Backhaus: Nächste Wochen entscheidend für Ernte
Schwerin – Auf einen feuchten Winter folgte 2022 ein bislang sehr trockenes Frühjahr. Die Wetterverhältnisse bewegten sich laut Minister jedoch noch im Bereich des Normalen. Entscheidend für einen Ernteerfolg seien hingegen die kommenden Wochen.
„Wir haben einen sehr trockenen April gesehen mit relativ kühlen Temperaturen und kaum Niederschlägen. Für unsere Region ist das jedoch nicht untypisch und die hiesigen Landwirtinnen und Landwirte sind auf solche Situationen eingestellt. Tatsächlich sind unsere Böden im Land noch gut mit Wasser versorgt und die Vegetation ist im langjährigen Vergleich durchaus noch im normalen Bereich einzugruppieren. Die Bestände der meisten Winterungen präsentieren sich aktuell in einem durchschnittlichen bis guten Zustand. Die Winterungen finden in den durchwurzelten Bodenschichten ausreichend Wasser und mit den allmählich steigenden Temperaturen werden dann auch die Entwicklungsprozesse der Bestände zunehmen. Zur Beunruhigung besteht deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Veranlassung“, so Backhaus.
„Allerdings“, so der Minister weiter, „wird die Witterung in den nächsten Wochen maßgeblich darüber entscheiden, wie für die Winterungen das Erntejahr ausfallen wird. Einfach gesagt: Es ist noch alles offen, also ist auch alles noch möglich.“
Der arktische Witterungseinfluss hat laut Minister in den letzten Apriltagen für kühle Temperaturen mit leichten Nachtfrösten gesorgt. Das hat zwar besonders das Auflaufen und die Jugendentwicklung der Sommerungen gebremst, aber auch die Aktivitäten von Schadinsekten wie der Rapsglanzkäfer.
Verzögerte Entwicklungen seien laut Minister je nach Standort zu beobachten: „Auf Sandböden, wo sich der geringe Niederschlag natürlich zuerst bemerkbar macht, da sehen wir zum Teil noch eine geringe Bestockung beim Winterroggen. Die Rapsbestände sind etwas unruhig, örtlich hat er ein geringes Längenwachstum. Ebenso zögerlich laufen durch die kühlen Temperaturen noch die Rüben auf. Und auch der Mais ist etwas hinterher, da er durch die kühle Witterung in diesem Jahr etwas später ausgebracht wurde als sonst. Aber das bewegt sich alles noch im Rahmen.“
Backhaus abschließend: „Gute Entwicklungen zeigen hingegen die Sommergetreidearten. Je nach Aussaattermin sind diese in der Blattentwicklung oder gehen bereits in die Bestockung über. Die Lupinen laufen auf, Erbsen und Ackerbohnen befinden sich in der Blattentwicklung und bei Sommergetreide und Leguminosen ist zurzeit die Unkrautregulierung uneingeschränkt möglich. Das Ackerfutter zeigte bei guter Bodenfeuchte und durch die viele Sonne zuletzt einen guten Massezuwachs. Durch den ausbleibenden Regen sehen wir aber auch wieder eine verminderte Zunahme.“