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Kategorie: Wirtschaft

Zusammenarbeit mit Nachbarn

Schwesig: Zusammenarbeit mit Dänemark ist Chance für Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute ein positives Fazit ihres zweitägigen Besuchs in Kopenhagen gezogen.

„Ich freue mich sehr, wie groß die Offenheit in Dänemark für die Zusammenarbeit mit Mecklenburg-Vorpommern ist. Das haben der gestrige Empfang mit der Deutschen Botschaft und alle Gespräche eindrucksvoll gezeigt. Mecklenburg-Vorpommern unterhält schon seit vielen Jahren Kooperationen mit Dänemark, zum Beispiel in der Wirtschaft und auch in der Wissenschaft. Ich bin zuversichtlich, dass wir die gute Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter ausbauen können“, sagte die Ministerpräsidentin zum Abschluss ihrer Reise.

Am Schlusstag besuchte Schwesig zunächst die Deutsche Schule St. Petri und diskutierte mit deutschen und dänischen Schülerinnen und Schüler. Zum Abschluss des Besuchs stand dann ein Gespräch mit dem Staatssekretär im Ministerium für Klima und Energieversorgung Lars Frelle Petersen an.

„Gerade im Energiebereich können wir noch enger zusammenarbeiten. Dänemark und Mecklenburg-Vorpommern setzen gleichermaßen auf Windparks auf See und wollen weitere Projekte auf den Weg bringen. Dänemark plant neue Windparks in der Nähe von Bornholm. Die Bundesregierung und die dänische Regierung wollen, dass Strom aus diesen Windparks auch in Deutschland genutzt werden kann.

Da bietet sich Lubmin mit seiner Infrastruktur an. Hier kann Strom ins Netz eingespeist oder auch Wasserstoff über die Pipelines nach Deutschland gebracht werden. Wir werden die Gespräche fortsetzen und schauen, wie wir Deutschland und Dänemark bei diesem Projekt unterstützen können“, erklärte Schwesig.

Neue Software für Usedomzelt

Digitrans: Neue Software für Usedomzelt mit 50.000 Euro gefördert

Karlshagen – Das Unternehmen Usedomzelt aus Karlshagen im Landkreis Vorpommern Greifswald erhielt vom Digitalisierungsministerium einen Zuwendungsbescheid über 50.000 Euro für die Digitalisierung spezieller Bereiche mittels einer zentralen Warenwirtschaftssoftware. Die Mittel kommen aus dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz „Digitrans“.

Die Firma plant und produziert Zelte und Einrichtungen für den gewerblichen und privaten Einsatz. Mit Hilfe der neuen Software werden nun betriebliche Abläufe in verschiedenen Bereichen vernetzt und für Präsentationszwecke ein 3D-Planungstool zur Verfügung gestellt. Die Bearbeitung von Anfragen, die Preiskalkulation und der Bestellprozess erfolgen nach der Investition so, dass eine direkte Übermittlung an die Produktion und den Lieferanten erfolgen kann.

Mit dem Landesprogramm zur Förderung der digitalen Transformation in Unternehmen, kurz Digitrans, unterstützt das Innenministerium kleinere Unternehmen in M-V bei der Digitalisierung. Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro können Fördermittel von bis zu 10.000 Euro, in Ausnahmen bis zu 50.000 Euro beantragen.

Mit den nicht rückzahlbaren Zuschüssen werden der Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle oder die Umstellung von analogen auf digitale Prozesse gefördert, ebenso Investitionen in IT-Sicherheit und Datenschutz.

Anträge auf Förderung nach der Digitrans-Richtlinie sind vor Beginn des Vorhabens beim Landesförderinstitut (LFI) zu stellen.

Investoren aus Dänemark

Schwerin – Die Landesregierung hat in Kopenhagen um dänische Investitionen in Mecklenburg-Vorpommern geworben. Anlass war ein Investorentreffen in Kopenhagen.

„Zwischen den Ballungszentren Berlin und Hamburg kann Mecklenburg-Vorpommern mit moderner Infrastruktur, dem Angebot an Gewerbeflächen und der zentralen Lage im Ostseeraum punkten. Eine Reihe von dänischen Unternehmen konnte sich von den Vorzügen Mecklenburg-Vorpommerns überzeugen. Daran wollen wir anknüpfen und weiter für Mecklenburg-Vorpommern als attraktiven Wirtschaftsstandort werben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Montag.

Eröffnet wurde das Investorentreffen von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Das Treffen fand anlässlich eines Botschaftsempfangs zum Tag der Deutschen Einheit statt.

Wirtschaftsminister Meyer machte deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern mit einer ausgezeichneten Infrastruktur und ausreichend Gewerbeflächen punkten kann.

„Wir haben infrastrukturell gut ausgestattete Flächen anzubieten. Im Fokus steht darüber hinaus künftig der Ausbau von ´Grünen Gewerbegebieten´, in denen die Energieversorgung zu mehr als 50 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Die Nachfrage nach solchen Flächen wächst. Dabei wollen wir die Gemeinden unterstützen“, so Meyer weiter.

„Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur und qualifizierten Arbeitskräften sind vorhandene Kindertagesstätten, Schulen sowie ein attraktives Wohnumfeld und Freizeitangebot wichtige Faktoren für eine Standortentscheidung.“

Zu den in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelten dänischen Unternehmen zählen die Berrigarden GmbH aus Lübz (Herstellung und Verarbeitung von Trockenobst, getrockneten Rohwaren und Pasten), die Schur Pack Germany GmbH aus Gallin (Verpackungslösungen aus Kartons), die Arla Foods Deutschland GmbH – Zweigniederlassung Upahl (Molkereiunternehmen), die Netto ApS & Co. KG aus Stavenhagen (Hauptsitz und Logistikunternehmen von NETTO Deutschland), die Beton Fertigteilwerk Rostock GmbH – Bach Gruppe aus Kavelstorf (Fertigung von Stahl- und Spannbetonfertigteilen), die Darguner Brauerei GmbH aus Dargun sowie JYSK (Dänisches Bettenlager – Bettenwelten GmbH & Co. KG aus Zarrentin (Logistikdienstleister).

„Wir haben eine Bandbreite vielfältiger Wirtschaftsbereiche dänischer Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Diese reicht über Ernährung, Logistik sowie die Veredelung von Rohstoffen. Potentiale bestehen auch im Bereich von Forschung und Entwicklung. Hier wird insbesondere die Kooperation mit Forschungseinrichtungen sowie die Zusammenarbeit mit kleineren und mittleren Unternehmen weiter gestärkt. Darüber hinaus sind wichtige Wachstumsbereiche die Gesundheitswirtschaft, die erneuerbaren Energien und das verarbeitende Gewerbe“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer.

Vorbereitet wurde das Investorentreffen von der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landes Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH. Als „One-Stop-Agency“ ist sie Partner für alle Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Sie unterstützt und berät inländische wie ausländische Investoren über Investitionsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei bieten Experten umfassende Projektmanagement- und Support-Services von der Standortanalyse bis zur Realisierung der Investition an.

Umsatzsteuer in der Gastronomie

Berlin – Der Bundesrat hat am 7. Oktober 2022 zahlreichen Änderungen bei den so genannten Verbrauchsteuern zugestimmt. Der Bundestag hatte sie am 22. September 2022 beschlossen, um Gastronomie und mittelständische Brauereien zu entlasten und die Energieversorgung zu stabilisieren. Das Gesetz wird nun dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zugeleitet und kann anschließend wie geplant in Kraft treten.

Bis Ende 2023 bleibt es beim reduzierten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent auf Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen. Ausgenommen sind weiterhin Getränke. Eigentlich wäre die in der Corona-Pandemie eingeführte Stützungsmaßnahme für die Gastronomie Ende 2022 ausgelaufen.

Die ebenfalls eigentlich nur temporär ermäßigten Sätze der Biersteuermengenstaffel werden dauerhaft entfristet. Ziel ist es nach der amtlichen Begründung, die einzigartige Biervielfalt und Braukunst sowie die mittelständisch geprägte Brauereistruktur zu stärken. Außerdem befreit das Gesetz Bierwürze, die zur Herstellung von alkoholsteuerpflichtigen Waren verwendet wird, von der Biersteuer.

Das Gesetz schafft die Grundlage, damit der während der Corona-Pandemie aufgestellte Wirtschaftsstabilisierungsfonds der KfW Darlehen zur Refinanzierung von so genannten Zuweisungsgeschäften gewähren kann. Dazu gehören Transaktionen zur Stabilisierung der Energieversorgung, insbesondere zum Auffüllen der Gasspeicher und zum Ausbau der Infrastruktur für Flüssiggas. Gesetzliche Kreditermächtigungen sollen die Liquidität der KfW sichern und Sicherheitsanforderungen an Gas- und Strommärkten bedienen.

Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Gesetz dient eigentlich der Umsetzung von EU-Vorgaben im Biersteuerrecht, wurde allerdings im Laufe des Bundestagsverfahrens um zahlreiche weitere Maßnahmen ergänzt – unter anderem die Absenkung der Vorsteuerpauschale für Landwirte ab 1. Januar 2023 von 9,5, auf 9 Prozent.

Änderungen im Energierecht zugestimmt

Berlin – Der Bundesrat hat am 7. Oktober 2022 zahlreichen Änderungen am Energierecht zugestimmt, die der Bundestag in der Woche zuvor beschlossen hatte. Sie dienen insbesondere dazu, die Energieversorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und sollen zu einer weiteren Reduzierung des Gasverbrauchs in den kommenden Wintern führen.

In einer begleitenden Entschließung regt der Bundesrat u.a. an, zeitnah eine Weiterentwicklung des Gasspeichergesetzes vorzunehmen, dort marktbasierte Anreize für eine kostenoptimierte Gasspeicherung vorzusehen und den Umfang der erforderlichen Einspeichermengen zu konkretisieren.

Außerdem erinnert er daran, dass die Netzentgelte, die den Netzbetreibern durch die Einräumung individueller Netzentgelte entgehen, von den übrigen Netzkunden – namentlich Gewerbe- und Haushaltskunden – aufgefangen werden müssen. Diesen Kundengruppen, die aktuell unter massiv steigenden Energiepreisen leiden, dürfe man nicht weitere Belastungen auferlegen

Das Gesetz enthält Änderungen am Energiesicherungsgesetz, dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem Energiewirtschaftsgesetz, dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz und dem LNG-Beschleunigungsgesetz sowie dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und dem Baugesetzbuch.

Ziel ist insbesondere, die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Biogas und Photovoltaik sowie von Flüssigerdgas-Anlagen zu verbessern, zur Beschleunigung des Stromnetzausbaus sowie zur Erhöhung der Transportkapazitäten des bestehenden Stromnetzes beizutragen, die Möglichkeiten zur Lastflexibilität industrieller Großverbraucher zu erweitern und die effektivere Auslastung der Offshore-Anbindungsleitungen zu erleichtern.

Zudem sind verfahrensrechtliche Erleichterungen bei Änderungen von Windenergieanlagen an Land und bei der unterjährigen Inbetriebnahme von Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekten enthalten.

Nach Abschluss des parlamentarischen Verfahrens leitet die Bundesregierung das Gesetz dem Bundespräsidenten zur Unterzeichnung zu. Nach Verkündung im Bundesgesetzblatt kann es dann wie geplant zu erheblichen Teilen am Tag darauf in Kraft treten. Einzelne Teile treten erst am 1. Januar 2023 bzw. am 1. Februar 2023 in Kraft.

Warenbörse „Regional + Bio aus MV“

Rostock – Mit der 2. Landesweiten Warenbörse „Regional + Bio aus MV“ knüpft die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) an die überaus erfolgreiche Erstveranstaltung vom 07. Oktober 2020 an. Schirmherr der Veranstaltung ist Wirtschaftsminister Reinhard Meyer.

Am 05. Oktober ist es soweit: Die 2. Landesweite Warenbörse „Regional + Bio aus MV“ wird Realität. Als Partner hat der AMV erneut den BUND MV an seiner Seite. Mehr als 230 Fachbesucher nutzen die Gelegenheit, sich im Ostseestadion (Westflügel) über die Leistungsstärke der Ernährungswirtschaft im Land umfassend zu informieren. Vom Kleinstbetrieb bis zum großen Unternehmen reicht die Ausstellervielfalt. Mehr als 1.000 Produkte werden von knapp 70 Ausstellern präsentiert.

„Die Herkunft von Produkten spielt eine immer größere Rolle bei den Verbrauchern. Dabei setzen viele Menschen auf Regionalität. Die Erzeugnisse stehen für hochwertige Qualität aus unserem Land. Diesen Wert schätzen Kunden. Allerdings machen die Inflation und die Energiepreise der Branche zu schaffen, denn die Auswirkungen sind auch im Einkaufsverhalten der Verbraucher spürbar. Umso wichtiger ist die offensive Vermarktung, die durch die landesweite Warenbörse ´Regional + Bio aus MV´ aktiv stattfindet. Regionale Wertschöpfungsketten werden gebraucht. Die heimische Verarbeitung und Veredelung von Rohstoffen sind gefragt. Es gibt eine Vielzahl leistungsstarker Unternehmen, die die Nachfrage bedienen können und auch in herausragender Qualität produzieren. Innovation und Kreativität sind dabei wichtige Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der Branche“, betont der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

„Nachhaltigkeit und Regionalität sind in ihrer Bedeutung für die Konsumenten in den letzten Jahren erfreulicherweise gut gewachsen. Seit mehreren Monaten ist aber der Preis aufgrund der aktuellen angespannten Lage zum entscheidenden Einkaufskriterium avanciert“, schätzt AMV-Geschäftsführerin Jarste Weuffen ein. Sie bezieht sich dabei auf die Ergebnisse mehrerer Umfragen. „Deshalb ist es für uns von besonderer Wichtigkeit, in diesen schwierigen Zeiten auf die Regionalität aufmerksam zu machen und den Betrieben eine Plattform für den Austausch mit Fachkunden zu bieten.“

Nach Ansicht von Weuffen geht es nicht darum, dass jeder Produzent eine Belieferung des Handels anstreben soll. Produktionsmenge, Preisvorstellung und Philosophie müssen mit geeigneten Absatzschienen individuell in Übereinstimmung gebracht werden. Wichtig sei allerdings, nicht nur ein einziges Standbein zu entwickeln. Der AMV-Leitfaden „Der richtige Weg in die Vermarktung“ aus 2021 leistet hier wertvolle Hilfestellung.

Bei der Vorbereitung der Börse hat der BUND MV als Partner des AMV im Bio-Bereich aktiv mitgewirkt. Nach den letzten zwei Jahren mit zweistelligen Umsatzsteigerungen in der direkten bzw. regionalen Vermarktung mit Bio-Produkten kommt es seit einem halben Jahr zu einem veränderten Einkaufsverhalten bei vielen Verbrauchern. Dr. Burkhard Roloff, Referent für Ökolandbau beim BUND, schildert die Situation der Bio-Verarbeiter und -Vermarkter sowie die notwendige Förderung für mehr Wertschöpfung in den Regionen: „Die 2. Warenbörse spiegelt die zunehmende Vielfalt der handwerklichen ökologischen Verarbeitung und der regionalen Vermarktung von Bio-Produkten in unserem Land wider. Durch die steigende Inflation und die Ungewissheit im Hinblick auf die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten kaufen die Verbraucher preisbewusster ein, d.h. aus Stammkunden werden Wechselkunden und der ehemalige Bio-Kunde im Hofladen kauft dasselbe Bio-Produkt preiswerter im Supermarkt bzw. Discounter. In dieser sehr unsicheren Situation ist es besonders wichtig, dass die Bio-Verarbeiter und -Vermarkter präsentieren, was sie herstellen oder vermarkten.“

Roloff verweist darauf, dass sich bei der Suche nach Ausstellern aber auch gezeigt hat, dass viele neue Bio-Verarbeiter finanzielle Hilfe und fachliche Beratung bei der weiteren Entwicklung von neuen Bio-Produkten brauchen. Die handwerkliche Verarbeitung hochwertiger ökologischer Produkte und die direkte bzw. regionale Vermarktung bedürfen deshalb weiterer finanzieller Förderung, denn sie schaffen durch erhöhte Wertschöpfung sinnvolle Arbeit im ländlichen Raum. Gut geführte Hofläden können die neue Form der Nahversorgung in den Dörfern sein.

Für den AMV ist es wichtig, dass nachhaltige Formate für MV entwickelt werden. Weuffen ist von der Vielfalt der Produkte begeistert und fasst die Grundlage des Erfolges so zusammen: „Wir haben ein Angebot entwickelt, das es Produzenten und Fachkunden an einem Tag, und damit in kürzester Zeit, mit einem sehr geringen Aufwand erlaubt, den größtmöglichen Überblick über die Ernährungsbranche im Bundesland zu erhalten. Das betrifft sowohl den konventionellen als auch den Bio-Bereich.“

Der Ausstelleranteil der Bio-Produzenten ist gegenüber 2020 leicht angestiegen: 42 Prozent der Aussteller produzieren ausschließlich oder in Kombination mit konventioneller Produktion in Bio-Qualität (23 Prozent ausschließlich Bio, 19 Prozent regional konventionell und Bio und 58 Prozent ausschließlich regional konventionell).

Auf der Warenbörse erfolgt nach 2020 ein weiteres Voting der Fachbesucher im Wettbewerb um den „Produkt-Leuchtturm MV“. Im Ergebnis des 2. Wettbewerbes entstehen weitere Botschafter für unser Bundesland, die weit über unsere Landesgrenzen hinweg für die Ernährungswirtschaft MV werben. Alle Produkte werden in einer Sonderpräsentation um einen 4 m hohen Leuchtturm aufgebaut. Das einzigartige an diesem Wettbewerb besteht drin, dass die Bewertung der insgesamt 54 Produkteinreichungen (37 Regional und 17 Bio) von Fachkunden und damit nicht von einer Jury vorgenommen wird. Damit steht der deutliche Bezug zur Marktfähigkeit der Siegerprodukte im Vordergrund. Spannende Bewerbungen sind eingegangen, so u.a. Bio-Kartoffelpuffer mit Süßkartoffeln, Wagyu Power (Kraftfleisch), Wildes Bio-Geflügel, Moorkäse mit Gartenkräutern, Sanddorn-Garten Brot Backmischung, Rote Bete Ketchup, eine MV-Praline und Haferbrand.

Die feierliche Preisverleihung ist für den 14. November im Radisson Blu Hotel in Rostock durch Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte und den AMV geplant.

Brennholz-Nachfrage steigt

Schwerin – Aus Sorge um die Energieversorgung besinnen sich viele auf den Brennstoff Holz. Die Nachfrage ist bei vielen Waldbesitzern unseres Bundeslandes deutlich gestiegen, so auch in der er Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Dort liegt schon jetzt die in 2022 verkaufte Brennholzmenge acht Prozent über der Verkaufsmenge in 2021. Dementsprechend steigen auch die Verkaufspreise. Brennholz in Selbstwerbung kostet derzeit ca. 14 Euro je Raummeter (rm) und ist damit elf Prozent teurer als 2021.

„Wir rechnen damit, dass die Nachfrage nach Brennholz in den vor uns liegenden Herbst- und Wintermonaten weiter zunehmen wird. Darauf bereiten wir uns entsprechend vor“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Forstminister Dr. Till Backhaus. Er wies darauf hin, dass die regionale Abgabe für den Eigenbedarf weiterhin durch die Forstämter erfolge. Auch hätten Privatverbraucher weiterhin die Möglichkeit, Brennholz selbst aufzuarbeiten (Selbstwerbung). „Dieses Holz geht in der Regel an langjährige Kleinkunden für die wir ein stabiles Preisniveau aufrechterhalten möchten, sofern wir davon ausgehen können, dass das Holz tatsächlich in die Eigenverwendung geht“, erklärte der Minister.

Die Abgabe von aufgearbeiteten Brennholz an nicht gewerbliche Privatkunden ist im Vergleich zur Selbstwerbung teurer. Der Verkauf erfolgt derzeit zu einem Mindestpreis von 40 Euro je Raummeter

Backhaus betonte: „Es ist verständlich, wenn Menschen in Sorge um ihre Wärmeversorgung im nächsten Winter vermehr auf Brennholz ausweichen. Für die Privatverbraucher ist es jedoch wichtig, dass für eine optimale Brennholznutzung Lagerzeiten beachtet werden. Brennholz aus dem Wald muss je nach Baumart über ein bis drei Jahre lagern. Da die Selbstwerbung in der Regel am stehenden Stamm erfolgt, handelt es sich um frisches Holz, welches für den Ofen eigentlich nicht vor 2024 nutzbar ist.“

Nach ausreichender Trocknung ersetzen etwa 5 Raummeter Brennholz 1000 Liter Öl. Holzenergie kann damit, vor allem wenn das Holz in Eigenleistung (Selbstwerbung) beschafft wurde, eine sinnvolle Alternative zu anderen Energieressourcen sein.

Arbeitsmarkt September in M-V

Meyer: Verlängerung der Kurzarbeit entlastet Unternehmen – Beratung der Bundesagentur für Arbeit nutzen

Schwerin – Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat angestiegen. Insgesamt waren 59.000 Menschen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat August ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.400 (-4,0 Prozent) gesunken.

„Der Arbeitsmarkt erweist sich insgesamt als robust. Deutlich wird aber, dass die Corona-Pandemie und die steigenden Energiepreise den Unternehmen und ihren Beschäftigten weiter zu schaffen machen. Gründe hierfür sind die Inflation, teilweise Lieferengpässe und auch steigende Zinsen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Freitag. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.800 (+5,0 Prozent) gestiegen.

Wirtschafts- und Arbeitsminister Meyer hat die Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Kurzarbeit begrüßt. Anspruch auf Kurzarbeit wird bereits dann ermöglicht, wenn in einem Betrieb zehn Prozent der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen sind.

„Die Verlängerung ist das richtige Signal und ein notwendiger Schritt, um die Wirtschaft in Krisenzeiten weiter zu unterstützen. Mit der Verlängerung werden Unternehmerinnen und Unternehmer entlastet, gleichzeitig ist die Fortführung des erhöhten Kurzarbeitergeldes auch ein Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte Meyer weiter. Der bereits geltende, vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld kann per Verordnung bis Mitte 2023 verlängert werden. Der Bundestag hatte dies am Donnerstag (29. September) beschlossen.

Arbeitsminister Meyer empfiehlt den Unternehmerinnen und Unternehmern, sich vor der Beantragung der Kurzarbeit umfassend bei ihrer Agentur für Arbeit zu informieren.

„Gegenwärtig stehen viele Unternehmen insbesondere mit hohem Energiebedarf vor dem Problem, ihren Wirtschaftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Teilweise wird bereits versucht, Kurzarbeitergeld zu nutzen, um die aktuellen Herausforderungen zu überbrücken. Wachsende Energiekosten allein können aufgrund der Rechtslage keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld begründen. Deshalb ist es wichtig, sich vor der Beantragung von Kurzarbeit umfassend beraten zu lassen. Hier hält die Arbeitsagentur kompetente Beraterinnen und Berater vor, die gern Unterstützung geben“, erläuterte Meyer.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr – aktuellste Daten aus dem Juni – um 4.000 oder 0,7 Prozent auf insgesamt 582.400 gestiegen. „In bestimmten Branchen werden Fachkräfte händeringend gesucht. Vor allem in der Gesundheitswirtschaft und auch im Tourismus ist die Nachfrage hoch“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Einen Zuwachs gab es insbesondere im Gastgewerbe (+1.900) sowie im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen (+1.500).