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Monat: Juli 2024

30 Jahre Bildungsstätte Schabernack e.V.

Güstrow – Der Güstrower Verein Schabernack e.V. – Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe begeht in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Schabernack bietet Weiterbildungs- und Beratungsangebote in der Kinder- und Jugendhilfe an.

„Mit seiner Kompetenz und seinen vielfältigen Leistungen trägt der Verein seit nunmehr drei Jahrzehnten maßgeblich zur qualitativen Weiterentwicklung und einer an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Kinder- und Jugendhilfe in unserem Land bei. Für ihre Arbeit gilt den Mitarbeitenden des Vereins mein aufrichtiger Dank“, machte Sozialministerin Stefanie Drese anlässlich des Jubiläums, das in dieser Woche mit mehreren Veranstaltungen gefeiert wird, deutlich.

Die durch das Sozialministerium jährlich mit rund 690.000 Euro geförderten Angebote von Schabernack e.V. richten sich sowohl an hauptberuflich als auch ehrenamtlich tätige Fachkräfte. „Der berufliche Alltag in der Kinder- und Jugendhilfe erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Flexibilität.

Die Schabernack-Mitarbeitenden sind eine für unser Land unverzichtbare Unterstützung, um den komplexen und individuellen Fragestellungen in den Behörden und Einrichtungen Rechnung tragen zu können“, so Drese.

Im Jahr 2023 haben rund 5000 Teilnehmende von den Angeboten der staatlich anerkannten Einrichtung der Weiterbildung profitiert. Alle Schulungen seien dabei vom hohen pädagogischen Anspruch geprägt, hebt die Ministerin hervor. „Das ist für ein kleines Team von 13 festen Mitarbeiterinnen eine enorme Leistung, die man gar nicht hoch genug schätzen kann“, betonte Drese.

Neben der direkten Beratung der Jugendämter richtet Schabernack e.V. zusammen mit dem Sozialministerium seit 17 Jahren die Kinder- und Jugendschutz-Konferenz aus. Zu den Themenbereichen der Weiterbildungen zählen unter anderem die Umsetzung der Reform des Sozialgesetzbuches VIII, die kinderpädagogische Qualifizierung für Quereinsteigende in Kitas und seit diesem Jahr auch ein spezielles Programm für die ehrenamtliche Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

„Diese große Bandbreite an fachlichen Schwerpunkten zeichnet Schabernack seit vielen Jahren aus. Ich wünsche dem Verein eine erfolgreiche Arbeit für die kommenden Jahre und hoffe auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit“, so Drese.

Baggerung im Kommunalhafen

Meyer: Wichtig ist, wirtschaftsnahe und touristische Infrastruktur zu stärken

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute einen Zuwendungsbescheid an die Hansestadt Stralsund übergeben. Ziel ist, mit den Fördermitteln eine Machbarkeitsstudie zu erstellen zur Baggerung im Werft- und Hafenaquatorium Stralsund.

„Wir wollen die wirtschaftsnahe Infrastruktur im Land nachhaltig stärken. Dazu gehören auch wichtige Vorarbeiten, um beispielsweise unsere Häfen für touristische und gewerbliche Schiffsanläufe gut vorzubereiten. Deshalb unterstützen wir die Machbarkeitsstudie in Stralsund“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Die Hansestadt Stralsund will Planungsunterlagen erarbeiten lassen, zur Vorbereitung der Solltiefe von siebeneinhalb Metern durch eine Nassbaggerung im Kommunalhafen und an der Volkswerft Stralsund, um die Voraussetzungen für eine verbesserte touristische und gewerbliche Nutzung der Infrastruktur zu gewährleisten.

Die Gesamtinvestition in Höhe von 50.000 Euro wird vom Wirtschaftsministerium in Höhe von 37.500 Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) unterstützt.

Neuansiedlung in Stralsund

Neuansiedlung im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund / Meyer: 34 Arbeitsplätze werden geschaffen – Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort wird gestärkt

Stralsund – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute den ersten Spatenstich zum Bau einer Produktionsstätte des Unternehmens EKATO Nord GmbH in Stralsund gesetzt. Das Unternehmen plant „An der Werft 13“ in Stralsund auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft auf einer Fläche von 7.782 Quadratmetern eine Betriebsstätte zu errichten.

„Die Ansiedlung von Großunternehmen wie EKATO aus Branchen mit echtem Zukunfts- und Wertschöpfungspotenzial ist eine Bereicherung für unser Land – und ein wichtiger Schritt bei der Revitalisierung des Werftgeländes in Stralsund. Arbeitsplätze werden geschaffen und zusätzlich wird damit die Attraktivität der Region als Wohn-, Lebens- und Arbeitsort gestärkt. Mit der Ansiedlung werden 34 Arbeitsplätze neu geschaffen. Zudem profitieren von jeder Großinvestition auch kleinere Unternehmen am Standort und in der Region“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Das Unternehmen ist derzeit in einem angemieteten Büro in der ehemaligen Volkswerft Stralsund ansässig. Hier haben aktuell vier Mitarbeitende lokale Lieferantenstrukturen aufgebaut und das Errichtungsvorhaben begleitet. Am Standort in Stralsund sollen künftig vor allem Großrührwerke (ab einem Durchmesser von 160 Millimetern sowie sehr große Stahl-Rührorgane) für den weltweiten Export gefertigt werden.

Der Standort in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund konnte sich durch eine Kombination aus Anschlussmöglichkeiten zu Land und Wasser, sowie der Lieferantenstandorte gegen konkurrierende Standorte durchsetzen. Neben den hiermit verbundenen Zeit- und Kostenersparnissen erwartet EKATO nach eigenen Angaben mit der Ansiedlung auch eine Reduzierung des „Carbon Foot Print“, da künftig durch die Nutzung des Seewegs insbesondere Sondertransporte quer durch Deutschland erheblich reduziert werden können. Das Unternehmen wird eine 1.500 Quadratmeter große Produktionshalle mit zwei Krahnbahnen, weiteren Maschinen und Anlagen errichten.

Ebenfalls entsteht ein zweigeschossiges Bürogebäude mit einer Fläche von 140 Quadratmetern und eine Lagerhalle. „Vor allem die Standortvorteile in dem maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft in Stralsund haben das Unternehmen überzeugt, sich hier anzusiedeln. Das ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Dynamik und Innovationskraft der Region nachhaltig zu stärken“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro.

Das 1933 gegründete Unternehmen ist weltweit tätig und hat Tochtergesellschaften in Europa, Asien, Australien, Südamerika, Südafrika und den USA sowie einem Netz von Handelspartnern. Die produzierenden Standorte sind Schopfheim und Umgebung, Stralsund sowie Shanghai. Das Produktportfolio umfasst Industrierührwerke, Reaktorrührwerke, Prozess- und Pilotanlagen, Dichtungstechnik und Prozess- und Engineeringleistungen. Zu den vorrangig belieferten Branchen gehören die Chemie, Pharmazie, Kosmetik, Rauchgasentschwefelung sowie das Polymer- und Batterierecycling.

Zentraler Berufsschulcampus entsteht

Meyer: Investitionen verbessern Bedingungen der Fach- und Führungskräfte von morgen

Stralsund – Der Landkreis Vorpommern-Rügen beabsichtigt, einen zentralen Berufsschulcampus an der bestehenden Berufsschule in Grünhufe einzurichten, um die im Stadtgebiet Stralsund an unterschiedlichen Orten gelegenen Berufsschulen zusammen zu führen.

„Mit der Zusammenlegung der einzelnen Berufsschulen an einem zentralen Standort verbessern sich die Lern- und Lehrbedingungen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. So entsteht ein moderner Ausbildungsstandort, an dem die künftigen Fach- und Führungskräfte unserer Wirtschaft ausgebildet werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Derzeit werden in Stralsund an drei Standorten rund 1.000 Schülerinnen und Schüler in den Fachbereichen Technik & Handwerk, Wirtschaft & Verwaltung, Sozialwesen und am Fachgymnasium unterrichtet. Zukünftig wird seitens des Landkreises von einem Anstieg der Schülerzahlen auf rund 1.200 ausgegangen. Dann werden die vorhandenen baulichen Gegebenheiten nicht mehr genügen.

Aus diesem Grund sollen am Standort Grünhufe umfangreiche Investitionen getätigt werden. Das Vorhaben umfasst unter anderem die Sanierung der drei Bestandshäuser (Haus I ehemals Parkhotel, ca. 120 Wohnheimplätze, Haus II Haus der Wirtschaft, Technikausbildung und Haus III Fachgymnasium), den Neubau des Haus IV mit ca. 6.310 Quadratmetern Nutzfläche, der Aula und der Dreifeld-Sporthalle sowie die Herrichtung der Außenanlagen mit Stellplätzen.

Die Gesamtinvestition beträgt voraussichtlich rund 74 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Planungsleitungen für das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro.

Stiftungen in M-V

Justizministerin Bernhardt: „Die Stiftungslandschaft in MV wächst.“

Wismar – Die Stiftungswanderausstellung „Gemeinsinn und Nachhaltigkeit“ ist in Wismar von Ministerin Jacqueline Bernhardt eröffnet worden.

„Zusammen mit der Stiftung Mecklenburg und dem Landesnetz der Stiftungen zeigen wir die nächsten Tage in der Gerichtslaube im wunderschönen Rathaus der Hansestadt Wismar eine wichtige Ausstellung. Die Wanderausstellung trägt den Titel ‚Gemeinsinn und Nachhaltigkeit‘. Sie gibt der Öffentlichkeit einen Einblick in die Historie des Stiftungslebens in Mecklenburg-Vorpommern. Stiftungen haben eine lange Tradition in unserem Land.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelt sich in Mecklenburg-Vorpommern wieder zivilgesellschaftliches Engagement und damit auch eine Stiftungslandschaft. Heute bringen sich Stiftungen wieder spürbar in das soziale, kulturelle und wissenschaftliche Leben ein. Was es braucht für eine Stiftung, ist Mut und Engagement“, sagte die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt zur Eröffnung der Ausstellung in der Gerichtslaube. Das Ministerium ist auch für die Stiftungsaufsicht zuständig.

„Auf dem Landesstiftertag in Schwerin habe ich voriges Jahr viele Menschen getroffen, die neben ihrem Job oder ihrem wohlverdienten Ruhestand sich zumeist ehrenamtlich für das Gemeinwesen vor Ort einsetzen, die Heimat- und Traditionspflege oder sich für den Erhalt des Waldes engagieren. Ebenso trafen sich viele engagierte Menschen auf dem Neustiftertreffen, das das Ministerium im März dieses Jahres erstmals durchgeführt hat.

Auf der Veranstaltung wollen wir auch künftig mit neuen Stifterinnen und Stiftern ins Gespräch kommen. Es ist auch ein Dank für das Engagement, denn jede neue Stiftung ist wichtig für unser Land. Die Bandbreite an Stiftungszwecken ist vielfältig, trotz der überschaubaren Stiftungslandschaft. Zurzeit sind 187 Stiftungen in M-V tätig. Doch wir wachsen, wenn auch behutsam. Seit November 2021 wurden 16 neue Stiftungen anerkannt. Anlässlich der Stiftungstour haben wir einen neuen ->Flyer herausgebracht mit Informationen zur Stiftungsgründung“, so Justizministerin Jacqueline Bernhardt.

„Hinter jeder Gründung stecken Menschen mit ganz eigenen Beweggründen. In einem sind sich diese Menschen aber sicherlich einig: In der Hoffnung, die Zukunft ein Stück besser machen zu können. Um diese Menschen und ihr Wirken zu würdigen, werde ich in den nächsten vier Wochen mehr als ein Dutzend Stiftungen im Land besuchen. Beginnen werde ich am 17. Juli wieder in Wismar bei der Mecklenburger AnStiftung und die Schulstiftung der Nordkirche“, sagt Ministerin Jacqueline Bernhardt. Die Ausstellung in der Gerichtslaube im Rathaus der Hansestadt Wismar ist bis 12. Juli zu sehen.

Neues Konzept für Transplantationszentrum

Rostock – Das einzige Transplantationszentrum in Mecklenburg-Vorpommern an der Universitätsmedizin Rostock (UMR) stellt sich neu auf. Mit einem neuen Konzept bietet das Zentrum künftig eine noch bessere Behandlungsqualität und plant, mehr Patientinnen und Patienten als bisher zu versorgen. Darauf haben sich Vertreterinnen und Vertreter der UMR und der Landesverbände der Kranken- und Ersatzkassen mit Unterstützung von Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach intensiven und konstruktiven Gesprächen geeinigt.

Die UMR hatte die gesetzlich vorgeschriebene Mindestmenge im Bereich der Lebertransplantation zuletzt unterschritten. Deshalb hatten die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern das Klinikum aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, das aufzeigt, wie die Transplantationsmedizin an der UMR erhalten und weiterentwickelt werden kann.

Das von der UMR erarbeitete und dann gemeinsam weiterentwickelte Konzept sieht zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren vor. Wesentliche Bausteine des Konzeptes sind:

  • Die Kooperationen mit allen Krankenhäusern in MV sollen weiterentwickelt werden. Ziel ist, dadurch den Anteil von Patientinnen und Patienten auch aus Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen.
  • Die Patientinnen und Patienten, die nach einer Organtransplantation auf die Intensivstation müssen, sollen an der UMR künftig auf einer gemeinsamen spezialisierten Intensivstation behandelt werden. Dadurch wird die Qualifikation und Routine der dort behandelnden Pflegekräfte erhöht.
  • Weitere Ärztinnen und Ärzte, die im Zentrum arbeiten, sollen künftig durch spezifische Weiterbildungen die Zusatzbezeichnung Transplantationsmedizin erwerben können. Dadurch erhöht sich die fachliche Kompetenz der behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
  • Die Transplantationsergebnisse sollen künftig turnusmäßig gemeinsam diskutiert werden. 

Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost:

„Das ist ein guter Tag für alle Versicherten in MV, die eine Transplantation der Leber oder der Niere benötigen. Die Gespräche waren konstruktiv und vertrauensvoll, das spiegelt sich auch in dem runden Konzept wider, mit dem die UMR eine überzeugende Antwort auf die gestiegenen Qualitätsanforderungen gegeben hat. Es sind Anforderungen, für deren Einhaltung wir als Kranken- und Ersatzkassen im Sinne unserer Versicherten Sorge tragen. Nun muss das Konzept mit Leben gefüllt und erfolgreich umgesetzt werden.“ 

Claudia Straub, Leiterin der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek):

„Die Sicherung einer bestmöglichen Versorgungsqualität für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern steht für die Ersatzkassen an erster Stelle. Dies gilt besonders in einem so hochkomplexen Bereich wie der Transplantationsmedizin. Wir sind daher erfreut, dass wir uns mit der UMR auf ein neues tragfähiges Konzept für die Transplantationsmedizin verständigen konnten, das eine hohe Behandlungsqualität verspricht.“

Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende der UMR betont:

„Wir freuen uns, dass diese Vereinbarung auf einem sehr konstruktiven Weg entstanden ist und uns Planungssicherheit gibt. Wir werden das neue Konzept nun zeitnah umsetzen und daran arbeiten, dass künftig möglichst alle von einer Transplantation der Leber oder Niere betroffenen Einwohner unseres Bundeslandes den Weg nach Rostock finden. Durch die neuen Möglichkeiten, sich weiter zu qualifizieren, erhöhen wir zudem unsere Attraktivität für ärztliches und pflegerisches Personal.“

Auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sieht die Vereinbarung als wichtige Grundlage für eine zukunftsfähige Transplantationsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern.

„Durch gute Kommunikation und Zusammenarbeit haben wir mit der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Transplantationspatientinnen und -patienten in Mecklenburg-Vorpommern ein gemeinsames Ziel erreicht. Die UMR hat nun ausreichend Zeit das Konzept umzusetzen und damit die Transplantationsmedizin in unserem Land nachhaltig zu stabilisieren.“

Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) sieht den Forschungsstandort Rostock gestärkt:

„Ich begrüße sehr, dass durch die konstruktive und sachliche Zusammenarbeit aller Beteiligter der Erhalt des Transplantationszentrums an der Universitätsmedizin Rostock gelungen ist. Die Wissenschafts- und Forschungsarbeit wird somit fortgeführt und wird weiterhin der Versorgung von Patientinnen und Patienten dort direkt zugutekommen. Nicht zuletzt wird auch die Qualität der Lehre und Weiterbildung im Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie zusätzlich gestärkt. So wird durch diese Entscheidung auch ein wichtiger Beitrag für die Nachwuchsgewinnung und ärztliche Fachkräftesicherung im Bundesland geleistet.“

Auf Basis des jetzt vereinbarten Konzepts haben die Landesverbände der Krankenkrassen und die Ersatzkassen in MV den Ausnahmenantrag der UMR zur Fortführung der Lebertransplantationen an der UMR genehmigt.

Land fördert Vermittlung von Literatur

Oldenburg: Lesen und Schreiben sind Kernkompetenzen und die Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsweg

Rostock – Das Land unterstützt das „Weltenschreiber“-Programm des Literaturhauses Rostock e. V. in diesem Jahr mit 369.000 Euro. Dieses Programm ermöglicht Kindern ab dem Kita-Alter einen Zugang zu Literatur und begeistert sie mit verschiedenen Angeboten. Neben der Leseförderung für Kinder und Jugendliche steht auch das kreative und literarische Schreiben im Mittelpunkt. Im vergangenen Jahr haben 350 Schülerinnen und Schüler an 14 Schreibwerkstätten teilgenommen. Grundschulklassen können anhand von Kinderbüchern große und kleine philosophische Fragen diskutieren. In Fortbildungen erhalten Lehrkräfte Anregungen, wie sie Literatur im Unterricht einsetzen können.

„Lesen und Schreiben sind Kernkompetenzen und Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsweg“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Deshalb erhöhen wir mit der neuen Stundentafel den Deutsch- und Mathematikunterricht in den Jahrgangsstufen 3 und 4. Darüber hinaus führen wir die verpflichtende 20-minütige Lesezeit ein, die sich wie ein Leseband durch die Jahrgangsstufen zieht. Auch stärken wir den Deutschunterricht in den weiterführenden Schulen mit zusätzlichen Unterrichtsstunden. Die Angebote des ‚Weltenschreiber‛-Programms flankieren diesen Weg. Sie machen Schülerinnen und Schülern Lust aufs Lesen und auf Literatur, indem die Kinder und Jugendlichen selbst aktiv werden können. Das zeigen die Schreibwerkstätten in besonderer Weise“, so Oldenburg.

Die Schulklassen konnten die Schreibwerkstätten auf unterschiedliche Weise für sich nutzen. Am Fritz-Greve-Gymnasium in Malchin ist aus der Schreibwerkstatt mit journalistischem Schwerpunkt die Schülerzeitung „Fritz-Blitz“ entstanden, deren erste Ausgabe im Januar 2024 erschienen ist. Bei der Schreibwerkstatt am Schulcampus Rostock-Evershagen haben die Schülerinnen und Schüler eine Website zum Thema „Das Sonnenblumenhaus: 5 Tage Terror“ erarbeitet.

Die Ergebnisse der Schreibwerkstätten sind auch wettbewerbsfähig, sogar im Medienwechsel vom Text zum Film. Der in der Drehbuchwerkstatt am RecknitzCampus Laage entstandene englischsprachige Kurzfilm „Kingdom in her hands“ wurde von Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse konzipiert und umgesetzt. Sie wurden vom Musiker und Songwriter Johan Holmlund und unter der technischen Leitung von Marcus Napieralla angeleitet. Der Film wurde beim 29. Neubrandenburger Jugendmedienfest im Rahmen des landesweiten Schulwettbewerbs „Video macht Schule“ im Kino Latücht gezeigt.

Ein Text aus einer Schreibwerkstatt hat sogar eine bundesweite Auszeichnung erhalten: Der Beitrag „Ostfrau“ gewann den Sonderpreis „Noch Mauer(n) im Kopf? – Geschichte vor deiner Haustür“ der Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des bundesweiten Schülerzeitungswettbewerbs. Entstanden ist der Poetry-Slam „Ostfrau“ am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Greifswald unter der Leitung des Autors Mischa Mangel. Die Texte zum Thema „WendeWelten“, die auf dem Schülerzeitungsblog der Schule „Der Koboldt“ veröffentlicht wurden , waren nicht zum Wettbewerb eingereicht worden, sondern sind zufällig in den Fokus der Jurorinnen und Juroren gerückt. Der Sonderpreis des Wettbewerbs ist mit 1.000 Euro dotiert.

Haushaltsneutrale Umstrukturierung

Schwerin – Die Landesregierung wird künftig mit weniger Personal auskommen müssen. Das ist das Ergebnis des Fachkräftemangels. Bis zum Jahr 2035 werden 15.000 der 38.000 Beschäftigten der Landesverwaltung in den wohlverdienten Ruhestand ausscheiden. Die Landesverwaltung muss sich modernisieren, um die Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Das gilt für Verwaltungsabläufe ebenso wie für das kooperative Beteiligungsmanagement.

Die Landesregierung hat gestern (02.07.2024) haushaltsneutrale organisatorische Änderungen beschlossen, mit denen diese Modernisierung zentral gesteuert werden soll. Im Finanzministerium werden bisher schon existierende Referate in einer neuen Abteilung 5 „Beteiligungen und Verwaltungsmodernisierung“ zusammengezogen. Es werden keine neuen Referate oder mehr Personalstellen geschaffen. Die Finanzierung der Abteilungsleiterstelle erfolgt durch Streichung anderer Stellen, somit haushaltsneutral.

Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Unsere Ziele sind Staatsmodernisierung, mehr Verwaltungseffizienz und weniger Bürokratie. Hier wollen wir auch im Vergleich zu anderen Bundesländern Vorreiter sein. Die haushaltsneutrale Umstrukturierung im Finanzministerium soll dazu beitragen, in der Landesregierung Strukturen und Prozesse zu modernisieren, Bürokratie abzubauen und neue Standards im Beteiligungsmanagement zu setzen. Doppelstrukturen sollen vermieden werden.“

Die Abteilung wird sich aus neun bereits im Finanzministerium vorhandenen Referaten zusammensetzen. Neben dem Beteiligungsmanagement werden die Verwaltungsmodernisierung inkl. der Fachkräftegewinnung, das Bürgschaftsmanagement, der Ausbau der Förderstrategie und -strukturen des Landes und die EU-Finanzkontrolle für den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gebündelt.

Zu den Kernaufgaben der neuen Abteilung wird u.a. die Begleitung der Umsetzung der Modernisierungs- und Optimierungskonzepte der Ressorts gehören. Weitere Arbeitsschwerpunkte im Bereich Verwaltungsmodernisierung sind Prozess- und Strukturoptimierungen durch Projekte der landeseigenen Inhouse Beratung, Wissensmanagement und E-Learning sowie die Evaluation von möglichen KI-Anwendungsfällen in der Landesverwaltung. Zudem sollen mithilfe der Landesbeteiligungen die landespolitischen Ziele und Strategien wie etwa die Organisation einer klimaneutralen Verwaltung bis 2030 künftig noch effizienter, transparenter und flexibler umgesetzt werden.

Die Gründung der neuen Abteilung soll nach der Sommerpause erfolgen.