Menü Schließen

Kategorie: Natur und Umwelt

Wandern auf dem Naturparkweg MV

Schwerin – Unter dem Titel „Europa im ländlichen Raum entdecken. Wandern auf dem Naturparkweg MV“ hat das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt jetzt drei weitere Wander­broschüren herausgegeben. Sie thematisieren die Natur­parks „Sternberger Seenland“, „Nossentiner/Schwinzer Heide“ und „Am Stettiner Haff“.

Minister Dr. Till Backhaus hat den Naturparkweg MV im Mai mit einer mehrtägigen Wanderung eröffnet. „Über den Na­turparkweg freue ich mich sehr. Denn er verläuft auf rund 907 Kilometern quer durch alle sieben Naturparks, durch das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee und den Müritz-Nationalpark. Wir wollen damit die Nationalen Naturland­schaften (NNL) noch besser erlebbar machen und eine naturnahe, ressourcenschonende Nutzung ermöglichen. Der Naturparkweg MV bietet Chancen zur Belebung und zur Entwicklung strukturschwacher ländlicher Räume. Damit schließt er eine wichtige Lücke im Bereich des Tourismus“, so der Minister.

„Natur erleben steht für Gäste in Mecklenburg-Vorpommern ganz oben auf der Liste der Reisemotive. Viele potenzielle Besucher interessieren sich folglich auch für den neuen Na­turparkweg. Das sehen wir unter anderem an den Zugriffs­zahlen im Online-Bereich. Seit der Eröffnung haben sich mehr als 3.000 Menschen dessen Verlauf sowie Hintergrund­informationen auf der Seite www.auf-nach-mv.de/natur­parkweg angesehen. Wir freuen uns, wenn das hohe In­teresse ins tatsächliche Reisen überführt wird“, sagt der Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpom­mern, Wolfgang Waldmüller.

Mit dem Naturparkweg wurde ein wichtiges Projekt der landschaftsgebundenen Erholung in unserem Bundesland umgesetzt. Denn nur durch gemeinsames Wirken der Land­kreise, von Ämtern und Gemeinden, des LUNG, der Landes­forst und der Verwaltungen der NNL sowie zahlreicher Privatpersonen konnte der Wegeverlauf abgestimmt werden. Mit Fördermitteln für Wegweiser und Wegemarken aus dem Wirtschaftsministerium wurde der Naturparkweg MV beschildert. Insgesamt waren in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Personen in den Prozess eingebunden.

Für eine Wanderung eignen sich die neuen, handlichen Broschüren im A6-Format besonders gut. Sie zeigen beispiel­hafte Streckenabschnitte und verweisen auf Projekte, die aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) finanziert wur­den. „Dieser Fonds, der durch mein Haus verwaltet wird, trägt wesentlich zum Schutz der NNL bei. Rund 1,7 Milliar­den Euro hat das Land zwischen 2007 und 2020 in 46.000 Projekte investiert. Ich möchte Gästen und Einheimischen aller Altersgruppen Lust machen, die einzigartige Natur aktiv zu erkunden“, sagt Backhaus.

Wanderer haben zudem die Möglichkeit, eine browser­basierte App zu nutzen, die auf das GeoPortal des Landes zurückgreift. Unter www.naturparkweg-mv.de zeigen zoom­fähige Karten den Wegeverlauf an. Über eine Positions­bestimmung kann man seinen Standort erfragen und sich orientieren. Das funktioniert dank der progressiven Web-App-Technologie auch mitten in der Natur ohne Mobilfunk­empfang. Entlang des Weges werden touristische Attrak­tionen und Projekte angezeigt, die aus Mitteln des ELER finanziert wurden. Durch ein responsives Designs funktio­niert die Anwendung auf allen Endgeräten. Bisher gab es rund 3.600 Zugriffe.

In der Reihe „Europa im ländlichen Raum entdecken. Wandern auf dem Naturparkweg MV“ erschienen bereits Broschüren zu folgenden Gebieten: „Biosphärenreservat Schaalsee“, „Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kumerower See“, „Naturpark Flusslandschaft Peenetal/ Naturpark Insel Usedom“ sowie „Naturpark Feldberger Seenlandschaft/ Müritz-Nationalpark“. Aufgrund der hohen Nachfrage mussten die Broschüren bereits nachgedruckt werden.

Die Wanderführer sind download- und bestellbar unter
www.lm.mv-regierung.de/wandern
www.auf-nach-mv.de/naturparkweg
www.naturparkweg-mv.de
und sind natürlich auch in den Informationszentren der Naturparks erhältlich.

Moorschutz ist Klimaschutz!

Neukalen – Anlässlich des jährlich stattfindenden Feldtages „Paludikultur“, veranstaltet durch das Greifswalder Moor Centrum und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV, haben sich Dr. Till Backhaus, Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und Dr. Arif Havas Oegroseno, Botschafter Indonesiens in Deutschland, über die hiesige Moorforschung auf einer 10 Hektar große Versuchsfläche bei Neukalen (LK Mecklenburgische-Seenplatte) informiert.

Flasbarth hat zudem einen Förderbescheid in Höhe von 12,6 Millionen Euro für ein Moorschutz-Pilotvorhaben übergeben. Die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifwald wollen in diesem Verbundvorhaben zwei bisher entwässerte Moorflächen, den Poldern Bargischow Süd bei Anklam und Sandhagen bei Friedland, wiedervernässen und Paludikulturen (Anbau von Sumpfpflanzen wie Rohrkolben oder Schilf) als eine klimaverträgliche landwirtschaftliche Nutzung etablieren und erproben. Ziel ist es, weiterführende Erkenntnisse aus der großflächigen Umsetzung zu gewinnen und für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen. Im Fokus steht insbesondere die Entwicklung tragfähiger Konzepte, wie sich Klimaschutz mit einer ökonomisch sinnvollen und nachhaltigen Bewirtschaftung von Moorböden verbinden lässt.

„Ein wirkungsvoller Schutz der Moorböden ist ein wichtiger Beitrag zu ambitioniertem Klimaschutz. Dabei wissen wir sehr wohl, dass mit der dafür erforderlichen Umstellung der Bewirtschaftung große Herausforder­ungen für die landwirtschaftlichen Betriebe verbunden sind. Wir setzen daher auf Freiwilligkeit, Dialog und eine möglichst zielgenaue Unterstützung der betroffenen Betriebe,“ sagte Backhaus.

Er begrüßte den Vorstoß des Bundesumweltministeriums Moore in Deutschland besser schützen und wiederherstellen zu wollen. Eine nationale Strategie hatte Umweltstaatssekretär Flasbarth diese Woche in Berlin vorgestellt. Flasbarth betonte, dass aktuell 90 Prozent der bundesweiten Moorflächen degradiert und entwässert seien. Laut Moorkundler Prof. Dr. Dr. hc. Hans Joosten, der bis vor kurzem an der Universität Greifswald forschte und im Oktober dieses Jahres den Deutschen Umweltpreis erhält, sind die Treibhaugas-Emissionen aus diesen Flächen für sechs bis sieben Prozent der gesamten deutschen Emissionen verantwortlich, mehr als der gesamte in Deutschland startende Flugverkehr.  Für eine nachhaltige Bewirtschaftung dieser Flächen stünden laut Flasbarth deshalb im Bundeshaushalt neben anderen Förderpro­grammen nun 100 Millionen Euro zur Verfügung, so Flasbarth.

„Ich bin dankbar, dass Herr Flasbarth bei der Umsetzung der Moorstrategie auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Ländern setzt und wiederholt nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen ist, um sich von den Fortschritten in der Moorforschung zu überzeugen und konkrete Projekte voranzu­bringen“, erklärte Backhaus.

Der Kontakt zu Indonesien geht auf die Forschungsreisen von Prof. Joosten zurück. Indonesien ist eines der moorreichsten Länder der Erde und weist die weltweit höchsten moorbedingten Emissionen aus.  Es gibt zwischen dem Greifswald Moor Centrum und Indonesien seit 2018 regelmäßige Kontakte. Paludikulturen sind in Indonesien ein zentrales Thema, weswegen die Menschen an Erfahrungen aus anderen Ländern interessiert sind.

In Mecklenburg-Vorpommern sind Moorböden die größte Treibhausgasquelle, obwohl sie nur 13 Prozent der Landesfläche einnehmen. Sie emittieren ca. 6 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. „Das ist rund ein Drittel der Gesamtemission des Landes und mehr als das Dreifache der Menge, die wir aktuell durch die Windkraft an Land und auf dem Wasser derzeit einsparen. Wir müssten also die derzeitige Windkraftnutzung verdreifachen, wollten wir nur die Emissionen aus den Mooren damit kompensieren“, betonte Backhaus. Weil das Land frühzeitig erkannt hat, wie wichtig die Renaturierung von Mooren ist, um die Klimaziele zu erreichen, wurden bereits 33.000 ha Moore in MV wiedervernässt.

Ausbau des Anlegers am Hafen Barth geplant

Barth – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat sich  in der Stadt Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) über den geplanten Ausbau der Ballastkiste im Hafen Barth zum Anleger für Flusskreuzfahrtschiffe informiert.

„Der Barther Hafen ist ein maritimes Filetstück der Stadt und nimmt eine zentrale Verteilerfunktion ein. Von hier aus sind alle touristischen, gewerblichen- und kulturellen Angebote wie beispielsweise die Barther Boddenbühne, Gastronomie, Fahrradwege, Wohnwagen- und Caravanstellplätze, Schifffahrten und die Altstadt gut zu erreichen. Mit dem jetzt geplanten Ausbau des Anlegers wird das Anlegen für die ankommenden Flusskreuzfahrtschiffe komfortabler“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Wirtschaftsminister Glawe übergab vor Ort eine Absichtserklärung an Bürgermeister Friedrich-Carl Hellwig zur Förderung des Vorhabens.

Der Hafen Barth ist sowohl von der Fläche als auch von der Anzahl der angesiedelten maritimen Unternehmen der bedeutendste Hafen in der Darß-Zingster-Boddenkette. Das zur Ostsee führende Fahrwasser hat eine Ausbautiefe von drei Metern. Im Hafen Barth hat sich neben Schiffs- und Bootswerften eine Vielzahl von maritimen Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Im hafenabhängigen Gewerbe sind etwa 240 Personen beschäftigt.

Seit dem Jahr 2010 nutzen Flusskreuzfahrtschiffe den Hafen Barth. Die Anläufe der Flusskreuzfahrtschiffe haben sich in den vergangenen Jahren erhöht, von drei Anläufen im Jahr 2010 auf 30 im Jahr 2019. Die Fahrgastschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe machen beidseitig der Ballastkiste fest, auf der sich auch die Touristinformation und die Hafenbehörde befinden. Des Weiteren wird der Hafen Barth etwa 45 Mal pro Jahr von Behördenschiffen angelaufen.

„Durch die große Beliebtheit des Hafens kann es am Anleger schon mal eng werden. Außerdem sind die derzeit vorhandenen Liegeplatzlängen mit 60 Metern an der Westseite und 50 Metern auf der Ostseite der Ballastkiste nicht ausreichend für die hier anlaufenden Flusskreuzfahrtschiffe mit einer Länge von bis zu 83 Metern. Hier soll Abhilfe geschaffen werden“, sagte Glawe.

Pro Jahr wird der Hafen Barth aus den Anläufen von Flusskreuzfahrtschiffen von rund 2.400 Gästen besucht. Die Passagierschiffe brachten in den Jahren 2017, 2018 und 2019 jährlich rund 36.000 Gäste.

Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt nach derzeitigem Stand rund eine Million Euro. Das Wirtschaftsministerium plant eine Unterstützung aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 930.000 Euro bei Erfüllung der Fördervoraussetzung, dem Vorliegen aller für die Antragsbearbeitung erforderlichen Unterlagen und dem Vorhandensein entsprechender Haushaltsmittel.

Redefiner Pferdetage starten

Redefin – Am 5. und 12. September finden auf dem neu restaurierten Portal des Landgestüts Redefin in der Zeit zwischen 10 und 16 Uhr die Redefiner Pferdetage statt.

„Die Redefiner Pferdetagen sind die Hengstparaden in neuem Gewand“, erklärte der für das Gestüt zuständige Minister Dr. Till Backhaus. „Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat viele Veranstalter zum Umdenken gezwungen, aber auch viele tolle neue Ideen hervorgebracht. So auch hier in Redefin! Ich freue mich, dass es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landgestüts gelungen ist, diese historische Kulisse neu in Szene zu setzen und an zwei Tagen im September ein abwechslungsreiches Programm für die die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher zusammenstellen“, sagte er weiter.

Highlights sind in diesem Jahr die Kaltblutshow der Titanen der Rennbahn, bekannt aus Brück sowie die Greifvogelvorführung der Falknerei Walter, bekannt von den Störtebeker Festspielen. Auch der Verein „IG Lewitzzüchter MV“, die in diesem Jahr das 50. Jubiläum dieser in MV beheimateten Sportponyrasse feiert, und die Voltigierer, die nicht nur die Landesmeisterschaften, sondern auch Norddeutschen Meisterschaften in Redefin austragen, sind mit dabei und zeigen ihr breites Leistungsspektrum.

Am Nachmittag präsentieren die Redefiner Gestütsmitarbeiter ihre Hengste und Nachwuchspferde, in den von den traditionellen Hengstparaden bekannten Schaubildern. Und auch die IG Shetland MV mit einer freilaufenden Herde ist Teil des Programms.

„In diesem Jahr setzen wir bei der Durchführung noch stärker auf Familienfreundlichkeit. Anders als in den Vorjahren wird es neben dem Hauptprogramm auf dem alten Paradeplatz deshalb viele kleine Stationen geben, an denen Gäste in die Welt der Pferdezucht, des Pferdesports und in das Pferdeland Mecklenburg-Vorpommern eintauchen können. Mittendrin laden Sitzinseln zum Verweilen und Picknicken ein“, sagte Backhaus.

Besucher werden gebeten, sich zeitnah über das Hygienekonzept informieren. Eine Registrierung der Besucher erfolgt bei Einlass auf das Veranstaltungsgelände per LUCA APP oder als Eintrag der Daten in Registrierungslisten.

Zurzeit besteht keine Maskenpflicht im Außenbereich, die Testpflicht für Besucher ist ausgesetzt – Änderungen richten sich nach der Entwicklung der Pandemielage.

Alle Informationen über die Redefiner Pferde erhalten Sie unter www.landgestuet-redefin.de

Neue Stallanlage für Strohschweine

Vielank – Auf dem Gut Rögnitztal in Vielank (Landkreis Ludwigslust Parchim) soll eine Stallanlage für Sauen und Absatzferkeln entstehen, die dem Tierwohl im besonderem Maße Rechnung trägt. In dieser Woche hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg dafür eine entsprechende Umbaugenehmigung erteilt. Geplant ist ein tiergerechter Stall, der den Tieren auch einen überdachten und stroheingestreuten Auslauf ermöglicht. Die Stallanlage soll Platz für 654 Sauen, 3200 Mastschweinen und 3200 Ferkeln bieten.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus begrüßte die Entscheidung: „So sieht die Zukunft der Schweinehaltung aus“, kommentierte er. „Mein Anspruch für MV ist eine bodengebundene Landwirtschaft mit Stallungen, die den neuesten technischen und wissenschaftlichen Kenntnissen entsprechen, dem Tierwohl Rechnung tragen und gute Arbeitsplätze schaffen“, sagte er weiter. Nun seien der Handel und die Verbraucher am Zuge, diese Investitionen auch zu honorieren.

Besonderes Augenmerk wurde bei der geplanten Stallanlage in Vielank auf den Brandschutz gelegt. Auf Grundlage eines Brandschutzgutachtens der zuständigen Brandschutzbehörde des Landkreises Ludwigslust-Parchim ist eine Unterteilung der Ställe in Brandabschnitte vorgesehen. Einbauten sind aus schwer entflammbaren Baustoffen zu errichten. Die Ausläufe, deren Überdachungen ebenfalls aus nicht brennbaren Stoffen errichtet werden, ermöglichen den Tieren im Brandfall ins Freie zu gelangen und erleichtern die Rettung.

50 Jahre Greenpeace

Ministerpräsidentin gratuliert Greenpeace zum 50-jährigen Bestehen

Stralsund – Greenpeace feiert heute im Ozeaneum in Stralsund im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sein 50-jähriges Bestehen. Dazu hat auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gratuliert: „Greenpeace hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Notwendigkeit, unsere Lebensgrundlagen zu schützen, im Bewusstsein der Menschen angekommen ist“, würdigte die Ministerpräsidentin die Arbeit der Umweltschutzorganisation.

Mecklenburg-Vorpommern verfüge zum Glück über eine weitgehend intakte Natur und schütze diese. Insbesondere die 3 Nationalparks, 3 Biosphärenreservate und 7 Naturparks steigerten die Attraktivität des Landes. „Unsere intakte Umwelt ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger unseres Land gern in Mecklenburg-Vorpommern leben und dass Urlauber aus ganz Deutschland zu uns kommen“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Gleichzeitig wissen wir: Wir müssen noch mehr tun, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Mecklenburg-Vorpommern hat deshalb ein Waldprogramm gestartet, mit dem wir mehr Bäume pflanzen. Wir erhalten und erweitern unsere Moore. Dürre und Hochwasser zeigen, dass Wasser selbst in einem so wasserreichen Land wie Mecklenburg-Vorpommern nicht selbstverständlich ist. Deshalb wollen wir uns noch stärker um unser Trinkwasser kümmern. Naturschutz im Sinne des Erhalts der Vielfalt, der Eigenart und der Schönheit der Natur geht dabei Hand in Hand mit Klimaschutz: dem zukunftsfähigen Umbau unseres gesellschaftlichen Lebens“, sagte die Ministerpräsidentin.

Deutschland müsse seine Anstrengungen zum Klima- und Naturschutz in den nächsten Jahren weiter verstärken. „Das ist eine Aufgabe für den Staat, aber auch für Wirtschaft und Zivilgesellschaft“, so die Ministerpräsidentin. Ein Schlüssel dazu sei der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entwicklung der Wasserstofftechnologie.

Grundsteinlegung für Aussichtsplattform

Insel Rügen – Heute erfolgt auf der Insel Rügen im Nationalparkzentrum Königsstuhl feierlich die Grundsteinlegung für den Bau einer neuen Aussichtsplattform auf dem Königsstuhl. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hatte Ende November 2020 einen Fördermittelbescheid des Wirtschaftsministeriums für das Vorhaben an die Stadt Sassnitz übergeben.

„Mit der heutigen Grundsteinlegung für die Errichtung dieser neuen barrierefreien Zuwegung zum Königsstuhl wird die Basis für einen neuen touristischen Höhepunkt auf der Insel Rügen gelegt. Der Königsstuhl wird für Einheimische und Gäste dadurch auch ein Stück sicherer und erlebbarer gemacht. Mit dem neuen Königssteg wird der Erhalt der Aussicht vom Königsstuhl weiter ermöglicht“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Den Grundstein legten neben Wirtschaftsminister Glawe unter anderem auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Umweltminister Dr. Till Backhaus sowie der Bürgermeister von Sassnitz Frank Kracht.

Der aktuell noch bestehende Übergang vom Plateau nahe des Nationalpark-Besucherzentrums über das Königsgrab auf den Königsstuhl ist den Anforderungen durch die große Anzahl von Besuchern nicht mehr gewachsen.

„Zahlreiche Abbrüche an den Kreidefelsen des Jasmund in den vergangenen Wintern haben die Gefährdung von Besuchern der Kreideklippen verdeutlicht. Jetzt soll eine Fußgängerbrücke entstehen, die als Hängebrücke konzipiert ist. Ein Vorteil ist, dass die Wegeführung in einer Schleife erfolgt. Auf diese Weise können die Besucher das Königsgrab ohne Richtungswechsel und ohne Gegenverkehr überschreiten. Wenn alles planmäßig weiterläuft, ist die Eröffnung für das zweite Halbjahr 2022 vorgesehen“, so Glawe. Die begehbare Konstruktion soll 90 Meter lang und19 Meter breit werden.

Direkt neben dem Eingang des Besucherzentrums ist ein zentraler Informationspunkt errichtet worden. „Die Besucher haben damit die Möglichkeit, sich über die zukünftig schwebende und barrierefreie Aussichtsplattform des Königsweges zu informieren. Vor Ort kann man ein Modell (Maßstab 1:200) sowie animierte Filme anschauen“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.

Die Gesamtausgaben des Vorhabens belaufen sich gegenwärtig auf rund 7,6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit rund 7,2 Millionen Euro. Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel in Höhe von 247.000 Euro.

Der Königsstuhl ist das Zentrum des Nationalparks Jasmund, er liegt am UNESCO Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Europas“ und gilt weltweit als Wiege der deutschen Romantik. „Der Königsstuhl ist einer der bedeutendsten touristischen und kulturellen Ziele im Landkreis Vorpommern-Rügen und ein Aushängeschild für den Tourismus und ein Wahrzeichen unseres Landes“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harr Glawe abschließend.

Am 25. Juni 2011 erkannte die UNESCO die wertvollsten alten Buchenwälder Deutschlands als Weltnaturerbe an. Dazu gehört das etwa 500 ha große Kerngebiet im Nationalpark Jasmund. Jährlich nutzen ca. 300.000 Besucher die Ausstellung, um sich einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der Kreideküste und der Bedeutung des UNESCO-Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder“ zu verschaffen.

Unterstützung für den Obstbau

Boddin – Die Apfelernte in MV wird 2021 schlechter ausfallen als im Vorjahr. Viele Obstbaugüter des Landes rechnen mit etwa 20 Tonnen je Hektar und damit etwa 10 Prozent weniger als im Durchschnittsjahr 2020. Deutschlandweit wird dagegen mit einem Anstieg um 6 Prozent und europaweit sogar um 10 Prozent gerech­net. Die Ernteerwartungen diskutierte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute mit Vertretern des Verbands Mecklenburger Obst und Gemüse während einer gemeinsamen Vorerntebegehung in Boddin.

„In Mecklenburg-Vorpommern haben Frost und Witterung wieder ihre Spuren hinterlassen“, kommentierte Backhaus die Prognose. „Umso wichtiger ist es, dass unsere Obstbau­betriebe wie in den Vorjahren auf die Unterstützung des Ministeriums zählen können. Sie werden stets ein offenes Ohr finden, wenn Hilfestellung zur Lösung aktueller Pro­bleme benötigt wird“, sagte der Minister weiter.

Der Verband berichtete, dass die Februarfröste die Blütenanlage insbesondere bei der Sortengruppe Jonagold stark geschädigt hätten. Noch gravierender sei die Frostnacht vom 26. auf den 27. April gewesen. Im zu kühlen und zu nassen Mai fand zudem keine Befruchtung bestäubter Blüten statt bzw. die Bestäuber blieben ganz aus. Deutschlandweit verzögert sich die Apfelernte dadurch um etwa zwei Wochen gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Der Minister wies darauf hin, dass die Versicherung von bestimmten Witterungsrisiken möglich ist, von den landwirtschaftlichen Betrieben aber sehr unterschiedlich angenommen werde. Ertragsausfälle im Zuge von Dürreperioden oder Starkregenereignisse sind bislang nicht versicerhbar. Auf Bundesebene werde immer wieder intensiv über die Einführung einer Mehrgefahrenversicherung diskutiert, die jedoch einen immens hohen Finanzmittelbedarf verursacht und ad-hoc-Hilfen letztlich nicht ersetzen kann.

Backhaus kam mit den Obstbauern auch zur Saisonarbeit ins Gespräch. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 sei es Mecklenburg-Vorpommern trotz Lockdowns und europäischer Grenzschließun­gen gelungen, Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen und die Arbeitsfähigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft zu sichern. Durch entsprechende Regelungen sei die kurzfristige Beschäftigung von Erntehelfern auf 102 Tage von März bis Oktober 2021 ausgeweitet worden. Betriebe hätten dadurch bessere Chancen, qualifizierte Saisonarbeits­kräfte für die ganze Erntesaison zu gewinnen.

Minister Backhaus sprach sich dafür aus, den Einsatz von Pflanzen­schutzmitteln unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen weiterhin zu ermöglichen. „Wir sprechen nicht ohne Grund von Pflanzenschutzmitteln“, sagte Back­haus. Ohne Pflanzenschutzmaßnahmen wären durch Befall mit Bakterien, Viren, Pilzen, Nematoden und Schädlingen auf dem Feld und im Lager Ertragsverluste bis 40 Prozent die Folge. „Wir richten uns nach den Einschätzungen der Wissen­schaft und entwickeln auf dieser Basis die sogenann­te gute fachliche Praxis. Dazu gehören Grenzwerte und Vor­gaben. „Auf der anderen Seite ist es jedoch auch notwendig, zukünftig diese Mittel noch zielgenauer, noch ressourcen­schonender und noch verantwortungsvoller anzuwenden“, so Backhaus.

Deshalb halte Mecklenburg-Vorpommern auch weiter an der Förderung biologischer und biotechnischer Verfahren, dem sogenannten integrierten Pflanzenschutz, sowie Maßnah­men zur Schaffung der Biodiversität im Obst- und Gemüse­bau fest. Das entsprechende ELER-Programm ist gut ange­laufen. Von 2015 bis 2020 wurden rund 1,4 Mio. Euro Förderung ausgereicht. In 2021 nehmen 19 Antragsteller teil. „Wir wollen die Obst- und Gemüsebauförderrichtlinie unverändert weiterzuführen. Der Weg zur naturnahen und nachhaltigen Obst- und Gemüseerzeugung kann damit in Mecklenburg-Vorpommern auch in den kommenden Jahren konsequent fortgesetzt werden“, sagte Backhaus. Auch die Weiterführung der Förderprämie Ökologischer Obstbau sei beabsichtigt. Allerdings sei noch unklar, wie hoch die Öko-Prämie ab 2023 ausfallen wird.