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Kategorie: Klimaschutz / Energie / Wetter / Wirtschaft

Klima- und Artenschutz

Mecklenburg-Vorpommern und Callirius AG kooperieren im Klima- und Artenschutz

Schwerin – Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt und die international agierende Climate Tech Firma Callirius AG werden in den Themenfelder Klima- und Artenschutz eng zusammenarbeiten. Zukünftig können Kunden von Callirius aus einer Reihe von naturbasierten Klimaschutzprojekten auswählen, die in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden.

Die Projekte basieren auf den innovativen sog. “Ökowertpapieren”, die in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wurden und Ökosystemleistungen und Biodiversität fördern. Unternehmen, die im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility Strategie (CSR-Strategie) aktiv werden wollen, können einfach und transparent einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

„Über diese Kooperation freue ich mich sehr!“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Über Callirius haben wir nun Zugang zu Unternehmensnetzwerken, die wir bislang nicht erreicht haben. Das Interesse von Callirius, mit uns diesen Schritt zu gehen zeigt einmal mehr, dass die Qualität von MoorFutures, Waldaktie & Co überzeugen.“

„Auch wir begrüßen diese Kooperation sehr!“, freut sich Michael Grohmann, Mitbegründer der Callirius AG. „Wir erfahren in Gesprächen mit unseren Kunden ein sehr großes Interesse an Klima- und Artenschutzprojekten, die in Deutschland umgesetzt werden. Die “Ökowertpapiere” und Sponsoringprojekte aus Mecklenburg-Vorpommern überzeugen durch Methodologie, Transparenz und Projektsicherheit, die eine Umsetzung und Kontrolle durch das Ministerium mit sich bringt.”

Zu den Projekttypen aus Mecklenburg-Vorpommern, die zukünftig auf dem Callirius Projekt Portal angeboten werden, gehören Moorwiedervernässungen, Erstaufforstungen, Heckenpflanzungen und die Anlage bzw. Pflege von Streuobstwiesen. Neben den überaus wichtigen Klimaschutzleistungen wie der Speicherung von Kohlenstoff, tragen die genannten Projekttypen darüber hinaus bei, die Biodiversität zu schützen und zu fördern.

 „Ökowertpapiere“ können Unternehmen helfen, den Anforderungen gerecht zu werden, die sich aus der Pflicht zur Nachhaltigkeitsbericht­erstattung ergeben. Unter anderem durch Vorgaben der EU ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung mittlerweile genauso wichtig wie die Finanzberichterstattung. Dabei erkennt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) an, dass die Finanzierung von Klima- und Naturschutzprojekten außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette eines Unternehmens einen wesentlichen Beitrag zur Abschwächung des Klimawandels leisten kann.

 „Vor allem die Vielseitigkeit der Projekte, der Standort Mecklenburg-Vorpommern und die Möglichkeit, zusammen mit dem Ministerium neue Wege im Klima-und Artenschutz zu gehen, hat uns überzeugt“, so Grohmann. Durch die Beteiligungen an Umweltprojekten in diesem schönen Land können Unternehmen nicht nur einen positiven Beitrag zu Klimaschutz und Biodiversität leisten, sondern auch die Motivation und Bindung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und ihre positive Außenwirkung erhöhen.

Dazu Umweltminister Backhaus: „Wir müssen noch viel mehr darauf hinweisen, welchen gesellschaftlichen Wert die Natur und Ihre Ökosystemleistungen hat, auch bezifferbar in Euro und Cent. So ermöglicht eine Moorwiedervernässung die Kohlenstoffspeicherung über Jahrtausende. „Vor diesem Hintergrund von einer Entwertung der Fläche zu sprechen, verkennt diese Leistungen!“

Die Callirius AG will den Klimaschutz vorantreiben. Dafür wird privates Kapital direkt in hochwertige naturbasierte Klimaschutzprojekte geleitet. Dies erfolgt in einem datengestützten, wissenschaftlich fundierten und regulierten Rahmen. Alle angebotenen naturbasierten Klimaschutzprojekte werden von einer Qualitäts-AI vorgefiltert und von einem Expertenteam manuell nach strengen Bewertungskriterien geprüft, um eine hohe Qualität sicherzustellen. Nicht nur zu Beginn, sondern kontinuierlich, um eine maximale Klimawirkung zu gewährleisten und Risiken zu minimieren.

Thema im Landtag: Klimageld

Meyer: Sozial gestaffeltes Klimageld ist von zentraler Bedeutung für eine gesellschaftlich gerechte Gestaltung der Energiewende

Schwerin – Im Landtag ist am Freitag über das vom Bund ins Spiel gebrachte Klimageld diskutiert worden. Die im Koalitionsvertrag auf Bundesebene vereinbarte Zahlung eines Klimageldes sollte vor allem die regelmäßig besonders stark betroffenen Geringverdienenden entlasten. So kann die Akzeptanz für die CO2-Bepreisung und den Klimaschutz insgesamt bei den Bürgerinnen und Bürgern gesteigert werden – bei gleichzeitiger Wahrung der Lenkungswirkung des Instruments. Zusätzliches Ziel war es, künftige Anstiege bei den Energiepreisen abzufedern.

„Wie das Klimageld genau ausgestaltet sein soll und vor allem wann es umgesetzt wird, ist bis jetzt noch offen. Das ist keine gute Botschaft. Ein sozial gestaffeltes Klimageld ist aus meiner Sicht von zentraler Bedeutung für eine gesellschaftlich gerechte Gestaltung der Energiewende. Hier braucht es dringend eine klare Aussage des Bundes, wann und wie die Bürgerinnen und Bürger entlastet werden können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Zuletzt war auf Bundesebene unter anderem zu vernehmen, dass über die Ausgestaltung beziehungsweise die Auszahlung eines Klimageldes nicht mehr vor der Bundestagswahl 2025 entschieden werden soll, sondern zunächst lediglich grundlegende Strukturen geschaffen werden sollen, sodass eine Auszahlung erst deutlich nach dem Ende der aktuellen Legislaturperiode auf Bundesebene erfolgen würde. Der Auszahlungsmechanismus müsse spätestens 2027 vorhanden sein, weil dann ein Ausgleich für den CO2-Emissionshandel auf EU-Ebene erforderlich sei.

Ab 2027 sollen sich die Preise für den CO2-Ausstoß von Gebäuden und Verkehr im europäischen Emissionshandel bilden. Für die Menge der verfügbaren Zertifikate, die zum CO2-Ausstoß berechtigen und mit denen gehandelt werden kann, soll es dann Obergrenzen geben. Dadurch wird auch im deutschen Emissionshandel eine deutliche Steigerung des Preises erwartet. „Wir wollen in Mecklenburg-Vorpommern eine sozial gerechte, verlässliche und wirksame Klimaschutzfinanzierung. Dazu gehört ein angemessener Ausgleich der Bürgerinnen und Bürger für hohe Belastungen durch emissions- beziehungsweise energiebezogene Abgaben“, so Meyer

Der CO2-Preis für alle fossilen Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel wurde in Deutschland mit dem Brennstoffemissionshandelsgesetz beginnend ab 2021 eingeführt. Der Verbrauch dieser Rohstoffe wird dadurch prinzipiell teurer, was zu Verbrauchsminderungen und Prozessänderungen anregen kann und schlussendlich dem Klimaschutz zugutekommen soll. Der Preis für den Ausstoß einer Tonne CO2 ist zum 01.01.2024 von 30 auf 45 Euro gestiegen, im nächsten Jahr soll der Preis 55 Euro betragen.

Dem bundesdeutschen Haushalt sind nach Angaben der Deutschen Emissionshandelsstelle im vergangenen Jahr über 18 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten zugeflossen, was einer Steigerung um 40 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Diese Einnahmen kommen vollständig dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) zu Gute. Der KTF ist ein wichtiges Instrument der Bundesregierung zur Finanzierung der Energiewende und des Klimaschutzes.

Mit diesem Sondervermögen unterstützt die Bundesregierung insbesondere die energetische Gebäudesanierung, die Dekarbonisierung der Industrie sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur. Gleichzeitig ist der KTF von den erforderlichen Einsparungen des Bundeshaushalts 2024 infolge der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts stark betroffen. „Das Thema wird seitens der Länder noch einmal im Bundesrat aufgerufen.

Konkret geht es um die Forderung, im Jahr 2025 mit der Auszahlung eines Klimagelds zu beginnen, das Bürgerinnen und Bürger von den Kostensteigerungen aufgrund steigender CO2-Preise bei Energie und Treibstoffen angemessen entlastet. Dabei ist auch zu prüfen, ob eine Auszahlung von einkommensabhängigen Beträgen gewährleistet werden kann“, sagte Meyer.

Anwendungszentrum Wasserstoff

Schulte: Durch Entwicklung zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern

Warnemünde – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat sich heute beim Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) in Warnemünde über die aktuellen Entwicklungen des Anwendungszentrums Wasserstoff informiert.

„Am Standort entsteht eine Forschungsinfrastruktur zum Thema Wasserstoff, die langfristig auch Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stehen soll für eigene Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Insbesondere durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft entstehen neue wirtschaftliche Perspektiven für Mecklenburg-Vorpommern. Das unterstützen wir, unter anderem mit Förderungen des Anwendungszentrums Wasserstoff“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.

Das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) hat im August 2023 die ehemaligen Räumlichkeiten der Caterpillar Motoren Rostock GmbH (CAT) bezogen. Das Anwendungszentrum Wasserstoff ist Teil des Gesamtvorhabens Forschungsfabrik Wasserstoff, in dem Konzepte und Lösungen für die emissionsarme beziehungsweise emissionsfreie Schifffahrt entwickelt werden sollen.

Die aus der praxisorientierten Forschung hervorgehenden Funktionsmuster sollen im späteren Verlauf in Verbundprojekten mit regionalen Unternehmen zu Prototypen weiterentwickelt werden. Das Anwendungszentrum wird nun über mehrere Jahre in zwei Umsetzungsphasen und an zwei Standorten realisiert werden. In Umsetzungsphase 1 soll das Interim Anwendungszentrum entstehen. Diese erste Phase umfasst die Erweiterung der Ausstattung der Infrastruktur, die nach Baufertigstellung auch in der Umsetzungsphase 2 Verwendung finden soll. Umsetzungsphase 2 beinhaltet den Neubau der Versuchshallen. Nach Fertigstellung sollen Teile der Ausstattung in den Neubau umziehen.

Die Gesamtinvestition für das Anwendungszentrum beträgt rund 9,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant bei Vorlage aller Unterlagen eine Förderung in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik bilden ingenieurtechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und anderen Bereichen der Industrie. Die wissenschaftlichen Kompetenzen umfassen Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Organisationstechnik sowie Funktionsmusterbau, Messtechnik und Prüftechnik unter anderem für die Geschäftsfelder Schiffe und Offshore, Bauwesen, Stahlbau sowie Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau. Derzeit sind über 200 wissenschaftliche und technische Mitarbeitende am Institut beschäftigt, dazu kommen etwa 100 wissenschaftliche Hilfskräfte.

Biokraftstoffe in der Landwirtschaft

Schwerin – Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat für morgen weitere Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt. Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern wurden die finanziellen Belastungen der Land- und Ernährungswirtschaft und der Umgang mit den andauernden Protesten heute erneut umfassend erörtert.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus wies den Vorwurf der Oppositionsparteien, die Landesregierung nehme die Lage der Branche nicht ernst, deutlich zurück und unterbreitete konkrete Lösungsvorschläge, die das Land gemeinsam mit Vertretern der Branche entwickelt hat:

„Die Landesregierung nimmt die Belange der Bauern und Unternehmer sehr ernst und das seit 25 Jahren. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist systemrelevant und hat uns bislang gut durch jede Krise gebracht. Unsere Agrarpolitik ist darauf ausgerichtet, dass Deutschland und in besonderer Weise Mecklenburg-Vorpommern sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen kann.

Wir in Mecklenburg-Vorpommern haben den Gesprächsfaden mit den Verbänden nie abreißen lassen, auch wenn oder gerade weil es auch immer wieder abweichende Positionen gibt. Unser erklärtes Ziel ist, der Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern eine Perspektive zu geben.

Nicht ohne Grund haben wir in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich kritisiert, dass die Bundesregierung – sicherlich der Not gehorchend, schnelle Entscheidungen treffen zu müssen – Sparvorschläge präsentiert hat, ohne mit den Betroffenen gesprochen zu haben. Dieses Vorgehen hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Bei der Streichung der Agrardiesel-Beihilfe haben wir die Bundesregierung bereits zu einem Umsteuern bewegt. In einem Runden Tisch mit Vertretern des Berufsstandes haben wir weitere Vorschläge erarbeitet, wie wir mittelfristig von klimaschädlichen Subventionen wegkommen und den Landwirten alternative Lösungen an die Hand geben können.

Kernstück ist ein Anreiz- und Innovationsprogramm zur Produktion von alternativen Kraftstoffen auf heimischen Flächen, das aus meiner Sicht Teil der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik werden muss. Mit der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe haben wir einen kompetenteren Partner im Land, der dieses Vorhaben umsetzen kann.

Selbstverständlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, wo das Geld für ein solches Programm herkommen kann. So sehen wir u.a. bei der steuerlichen Privilegierung von Hybridfahrzeugen ein Einsparpotenzial von ca. 1,2 Milliarden Euro.

Auch die geplanten eine Milliarde Euro für den Umbau der Schweinehaltung könnten in die Waagschale geworfen werden. Für den jetzigen Zweck ist das Programm bei weitem nicht ausreichend, um tatsächliche Anreize und Planungssicherheit für unsere Landwirte zu schaffen. Ebenso plädiere ich dafür, die 1,2 Milliarden Euro aus dem Härtefallfonds verfügbar zu machen.

Wir müssen verstehen, dass es nicht nur um eine Branche, sondern die ländliche Räume insgesamt geht. Sie sind Zukunftsräume mit großen Entwicklungsmöglichkeiten. Dafür müssen aber zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Wachstum und Innovation geschaffen werden – u.a. im Hinblick auf Fachkräftesicherung, Bildungsangebote, Infrastruktur, Breitbandanschluss und Nahversorgung.“

Anwendungszentrum Wasserstoff

Meyer: Mit grünem Wasserstoff alternative Treibstoffe entwickeln, um Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute eine Fördermittelzusicherung an das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) übergeben. Mit der Zuwendung soll die Errichtung eines Anwendungszentrums Wasserstoff am Standort Rostock weiter vorangetrieben werden.

„Wir brauchen intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern, um im Bereich regenerativer Energien sowie alternativer Energieträger alle Anstrengungen stärker voranzutreiben. Die Idee der Forschungsfabrik Wasserstoff trägt dieser Anforderung Rechnung. Drei Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kompetenzen, um gemeinsam ganzheitliche und dabei anwendungsbezogene Lösungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen maritimen Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.

Mit Hilfe von grünem Wasserstoff sollen alternative Treibstoffe entwickelt werden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Das unterstützen wir“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Im Rahmen des Gesamtvorhabens Forschungsfabrik Wasserstoff entwickeln derzeit das Leibniz Institut für Katalyse (LIKAT), das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) sowie das Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) technologische Ansätze für eine Wasserstoffwirtschaft der Zukunft. Hierfür soll in Rostock eine Forschungsinfrastruktur errichtet werden.

In einem ersten Schwerpunkt sollen Konzepte und Lösungen für die emissionsarme bzw. emissionsfreie Schifffahrt entwickelt werden. Die entwickelten Produkte und Technologien sollen im späteren Verlauf von der Wirtschaft des Landes produziert und vermarktet werden. Die Fördermittelzusage bezieht sich auf das Anwendungszentrum Wasserstoff des IGP, dessen Herzstück ein Großmotorenprüfstand darstellt, mit dem geeignete Motorentechnik für den Einsatz von PtX-Kraftstoffen für eine nachhaltige Schifffahrt entwickelt und getestet werden können.

Dabei wird die motorische Verbrennung von Wasserstoff als Primärkraftstoff oder als Additiv gleichermaßen in den Fokus genommen, wie die Verbrennung von Wasserstoffträgern (Methanol, Ammoniak etc.). Um bestehende Bestandsflotten der maritimen Industrie umrüsten zu können, sollen im Anwendungszentrum Retrofitlösungen für Motoren, Infrastruktur, Tanksysteme, Leitungen und Rohre entwickelt werden, da die alternativen Kraftstoffe neue werkstofftechnische Wechselwirkungen mit sich bringen.

Das Anwendungszentrum soll an zwei Standorten und in zwei Umsetzungsphasen realisiert werden. Kürzlich wurde ein Mietvertrag für den Standort eines Interim Anwendungszentrums abgeschlossen. „Das langfristige Ziel ist, dass Unternehmen im Land von der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren sowie bei Nutzung alternativer Treibstoffe partizipieren können“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant bei Vorlage aller Unterlagen eine Förderung in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik bilden ingenieurtechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und anderen Bereichen der Industrie. Die wissenschaftlichen Kompetenzen umfassen Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Organisationstechnik sowie Funktionsmusterbau, Messtechnik und Prüftechnik unter anderem für die Geschäftsfelder Schiffe und Offshore, Bauwesen, Stahlbau sowie Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau. Derzeit sind über 200 wissenschaftliche und technische Mitarbeitende am Institut beschäftigt, dazu kommen etwa 100 wissenschaftliche Hilfskräfte.

Strompreise stabil

WEMAG bewältigt Kostensteigerungen aus eigenen Mitteln / Keine Erhöhung der Strompreise trotz Anstieg der Netzentgelte

Schwerin – Zum Start ins neue Jahr hat die WEMAG gute Nachrichten für ihre Kundinnen und Kunden: Es wird keine Preiserhöhung geben, obwohl der Wegfall des Bundeszuschusses für Übertragungsnetzentgelte einen deutlichen Kostenanstieg gegenüber der ursprünglichen Planung bedeutet.

Mitte Dezember 2023 hatte die Bundesregierung darüber informiert, dass der geplante Zuschuss für Übertragungsnetze aufgrund der notwendigen Anpassung der Haushaltsplanung wegfallen wird. Mit den insgesamt rund 5,5 Mrd. Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds sollten Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Industrie ursprünglich bei den Energiepreisen entlastet werden. Diese zusätzlichen Kosten werden gemäß den gesetzlichen Vorgaben deutschlandweit über alle Verteilnetzbetreiber umgelegt.

Diese Weitergabe der höheren Kosten der Übertragungsnetzbetreiber führt zu einer Erhöhung der Netzentgelte im Versorgungsgebiet der WEMAG Netz GmbH, die sich im Bereich der Haushaltskunden mit +0,63 ct/kWh auswirkt.  Da die Netzentgelte nur einen Teil des Strompreises ausmachen, zeigt sich der Effekt für die jeweiligen Endkunden über den gewählten Stromliefervertrag.

Die WEMAG und andere Versorger traf diese Nachricht unerwartet. „Die im Oktober veröffentlichte Höhe der Netzentgelte hatte bereits einen Anstieg gezeigt. Wir waren daher froh, unsere Preise für den Großteil unserer Kundinnen und Kunden trotzdem senken zu können“, berichtet Michael Hillmann, Vertriebsleiter der WEMAG. „Nun kam zum Jahresende ein weiterer unvorhergesehener Anstieg der Netzentgelte hinzu. Wir sind sofort in die Kalkulation gegangen, haben erneut geprüft und durchgerechnet, was das für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet“, erklärt Hillmann weiter.

Für die WEMAG als regionaler Energieversorger war klar, dass Kundinnen und Kunden in der aktuellen wirtschaftlich angespannten Situation möglichst nicht zusätzlich belastet werden sollen. „Daher werden wir die Kostensteigerung mit erheblichen Anstrengungen aus eigenen Mitteln abfangen „, so Hillmann.

Die WEMAG fordert bereits seit Jahren eine faire Verteilung der Netzentgelte innerhalb Deutschlands. Aktuell werden vor allem die Regionen belastet, die einen großen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten und in denen entsprechend hohe Kosten für die Netzinfrastruktur anfallen. Einen Entwurf für eine solidarische Wälzung der Netzentgelte hat die Bundesnetzagentur inzwischen vorgelegt. Er könnte zum 1. Januar 2025 in Kraft treten und würde für Mecklenburg-Vorpommern eine Senkung der Netzentgelte bedeuten.

LEKA MV im Jahr 2023

Steigende Nachfrage nach Kommunal- und Bürgerberatungen sowie hoher Einsatz für Unternehmen bei der Energiewende in MV

Schwerin – Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) bestätigt ihre Rolle als Ansprechpartner Nummer eins in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimaschutz. Im Jahr 2023 führten die Expertinnen und Experten der LEKA MV eine beachtliche Anzahl an Kommunal-, Unternehmens- und Bürgerberatungen durch. Insgesamt fanden 204 Kommunalberatungen, 115 Initialberatungen für Unternehmen, 55 Beratungen für Vorhabenträger von Windenergieanlagen sowie 92 Bürgerberatungen statt. Bei den Zielgruppen Kommunen und Privathaushalte konnte die LEKA MV zum dritten Mal in Folge Rekordzahlen vermelden. Die vielen Beratungen zeigen, dass der Bedarf nach qualifizierter Unterstützung im Bereich der Energiewende weiterhin hoch ist.

„Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der energie- und klimapolitischen Ziele des Landes. Als zentrale Anlaufstelle berät sie Kommunen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger unabhängig und kostenfrei rund um die Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und wirksamen Klimaschutz mit umfangreichen, praxisnahen Informationsmaterialien, Videos und Veranstaltungen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Die hohe Nachfrage nach unseren Beratungen bestätigt, dass die LEKA MV ein gefragter und vertrauenswürdiger Partner im Land ist. Unsere kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten weiterhin einen unverzichtbaren Beitrag zur Unterstützung der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern“, erklärt Gunnar Wobig, Geschäftsführer der LEKA MV.

Seit Gründung der LEKA MV im Jahr 2016 führt das Team seine fachspezifischen Beratungen durch: Die Zahl der Kommunalberatungen stieg von 183 im Jahr 2022 auf 204 im Jahr 2023. Die Zahl der Bürgerberatungen erhöhte sich von 59 auf 92 im gleichen Zeitraum. Die Zahl der Erstberatungen für Unternehmen blieb mit 115 Terminen im Vergleich zum Vorjahr stabil auf hohem Niveau. Die verringerte Anzahl von 55 Beratungen für Vorhabenträger von Windenergieanlagen im Vergleich zu 89 im Vorjahr spiegelt den Erfolg der LEKA MV wider: „Durch unsere langfristige Begleitung und Beratung sind viele Projektierer nun gut informiert und benötigen weniger Unterstützung. In den letzten vier Jahren haben wir 244 Vorhabenträger erfolgreich beraten, wodurch wir wesentlich zur Klärung branchenspezifischer Fragen beitragen konnten“, erklärt Gunnar Wobig.

Neben den Beratungen in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz stieg auch das Angebot für den kommunalen Klimaschutz. Im Rahmen des Projektes KlikKS (Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpaten) fanden sich 2023 unter Federführung der LEKA MV 25 Klimaschutzpatinnen und -paten aus insgesamt 16 Kommunen, um den Klimaschutz vor Ort voranzubringen. In Zukunftswerkstätten erarbeiten hier Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit den Klimaschutzpatinnen und -paten der Gemeinden konkrete Ideen und Vorschläge in den Themenbereichen Mobilität, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Biodiversität und Klimaschutz im Alltag.

Zusätzlich zu den Beratungen bot die LEKA MV eine Vielzahl von Schulungen, Webinaren und Netzwerkveranstaltungen an, die zahlreiche Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen anzogen. Diese Veranstaltungen stärken das Verständnis und die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und fördern den Dialog und Wissenstransfer zwischen den Akteuren der Energiewende. Alle Angebote der LEKA MV sind für Kommunen, Unternehmen und Bürger kostenlos und neutral. Eine Übersicht über die Beratungen und Schulungsformate ist online unter www.leka-mv.de zu finden. Die Aufzeichnungen der bisherigen Schulungen und Online-Stammtische stehen unter www.leka-mv.de/mediathek bereit.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (LEKA MV) wurde 2016 gegründet und ist mit den drei Standorten Stralsund, Schwerin und Neustrelitz landesweit aktiv. Als landeseigene Einrichtung berät die LEKA MV Kommunen, Unternehmen und Bürger kostenlos und neutral in allen Fragen der Energieeffizienz und der Energiewende. Darüber hinaus vernetzt die LEKA MV in eigenen Schulungen und Veranstaltungen die landesweiten Akteure der Energiewende, vermittelt Wissen an Entscheidungsträger und berät zu Fördermöglichkeiten. Weitere Informationen unter www.leka-mv.de.

Energiesparmeister gesucht

Schulwettbewerb geht wieder los

Schwerin – Ab sofort wird wieder das beste Projekt aus den Bereichen Klimaschutz und Energiewende an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern gesucht. Der deutschlandweite Schulwettbewerb „Energiesparmeister“ hat begonnen. Zum dritten Mal übernimmt dabei die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) die Patenschaft für den Landesieger.

Der Energiesparmeister zeichnet besonders effiziente, kreative und nachhaltige Projekte aus jedem Bundesland mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von 50.000 Euro aus. Schüler/innen und Lehrer/innen in MV können sich bis zum 20. März 2024 auf www.energiesparmeister.de bewerben.

„Diese Initiative bindet junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern aktiv in den Klimaschutz ein und schärft ihr Bewusstsein für nachhaltige Energiekonzepte. Ich bin begeistert von der anhaltenden Kreativität und dem Engagement eines jeden Einzelnen. Egal, ob Baumpflanzaktionen, Müllsammlungen, Abfalltrennungen, Solardächer, Plastik-Verzicht oder Schulgarten-Projekte, um nur einige Beispiele zu nennen: Schülerinnen und Schüler in ganz MV setzen sich bereits auf vielfältige Weise für ihre Umwelt ein.

Der Wettbewerb ist bestens geeignet, um Klimaschutz voranzubringen und andere zum Mitmachen zu bewegen. Ich freue mich schon auf zahlreiche innovative Projekte, die in diesem Jahr entstehen und wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gutes Gelingen“, sagt Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.

Beim Energiesparmeister-Wettbewerb können sich Schülerinnen und Schüler sowie und Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und Altersklassen bewerben. Ob Solaranlage, Nachhaltigkeits-Messe oder Schülerfirma: Das eingereichte Projekt sollte kreativ, nachhaltig und effizient sein. Eine Jury mit Experten aus Politik und Gesellschaft kürt aus jedem Bundesland das beste Projekt. Die 16 Landessieger erhalten je 2.500 Euro Preisgeld und die Auszeichnung „Energiesparmeister 2024“.

Alle 16 Gewinnerschulen haben zudem die Chance auf den Bundessieg via Online-Voting und weitere 2.500 Euro. Ebenfalls bewerben können sich ehemalige Preisträgerschulen. Für langfristiges Engagement winken 1.000 Euro Preisgeld.

Neu in diesem Jahr ist der zusätzliche Sonderpreis für Jugendfußballvereine. Gesucht werden Vereine, die eine oder mehrere Klimaschutzmaßnahmen planen, bereits durchführen oder kürzlich abgeschlossen haben. Der Gewinnerverein erhält 5.000 Euro Preisgeld. Der Deutsche Fußball-Bund e.V. unterstützt den Sonderpreis für Jugendfußballvereine im Rahmen seines Projektes „ANSTOSS FÜR GRÜN – Klimaschutz im Amateurfußball“.

Landessieger des vergangenen Jahres ist das Fritz-Greve-Gymnasium in Malchin. Die Schülerfirma „Früslis“ bietet ein gesundes regionales Frühstück an, das CO2-neutral produziert wird. Das saisonale Obst von der Streuobstwiese der Stadt wecken die Schüler/innen selbstständig ein. Den Honig bringt eine benachbarte Schülerfirma, der regionale Joghurt wird per Elektrofahrzeug geliefert und verkauft wird im Mehrweg-Glas.

Alle bisherigen Preisträger: www.energiesparmeister.de/preisträger.

Der Energiesparmeister-Wettbewerb ist eine Aktion der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online und wird unterstützt durch das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „Online-Klimaschutzberatung für Deutschland“. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Schirmherrschaft übernommen. www.energiesparmeister.de/presse.