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Kategorie: Gesellschaft / Ehrenamt

Ministerin Drese zum IDAHOBIT

„Jeder Mensch verdient Respekt, Toleranz und Offenheit“

Schwerin – Anlässlich des morgigen internationalen Aktionstages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) spricht sich Sozialministerin Stefanie Drese in einem Grußwort für die Aktionsveranstaltungen des Vereins rat+tat e.V. in Rostock für mehr Respekt und Toleranz aus.

„Mecklenburg-Vorpommern ist ein offenes und buntes Land. Vielfalt nimmt niemanden etwas weg, sondern bereichert uns. Deshalb soll Vielfalt bei uns ein Zuhause haben und dazu gehört auch, dass jede und jeder hier frei leben und lieben kann“, betonte Drese. Gerade in Zeiten, in denen queer-feindliche Gewalt und Narrative zunehmen, sei es wichtig Haltung zu zeigen und Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.

„Es ist gerade einmal 35 Jahre her, dass die Weltgesundheitsorganisation am 17. Mai 1990 die Homosexualität als Krankheit aus dem Diagnoseschlüssel strich. Vorausgegangen war ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. Heutzutage ist es wichtig, mühsam erkämpfte Rechte zu verteidigen“, so die Ministerin.

Als Beispiele für wichtige gesellschaftliche Fortschritte queerer Menschen nannte Drese die Einführung der Ehe für alle im Jahr 2017, das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen von 2020 und zuletzt das Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag, das nach über 40 Jahren das in Teilen verfassungswidrige Transsexuellen-Gesetz abgelöst hat.

„Auch in unserem Land bemühen wir uns fortlaufend, um die Lebenssituation von LSBTIQ+-Personen zu verbessern. So haben wir etwa mit unserem fortgeschriebenen Landesaktionsplan Vielfalt 80 Maßnahmen in 26 Themenbereichen wie Schule, Sport und Gesundheit, aber auch Justiz und Polizei für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt “, erklärte Drese. Auch die Schaffung einer eigenen Beratungsstelle für transidente, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen gehöre zu den jüngeren Errungenschaften.

Drese: „Gerade, weil sich Queer-Feindlichkeit nicht mehr nur in Form von verbalen Angriffen, sondern insbesondere auch in strukturellen Ungleichheiten, in Diskriminierung und in der Verweigerung von Anerkennung zeigt, ist das Schaffen von Strukturen und Rechtsprechung wichtig. Dazu gehört auch, dass wir immer wieder sichtbar zeigen, dass sich MV als ein tolerantes Land versteht. Deshalb werden wir am morgigen Aktionstag auch wieder die Regenbogenflagge vor unserem Ministerium hissen.“

300.000 Euro für Gedenkstättenfahrten

Oldenburg: Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar

Schwerin – In diesem Jahr haben mehr Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an Fahrten in die ehemaligen deutschen Vernichtungslager in Polen teilzunehmen als ursprünglich geplant. Das Land erhöht im Jahr 2025 die Mittel für Gedenkstättenfahrten von 150.000 Euro auf 311.000 Euro.

„Wir haben uns trotz angespannter Haushaltslage entschlossen, weitere zusätzliche Mittel für die Fahrten bereitzustellen. Im Vergleich zum Jahr 2023, in dem 50.000 Euro bereitstanden, ist das eine Erhöhung auf das Sechsfache“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Mit den Gedenkstättenbesuchen wird Geschichte erlebbar. Das ist wichtig in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt.“

Die Schülerfahrten haben eine Dauer von fünf bis sechs Tagen und führen in die Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau und Majdanek. Zu den Fahrten zählt ein Rahmenprogramm mit Vorbereitungs-, Reflexionsgesprächen und Workshops. Schulen stellen die Förderanträge bei der Europäischen Akademie in Waren (Müritz). „Ich freue mich, dass wir mit der Europäischen Akademie einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben, der die Schulen betreut und die Fahrten organisiert. Ich bedanke mich sehr für die bisher geleistete Arbeit“, so Oldenburg.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage der Schulen erneut gestiegen. „Mit der Erhöhung der Mittel erkennen wir das große Interesse an und machen die Gedenkstättenbesuche möglich“, sagte die Bildungsministerin. In diesem Jahr können 62 Fahrten mit insgesamt 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unternommen werden. Im Jahr 2024 waren es 35 Fahrten mit rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

„Bei der Förderung von Gedenkstättenfahrten lag Mecklenburg-Vorpommern schon in den vergangenen Jahren bundesweit im Pro-Kopf-Vergleich deutlich an der Spitze“, sagte die Ministerin. „Bei den Besuchen setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Gewaltherrschaft und Menschenfeindlichkeit auseinander. Das ist ein unerlässlicher Beitrag, dem Antisemitismus vehement entgegenzutreten und die Erinnerungskultur weiter zu stärken“, betonte Oldenburg.

Kindertheater „Henrietta“

Stefanie Drese übernimmt Schirmherrschaft für Kindertheater „Henrietta“ / Präventionsprogramm der AOK Nordost vermittelt Jungen und Mädchen gesunde Lebensweise

Wismar – Gesundheitsministerin Stefanie Drese wird Schirmherrin für das Präventionstheater „Henrietta & Co.“ in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit der AOK Nordost lädt sie Schulen in Nordwestmecklenburg ein, sich für einen Besuch des Kindertheaters „Henrietta & Co.“ zu bewerben. Mit dem Kindertheater unterstützt die Gesundheitskasse Lehrkräfte an Grundschulen dabei, den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für gesundheitsbewusstes Verhalten zu wecken.

„In Mecklenburg-Vorpommern sind überdurchschnittlich viele Menschen von Adipositas und Diabetes betroffen. Für beide Erkrankungen ist ein ungesunder Lebensstil das größte Risiko“, sagt Gesundheitsministerin Stefanie Drese. „Studien belegen, dass die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensweise schon in der Kindheit geprägt werden. Das bedeutet, dass es sehr sinnvoll und lohnend ist, Kindern altersgerecht schon früh gesunde Rituale zu vermitteln.

Das Theaterstück „Henrietta“ verbindet in überaus sympathischer und unterhaltsamer Weise die drei großen Gesundheitsthemen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit miteinander – niederschwellig, lustig und anschaulich. Dafür danke ich dem Kindertheater „Henrietta & Co.“ sowie der AOK Nordost und den teilnehmenden Schulen und Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern, die mit ihrem Engagement ganz wichtige Präventionsarbeit für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler leisten“, verdeutlicht Drese.

Am 17. und 18. Juni gastiert das Ensemble im Theater in Wismar mit dem Stück „Henrietta in Fructonia“. Dabei geht es um ausgewogene Ernährung und Bewegung. Mit ihrem Freund, dem sprechenden Kochlöffel Quassel, besucht Henrietta den Zirkus Fructonia. Artistinnen und Akrobatinnen zeigen, wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen – und wie gut es dem Körper tut, wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt. Interessierte Schulen können sich unter aok.de/kindertheater informieren und noch bis zum 10. Juni für das kostenfreie Theaterstück anmelden.

„Henrietta vermittelt Themen wie Ernährung, Bewegung und Kindergesundheit auf spielerische und emotionale Weise“, erläutert Juliane Venohr, Leiterin der Landesdirektion der AOK Nordost in Mecklenburg-Vorpommern und ergänzt: „Seit mehr als 20 Jahren sind die Kinder in ganz Deutschland begeistert dabei, wenn Henrietta und ihr Freund, der Kochlöffel Quassel, auf der Bühne stehen. Ich freue mich, dass wir das Programm auch in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen können.“

Die AOK Nordost hat für die diesjährigen „Henrietta“-Aufführungen in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Nordwestmecklenburg 40 Sozialarbeitende im Landkreis geschult. Sie können nun begleitend zum Theaterstück die Themen Ernährung und Bewegung im Schulalltag vermitteln. Die AOK Nordost stattet dafür die Schulen mit Informationen zum Programm und dem dazugehörigen Lern- und Spielmaterial aus, um es optimal im Unterricht oder in der Ganztagsbetreuung einzusetzen.

Die gesamte Technik, Auf- und Abbau für das Theaterstück organisiert die AOK Nordost mit ihrer Partneragentur. Ebenso übernimmt die Gesundheitskasse alle Kosten.

Kinder sind und bleiben strafunmündig

Anlässlich neuer Diskussionen hat Ministerin Jacqueline Bernhardt die Ablehnung der Absenkung des Strafmündigkeitsalters bekräftigt

Schwerin – „Ich bleibe dabei: Eine Absenkung des Alters der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre lehne ich entschieden ab. Diese immer wieder auflebende Diskussion reiht sich ein in eine Chronik populistischer Schnellschüsse, getrieben von Bauchgefühl statt faktenbasierter Politik. Das Strafrecht dient nicht der Vergeltung, nicht der Erziehung durch Angst, sondern es setzt die individuelle Schuldfähigkeit voraus. Die Altersgrenze von vierzehn Jahren ist wissenschaftlich fundiert.

Sie hat sich in Deutschland seit vielen Jahrzehnten bewährt und entspricht europäischen und internationalen Maßgaben. Die Strafmündigkeitsgrenze ist keine willkürliche Zahl. Sie steht für einen gesellschaftlichen Konsens über Reife, Verantwortung und Kinderschutz. Sie basiert auf jahrzehntelanger Forschung, auf der Expertise von Psychologie, Pädagogik und Rechtsprechung“, sagt die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

„Wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass erst ab dem 14. Lebensjahr junge Menschen regelmäßig in der Lage sind, das Unrecht ihrer Taten im strafrechtlichen Sinne zu begreifen und somit strafrechtlich verantwortlich zu handeln. Kinder, die schwere Taten begehen, tun dies nicht aus gereifter krimineller Energie. Gründe sind vielmehr familiäre Vernachlässigung, psychische Auffälligkeiten und auch strukturelle Armut“, so Justizministerin Bernhardt.

„Natürlich erschüttert es uns alle, wenn Kinder schwere Straftaten begehen. Doch Einzelfälle dürfen nicht zum Generalverdacht führen. Einzelfälle rechtfertigen nicht grundlegende Gesetzesänderungen und Instrumentalisierungen führen nicht zur Lösung. Diese Einzelfälle geben uns vielmehr Anlass dazu, präventive Maßnahmen zu optimieren. Wir brauchen keine Scheindebatten im Strafrecht.

Wir brauchen eine starke Jugendhilfe mit guter Schulsozialarbeit und eine gute Früherkennung. Wir brauchen den Schulterschluss zwischen Jugend- und Sozialämtern, Gerichten, Staatsanwaltschaften, Polizei und Zivilgesellschaft. Eine strafrechtliche Gerichtsverhandlung gegen ein zwölfjähriges Kind wäre kein Sieg des Rechtsstaats, sondern ein Offenbarungseid seiner Hilfslosigkeit. Strafrecht ist das schärfste Schwert des Staates. Es darf nur dort eingesetzt werden, wo andere Mittel versagen“, erklärt Ministerin Jacqueline Bernhardt.

„Wir dürfen nicht zurückfallen in eine Politik, die vor allem bei Kindern nicht nach Ursachen fragt, sondern Schuldige konstruiert und Angst schürt. Die letzte politische Kraft, die das Strafmündigkeitsalter von 14 Jahren auf zwölf Jahre absenkte, war das NS-Regime. Wenn wir uns allein in Europa umschauen, so entspricht die Strafmündigkeitsgrenze von 14 Jahren und höher nahezu ausnahmslos den Regelungen unserer europäischen Nachbarländer.

Einzig Ungarn stellt sich seit einer Gesetzesänderung im Jahre 2013 mit der Absenkung der Altersgrenze auf zwölf Jahre gegen die UN-Kinderrechtskonvention und damit gegen internationales Recht und die Menschenrechte von Kindern. Denn der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes fordert auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention eine Altersgrenze, die höher als zwölf Jahre liegt. Das soll auch in Deutschland so bleiben“, so Justizministerin Bernhardt vor der heutigen Landtagssitzung.

Abhängigkeiten von Online-Spielen

Drese sieht großen Handlungsbedarf

Schwerin – Der Landtag beschäftigte sich heute mit der zunehmenden Suchtgefahr in Computerspielen. Dabei standen vor allem die sogenannten Lootboxen im Mittelpunkt der Debatte, die für das weitere Fortkommen im Spiel relevant sind und über „In-App-Käufe“ erworben werden müssen.

Sozialministerin Stefanie Drese hob die hohe praktische Relevanz des Themas hervor, da Computerspiele zur Lebenswirklichkeit von vielen Menschen und insbesondere zum realen Alltag von Kindern und Jugendlichen gehören.

„Aktuelle Studien zeigen, dass 60 Prozent der Kinder regelmäßig, also mindestens einmal die Woche, digital spielen. Bei den Jugendlichen liegt dieser Anteil bei 72 Prozent und steigt kontinuierlich“, sagte Drese. Die Ministerin betonte, dass viele Online-Spiele suchtfördernde Glücksspielelemente haben und so konzipiert sind, dass Spielende mit täglichen Aufgaben und Belohnungen zum Weiterspielen und ständigem Wiederkommen animiert werden.

„Gerade Lootboxen, die zufällige Gegenstände enthalten und optisch oft als Schatztruhen dargestellt werden, haben ein hohes Suchtpotential mit gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Folgen für viele Gamerinnen und Gamer. Dennoch werden Lootboxen in Deutschland, im Gegensatz zu anderen EU-Ländern, nicht als Glücksspiel reguliert“, verdeutlichte Drese. Sie begrüßte vor diesem Hintergrund eine Antragsinitiative der Koalitionsfraktionen. „Wir brauchen substanzielle und strukturelle Änderungen zum Ausbau der Schutzmechanismen und zur Begrenzung der Suchtgefahren“, so Drese.

Drese informierte, dass auch die Landesregierung verstärkt die Glücksspielsucht ins Visier nimmt. „Wir haben bei unserer Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST) eine eigene Fachstelle Glücksspielsucht eingerichtet und fördern regionale Schwerpunktberatungsstellen für Betroffene und Angehörige“, sagte Drese.

Drese: „Der Handlungsbedarf ist groß. Bei den von der LAKOST veranstalteten Elternabenden zur Aufklärung über die Gefahren von Mediensucht und Möglichkeiten der Suchtprävention berichten die Erziehungsberechtigten regelmäßig von vermuteten Abhängigkeiten ihrer Kinder von Online-Spielen, aber auch über durch Kinder und Jugendliche getätigte Käufe im Zusammenhang mit Lootboxen, zum Teil in Höhe mehrerer Tausend Euro. Dies verdeutlicht die realen Probleme im Zusammenhang mit Lootboxen und die praktische Relevanz der Forderungen im Antrag.“

20 Jahre Bündnis für Familie

„Familie ist das Wichtigste“ – Drese gratuliert dem Lokalen Bündnis für Familie in Rostock zum 20-jährigen Jubiläum

Rostock – Das Lokale Bündnis für Familie Rostock begeht heute sein 20-jähriges Jubiläum mit einer Festveranstaltung. Seit 2005 setzt es sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Familien in der Hanse- und Universitätsstadt ein. Sozialministerin Stefanie Drese gratulierte dem Bündnis und würdigte die Arbeit des Netzwerks.

„Ob bei der Förderung familienfreundlicher Strukturen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder bei der Stärkung des gesellschaftlichen Miteinanders – das Familienbündnis hat starke städtische Impulse gesetzt, Veränderungen angestoßen und damit vieles für Familien in Rostock erreicht. Dafür gilt allen Beteiligten ein großes Dankeschön“, hob Drese in ihrem Videogrußwort hervor.

Familie sei grundlegend und identitätsstiftend für unser Leben, von Beginn an, sagte die Ministerin mit Blick auf den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai. „Dabei bietet Familie nicht nur Geborgenheit und Vertrauen, sondern ist der erste Ort, an dem wir Beziehungen knüpfen und Werte erlernen, aber auch Verantwortung übernehmen. Kurzum: im Kleinen wird gelebt, was im Großen für eine funktionierende Gesellschaft unverzichtbar ist, denn Familie ist das Wichtigste“, so die Ministerin.

Gleichzeitig stehe die Familie vielen Herausforderungen gegenüber. Globale Krisen, gesellschaftliche Erwartungen, beruflicher Stress oder die Pflege von Angehörigen setzen Familien unter Druck. Die Anforderungen der Gegenwart führen oft dazu, dass Familienmitglieder weniger Zeit füreinander haben und die Kommunikation leidet. Finanzielle Belastungen oder gesundheitliche Probleme können den Druck in der Familie verstärken.

Aus Sicht von Sozialministerin Drese ist es daher wichtig, auf allen Ebenen aktiv Maßnahmen zur Unterstützung zu ergreifen. „Das tun wir als Land, indem wir die Landkreise und kreisfreien Städte finanziell unterstützen, damit in Familienbildungszentren oder Stadtteil- und Begegnungszentren konkrete Angebote unterbreitet werden können. Wir wollen damit die Kompetenzen der Eltern stärken“, so Drese weiter.

Mit dem Landesprogramm der Familienhebammen und dem Bundesprogramm der Frühen Hilfen gibt es zudem gezielte finanzielle Unterstützung für Familien. Damit sie in besonders belastenden Situationen, etwa in den ersten Lebensjahren nach der Geburt, professionelle Hilfe bekommen.

„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, Mittel des Europäischen Sozialfonds zu generieren, um speziell in Stadtteilen mit besonderen soziokulturellen Herausforderungen ‚Kinder- und Familienzentren‘ zu fördern“, verdeutlichte Drese. Auf diese Weise können Eltern, neben der Betreuung und Förderung in der Kita, gleichzeitig verschiedenste Unterstützungsangebote unter einem Dach erhalten. „Dadurch werden Familien dort abgeholt, wo sie sich ohnehin aufhalten“, so die Ministerin.

Drese: „Aktive Maßnahmen ergreifen und Unterstützung für Familien anbieten, erfolgt aber nicht nur allein durch die Bereitstellung von Mitteln, sondern lebt vor allem auch von dem Einsatz und dem Engagement der Menschen vor Ort – so wie im Lokalen Bündnis für Familie in Rostock.“

Neues Landeskrankenhausgesetz

Patientenorientierung, Bürokratieabbau und Stärkung der Krisenresilienz: Drese bringt Entwurf für neues Landeskrankenhausgesetz im Landtag ein

Schwerin – Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat am (heutigen) Mittwoch im Landtag den Gesetzentwurf der Landesregierung für eine Neufassung des Landeskrankenhausgesetzes (LKHG M-V) vorgestellt. Die grundsätzliche Überarbeitung soll nach Aussage von Drese dazu beitragen, die medizinische Versorgung im Land zukunftsfest aufzustellen sowie die investive Landeskrankenhausförderung zu entbürokratisieren. Der Gesetzentwurf wird nun zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse des Landtags überwiesen.

„Wir machen mit dem Gesetzentwurf deutlich, dass die Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt der Krankenhausversorgung stehen“, betonte Drese in ihrer Einbringungsrede. So sollen spezifische Belange von Patientinnen und Patienten, z. B. mit der Einführung von Patientenfürsprecherinnen und -sprechern in den Krankenhäusern besser berücksichtigt werden.

„Wir wollen zudem die Selbstbestimmung der Frau während der Geburt ebenso stärken, wie den Kinderschutz im Krankenhaus“, so Drese. Außerdem sei vorgesehen das Recht von Menschen mit Behinderung auf Mitaufnahme einer Begleitperson zu verankern.

Drese hob auch die geplante grundlegende Reform in der Landeskrankenhausförderung hervor durch die Umstellung der Bauförderung auf ein Pauschalsystem. „Aktuell finanzieren wir sogenannte Einzelfördermaßnahmen, bei denen jedes Vorhaben individuell beantragt und geprüft wird. Dieser Prozess allein dauert mehrere Jahre und bindet hohe Personalressourcen sowohl in den Krankenhäusern als auch in der Verwaltung“, verdeutlichte die Ministerin.

„Dieses zeitraubende Prozedere auf allen Seiten wollen wir durch einen schlanken Prozess einer Pauschalförderung ersetzen“, sagte Drese. Jedes Krankenhaus werde somit spätestens ab dem Jahr 2028 auf der Grundlage eines Bemessungsinstruments eine Investitionspauschale vom Land erhalten, mit der es im Rahmen des Versorgungsauftrages eigenverantwortlich wirtschaften kann.

Drese: „Dieser Paradigmenwechsel entlastet die Krankenhäuser massiv von Bürokratie und gibt allen Seiten ein hohes Maß an Planbarkeit. Während viele nach Bürokratieabbau rufen, in der Wirklichkeit aber der Verwaltung immer weitere Aufgaben und Standards aufbürden, setzen wir diese Forderung ganz praktisch in die Tat um.“

Die Ministerin machte deutlich, dass ein weiteres zentrales Anliegen die Steigerung der Krisenresilienz der Krankenhäuser ist. „Wir tragen hier als Land eine eigene Verantwortung. Dieser möchte ich gerecht werden und wir haben daher im Gesetzentwurf einen eigenen Abschnitt für die Notfallversorgung und Regelungen für besondere Gefahrenlagen entwickelt. Hierbei fließen auch die Lektionen ein, die wir in der Pandemie gemacht haben“, so Drese.

Dabei fokussiere der Gesetzentwurf einerseits auf eine stärkere Ausdifferenzierung in der Vorsorge und Vorbereitung auf besondere Gefahrenlagen, beispielsweise durch den Krankenhausalarm- und Einsatzplan, regelmäßige Übungen und Vorsorgemaßnahmen für den Ausfall von Wasser und Strom. „Gleichzeitig entwickeln wir neue Kompetenzen, die uns in besonderen Gefahrenlagen in die Möglichkeit versetzen, steuernd einzugreifen und für die Krankenhäuser verbindliche Vorgaben zu machen – das sind Kompetenzen, die uns in der Pandemie ein ums andere Mal gefehlt haben“, resümierte Drese.

Alters- und demenzgerechtes Leben

Drese wirbt für demenzfreundliche Strukturen vor Ort

Parchim – Unter dem Titel „Sorge schafft Gesellschaft – Gesellschaft schafft Sorge“ fand heute in Parchim der zweite Fachtag der Landesfachstelle Demenz M-V in Kooperation mit dem Sozialministerium statt. Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der Wohlfahrtspflege und Beschäftigte aus dem Bereich Gesundheit waren zusammengekommen, um zu diskutieren, wie Lebensräume demenzfreundlicher gestaltet werden können.

„Demenzielle Erkrankungen sind deutschlandweit aber auch hier bei uns in Mecklenburg-Vorpommern längst kein individuelles Problem mehr, sondern betreffen fast 40.000 Menschen in unserer Mitte, Tendenz steigend. Auf diese Veränderung müssen wir uns einstellen, indem wir den öffentlichen Raum so gestalten, dass er auch für Menschen mit Demenz nutzbar ist“, erklärte Drese.

Da sich bei einem steigenden Alter der eigene Lebensmittelpunkt zumeist auch auf das direkte Umfeld reduziert sei es besonders wichtig, passende Sorge- und Pflegestrukturen direkt vor Ort zu etablieren. „Aber auch der soziale Aspekt darf nicht zu kurz kommen. Auf dem Fachtag sprechen wir deshalb auch darüber, wie aus einer Nachbarschaft eine sorgende Gesellschaft werden kann. Und darüber, wie Angebote wie die Nachbarschaftshilfe oder Ansätze wie ein demenzfreundliches Einkaufsquartier nach dem Vorbild der Schweriner Höfe zu mehr Hinsehen statt Wegsehen zu animieren“, betonte die Ministerin.

So sind in den Schweriner Höfen seit dem vergangenen Jahr nicht nur alle Mitarbeitenden für den Umgang mit von Demenz Betroffenen geschult, sondern auch zusätzlich angebrachte Piktogramme helfen bei der Orientierung. „Es sind genau solche Maßnahmen die dazu beitragen, dass Erkrankte trotz Demenz weiter selbstbestimmt und würdevoll am Alltagsleben teilnehmen können – inmitten unserer Gesellschaft, ohne Ausgrenzung oder Angst vor Stigmatisierung“, so die Ministerin weiter.

Drese: „Eine Kultur der Achtsamkeit, der Anerkennung und des Respekts sind genauso wichtig, wie äußerlich sichtbare, bauliche Maßnahmen. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Landesfachstelle Demenz M-V heute Entscheidungsträger zusammengebracht hat, die sich gemeinsam genau hierfür einsetzen wollen. Damit MV lebenswert ist und bleibt – im Alter, wie auch in Krankheit.“