Anwendungszentrum Wasserstoff

Meyer: Mit grünem Wasserstoff alternative Treibstoffe entwickeln, um Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern

Rostock – Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat heute eine Fördermittelzusicherung an das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) übergeben. Mit der Zuwendung soll die Errichtung eines Anwendungszentrums Wasserstoff am Standort Rostock weiter vorangetrieben werden.

„Wir brauchen intensive Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern, um im Bereich regenerativer Energien sowie alternativer Energieträger alle Anstrengungen stärker voranzutreiben. Die Idee der Forschungsfabrik Wasserstoff trägt dieser Anforderung Rechnung. Drei Forschungseinrichtungen bündeln ihre Kompetenzen, um gemeinsam ganzheitliche und dabei anwendungsbezogene Lösungen für die Transformation hin zu einer klimaneutralen maritimen Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln.

Mit Hilfe von grünem Wasserstoff sollen alternative Treibstoffe entwickelt werden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Das unterstützen wir“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Im Rahmen des Gesamtvorhabens Forschungsfabrik Wasserstoff entwickeln derzeit das Leibniz Institut für Katalyse (LIKAT), das Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) sowie das Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) technologische Ansätze für eine Wasserstoffwirtschaft der Zukunft. Hierfür soll in Rostock eine Forschungsinfrastruktur errichtet werden.

In einem ersten Schwerpunkt sollen Konzepte und Lösungen für die emissionsarme bzw. emissionsfreie Schifffahrt entwickelt werden. Die entwickelten Produkte und Technologien sollen im späteren Verlauf von der Wirtschaft des Landes produziert und vermarktet werden. Die Fördermittelzusage bezieht sich auf das Anwendungszentrum Wasserstoff des IGP, dessen Herzstück ein Großmotorenprüfstand darstellt, mit dem geeignete Motorentechnik für den Einsatz von PtX-Kraftstoffen für eine nachhaltige Schifffahrt entwickelt und getestet werden können.

Dabei wird die motorische Verbrennung von Wasserstoff als Primärkraftstoff oder als Additiv gleichermaßen in den Fokus genommen, wie die Verbrennung von Wasserstoffträgern (Methanol, Ammoniak etc.). Um bestehende Bestandsflotten der maritimen Industrie umrüsten zu können, sollen im Anwendungszentrum Retrofitlösungen für Motoren, Infrastruktur, Tanksysteme, Leitungen und Rohre entwickelt werden, da die alternativen Kraftstoffe neue werkstofftechnische Wechselwirkungen mit sich bringen.

Das Anwendungszentrum soll an zwei Standorten und in zwei Umsetzungsphasen realisiert werden. Kürzlich wurde ein Mietvertrag für den Standort eines Interim Anwendungszentrums abgeschlossen. „Das langfristige Ziel ist, dass Unternehmen im Land von der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren sowie bei Nutzung alternativer Treibstoffe partizipieren können“, sagte Meyer.

Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,9 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant bei Vorlage aller Unterlagen eine Förderung in Höhe von 9,9 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer Instituts für Großstrukturen in der Produktionstechnik bilden ingenieurtechnische Aufgabenstellungen aus maritimen und anderen Bereichen der Industrie. Die wissenschaftlichen Kompetenzen umfassen Fertigungstechnik, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Organisationstechnik sowie Funktionsmusterbau, Messtechnik und Prüftechnik unter anderem für die Geschäftsfelder Schiffe und Offshore, Bauwesen, Stahlbau sowie Flugzeug- und Schienenfahrzeugbau. Derzeit sind über 200 wissenschaftliche und technische Mitarbeitende am Institut beschäftigt, dazu kommen etwa 100 wissenschaftliche Hilfskräfte.

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