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25 Jahre Naturpark Insel Usedom

Insel Usedom – Mit einem Festkolloquium begeht der Naturpark Insel Usedom heute sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft und zahlreiche Weggefährten im Naturparkzentrum Klaus-Bahlsen-Haus.

„25 Jahre Naturpark Insel Usedom bedeuten 25 Jahre Engagement für den Schutz und die Erhaltung der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft. Usedom war und ist von einer besonderen landschaftlichen Vielfalt und Schönheit gekennzeichnet. Durch seinen integrativen Charakter wirkt der Naturparke essentiell für die Stärkung des ländlichen Raums, die Artenvielfalt und den Klimaschutz. Die insgesamt sieben Naturparke in M-V sind Teil unserer 13 Nationalen Naturlandschaften. Mit zusammen genommen 557.300 Hektar nehmen sie fast 18 Prozent der Landesfläche ein. Diese Schutzgebiete sind Schatzkammern, die es zu bewahren gilt. Naturparke sind Vorbilder für nachhaltigen Tourismus und sind ein besonders wertvoller Erholungsraum.

Besonders stolz sind wir, weil alle unsere Naturparke in M-V fortwährend das Siegel ‚Qualitäts-Naturpark‘ tragen, das für die nachhaltige und kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Schutzgebiete steht. Usedom ist ein Hotspot für Touristen: Hier leben 32.000 Einwohner, pro Jahr kommen mehr als eine Million Besucher. Mit der Festsetzung des Naturparks Insel Usedom 1999 ergaben sich deshalb wichtige Prämissen: Wir möchten diesen Naturraum schützen, pflegen und dabei für zahlreiche Besucherinnen und Besucher naturverträglich erlebbar machen“, sagte Umweltstaatssekretärin Elisabeth Aßmann, die für den terminlich verhinderten Minister Dr. Till Backhaus anwesend war.

Im Gebiet des Naturparks sind seit seiner Gründung vier Beobachtungstürme, 163 Infotafeln und etwa 1.000 Wegweiser auf 439 Kilometern Wander- und Radwanderwegen entstanden. Im Bereich der Umweltbildung hat sich die Zusammenarbeit mit der Grundschule Stadt Usedom etabliert. Sie wurde 2024 als Naturparkschule zertifiziert. Darüber hinaus beteiligt sich der Naturpark Insel Usedom auch an überregionalen Projekten. Auf 139 Kilometern wurde zuletzt ein Streckenabschnitt des Naturparkweges M-V als Wendeschleife im stark frequentierten Ostteil des Landes ausgewiesen.

Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG), zu dem die Naturparke des Landes M-V gehören, hob in ihrer Ansprache die jahrelange und fortwährende Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, Behörden und ehrenamtlichen Akteuren hervor und dankte allen Beteiligten. „Für die nachhaltige Entwicklung unserer Naturparke sind vielfältige Kooperationen ein Muss. Nur durch konstruktiven Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit können wir die Herausforderungen erfolgreich meistern. Der Wert unserer Naturparke zeigt sich vor allem durch ihre breite Akzeptanz.

Auf der Insel Usedom ist Tourismus ein Schwerpunktthema. Über die gute Zusammenarbeit zwischen Naturpark und Tourismuswirtschaft sind wir sehr froh. Hervorzuheben sind die von Beginn an guten Kontakte zu den Akteuren des Naturschutzes. Der Naturpark Insel Usedom profitiert vom Engagement seiner Partner, insbesondere der ehrenamtlich Tätigen. Das heutige Jubiläum erfüllt uns mit Stolz und ist gleichzeitig motivierend, alle künftigen Aufgaben anzugehen.

Der Schutz unserer einzigartigen Natur ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe. Ein wichtiger Schritt ist deshalb die Fortschreibung des Naturpark-Plans aus dem Jahr 2002. Mit der Fortsetzung werden wir noch in diesem Jahr beginnen, auch um die vielen neuen regionalen Akteure in die Arbeit des Naturparks einzubinden. Wir möchten weiterhin Projekte umsetzen, von denen Gäste und Einwohner auch außerhalb saisonaler Höhepunkte profitieren“, sagte Ute Hennings.

Für die Zukunft wünscht sie sich in Zeiten der Veränderung, von Biodiversitäts- und Klimakrise Rückhalt aus der Politik, einschließlich einer auskömmlichen finanziellen und personellen Ausstattung der Naturparke für die wachsenden Aufgaben und Herausforderungen sowie ein gutes Miteinander von Behörden, Ehrenamtlichen und engagierten Menschen.

Der Naturpark Insel Usedom wurde am 10. Dezember 1999 gegründet. Die Gesamtfläche beträgt 59.000 Hektar. Mit 53 Prozent überwiegt die landwirtschaftliche Nutzung. Der Anteil an Waldflächen beträgt 27 Prozent. Der Grünlandanteil liegt bei 34 Prozent. Der Naturpark beherbergt FFH-Lebensraumtypen wie Buchenwälder, großflächige kalkreiche Niedermoore, Trockenrasen sowie zwölf Binnenseen. Das Schutzgebiet dient zahlreichen Vogelarten als Nahrungsquelle, Brut- und Rastplatz. Mit 33 Brutpaaren hat der Seeadler eine beachtliche Bestandsdichte.

Der erste Naturparkplan wurde 2002 veröffentlicht. Die Naturparkverwaltung sowie das Naturparkinformationszentrum befinden sich seit 2003 im Klaus-Bahlsen-Haus in Usedom Stadt. Die Verwaltung beschäftigt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jährlich bieten sie ca. 100 naturkundliche Führungen an. Weiterhin gehören Projekttage, Exkursionen und die Zusammenarbeit mit der Naturparkschule zum Programm. Darüber hinaus ist der Naturpark an Bestandserfassungen wie dem Monitoring von Amphibien, Spechten, Fledermäusen und Tagfaltern beteiligt. 2022 wurde der Naturpark Insel Usedom zum vierten Mal in Folge als „Qualitäts-Naturpark“ vom Verband Deutscher Naturparke e. V. ausgezeichnet. Das Siegel ist fünf Jahre gültig.

28. Bädertag M-V in Boltenhagen

Dr. Blank: Bäderverband leistet wichtigen Beitrag für Kur- und Erholungsorte in M-V

Boltenhagen -Anlässlich des 28. Bädertages hat Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, heute das 30-jährige Bestehen des Bäderverbandes M-V gewürdigt. Unter dem Motto „Ahoi Zukunft – 30 Jahre Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern“ trafen sich am 27. und 28. Februar im Ostseebad Bolten­hagen Vertreterinnen und Vertreter von Kur- und Erholung­s­orten, Rehabilitationseinrichtungen sowie Expertinnen und Experten aus der Gesundheits- und Tourismusbranche, um die Zukunftsperspektiven der Branche zu diskutieren.

„Seit drei Jahrzehnten leistet der Bäderverband einen bedeu­tenden Beitrag zur Entwicklung der staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorte sowie zur Stärkung der Tourismus- und Gesundheitswirtschaft in unserem Land“, betonte Dr. Blank. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Kommunen und dem Bäderverband ist wichtig, um Mecklenburg-Vorpommern weiterhin als führende Destination im Gesundheitstourismus zu positionieren.“

Der Bäderverband wurde 1995 gegründet und setzt sich seit­her für die Interessen der Kur- und Erholungsorte ein. Neben der Förderung der Kurortmedizin und Bäderwirtschaft enga­giert sich der Verband für die Nutzung natürlicher Heilmittel wie Kreide, Sole, Salz, Luft, Meer und Moor. In enger Koope­ration mit der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern treibt er zudem die Entwicklung von Kur- und Heilwäldern als gesund­heitstouristische Ressource voran.

Neben den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Bäderverbandes standen auch zukunftsweisende Themen wie das geplante Tourismusgesetz M-V im Fokus. Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland, das ein solches Gesetz auf den Weg bringt.

„Ziel des geplanten Gesetzes ist, ein nachhaltiges Finan­zierungsmodell zu schaffen, die Strukturen im touristischen System zu ordnen und die touristische Infrastruktur langfristig zu sichern. Damit steigern wir die Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns als Tourismusland und stärken seine viel­fältigen Reiseregionen“ so Dr. Blank.

Vorläufige Unfallbilanz

Deutlicher Anstieg der Verkehrstoten in M-V

Schwerin – Auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen sind im Jahr 2024 deutlich mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als noch im Jahr zuvor. Dies ergibt sich aus den vorläufigen Erhebungen der Landespolizei. So gab es von Januar bis Dezember 93 Getötete bei Verkehrsunfällen (2023: 57; 2022: 83). Die Zahl der Gesamtunfälle ist hingegen leicht zurückgegangen: 55.108 (2023: 55.641).

„Diese Bilanz für unser Land gibt Anlass zur Sorge: Trotz einer insgesamt gesunkenen Zahl an Verkehrsunfällen ist die Zahl der Verkehrstoten deutlich gestiegen. Jeder einzelne Todesfall ist eine Tragödie für die Angehörigen und mahnt uns alle, noch entschlossener für mehr Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen“, sagt Landesinnenminister Christian Pegel zu den vorläufigen Zahlen.

Besonders alarmierend sei, dass zu geringer Abstand und überhöhte Geschwindigkeit nach wie vor zu den Hauptursachen schwerer Unfälle zählen, so der Minister: „Zu schnelles Fahren nimmt dem Fahrer nicht nur die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren, sondern erhöht auch die Wucht eines möglichen Aufpralls – mit oft tödlichen Folgen. Ebenso gefährlich ist das Unterschätzen des nötigen Sicherheitsabstands, denn gerade bei plötzlichen Bremsmanövern bleibt dann kaum eine Chance, eine Kollision zu vermeiden.“

Insgesamt 682 Unfälle mit Personenschaden hatten im vergangenen Jahr die Ursache „Abstand“, 611 „nichtangepasste Geschwindigkeit“. Die Landespolizei verzeichnete darüber hinaus 1.103 Schwerverletzte (2023: 1.105) sowie 5.117 Leichtverletzte (2023: 5.095).

„Die Landespolizei MV wird ihre Anstrengungen in der Verkehrssicherheitsarbeit weiter verstärken unter anderem mit den themenorientierten Verkehrskontrollen der Kampagne ,Fahren.Ankommen.LEBEN!‘. Doch der beste Schutz ist und bleibt eine verantwortungsbewusste Fahrweise. Jeder und jede Einzelne trägt mit angepasster Geschwindigkeit und genügend Abstand dazu bei, Unfälle zu vermeiden und Leben zu retten. Unser Ziel bleibt klar: Vision Zero. Dafür werden wir uns auch weiterhin mit aller Kraft einsetzen“, sagt Innenminister Christian Pegel.

Arbeitsmarkt im Februar 2025

Konjunkturelle Schwäche bleibt sichtbar 

Nürnberg – „Die konjunkturelle Schwäche bleibt auch im Februar am Arbeitsmarkt sichtbar. Die Arbeitslosigkeit hat sich gegenüber Januar nur geringfügig verringert.“, sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im Februar: -3.000 auf 2.989.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +175.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: unverändert bei 6,4 Prozent

Bei anhaltender Winterpause ist die Arbeitslosigkeit im Februar 2025 um 3.000 auf 2.989.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat sie sich gegenüber dem Vormonat um 5.000 erhöht. Verglichen mit dem Februar des letzten Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um 175.000 höher. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte erhöht.

Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Januar auf 3,7 Prozent. Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 gestiegen. Sie lag im Februar 2025 bei 3.731.000. Das waren 94.000 mehr als vor einem Jahr.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. Februar für 55.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Dezember 2024 zur Verfügung. In diesem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten für 222.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 39.000 weniger als im Vormonat, aber 74.000 mehr als im Dezember des Vorjahres.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar 2025 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 11.000 gesunken. Mit 45,80 Millionen Personen ist sie im Vergleich zum Vorjahr um 42.000 geringer. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von November auf Dezember 2024 nach Hochrechnungen der BA saisonbereinigt um 12.000 gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr lag sie mit 35 Millionen Beschäftigten um 80.000 höher, wobei der Anstieg allein auf Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit beruht. 7,62 Millionen Personen hatten im Dezember 2024 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 19.000 mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 4,14 Millionen ausschließlich und 3,48 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt.

Im Februar waren 639.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 67.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im Februar 2025 um 2 Punkte auf 103 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von 11 Punkten.

1.035.000 Personen erhielten nach Hochrechnung der BA im Februar 2025 Arbeitslosengeld, 101.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten belief sich hochgerechnet im Februar auf 3.969.000. Gegenüber Februar 2024 war dies ein Rückgang um 37.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Seit Oktober 2024 haben sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 294.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle gemeldet, 9.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen fällt mit 397.000 um 20.000 geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Im Februar ist der Ausbildungsmarkt noch sehr stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine sehr grobe und vorläufige Einschätzung der Entwicklung im noch jungen Beratungsjahr 2024/25.

Grünkohlessen im Schloss Fleesensee

Schwesig: Übernachtungszahlen im Tourismus steigen weiter

Göhren-Lebbin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute beim traditionellen Grünkohlessen im Schloss Fleesensee die Bedeutung der Tourismusbranche für Mecklenburg-Vorpommern gewürdigt.

„In keinem anderen Bundesland ist die Tourismusbranche so bedeutend wie in Mecklenburg-Vorpommern. Wir gehören zu den beliebtesten Reiseregionen in Deutschland. Die Übernachtungszahlen sind auf hohem Niveau stabil. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres waren es 31,55 Millionen Übernachtungen und damit ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Das ist der zweitbeste Wert in der Geschichte unseres Landes“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Besonders erfreulich sei, dass die Ausbildungszahlen im Gegensatz zum Bundestrend stetig steigen. „Das ist ein Verdienst der vielen Ausbildungsbetriebe, die wissen, wie wichtig es ist, Fachkräfte zu gewinnen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Wir wissen, dass die Unternehmen durch die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie stark belastet sind“, sagte die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung stehe fest an der Seite des Tourismus. „Die Förderung des Tourismus ist fester Bestandteil unserer Wirtschaftspolitik.“ Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass auch auf Bundesebene gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Branche gesetzt werden. „Der Tourismus ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft. Und wir brauchen eine Bundespolitik, die das anerkennt.“

Ganztagsschulen: mehr Musik und Kunst

Oldenburg: Neue Kooperationspartner ermöglichen vielfältiges Angebot für Schülerinnen und Schüler

Schwerin – Mehr Musik und mehr kreative Angebote für Schülerinnen und Schüler: Mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. wächst der Kreis der außerschulischen Bildungspartner beim ganztägigen Lernen. Die beiden Landesverbände haben die Rahmenvereinbarung für unterrichtsergänzende Angebote an ganztägig arbeitenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet.

Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung: „Ganztägig arbeitende Schulen sind Lern- und Lebensorte für die Schülerinnen und Schüler, an denen sich über den Unterricht hinaus ein vielfältiges Schulleben mit zusätzlichen Bildungs- und Freizeitangeboten etabliert hat. Davon können alle profitieren. Musikalische und künstlerische Bildung wird oft von Eltern privat am Nachmittag organisiert und finanziert. Doch die Teilhabe an kultureller Bildung darf kein Privileg, sondern muss für alle zugänglich sein. Diese zusätzlichen Möglichkeiten an den ganztägig arbeitenden Schulen sind eine große Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit dem Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und dem Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. zwei Partner gewonnen haben, die sich genau dieser Aufgabe verschrieben haben.“

Susann Rutscher, Vorstandsvorsitzende des Jugendkunstschulverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.: „Die Jugendkunstschulen sind seit vielen Jahren verlässliche und wichtige Partner für die allgemein bildenden Schulen im Land. Der Beitritt zur ‚Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen‘ sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit ganztägig arbeitenden Schulen helfen, diese Potenziale weiterzuentwickeln und auszuschöpfen. Ziel ist es, kulturelle Teilhabe und zeitgemäße Bildung für alle Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten, denn junge Menschen brauchen Raum und Zeit für Kreativität, zum Forschen und Reflektieren und um Neues zu denken, damit sie den persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind und selbstbestimmt wie auch verantwortungsvoll handeln. Leiten lassen sollten wir uns dabei von folgendem Gedanken des Regisseurs Erwin Wagenhofer: ‚Was wir lernen, prägt unseren Wissensvorrat, wie wir lernen, prägt unser Denken‘.“

Wolfgang Spitz, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e.V.: „Die Musikschulen im Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. pflegen ein enges Netzwerk an unterschiedlichsten Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen. Vom punktuellen Projekt bis zur Bläserklasse, von der Streicherklasse in einer Brennpunktschule zur Anerkennung von Musikschulangeboten – wir bereichern mit den Angeboten unserer staatlich anerkannten, gemeinnützigen Musikschulen die Bildungslandschaften und kommen damit dem Landesinteresse nach kultureller Bildung vor Ort nach.“

Der Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen gehören nunmehr 28 Organisation außerschulischer Akteure an, die die insgesamt 350 ganztägig arbeitenden Schulen mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen und ihrem Wissen dabei unterstützen, den Schülerinnen und Schülern ein breitgefächertes Bildungsangebot aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu unterbreiten.

Stapelfest für die neue Zollhochschule

Rostock – Der Bau des neuen Hochschulcampus als Nebenstelle des für den Fachbereichs Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock-Lichtenhagen hat einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Mit dem Stapelfest wird der nahende Abschluss der Montage der vorgefertigten Holzmodule gefeiert – ein innovatives Bauverfahren, das Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Modernität verbindet.

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock realisiert die-ses zukunftsweisende Bauvorhaben im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Mit der Umsetzung ist das Totalüber-nehmerteam aus PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme betraut. Mit einer Investitionssumme von rund 230 Millionen Euro handelt es sich um das größte Bauprojekt des SBL Rostock und eines der bedeutendsten Bundesbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern. Der von Sauerbruch Hutton entworfene moderne Campus wird künftig Platz für bis zu 600 Studierende und 130 Mitarbeitende bieten und somit den steigenden Ausbildungsbedarf der Bundeszollverwaltung decken.

Der neue Campus umfasst ein Lehrgebäude mit Mensa, Lehrsälen und Bibliothek sowie zwei Wohngebäude, die über großzügige Grünflächen miteinander verbunden sind. Besonders hervorzuheben ist die Bauweise: Während Unter- und Erdgeschosse sowie die Treppenräume in Stahlbeton errichtet wurden, besteht der Großteil des Campus aus gestapelten Holzmodulen. Diese nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Umsetzung. Mit über 1.000 Holzmodulen handelt es sich bei der Zollhochschule um das größte Holzmodulprojekt Europas.

Die Feierlichkeiten fanden in Anwesenheit von Innenminister Christian Pegel als Vertreter der Landesregierung statt. Seitens des Bundes waren Prof. Dr. Luise Hölscher, Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Paul Johannes Fietz, Mitglied des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), sowie Dr. Armin Rolfink, Präsident der Generalzolldirektion (GZD), vertreten.

Staatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher unterstreicht die Bedeutung des Zolls: „Nach ihrem dreijährigen Studium an der Hochschule des Bundes in der Hansestadt Rostock werden Generationen von zukünftigen Zöllnerinnen und Zöllnern Teil einer modernen Bürger- und Wirtschaftsverwaltung sein. Die Nachwuchskräfte sichern täglich die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens durch die Erhebung von Zöllen und Steuern, fördern den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine schnelle Warenabfertigung und tragen zur Stabilisierung unserer Sozialsysteme durch die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung bei. Die Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität sowie der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern vor mangelhaften Waren aus dem Ausland gehören ebenfalls zum Aufgabenportfolio und belegen, dass die erhebliche Zukunftsinvestition in die Bildungsinfrastruktur hier in Mecklenburg-Vorpommern richtig, wichtig und zukunftsweisend ist. Das spiegelt sich auch in der Bauweise dieser innovativen Gebäude selbst wider.“

Paul Johannes Fietz, Vorstandmitglied der BImA, hebt die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hervor: „Dieses Projekt beweist, dass auch im öffentlichen Hochbau hochkomplexe und zugleich nachhaltige Bauvorhaben in Rekordzeit realisiert werden können. Hier haben von Anfang an alle Beteiligten an einem Strang gezogen und so zum Gelingen beigetragen: Stadt und Land, das Bundesministerium der Finanzen und die Generalzolldirektion ebenso wie unsere Projektpartner, die Bietergemeinschaft Primus und Kaufmann und die Architekten von Sauerbruch und Hutton. Ihnen allen und nicht zuletzt meinen engagierten Kolleginnen und Kollegen bei der BImA gilt mein Dank. Besonders freue ich mich, dass wir neben dem attraktiven Lehrgebäude auch 620 moderne Wohnunterkünfte schaffen und damit gleichzeitig den angespannten Rostocker Wohnungsmarkt entlasten.“

Finanzminister Dr. Heiko Geue, in dessen Ressort die staatliche Bau- und Liegenschaftsverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns fällt, betont die Bedeutung des Projekts für das Land: „Mit dem neuen Campus der Zollhochschule gewinnt Rostock eine weitere erstklassige Bildungseinrichtung hinzu. Die Entscheidung des Bundes, diesen Standort auszuwählen, spricht für die Leistungsfähigkeit unserer Bau- und Liegenschaftsverwaltung und die Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns als Bildungs- und Verwaltungsstandort. Mein besonderer Dank gilt dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock, das dieses anspruchsvolle Großprojekt mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement vorantreibt. Mit einer Planungs- und Bauzeit von nicht einmal 4 ½ Jahren beweisen die Rostocker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesem Großprojekt einmal mehr, dass sie komplexe Bauvorhaben nicht nur mit höchster Präzision, sondern auch in beeindruckender Geschwindigkeit umsetzen können. Ich freue mich zudem über die betriebswirtschaftliche Effizienz, mit der das Projekt vorangetrieben wird: Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt Rostock hält Termin- und Kostenrahmen zuverlässig ein – ein Maßstab für öffentliche Bauvorhaben.“

Innenminister Christian Pegel unterstreicht die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung: „Die Entscheidung, die neue Zollhochschule in Rostock anzusiedeln, ist ein starkes Signal für unsere Stadt und unser Land Mecklenburg-Vorpommern. Mit rund 600 Studierenden und 130 Mitarbeitenden wird diese Ausbildungsstätte nicht nur ein bedeutender Bildungsstandort, sondern auch ein wichtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Impulsgeber für Rostock und die gesamte Region. Der Zoll leistet mit seiner Arbeit einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit, die Wirtschaft und die Gerechtigkeit in unserem Land. Ob im Kampf gegen Schmuggel, Geldwäsche oder Schwarzarbeit – gut ausgebildete Zollbeamte sind unerlässlich für den Schutz unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftsraums. Dass dieser anspruchsvolle und verantwortungsvolle Beruf nun in Rostock eine neue Heimat für seine Ausbildung findet, erfüllt uns mit Stolz. Ich bin überzeugt, dass Rostock mit seiner starken maritimen Prägung, seiner exzellenten Hochschullandschaft und seiner dynamischen Entwicklung ein idealer Standort für diese Einrichtung ist. Die Zollhochschule wird Rostock und Mecklenburg-Vorpommern langfristig bereichern und unsere Region als Standort für Verwaltung, Bildung und Sicherheit weiter aufwerten.“

Lorenz Nagel für die Totalübernehmer PRIMUS developments und Kaufmann Bausysteme dankt vor allem den Mitarbeitenden auf der Baustelle und in der Fertigung: „Mit der Zollhochschule entsteht in Rostock-Lichtenhagen eines der aktuell wegweisendsten Bauvorhaben Deutschlands. Das Projekt ist nicht nur das größte Holzmodulprojekt Europas, sondern vereint Nachhaltigkeit mit Effizienz, Geschwindigkeit und baukultureller Qualität. Ohne die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit SBL, BImA und Zoll genauso wie mit unserem gesamten Planungsteam wäre die Umsetzung in der Geschwindigkeit nicht möglich gewesen. An einem solchen Tag gilt der Dank aber vor allem den Menschen auf der Baustelle und in der Fertigung, die täglich hart arbeiten, um das Projekt zu realisieren.“

Nach dem Stapelfest folgen die Fassadenarbeiten sowie die Fertigstellung des Innenausbaus. Die Übergabe des Hochschulcampus ist für das Jahr 2026 geplant.

Einsamkeit im Alter

Land entwickelt Strategien gegen Einsamkeit im Alter: Drese dankt Rundem Tisch

Schwerin – Was braucht es für ein gutes Leben im Alter? Wie kann Einsamkeit vorgebeugt, gelindert oder gar behoben werden? Mit Fragen dieser Art beschäftigte sich zwei Jahre lang der Runde Tisch gegen Einsamkeit im Alter, den Sozialministerin Stefanie Drese 2023 ins Leben rief und der heute in einer gemeinsamen Sitzung seinen Abschluss fand.

„Einsamkeit ist nicht nur, aber vor allem auch im Alter ein großes gesellschaftliches Problem, dass wir aus der Tabuzone holen müssen“, verdeutlichte Drese. Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner geringen Bevölkerungsdichte, einer der bundesweit höchsten Altersstrukturen und oft langen Fahrtwegen im Alltag, brauchen wir innovative Ideen und Strategien um Einsamkeit effektiv zu begegnen“, so die Ministerin weiter.

Sie sei deshalb dankbar, dass der Runde Tisch breite Beteiligung aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik erfahren habe und damit von Anfang an ganz verschiedene Sichtweisen und Vorschläge eingebracht wurden.

„In fünf Arbeitsgruppen haben wir gemeinsam überlegt, diskutiert und erörtert, wie Faktoren wie die Wohnumfeldgestaltung, die Digitalisierung, ehrenamtliche Strukturen und der Übergang in die nachberufliche Phase gestaltet werden können, um Einsamkeit den Kampf anzusagen, Teilhabe zu ermöglichen und die seelische Gesundheit zu stärken“, führte die Ministerin weiter aus.

Besonders hob Drese die Mitarbeit der beteiligten Seniorinnen und Senioren, gerade aus den Kreisseniorenbeiräten hervor, die mit der Stimme der Älteren diese Diskussion maßgeblich mitgestaltet hätten. „So konnten wir am Runden Tisch gegen Einsamkeit im Alter mit der relevanten Generation und nicht über sie sprechen“, sagte Drese.

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppen wurden bereits zusammengetragen und in der heutigen Sitzung noch einmal diskutiert und ergänzt. Ein Ergebnis nahm Drese heute jedoch bereits vorweg: „In den intensiven Beratungen zum Thema Einsamkeit ist deutlich geworden, dass nicht nur die ältere Generation betroffen ist, sondern auch zunehmend junge Menschen – vor allem junge Frauen – unter Einsamkeit leiden. Die heutige Abschlusssitzung bedeutet deshalb kein Ende, sondern gibt uns auch neue Wege und den Auftrag mit, den Blick zukünftig auf alle Altersgruppen zu werfen. Wir werden unsere Strategien und Maßnahmen gegen Einsamkeit ergänzen und ausweiten“, so Drese.