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Monat: Januar 2023

Versorgungsstrukturen bei Long Covid

Mecklenburg-Vorpommern ist Vorreiter bei Forschung und Behandlung

Greifswald – Heute besuchte Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Long Covid-Ambulanz an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG). Zum Stand der Forschung und den Therapiemöglichkeiten resümierte die Ministerin: „Die Nachfrage nach einer Long Covid-Behandlung zeigt deutlich, dass es einen großen Bedarf für Therapien gibt. Da die Erkrankung noch wenig erforscht ist, müssen Forschung und Behandlung weiter Hand in Hand gehen, um die bestmöglichen Behandlungserfolge zu erreichen.“

Die Universitätsmedizin Greifswald hatte im Februar 2021 eine eigene Ambulanz für Post und Long Covid-Betroffene eingerichtet. Seither haben sich 293 Patientinnen und Patienten vorgestellt, 37 mussten stationär behandelt werden. Auf der Warteliste für einen Sprechstundentermin befinden sich 160 Patientinnen bzw. Patienten.

Professorin Dr. Anke Steinmetz, Leiterin der Long Covid-Ambulanz UMG: „Post bzw. Long COVID als langfristige Folge einer COVID-19-Erkrankung ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, die sich auf verschiedenste Organsysteme beziehen. Um Patient*innen hinsichtlich einer möglichst raschen Rückkehr in ihr gewohntes Leben zu unterstützen, müssen wir die Krankheitsmechanismen besser verstehen, die langen Wartezeiten der Post COVID Ambulanzen reduzieren sowie wirksame und individuelle Therapiemöglichkeiten entwickeln. Mit dem gleichzeitigen Ausbau mehrerer Post COVID-Spezialambulanzen in MV unterstützt die Landesregierung die Versorgung und Forschung zu Post COVID in einzigartiger Weise und zeigt damit ein außergewöhnliches Engagement in der Bewältigung der Langzeitfolgen der Pandemie.“

Im November hatte der Landtag auf Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport eine Förderung der Universitätsmedizin Greifswald und Rostock in Höhe von 2,5 Millionen Euro beschlossen. Die Mittel sind für die Forschung zu Long Covid als auch für die Behandlung vorgesehen. „An der Universitätsmedizin Greifswald können sich wissenschaftliche und behandlungspraktische Erkenntnisse so idealerweise ergänzen,“ erläutert Drese.

Anlaufstellen mit diesem integrierten Ansatz gebe es laut der Ministerin bundesweit nur wenige und sie seien auf viele Monate hin ausgebucht.

„Mit diesem Vorgehen nimmt Mecklenburg-Vorpommern bundesweit eine Vorreiterrolle beim Thema Long Covid ein“, betont Drese. Wichtig sei es nun, die Versorgungsstrukturen für Long Covid-Patientinnen und Patienten weiter auszubauen und mehr über die Krankheit zu erfahren. „Nur so kann auch die finanzielle Lücke bei Diagnostik und Behandlung geschlossen und allen Betroffenen bestmöglich geholfen werden,“ so Drese weiter.

Aktuell liegt die finanzielle Lücke zwischen Erstattung und den tatsächlichen Kosten bei Maximaldiagnostik bei über 1.000 Euro pro Fall. „Dank der Unterstützung des Landes müssen diese Kosten in Mecklenburg-Vorpommern nicht von den Patientinnen und Patienten getragen werden,“ betont die Ministerin.

Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens vier Prozent aller von einer Infektion mit dem Corona-Virus Betroffenen an Post oder Long Covid erkranken. Bisher ist die Versorgung der Betroffenen kein Teil der Regelversorgung für Versicherte.

Drese: „Mithilfe der Wissenschaft ist es gelungen, in kurzer Zeit Impfungen und erste Leitlinien für die Diagnostik und Therapie von Corona zu entwickeln. Unser Ziel ist es, dass dies auch für den Umgang mit Long Covid gelingt.“

41 Prozent der Spinnenarten in MV gefährdet

Schwerin – Die Rote Liste der Webspinnen Mecklenburg-Vorpommerns liegt jetzt in aktueller Auflage vor. Nach 1993 und 2012 ist es die dritte Fassung.

Gegenüber der letzten Roten Liste aus dem Jahr 2012 ergaben sich zahlreiche Veränderungen: 169 Spinnenarten wurden in eine höhere Gefährdungskategorie eingestuft, 88 Arten konnten, meist infolge eines verbesserten Wissenstandes, herabgestuft werden. 37 Spinnenarten gelten als verschollen, d.h. sie wurden mehr als 20 Jahre nicht mehr im Land nachgewiesen. Rund zehn Prozent, etwa 60 Arten, werden in der Kategorie 1 der Roten Liste geführt und gelten als vom Aussterben bedroht. 41,3 Prozent gelten als gefährdet. Insgesamt gibt es 621 Spinnenarten im Land.

„Die Aktualisierung der Roten Liste der Webspinnen belegt einmal mehr die rasante Veränderung der Lebensräume durch die Intensivierung der Landnutzung und den Klimawandel. Insbesondere der dramatische Rückgang der Insekten, der Hauptnahrung der Spinnen, ist besorgniserregend. Nur mit einem ambitionierten Handeln zum Schutz der Biodiversität und zur Stärkung unserer Klimaschutzziele können wir diese Entwicklung noch aufhalten“, sagt Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.

Die Neubewertung des Datenmaterials wurde, wie bereits in den vorherigen Ausgaben, von dem Spinnenexperten Dr. Dieter Martin in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV (LUNG) und weiteren Arachnologen entsprechend den methodischen Vorgaben des Bundesamtes für Naturschutz vorgenommen.

„Neben den Mitarbeiter*innen in unseren sieben Naturparken beteiligten sich zahlreiche ehrenamtliche Naturfreunde. Ihnen allen gebührt mein ausdrücklicher Dank. Der enorme Datenzuwachs führte nicht nur zu einer Erhöhung der nachgewiesenen Spinnenarten von 573 Arten im Jahr 2012 auf 621 Arten 2022, sondern erweiterte vor allem die Kenntnisse vom Vorkommen der Arten, ihren Beständen, ihrer Entwicklung sowie ihren ökologischen Ansprüchen“, sagt Ute Hennings. Direktorin des LUNG.

Die neue Rote Liste weist darüber hinaus auf weitere Besonderheiten hin. Für neun Spinnenarten wurden mehr als ein Drittel aller Nachweise aus Deutschland in Mecklenburg-Vorpommern erbracht. Dies gilt besonders für zwei Arten, die nach aktuellem Kenntnisstand ausschließlich in MV vorkommen: Der Sanddornfinger (Cheiracanthium gratum) ist bisher nur aus dem Bereich der Binnendüne bei Alt Warp im Naturpark Am Stettiner Haff bekannt.

Der Steppen-Sichelspringer (Evarcha michailovi) wurde bisher nur im Heidegebiet des Naturschutzgebietes Marienfließ südlich von Plau sowie in der Lübtheener Heide gefunden. „Für diese Arten hat Mecklenburg-Vorpommern eine besondere Verantwortung“, erklärt Ute Hennings.

Rote Listen dokumentieren auf wissenschaftlicher Grundlage die Gefährdung einheimischer Tier- und Pflanzenarten. Sie sind wichtige Instrumente des Naturschutzes. Rote Listen können Argumentationshilfen für umweltrelevante Planungen sein. Sie sind ein Frühwarnsystem für die Entwicklung der biologischen Vielfalt und zeigen Handlungsbedarfe im Artenschutz auf. Nicht zuletzt können sie als politische Entscheidungshilfen zu Rate gezogen werden.

Gemäß den Vorgaben des Bundesamtes für Naturschutz sollten Rote Listen möglichst alle zehn Jahre aktualisiert werden. Die Rote Liste ist auf der Seite des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern ab sofort online verfügbar. Die Druckexemplare können im LUNG oder im LM bestellt werden.

Breitbandausbau in M-V

Schwerin – Innen- und Digitalisierungsminister Christian Pegel hat in der Kabinettssitzung am 17. Januar 2023 den sechsten Bericht zum Stand des Breitbandausbaus in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt, der jetzt an die Gremien des Landtages weitergeleitet wird.

„Mecklenburg-Vorpommern ist Ende 2018 im bundesweiten Breitbandatlas bei gigabitfähigen Internetanschlüssen – also solchen, für die mindestens 1.000 Megabit pro Sekunde Internetbandbreite gebucht werden können – mit knapp unter 15 Prozent Haushalten, in denen dies verfügbar war, gestartet – Ende 2021 sind gigabitfähige Anschlüsse für etwas über 53 Prozent der Haushalte verfügbar“, fasste Pegel den Trend nach dem Start des geförderten Breitbandausbaus im Land zusammen.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen insgesamt rund 2 Milliarden bereit, um Gebiete in unserem dünn besiedelten Bundesland, in denen die Telekommunikationsunternehmen wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht in Eigeninitiative ausbauen, mit schnellem Internet per Glasfaser zu versorgen. Davon werden rund 1,3 Milliarden vom Bund zur Verfügung gestellt. Das Land steuert noch einmal fast 750.000 Euro dazu.

Von den 9,1 Milliarden Euro Fördermitteln, die der Bund seit 2015 bis Ende 2021 für den Breitbandausbau in Deutschland bewilligt hat, erhielt Mecklenburg-Vorpommern rund 1,4 Milliarden Euro. Das ist die zweithöchste Summe im Bundesländervergleich nach Baden-Württemberg  und entspricht etwas mehr als 15 Prozent des Gesamtbetrags. Bezogen auf die Höhe der Bundesfördermittel pro Einwohner liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 869 Euro deutlich auf Platz 1 vor Sachsen (325 Euro je Einwohner) und Brandenburg.

„Das zeigt, dass unser Konzept aufgegangen ist, das Förderprogramm des Bundes mit vereinten Kräften von Land, Kreisen und Kommunen besonders für M-V zu nutzen. Auch beim Mittelabruf sind wir weit vorn: Aufgrund der Vielzahl an Projekten, die sich aktuell in der Bauphase befinden, ist der Mittelabfluss weiterhin hoch und betrug im Jahr 2021 über 250 Mio. Euro. Rund 162 Millionen Euro Bundesmittel – der zweithöchste Betrag nach Nordrhein-Westfalen“, nannte Pegel weitere Zahlen.

Insgesamt seien seit 2017 rund 503 Millionen Euro Bundesfördermittel zugunsten Mecklenburg-Vorpommerns ausgezahlt worden – knapp 40 Prozent der Gesamtbewilligungssumme des Bundes. Hinzu kommen knapp 300 Millionen Euro, die bereits aus den Kofinanzierungsmitteln des Landes ausgezahlt wurden.

„Für 2022 kennen wir die Auszahlungen des Bundes für Projekte in unserem Land noch nicht abschließend – allein 2022 wurden aber Landesfördermittel zur Kofinanzierung der Bundesförderung in Höhe von rund 102 Mio. Euro ausgezahlt, was noch einmal eine deutliche Steigerung zum Vorjahr bedeutet und die weiter ansteigende Ausbauleistung im Land zeigt“, so Pegel.

„Angesichts der Landesfördermittel, die circa ein Drittel der insgesamt verbauten Fördermittel ausmachen, lässt sich hochrechnen, dass 2022 circa 200 Millionen Euro Bundesfördermittel verbaut worden sein dürften – in Summe dürften in Mecklenburg-Vorpommern damit Ende 2022 von den etwas über 2 Milliarden Euro bereitstehenden Bundes- und Landesfördermitteln rund eine Milliarde verbaut worden sein.“

Es wurden bislang mehr als 27.000 Kilometer Glasfaserkabel mit staatlicher Hilfe verbaut. Geplant sind insgesamt rund 68.500 Kilometer Glasfaserkabel – „der Äquatorumfang beträgt etwas über 40.000 Kilometer, was zeigt, dass allein die in Mecklenburg-Vorpommern zu verbauenden Glasfaserkabel ausreichten, circa eineinhalb Mal um den Äquator gewickelt zu werden“, ordnete Pegel die Dimension des geplanten Glasfaserausbaus ein.

„Etwas über 25.000 Kilometer sind jetzt schon verbaut – wir haben also schon mehr als die Hälfte der Äquatorlänge geschafft“, so der Digitalisierungsminister. Die Marktanalyse 2022 des Bundesverbandes Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) aus Berlin stellte für Mecklenburg-Vorpommern fest, dass 29 Prozent der Haushalte über einen Glasfaseranschluss verfügen, womit das Land in der Gruppe der vorderen sechs Bundesländer rangiert.

„Nahezu die Hälfte aller Haushalte in unserem Land wird dank dieser Bundes- und Landesförderung schnelles, zukunftsfähiges Internet in den kommenden Jahren erhalten haben“, sagte der Minister weiter. Der Bund beabsichtige, das Bundesförderprogramm für weitere unterversorgte Gebiete zu erweitern.

„Die Kreise bereiten dafür weitere Anträge vor, so dass mit diesen neuen Möglichkeiten, die hoffentlich ab März 2023 durch den Bund angeboten werden, noch einmal deutlich mehr als die Hälfte der Haushalte bei uns im Land vom geförderten Breitbandausbau profitieren sollten“, ergänzte Pegel.

Schulen M-V: Energiesparmeister 2023 gesucht

Schwerin – Der deutschlandweite Schulwettbewerb Energiesparmeister geht in die nächste Runde. Er zeichnet besonders effiziente, kreative und nachhaltige Projekte aus jedem Bundesland mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von 50.000 Euro aus. Schüler und Lehrer aller Schulformen und Altersklassen können sich ab sofort bis zum 24. März 2023 auf www.energiesparmeister.de bewerben.

Der Wettbewerb ist eine Aktion der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online und wird unterstützt durch das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Online-Klimaschutzberatung für Deutschland“.

„Egal, ob eine Solarbank mit Lademöglichkeiten, der Austausch aller Leuchtmittel mit LEDs oder eine Verschattung des Lehrerparkplatzes mit Solarpaneelen: Schülerinnen und Schüler in ganz MV setzen sich bereits auf vielfältige Weise für ihre Umwelt ein. Dazu zählen Baumpflanzaktionen genauso wie beispielsweise Müllsammlungen, Abfalltrennungen, Solardächer, Plastik-Verzicht oder Schulgarten-Projekte.

Der Wettbewerb ist bestens geeignet, um Klimaschutz voranzubringen und andere zum Mitmachen zu bewegen“, sagt Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.

Eine Jury mit Experten aus Politik und Gesellschaft kürt nach Bewerbungsende das beste Projekt aus jedem Bundesland. Die Sieger erhalten die Auszeichnung „Energiesparmeister 2023“ sowie 2.500 Euro Preisgeld. Außerdem gibt es eine Patenschaft mit der Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV). Alle Landessieger haben zudem die Chance auf den mit weiteren 2.500 Euro dotierten Bundessieg. Dieser wird per Online-Abstimmung ermittelt.

Zusätzlich lobt die LEKA MV erstmals einen mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis aus. Er zeichnet Projektideen und geplante Projekte im Bereich Energiesparen, Energieeffizienz sowie Erneuerbare Energien aus. Dafür wird es eine regionale Jury geben, bestehend aus Dr. Martina Trümper, Referentin am Institut für Qualitätsentwicklung MV, Christian Dahlke, Abteilungsleiter Energie und Landesentwicklung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV sowie Gunnar Wobig, Geschäftsführer der LEKA MV.

Landes- und zugleich Bundessieger des vergangenen Jahres ist die Christliche Münsterschule Bad Doberan. Die Grundschule hat die Jury und das Publikum begeistert. Die Schüler stoßen Veränderungen an, indem sie sich an Unternehmen, Politik und Gesellschaft wenden. Sie waren etwa mit einem Stand beim Klimatag der Stadt vertreten und haben den Cornelsen-Verlag gebeten, nur noch recyceltes Papier zu verwenden.

Nach einer Podiumsdiskussion in der Schule will der Bürgermeister nun die Radwege ausbessern. Als nächstes wollen sie in der Stadt einen Klimalehrpfad mit Info-Tafeln installieren. Alle bisherigen Preisträger sind unter www.energiesparmeister.de/preisträger zu finden.

Auch bereits prämierte Schulen können mitmachen. Die überzeugendste Weiterentwicklung vergangener Projekte wird mit einem Sonderpreis für langfristiges Engagement ausgezeichnet und mit 1.000 Euro belohnt.

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ist eine Aktion von co2online, unterstützt durch das Projekt „Online-Klimaschutzberatung für Deutschland“ und gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. co2online realisiert den Schulwettbewerb im 15. Jahr in Folge und vergibt jedes Jahr Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro an engagierte Schulen.

Zu co2online gehören mehr als 40 Energie- und Kommunikationsexperten. Sie machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und Praxis-Checks dafür stark, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Unterstützt werden sie von der Europäischen Kommission, vom Bundesumweltministerium sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

M-V: Aufhebung der Maskenpflicht im ÖPNV

Schwerin – Die Landesregierung hat auf ihrer heutigen Kabinettssitzung eine Änderung der Corona-Landesverordnung vorgenommen. Danach wird in Mecklenburg-Vorpommern zum 2. Februar die Maskenpflicht im ÖPNV ausgesetzt, teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach der Kabinettssitzung mit.

„Wir befinden uns mit der Regelung im Einklang mit dem Bund. Es gibt klare und einheitliche Verhältnisse. Sowohl im öffentlichen Regionalverkehr als auch im Fernverkehr gibt es zwischen Boizenburg und Zinnowitz ab dem 2. Februar keine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen mehr“, verdeutlichte Drese. Das gelte auch für Schulbusse, so die Ministerin.

Die Lockerungen können nach Angaben von Drese vorgenommen werden, da die Corona-Lage sich in den letzten Wochen nach Auskunft unserer wissenschaftlichen Expertinnen und Experten entspannt habe. „Corona ist nicht vorbei, aber wir haben mit hoher Wahrscheinlichkeit eine endemische Lage erreicht.“

Drese gab zudem bekannt, dass im Kabinett auch über ein Ende der Isolationspflicht von Corona-Infizierten gesprochen wurde. „Wir wollen auch hier ein möglichst einheitliches Vorgehen mit dem Bund und weiteren Bundesländern. Deshalb gib es noch keinen genauen Zeitpunkt für diese weitere Lockerungsmaßnahme“, sagte Drese.

Ablehnend steht Ministerin Drese Vorschlägen zur Abschaffung der gesetzlichen Maskenpflicht im Gesundheitswesen gegenüber. „Das halte ich im Februar angesichts der Schutzbedürftigkeit vulnerabler Gruppen für zu früh“, so Drese. Geregelt wird die Maskenpflicht im medizinischen und pflegerischen Bereich im Infektionsschutzgesetz des Bundes. Dort ist die Maskenpflicht bis zum 7. April befristet.

Drese: „Das ist meines Erachtens bei weiter abflauender Corona-Entwicklung ein sinnvoller Zeitpunkt für die Aufhebung der Maskenpflicht in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen.“

M-V: Eckpunkte Haushalt 2024/2025

Kabinett beschließt Eckpunkte der Haushaltsaufstellung 2024/2025 ohne neue Schulden

Schwerin – Heute hat das Kabinett der Landesregierung die Eckpunkte für den Landeshaushalt 2024/2025 beschlossen. Auf dieser Grundlage wird in den kommenden Monaten der Regierungsentwurf zum Haushalt zwischen dem Finanzministerium und den anderen Ressorts der Landesregierung verhandelt.

Festgehalten wird am zentralen finanzpolitischen Ziel, den Landeshaushalt ohne neue Schulden auszugleichen. Um dies zu erreichen, hat sich das Kabinett auf restriktiven Vorgaben für die Planung der Ausgaben verständigt, gleichzeitig sollen die bestehenden Einnahmepotentiale vollständig ausgeschöpft werden.

„Gerade in Krisenzeiten setzt die Landesregierung die solide Finanzpolitik fort. Trotz der gestiegenen Haushaltsbedarfe soll der Haushalt 2024/2025 ohne neue Schulden auskommen, gleichzeitig aber auch klare Schwerpunkte bei den zentralen Zukunftsinvestitionen setzen. Spielräume für neue Ausgabenprogramme bestehen in der aktuell angespannten wirtschaftlichen und finanziellen Lage allerdings nicht.“, erklärt Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Die Landesregierung beabsichtigt, vor der Sommerpause ihren Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt zu beschließen und dem Landtag vorzulegen. Anschließend erfolgen die parlamentarischen Beratungen, so dass vor Ablauf des Jahres 2023 der neue Haushalt für die Jahre 2024 und 2025 beschlossen werden kann.

Neujahrsempfang

Schwesig: Zusammenhalt und Zuversicht der Schlüssel für die Zukunft von MV

Greifswald – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig setzt im Jahr 2023 auf „Zusammenhalt und Zuversicht“. „Wir erleben eine Zeitenwende. In dieser Zeitenwende brauchen wir Zusammenhalt und Zuversicht“, sagte die Ministerpräsidentin auf ihrem Neujahrsempfang in Greifswald.

„Wir werden uns weiter um eine sichere und bezahlbare Energieversorgung kümmern, um den Ausbau der erneuerbaren Energien. Und wir werden die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen in unserem Land in der Energiekrise unterstützen. Wir in Mecklenburg-Vorpommern leisten unseren Beitrag. Wir sind Teil der Lösung.

Gleichzeitig können wir in diesem Jahr auch unser Land wirtschaftlich weiter voranbringen, den sozialen Zusammenhalt stärken und unsere Natur und Umwelt schützen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt, weil wir bei uns in Mecklenburg-Vorpommern zusammenhalten“, erklärte Schwesig vor rund 300 Gästen aus allen Teilen der Gesellschaft.

Zu Beginn ihrer Rede ging Schwesig auf den Krieg in der Ukraine ein. „Die Hoffnung von 1989, die Hoffnung auf dauerhaften Frieden in Europa, die Hoffnung, Konflikte auf unserem Kontinent friedlich gemeinsam beilegen zu können, ist dem russischen Angriff auf die Ukraine zerstört. Damit beginnt eine neue Zeit in Europa. Die ersten, die darunter leiden, sind die Menschen in der Ukraine. Es sterben Soldaten und Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder“, sagte Schwesig.

Die Regierungschefin dankte allen, die in dieser schwierigen Zeit die Hand reichen, zum Beispiel mit Hilfstransporten. Das Handeln helfe nicht nur beim Überleben, sondern sende auch die Botschaft: Die Ukrainerinnen und Ukraine seien nicht allein. „Alle wünschen sich, dass es in ihrem Land wieder Frieden gibt. Im Moment sieht es leider nicht danach aus. Aber ich will die Hoffnung auf den Frieden im neuen Jahr nicht aufgeben.“

In Mecklenburg-Vorpommern mache sich der Krieg in der Ukraine vor allem in der Energieversorgung bemerkbar. Durch die Ostseepipelines fließe schon lange kein Gas mehr. Seit Januar werde kein Erdöl mehr aus Russland exportiert. Zudem sei vieles teurer geworden, zum Beispiel Strom, Gas, Briketts, auch Öl und Holzpellets. „Auch in der Energiepolitik gilt: Wir erleben eine Zeitenwende. Und unser Land gestaltet diese Zeitenwende mit. In den vergangenen Monaten haben wir die Weichen dafür gestellt, dass bei uns im Land Erdöl und Erdgas auf neuen Wegen ankommen können. In diesen Tagen laufen die ersten Tanker mit Rohöl für die Raffinerie in Schwedt in den Rostocker Hafen ein. Auch beginnt die Deutsche Regas mit dem Import von Flüssiggas über den Hafen in Lubmin“, sagte Schwesig.

Dennoch: Die Lösung für die Zukunft seien erneuerbare Energien, betonte die Regierungschefin. Schon jetzt produziere M-V mehr als doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien, als wir selbst verbrauchen. Der Ausbau auf eine klimaneutrale Energieversorgung sei eine der wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Aufgaben der nächsten Jahre. „Im Zeitalter nach Kohle und Öl ändert sich die Rohstofflandkarte. Wir haben Wind, Wasser und Sonne. Das können wir nutzen. Für unsere Industrie. Für gute Arbeit mit guten Löhnen. Für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Für unsere Bürgerinnen und Bürger.“

Neben einer sicheren Energieversorgung sei die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger wie Unternehmen in Folge gestiegener Kosten eine weitere große Aufgabe im neuen Jahr. Mit dem Jahresbeginn griffen die Strom- und Gaspreisbremse, für die sich Mecklenburg-Vorpommern lange in Berlin stark gemacht hatte. Auch für Haushalte, die mit Öl oder Pellets heizen, soll es Hilfen geben.

Schwesig: „Unser MV-Energiefonds in Höhe von 1,1 Milliarden Euro ergänzt die Hilfen des Bundes. Wir unterstützen kleine und mittlere Unternehmen, Schulen, Kitas, Hochschulen und soziale Einrichtungen. Damit gehen wir gestärkt ins neue Jahr. Dazu kommen die größten Sozialreformen seit zwei Jahrzehnten. Das Wohngeld steigt und mit ihm die Zahl der Haushalte, die diese Hilfe in Anspruch nehmen können. In M-V rechnen wir mit mehr als 60.000 Haushalten, die Wohngeld beziehen können statt 21.600 bisher.

Und Familien wird mit 250 Euro pro Kind ein höheres Kindergeld ausgezahlt. Wir als Land finanzieren die Sozialleistungen aus unserem Haushalt mit. Damit garantieren wir Solidarität und stärken soziale Sicherheit in unsicheren Zeiten.“

Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Sorge um die Energie seien in der vergangenen Zeit so präsent gewesen, dass leicht vergessen werden könne, was Mecklenburg-Vorpommern alles geschafft habe. Nach der Insolvenz der MV-Werften im Januar 2022 sei neue Perspektiven für die Werftstandorte entwickelt worden. Gerade diese Woche sei das Marinearsenal Warnowwerft in Rostock feierlich eröffnet worden.

„Und auch sonst hat sich unsere Wirtschaft im Krisenjahr 2022 robust gezeigt: Die Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent ist kaum höher als im Vorjahr. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist sogar um fast 10 Prozent zurückgegangen. Unsere Außenwirtschaft hat sich mit 13,4 Prozent Wachstum trotz der Corona-Zeit richtig gut entwickelt. Das wollen wir ausbauen. Zum Beispiel mit der aktuellen Wirtschaftsdelegationsreise unseres Chefs der Staatskanzlei nach Brasilien“, sagte die Ministerpräsidentin.

Auch im sozialen Bereich gehe es im Land weiter voran. Seit dem vergangenen Sommer können die Schülerinnen und Schüler in M-V den Ferienhort bis zu 10 Stunden beitragsfrei nutzen. Nach der beitragsfreien Kita sei das der nächste große Schritt für gute, beitragsfreie Bildung für alle Kinder von der Kita bis zur Universität.

„Im Sommer hat auch der Beteiligungsprozess für das Klimaschutzgesetz angefangen. In den ersten Konferenzen wurde schon deutlich: Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich ein leistungsfähiges öffentliches Nahverkehrsnetz auch im ländlichen Raum mit einfachen Tarifen. Da hilft uns das Deutschlandticket für 49 Euro, auf das wir uns mit dem Bund geeinigt haben. Es wird in der Vorbereitung des Klimaschutzgesetzes aber auch offen über Interessenkonflikte gesprochen.

Wichtig ist, dass wir Klima- und Umweltschutz mit den Betroffenen und den Interessierten machen und nicht gegen sie. Das Ziel ist klar: Ein Klimaschutzgesetz für M-V soll 2023 vorgelegt werden“, betonte Schwesig.

Die Landesregierung habe sich zudem auch für dieses Jahr vorgenommen, das Land wirtschaftlich weiter voranzubringen. Dazu zähle unter anderem die Änderung des Vergabegesetzes. „In Zukunft sollen Unternehmen, die bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zum Zuge kommen wollen, Tariflohn oder tarifähnliche zahlen. Wir brauchen guten Lohn für gute Arbeit. Das ist gerecht für die Beschäftigten und Werbung für Standort Mecklenburg-Vorpommern. Da wollen wir als öffentlicher Auftraggeber ein Zeichen setzen.“

Mit Blick auf die Gastgeberstadt des Neujahrsempfangs kündigte die Ministerpräsidentin an, dass der MV-Tag 2025 in Greifswald stattfinden wird: „Greifswald ist ein Aushängeschild für unser Land. Deshalb freut es mich sehr, dass ich heute bekanntgeben kann: Greifswald wird Gastgeber unseres MV-Tags 2025.“ Ursprünglich war bereits 2020 ein MV-Tag in der Universitäts- und Hansestadt vorgesehen, der aufgrund der Corona-Pandemie aber erst verschoben und dann abgesagt werden musste.

Zum Abschluss ihrer Rede beschwor die Ministerpräsidentin den Zusammenhalt und die Zuversicht in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben das Glück, in einem schönen Land zu leben, einem lebenswerten Land mit schöner Landschaft, mit dem Meer, den Seen, den Wiesen und Wäldern. In dem man Ruhe findet und Weite. Lebendige Städte und Dörfer.

Wir leben in einem Land mit einer lebendigen Demokratie. Wir leben auch in einem Land, das sich wirtschaftlich in den vergangenen Jahrzehnten gut entwickelt hat. Mecklenburg-Vorpommern, das sind Sie. Deshalb bin ich so zuversichtlich.“

Barrierefreier Umbau von Haltestellen

Meyer: Baumaßnahmen geben Schutz und Sicherheit für Fahrgäste

Anklam – Insgesamt fünf Bushaltestellen werden jetzt im Amtsbereich Anklam-Land (Landkreis Vorpommern-Greifswald) barrierefrei umgebaut. Dabei geht es um die Errichtung von Bushaltestellen sowie Aufstell- und Warteflächen in den Gemeinden Neu Kosenow (Ortsteile Auerose und Kagendorf), Rossin (Ortsteil Charlottenhof), Sarnow sowie Neetzow-Liepen (Ortsteil Steinmocker).

„Ein müheloser Zugang für alle, Sicherheit und Schutz vor Witterungseinflüssen sind wichtige Elemente an Bushaltestellen. Mit den jetzt geplanten Umbaumaßnahmen im Amtsbereich Anklam-Land wird für die Fahrgäste die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs deutlich erleichtert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Haltestellen in der Gemeinde Neu Kosenow in den Ortsteilen Neu Kosenow und Auerose sind sehr frequentiert, da diese, neben den regulären Fahrgästen, insbesondere von Schülern genutzt werden. Es sind ein neuer Fahrgastunterstand, der Bau einer Aufstellfläche, für den passenden Einstieg in die behindertengerechten Fahrzeuge ein erhöhter Bordstein sowie das Einfügen von Bodenindikatoren für Blinde und Sehbehinderte geplant.

In der Gemeinde Rossin ist keine Buswartehalle vorhanden, daher sind im Ortsteil Charlottenhof die Errichtung einer Buswartehalle mit Zubehör sowie einer Aufstellfläche mit Unterbau geplant. Beidseitig der Wartefläche werden Rampen gebaut, die das behindertengerechte Erreichen der Busspur ermöglichen. Die Ausstattung der Wartehalle erfolgt mit Sichtschutzstreifen, einem Abfallkorb und einer Sitzbank mit Rückenlehne, damit für ältere und in der Mobilität eingeschränkte Menschen eine höhere Sicherheit gegeben werden kann.

Die Haltestelle in der Gemeinde Sarnow ist ebenfalls eine sehr frequentierte Haltestelle, da neben den regulären Fahrgästen auch Schüler den Ein- und Ausstieg nutzen. Es sind ein neuer Fahrgastunterstand, der Bau einer Aufstellfläche, ein erhöhter Bordstein für den passenden Ein- und Ausstieg in die behindertengerechten Fahrzeuge sowie das Einfügen von Bodenindikatoren für Blinde und Sehbehinderte geplant.

Die Gemeinde Neetzow-Liepen plant im Ortsteil Steinmocker die Errichtung einer Buswartehalle mit Zubehör, inklusive Aufstellfläche mit Unterbau und der Neuerrichtung einer Wartefläche. Die Erreichbarkeit der Buswartehalle ist dann ohne Hindernisse möglich und auch der Aufstellbereich für Rollstuhlfahrer ist gegeben.

„Mit den geplanten Maßnahmen wird die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für Schülerinnen und Schüler sowie für ältere und in der Beweglichkeit eingeschränkte Personen gewährleistet“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt knapp 173.000 Euro. Das Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 138.200 Euro.

Bei der Maßnahme handelt es sich um ein Vorhaben im Rahmen des Sonderprogramms „Barrierefreie Haltestellen in Mecklenburg-Vorpommern“. Gefördert wird daraus der Neu- und Umbau von barrierefreien Haltestellen und Verkehrsstationen mit bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Voraussetzung ist, dass das Vorhaben dem Barrierefreiheitsprogramm für den ÖPNV entspricht. Insgesamt standen in dem Sonderprogramm 15 Millionen Euro zur Verfügung; diese sind bereits vollständig bewilligt.