Richtfest bei der CORTRONIK GmbH

Rostock – In Rostock ist am Donnerstag feierlich das Richtfest für den Erweiterungsbau des Medizintechnikunternehmens CORTRONIK GmbH begangen worden. Die Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens sind die Stentproduktion, -entwicklung und -qualitätssicherung. Als Komplettprodukte, sogenannte Stentsysteme, werden diese dann über die BIOTRONIK AG in der Schweiz weltweit vertrieben.

„Die CORTRONIK GmbH hat eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Die in Rostock entwickelte und produzierte Medizintechnik erobert weltweite Märkte und schafft so Industriearbeitsplätze im Land. Jetzt wird der Unternehmenssitz erweitert, um Platz zu schaffen für eine Erhöhung der Produktionskapazität“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Die CORTRONIK GmbH ist seit 20 Jahren in Warnemünde ansässig. In dem neuen, dreistöckigen Gebäude sollen künftig rund 120 Mitarbeiter aus administrativen Bereichen und der Entwicklung Platz finden. Der dadurch frei gewordene Platz im Hauptgebäude wird dann für eine Erweiterung der Produktion umgestaltet. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 340 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt Materialien für neue Transkatheter-Therapien; hierzu zählt unter anderem die minimalinvasiv implantierbare perkutane Herzklappe.

„Der Betrieb unterstützt die wachsende Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und trägt zu einem weiteren Anstieg der Bruttowertschöpfung bei“, sagte Glawe.

Durch das Unternehmen wurde von Anfang an eine intensive Zusammenarbeit mit der Universität Rostock und anderen Forschungseinrichtungen gepflegt. Seit dem Jahr 2001 hat die CORTRONIK GmbH neun Forschungsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 32 Millionen Euro durchgeführt, die vom Wirtschaftsministerium unterstützt wurden in Höhe von rund 13 Millionen aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

„Die stetige Investition in Forschung, Entwicklung und Innovation gemeinsam mit Partnern – das ist ein herausragendes Merkmal der CORTRONIK. So konnten sich Technologien für das Lasern, die Beschichtung und die Auflösung von Stents fest im Markt etablieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 236,3 Millionen Euro für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Im Zeitraum von 2014 bis 30.06.2019 wurden von diesen Mitteln insgesamt 146,7 Millionen Euro für 450 Vorhaben bewilligt.

Dabei handelt es sich unter anderem um 92,7 Millionen Euro für 209 Verbundforschungsvorhaben, 34,8 Millionen Euro für 69 einzelbetriebliche Vorhaben und 3,9 Millionen Euro für 24 Prozessinnovationen. Die Förderungen gingen unter anderem in die Branchen Gesundheit/Life Science (37,2 Prozent), Maschinenbau (24,7 Prozent) sowie Energie/Klima (9,9 Prozent).

In der Branche Medizintechnik werden Produkte, Geräte und Verfahren entwickelt und gefertigt zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten. Nach der gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil der Gesundheitswirtschaft an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung im Land bei etwa 15 Prozent (ca. 5,8 Milliarden Euro) und ist seit dem Jahr 2006 kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile sind 154.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt. Das bedeutet, dass jeder fünfte Erwerbstätige (20,6 Prozent) in dieser Branche arbeitet.

Schutzplankenerneuerung im Bereich der Peenetalbrücke

Gützkow – Die Schutzplanken im Zuge der A 20 von der Anschlussstelle Gützkow bis zur Anschlussstelle Jarmen einschließlich der Peenetalbrücke werden ab Mitte Oktober ausgetauscht. Dabei werden die Planken im Mittelstreifen beidseitig gegen ein höherwertiges Schutzsystem ausgetauscht, das größtenteils aus Stahl und in den Pfeilerbereichen der über die Autobahnen verlaufenden Straßen und Wege auch aus Beton besteht. Außerdem werden die unbefestigten Seitenstreifen im Bereich der Mittelstreifen sowie die Entwässerungsschächte geprüft und repariert bzw. erneuert.

Die Arbeiten beginnen am Montag, 14. Oktober 2019. Abgeschlossen werden sollen sie voraussichtlich Mitte Dezember 2019. Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr auf der Autobahn in beiden Richtungen auf je einer Spur geführt.

Die Arbeiten sind notwendig, um die Verkehrssicherheit des Streckenabschnitts weiterhin gewährleisten zu können. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei ca. 2,2 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.

Regelmäßige Instandsetzungsarbeiten sind erforderlich, um die Straßen lange gut befahrbar und sicher zu erhalten. Die Landesstraßenbauverwaltung ist sich aber bewusst, dass dies mit Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer verbunden ist. Sie versucht stets, diese so gering wie möglich zu halten und bedankt sich für das Verständnis der Autofahrer.

Den Einsatz von Schutzeinrichtungen an Straßen hat der Bund in den „Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme“ (RPS 2009) geregelt. Die Straßenbauverwaltung M-V hat die RPS 2009 entsprechend eingeführt und wendet sie im eigenen Zuständigkeitsbereich für Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen auf Bundesfernstraßen an. Die Kosten der Maßnahmen trägt der Bund. Die Anpassung der Schutzplanken an die aktuelle Sicherheitsnorm an der A 20 wird sukzessive weiterverfolgt und soll bis 2025 abgeschlossen sein.

Die Erneuerung der Schutzplanken an allen betroffenen Bundesautobahnen im Land – das betrifft neben der A 20 die A 19 und die A 24 sowie einige Abschnitte der A 11 und der A 14 – soll voraussichtlich bis Mitte 2035 beendet werden.

Einheitliche Radwegweisung an Bundesstraßen

Schwerin – Die Verkehrsminister der Länder haben sich gestern im Rahmen der Verkehrsministerkonferenz in Frankfurt am Main einstimmig dafür ausgesprochen, dass der Bund künftig die Kosten für eine wegweisende Beschilderung für den Radverkehr bei straßenbegleitenden Radwegen an Bundesstraßen übernehmen soll. Der entsprechende Beschlussvorschlag war von Mecklenburg-Vorpommern eingebracht worden.

„Der Radverkehr muss gleichberechtigtes Mitglied im Straßenverkehr werden. Dazu gehört auch eine durchgehende, einheitliche Wegweisung, die auf die speziellen Belange des Radverkehrs angepasst ist“, betont Landesinfrastrukturminister Christian Pegel und sagt weiter: „Autos und Fahrräder fahren unterschiedliche Distanzen auf zuweilen verschiedenen Wege. Es reicht daher nicht aus, auf die vorhandene amtliche Beschilderung – üblicherweise die „gelben Straßenschilder“ hinzuweisen, die in der Regel Ziele in längerer Distanz abbilden.“ Zu diesem Ergebnis kam auch die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Sie hat entsprechende Empfehlungen zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr herausgegeben. Demnach sei eine über die bisherige amtliche Beschilderung hinausgehende, aber zur Förderung und Verbesserung des Radverkehrs sinnvolle Beschilderung von straßenbegleitenden Radwegen empfehlenswert.

„Die gesonderte Beschilderung für Radfahrer an allen Straßen im Land ist längst überfällig. Deshalb haben wir es uns in Mecklenburg-Vorpommern zum Ziel gesetzt, schnellstmöglich flächendeckend eine den Empfehlungen entsprechende Beschilderung an Radwegen einzurichten. Das trifft nicht nur das Land als Eigentümerin und damit Straßenbaulastträgerin der Landesstraßen, sondern auch die Kommunen, Landkreise und eben den Bund“, betont der Minister. Bislang hatte der Bund die Finanzierung der notwendigen Schilder abgelehnt: Mit der Begründung, dass die beabsichtigte Beschilderung über die amtlich vorgesehene hinausgehe.

„Diese Entscheidung haben wir zum Anlass genommen, den gestern von allen Ländern befürworteten Beschlussvorschlag zu erarbeiten“, so Christian Pegel. Angesichts der erzielten Einstimmigkeit zeigt er sich erfreut: „Wenn wir den Radverkehr stärken, ihn attraktiv gestalten und den Radfahrern ein sicheres Gefühl geben wollen, ist eine an den Radverkehr angepasste Beschilderung von elementarer Bedeutung. Zu einer guten Radverkehrsinfrastruktur gehört eben auch eine durchgängige einheitliche Fahrradwegweisung – sowohl für den Alltagsverkehr als auch für touristische Zwecke. Unser Ziel ist daher eine Beschilderung, die im ganzen Land und bundesweit einheitlich für den Fahrradverkehr geregelt ist. Der gestern einstimmig gefasste Beschluss zeigt, dass dazu zumindest unter den Ländern Konsens herrscht.“

Landstrom: Bund und Länder wollen Häfen sauberer machen

Kiel – In Kiel haben heute der Bundeswirtschaftsminister und die Vertreter der Küstenländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Hafenstädte Kiel und Rostock eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Die Länder und die Kommunen wollen gemeinsam mit dem Bund die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Landstrom verbessern.

Rostock-Warnemünde zählt schon lange zu den bedeutendsten Kreuzfahrthäfen Deutschlands. Die Stromversorgung der Schiffe führt zu Luftschadstoff- und Lärmbelastung, wenn sie durch Schiffsdiesel erfolgt. Eine Alternative ist die Versorgung mit Landstrom. Neben dem Fehlen entsprechender Versorgungsanlagen in den meisten Häfen sind das größte Problem an der Ausweitung der Landstromnutzung allerdings die Wirtschaftlichkeitsnachteile gegenüber der Eigenversorgung.

In einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe sind daher in den vergangenen Monaten Vorschläge erarbeitet worden, wie die Landstromnutzung in den bundesdeutschen Häfen ausgeweitet werden kann. In einer Absichtserklärung, einem sogenannten Memorandum of Understanding (MoU), haben sich die Vertreter der Küstenländer mit dem Bund auf Maßnahmen verständigt, die nun umgesetzt werden sollen.

Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, die Ökostromumlage für Landstrom auf 20 Prozent zu reduzieren und den Bau von Landstromversorgungsanlagen in den Häfen mit 140 Mio. Euro aus dem Energie- und Klimafonds des Bundes zu fördern. Weitergehende Eckpunkte des Förderprogrammes wie Fördersätze, Beginn der Förderung oder Kofinanzierungsanteile für Länder und Kommunen stehen noch nicht fest.

Für Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnete Finanzminister Reinhard Meyer das MoU: „Es ist gut, dass Bund, Länder und Kommunen beim Landstrom eine gemeinsame Linie verfolgen. Strom aus der Steckdose ist gerade für die Anwohner in der Nähe von Häfen die deutlich sauberere Alternative zum Strom aus Dieselmotoren. Rostock-Warnemünde ist mittlerweile einer der beliebtesten Kreuzfahrthäfen im Ostseeraum. Das ist gut für den Tourismus, darf aber nicht zulasten der Anwohner und der Umwelt gehen. Hier sind wir gegenüber nachfolgenden Generationen in der Pflicht. Die Nutzung von Landstrom kann dabei ein echter Beitrag zum Klimaschutz sein.“

Als Vertreter der Hafenstädte nahm auch Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen an der Unterzeichnung teil. „Das ist ein wichtiges Signal für den Umweltschutz und unser Klima! Als Stadt am Meer und Tourismusdestination haben wir eine besondere Verpflichtung, auf den Klimaschutz zu achten und Tourismus zu ermöglichen.“ Er fordert, dass nun nicht ausgerechnet die Städte bestraft werden, die bereits Vorbereitungen für den Bau von Landstromversorgungsanlagen getroffen haben: „Landstrom ist in Rostock schon seit mindestens zehn Jahren ein Thema. Bereits im Juni 2016 haben wir dazu Beschlüsse gefasst und werden diese schnell umsetzen. Allerdings darf uns für diese Eile kein Nachteil entstehen, nur weil der Bund noch keine Förderrichtlinie erlassen hat.“