arbeit aus.

„Jedes Kilogramm mehr an Getreide trägt zur Ernährungssicherung bei, die sich in den letzten Monaten weltweit – insbesondere im globalen Süden – deutlich verschlechtert hat“, betonte er. Aus diesem Grund hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern beim Bund dafür eingesetzt, dass die geplante 4%-Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland zunächst für das Jahr 2023 ausgesetzt wird. Somit können auch auf diesen Flächen dringend benötigte Lebensmittel angebaut werden.

Berufsfeuerwehr Neubrandenburg

Kein nachweislich erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen

Neubrandenburg – Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg erkranken statistisch gesehen nicht deutlich häufiger an Krebs, als andere Berufstätige – dies zeigt eine Analyse der Krebsinzidenz und -sterblichkeit im Auftrag des Gesundheitsministeriums in Mecklenburg-Vorpommern. Am heutigen Freitag stellten Gesundheitsministerin Stefanie Drese, Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt, Studienleiter an der Universitätsmedizin Greifswald Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann sowie der Leiter der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg Frank Bühring die Studienergebnisse vor.

Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport: „Krebserkrankungen in der Feuerwehr sind aufgrund der besonderen Berufsrisiken ein wichtiges Thema. Deshalb ist es gut, dass die durchgeführte Analyse die wissenschaftliche Datenlage dahingehend erweitert und wir mehr Aufmerksamkeit für die Gesundheit der Einsatzkräfte schaffen.“

In den vergangenen Jahren hatten international und national durchgeführte Studien Zusammenhänge zwischen der Ausübung des Feuerwehrberufs und dem Auftreten von bestimmten Krebserkrankungen aufgezeigt.

Im Fall der Analyse unter den Einsatzkräften in Neubrandenburg sei dieser Zusammenhang statistisch nicht deutlich geworden, erklärte Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Leiter der Studie, Universitätsmedizin Greifswald: „Insgesamt konnten wir Daten von 100 Feuerwehreinsatzkräften in die Auswertung einbeziehen. In der Analyse konnte kein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Krebserkrankung oder damit einhergehende Todesfälle bei den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg festgestellt werden. Jedoch zeigte sich eine Tendenz für ein höheres Risiko für Blasen- und Prostatakrebs.“

Insgesamt seien fünf Todesfälle an Krebs im Beobachtungszeitraum zwischen 1990 bis 2018 ermittelt worden, so Hoffmann. Die Zahlen lägen insgesamt nicht über denen der Vergleichsgruppen.

Hoffmann betonte, dass die Ergebnisse zur Krebsinzidenz nicht pauschal auf alle Beschäftigten im untersuchten Zeitraum übertragen werden könnten, da 30 Einsatzkräfte nicht an der Studie teilgenommen hätten.

Für den Vergleich wurde die Bevölkerung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und aus ganz Mecklenburg-Vorpommern herangezogen, wobei die Alters- und Geschlechtsverteilung der Feuerwehreinsatzkräfte berücksichtigt wurde. Anhand von detaillierten Fragebögen konnten die Wissenschaftler:innen Defizite im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung sowie der Arbeitsschutzmaßnahmen zu Zeiten der ehemaligen DDR identifizieren.

Silvio Witt, Oberbürgermeister der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg: „Wir nehmen die Sorgen und möglichen Risiken rund um die Gesundheit unserer Kammeraden bei der Feuerwehr sehr ernst. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Ausrüstung der Feuerwehren stark verbessert. Allein in Neubrandenburg haben wir in den vergangenen Jahren mehrere hunderttausend Euro zusätzlich in die Ausrüstung und die Gebäude unserer Feuerwehr investiert.“

Die Feuerwehr in Neubrandenburg begrüßt den offensiven Umgang mit der Problematik.

Frank Bühring, Leiter der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg: „Schon beim Neubau der Feuerwache 1998 bis 2001 wurden wichtige Anregungen zur Gesundheitsförderung unserer Feuerwehrleute berücksichtigt. Seitdem werden fortlaufend weitere Maßnahmen umgesetzt. So wird derzeit die Wäscherei in die alte Leitstelle verlagert, um nach einem Einsatz keine kontaminierte Schutzkleidung durch das Gebäude zu transportieren. Außerdem erfolgen regelmäßig Schulungen zur Kontaminationsvermeidung und Einsatzstellenhygiene. Es gibt immer etwas zu verbessern, aber wir sind in Neubrandenburg auf einem guten Weg.“

Die Ministerin bekräftigte, dass es auch weiterhin notwendig sei, die Gesundheit der Feuerwehrkräfte im Land durch präventive Maßnahmen wie eine gute Ausrüstung und umfassenden Arbeitsschutz bestmöglich zu schützen.

Um weitere Erkenntnisse zu erlangen, kündigte Drese an, die Ergebnisse in der untersuchten Kohorte in einigen Jahren erneut mit den Daten des Krebsregisters abgleichen zu lassen.

Im Juni 2020 wurde das Institut für Community Medicine (ICM) der Universitätsmedizin Greifswald vom Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern beauftragt, das Auftreten von Krebserkrankungen bei der Berufsfeuerwehr Neunbrandenburg zu untersuchen. Vorangegangen waren mehrere Medienberichte, denen zufolge auffällig viele Berufsfeuerwehrkräfte in Neubrandenburg an Krebs erkrankten.